1879 / 187 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 12 Aug 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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Amtsgeriht Usingen. Aus dem Obertaunuskreise: Amt

ngen.

Amtsgeriht Wehen. Aus dem Untertaunuskreise: Amt Wehen mit Aus\{luß der zu den Amtsgerihten Jdstein und Langen- schwalbach gelegten Theile.

Amtsgericht Wiesbaden. Stadtkreis Wiesbaden. Aus dem Landkreise Wiesbaden (Mainkreise): Amt Wiesbaden. Aus dem Amte Hocheim: Gemeindebezirke Jgstadt, Medenbach, Norden stadt, Wildsacsen.

(Schluß folgt.)

Ministerium der geistlihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der bisherige Privatdozent Dr. Schöler is zum außer- ordentlihen Professor in der medizinishen Fakultät der Universität zu Berlin ernannt worden.

Der Seminarlehrer Müller zu Gingst ist zum Vorsteher und ersten Lehrer bei der Präparandenanstalt in Grimmen ernannt worden.

An dem Sgullehrerseminar zu Erfurt ist der kommissa- rische Hülfslehrer Triebel als Hülfslehrer angestellt worden.

Königliche Akademie der Künste.

Beranunutmachung

In der am 3. August d. J. stattgehabten öffentlichen Sibung des unterzeihneten Senats ist folgendes Ergebniß der in diesem Jahre von der Königlichen Akademie der Künste ausgeschriebenen Preisbewerbungen verkündet worden :

1) Der von Seiner Hochseligen Majestät dem König

iedrih Wilhelm 111. gestiftete, in diesem Jahre für das ach der Architektur bestimmte große afademische Staatspreis Üt unter 6 Bewerbern dem Bauführer Julius Andree, aus Burg gebürtig, in Berlin wohnhaft, zuerkannt. Eine öffent- Tiche Anerkennung wurde dem Architekten Georg Frenzen in Aachen für die von demselben eingereihte Konkurrenzarbeit zu Theil. L 2) Der Preis der von Rohrshen Stiftung, in diesem hr für das Fah der Malerei bestimmt, ist dem Maler aul Borgmann, aus Berlin gebürtig, derzeit in Karls- ruhe wohnhaft, und :

3) der Preis der zweiten Michael-Beershen Stiftung, in diesem Jahr ebenfalls für das Fah der Malerei bestimmt, dem Maler Max Krusemark in Berlin zuerkannt worden.

4) Bei der Konkurrenz der ersten Michael-Beerschen Stif- tung, nur für Bekenner jüdisher Religion und in diesem zzahr für Bildhauer eröffnet, sowie bei der Konkurrenz der Meyerbeerschen Stiftung für Tonkünstler ohne Unterschied ‘des religiösen Bekenntnisses konnte der Preis wegen Unzu- [länglihkeit der von den Bewerbern eingereihten Arbeiten nicht ertheilt werden.

Sodann sind den nathstehend aufgeführten Schülern der Königlichen Akademie der bildenden Künste hierselbst in An- erkennung ihrer Fortschritte und Leistungen während des leßten Studienjahres Prämien zuerkannt worden :

I. im Maleraktsaal:

der erste Preis dem Maler Otto Lingner,

der zweite Preis dem Maler Paul Lammih,

der dritte Preis den Malern Richard Friese und Karl Bangzter;

II, in der Malklasse 11:

der erste Preis dem Maler Erich Kubierschky,

der zweite Preis dem Maler A dolf Schlabig,

der dritte Preis den Malern Heinrich Bürck und Conrad Bösez

IIT. in der Kompositionsklasse:

der erste Preis den Malern Ernst Kekert und Albert Krüger,

der zweite Preis dem Bildhauer Ludwig Klinck,

der dritte Preis dem Maler August Matthus und dem Bildhauer Johann Böse;

1V, in der Antikenklasse:

der erste Preis dem Maler Max Meßtoldt,

der zweite Preis dem Bildhauer Johann Böse; V In der BorbvereitUnaslai e:

der crste Preis dem Maler Franz Lippisch,

der zweite Preis dem Maler Max Lübke,

der dritte Preis dem Maler Emil Brack;

VI. in dem Landschaftsatelier: der alleinige Preis dem Maler Heinrich Petersen; Vil. in dem Bildhaueratktsaal:

der erste Preis den Bildhauern Hermann Kokolsky und Franz Tübbecke,

der zweite Preis dem Bildhauer Ludwig Manzel;

VIIL. in der Modellirklasse:

der erste Preis den Bildhauern Adolf Jahn und Ludwig Klinck,

der zweite Preis den Bildhauern Josef Uphues und Alfred Reichel;

IX, in der Thierklasse:

der erste Preis dem Maler Richard Friese.

Endlich erhielt für eingesandte landschaftlihe Studien der Maler Georg Müller eine außerordentliche Anerkennung.

Berlin, den 8. August 1879.

Der Senat der Königlichen Akademie der Künste. N. D C. Beler.

Justiz-Ministerium.

Zur Ausführung der Schhiedsmannsordnung Beni 29, März d. 53. (G. S. S. 321) wird hiermit Folgendes

immt:

1) Mittels Cirkularerlasses vom 30. Mai d. J. habe ic, der Minister des Jnnern, die Herren Ober-Präsidenten bereits vorläufig ersucht, e Abgrenzung der Schiedsmannsbezirke und wegen der Wahl der Schiedsmänner, resp. der Stellver- treter derselben, das Geeignete zu veranlassen.

Zur näheren Erläuterung dieses Erlasses bemerken wir, A in denjenigen Provinzen, in denen das Schiedsmanns- institut bereits besteht (Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Posen, Schlefien, Sachsen und Westfalen) eine allgemeine Neubildung der Us, bezw. eine Nevi- sion der bestehenden, auf der Grundlage des 8. 1 der Schieds- mannsordnung nicht stattzufinden hat. Dies ergiebt sih aus S. 48 a. a. D., nach dessen Bestimmung die auf Grund der bisherigen Vorschriften berufenen Schiedsmänner cine Ausnahme bis zum Ablauf ihrer Wahlperiode ihre Thätigkeit fortzusetzen

ben. Da dies nicht anders als innerhalb ihrer bisherigen Bezirke geschehen kann, so muß eine etwaige Aenderung dieser Bezirke in den ebengedahten Provinzen im einzelnen Falle

bis zu der jedesmaligen Erledigung des Schiedsmannsamtes vorbehalten bleiben. Jn diesen Provinzen soll nah der Ab- siht des Gesetzes eine allmählihe Ueberleitung in den neuen Zustand stattfinden, was um so mehr zulässig erscheint, als die Bestimmungen über die Bezirksbildung im Wesentlichen dieselben geblieben sind.

2) Soweit hiernach über die Abgrenzung der Schieds- mannsbezirke Beshluß zu fassen ist, erscheint die Hinaus- shiebung dieser Beschlußfassung bis zu dem (übrigens nahe bevorstehenden) Erscheinen der Allerhöchsten Verordnung über die Abgrenzung der Amtsgerichtsbezirke niht unbedingt geboten. Das LUimens°en der Grenzen der Schieds- mannsbezirke mit den Grenzen der Amtsgerichtsbezirke ist im Gesetze selbst nicht vorgeschrieben. Jn allen denjenigen Fällen aber, in denen bezüglih des Schiedsmannsamtes die Amts- gerihte zu einer Mitwirkung berufen sind wie nach 8. 5 bei der Vereidigung der Schiedsmänner, nah § 28 bei der Aufbewahrung der Protokollbüher, nah §. 32 bei der Zwangsvollstredung kommt selbstverständlich nur dasjenige Amtsgericht in Fone in dessen Bezirk der betreffende Schieds- mann seinen Wohnsiß hat. Die maßgebenden Gründe für die Bildung der Schiedsmannsbezirke, insbesondere für die Zusam- menlegung mehrerer Landgemeinden, resp. Gutsbezirke, liegen auf einem anderen Gebiete ; sie werden hauptsächlich in der Größe der Einzelgemeinden und der Befähigung von Eingesessenen derselben zur Uebernahme des Amtes zu suchen sein, und es ersheint für die erfolgreihe Entwickelung des ganzen Jnsti- tuts sogar von Werth, daß die wirklich maßgebenden Ges\ichts- punkte von andern Erwägungsgründen untergeordneter Art nicht beeinflußt werden.

3) Die erfolgte Abgrenzung der Schiedsmannsbezirke ist, nachdem die Schiedsmänner bestellt und durch die betreffen- den Gerichtsbehörden vereidigt sein werden (88. 4, 5 der Schiedsmannsordnung), zugleih mit den Namen der Schieds- männer, durch die Amts- und Kreisblätter zur öffentlichen Kenntniß zu bringen.

4) Jn denjenigen Provinzen, in denen das Jnstitut der Schiedsmänner zur Zeit noch nicht besteht, ist alsbald für die rehtzeitige Beshaffung der Protokollbücher Sorge zu tragen. Uever die Gestalt dieser Büher enthält die Schiedsmannsord- nung (§. 28) keine näheren Vorschriften. Es ist daher haupt- sählih nur darauf zu achten, daß dieselben dauerhaft gebunden und aus dauernd haltbarem Schreibpapier gefertigt werden. Die einzelnen Blätter sind fortlaufend zu paginiren.

Bezüglich derjenigen Provinzen, in denen das Scieds- manns-Fnstitut bereits besteht (cfr, oben sub 1), is hierbei Folgendes zu bemerken: Nach §. 1 der FJnstruktion vom 1, Mai 1841 sollen die leßten sechs Bogen der Protokoll- bücher, die zum Verzeihniß der Auslagen und Kopialien be- stimmt sind, in neun näher bezeichnete Kolonnen eingetheilt werden. Von dieser Einrichtung kann in Zukunft Abstand genommen werden, da es genügt, wenn der Schiedsmann die Gebühren, welhe er nah §8. 42—44 der Sciedsmanns- ordnung zu erheben berechtigt is, gleih unter der auf- genommenen Verhandlung im Protokollbuche liquidirt.

5) Jn gleicher Weise ist für die Beschaffung der Amts- siegel der Schiedsmänner Sorge zu tragen. Nach den bisher dieserhalb ergangenen Bestimmungen sollen diese Siegel den Königlichen Adler mit der Umschrist: „Amt des Schieds- manns“ tragen. Eine gleiche Bestimmung is in die Schieds mannsordnung vom. 29. März d. J. nicht übergegangen. Es unterliegt aber keinem Bevenken, es bei dieser Form, welche den Fortgebrauch der vorhandenen alten Siegel ermöglicht, zu belassen. Eine befondere Bezugnahme auf den Schied8manns- bezirk erscheint hierbei nicht unbedingt erforderli, da das Siegel stets nur neben der Unterschrist des Schiedsmanns zur Anwendung kommt. _

6) Die Beschaffung der Protokollbücher und Siegel ist Sache der Gemeinden, welche nah 8. 45 der Schiedsmanns- ordnung die sählihen Kosten des Schiedsmannsamts zu tragen haben. Behufs Sicherung der vorschriftsmäßigen Gestalt der Bücher und Siegel erscheint es jedoch wünschenswerth, daß die Kommunalaufsihtsbehörden fich Namens der Gemeinden (auf deren Kosten), wo eine Neubeschaffung der Bücher und Siegel erforderlich ist, derselben unterziehen.

Ew. Excellenz ersuchen wir ganz ergebenst, hiernach, und soweit der vorstehende Erlaß auf die dortige Provinz si be- zieht, gefälligst das Erforderlihe nunmehr veranlassen zu wollen.

Berlin, den 9. Juli 1879.

Der Justiz-Ministér, Der Minister des Jnnern.

Jn Vertretung : Im Auftrage : von Schelling. Nibbeck. An sämmtliche Hercen Ober-Präsidenten.

Abschrift erhalten Ew. Hochwohlgeboren zur Kenntniß- nahme und gefälligen gleihmäßigen Beachtung. Der Justiz-Minister. Der Minister des Jnnern. In Vertretung: Im Auftrage : von Schelling. RNibbedck.

An den Herrn Regierungs-Präsidenten (Tit.) zu Sigmaringen.

Zusaß an den Ober-Präsidenten von Westpreußen: Durch das Vorstehende findet der Gegenstand des gefälligen Berichtes vom 7, Juni d. F. seine Erledigung.

Zusaß an den Ober - Präsidenten von Hannover: wie vor, nur ift zu jagen: 9. Juni d. J:

Abgerei st: Se. Excellenz der Staatssekretär Herzog nah der Schweiz.

Nichtamtliches. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 12. Augustck Se. Majestät der Kaiser und König wohnten, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Gastein, am Sonntag dem Gottesdienst in der evange- lishen Kapelle bei, wo der Hofprediger Frommel predigte.

Trifft die Zahlung einer Schuld, einer gewöhn- lich bürgerlihen sowohl als auch einer Wechsel- oder Handels- {huld auf einen Sonn-, hohen Fest- oder Bußtag, wohin au der Neujahrs- und Charfreitag gehören, so ist der Schuldner nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 11. März 1879 im Geltungsbereiche des preußischen All- gemeinen Landrechts (ebenso wie speziell für Wechsel- und

Handelsshulden im Geltungsbereiche der Allgemeinen Deutschen Wedchselordnung und des Allgemeinen Deuticden andelsgeseß- buchs) erst am folgenden Tage zur Leistung verpflichtet.

Für den Verkauf eines gütergemeinschaftli- hen Grundstücks bedarf es, na einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 8. Mai 1879, der shriftlihen Ein- willigung der Ehefrau, und Falls sie shreibensunkundig ist, der vor Gericht oder Notar aufgenommenen eheweiblicen Einwilligung; ermangelt die Einwilligung dieser Form, so hat der Kaufvertrag auch dem Ehemanne gegenüber keine Wirksamkeit und ist überhaupt nit rechtsgültig.

Der am hiesigen Allerhöchsten Hofe beglaubigte König- lih bayerische Gesandte von Rudhart hat Berlin mit Ur- laub verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt als interimistisher Geschäftsträger der Legations-Sekretär Freiherr von der Pfordten.

S. M. Panzerkorvette “Panl a“, 8 Geschüße, Kom- mandant Korv. Kapt. Heusner, hat am 30. Zuni cr. Bahia verlassen und ankerte am 10. Juli cr. auf der Rhede von Montevideo.

Landeshut. (Schles. Ztg.) Die feierliche Enthüllung des Denkmals, welhes zu Ehren des hochverdienten früheren Ober-Präsidenten der Provinz Schlesien, Grafen Eberhard zu Stolberg-Wernigerode auf dem hiesigen Marktplaße errichtet worden is, findet am 2. September, Vormittags 11 Uhr, statt.

Bayern. München, 9. August. (Allg. Ztg.) Eine heute publizirte Königlihe Verordnung bestimmt: 1) Die Notariate Falkenstein, Leutershausen, Rothenbuh und Nothenfels werden eingezogen; 2) mit dem Jnkrafttreten des Gerichtsverfassungsgesetes werden die Notariats\ißze in Diessen und Grönenbah aufgehoben und dagegen je eine weitere Notarstelle in Aschaffenburg, Hof, Kempten, Marktheidenfeld und Memmingen errichtet ; 3) die Anordnung, daß von den in München aufgestellten Notaren zwei ihren Wohnsiß in der Vorstadt Au zu nehmen haben, wird außer Wirk- samkeit gesezt. Durch eine weitere, heute veröffent- lichte Königliche Verordnung wird auf Grund des Art. 39 des Polizeistrafgesebbuhs vom 31. Dezember 1871 zur Verhütung von Gefahren für die Sicherheit der Personen über h- rung von Waffen verordnet: „Das Verbot des §8. 1 Unserer Verordnung vom 21. Fanuar 1872 erstreckt ih auf alle diejenigen Messer, deren Klinge wegen Mangels einer Einschlagrinne in den Griff nicht einfallen kann.“ Zum Vollzuge der in den Reichs-Prozeßordnungen, in der Neichs-Konkursordnung und in den Ausführungs- geseßen mehrfach enthaltenen Vorschriften über Veröffent- lihung amtlicher Bekanntmachungen der Gerichte hat das Staats-Ministerium der Justiz in dem heute erschienenen Geseß- und Verordnungsblatt nähere Bestimmungen erlassen. Die Kammer der Reichsräthe hat die ihr von dec Kam- mer der Abgeordneten zugesendeten zwei die Eisenbahnen betreffenden Gesetzentwürfe unmittelbar vor der erfolgten Vertagung ihrem Finanzauss{huß zur Vorberathung üker- wiesen. Der kürzlich von dem Münchener Gemeinde- kfollegium beschlossene, die Beseitizung des Zwanges zum Besuche der Simultanschulen bezweckende Antrag an den Magistrat gelangte in diesem gestern zur Berathung und wurde nach eingehender Debatte abgelehnt, „da eine Ge- wissensbedrängniß nit vorhanden und nach dem vorliegenden Verhältniß der Vorschlag praktisch nicht durchführbar sei.“ Um aber den Bewohnern des Lehels von welchen die Be- {werden bezüglih der Simultanschulen ausgingen RNech- nung zu tragen, foll der Neubau eines Schulhauses in der Nähe des genannten Stadttheiles in Angriff genommen und dahin die Simultanshule verlegt werden, während dann die Schule am Lehel wieder in eine konfessionelle umzu- wandeln wäre.

Hessen. Darmstadt, 9. August. (Darmst. Z.) Das Großherzogliche Ministerium des Funern und der Justiz hat auf die Anfrage eines Landgerichts der Provinz Starken- burg, dahin gehcnd, ob die in §8. 204 des Deutschen Gerichts- verfassungsgeseßes erwähnten Geschäfte (Mahnsachen, Zwangs- vollstreckungen und Konkurse) als Feriensachen zu betrachten seien, am 23. v. M. Entscheidung des Jnhalts gegeben, daß jene Rechtssachen, insoweit solhe niht shon als Geschäfte der freiwilligen Gerichtsbarkeit in den Ferien verhandelt wer- den können, nah Maßgabe des leßten Absatzes des §8. 202 des Gerichtsverfassungsgeseßes zu behandeln seien. Es kann dem- nah das Gericht auf Antrag jene Rechtssachen, soweit sie be- sonderer Beschleunigung bedürfen, als Feriensachen bezeichnen und die gleiche Befugniß hat bei Kollegialgerihten, vorbehalt- lih der Entscheidung des Gerichts, der Vorsißende desselben.

Sacÿsen-Meiningen-Hildburghausen. Meiningen, 8. August. Das neueste Geseßblatt publizirt das Geseß, be- treffend die Erhöhung des Kirchenfonds um jährlih 11 000 /& Diese Summe wird zur Aufbesserung der Gehalte der Geistlichen der Art verwendet, daß das erste Minimal- einkommen 1500 # beträgt und nah je 5 Dienstjahren um 300 e steigt, so daß nach vollendetem zwanzigsten Dienstjahre mindestens 2400 F als Besoldung gewährt werden.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 11. August. (W. T. B.) Die „Pol. Corr.“ meldet: Aus Koustantinopel: Die Um- gestaltung des Ministeriums in liberalem reformatori- schem Sinne soll unmittelbar nach der bevorstehenden Berufung Midhat Paschas erfolgen. Die Antwort der Pforte auf die Forderung Serbiens wegen des Einfalles der Albanesen stellt die übertriebenen Angaben der serbischen Note in Abrede, motivirt den Einfall mit der Aufregung über die Vereinigung neuer Gebietstheile mit Serbien und weist jede Verantwortlichkeit zurück. Aus Belgrad: Heute er- folgte die Natifikation sämmtlicher auf die definitive Abgren- zung zwischen Serbien und Bulgarien, sowie zwischen Serbien und der Türkei bezüglicher Protokolle und Detail- farten. Es wird versichert, die Pforte habe die Ent- shädigungsforderung anläßlih des Einfalles der Arnauten niht abgewiesen, sondern nur der verlangten Summe nicht zugestimmt. i

Der „Presse“ wird aus Serajewo, 10. August, gemel- det: Mit der Unterbringung der Abgebrannten wurde bereits begonnen. Die Reichen bringen ihre Familien nah den Landbesißungen. Ein Comité zur Unterstüßung der Nothleidenden wurde gebildet. Einzelne Magazine brannten

die ganze vergangene Nacht hindurch. Jede weitere Gefahr ist beseitigt. Amtlich wurde konstatirt, daß 760 Häuser die Nebengebäude und Läden ungerehnet abgebrannt sind. Ein Theil der Bevölkerung befindet sich im Baracken- lager vor der Stadt. Die Offiziere des 41. «Fnfanterie-Regi- ments Baron Kellner benehmen sich äußerst gastfrei. Es herrscht Wassermangel, da die Brunnen in den ab- ebrannten Stadttheilen verschüttet sind. Der Brand bat “am rechten Miljatschka - Ufer beiläufig 600 Objekte zerstört, und zwar längst der Franz - Josefs - Gasse bis zur griechischen Kirche beiderseits der Ferhadia- und Tschemo- luscha-Gasse, bis westlih des deutshen Konsulats. Die Brand- stätte ist begrenzt im Norden dur die Camalina- und Nergina- Gasse; östlih brannte Alles bis in die Höhe des Carew-most (Kaiserbrücke) ab. Bemerkenswerthe Objekte, die abbrannten, sind: die katholische Kirche, vier kleine Moscheen, theilweise noch mit ärarishen Verpflegsgütern gefüllt; die Waaren- depots in Taschli-Hon, Tscharschia- und Djul-Han, die zur Begowa-Moschee gehörigen großen Religions\chulen, ein Theil der griechish.n Metropolien, das Offiziershospital und das deutsche Konsulat, viele bessere Häuser der griecisch:orienta- lishen Familien Despics, Petrovics, Triskovics, Jestanovics, Lukovics, Vasiljewics, das Haus Salom Effendi’'s und andere. Schwere Unglücksfälle sind glüclicherweise noch keine gemeldet. Sieben beshädigte Soldaten wurden in das Marodehaus gebraht. Von gewölbten Maga- zinen widerstanden die in Tscharschia, Taschli-Han und einige in Privathäusern vollkommen, die leichter gebauten brannten durch. Der Schaden der Bevölkerung is enorm, mindestens tausend Familien verloren ihr Obdach, Die Truppen wurden größtentheils aus der Stadt entfernt, um die Bevölkerung unterzubringen. Aus den Militärverpflegungsvorräthen wur- den unter der Bevölkerung fofort, um einer Hungersnoth zu begegnen, Naturalien vertheilt. Die Verpflegung der Truppen ilt auf alle Fälle vollkommen gesichert. Das Benehmen der Truppen war ausgezeihnet. Sehr viele Offiziere und Beamte verloren ihre gesammte Habe. Die von Sr. Majestät drs 10000 Gulden wurden noch gestern aus- getheilt.

Schweiz. Bern, 1. August. (Bund.) Die Simplon- bahngesellshaft hat bei dem eidgenössischen Eisenbahn- departement die Bewilligung zur Erhöhung der Tarife um 25 Proz. nahgesucht, namentlich gestütt auf die verminderten Betriebseinnahmen des leßten Jahres. Der Bundesrath hat dem Gesuche der Gesellschaft entsprochen und die Tarif: erhöhung bewilligt. Der Große Rath des Kantons Wallis hat nun aber einstimmig beshlossen, dagegen zu protestiren : es liege keine Nothwendigkeit vor, die bestehenden Tarife zum Nachtheile des Publikums zu erhöhen, und dies um so weniger, als die Taxen für Reisende auf der Simplonlinie ohnehin {hon höhere seien, als auf allen übrigen Bahnen der Schweiz. Gemäß Art. 24 der Konzession hat die Bundesversammlung endgültig über diese Frage zu entscheiden.

Großbritannien und Jrland. London, 9. August. (Allg. Corr.) Dem Parlament wurde gestern ein 500 Seiten starkes Blaubuch vorgelegt, welches die Korrespon- denz_ bezügli der Arbeiten der europäischen Kommission für die Organisation Ostrumeliens enthält.

Der Kriegs-Minister hat folgende Depesche von Sir Garnet Wolseley erhalten:

Lager am unteren Umlatoosi Drift, 21. Juli. Gestern hatte ih befriedigende Zusammenkünfte mit den hervorragend- sten Häuptlingen des Küstendistrikts und theilte denselben im Allgemeinen meine Pläne über einen Vergleih mit. Sie sind damit einverstanden, halten aber Alle den Frieden für unmöglich, so lange Cetewayo sich auf freiem Fuße befindet. Der hastige NRückzug von Ulundi hat sie verwirrt, und Sir Henry Bulwer meldet, daß die Eingeborenen Natals geradeso darüber denken; ih halte es daher für nöthig, nach Ulundi zurückzukehren, dasselbe mit Truppen zu beseßen und selbst an die Spiße der Expedition zu treten. Jh habe an sämmtlihe Häuptlinge Boten gesandt und dieselben auf- fordern lassen, mih daselbst am 10. Auzust zu treffen, um über die Beruhigung des Landes s{chlüssig zu werden. Die Truppen unter Baker Russell operiren in der Richtung vom Schwarzen Umvoloosi Fluß, von Sutabankawa aus, in Ge- meinschaft mit Dham, welcher weiter nördlih si befindet und in seinen Reihen einige Burghers zählt; Swagis wird unter dem Obersten Villiers weiter nördli den Pongolo Fluß überschreiten ; in seiner Begleitung befindet sich der politische Agent Maclead. Jh glaube, daß wir jeßt mehr Truppen, als nöthig sind, besißen, und stehe daher im Begriff, die erste Division und Kavallerie - Brigade aufzulösen und die Generale Crealock und Marshall nebst Stab nah Hause zu schiden. Jch sende die 1—13er, 1—2A4er und die 17er Lanciers (ohne Pferde) na Hause und Ellersby's Batterie nah St. Helena. Tremlett befindet sich in Capstadt und ent- läßt mehrere Kolonialcorps. Die Marine-Brigade chit si heute ein. Lord Chelmsford, welcher resignirt hat, kehrt mit seinem persönlichen Stabe nach England zurück General Wood und Oberst Buller kehren heim, um si zu erholen, was Beiden schr nöthig ist. Alle überflüssigen Stabs- und sonstigen Offiziere kehren nah England zurück. Die Aussichten auf einen baldigen Frieden und eine Beruhigung des Landes sind meiner Ansicht nah gut.

Der Spezialkorrespondent des „Standard“ meldet unter dem 21. Juli aus Durban:

„Die Küstenlinie ift jeßt vollständig beruhigt und das Bereisen derselben so gefahrlos, wie eine Reise in Natal. Ib bin mit einem einzigen Reisebegleiter von St. Paul hierher ge- ritten ohne die geringste Gefahr oder Belästigung. Am Mittwoch hatte ih eine Besprebung mit Sir Garnet Wolseley. Er bält den Krieg für thatsäckclid beendigt; Lord Chelméford, General Wood und Oberst Buller kehren nah England zurück. Die öffentlicke Meinung fteht freilih im Widerspruch zu den Ansichten Sir Garnets. Von Seiten der Eingeborenen der ganzen Küste entlang droben keine weitere Gefahren. Sie erklären einstimmig, über die briti1che Macht getäuscht worden zu sein, und werden sich nie wieder dazu verleiten lassen, die Waffen gegen uns zu ergreifen. „Nie“ ift eine lange Zeit, allein immerhin dürfte es Jahre währen, ehe man von neuen Unruhen daselbst zu hören be- kommen wird. Die Leute sind nah ihren Kraals zurückgekehrt und gehen ihren früheren friedliben Beschäftigungen nad. Gleich nach- dem die Swazies und Amatongas die Natriht von der Sclacht von Ulundi erhalten batten, \{ickten sie Voten ein, um ibre vollständige Unterwerfung anzumelden; es laufen jedod Gerüchte um, daß unser Rückzug von Ulundi und die unerklärliche Zer- splitterung unserer Streitkräfte sie abermals uns{lüssig gemacht bab:n. Cetewavyo führt sech8 Häuptlinge und tausend Krieger mit sih. Er wird uns wahrsceinlich sehr viel zu {hafen geben, che er eingefangen oder genöthigt wird, sich auf Unterhandlungen ein- zulafsen.“

lishen Offizieren begleitet werden.

dingungen seien, falls er si jeßt unterwerfe.

gelegenheit zur Sprache und drückte sein Bedauern dar

intervenirt habe. Jm Laufe der dadur herbeigeführten

prinzip der Regierung durchaus niht gewesen sei,

--

Interesse der egyptishen Gläubiger zu interveniren.

der Grund der Intervention der englishen Regierung eigentlich nur der gewe}fen, die Mißverwaltung und Hereinbrechen der Anarchie in Egypten zu verhindern.

zu entlassen, werde von England und Frankreih nit

wäge, die Art, wie die Minister Wilson und Blignières

zur Wiederbelebung der türkischen Herrschaft in Egypten

dem Ruine zugeführt habe. Khedive lasse die Frage der Erbfolge unberührt, unter

bill von dem Hause in driiter Lesung ohne besondere stimmung angenom!nen. 12. Aug. (W L B)

Der Kongreß Der Präsident Phillimore hielt die Eröffnungsrede.

officiel“ veröffentliht das neue Gesetz, betr. die Erricht

rinnen.

dung und zum Unterhalt gemeinsamer Anstalten dieser zujammenthun. Die Kosten fallen den Departements

Ul. August (Nép: C)

ernannt worden.

Lille, 11. August. (W: D_B) Petit Nord“ veröffentliht ein Schreiben der Wäh Jules Simons an Leßteren, in welchem sie denselben

er 40 Jahre hindurch ganz besonders für die Freiheit denken, zu lehren und zu schreiben eingetreten sei, heute möglich dagegen stimmen könne. Er stimme für 9 Artikel

und nach vorgeschlagen worden. Italien. Rom, 11. August. (W. T. B.) Die kat

anzunehmende System. Der Papst bezeihnet als solches

und die Physik.

richt über die angeblihe Eröffnung der Verhandlung Konferenzen noch nicht festgestellt sei.

finden werde.

heiten aufgetauht. Die Kommission beschloß bekanntlich, d

dies der autonomen Stellung der Provinz entspreche und auch gefährlich wäre, Post und Telegraphen türkish Beamten auszuliefern. Aleko Pascha betrachtete übrigens d diesbezüglichen Beschluß der Kommission als nicht obligatoris weil er nur mit Majorität gefaßt wurde, indem der rusfis und italienishe Kommissar im Sinne der Provinzialregie- stimmten. Leßterer motivirte scin Votum unter Hinwch!€r den Buchstaben und Geist des organischen Statuts

Streitfall ist bis heute noch nit ausgeglichen.

_ Griechenland. Athen, 11. August. (W. T. B.) Von hiesigen Blättern wird die von der „Times“ gebrahte Nach-

Türkei. Konstantinopel, s. August. (Pol. Corr.) Zwischen der ostrumelishen Kommission und dem Genera1gouverneur Aleko Pascha sind wegen Verwaltung des Post: und Telegraphenwesens Meinungsverschieden-

der Pforte die Oberleitung über das Post- und Telegraphen- wesen zustehe. Aleko Pascha und die Mitglieder des Direktoriums, namentlich der Arbeits-Minister Vulkovits sind dagegen der Ansicht, daß die Verwaltung dieser Kom- munikationsmittel den Provinzbehörden zu überlassen sei, weil

Der Korrespondent des „Daily Telegraph“ in Port Durnford meldet unterm 20. Zuli: Jch habe soeben erfah- ren, daß Cetewayo Abgesandte an John Dunn geschickt hat mit der Anfrage, welches die ihm aufzuerlegenden Be-

11 August. Q S B.) Jn der heutigen Sitzung des Unterhauses brachte Goldsmid die egyptische An-

über

aus, daß die Regierung zu Gunsten der egyptishen Gläubiger

De-

batte trat der Schaßkanzler Northcote für das Verhalten Nubar Paschas, sowie der früheren egyptishen Minister Wilson und Blignières, ingleichen des englishen General- Konsuls Vivian entschieden ein und betonte, daß das Haupt-

im Die

Regierung sei lediglih zufällig und durch den Zwischen- fall der Einmishung überhaupt genöthigt gewesen, gegen die Maßregeln des Khedive zu interveniren, die geeignet ge- wejen wären, die egyptischen Gläubiger zu benachtheiligen;

set das Alle

Informationen, die man si habe verschaffen können, ergäben, daß die Bestrebungen des von Nubar Pascha gebildeten Kabinets weit bessere Zustände für das egyptische Volk ge- schaffen hätten. Das Recht des Khedive, seine eigenen Minister

be-

stritten, immerhin aber habe, wenn man alle Umstände er-

ent:

lassen worden jeien, der Höflichkeit ermangelt. Schließlich wies Northcote die Beschuldigung zurück, daß England

bei-

getragen habe : England habe diese Fraze der Vforte amtlich niemals unterbreitet ; der Sultan habe jedo das volle Necht zur Abseßung eines Vasallen gehabt, der seine Besißungen Der Ferman füc den neuen

sage

aver die Kontrahirung fremder Anleih-n ohne Genehmigung der Pforte. Schließlih wurde die irisheUniversitäts-

Nh-

Der

Association zur Reform der Kodifizirung des Völkerrechts ist gestern in der Guildhall eröffnet worden.

__ Frankreich. Paris, 10. August. Das „ournal

ung

von Seminarien für Volksschul-Lehrer und Lehre- Jm Prinzip soll jedes Departement, und war binnen vier Jahren, mit je einem solhen Seminar versehen sein; doch fann der Präsident der Republik ausnahmsweise gestatten, daß zwei benachbarte Departements si zur Grün-

Art Zur

Last, welche dafür aus der vor einiger Zeit errichteten „Alge- meinen Schulkasse“ auf 31 Jahre Vorschuß nehmen fönnen.

An Stelle des zur Dispo- sition gestellten Hrn. Lambert ist Hr. Rosain zum Gene- ralsekretär der Präfektur des Ardennen-Departements

Das Journal „Le

[ler um

Aufklärung über seine Haltung bei der Berathung des Ar- titels 7 des Ferry’schen Unterrichtsgeseßzes ersuchen. Ín der von dem genannten Journal gleichfalls veröffentlichten Antwort Jules Simons erklärt derselbe, daß er, nahdem

zu Un- des

Ferry'’shen Geseßes mit cinigen unerheblichen Aenderungen, welche in Wirklichkeit Verbesserungen seien und sämmtlich Abänderungen zu tem Geseze vom Jahre 1875 eins{lößen. Dieselben seien sämmtlih von der republifanishen Partei be- antragt und von den Herren Waddington und Bardoux nah

ho-

lischen Blätter veröffentlichen eine Encyklika des Papstes an den gejammten Episkfopat über das in den fatholishen Seminaren und Schulen für den philosophishen Unterricht |

die

Philosophie des heiligen Thomas von Aquino, belobt dieselbe und erörtert deren Einfluß auf die Gesellschaft, die Künste

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Griechenlands mit der Türkei für unbegründet erklärt | mit dem Bemerken, daß das Datum für den Beginn der Die Türkei theilte den Vertretern der auswärtigen Mächte mit, daß die griechis Frage eine den Wünschen der Mächte entsprechende Lösung

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Der „Times“ wird aus dem Hauptquartier in Point Durnford unterm 18. Juli gemeldet: Oham (ein jüngerer Bruder des Zulukönigs) hat es übernommen, Cetewayo gefangen zu nehmen. Seine Streitmacht wird von zwei eng-

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die Preisriter. “_ von 3 Æ zuläsfi

auf Schloß Sinai ein.

zug auf das Panama-Kanalprojekt gethan.

Prüfung der Arbeiten früherer Erforschungen.

«Fnseln sind neue Ruhes

stand, und Jhrer Majestät Schiff „Dwarf“ ist zum Schutze der leßteren abgegangen.

Statistische Nachrichten.

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: en-Einfuhr in Hamburg exkl. Kontarten belief si im Jahre 1878 im Ganzen auf 1711211000 M. (1877 1 777053 000 Æ, 1876 1 70438300) 4); davon famen aus Häfen jenseits d-8 Kap der guten Hoffnung und des Kap Horn 76 859 000 M (1877 62 392000 , 1876 71681000 M), von Süd-Amerikas Osft- und Nordküste, West-Indien, Afrikas Westküste und aus Häfen Afrikas und Asiens am Mittelländischen resp. Schwarzen Meere 110 671 000 Æ (1877 118 325 000 A, 1876 113 954 000 Æ), von Nord-Amerikas Oftküstz 80 608020 Æ (1877 89466 000 5, 1876 85 943090 Æ), im Ganzen direft von außereurcpäishen Pläten 268138000 M (1877 270183090 Æ, 1876 271 578 00 A6), ferner kamen aus Großbritannien und Irland 426 821 000 Á. (1847 439 120 C00 Æ, 1876 446 873 000 Æ), aus Frankrei, Belgien und den Niederlanden 91618 000 A (1877 95304000 #4, 1876 87 426 000 4), aus Cüdeuropa 20 778 (09 Æ (1877 19 775 0009 M.), 1876 19063000 Æ), aus Nordeuropa 31363000 M (1577 37 499 000 S, 1876 32 638 000 Æ); außerdem famen über Altona 99 203 000 A (1877 68 293 C00 Æ, 1876 71 690 000 A) und die Einfuhr land- und flußwärts belief sih auf 817 320099 A (1877 846 879 000 M, 1876 775 115 090 A). An Kontanten und edlen Metallen wurden eingeführt 235 864 C00 M6 (1877 422 774 000 M, 1576 151425 00046). Das Sewiht derEinfubr seewärts belizf fich 1878 auf 41 432 000 Ctr. Netto (1877 41 348 000, 1876 44 194 090 Ctr.). Die Einfuhr über Altona belief sch auf 2143 600 Ctr. (1877 2416 000 Gtr, 1876 2353 000 Ctr.), die Einfuhr land- und flufwärts auf 49 163000 Ctr. 1877 47 484 000 Ctr.), 1876 38 826 009 Ctr.), In Hamburg kamen an Seeschiffen an im Jahre 1878 5308 mit 2273 342 Reg.-T., davon von außer- europâisben Ländern 804 Schiffe; von der Gesammtzabl waren 2972 Dampfschiffe und 2336 Segelschiffe (im Jahre 1877 kamen ein 5473 Schiffe mit 2 233 929 Reg.-T.). | Tie jüngste Nummer der in Wien erscheinenden „Statisti- schen Monaté schrift“ bringt einen Beitrag zur Entwidcklung der österreihishen Genoijsenshaften. Es ift eine Uebersicht der in den leßten zwölf Jahren entstandenen und eingegangenen Ges- noNerswasten. Auf Grund des neuentsitandenen Genotjenschafts- geleßes vom Jahre 1873, welches die Staatsaufsicht vollständig bescitigte, ließen sich zahlreihe Borschußvereine registriren. Es bestanden Genossenschaften in den Jahren 1867 433 Ver- eine, 1868 584. 1869 829 1870 10S 181 1301 1872 1598, 1873 1587 Vereine und 168 recistrirte Genoffenschaften, zu- jammen 1755, 1874 817 bez. 849 zusammen 1666, 1875 666 bez. 1004 zusammen 16709, 1876s 580 bez. 1072 zusammen 1632, 1877 472 bez. 1113 zusammen 1585, 1878 386 bez. 1128 zusammen 1514. Von den ¿zu Ende des Jahres 1878 vorhandenen 1514 registrirten und ni@tregistrirten Genoffenscaften waren 1140 Vorshußvereine, 276 Konsumvereine, 98 andecweitige Genossenschaften. Von den seit dem Jahre 1873 registr:rten 1278 Genossenschaften rerschiedener Art waren 1003 Vorschußvereine, 160 Konsumvereine, 115 andere Ge- nos]enschaften. Hiervon wurden in derselben Periode wieder aufgel öft 79 Vorschußvereine, 30 Konsumvereine und 41 anderweitige Genossens scaften, also rund 8 ‘/9 bei den Vorfchußvereinen, circa 19 2% bet den Kon]umvereinen und 38/5 bei den anderen Genoffenschaften. Was die Haftungéform betrifst, so zeigt es si, daß die unbeschränkte Haftung der beschränkten Haftung das Gleichgewicht bält. Es wurden von 1873.bië 1878 643 Ginc\enscaften mit beschränkter, 635 mit unbescränkter Haftung errichtet. Ebenso wurden 74 Ge- no)enscaften mit beschränkter und 76 mit unbeschränkter Haftung aufgelöst.

__London, 7. August. (Allg. Corr.) Auf den englischen Eifenbahaen wurden im abgelaufenen Jahre, amtlihem Auêweise ¿ufolge, durch allerlei Unfälle 1053 Personen getödtet und 4007 verleßt. Von dieser Anzahl waren 125 getödtete und 1752 verleßte Passagiere; 544 getödtete und 2093 verletzte Eisenbahnbedienstete, während 384 Perfonen durch Selbstmord, unerlaubtes Betreten der Stienen und andere Ursachen ihren Tod fanden und 252 Verlezun- gea darontrugen. Durch eigentli&e Bahnunfälle wurden im ‘aufe des Jahres 24 Passagiere getödtet und 1173 verleßt. Die Zahl der Bahnunfälle betcug 108 gegen 146 in 1877, 149 ‘in 1876. 161 in 1875, 168 in 1874, 241 în 1873 und 238 in 1872.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die diesjährige Generalversammlung des Gesammt- vereins der deutshen Geshichts- und Alterthums- vereine wird vom 14. bis 18. September in Land8b"+ in Bayer tagen. Dem Programm z»folgo fiaven am 19. und 18. September allgemeine Versammlungen, am 16. und 17. September Sefktions- fizungen statt. Unter den Sektionen erscheint zum enten Mal eine solche für Archivwesen. Neben den Sitzungen ist kte Besichtigung der Schenswürdigkeiten der Stadt Landshut _ und des SHlosses Trausniß in Autfiht genommen. Den SckUuÿ @æîrd ein gemein- samer Ausflug nach dem Klausey®k3 machen. Unter den Fragen resp. Vorträgen für P Sektionen crieinen: die Vorlage einer Gesammtaufnahme „Fig alelsmauer auf bayeri- {em Boden, die Fragen nah, „Frs, und Gleettigungsanlagen, den Leofsenquaderthürmen, dexch tine Reibe Dlasgefäßen in baye- rishen Sammlungen u. arden Ebenso © lmere}anter srracblier Probleme soll besprobest überhaupt L "e bai die kirblihe und die mittelalterlihe Unter den Verha: dl ferner die Geschichts forshung als s-"so ftebt u. a. eine ezen vertreten sein ; was leßtere anbe#Ort, wo Chlodwig die Ale, ebende Sröôrterung der Frage übe” Lai - —êmannen sch{lug, in Aussicht. a p and: und Forfsiwirth\chaft.

rogramm der Landes-Thiershau

14. bezw. 15. bis 17. s in Oldenbur

E August 1879, ve i 1 m landw itlicer a 209, verbunden Aus ch (16 an wirtts{astliben Maíscinen, * e mit Auéfstellurg

000 A Prämien und Gerätben und Produkten

| theilung) ift, wie folgt festgese Anzahl Ehrenpreise fommen zur Ver-

l T: Am 14. August: Beurtheilung der

: r Ausstellung8gegenstz; I Ô gSgegenstände d Butritt des Publikums Sh e Y Dio i; iv gegen ein P b allg. Diese Partoutbillets sind für die ie E

Rumänien. Bukarest, 11. August. (W. T. B.) Erz- herzog Albrecht trifft heute zum Besuche des Fürsten Karl

Amerika. New-York, 7. August. (Allg. Corr.) Die ournale veröffentlichen folgende Mittheilung: Die Regierung der Vereinigten Staaten hat keine Schritte in Be- 1 ( Der Prä- sident Hayes und der Staatssekretär Evarts sind der Ansicht, daß keine solhe zum Schutze der amerikanischen Interessen er- forderlich sind, da sie die gewählte Route für unprafktisch halten und meinen, daß das Projekt aus Mangel an finanzieller Unterstüßung und der amerikanischen Mitwirkung scheitern werde. Die Regierung beabsichtigt niht eine Expe- dition nah dem Jsthmus zu entsenden, aber fie begünstigt die Exnennung einer Kommission amerikanisher Jngenieure zur

Afcika. (Allg. Corr.) Aus Sierra Leone wird der „Daily News“ unterm 28. Juli gemeldet : Auf den Scarcies- 51 e törungen ausgebrochen. Die Eingeborenen leisteten den Zollbeamten bewaffneten Wider-

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