1879 / 190 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 15 Aug 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Prozeßverfahren, welche mit Rücksicht auf die Verschiedenheit des materiellen Landesrechts haben gelassen werden müfsen, auszufüllen. Daneben ist für die Landesgesegebung die Aufgabe erwachsen, die Verfaffung und das Verfahren für die befondere streitige Gerichtsbarkeit an die für die ordentliche streitige Gerihtébarkeit getroffenen neuen Ein- rihtungen anzuschließen und die Zuständigkeit der Gerichte in Sachen der nicht streitigen Gerichtébarkeit der neuen Organifation anzupa}}en. Endlich hat die Ueberleitung aus dem bisherigen Rechtszustand in die neuen mit dem 1. Oktober 1879 ins Leben tretenden Verhältnisse eine Reihe landesgeseßlicher Uebergangsbestimmungen nöthig gemacht. Eine Textausgabe der „Preußischben Ausführungs8geseße und Verordnungen zu den Reihs-Justizgeseßen“ mit Anmer- kungen und Register“ hat kürzli der Kreisrichter R. Sydow in Halle im Verlage von I. Gut:entag (D. Collin) hierselbst heraus- gegeben. Die preußische Ausführungsgeseßgebung, indem sie die Er- füllung der vorbezeichneten Aufgaben unternommen bat It bestrebt gewesen, nur diejenigen Aenderungen des geltenden Rechts vorzunehmen, welhe, sei es durch die ausdrüd- lihen Vorschriften, sei es durch den Geist der Reichsgeseß- bung dringend geboten s{chienen. Von den L und Verord- nungen, welche bisher für die Verfassung und das Verfahren der Ge- ridte in Betracht kamen, ist eine erhebliche Zahl ganz oder doch theilweise unverändert in Kraft geblieben. Hieraus erklärt es fi, daß zum Verständniß der preußischen Ausführung8geseße es der fort- geseßten Berücksichtigung des Deutschen Gerichtsverfassungêgeseßeë, der Deutschen Br azefiofnlitiaen und der sie ergänzenden Reichsgefete auf der einen und des in Geltung gebliebenen Landesrechts auf dcr anderen Seite bedarf. Die dem vorliegenden Abdrucke der Gesetze bei- gegebenen Anmerkungen erleichtern in möglihst knapper Form dem Praktiker den Anschluß na beiden Richtungen hin, durch Verwei- sung auf die Reichsjustizgeseße wie auf das in Kraft bleibende Preußische Landetsrecht. Daneben ist auf den Zusammenhang hin- gewiesen, welher die Ausführungsgeseße und Verordnungen" unter einander verbindet. Ein praktischer Vorzug ist auch das handli che, bequeme Format des Buches. :

Deutsches Lesebuch sür höhere Lehranfstalten- herausgegeben von Dr. Robert Kohts, Gymnafiallehrer am Lyceum 11, Dr. Karl Waldemar Meyer, Dirigenten der Leibniz- Realschule I. Ordnung und Dr. Albert Schuster, Direktor der I. Realschule I. Ordnuvg zu Hannover. Hannover 1879. Helwingsche Verlagsbuhhandlung (Th. Mierzinsky, Königlicher Hochbuchhändler). Die Ansi(hten über Aufgabe, Ziel und Einrichtung eines deutschen Lesebus, dessen Lesestof der Mittel- und Ausgangepunkt des deutshen Unterrichts sein soll, haben sich in neuerer Zeit in vielen Punkten geklärt und gefestigt und in gangbaren Lesebühern auch eine praktishe Verwendung ge- funden. Aber denno bleibt noch so manches übrig, worin die Wünsche und Forderungen der Fahmänner aus8einandergehen, und es ist daher sehr erfklärlih, daß immer neue Versuche gemacht wer- den, dem Ideal eines deutschen Lesebuchs, wie sich dasselbe nach mannigfachen didaktishen Bemühungen gegenwärtig gestaltet hat, näher und näher zu kommen. Das in seinem erstenTheile(Serta) vorliegende verdankt demselben Bestreben seine Entstehung. Dasselbe wird in 4 Theilen erscheinen, entsprechend den Klassen Sexta, Quinta, Quarta und Tertia. —D:e Herausgeber gehen, wie sie in einem Ge- leitshreiben darlegen, von dem Standpunkte aus, daß das Lesebuch zunähst nur zwei Aufgaben habe: eine formale und eine materiale, alle übrigen aber mit diesen în innerem Zusammen- bange stehen oder \sich aus ihnen ableiten lassen. Jn erster Linie fei es ein Lese- und Sprahbuch und solle hauptsächlich dazu dienen, den Shüler im mündlichen und s{hrift- lichen Gebrauche seiner Mettersprache tüchtig und geschickt zu machen, also stilistish-rhetorishen Zwecken dienen ; die materiale Auf- gabe dagegen sei, den Schüler in das Gebiet der vaterländischen Literatur und in das Geistesleben unseres Volkes einzuführen. Freilih dürfe man nicht durchweg formale Musterstücke erwarten, denn unsere Schriftsteller haben nicht für stilistis{-rhetorisce Zweke geschrieben, troßdem aber können sie als Muster der Darste: ung gelten. Daß von dem Theile für Quarta an bei einigen dazu geeignet erscheinenden Lesestücken die Disposition dar- gelegt werden soll, um als Uebungen im Disponiren zu dienen, wird man nur gutb eißen fönnen, Der Stoff ist aus prosaiscen und poeti- schen Lesestücken zusammengeseßt. Was die ersteren betrifft, so sind sie so gewählt, daß sie zur Ergänzung, Belebung und Vertiefung der anderen Unterrichtsfäher dienen und bei der Autlese ganz über- wiegend auf den nationalen Inhalt Rücksicht genommen wurde. Sndem die Verff. den Stoff sonach besonders der Geschichte, der Geographie und dann den Naturwissenschaften 2ntnahmen, haben fie einerseits eine gewisse Mannigfaltigkeit erstrebt, dadurch aber, daß fie innerhalb einzelner Abschnitte womöglih ein zusammenhängendes Ganze gaben, jede Buntscheckigkeit zu vermeiden gesuht. Vei den poctischen Lesestücken aber und darin besteht das Hauptverdienst dieses Lesebuch38 is die Wahl so getroffen, daß sie mit den pro- saischen, denen sie örtlich zugesellt sind, in einem inneren, durch die Gleichartigkeit des Stoffes bewirkten Zusammenhange stehen, Dieser Grundsatz is biéher von keinem anderen deutshen Lese- buche befolgt oder doch wenigstens nicht mit solcher Konse- quenz durchgeführt worden. Die Vorzüge, die sich daraus ergeben, sind einerseits größere Einheitlichkeit, andererseits erhalten die prosaishen Lesestücke durch die mannigfaltigen Strahlen der Poesie eine neue, auf Gemüth und Phantasie gleich wohlthu-nd wirkende Beleuchtung und Verklärung, die für eine harmonische geistige Bildung nicht untershäßt werden darf. Was die Dichtungs- gattungen anbetrifft, so wiegt auf der untersten Stufe (Sexta und Ouinta) die epische entschieden vor, obgleih die Lyrik in leichten Liedern nit gänzlich ausgeschlossen ist; auf der mittleren Stufe (Quarta und Tertia) nimmt die lyrish-epische Dichtung (Romanze und Ballade) eine vorherrs{ende Stellung ein, während der oberen Stufe (Se- funda und Prima) die Lyrik der Anschauung und die Gedankenlyrik (Ode, Elegie u. #. w.) und die höchste Blüthe der Dicbtkunst, das Drama zufällt. Diese Reihenfolge entspriht auch der Auffassungs-

kraft der einzelnen Altersstufen. Nebenbei bieten die mannig- fachen Beispiele dem Lehrer die Handhabe, den Schüler in die Poetik einzuführen und mit den Formen der wichtigsten Arten und Unter- arten der Poesie bekannt zu machen. Außerdem ist nach dem von anderer Seite aufgestellten Kanon für die einzelnen Klassen eine Reihe mustergültiger und daruntcr auch singbare Gedichte auf- genommen. /

Da das vorliegende Lesfebuch für höhere Lehranstalten bestimmt ist, so waren die Herauëgeber der Ansicht, daß der konfessionelle Standpuukt hicr keine Berechtigung habe, wenn nur als Ausdruck christlih-religiöser Gesinnung sich ein Geist frommer Zucht darin finden lafie. Dagegen bekennen sie sich mit Entschiedenheit zu dem Grundsaße, daß das Lesebuh fih als ein Bildungêsmittel zur Nationalität erweisen müsse, und demgemäß ist den geschichtlichen Bildern aus der deutshen Vergangenheit und Gegenwart, Lebens- bildern typisher Gestalten des deutshen Volks, ethnographischen Scilderungen, welche Land und Leute vor die Anschauung der Scüler bringen, in Prosa und Poesie ein besonders weiter Raum gewährt.

München, 13. August. (Allg. Ztg.) In der Internatio- nalen Kunstausstellung sind die französischen Kabinette seit heute vollständig für den Besuch eröffnet.

London, 12. August. (Allg. Corr.) Dem Vorstande des britishen Museums ist es nunmehr gelungen, cinen Nachfolger für Hrn. Romuzd Rassam bei dem assyrischen Forschungs- wer ke zu finden. Lieutenant Kitcbener vom Genie-Corps, dessen Name seit vielen Jahren in engem Zusammenhange mit dem Werke des Vereins zur Erforshung von Palästina gestanden, hat den Posten angenommen und wird \i{, sobald es seine amtlichen Pflichten er- lauben, nach Mosul begeben. Die Forschungen in Carchemish und im Norden von Mesopotamien sind dem britischen Konsul in Aleppo, Hrn. Henderson, anvertraut worden. Dcr Lettgenannte ift der Nachfolger des Hrn. Skene, dem man die Entdeckung der Skulpturen und Hamalhite-Inschriften in Jeratohis verdankt. Das britishe Mu- seum hat endli auch einen Ferman zur Vornahme von Forschungen in Armenien und im Distrikt Wan erwirkt.

Gewerbe und SandeL.

Die Hypothekenbank in Hamburg hat nach dem Ge- \chäftsberidt pro 1878/79 an Hypothekenzinsen 271 835 F, an sonstigen Zinsen 24 630 46, an Provision 59 044 4, an ihren Im- mobilien 21 142 M und an sonstigen kleinen Posten 245 4. verdient, so daß der Gewinn - inkl. cines Saldos von 1834 A sih auf 378 732 46. beziffert. Von dieser Summe gehen für Verluste 17032 4, für Delcredere-Reserve 15420 #4 und für Unkosten 55 805 M. ab, so daß ein Reingewinn von 290 473 A verbleibt; hiervon erhielt der Reservefonds 28863 A, der Auffichtsrath 14 431 M, die Direktion 11 545 # Tantième, so daß für die Aftio- nâre cine Dividende von 52/9% verbleibt. Die Bank hatte 12,04 Millionen Mark Hrpoth:karforderungen, hiervon in Berlin 11,20 Millionen Mark. In eigenem Besiß mußte die Bank für 1,24 Mil- lionen Mark Immobilien behalten.

Nordhausen, 10. August. Jn einer gestern stattgehabten Versammlung von Vertretern der städtishen Behörden der Groß- industrie, des Gewerbes und Handwerks wurde, wie die „Thür. Ztg.“ mittheilt, nach eingehenden Verhandlungen fast mit Einstimmigkeit beschlossen, eine Gewerbeausstellung für das Jahr 1880 in Nordhausen für Stadt und Kreis Nordhausen sowie die umliegen- den Städte u. \. w. zu veranstalten. Behufs Vornahme der ersten Arbeiten wurde ein Comité, bestehend aus neun Personen, und zwar einem Vertreter des Magistrats, drei Vertretern der Großindustrie und fünf Herren aus dem Gewerbe- und Handwerker stande gewählt.

Eondoa, 14 Ag (W. T. B) Bei dex gestrigen Wollauktion wurden Kapwollen zu den im Juni gezahlten Preisen gehandelt ; für australishe Wollen wurden die Eröffnungepreise be- hauptet, Kreuzzuchten flauer.

New-York, 14. August. (W. T. B.) Die Konvention der Nationalen BaumwoWbörse hielt hier gestern eine Ver- sammlung abz; der zur Verlesung gelangte Bericht des Ausschusses fonstatirt, daß die Baumwollkultur in den leßten fünf Jahren viel gte Fortschritte gemacht habe, als man jemals habe erwarten

önnen.

Verkehrs: Anstalten.

In dem Lerichte über die Thätigkeit der Königlich ungarischen Gene ralinspektion für Eisenbahnen ur.d Sciffahrt im Jahre 1878 wird die Länge der ungariscben Eisenbahnen (inkl. der Theil- streck en der gemeinsamen Eiscnbahnen auf ungarishem Staatsgebiete) zu A nfang des Berichtéjahres mit 6914,9 km, zu Ende defselben aber mit 7129,4 km angegeben. Die Erweiterung des ungarischen Eisen bahnnetes im Aahre 1878 betrug sonach 214,5 bm. Mit Fahr cé\chluß verblieben in Ungarn nur nech 43,4 bm Eisenbahnen in Bauausführung, während zu Ende des Vorjahres noch 257,1 km im Baue standen. Für 6784,9 km Eisenbahnen, von welchen au die Betriebsergebnifse pro 1877 in dem Berichte enthalten sind, be- tragen die Anlagckosten 749 980 895 Fl., d. i. pro Kilometer Bahn 110 537 Fl. Diese Durc\chnittsziffer wird von 8 Bahnen, darunter von der vormals ungarischen Ostbahn und dcr Kashau-Oderberger Eis entahn, deren durchscnittlihe Anlagekosten 178 036 Fl., bezw. 158 437 Fl. betragen, w.sentlich über|chrittcn. Am niedrigsten berech- net sih das pro Kilometer verwendete Anlagekapital für die Arad- Köröstthalbahn und für die Donau-Draubahn, nämlich mit 16 911, bezw. 69 737 Fl. Der Fahrpark der ungarischen Eisenbahnen be- stand am Ende des Jahres 1877 aus 1043 Lokomotiven und 25 485 Waggons, und ¿war 2166 Personenwagen mit 80 850 Pläßen (11 960 pro Kilom.), 22581 Güterwagen mit 227140 t Tragfähigkeit

ungarischen Eisenbahnen sind im Jahre 1877 im Ganzen 8 656 992 Personen auf 484198847 km und 11154462 t Frat auf 1 224 314 226 km Distanz befördert worden. Daraus erzielt si der mittlere Weg einer Person mit 55,9 km uro der einer Tonne Fracht mit 109,7 km. Die Einnahmen haben aus dem Personenverkehr 11 399 347 FL., aus dem Frachtenverkehr 41 481 787 FI., aus fonsti- gen Einnahmsquellen 1304 111 F[., zusammen 54 185 245 Fl. bes tragen. Im Durchschnitt wurden pro Person und Kilometer 0,09 Fl., pro Tonne und Kilometer 0,07 Fkl., pro Bahnkilometer 7986 Fl, und pro Zugkilometer 3,42 Fl. eingenommen. Die Ausgaben be- liefen sich für die allgemeine Verwaltung auf 1562 981 Fl., für Bahnaufsiht und Bahnerhaltung auf 10 500 190 Fl., für Verkehrs- und kommerziellen Dienst auf 8580629 Fl, für Zugförde- rungs- und Werkstättendienst auf 7455966 Fl., für Di- verses auf 83807700 Fl.,, zusammey auf 320s1 298 Fl. Die Ausgaben haben sonach 59,2% von den Einnahmen 4725 Fl. pro Bahnfilometer und 2,03 Fl. pro Zugkilometer betragen, Aus der Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben refultirt der Betriebs übershuß mit 22 123 947 Fl. Hiervon kommen auf die österreihishe Staatseisenbahn 8,6 Mill. Fl. und auf die Südbahn 3,6 Mill. Fl. Die nördlichen Linien der Königlich ungarischen Staats- bahnen hatten ein Reinecträgniß von 3 Mill. Fl., die östlichen Linien ein solches von 0,09 Mill. Fl., während sich für die südlichen Linien des ungarischen Staatsbahnnetcs ein Betriebsausfall von 0,09 Mil. Fl. ergab. Von den rein ungarischen Privatbahnen hatten den größten Reinertrag die Lheißbahn mit 3,1 Mill. Fï., die Alföld-Fiumaner Bahn mit 0,6 Mill. Fl. und die ungarische Nordostbahn mit 0,5 Mill. Fl. Für alle ungarishen Eisenktahren zusammen- genommen berechnet }sch das Riinerträgniß mit 2,95 % vom Anlagekapital. An Staatsgarantien hat Ungarn bis Ende 1878 im Ganzen 103 191 260 Fl. gezahlt. Den größten Betrag beanspruchte die ungarische Ostbahn, nämlich 25 121 173 Fl. Dieser reihen sich an die ungacishe Nordostbahn mit 14 719 950 FL., die erste Siebenbürger Bahn mit 14292 341 F[l., die Kaschau-Oder- berger Eisenbahn mit 13 797 586 Fl, die Alföld-Fiumaner Bahn mit 12 058 683 Fl, die ungarisde Westbahn mit 9 184 247 F[l., die erste ungarisch-galizishe Eisenbahn mit 4404993 Fl., die Donau- Drau-Bahn mit 3 396 428 Fl., die Epirics-Tarnower Bahn mit 2 252 937 Fl., die Fünfkirhen-Barcser Eisenbahn mit 2062908 Fl. und die Arad-Temesrärer Bahn mit 1 900 009 Fl. Auf sämmtlichen ungarischen Eisenbahnen standen zu Ende 1878: 4344 Beamte und 9913 Diener, im Ganzen also 14257 Personen mit einem Besol- dung8aufwande von 10 142 166 Fl. in Verwendung.

Triest, 14, August. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Minerva * it heute Abend aus Konstantinopel hier eingetroffen.

Berlín, den 15. August 1879.

Coln, 15 AUgufE 1 U 20 Mute uh. Die englische Post vom 14. früh, planmäßig in Verviers um 8 Uhr 21 Minuten Abends, ist ausgeblieben. Grund : Ver- spätung des Zuges von Ostende.

Die 52. Versammlung der deutschen Naturforscher und Aerzte wird in diesem Jahre in Baden-Baden abgehalten werden, und zwar vom 17. bis 24. September. Die Tagesordnung ist wie folgt festgeseßt:

Mittwoch, den 17. September, Abents, Begrüßung Konver- sationshaus, von 7 Uhr an. Donnerstag, den 18. September, um 84 Uhr: 1) Eröffnung der ersten allgemeinen Versammlung dur den ersten Geschäftsführer Dr. J. Baumgärtner, Begrüßung von Seiten der Behörden. 2) Vortrag des Hroa. Geh. Rath Kußmaul aus Straßburg. Gedächtnißrede auf den ersten Gesckl‘äftsführer der vor- jährigen Versammlung deutscher Naturforscher und Aerzte Dr. Benedict, Stilling. 3) Vortrag des Hrn. Prof. Hermann aus Zürich „über die Errungenschaften der Pbysiologie in den leßten vierzig Jahren.“ 4) Vortrag des Hrn. Professor Birh-Hirshfeld aus Dresden „über mimishe Gesichtsbewegungen mit Berücksichtigung der Darwinschen Versuche, ihre Entstehung zu erklären.“ Nah Schluß der Sißun- gen: Konstituirung der Sektionen und Einführung in die Situngê- lokale. Nachmittags Ausflug zu Fuß auf das alte Sloß. Militär- musik. Abends Tbeater und Kurmusik. Freitag, den 19. Sep- tember. Morgens und Nachmittags Sektionssizungen. Abends Theater und Militärmusik vor dem Konversationthause. Sonn- abend, den 20. September. Morgens 8ck Uhr zweite allgemeine Sitzung: 1) Vortrag des Hrn. Geheimen Rath A. Echer aus Frei- burg: „Zur hundertjährigen Gedächtnißfeier Lorenz Okens, des Stif- ters der Versammlung deutscher Naturfocf cher und Aerzte". 2) Er ledigung geschäftliher Frägen und Wahl des Versammlung®- orts für die nêchstjährige 53. Versammlung. 3) Vor- trag des Hrn. Professor Gol aus Straßburg „über das Herz“. 4) Vortrag des Herrn Dr. Nachtigall aus Berlin, Thema vorbehal- ten. Nachmittags Ausflüge in die näbste Umgebung Badens. Ubends Festball. Sonntag, den 21. September. Ausflüge nach ent- fernten Orten. Ertrazüge nah Triberg und Sommerau (Schwarz- waldbahn), nah Straßburg. Ausflüge zu Wagen und größere Fuß- touren. Montag, den 22. September. Morgens und Nachmit- tags Sektionésizungen. Abends brillantes Feuerwerk auf dem Kur- platze. FItalienishe Nackt. Dienstag, den 23. September. Morgens und Nachmittags Sektionésizungen. Abends Theater, ge- sellige Vereinigung mit Konzert. Mittwoch, den 24. September, Morgens 84 Uhr dritte allgemeine Sißung. 1) Geschäftliche Viit- theilungen. 2) Vortrag des Herrn Prof. Jäger aus Stuttgart über Gemüthéeffekt. 3) Vortrag des Herrn Dr. Skalweit aus Hannover :

„In wie weit ist der heutige Kampf gegen die Lebens8mittelfälshun g

(33 477 & pro Kilom.) und 738 Gepäcks- und Postwagen. Auf den

gerechtfertigt?" Abends Theater.

E U. F

L A Fnserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. taat3-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblait nimmt an: die Königliche Expedition 1, des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich 2. Preußischen Staats-Anzeigers: 3. L Berlin, 8. °. Wilhelm-Straße Nr. 32, J 4.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Steckbrief. Der unten näher bezeihnete Arbeits- manu Christian Metting aus Kurtschlag bei Eroß-Dölln steht im Verdachte des {weren Dieb- sahls. Seine Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Ein Jeder, welcher von dem Auf- enthalte des 2c. Metting Kenntniß hat, wird aufgefor- dert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei- behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil- und Militärbehörden des In- und Aus- landes dienstergebenst ersuct, auf den 2c. Metting zu achten, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm ih vorfindenden Gegenstäuden und

haben. S.

Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen.

Subhastationen, Aufgebote, Verladungen 1, dergl.

Verkäufe, Verpacktungen, Submissionen etc.

Verloosung, Ámortisation, Zinszahlung Úú. 3. wW. von öffentlichen Papieren.

Oeffentliche Ladung. Moy aus Votanowit, 23 Jahre alt, katholis{, nicht Soldat und unbestraft, ist von der König- lihen Staatêéanwaltschaft zu Creuzburg unterm 23. August 1878 angeklagt: in der Nacht vom 21, zum 22, Juli 1878 dem Gastwirth Wilhelm Ba- ginsky zu Bo etwa einen Sa Absicht M Zueignung weggenommen zu der Strafabtheilung diebgen Gerits vom 5. Sep- tember 1878 ist geleitet worden. zur Zeit nicht bekannt ift, so wird derselbe zu dem

und Grosshandel, Literarische Anzeigen. Familien-Nachrichten,

Der Einlieger Johaun

suchung und Entscheidung

anowiß aus seinem Kartoffelfelde

Kartoffeln ausgegraben und in der | laden worden ist. Rose 1879. Känigliches Kreisgericht. R. St. G. Durch Beschluß gegen oy die Untersuchung ein-

a der Aufenthalt des 2c. Moy gen Carl Oito Froebe ,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

T 8. Theater-ÁÀnzeigen, | In der Börzen- 9, beilage.

so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. den Fall seines Ausbleibens wird mit der Unter- in contumaciam verfahren werden. Gleichzeitig wird dem 2c. Moy eröffnet, | er daß zu diesem Termine als Belastungszeuge der Gastwirth Baginsky aus Botßanowiß mit vorge- Rosenberg O./S., den 14. Juni Erfte Abtheilung.

Ueber den am 6. Mai 1857 zu S{loß Moriß- burg, diesseitigen Kreises, geborenen Militärpflichti- Sohn des Aufsehers

Deffentlicher Anzeiger. mnn n

5, Indnstrielle Etablissements, Fabriken

„Juvalidenvank“, Rudolf Mofse, Haasenficiun

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren Aunonceun-Bureanus,

K

bei etwas Bestimmtes ergeben oder dessen gegen- wärtiger Aufenthaltsort feststellen lassen sollte, mir dies mittheilen zu wollen. Im Falle der Betretung aber bitte ih den 2c. Froebe anzuhalten und falls sich über Erlangung einer defiaitiven Ent- scheidung nit auszuweiscn vermag, verhaften und an das nächste Landwehrbezirks-Kommando abliefern lassen zu wollen, welches ich ersuche, wegen außer- terminliher Musterung und sofortiger Cinftelung desselben in die Armee das Nöthige veranlassen und mir darüber Nachricht gefälligit zugehen lassen zu wollen. Zeit, den 1. August 1879. Der Kénig- liche Landrath.

Nedacteur: J. V.: Siemenroth.

Für

Geldern miitelft Traneports an unsere Gefängniß- Inspektion abzuliefern. Fehrbellin, den 11. August 1879. Königliche Kreisgerihts- Kommission. Signale- ment. Der Arbeitsmann Christian Metting ist circa 5 Fuß 6 Zoll groß, hat einen starken Schnurr- bart und ein wenig Backenbart. Bekleidet ist der- selle mit grauem Rock und blauer Hose gewesen.

zum mündlichen Verfahren und zur Entscheidung der Sache angeseßten Termine den 24. September 1879, Mittags 1 Uhr, im öffentlihen Sißungs- saale hierselbst ôffentlich mit der Aufforderung vor- geladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu feiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solce dem Gericht

Christian Froebe und der Louise Wilhelmine, geb. Braun, hat biélang eine Entscheidung nicht herbei- geführt werden können, da dessen Verbleib troß aller age Recherchen nicht zu ermitteln ge- wesen ist. ih deshalb ergebenst, nach dem Verbleib des 2c. Froebe gefälligft reherchiren und falls sich hier-

Alle Polizei- und Ortsbehörden ersue |

Berlin: f Verlag der Expedition (Kessel). Drud: W. Elsner.

Zwei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

„A6 190.

E Beilage zum Deutscheu Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag,

den 15. August

1879.

Der Jnhalt dieser Beilage, in welher au die im §8. 6 des Gesezes über den Marïkenschus, vom 30. November 1874, sowie die in d se, bet d das b ENobeflen, vom 11. Sanuar 1876, und dite im Patenigesez, vom 25. Mai 1877 vorzeibrtichenen Bekanntmachungen veröfentliht di B erscheint pl ga S E A e Tite R E

Cetitral-Haudels-Negister für das Deutsche Reih. «a: 10)

i «Harn Ey on §5 : c + h Pn C (85 Tes cer e . , e r Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reis kann Das Central-Handel3-Registzr für das Deutsche Net erscheint in der Kegel täglich,

ear alle Poft - Änstalie, sowie

durch Carl Heymanns Veriag, Berlin, W., Mauerstraße 63—6ò, und alle Buchhandlungen, für Berlin

auc dur die Expedition: SW.., Wilbelmfstraße 22, bezogen werden.

GETY A

Patente. Batent-Anmeloungena.

Die nabfolgend Genannten haben die Ertheilung eines Patentes für die daneben angegebenen Bege {tände nacgesucht. Ihre Anmeldung hat die an- gegrvene Nummer erhalten. Der Gegenstand der Aameldung ist von dem angegebenen Tage an einfts weilen gegen unbefugte Benußung ges{chügt. z

N 8586/79. C. Th. Halm, Zicgeleibesißer in ? L:bbin.

Ziegelstreihmascbine. KI. 80

Nr. 14121, Wilh. Knauer, Guts-

Fabrikbesizer in Osmünde bei Groebers. Nerfahren zur Reinigung der Abflußwässer aus Zuckerfabriken und andern gewerblihen An- stalten. (Zusaß zu P. R. Nr. 6211.) Kl. 30.

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Nr. 22 990. Joh. Mahn, ZTechniker und Carl !

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Nr. 23 136. G. Dittmar, Civil-Ingenieur in Berlin, Elisabeth-Ufer 4, für Isaac HWolden in j Bradford (England). j

Neuerungen an Kämm-Maschinen. Kl. 76. ;

Nr. 283 287, Alex. Bernstein, Civil-Inge- i nieur in Berlin W., Leipzigerstr. 83.

Apparat zur Prüfung leiht entzündlicher Cen (Zusay zu P. U. Nr. 14 558). KI. 42.

Nr. 23 325, Carl Rosenfeld in Berlin f

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Nr. 23 457, L. Th. Stein in Frankfurt a. M. Magneto-elektrischer Vershluß für photogra- phische Apparate. Kl, 57.

Nr. 23 663, Rudolph Büttner, Wachslicht-

fabrikant in Sorau, N.-Lausiß.

Ser anan in der Herstellung von Windkerzen.

und :

d Nr. 23 717. C. Biele, Techniker in Spandau, Schönwalderstr. 35. / Apparat zur Vermehrung der Shwimmgeshwin- digkeit für Shwimmer. Kl. 77. l Nr. 23 753, Rittershaus & Blecker ; in Barmen.

; der } brenuereien und aus sonstigen, organische Stickstoff- : Kaliumverbindungen enthaltenden Lauge, in Form

-— Dat

Abonuement beträgt 1 6 50 & für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kostea 20 S. Infertionspreis für den Raum einer Druckzeile 80 4. y B

D Up”

Gestell und E: 25

Nr. 23 821. Carl Aug. Wolf, Fabrifant in Remscheid,

Neuerungen an Kaffeemühlen. Kl. 50.

Nr. 23825, C. Louis Strube in Butau- Magdeburg.

Cas an Pyrometern und Thermometern. Nr. 23865. Jul. Wilh. Klinghammer in Braunschweig, Frankfurter Str. 36,

Neuerung am Thalpotasimeter (Spannungs8-

Thalpometer) (Zusaß zu P. A. 3771). Kl. 42:

Nr. 24212, Carl Pellenz, TIcwnikfer in

Unkraut-Auslese-Maschine. Kl. 45. Nr. 24 389. Rud, Ibach Sohn, Hof-Piano- fortefabrikant in Barmen. Neuerung an doppeltgekreuzter Saitenlage für Pianinos. Kl. 51.

Nr. 24397. T. H. Gellersen in Hamburg. Neuerungen an verstellbaren Krankenfahrstühlen (Zusatz zu P. A. Nr. 12006). Kl. 30.

Nr. 24 410. Ludwig Klein, Gutsbesiger in

Triebwerk für Flechtmaschinen.

{ Manderscheid.

: Charlottenburg, Berlinerstr. 80.

Quecken-Cgge. Kl. 45. Nr. 24487. Voss & Faaek, (Sivil: und Mascinen-Ingenieure in Cöln. Vorrichtung, um durch Veränderung der Ex- pansion einer Pumpmascbine constanten Druck in der Rohrleitung zu erzeugen. Kl. 60. Nr. 24492. J. Heyn, Civil - Ingenieur und Mühlenbaumeister in Stettin. Neuerungen an Mehlsichtemaschinen. KlI. 50. s Nr. 24 591. Bopp und Reuther in Mann- eim. Entwäfserungs8oorrichtung an Hydranten. Kl. 85. Nr. 24 719. Georg Haller, Fabrikant zu Ottensen. Vorrichtung an Gasöl-Brennern zum Schließen und Reguliren derselben. Kl. 4 Berlin den 15. August 1879. Kaiserliches Patent-Amt. Ja cobi.

__ Versagung von Pateuten,

Auf die nachstehend bezeichneten, im dieihs-Anzet-er an dem angegebenen Tage bekannt gemachtcn, An- meldungen ift ein Patent versagt worden. Die Wirkungen des einstweiligen Schuyes gelten aï3 nit eingetreten. 4

Nr. 1706/78. Karburirungsapparat mit neuer Hahn- und Schwimmervorrichtung (Zusaß zu P. A. Nr. 1386/77). Vom 2. März 1878.

Nr. 8169/78. Verbesserungen an dem sub Nr. 4541/77 angemeldeten Graphitpyrometer. Vom 17. April 1878.

Nr. 17 505/78. Verfahren und Apparat zur Gewinnung des Stickstoffs aus dem Wollshweiß Schaafe, aus der Sthlempe der Spiritus-

[7045]

von Ammoniak. Vom 14. Januar 1879.

Nr. 23 905/78. Neuerungen an Sandblase- maschinen. Vom 23. Januar 1879.

Nr. 28 231/78. Neuerungen an Shwarzwälder Uhren. Vom 21. März 1879.

Nr. 28 457/78. Spazierstöke mit Länge- und Dicckemaaß. Vom 10, März 1879.

Berlin, den 15. August 1879.

Kaiserliches Patent-Amt, SACo Bi

: Uebertraqung von Patenten. Die folgende, unter der angegebenen ummer der Patentrolle im Reichs - Anzeiger bekannt gemachte

[7046]

¿ Patent-Ertheilung is auf die nacgenannte Person

übertragen worden. Nr. 5780. Wilhelm Effer in Bonn. Regulator zum Selbstzünden der Gasflammen. Vom 12. Juni 1878. Kl. 26. Berlir, den 15. August 1879. Katiserlihes Patent-Amt. Jacobi.

: Erlöschung von Patenten.

Die nachfolgend genannten unter der angege- benen Nummer in die Patentrolle eingetragenea Patente sind auf Grund des §. 9 des Gesetzes vom 25. tai 1877 erloscen.

Nr. 812. Mecanischer Strumpfstuhl zum Ku- liren und Vertheilen für Herstellung regulärer Waaren. Kl. 25.

Nr. 1994. Schmierapparat für Lokomotivkolben und Schieber. Kl. 20.

Nr. 2625. Einrichtungen an Eiskammern zum Transport von frischem Fleisch und anderen Eß- waaren. Kl. 53, :

Nr. 2732. Faßhahn. Kl. 64.

Nr. 2746. Neuerungen an Objektivgläsern von Mikroskopen. Kl. 42. :

Nr. 2829, Thürband mit Selbstölung. Kl. 37.

Nr. 2862. Apparat zum Ausstanzen von Stiefel- \ohlen mit Jhrägen, Känten. Kl, 71

Nr. 2863. Fräser zum Ansschneiden von Spun- den aus Brettern. Kl. 38.

Nr. 2917. Ferngeshoß. Kl, 72.

Nr. 2918. Neuerungen an Schreibtishen. Kl. 34.

Nr. 2919, Schüttel-Kipp-Rost. Kl. 24.

Nr. 2921. Vorrichtungen an Kniehebelpressen zum Schneiden und Prägen von Papier, Leder 2c.

[7047]

R. 11 5 2973. Beleuchtungs-Apparat für Backöfen.

Kl. 2. i Nr. 3047. Selbstthätiger Feuer- und Dampf - | regulator für Dampfkessel. Kl. 13.

DNpervaleiGung für Hähne und Nr. 3252. Verbesserung an Gasbrennern. Kl. 26. Nr. 3266, Steinbearbeitungs-Maschine. Kl. 37. Nr. 8378. Mechanische Vorrichtung an Musik-

werken zum beliebigen Wechseln der Stücke und zur

gleichzeitigen Anzcige des Stückes dur ein Zeiger-

Wert: Kl. 51

Nr. 3565. Verfahren zur Darstellung der Sulfofäuren des Alizarins und Purpurins für die Zwecke der Färberei und Druckerei. Kl. 22. Kt 3621. Metallringdihtung für Stopfbüchsen.

Ac.

Nr. 3719. Sandgebläse. Kl. 32.

Nr. 3804. Brüt-Apparat mit Wärmkifsen aus Gummi. Kl, 45.

Getreide-

Nr. 4052. Neinigunz8apparat für proben. Kl. 50.

Nr. 5075. Verbesserungen an Schälmaschineu (Zusaß zu P M: 3104) Kl 34

Nr. 5156. Verfahren zur Herstellung eines lang- faserigen weißen Holzstoffes. Kl. 55.

Nr. 5493. Arparat zur Berechnung der Ordi- naten einer Weichenkurve. Kl. 42.

Nr. 5729, Stlittenvelociped. Kl. 63,

Nr. 5737. Trockenmaschine für gespannte Stü- waaren Kl. 8, Nr. 5769, verkorkungs - Maschine

Kl. 64

Nr. 5861. Eiern. Kl. 53. Berlin, den 15. Angust 1879. Katerlihes Patent-Anutt. Jacobi.

Verbesserungen an einer Flaschen- (Zusaß zu P. R. 553).

Verfahren zur Präservirung von

[7048]

Das preußishe Nachdrucksgeseß vom 11. Juni 1837, welches in Bezug auf das Urheberrecht an Werken der bildenden Kunst dur das si damit nicht befassende Reihs-Nachdrucksgeseß nicht erseßt worden und noch bis zum 1. Juli 1876 in Kraft bestand, giebt dem durch Nachdruck Beschä- digten resp. dem Staatsanwalt das Recht, im Strafverfahren neben der Konfiskation und Geld- strafe auf Entschädigung anzutragen, falls der Be- einträhtigte es niht vorzieht, im Civilverfahren seinen Entschädigungsanspruh geltend zu machen. Troßvern alfo danach der Strafrichter über Sträfe und Entschädigung zugleih zu entscheiden hat, so hängt doch nah einem Erkenntniß des Rei chs- Ober-Handelsgerichts vom 13. Juni 1879 die Zuerkennung einer Entschädigung Seitens des Strafrichters nicht von der Zuerkennnng einer Geld- strafe ab. Stirbt beispielsweise der Beschuldigte im Laufe der Untersuchung, fo bleibt, troßdem der Tod das Erkennen auf Strafe unzulässig micht, dennoch der Strafrichter mit der Entscheidung über die Be- schädigung befaßt und hat eine solche nach seinem Ermessen festzuseßen, welche nah eingetretener Rechts- fraft vollstreckbar wird.

Dem Jahresberiht der Handelskammer für den Stadtkreis D uis8burg pro 1878 entnehmen wir folgende Angaben: An Kolonialwaaren wurden am Haupt-Steueramt Duisburg angebracht: Kaffee: 1424 950 kg gegen 1 366 050 »g im Jahre 1877, Reis: 919 400 kg gegen 904 950 kg, Südfrüchte : 199 800 kg gegen 202450 kg, Gewürze: 12 650 kg gegen 11 900 kg, diverse Oele: 941 350 kg gegen 556 950 kg, Thran: 91 200 kg gegen 72 450 kg, zubereitetes Fleis: 1090 100 kg gegen 392 850 kg, Schmalz : 18 800 kg gegen 3150 kg, Talg und anderes Thier- fett: 348 700 kg, Heringe: 2046 Fässer gegen 2833 Fässer. —. Ueber den Umfang des dortigen Ge- treidehandels wird berihtet, daß in dem Rheine Ruhr-Hafen im Jahre 1878 angekommen seien: a. zu Wasser, zusamme1 39 236 900 kg und þ. per Eisenbahn 320 000 kg, also überhaupt 39 556 900 kg Getreide. Ueber die MRoheisenpro- duktion theilt der Bericht mit: Auf der Nieder-Rheinishen Hütte wurden 1878 wie in den Vorjahren 3 Hohöfen, 1 von gréserer, 2 von kleinerer Weite, alle 3 ca. 47 Fuß hoch, be- trieben und im Ganzen cine Produktion von 38 208 969 kg an weißstrahligem, spiegeligem und grauem Puddeleisen und Gießereieisen erzielt gegen 37 879 740 kg in 1877. Der Vorrath am 1. Ja- nuar 1879 betrug 449932 kg. An Eisensteinen wurden im Ganzen verbraucht 83 705 420 kg. Die Anfuhr von CEisensteinen betrug zusammen 73 015 800 kg. An Kalksteinen wurden 39 255 695 kg verbraucht. An Kohlen wurden im Ganzen 86 077 630 kg = 8607,7 Doppelwaggons verbraucht in Koaksöfen, Stochfeuerungen u. dergl. hier und auf den Gruben in Nassau. Die Gießerei pro- duzirte 1878 1 440 602 kg, dagegen 1877 1278 955 kg. Die durchsch. ittlihe Arbeiterzahl einschließli der Meister betrug im Jahre 1878 295 Mann, am Schlusse des Jahres 290, im März 1879 292 Mann mit 205 Frauen und 691 Kindern. Auf der Johanneshütte waren im letztverflossenen Sahre 3 Hohöfen im Betriebe. Es wurden während dieser Zeitdauer an Eisensteinen, Koks und Kalk- steinen verhüttet 168 947 018 kg. Produzirt sind 45 169 393 kg Hämatiteisen. Die Anfuhr der Noh- materialien betrug 189 935 904 kg. Dagegen be- trug die Abfuhr, und zwar auss{ließlich per Bahn, 45 147 039 kg Hämatiteisen. Bejschäftigt waren auf der Hütte durchs{chnittlid 270 Arbeiter mit einer Familienzahl von 870 Perfonen, von denen 170 in Wohnungen der Firma untergebracht sind.

Duisburger Hütte im Jahre 1878 5 665 000 kg Bleche. Beschränkungen im Betriebe wurden nit vorgenommen, und auch die dur{schnitt- lie Zahl von 2009 Arbeitern blieb dieselbe. Das Hochfelder Walzwerk (Aktienverein) produzirte und vertrieb im Jahre 1878 ca. 5 1000/0 kg Stab- und Façoneisen. ‘Es sind auf dem Werke 7 Puddel- öfen und 3 Schweißöfen vorhauden. Davon waren im Laufe d:s Jahres im Betriebe durchschnittlich 6,3 Puddelöfen und 2,4 Schweißöfen. Die durh- \chnittlihe Arbeiterzahl betrug 145 Mann mit ca. 320 Angehörigen. Die Duisburger Aktiengesfell- {aft für Gießerei produzirte im leßtverflossenen Sahre 5 700000 kg gußeiserne Muffenröhren für Gas- und Wasserleitungen und beschäftigte durch- \{nittlich ca. 170 Arbeiter. Die Fabrik für feuer- feste Produkte beschäftigte im Jahre 1878 durh- \caittliw 139 Arbeiter und bracht: 16 630 160 #g feuer- feste Produkte zum Versandt. Der Betrieb der Duieéburger Kupferhütte im verflossenen Jahre wird als ein normaler bezeihnet. Die Produktion an Kupfer und Eisenerz fand vollen Absaß im Inlande, freilih zu stetig weihhenden Preisen, ent- sprechend der andauernden außerordentlichen Ent- werthung dieser beiden Metalle. An Eisenerz und Cementkupfer wurden versandt 24 561 t, zu deren Darstellung an Rohmaterialien: Kohlen, Salz, Schmiedeeisen, Salzsäure 11850 t erforderlich waren. Der Import von Schwefelkies via Rotter- dam in Verbindung mit der Rücksendung der ab- gerôösteten Schwefelkiese ¿zur Kupferhütte behufs Verarbeitung auf Kupfer und Eisenerz lieferte ein Tranéportquantum von 64 000 t, welches vorwie- gend der Rheinscbiffahrt zu gute kam. In Summa wurden also per Schiff und Eisenbahn bezogen und versendet 100 000 t oder 2 Millionen Centner. Die Zahl der Arbeiter betrug dur{schnittlich 122 Mann, welche 329 Familienglieder repräsentiren. Ven der dortigen Sodasabrik kamen zum Versandt an Soda, Glaubersalz, Chlorkalk, Schwefel, Salzsäure 10 300 t oder 206 000 Ctr., an Rohmaterialien (Salz, Kalkstein, Kohlen, Schwefelsäure) wurden bezogen 18800 t oder 376 000 Ctr. Be‘châftigt waren 115 Arbeiter. In der dortigen Schwefel säure fabrik wurden ver- arbeitet: an Rohstoffen: Schwefelkies, Kohle, Eisen, Salpetec wurden verarbeitet 5000 t oder 100090 Ctr. Dargestellt wurden an Schwefelsäure, Eisenvitriol, Salpetersäure 5400 t oder 108 000 Ctr., außerdem der Kupferhütte 2200 t oder 4400) Ctr. Ab- brände der Schwefelkiese zugeführt... Be- \{chäftigt waren in dem Werk 51 Arbeiter. Die dortige Ultramarin -Fabrik verarbeitete im verfloffenen Jahre an Rohstoffen 2165 181 kg oder 9165 t, verbrauchte an Kohlen 4 738 720 kg oder 4738 t, woraus 1 019683 kg oder 1020 t Fabrikat dargestellt wurden. Sie beschäftigte im Durchschnitt 100 Arbeiter. Die dortige Gasan|talt pro- duzirle von Herbst 1877 bie * Herbst 1878 1146 350 cbm, im vorangegangenen Geschäftsjahr 1 093 240 chm, folglih im leßten Jahre mehr 53 110 cbm oder 4,86“. An Nutgas erhielt die Fabrik 1877/78 979 000 cbw, 1876/77 951 341 cbm, pro 1877/78 mehr 27659 cbm. An Rohtabak (Blättern und Stengeln) wurden angefahren 3 671 600 kg gegen 3715 600 kg im Jahre 1877; verzolit wurden 3 980 000 kg gegen 3 569 200 kg. Auf den dortigen 4 Schiffswerften wourden im vori- gen Jahre gebaut : 1 eisernes Schleppboot für den Rhein-Ruhrhafen, 4 eiserne Schleppkähne mit einer Tragfähigkeit von 9128, 9588, 9740 und 12 450 Ctr. (oder 456,4 t, 479,4 t, 487 t und 622,5 t), 1 böôl- zernes Segelshif\ mit einer Tragfähigkeit von 4796 Ctr. (= 239,8 t). Außerdem wurden einer fleineren oder größeren Reparatur unterworfen : Dampfschiffe: 2 Personenboote und 1 Güterboot, ferner eine größere Zahl eiserner Schleppkähne und hölzerner Segelschiffe. An Bauholz und Bord wurden im Rhein-NRuhrhafen eingebracht : 51 083,75 & gegen 53 421,50t. Außerdem sind per Eisenbahn im Rhein-Ruhrhafen angekommen (Holz und Bretter) 4077,00 t gegen 4903,50 t. Im Jahre 1878 sind an Neu- und Reparaturbauten 121 verschiedene Bauten mit 241 Wohnräumen ausgeführt gegen 207 bezw. 384 im Jahre 1877. Bei dem städtischen Wasserwerke betrug die Zahl der Abonnenten am Schlusse des Jahres 1080 gegen 966 im Vorjahre, mithin betrug die Zunahme 114 oder 11,8 9/9. Die Wasserabgabe belief {ih auf 709 114 cbm, dbagegen 1877/78 auf 552 852 cbm, demnach pro 1878/79 mehr 156 262 cbm oder 98,26 %. Die Produktion an Ziegel steinen im Jahre 1878 stellte sich aur Q 9 Millionen. Der Preis für gewöhnliche Steine bester Qualität betrug im leßten Jahre loco Dfen durch- \hnittlich 18 4 pro Mille, hat also eine wesent- lide Reduktion seit 1877 nicht mehr erfahren. Neben den gewöhnlihen Feldöfen ist ein Ring- ofen nah dem System Paul Loeff in Betrieb, welcher ca. 14 Millionen Steine lieferte. An Sparbüchern wurden im Lauje des Jahres bei der Duisburg-Ruhrorter Bank zu Duisburg aus- gegeben 813 Stück, zurückgenommen 643 Stü, im Umlauf befanden si am Schlusse des Jahres mit Einlagen bis 60 A 367 Stück, über 60 bis 150 512 Stü, über 150 bis 300 K 524, über 300 bis 600 M 652, über 600 A 1211 Stüd, überhaupt 3266 Stück. Die Kasse besteht seit 1844. Das Minimum der Einlagen ist 1 F, das Maximum

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6000 A Für ausgeliehene Kapitalien erhält die Sparkasse 5%/ und für Einlagen gewährt sie 4/9. Bei dem dortigen Königlichen Kreisgerichte weist das Geschäftsjahr 1878 eine, wenn auch nicht erheb» lihe Abnahme der Prozesse auf. Bemerkbar ist

An Walzeisen produzirte und verkaufte die ' die Abnahme namentli bei den Weselprozessen..