Nichtamfkliches. Deutsches Neich.
Preußen. Berlin, 8. August. Se. Majestät der Kaiser und König erfreuen Sih, wie „W. T. B.“ auz Gastein meldet, fortdauernd des besten Wohlseins und haben die Bäder, Spaziergänge und Ausfahrten regelmäßig fort- geseßt, auch täglich die gewöhnlihen Vorträge entgegen- genommen.
— Der General der Jnfanterie von Groß- gen. von Schwarzhoff, kommandirender General des Ill. Armee- Corps, ift nah beendigtem Urlaub hier wieder eingetroffen.
— Der Spezialkommissar, Oekonomiekommissar Hei- liger zu Lippstadt ist in gleiher Eigenshaft nah Neuwied verseßt.
— Die Vorschrift der Preußischen Konkursordnung, daß die Zahlung einer noch niht fälligen Shuld nach der Zahlungseinstellung oder innerhalb der zehn vor- hergehenden Tage der Anfehtung unterliegt, findet nah einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 28. Fe- bruar 1879 auf die Zahlung von nichtfälligen Schulden von zahlungsunfähigen Schuldnern außerhalb des Konkurses feine Anwendung. Zahlt ein Schuldner baar oder dur Hingabe an Zahlungsstatt oder in anderer Weise einem seiner Gläubi- ger eine noch niht fällige (Schuld) Forderung und entzieht er 10 den übrigen Gläubigern ein Vermögensobjekt behufs ihrer Befriedigung, so kann doch diese Zahlung oder Hingabe an Zahlungsstatt niht angefohten werden. Selbst wenn di Ehefrau ihren Mann, der eine Forderung gegen sie hat, dur Cession ihres vorbehaltenen Vermögens befriedigt, troßdem die Forderung noch nicht fällig gewesen, so haben die übrigen Gläubiger kein Recht, die Cession anzufechten.
— S. M. Fregalte „Niobé“/ 10 Geschüße, dant Kapitän zur See von Kall, ist am 4. d. Mts., von Queenstown kommend, in Plymouth eingetroffen.
Bayern. München, 6. August. (Allg. Ztg.) Die Abgeordnetenkammer hat in ihrer heutige
ö en Sißung bei Fortseßung der Eisenbahndebatte in den Arkikel 3 „als zunächst zur Ausführung kommende Bahnen“ eingeseßt: Wiesau: Redwiß mit einem Bau-Aufwand von 5 Millionen ; Neumarkt-Landshut mit 10 Mill. ; Dinkelsbühl-Feuhtwangen mit 1500000; Hochstadt-Stockheim-Ludwigstadt-Landesgrenze mit 11 500 000; Neustadt-Bischofsheim mit 3 400 000; Cham- Gotteszell mit 9 700000 und Gemünden-Hammelburg mit 300 00C Abgelehnt wurden Hof-Naila-Schödlas und 3 wei- tere niht in dem Entwurf des Ausschusses enthaltene, vor verschiedenen Abgeordneten beantragte Linien, darunter Donau- wörth-Treuchtlingen. Morgen folgt die Fortseßung der Be- rathung über weitere Anträge. August. (W. T. B.) Die Kammer der Reihhs- räthe genehmigte heute einstimmig den Militäretat nah
_ E
den Beshlüfsen der Abgeordnetenkammer, ebenso das Aus- führungsgeseß zu der Reichs - Strafprozeßord- nung, das Erbschaft3geseß und das Gesez über das Gebührenwesen. Ein zu dem leßteren Geseßze vom Reichsrath von Frankenstein gestellter Antrag, wonach Versteigerungen von Gemeinden und wohlthätigen Stiftungen von Gebühren befreit sein sollten, wurde nach einer lebhaften
: Debatte zwischen dem Antragsteller und dem Finanz-Minister n Riedel mit großer Majorität abgelehnt. Pensionskasse für die Wittwen i _Advokaten wurde s{hließlich ebenfalls angenomm e Kammer vertagte sich hierauf zur Entgege ei öniglihen Botschaft auf morgen. ie Kammer der Abgeordneten hat di isenbahngesezes beendet. Der Artikel 2, wel den Bau der Bahnen betrifft, und Artikel Kosten für die bewilligten Linien auf 00 000 {lagt werden, wurden angenommen und hierauf Gesegentwurf mit 139 Stimmen genehmigt.
Elsaß - Lothringen. Straßburg i (W. T. B.) Der Rektor, der Prorektor und biesigen lms-Universitä
von Möller eine 1
C t —
v
—. —
fd, — R
n T
As
G4) da rad c t 2 r Cyr S
X =
o O Bi
—
G ey ® D F
-
D
c atademishen Senats, um die Gründung und bare Anerkennung ausgespredck wissenschaftlihe, sowie die philosophishe F
L
Us Ii Vit s VCILLTiL U rA5s nor hon d Sto hof ben Ney +y A A Araò L A en VwPriomeê de
ct Ls Som Cfor-My2Tdon A M Af 5 erfität haben dem Ober-Präsidenten von Mölle Q VeLLICDEN UNnD DIe Vezugli 5 ovle o 04 A, 5 feierlih überreihen [afen.
T 3 ‘0 ra d P S H ital, Kaiser IITD, VETL „y STAg. J: ZUTOL 6 y 7 Ï L
e 4 b ° e R M La, ai c d ELT g wie die „Pr.“ mittheilt, Se. Majestät z
T5
. S -
@
.
7 t 4 F Al nh Yru( 7 do (291th . honohe tr So +7 balte nach Bruck an der Leitha zu begeben, um den am 5 » M ¿r ck s U Sol 1+ An Br 1E hont non Hor G D: 2XI.. IUN DET mgevung von TUCT Deginnenden großen llerie-M beizuwohnen. — Der Erzherzog Rai An Mnn hoh Ron Co rr2horn J 4 - Kav [lerie-Ma1 Vi VULULLUODUIiTii, T Q T5DCT30A a1iner c am 5 M e Cr ie ‘ anactom Es Gt irstin A n a D. D. 2 u QT1eni angeio L C 7 UNTILTN DO 0 , - p , L tr 17 ano +17 +4 Af "ne An hier ah ; 05 “t Rumänien ift gestern Abends von hier nach Neuwied am L. .: C - _— - . a AiL:S 1 - Ps Non hnoroiit Ns 4} 2 aiiorli hon aris Rhein abagereift. — Ver Vanuter des Kaiserlichen DAaules ar S s e Q 2 r 5 ce C Ä 4% ck52 Q, » 2 Ar L 4 E G D 4 P T «t +4 und des Aeuzeren Gra «jULTUS Andrassy ist beute Un T2 n anaeto 717121557 Dor C horit-Cand aria “nNnn H A4 5147 D TUICLO T, — T XNDeETT- Zandmar!Maiui Do DOOmEen, e - h I e - e m S r Q 2+ 0B e +4 412 § 5 hi r“ an- zürst Karl AuerSsperg, ist gestern aus Prag hier e€in- ten ACITOTTEN. Nor on Dottnuntt §2 N 0E S varlam - — TLEDET DE Zeiipuntt des Beginnes der parlamen- tav Aa L E + io Molminoaon Sor tions tarl)chen Kampagne tauten die Veldungen der Wiener 21 P c « n 2 L + - RIattor 18 L ck A Ç E ü atléTl nog V Q) (1 ntli Ddineriren «c T - P T A 11H o QanA- « W 14114 DeT ZanD- ï a Ah H n nar c od nf no0) vor erselben 2usam- LLTITIUOTL A4 1414- D A Ml Dem „PTa( ck vor nAaArlamEon- 7 WL L Aas Ai é s R A 1 L es ¿ ied T . nl € au! n@© warten -- 238 _ i e P - c A c. m ET 4 d Mo nts h a ) ck 4 f assts Ertl; A laffen wird. — Der kroatische Landtag ollte bDetannilii —-. voraestriaen T ano eidlofen mor En nohotmor Sun 6 am VOTAÓfnTIßenN Zagt fgeIaionen werden. cin GCUCLNEI ZISUig mrs ohn ck r Heil 16 notaGt ck oitnnr 210 nor aorn IVUTDEe jedoch Der DeIMUB Neal, die CSelnon zu veriangern, g C - c . E: - - r s i ck y # mon nonOoiON Hn {n Hom Sahrs 41: 0 s A Li um das Gemcindege D K) il DLCTEIT FAaYre zu erleDigen. ck Mrt Mt F R Dor rumäanii ho It ior R S. ARORLLIEIT (2B. X-. D.) c. TITUmgI 10e Minister 5 cur g Q Z p E ta c c ck 4A I n - 6 s ‘ “_-- T 4 2 + r i - Ly + des Auswärtigen, Boeresfku, 1 ale geitern dem Grafe
Andrassy einen längeren Besuch und begiebt sich morgen nah Berlin, von wo er am 15. d. in Paris einzutreffen gedenkt.
— Die „Polit. Corr.“ meldet aus Konstantinopel: Gestern hat unter dem Vorsiße des Sultans ein Ministerrath stattgefunden, in welchem die Frage der Rekonftituirung des Kabinets erörtert worden sein soll. Wie es heißt, würde Savfet Pascha das Präsidium, Aarifi Pascha das Ministerium des Auswärtigen, Sadyk Pascha das Finanz- Ministerium und Server Pascha das vereinigte Ministerium für Handel und öffentliche Bauten übernehmen.
Großbritannien und Jrland. London, 6. August. (Allg. Corr.) Das den Schluß der Parlamentssession fignalirende ministerielle Weißfishessen findet am 15. d. M. in Greenwich statt. :
Vom südafrikanischen Kriegsschauplatze reihen die neuesten Berichte, wie erwähnt, bis zum 15. Juli.
General Crealodcks Kavallerie verbrannte Undine und Mag- wene. Dabulamanzi, Usicivelectvole, der Häuptling des Ngobamakosi- ffftammeë, Somkele, Unlandela und andere bedeutende Zulubhäupt- linge kaben sich Lord Chelméford ergeben. Die fliegende Kolonn langte am 8. Juli in Magnibonium an, und man erwartete, sie werde am 12, in St. Pauls ankommen, falls ibr Vormars{ nit in Folze der beftigen Regengüße aufgehalten werde. Dieser Marsch
cine Vereinigung mit der ersten Division unter General Newdigate, die in Folge des Mangels an Gras na Upoko zurückehrt, zu bewerkstelligen. Ein nobmaliger Vormarsch wird in dieser Jahreszeit nit erwartet. Die Tranêportschwierig- keiten mehren sid, und die Ochsen krepiren massenhzft. Es wurden Bestimmungen für die Organisation eines Corps eingeborener Lastträger veröffentliht. Ekowe soll wiederum beseßt werden. Das Truppenschiff „JIumna“ bat das Seesoldaten-Corps in Simonsbai gelandet, und das Trupvens{chif „Cuphrates* ist dahin zurückgekehrt. i Flottenbrigade zurück, um die Manns
hat den Zweck,
L ufgevotenen Frei
D
ey S
co a 6
co 2 Lan f - co e
t Ö cs c e cs
e i
[} €1 ford, 14. und 15. Juli, erhalten. Denselben ist Folgendes
entnommen :
+7 - iti.
az L o 4 t t e r ta ver) Me S4 7 . T) + n P 0. r L s t) M o F L 5) ——-
“r e A A e * o C
5 4 g
A A So
t fes
L: ° 15 a 3 ® e L
etc
Li
T)
L
R
[e] —
b Mo)
O
t 0 L co 4 1 '
©
m «A s
ry 4 S A I rh rv e __ I thn D 4 tzr - [S7] Gs 2 d c at Q «d -
S H 2.2.7 7 co F r 5 L r z _ 2 CP=NY 4 f o r
my c n A i] co g
p t
L,
tr
do
d n. t
3
e I
+ (Q) -
a g A -=B-A “i wo 5-1 _—— c B58 L gt d a X n 0 B #4 co s E E33 ch5 R
ry Ae cy o
L) C 4 - 4 J x 4 E D
E q
e (4)
Q)
s
A
L 7
_.
C
1 orn
s O
co
“t E tin d» {3
C « S
l er A “
va gurq d t: 2
Ti C t
dia n + cy ch
7 O ei E e 2 av
_— 1 els -
3 ex D om nbs z
t t] ck
G 4
— W=
ry s L
Cs tr H
-. D
cs t a a ih t 5 = S 1 qs C B &:
D e p d _ è t - 5 QSL _. co e S L
-. ed‘
A % Í 4 2 S 3 - ent L: Hte Ge m) Í be, ch 2 O 1
3 — c D) r
[47 “s
i ta -_ L
I Ns
t* S
1
) 4 14 2 Sv cs r 26 a D _—+ « ci O O S F L S O
pr e Ÿ gg 4 H S A7 e t S 4 3 2 _t=ck . C us 1 t 1 M Í ed co
è E “dd
F Ln f 2 Q C24
Í tr G p
L Q cy cs
4 f
2 L zurüdzukehren, u
D 1 ie Flottenbrigade j nige
4153. e
1
3
Ma E
ce
_ —= t 4
r Et
«en E 23
M x
A
m r H
s S 2109 t a 4 i) f — S en 4 s
tv 4 cs 21 — Lan i c e 8 l I T c
L t t 2 5 L Q 4 F §4 V M () 4
6 “
e. C0 h g u Sa s [7 Ln f : M
T l o n: e eg co c: =W-]
_ 4K c (22 [S 4 6 es O a5 U o)
co 21 57 M cs
ed
R M r
c A ats
° b zulegen. Biejentgen, mit d ne wüns{ten Cetewa A E S Der König soll sich m
Yy m ora _ +11 6s e v L
A y,
t} e o
+— \ 1
O) ran E E B S e: N
S S co “(N £K U 1 1 2
B » U. e-n
er im Augenblidcke der Gefahr ge n, oder rasch hâtten ges{lossen werden l S Da N vit A, : 5 tothwendigkeit der Vorsicht in di ren der englischen Kriegséflotte aufs E die Admiralität ein bezügliches afen und darin angeordnet, daß auf jedem on 07 ähnter Tronninacmänaicn altes DeTI eTmaÿyn n LATfnnungSma I Uu 0 nrg o 2 s 7 ; í t 2 entiprehende Zahl von Mannschaften zum 4141+ - Q ivo t a noi noz Dos chluß der Thüren auf ein gegebenes Zeichen Lonraor a5 15 "s u beordern und häufig unverhofft daz n di
r Ld _— ; E c co ; t. - S « r ua
c — 1+ - O! Q
—. 2 = e a L d
/" cky
—
e d N F
1 e e
L S
D A8 Q e
*. C6 H e - . Ì & e. e Aa
(Na
Ai
2 ; a i
) 2
3 ie bezüglihen Uebungen geschehen x zu vermerken. l
C 4 + T ad es et Lm 3 * me e G 4 La —z 4 2 I G (t e «e Q — Es S m m ) =—y d Cy -_ G 2 uy N e Q: cs L I O Ss L 4 , S / l 4 es n d — O et co ckck es O s D d I et m D - »2 © t Oos =H ck G D d L G c Q S So E s a ded È = S3 ns = co V
s od
R
[2A 5 t pa _ 2, e S S 5 — - € mt è 4 e + -_-
o Cp unmnmonntktGo Tin o Au cit 4TUPPeénaLU LUTLLU A 4
d s e G Sl) E qF O qud p ) —y Gs
R S 0
r 7. August. (Nép. r ift geftern nah Evian abger ( [räthe
- = Donrutirt on I ie Ar L Li
z Q _S
2 (070 e es e
e 49) co et
G9 €
der republifkanishen Partei an; von den 300 Senatoren sigen 145 in den Generalräthen (davon sind 91 Republikaner).
Spanien. Madrid, 7. August. (W. T. W.) Se. Majestät der König und die Fnfantinnen sind heute in San Jldefonso angekommen. Auf dera Wege zwischen dem Escurial und San Jldefonso stürzte der Wagen um, wobei sih der König den rehten Arm leiht verrenkte; doch is der Arm bereits wieder eingerenkt worden. Die Prinzessinnen haben feine Verleßungen erlitten. General Echague hat \ich das Handgelenk verstauht.
Cuba. (Allg. Corr.) Berichten aus Havanna zufolge kamen dort in der vergang:nen Woche 137 Todesfälle am gelben Fieber vor, d. i. 20 mehr als in der WotHe vorher. D des Monats Juli erlagen 537 Personen der Epi-
emie.
Türkei. Pera, 6. August. (Presse.) Die Unter- handlungen mit Griechenland werden definitiv am 9. d. M. beginnen. Depeschen aus Janina melden, daß die dortige albanesishe Bevölkerung heute, als am Ge- burtstage des Sultans, eine anti-griehishe Demon- ssttration veranstalten will. Der Sultan wird heute Mittags die Glücwünsche der Minister persönlih entgegennehmen und dabei zugleih eine Ansprache an dieselben halten. Die hiesige A erhielt einen einmonatlihen rüdständigen Sold aus- ezahlt.
Montenegro. Cettinje, 28. Juli. (Polit. Corr.) Die er- folgte Abreise der wihtigsten Mitglieder des Kabinets, des Minister-Präsidenten Bozo Petrovic und des bisherigen Ministers des Aeußern Stanko Radonic, nah Konstantinopel hat hier zu verschiedenen Jnterpretationen Anlaß gegeben. Man war nahe daran, daraus ein Ereigniß von besonderer Tragweite zu macen, Jndessen hat diefe Mission die blos für Monte- negro wichtige, die Kreise der großen Politik wenig berührende Grenzregulirungsfragezum Gegenstande. Herr Radonic, der zum Vertreter des Fürsten Nikolaus bei der Vforte ernannt wurde, hat die Entsendung dieser außerordentlihen Mission ange- regt, um die Pforte zu einer versöhnlicheren Haltung in der
Grenzregulirungsfrage zu bestimmen. Auf der Rückreise dürfte Bozo Petrovic sich nach Sofia begeben, um ein eigenhändiges
IT Gratulationéshreiben seines Souveräns dem Fürsten Alexan- der von Bulgarien zu übergeben. Die obshwebenden Shwie- rigkeiten in der Grenzregulirunzsfrage zwingen die Fürstliche Regierung, die montenegrinish-türkfishe Grenze mit einer an- fsehnlihen Truppenzahl fortwährend besezt zu halten. Die Felder tonnten in Folge dessen in diesem Jahre nicht bestellt werden und mehrere Nahijen werden von einer förmlichen
Hungersnoth bedroht. Bozo Petrovic hat nun den Auftrag dahin zu wirken, daß die
erhalten, bei der Pforte Delimitation rasch durchgeführt werde, damit die Re- gierung in die Lage komme, die noch unter Waffen stehende Mannschaft zu en.lassen. Sollte die bereits vor- gerücte Jahreszeit die Regulirung der neuen Grenze zwischen Montenegro und der Herzegowina in diesem Sommer zur Unmöglichkeit machen, so würde dieser Umstand die voll- ständige Abrüstung und Verabschiedung der montenegrinischen Streitkräfte durchaus nit verhindern. „Die Grenzregulirung auf der anderen Seite — sagt der „Glas Crnogorza“
würde leiht von statten gehen, denn dort haben wir es mit einem civilisirten und geordneten Staate zu thun, nämlich mit dem österreichischen Kaiserstaate, welher si erstens stets dur eine gewissenhafte Achtung der internationalen Verträge aus-
gezeihnet hat und welcher sodann ein guter Nahbar und wohlwollender Freund Montenegros ist. Jn dieser Richtung
beschleihen uns nicht die geringsten Sorgen.“ Nußland und Polen. St. Petersburg, 7. August. B.) ie russischen Zolleinnahmen betrugen : i d. F. 41 205 614 Nubel, mithin dem näm- lichen Zeitabschnitte des Jahres 1878 gegenüber ein Mehr 085 361 Rubel und demjenigen von 1877 gegenüber ein Mehr von 26 045 018 Rubel. An Gold und Silber in Münzen und Barren waren bis zum 26. Juli für 5 896174 Rubel importirt und für 3 769 163 Rubel exportirt. Schweden und Norwegen. Christiania, 7. August. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedri ch Carl von Preußen if von Sz:nem Jagdausfluge nah dem
Amerika. New-York, 5. August. (Allg. Corr.) Die Demokraten haben bei den Wahlen für die Legislatur es Staates Kentucky den Sieg davongetragen. Die Re- lifaner haben ebenfalls einige Sige gewonnen, während die Arbeiter- und die Greenbackpartei starke Verluste erlitten.
Afrika. Egypten. Alexandrien, 7. August. (W. T. B.) Die Generalkonsuln von Frankrei und England ihren Regierungen die Wahl von Blignières und
r
ven neg _DC Baring zu Finanz Kontroleuren notizirt,
Statistische Nachrichten.
Die Verwaltung der indirekten Steuern in Preußen, 1875/79, (Stat. Corr.) Obgleich in Deutschland der Ertrag der indirekten Steuern gege1wärtig zum weitaus über- wiegenten Theile dem Reiche zufließt, ist die Vereinnahmung derselben dennob Sache der einzelnen Bundesstaaten ge- blieben. Hierdurch ift die Thätigkeit dieses Verwaltungszweiges in zwei Theile gespalten, von denen der eine den Reich#- der andere den Staatéfinanzen dient, und zwar ersheint in Preußen der erstere seinem Umfang nah als weitaus der wihtigste. Nach Ausweis der Rech- nungsabs4lüfse sind näâmlih bei preußishen Aemtern ¿zur Hebung gelangt E S
1877/78 1878/79 M M. Reichésteuern ; S . 176 654 813 174 558 113 davon an die Reih§kafse abgeführt. . . 161053 917 158 196718 auf alleinige Rehnaung Preußens ; 29 213246 27 064510 ¡usammen . . 205868959 291 622 623
Von dem Gesammtbetrage der 1878/79 in Preußen vercinnahmten indirekten Steuern ging:n hiernah 43 515 995 # oder 21,58 %/g der preußischen Staatskasse zu.
Es sind jedoch in dec vorsteheaden Zusammenstellung, zum Zwede eines vorläufigen Ueberblicks, nur die baar rereinnahmten Summen berüdsihtigt worden. Daneben nehmzn aber auf dem Ge- biete der indirekten Besteu:rung, wo die Seæœwährung von Krediten arcßen Umfang erlangt hat, die Rückstände eine wichtige Stelle ein, und da sich der Betrag derselben nicht immer von Jahr zu Jahr glei bleibt, so geben die Schwankungen der Baareingänge von der arôferen oter geringeren ŒErgiebigfeit dieser Einnahmequelle nur ein unvollfommenes Bild. Im Jahre 1875/79 sind z. B. nah der obigen
ersiht an die Reihékafse voa den preußishen Hauptämtern rund
3 Millionen Mark weniger abgeführt worden als 1877/78; aber gleidzeitig haben si bei diesen Abgaben die verbliebenen Reste, die ¡um weitaus größten Theile aus der Gestundung herrühren, von 72092 159 Æ auf 79 297 469 Æ, also um 7,2 Millionen Mark er- bôht, und ift daher dem Finanzjabre 1878/79 in Preußen ein größerer Ertrag an indirekten Reichssteuern zuzuschreiben, als seinem Vor- [äufer. Zu diesem Ergebnisse hat nur wenig beigetragen, daß im Laufe des leßten Jahres eine neue Steuer, der Spielkartenstempel, n das Reich überging; denn es wurden bei den preußischen Steuer- ämtern
baar erhoben als Reste übertragen
1877/78 1878/79 1877/78 1878/79 M. f. t. A. Me . 66425167 67430457 8897390 10770970
, 54 Rübenzuckersteuer 38 109 092 32920535 43030756 48045021 8
5 9 4324081
Salzsteuer . … 20876228 213327 4 384 917 Tabatéfteuer L 335 152 324 803 2 E Branntweinsteuer
nebst UebergangSs-
u. Ausgleichungs-
abgabe. . . . 38430672 40136161 15827908 15836 270 Brausteuer und
Uebergangs - Ab-
gabe von Bier . 12478068 12327 652 12 11 9 482 Spielkartenstem-
Mes — 35570 — 250 810
Während die hier aufgeführten, dem deutsben Reibsschate zu- fließenden Steuern sämmtlih Abgaben vom Verbrauche sind, fallen diejenigen „indirekten Steuern“, welche für Rechnung des preußischen Staats erboben werden, zumeist in die Klasse der Verkehr8iteuern d r Gebühren. Es wurden unter jener Bezeichnung verre{net
c af co
1877/78 1878/79 M. Át. 1 der deutshen Wechbsel-Stempel- E 77 739 69 594 E S LGE 182065910 E 233551 4492475 rÜ Fâhr- und Hafengelder, Strom- U e 2187192 92102998 tie -, Krahn- und Waagegeld . . 185 265 169 083 E E e, 54 732 58 860
L Hvpotheken- und Gericbtschreibe
im Bezirke des Appellation s:e Wirthscbaftsabgaben in den Hcehenzollern-
1092 410
oe __ p ._ at
{en Landen 41 827 39 897 Strafgelder e 24005 238 352 Sonstige und aukferordentlide Einnahmen 502 936 536 932
Die Rückstände, die bei diesen Abgaben neben den Baareingängen no® zu buchen waren, sind fo gering, daß sie unbeahtet bleiben tönnen.
Zur Erkbebung der bisber bezifferten Summen waren 1878/79
22 232234 M, 21195850 Æ als dauernder und 1036384 M als inmaliger und außerordentliher Aufwand erforderlich. Von dem ren beansprucbten die persönlichen Ausgaben 17 519 286 4, die chliden 3676563 # Im Eanzen aber betrugen die Kosten der
altu g 1878/79 11,0 ‘/9 der vereinnabmten Summen, während Sntschädicung für Erhebung der Reichésteuern 9,4 °/9 des ein- gegangenen Ertrags gewährt wurden.
ba i
Ps r t:
D m
2 v
c
_—
t
as =|
_.
— Naw Mittkeilung des st atistisbenBureaus der Stadt Berlin sind bei den biesigen Standesämtern in der Woche vom 27. Juli bis inkl, 2. August cr. zur Anmeldung gekommen: 145 Gbescließungen, 797 Lebendgeborene, 35 Todtgeborene, 646 Sterbefälle.
Kunst, Wissenschaft und Literatur.
Lüneburg, 4. August. Beim hiesigen Magistrate hat, wie man den „Hamb. Nachr.“ schreibt, der Prof. Dietrih Schäfe
a fer s Jena die Erlaubniß nachgesuht, das städtische Archiv zu nut um Forshungen über die Geschichte des Hansa- bundes in der Zeit von 1477—1530 anzustellen, welhem Wunsche der Magistrat gern nahgek-mmen ist. Sicherlih euthält in Bezug auf Hanseatica unfer wobl erhaltenes und geordnetes städtishes Archiv eine niht unbedeutende Fundgrube zur Geschichte der Hanse, da Lüneburg ein angesehenes Mitglied des Hansabundes war. Prof. Schäfer ist bekanntli vom hanuseatishen Gescbicbtsverein mit der Herstellung eines aescbihtéwißfenscaftliden Werkes betraut,
ne A
welches der Verein in Dru zu geben beabsichtigt.
Land- und Forftwirthschaft.
(D. Wein-Ztg.) Ueber den Stand der Weinberge läßt sh au von der Mosel nihts Erfreuliches berihten. In Folge der nassen und kalten Witterung ift die Blüthe der Trauben eine ganz ungleibmäßige und zum Theil verspätete, s» daß jeßt (Ende Juli) noch manche Trauben in der Blüthe sind. In den besseren Lagen der Mosel haben zwar die Trauben im Anfang Juli geblüht und au schôn angeseßt, namentlih bei Riesling ; aber die nun fol- genden falten Regentage haben die Gescheine in ihrer Entwicklung gehemmt, wozu noch die Zerstörunaea des Heuwurms kommen, so aß wir zur Zeit gar feine Hoffnung auf irgend eine Ernt? aben. In den mittleren und geringeren Lagen fiel die Hauptblüthe in die Tage vom 12.—21. Juli; aber bei den {weren Regengüfsen und der falten Witterung werden die Trauben in ihrer
Entwicklung ganz geftört und vershwinden zusehends. — Troß dieser
raurigen Herbstauésihten ziehen die Weinpreise noch niht so ge- walti Da äâltere Weine bier an der mittleren Mosel fast gar
x
[tig an. O] nit mehr lagern, so sind in den leßten Wochen die besseren 1877er mas!enweise gekauft worden. Die Brauneberger 1877er sind bis auf einige Keller alle verkauf: worden, wokei, der Qualität entsprechend, no schône Preise erzielt wurden ; 420—450 6 wurden für das Fuder (350 1) bezahlt. Zu dem 1878er, der übrigens ih gut entwidckelte, zeigte si bis jeßt noch wenig Kauflust, und zudem halten Winzer, die gerade nit verkaufen müssen, denselben noÿ zurü.
Gewerbe und Handel.
Nach amtlicher Mittheilung aus Konstantinopel ift die fubr von Getreide aus der Provin; Diarbekir und Itigz ili (Vilajet Adama) bis auf Weiteres verboten wcrden
— Der von der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt in Leipzig im 1. Semester d. J. erzielte Reingewinn von 1968168 M (13%) übersteigt den Reingewinn aus der gleichen Zeit im Vorjahre um 514 987 M. oder 34%/9 des Aktienkapitals.
— Die Jahreébilanz der Berlin-Dresdener Eisenbah n-
Gescllschaft pro ultimo März cr. weist nach Verzinsung der be- gebenen 19 426 000 #M Prioritäts - Vbligationen ein Defizit von 481 673 A4. nah. Hierzu tritt das Defizit pco 1877/78 mit 398 320 M,
si eine Unterbilanz von inégesammt 829 993 A. ergiebt. — Einfkommensverhältnisse in sächsishen Weber-
dôrfern. (Scc. Corr ) Die Textilindustrie ist derjenige Crwerbszweig Sachsens in welchem die meisten Personen beschäftigt werden Die (Ge-
erbezählung von 1875 ergab für das ganze Deutsche Reich 380 918 Haupt- betriebe mit 925 457 Personen und für Sachsen allein 83 367 Haupt- betriebe mit 203 780 Personen, d. i. 22/9 von denen des Reiches. Sacbsen repräsentirt also mehr als !/; der ganzen deutschen Textil- industrie. In diesem großen Erwerbszweige überwiegt nun die Weberei bei Weitem die Spinnerei. In der Industrie der Wirk- und Stickwaaren gab es in Deutschland 51 891 Hauptbetriebe mit 98 839 beschäftigten Personen, wovon auf Sachsen allein 35054 Hauptbetriebe mit 51 191 Personen, d. i. 51,8%/9 des Reiches kamen. In der Weberei ohne Stoffangabe hatte das Reih 67 398 Hauptbetriebe mit 105 307 Personen und Sachsen allein 41 568 Hauptbetriebe mit 68 732 Personen, d. i. 65,3% des Reiches. Es fragt si nun, wie verhält es fich mit dem sozialen Zustande der säbsishen Weber. Die sähsishe Einkommensteuer-Statistik giebt darauf eine sehr bündige Antwort, weil sie die Einkommensverhält-
?
niffe mehrerer großer und kleiner Weberdörfer der Oberlausiß und des Voigtlandes einer genauen Untersubung unterzogen hat. Man wählte die drei großen Weberdörfer: Ebersbah mit 6794, Obers-
oderwiß mit 3711 und Mülsen St. Niclas mit 3059 Ein- wobnern, und drei fkleinere als besonders arm bekannte Dörfer,
Obergettengrün mit 339, Pabstleithen mit 547 und Eichigt mit 607 Einwohnern. Die Einkommensstatistik des Jahres 1877 er- giebt nun, daß von den aenannten 6 Weberdörfern im Durchschnitt die Einkommensverhältnisse in Mülsen am günstigsten sind. Unter 573 Webern dieses Ortes bezogen nur 15 unter 300 4, alle übrigen batten mit Einschluß der Unselbstäntigen mehr als 309 (A Ein- kommen und zwar 345 Weber zwishen 400 bis 599 A; 6 Weber hatten über 1000 bis 2000 Æ und 3 über 2000 Me In Ebersbach und Oderwit sind die Weber mit 290 bis 300 ( Einkommen am zablreibsten; es giebt jedo auch in Eberéba 14 und in Oberoder- wiß 7 Weber mit mehr als 1000 4 Einkommen.
_ Am mißlihsten sheinez die Verhältnisse in Obergeitengrün zu sein, wo die meisten Weber nur 209 bis 399 A einnehmen, ebenso in Eichigt. Die näheren Einzelheiten sind aus nabstehenden Zablen ersichtlich.
Große Weberdörfer. Das Dorf Ebersbach in der Ober- laufiß mit 6794 Einwohnern batte bei den Einkommensabscbäßungen im Jahre 1877: 2744 eingeshätte Personen mit 1557 894 & Ein- kommen. — Unter den Eingeshätten befanden sich 788 selbständige Weber mit einem Einkommen von 2882416 M, 324 unselbstän- dige Weber mit 95468 #Æ und 1632 Nitbtweber mit 1174180 A — Von den selbständigen Webern hatten 93 ein Einkommen von 100—200 #, 464 Weber über 2900—300 M, 140 über 300—400 s, 36 übcr 400—500 A, 15 über 500—600 M, 12 über 600—700 M, 9 über 700—809 Æ, 5 über 800—900 MÆ, 4 über 900—1020 Æ, 9 über 1000—2000 e und 1 über 2000 — Von den unselbständigen W-bern batten 6 ein Einkommen von 100—209 A, 205 über 200—300 M, 101 über 390 is 400 MÆ, 5 über 400—500 Æ, 1 über 500—609 M, 1 über 609 bis 700 Æ, 1 über 900—1009 A und 4 über 1009 # — Das
Dorf Oberoderwiß mit 3711 Einwohnern hatte 1401 einzeshäute Perfonen mit 755 775 # Einkommen. Unter den Eingeshäzten be- fanden fi 519 selbständige Weber mit einem Einkommen von
206 770 #6. 21 elbsiändige Weber mit 56080 und 666 Nicht- weber mit 492920 (A — Von den selbständigen Webern hatten 1 ein Einkommen von 190—200 , 324 über 200—350 , 81 über 300—400 M, 5 über 400—500 ÆG6, 28 über 509 Vis 600 A 11 be O0 O S über (00800 .Æ 6 über 8900—900 Æ und 7 über 1000 A — Von den unselbfständigen Wetern hatten 200 ein Einkommen von 200—300 4, 1 über 300—400 #6 und 9 über 400—5009 Æ& — Das Dorf Mülsen St. Niclas im Voigtlznde mit 3059 Einwohnern hatte 884 ein- gesbätßte Personen mit 563949 # Einkommen. Unter den Etin- geshäuten befanden sich 483 selbständige Weber mit einem Ein- tommen von 234997 Æ, 110 unselbständige Weber mit 40 870 M und 311 Nichtweber mit 288 022, — Von den selbständigen Webern hatten 14 ein Einkommen von 2°0—300 Æ, 16 über 390—409 M, 339 über 400—500 Æ, 70 über 500— 600 M, 9 über 69090—709 4, 4 über 700—800 Æ, 2 über 900—1009 M, 6 über 10I0—2090 M und 3 über 2090 A — Von den unselbständigen Webern hatten 1 ein Einkommen von 200—300 M, 99 über 300—400 M, 6 über 400—500 M, 2 à 8009 A und 2 à 900 M.
Kleine Weberdörfer. Das Dorf Obergettengrün mit 339 Einwohnern hatte 106 eingeshäßte Personen mit 30 170 M Ein- kommen, Unter dezn Einges%äßten befanden 83 Weber mit einem Einkommen von 19 869 #4 und 23 Nichtweber mit 10310 M
Von den Webern hatten 19 ein Einkommen von 100—200 M,
er 200—300 M, 20 über 30I—400 M und 3 über 40I—500 M — Das Dorf Pabístleithen mit 547 Einwohnern hatte 153 einge-
{hätte Personen mit 59488 M. Einkommen. Unter den Eingeschätz-
ten befanden sich 78 selbständige Weber mit einem Einkommen von
31 624 Æ, 31 unfelbständige Weber mit 9609 4. und 44 Nichtweber
mit 18264 A4. — Von den selbständigen Webern hatten 5 ein Ein“
kommen von 200—300 M, 63 über 300—400 M, 5 über 400—500 M, T.
500— 600 S und 1 über 1409 46 — Von den unselbständigen bern hatten 2 ein Einkommen von 109—-200 Æ, 8 über 200 bis 300 M, 20 über 300—470 M und 1 à 800 A — Das Dorf Eichigt mit 607 Einwohnern hatte 212 eingeshäßte Personzn mit 160 176 A Einfommey. Unter den Eingeschäuten befanden si 120 Weber mit einem Einkommen von 40461 ( und 92 Nichtweber mit 59 715 #Æ — Von den Webern batten 15 ein Einkommen von 100—200 MÆ, 84 über 200—300 M, 17 über 300—400 Æ, 2 übe 400—590 M und 2 über 500—600 M.
Nürnberg, 6. August. (Hopfenmarktberiht von Leopold Held, Hopfenkommissionsgeschäft.) Die ruhige Haltung des Hopfen- marfktes dauert an und die Umsätze bleiten unbedeutend. Heute beliefen sich dieselben auf ca. 99 Ballen. Die Preise sind wieder um einige Mark gefallen, Die Lager sind überfüllt. Spekulation und Export siad leblos. Die Stimmunzy ist ruhig, jedoch nicht matt, da die Mehrzahl der Eigner zu den gesunkenen Preisen noch nicht abgeben will. Die heiße Witterung hält an; obgleih heute der Himmel bewölkt ist, herrscht hier doch eine drückende Shwüle. Die Nächte bleiben warm. Die Pflanzungéberichte wissen Über die gesund gebliebenen Pflanzen nur Günstiges zu sagen, die \chon früher er- franften Stöce bleiben dagegen aller Vorauëseßung nah hoffnungs- los. Im Auxenblick haben si die Ernteaussichtea im Allgem-inen etwas gebessert.
Gotha, 7. August. (W. T. B.) Die heute hier stattgehabte Generalversammlung der Thüringer Eisenbahn, bei welcher 443 Aktionäre mit 3286 Aktien und 736 Stimm-n vertreten waren, erledigte die Tagesordnung und verschiedene an die Verwaltungs oraane gerichtete Interpellationen von wenig erheblichem Interesse. Die aué scheidenden Verwaltungsrathsmitglieder wurden wiedergewählt.
Verkehrs-Anstalten.
Dritt, 71, Aua (W, T B) Dex Llopdbampfer „Es8pero“ ist heute Abend 7 Uhr aus Konstantinopel hier ein- getroffen.
B
E Ls Tr co ct O
Berlin, den 8. August 1879. Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.) Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4 Klasse 160. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen : 1 Gewinn à 30000 M auf Nr. 24 076. 1 Gewinn à 15000 M auf Nr. 4338, 5 Gewinne à 6000 M auf Nr. 13 118. 36 982. 89 178. 92 969, : 48 Gewinne à 3000 « auf Nr. 3311. 4367. 6652. 11 436.
76 471.
11467, 14189, 16249, 17466. 18469, 19409, 27 158. 34 709, 35 188. 35843, 36762. 37143. 39440, 40410. 42 583. 42 826. 43 043, 44598, 45592. 48328, 48981. 51 069. 54 291. -54 6580, 654871, 55116. 60419, 61 281 68 14L 68895. 657606 G07. O88 72204. 78 181. 79 639, 80326. 80795. 82309. 83148. 84718, 84769,
90 346. 94 766, :
47 Gewinné. à 1500 A auf Nr. 1050, 7537, 9491, 12156, 14597, 15619, 16791 19476, 19 708, 22375. 94719, 26425, 32208, 35034 80212. 37 038, 38.786. 39 249, 40 584. 41 117, 42 189, 42 255. 42 944, 43 054. 43 334. 50078, 02077, 02606, 029650, DoO4SL DO 519, 588091. T4 A A4 27600686 T0 T8072 TONBS: 80708, 81366. 84516, 86217. 86469. 87 617. 89 704. 93 794,
1 |
( 3752, 14 473. 26 612, 34 275. 39 373.
Gewinne à 600 A auf Nr. 105. 1128.
4321. 4534. 8101. 9564, 9931. 10470 20 712. 22183. 229684 23552 923750 29000. 0149 31395 31781 L938 34 649. 35270. 35356. 35639. 37 591. 40735. 41430. 43544. 43 709. 44 023.
2489 12 963. 25 917. 33 819. 39 052. 44 735.
E
46 148. 46676. 46795. 48267. 49810. 50 342. 51 277. 593116. 53851. 53928. 54385. 54395. 56 846, 59 390.
60138. 60824. 62934. 63279. 63492. 63 669. 63 969.
GGOIS. GSGGE 70507 L650, 13322 430) 39957 79 340. 81456. 81960. 84743. 86 278, 86 621. 90 589. JE9OL 929306 92757.
Publikationen Staatsarciven. Archiv-Verwaltung.
Deitter Band. Hes theilung. Urkundenbuch de von Arthur Wyß. Erster Band, v Z ;
Tafel in Lihtdruck. Leipzig, Verlag von S. Hirzel. 1879, (Royal- ODilav, 36 B. Per 13 0.
Dem zweiten Bande, weler die hohen Verdienste König Friedri Wilhelms 1. um die Landeskultur Preußens urkundlich dargestellt hat, folgt nun als dritter das „Hessishe Ürkundenbuh“ I. Bei der Herauëgabe desselben aus den in Marburg vereinigten Arciven des früheren Kurfürstenthums Hefsen hat man s dafür entschieden, den Urkundenbefstand nit zu einem chronologisch geordneten Ganzen zu verbinden, fondern denselben nag selbständigen Gruppen in aesonderten Diplomatarien zu behandeln. Ven der die Deu1scordens-Ballei Hessen betreffenden Abtheilung, welhe auf drei Bändz berecbnet ift, liegt biermit der erste vor,
Der deutshe Orden, welcher seit 1207 durch die Gunst der Grafen von Ziegenhain in Hessen Fuß gefaßt hatte, gelangte dadur{
asch zu großer Bedeutung, daß das von der heiligen Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, zu Marburg erbaute Franciëcus- Hospital na ihrem Tode ihm überwiesen wurde. Lausende von Kranken pilgerten, Heilung hoffend, zu dem Grabe der Heiligen, und dem Hüter desselben, dem Orden gezenüber äußerte sich die Verehrung in reihen Spenden. Der Commende Marburg wurden bald andere kleinere Commenden unterstellt: die Commende Griefstedt zwis {ben 1283 und 1290, die zu Weßlar nebst der Pfarrei Herborn 1293, die zu Oberflörsheim vor 1300, das aufgehobene Augustiner-Chorbherrn- stift Schiffenberg 1323, und so erwus allmählich die Ballei Hessen. Kleinere Niederlafsungen, deren Vorsteher bisweilen Komthure, gewöhn- lid nur Pfleger (provisores) genanat werden, besaß die Ballei zu Reiheabab, Obermöllrih und Erfurt. Im 14. Jahchundert aber gruppirte sich noch weiterer Güterbesitz um die Orte Amöneburg, Fels- berg, Friedberg, Frißlar, Gelnhausen, Kirchhain, Seeheim und Seibelsdorf.
Das urkundlihe Material zur Gesbichte der Ballei bis 1299 ist hier in möglichster Vollständigkeit aus Len Archiven zu- fsammengetragen. Nur einige, {on anderweit veröffentlichte päpst- liche Privilegien, welche sih auf den Orden im Allgemeinen, nicht auf die Ballei speziell beziehen, sind nibt mit aufgenommen. Die Ürkonden der Commende Marburg hält der Verf. für ziemlih voll- ständig, dagegen seinen die Archivalien von Oberflörsheim und Grief\tedt bei der Aufhebung des Ordens bedeutende Verluite er- litten zu haben. Die überwiegende Mehrzahl der mitgetheilten Ur- funden Tonnte aus den Originalen entnommen werden, 93 lieferte das große Marburger Kopialbuch zu Wien, 25 wurden nach meist älteren Abschriften reproduzirt, 3 aus Drucken übernommen. Kürzungen sind an den Texrten niht vorgenommen worden, außer bei einer Anzahl nicht direkt auf den Orden bezüglicher Stücke. Hierher gehören die Ur- funden über die Wunder und die Heiligsprehung der Landgräfin Elisabeth, die bei der Bedeutung der Leßteren für die Entwickelung der Ballei nicht übergangen werden durften. Dagegen sind wichtige und interessante Schriftstücke, wie Berichte des Erzbischofs Sieg-
aus den Königlih preußischen Veranlaßt und unterstüßt durch die Königliche
TleiHessen,
fried von Mainz, mehrerer Aebte, Pröpste und niederer Geistliben an den Papst Gregor IX. über die Wunder am Grabe der Landgräfin Elisabeth, mehrere Ablä}se und Anordnungen desselben Papstes bezüglih des Hospitals
und der dazu gehörigen Kirhe in Marburg, sowie das Schreiben Magister Konrads von Marburg an den Papst über das fromme Leben und den seligen Tod der Landgräfin (sämmtlich aus dem Jahre 1232) voliständig aufgenommen. Von den nicht in ganzer Ausdehnung mitgetheilten Stücken wird, im möglibsten Anschluß an den Wortlaut, ein Auszug gegeben. Ueber den einzelnen Urkunden steht die laufende Nummer, ein kurzes Regest und das reduzirte Datum. Am Scchluß werden kurze Nachrichten über die Art der Urkunde, den Aufbewahrungsort, das Siegel 2c. angehängt.
Besonderes Lob verdient das umfangreiche alphabetishe Orts- und Personenverzeihniß, welches eigentlich ers die willkommene Handhabe für den Gebrauch der Urkundensammlung bietet. — Auf einer beigegebenen Lichtdrucktafel werden 11 Siegel, von Komthuren, von der Stadt Marburg, dem Hochmeister Herrmann, von Konrad von Marburg und einem Bruder Konrad (wahrscheiulch dem in dea A Orden eingetretenen Landgrafen Konrad von Thüringen) mitzetheilt.
Wie die Verlagshandlung anzeigt, befinden sich als 4. Band des Werkes in Borbereitung: die „Memoiren der Kürfürstin Sophie von Hannover“, herausxegeben von A. Köcher, und „VPrédéric IL, Hiestóoiré de mon témps“, cte bisher Une gedruckte Redaktion von 1746, herausgcgeben von N. Posner.
Aus Cöôln wird geschrieben: Nicht lange mehr, und der herr- lihe Bau, den wir Cölner mit gerechtem Stolz unsern Dom nennen, wird in seiner ganzen Majestät, ein Zeugniß vom deutschen Gott- vertrauen und ein Sinnbild der deutschen Einheit, vollendet dastehen. Nach mehrwöchentlicher, durch die Ungunst des Wetters, namentlich durch die heftigen Winde herbeigefüthrter Unterbrechung konnte: in den leßten Tagen die sünfte Gerüst-Etage der beiden Hauptthürme, welche bis dahin nur zur Hälfte aufgeschlagen war, vollendet werden. Nun- mehr gehen die Zimmerleute an den Aufbau der sechsten Etage, der noch weitere zwei folgen werden. Während so das kunstvoll sonstruirte Baugerüst und zugleich die beiden Thurmhelme, in luftiger Höhe weit in die Rheinlande hineinragend, ihrer Vollendung entgegen wachsen, schreiten auch die Einwölbungéarbeiten der Thurmhallen rüstig vor- wärts, so daß eine im Publikum in Folge der ungünstigen Witte- rungsverhältnisse bereits befürhtete Verzögerung des Bollendungs- termins, wenn nicht unberechenbare Zufälle sich ereignen, nicht ein- treten wird. Gleichzeitig mit dem Aufbau der Helme mat die Restauration der unteren Theile des südlichen Thurmes, bei welcher ein großer Theil der vorhandenen Kräfte thätig ist, die besten Fort- schritte. Gegenwärtig ist man mit der Auéfühcung der großen Kronenblätter für di: Thürme befaßt. Die Steine, welche dazu verwandt werden, haben ein Gewicht von je 200 Centnern.
Im Wallner-Theater gelangt morgen, Sonnabend, das Luslspiel „Citronen“ zur Aufführung, Am gleichen Tage bringt das Krollshe Theater die Jacobsonshe Gesangbposse „In Saus und Brgus“ zur Darstellung.
Der Zoologische Garten war am ersten Sonntage dcs Monats von weit über 30000 Personen besuht. — Um den Be- suchern des Gartens Gelegenheit zu geben, das Auzsschlüpfen junger Hühner, Fasanen 2c. auz den Eiern beobachten zu lönnen, hat Hr. Direktor Dr, Bodinus im Hauptgange des Antilopenhauses eine Kappsche künstliche Glucke aufstellen lassen, in der 36 zum Aus- brüten bestimmte Eier, und zwar 25 Hühner- und 11 Fasaneneier
liegen. Jn eine folche künstliche Glucke gehen 400 Fier. S Am 10), September trifft, wie im vorigen Jahre, wieder eine Nubier- farawane ein, welche diesmal besonders viel wilde werthvolle
Thiere mitbringt.