1901 / 297 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 16 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

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bezirk durch das aus anderen Reichstheilen stammende Vieh (Außerordentliche Beilage zu Nr. 49 des Amtsblatts für 1895), bestimme ich, daß die orschriften der vorbezeichneten landespolizeilihen Anordnung sich auf das aus nachbe- nannten Reichstheilen : :

1) aus den preußishen Regierungsbezirken Gumbinnen, Marienwerder, Potsdam, Frankfurt, Stralsund, Posen, Magdeburg, Merseburg. Hildesheim, WKneburg, Aurich, Münter, Cassel, Düsseldorf, Cöln, Trier, Aachen,

2) aus den bayerischen Regierungsbezirken Oberbayern, Pfalz, Oberpfalz, Oberfranken, Mittelfranken, Unter- franken, Schwaben,

3) aus der sächsischen Kreishauptmännschaft Baugzen, -

4) aus den württembergischen Kreisen Neckarkreis, Schwarz- waldkreis, Jagstkreis, Donaukreis,

5) aus den badischen Landeskommissariaten Freiburg, Karlsruhe, Mannheim,

6) bef den hessishen Provinzen Starkenburg, Rhein-

essen,

7) aus dem Herzogthum Braunschweig,

8) aus dem Herzogthum Sachsen-Meiningen,

9) aus dem Herzogthum Anhall,

10) aus dem Reichslande Elsaß-Lothringen im Regierungsbezirk Bromberg zur Entladung mit der Eisenbahn gelangende Rindvieh bis auf weiteres beschränken. Bromberg, den 11. Dezember 1901. Der Ras

Freiherr von Lueßow.

Bekanntmachung,

Ausgabe von Schuldverschreibungen auf den Jn- haber betreffend.

Der Pfälzischen Hypothekenbank in Ludwigs- hafen wurde die Genehmigung zur Ausgabe einer neuen (42.) Serie 4 /giger Hypotheken- Pfandbrief auf den Jnhaber im Betrage von 10 Millionen Mark, eingetheilt in Stücke zu 5000, 2000, 1000, 500, 200 und 100 Æ, ertheilt.

München, den 13. Dezember 1901.

Königlich bayerisches Staats-Ministerium des Jnnern.

Dr. Freiherr von Feilißsch.

Köuigreich Preufßeu.

SeineMajestät der König haben Allergnädigst geruht :

den rures Feddersen in Hohenfelde zum Propst der Propstei Ranÿau, Regierungsbezirk Schleswig, zu ernennen und dem ordentlichen Professor in der philofophishen Fakultät der Universität Bonn D. Dr. Friedrih von Bezold den Charakter als Geheimer Regierungsrath zu verleihen.

Justiz-Ministerium.

Versetzt sind der Amtsgerichtsrath Wittkowiß in Breslau als Landgerichtsrath an das Landgericht daselbst und die Amts- erihtsräthe Schmidt in Sagan und Streibel in Königs- hütte nach Breslau.

Dem Landgerichtsrath Mahlstedt in Flensburg und dem Amtsrichter Kahl in Kattowiy ist die nachgesuhte Dienst- entlassung mit Pension ertheilt.

Zu Notaren sind ernannt: die Rechtsanwälte Cohn in Oppeln und Dr. Heiden feld in Rotenburg a. F.

Der Rechtsanwalt P ulst ist in der Liste der Rechts- anwälte bei dem Amtsgericht in Lüchow gelöscht.

Jn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: der [radere Rechtsanwalt Grimsehl bei dem Landgericht in Cöln,

er Gerichts:Asessor Dr. Leipziger bei dem Landgericht in Breslau und der frühere Gerichts-Assessor Joseph ‘Meyer bei dem Landgericht in Paderborn.

Der Rechtsanwalt Rothenbach in Naumburg a. S. ist gestorben.

Kriegs-Ministerium.

Der Oberleutnant der Reserve Henning, bisher Ober leutnant im 6. Rheinischen Jnfanterie-Regiment Nr. 68, ist unter Ueberweisung zu der Korps-Jntendantur des [1V. Armee- Korps zum etatamäßigen Militär- Intendantur Assessor ernannt worden.

Der Regierungs-Baumeister Thierbah in Colmar i. E. ist zum Garnison-Bauinspektor ernannt worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Unter Dayegnogme auf den diesscitigen Nunderlaß vom 2. September 1877 U. [l11. 13715 —, betreffend die Verein- barung mit dem Herzoglich sähfishen Staats-Ministerium in Gotha wegen gegenseitiger Anerkennung der Prüfungs- zeugnisse für Lehrerinnen, und auf die diesseitige Bekanntmachung vom 2. Juli 183 U. Tlla. 15810 betreffend die Anerkennung der an der privaten Lehrerinnen- Bildungsanstalt „Marien-Justitut“ in Gotha ausgestellten Cehrerinnenzeugnisse in Preußen (Zentralblatt für die gesammte Unterrichts-! ltung in Preußen, 1883 Seite 509), sehe ih das Königliche Provinzial-Schzulkollegium (die Königliche Regierung) davon in Kenntniß, daß nah einer Mittheilung des Herzoglich sächsischen Staats-Ministeriums in Gotha die Absicht beitcht, die scit dem Jahre 182 in Gotha eingesehte staatliche Kommission für die zweite Prüfung der Volksschul- lehrer und die Nektorprüfung gegebenenfalls auh mit der Ab- nahme der Prüfung von Lehrämtsöbewerberinnen zu beauftragen Den von der vorgenannten Herzoglichen Prüfungs- Kommission ausgestellten Lehrerinnenzeugnissen habe ih für das Königreich Preußen jez0ch mit der aus der Einführung der wißenschafilichen Prüfung der Lehrerinnen (Oberlehrerinnen- Prüfung) sih ergebenden Beschränkung die gleiche An- erkennung zugestanden, welche denselben im Herzogthum Coburg- Gotha zu theil wird Berlin, den W. November 1901. Der Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten. Studi An die säámmilichen Königlichen Provinzial-Schulkollegien und Regierungen

Der General - Stabsarzt der Armee und Direktor der Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärztlihe Bild wesen, Professor Dr. von Leuthold is mit Allerhöchster Genehmigung Seiner Majestät des Königs zum ordentlichen Honorar-Pro essor in der medizinishen Fakultät der Friedrich-

ilhelms-Unioersität zu Berlin ernannt worden.

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 16. Dezember.

Seine Majestät der Kaiser und König empfingen gestern Mittag im Neuen Palais eine Abordnung Allerhöchst- ihres russishen 39. Narwa'’shen Dcagoner-Regiments unter Ra des Regiments-Kommandeurs, Obersten Kosnakow. Im Laufe des Nachmittags stattete Seine Majestät der König von Württemberg Seiner Majestät dem Kaiser einen Besuch ab.

“Am Abend um 71/5 Uhr begrüßten Seine Majestät der Kaiser auf dem Bahnhof riedrihstraße den Großfürsten- Thronfolger von Rußland, Kaiserliche Hoheit, und geleiteten Höchstdenselben nah dem Neuen Palais.

Heute Morgen von 9 Uhr ab hörten Seine Mazestät der Kaiser den Vortrag des Chefs des Zivilkabinets, L Geheimen Raths Dr. von Lucanus. Um 10!/4 Uhr begaben Seine Majestät Sih mit Seiner Kaiserlichen Hoheit dem Großfürsten-Thronfolger von Rußland zur Hofjagd nah dem Grunewald. Heute bend um 8 Uhr findet zu Ehren des hohen Gastes bei Jhren Kaiserlihen und Königlichen Maje- stäten in der Jaspisgalerie des Neuen Palais eine größere Tafel statt.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin empfingen am Sonnabend Mittag im Anschluß an die Audienz bei Seiner Majestät dem Kaiser und König den neu ernannten columbishen Gesandten Dr. Jgnacio Gutiérrez Ponce und

ertheilten dem bisherigen chinesishen Gesandten Hai Huan die erbetene Abschieds-Audienz.

Die vereinigten Aus\hüsse des Bundesraths für Handel und Verkehr und für Justizwesen hielten heute eine Sigung.

Zwischen den Me arungen von Preußen, Baden und Hessen ist ein Staatsvertrag über die Verein- fahung der Verwaltung der Main-Neckarbahn ab- geschlossen worden. Der Staatsvertrag wird den Landtagen der betheiligten Staaten zur Genehmigung vorgelegt werden.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M.S. „Stosch“, Kommandant: Fregatten-Kapitän Janke, am 14. Dezember von Ceuta nah Palermo in See gegangen.

S. M. S. „Moltke“, Kommandant: Kapitän zur See Franz, is qm 12. Dezember in Puerto Cabello eingetroffen O beabsichtigte, heute von dort nah Tucacas in See zu gehen.

S. M. Torpedoboote „S8 90“, stellvertretender Kom- mandant: Oberleutnant zur See Freiherr von Müffling, „S 91“, Kommandant: Oberleutnant zur See Püllen, und „892“, Kommandant: Kapitänleutnant Pfundheller, find am 14. Dezember in Tsingtau angekommen.

Potsdam, 15. Dezember. Jhre Majestäten der König und die Königin von Württemberg sind heute Vormittag 101/z Uhr hier eingetroffen und von Seiner Durch- lauht dem Erbprinzen und Jhrer Königlichen Hoheit der Erbprinzessin zu Wied am Bahnhof empfaagen worden.

Oesterreich-Ungarn.

Der Kaiser Franz Joseph hat, wie „W. T. B.“ aus Mien meldet, den Fürsten Georg Lobkowih zum Obersis- Landmarschall und den Laadtags-Abgeordneten Weruns6f!i zum Stellvertreter des Oberst-Landmarshalls von Böhmen ernanni.

Ein Kaiserliches Patent vom 12. d. M. beruft die La nd- tage von Oberösterreich, Salzburg, Mähren, Schlesien und Görz auf den 27. d. M., die Landtage von Böhmen, Galizien und Steiermark auf den 28. diejenigen von Niederösterreich und Krain auf den 30. d. M. ein.

Jn der vorgestrigen Sißung des österreihishen Ab- aeordnetenhauses haben die Abgg. Bareuther, Schalk und Genossen eine Jnterpellation eingebracht, in welcher, unter Hinweis auf die Mittheilung eines Wiener Blattes über eine angebliche Acußerung des Kaisers zu einer dem böhmischen konservativen Großgrundbesiz naheächencen Persönlichkeit, der Minister-Präsident Dr. von Koerber gefragt wird, ob das Gerücht, wonzch alles zur Aufhebung der Verfassung vor- bereitet sei, auf Wahrheit becuhe und ob der Minister-Präfident am 9. d. M. im Hause seine Erklärung mit Zustimmung der Krone abgegeben habe.

Großbritannien und JFrland.

Am Sonnabend ist in London ein Blaubuch ver- öffentlicht worden, welhes, wie „W. T. B.“ meldet, den S chriftwechsel zwishen dem Ober-Kommissar Lord Milner und dem Staatssekretär für die Kolonien Chamberlai n ent- hält und genau die Absichten der Regierung bezüglih der Herabsetzung der Zahl der Flüchtlinge in den großen Konzentra- tionslagern und der Errichtung kleinerer Lager darlegt. Lord Milner giebt ter Hoffnung Ausdruck, daß diese Maßnahmen die jehige betlagenswerthe Sti. rblichkeit wijentli herabmindern würden, wenngleich die Befürchtung weiter bestehe, daß, was auch gethan werden möge, die Zahl der Todesfälle immer

hoch fein werde. Er demerkt gleichzeitig, es sei nicht |

zu bestreiten,- daß die Zahl der Todten weit größer ge- wesen sein würde, wenn die Flüchtlinge in dem verwüsteten Lande gelassen worden wären. Viele seien aus freien Stücken in die Lager gekommen, andere, Pes aus den Lagern entwichen, seien halbiodt in dieje

zurück- ! Meinung Mahmud

O

gekehrt. Znsgesanunt ‘habe die Sterblichkeit unter den Weißen

n den Konzentrationslagern in Transvaal und im Oranje- staat im Monat Oktober 3156 und im November 2807 tragen, darunter seien 4904 Kinder ewesen. Jn der Zeit von Juni bis November einschließlich seien 12 441 gestorben, davon 10 113 Kinder. Die Gejammtzahl der weißen Fiüchtlinge in den Lagern betrage 117 964.

Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, hat das Kriegs- amt das Anerbieten der canadishen: Regierung an- enommen, wonach das neue, für Süd-Afrika bestimmte Kon- ingent auf 900 Mann erhöht werden soll.

Vorgestern Nachmittag fand im Mansion House zu London ein Frühstik zu Ehren der Delegirten der russischen Gesellschaft für Candwicth haft statt. Bei demselben trank der Lordmayor auf die Gesundheit desg Kaisers von Rußland und auf den vrüderlichen Verkehr zwish-n Großbritannien und Rußland. Der Vertreter des russischen Ministeriums der Landwirthschaft Krukoff erklärte in Beantwortung des Trinkspruchs, die Herstellung e gener direkter Handelsbeziehungen werde beiden Ländern Nußen

bringen. Ftalien.

Unter dem Vorsiß des Ministers des Aeußern Prinetti fand gestern Nachmittag in Rom, wie „W.*T. B.“ meldet eine Besprehung der Botschafter der Shußmähte Kretas statt, in welcher verschiedene Fragen, namentlich die der Verlängerung der Amtsbefugnisse des Prinzen Georg, erörtert wurden.

Jn’ der vorgestrigen En der Deputirtenkammer erwiderte der inister des Aeuß rn Prinetti auf eine Anfrage des Deputirten Guicciardini, betreffend die e Zeit in Tripolis herrschende LEeaa und die ranzösishe Politik im ittelmeer, die jüngste Flottendemönstration Frankreichs habe feinerlei Bidinken in Jtalien DorG ran auh das gegenseitige Vertrauen niht erschüttern können, welches für die Ore Mngen der beiden Regierungen zur Regel geworden sei. icejes Ver- trauen sei von seiten Jtaliens umsomehr begründet, als die französishe Regierung es sih {hon vor einiger Zeit habe angelegen sein lassen, Jtalien davon in Kenntniß u seßen, daß die französisch-britische Konvention vom 21. März 1899 für Frankreih in Betreff der afrikanischen Länder und besonders in betreff Tripolis eine Grenze festseße, und daß es nicht in der Absicht Frankreichs. liege, die Karawanen- straßen von Tripotis p zem Jnnern Afrikas abzuschneiden, Seitdem seien die freundschaftlichen Beziehungen derartige gt worden, daß gegenseitige Erklärungen über die beiderseitigen Interessen im Mittelmeer ausgetauscht worden seien, durch die man zu einer vollständigen Üebereinstimmung der Ansichten gelangt sei. Auf eine Anfrage der * Deputirten M onti-

uarnieri und Genossen, welche Ergebnisse die Versuche mit dem Baccelli’shen Mittel gegen die Mau! und Klauenseuche gehabt hätten, erklärte der Ackerbau-Min ster Baccelli, er JQa e sih gegenüber einzelnen absprechenden Aeußerungen glücklich, die Meinung Virhow's für sich zu haben. Alle in Jtalien seit einem halben Jahre gemachten Versuche, 1500 an der Zahl, seien günstig verlaufen. Dies hätten sich die On vor Augen halten sollen, welche auf vereinzelte nicht n liche Versuche hingewiesen hätten. Auch in Deutschland eien da, wo sein Verfahren in der rihtigen Weise angewandt worden sei, die gleihen günstigen Resultate erzielt worden. Das Haus nahm sodann die Berathung der Anträge der De- putirten Luzzatti und Salandra, betreffend die Besserung der Ras e in Neapel und Süditalien, wieder auf. Der Deputirte Ferri begründete eine von ihm im Namen der sozialistischen Gruppe eingebrahte Tagesordnung und bemerkte dabei, in Norditalien komae das Verbrehen gleichsam nur in Oasen vor, ebenso wie in Süditalien die Recht- schaffenheit. Diese Bemerkung erregte im Hause großen Lärm. Laute Protestrufe ershallten von allen Seiten, sodaß Ferri seine Rede unterbrehen mußte Der Präsident ersuchte Ferri, seine Worte zu erläutern. Dieser versuchte zu sprechen, aber der Lärm übertönte scine Stimme, und der Präsident hob unter dem Beifall des Hauses die Sißung auf. Jn einem heute Vormittag abgehaltenen geheimen Kon- sistorium verkündete der Pa pit die bereits durch Breve er- folgte Ernennung mehrerer Bischöfe, darunter die des Bi chofs von Meh Benzler und des Weihbischoss von Straßburg Freiherrn Zorn von Bulach.

Spauien.

_ Aus Cadix meldet „W. T. B“, die Polizei habe gestern in verschiedenen Häusern, die von Anarchisten de wohnt werden, erneute Verhaftungen vorgenommen. Dabei seien wichtige Dokumente entdeckt worden, welche darlegten, daß die un Pams mit dem Ausstande der Bäder stattgehabten Unruhen von Anarchisten hervorgerufen worden seien. Die Gendarmerie überwache die

Niederlande.

Die Königin Wilhelmina und der Prinz Heinri der Niederlande sind, wie „W. T. B.“ weldet, am Son abend Nachmittag 4 Uhr im Haag eingetroffen und am Bahn hofe von don See der Behörden empfangen worden. Von dort begaben sich A erhöôchstdieselben, von einer großen Menschen menge lebhaft begrüßt, dur die reihbeflaggten Straßen im offenen Wagen nah dem Palais der Königin-Mutter und von dort nah ihrem Palais.

Türkei.

Mehreren Pariser Blättern wird, dem „W. T. B.” p folge, aus Konstantinopel gemeldet, der französische Bot schafter Consitans unternchme enwärtig Schritte, welche dahin gingen, daß den im ischen Staatsdienst stehenden Franzosen die ihnen seit mehreren Monaten geschuldeten (Se: hälter bezahlt würden. Ferner habe Constans mehreren armenishen Studenten, welchen die türkische Regierung bisher mcht erlaubt habe, nah Frankreih zu reisen, ausgestellt.

ereien.

Griechenland, Die Kronprinzessin ist, wie „W. T. B.“ meldet, a Sonnabend in Athen oon einem Prinzen entbunden wod

Der „Agence Havas“ zufolge hat Mahmud Dams Pascha von Korfu aus an die Regierung die Bitte gericht!

ihm seiner angegriffenen Gesundheit wegen zu gestatten, san

| Abreise zu ieden. Er leide an der Bright Niere | franfheit und an einem Krebsleiden, sodaß sein Ende nahe 7

Die Lage der Negierung sei schwierig, da die óßenilck ma Pascha günstig sei.

Rumänien.

Die Deputirtenkammer hat, wie „W. T. B.“ be- ‘Htet, a Sonnabend die Adreßdebatte beendet. Der rid tirte Marghiloman (Junimist) erklärte, die Junimisten ten 1899, als sie gegen das Kabinet Sturdza Obstruktion ‘trieben den Fehler begangen, daß sie an den Versammlungen P gonservativen theilgenommen und Tumulte in den Straßen

tet hätten. Jeßt würden die Zunimisten die Re- bei der Konfolidierung der Staaisfinanzen unter- f Der Minister-Präsident Stur dza nahm die Erklärung

én. S 2 R Î V eonntniß und fügte hinzu, das Zdeal der liberalen Partei |: ein Plewna im Jinern, d. h. ein Ablassen von den bösen (idenschaften und verderbenbringenden Gewohnheiten, gegen e che die liberale Partei stets energisch angekämpft habe. Der Minijter-Präsident verwies sodann auf die fortschreitende, durch die Maßnahmen der liberalen Reg'erung herbeigeführte Gesserung Und auf das gegenwärtig herrschende Gleichgewicht im Budget. Hierauf wurde die Adresse mit 109 gegen y Stimmen angenommen. /

Bei der ge|tern erfolgten Ueberreihung der von der ammer gene migten Adresse an den N durch eine von r Kammer ent andte Deputation betonte Allerhöchstderselbe, die Konsolidierung der Staatsfinanzen, auf. welcher die Zukunft Rumäniens beruhe, bedürfe weiser Maßnahmen und tei das cherste, mit allen Kräften zu erstrebende Ziel. Die entschlossene Jurchführung des Finanzprogramms habe schon segensreiche Früchte gezeitigt, näm'ih die Besserung der wirthschaftlichen (age und die Hebung des Staatskredits, und habe das Ver: rauen im Jnnern und nah außen hin gefestigt. Der König sprach ferner der Kammer seinen Dank dafür aus, daß sie den jon der Regierung vorgeshlagenen Weg betreten abe, und ah der Hoffnung Ausdruck, se werde auf diesem Wege fort- [reiten und das Gesundungswerk vollenden.

Bulgarien.

Die Sobranje sehte, wie dem „W. T. B.“ berichtet pird, am Sonnabend die Erörterung über die Anleihe fort. Eine Abstimmung erfo!gte noch nicht. Die Regierung brachte ine Nachtragsvorlage, betreffend Erleichterungen des Tabacksregievertrags, ein. :

Gestern hielten die Nadoslawow isten eine Protest- versammlung gegen die Anlecihevorlage ab und ver- suhten dann, auf der Straße Kundgebungen zu veranstalten, woran sie jedoch von der Polizei verhindert wurden.

Amerika.

Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Washington hat der Präsident Roosevelt . endgültig das Anerbieten Carnegie’s, 10 Millionen Dollars zur Förderung des Unter- rihtswesens auszuseßen, abgelehnt. Die Summe sollte in Obligationen des Stahltrusts entrichtet werden und die Regie- rung sich verpflichten, d ese Obligationen während einer be- sfimmten Zeit in ihrem Besiß zu behalten. Man glaube, daß gerade diese Bedingung die Kritik hätte herausfordern fönnen.

Aus Buenos Aires wird dem „New Yo-k Herald“ emeldet, Argentinien habe am Sonnabend den Vorschlag

hiles, betreffend die Schlichtung des zwischen beiden Staaten hmebenden Streits, beantwortet und sih im allgemeinen damit einverstanden erklärt, die Angelegenheit freundschaftlich y trledigen.

Die . Times“ meldet aus Valparaiso vom 15. d. M., Chile habe Argentinien als Grundlage für die Beseitigung der S4wierigkeiten vorgeschlagen, daß Chile auf jede Absicht verzihten solle, die in das umstrittene Gebiet führenden Straßen zum Beweise früherer Besißrechte anzuführen, daß rner die argentinischen Beamten aus diesem Gebiete in das fts argentinishe Gebiet zurückgezogen werden sollten, und daß die zur Erleichterung der Verm: ssungsarbeiten der briti- shen Schiedsgerichts-Kommission künftig zu bauenden Wege auf gemeinsame Kosten von Argentinien und Chile angelegt werden ollien. Die britishe Regierung solle eine theilweise Ver- antwortlihkeit für die bestchenden Schwierigkeiten insofern trefen, als dieselbe die Entsendung der Schiedügerichts- Kommission verzögert habe.

Asien.

Aus Peking vom gestrigen Tage wird dem „W. L, D.“ berihiet, der Hof sei am 14. d. M. von Kaifengfu auf- gebrochen und werde voraussichtlih am 7. Januar in eking eintreten.

Das „Neuter'sche Bureau“ berichtet, daß, nahdem die Ver- treter Großbritanniens, der Vereinigten Staaten don Amerika und Japans den Prinzen Tsching ge- drängt hätten, ihnen jeden auf die Mandschurei bezüglichen

rag vor seiner Unterzeichnung mitzutheilen, der chinesische Bevollmächtigte jeyt den Genannten den Entwurf eines

ertrages vorgelegt habe, welcher sich nur wenig von dem bereits veröffentlichten unterscheide.

Afrika.

__ Eine Depesche Lord Kitchener's aus Pretoria vom 13, d. M. meldet: der General Bruce Hamilton habe diet Viljoen's Lager bei Witkrauns überfallen. 16 Buren Ven getödtet und 70 gefangen genommen worden; ein Veschüß, welches die Buren seiner Zeit dem Obersten Benjon genommen hätten, sei erbeutet worden. Madckenzie, der T dem General Bruce Hamilton zusammen operiere, habe 2 Vefangene gemacht, darunter die Feldkornets Badenhorst und =Dainpoolce. _ Bei den Operationen der Abtheilungen Colenbrander's mnd Dawkins* im Norden Transvaals wurden, dem eNeuter'shen Bureau“ zufolge, der Kommandant Badenhorsst E wei sciner Adjutanten sowie der Laager-Kommandant rote und zehn Mann gefangen genommen, unter denen au der Adrutant Devos befinde, der von Botha mit rmontien aus clo entsandt worden war. Nt Einet durch die Zensur verzögerten Meldung aus dee n ohla (Zululand vom 6. d. M. zufolge soll Louis Botha ia furzem in cinem Gefe 1 bei Luneberg duch ciner Schuß das linke Bein untechald des Knies ernstlih verwundet serden sein. Er soll der Gefangenschaft nur dadurch entgangen

dak er in den B ckr i S enwärtiger | L n Tas Ünbngern ädt Jn na | Gef

thali sei selbsi seinen

seien von den Engländern angene gemacht worden.

Parlamentarische Nachrichten.

__ Nach der amtlichen Zählung wurden bei der am 11. d. M. im 2. Wiesbadener Wah [kreise (Wehen, Langenschwalbach, Rüdesheim, Eltville, Wiesbaden, Stadt Wiesbaden) vor- enommenen Ersaßwahl zum Reichstage insgesammt 248 Stimmen abgegeben. Davon erhielt Dr. Mans Crüger zu Charlottenburg (fr-Volksp.) 14 902 und Dr*Max Quarck zu Frankfurt a. M. (Sozialdemokrat) 11 346 Stimmen. Ersterer ist mithin gewählt.

Bei der am 14. d. M. im 9. Wiesbadener Wahl- bezirk (Stadt Wiesbaden, Untertaunuskreis) vorgenommenen Ersaßwahl zum Hause der Abgeordneten erhielt nah der amtlihen Zählung Dr. Müller - Sagan (fr. Volksp.) 981 und der Oberstleutnant a. D. Wilhelmi 107 Stimmen. Ersterer ist somit gewählt.

Kunst und Wissenschaft.

Die Akademie der moralischen und politischen Wissen- schaften in Paris wählte, wie „W. T. B.“ meldet, den ordent- lichen Professor an der Universität Bonn, Geheimen Justizrath Dr. jur. et phil. Hüffer einstimmig zum korrespondierenden Mitgliede.

Bauwesen. ;

_Bei dem Wettbewerb um Entwürfe zu einer evangelischen Kirche in Frankfurt a. M. erhielt, wie das „Centralbl.- d. Bau- verw.“ meldet, den ersten Preis der Architekt O. Kuhlmann in Charlottenburg für seinen Entwurf „Glaube, Liebe, Hoffnung“, den zweiten Preis der Architekt Stephan Mattar in Cöln für den ntwurf „10. Nov. 1483“ und den dritten Preis Professor - Pütßzer in Darm- stadt für den Entwurf „Warum nicht“.

Ein Wettbewerb um Entwürfe zu Erweiterungs- und Umbauten - des Gesellshaftshauses der Breslauer Concerthaus - Aktiengesellschaft wird unter deutschen Archi- tekten mit Frist bis zum 1. April 1902 ausgeschrieben. Ausgeseßt sind ein erster Preis von 1500 , ein heiter EO von 750 G und ein dritter Mer von 350 4 Der Ankauf weiterer Entwürfe zu je 300 M bleibt vor- "ehalten. Dem Preisgericht gehören unter Anderen an die Herren Stadt- rath und Maurermeister Brößling, Königlicher Baurath und Landes- Bauinspektor Blümner und Stadt-Baurath Plüddemann, sämmtlich in Breslau, sowie Baudirektor Zimmermann in Hamburg. Die Wett- bewerbsunterlagen verabfolgt die Breslauer Concerthaus-Aktiengesell- haft in Breslau, Karlstraße 9/10, gegen Hinterlegung von 5 #. Dieser Betrag wird nach Einreihung eines Entwurfs zurückerstattet.

Technik.

Wie dem „Reuter's{hen Bureau“ aus Saint Johns (Neufundland) gemeldet wird, theilte Marconi, der dort gegenwärtig Versuche veraristaltet, mit, ihm seien am Donnerstag und Freita ver- abredete Zeichen mittels drahtloser Tele aräviite direkt über den Atlantishen Ozean von Poldhu bei Pen- zance in Cornwall zugegangen; die Fortseßung der Versuche werde durch die Witterung sehr ers{Gwert. Von dem Londoner Bureau der „Marconi-Gesellshaft“ wird bemerkt, daß Marconi in Saint Johns über einen Ballon mit einem sehr empfindlichen Empfan S verfüge. New Yorker Blättern wird dagegen aus Saint L n8 berichtet, daß Marconi seine Versuche mit einem Emyfänger veranstaltet habe, dessen Drahtende von einem Drachen 400 Gui hoch emporgehoben worden sei. Wie die „Times“ meldet, kehrt Marconi in der nächsten Woche nah England zurück, um seine Uebermittelungsstation zu verstärken.

Land- und Forstwirthschaft.

Getreidemarkt Genuas.

Der Kaiserlihe General-Konsul in Genua berichtet unterm L D

Die Stimmung war im verflossenen Monat im allgemeinen fest, bei guter Kauflust für Januar-Maärz Abladung, aber ohne größeren Umsay, da man hier die in Rußland geforderten Preise nicht be- willigen will. Die Schiffahrt im Azowshen Meer ist zwar noch nicht offiziell geschlossen, do gehen keine Dampfer mehr nach Taganrog, sondern sie wagen \sih höchstens bis Ghenitschesk und Berdiansk Auch Nicolaieff meldet starken Frost, infolge dessen s{hwächere Zufuhren und böbere Preise.

Es wurden gehandelt :

Dur Novorossisk 10,06 P. Januar/März 16%, —16{ Fr., man würde beute für diesen Zeitraum bis 16,75 Fr. zahlen , während der russische Export 17 Fr. und mehr verlangt.

Ghirka-Ülka Nicolaicff 9,30 P. gehandelt für

Dezember/Januar i L K Mw D

beute verlangt Nicolaieff circa . . . . - 16,

Aryma Nicolaief 10 P. . . . . « « 16t

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Hafer Odessa 43/44 kg - - 2A

Am 30. November 1901 stellten sih in Genua die Getreidevorräthe und die Preise für den Doppelzentner folgendermaßen :

unverzollt inländish

Weichweizen 33 000 dz 15,00—16,25 Goldfranken —, Lire

Hartwweizen . 16 900 14 50— 16,50 D U

E. «a S 12,50—13,50

Hafer .. . . 10200 14,25— 15,50

Roggen ... 5000 13,25—13,375

.

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" . =0 - . .

Svdnev, 14. Dezember. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus“.) Der amtlide Ackerbau-Bericht \{häyt die Weizenernte in Neu- suüdwales auf 19 Millionen Busbels, d. i. durchschnittlich 12,8 Bushels ver Acre bei einer Fläche von 1470400 Acres

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Wie bereits gemeldet, hat der Geheime Meédizinalrath, rofessor De. Bebring, dem ciner der großen Nobelpreise für Wissenschaft zuerkannt worden ist, am 12. d M. gemäß den Beslimmungen der Nobelstiftung in der \hwedishen Akademie der Wissenschaften zu Stockholm cinen Vortrag gebalten, der die Ergebnisse der wissen- schaftlichen Forschungen über Serumtherapie behandelte. Dem „W. T. B.° ist über denselben nachstehender Bericht zu ¡egangen :

Der Redner wics zunächst nah, daß die Serumtherapie ein Novum in der Heilkunde und ein Fortschritt in der Heilkunsi sei. Besonders betonte er, daß die Serumbehandlung der Diphtherie nicht cellulare, sondern humorale Therapie sei Man fönne über- zeugter Gellularyatdolog sein und müsse jeyt doch zugeben, daß die bellen Heilmitt dadur wirflen, dah se die im Blute befintlichena Schädlichkeiten uns{äüdli machten. Auf die Zellen des Kranken und von Krankheit bedrohten Menschen âbe das Hellsérum gar keinen Einfluß aus, weder einen nöylichen, noch cinen schädlichen. Während die Dipktherieserumtheravit dur Antilôrper Nuyen \hasse, sehe man, daß die Jenner he Poken- impfung und die Pasteur hen Schutzimpfungen durch IJlokêrper wirkiam seiea. Man könne bier von einer Jsotherapie reden Aub bei der Serumtherapie spicle die Jsotherapie eine widhtige Rolle, insofern als unumgängliche Vorausseyung für die Ge- winnung der Antilörper sei. Statt das Wesen dert Jotheravie an der Diphideriegiftbehandlung von Pferden

auseinanderzusezen, wo heutzutage kaum no®& etwas Netiies zu sagen sei, ziehe er, de Redner, vor, von der isotherapeutischen Behandlung zum Zwecke der Rindertuberkulose-Bekämpfung zu, sprechen. Viele Beispiele zeigten, daß der landläufige Virulenzbegriff bei der Tuber- fulose einer Korrektur bedürfe. Beim Milzbrand habe Pafteur von Virulenz und Dns \sprehen können, ohne auf die Frage Rücksicht zu nehmen, für welhe Thierart die Virulenz und dtîe Schwächung behauptet worden feien. Bei der Tuberkulose da- gegen könne es vorkommen, daß beispiel8weise ein für Meer- \chweine vollständig abgeshwächter uberkelbacillenstamm noch ziemlih virulent für Kaninhen und noch stark virulent für Pferde sei, ferner daß ein für Meerschweine stark virulenter Stamm für Rinder sehr viel weniger virulent sei, als ein für Meerschweine wentger gefährlicher Stamm u. \. w. Das Wichtigste sei nun, daß beim Rinderversuh die immunisierende S der für Rinder s{chwahvirulenten Tuberkelbacillenstämme habe feaeten werden können. Die Ninder- Immunisierung werde am besten durch direkte Einspritung des relativ unshädlihen Stammes in die Blutbahn, im übrigen aber nach denselben Prinzipien ausgeführt, welche Pasteur für die Milzbrant-Immuni- fierung von Schafen aufgestellt habe. Die von Menschen stammenden Tuberkelbacillen, wenn fie lange Zeit im Laboratorium auf fkünst- lihem Nährboden fortgezüchtet seien, verhielten ih für Rinder wie ein Vaccin zum verderblihen Virus. Frisch auf dem _Menschen herausgezüchtet, besonders aber auch, wenn man sie durh Ziegenkörper hindurhgeschickt habe, besäßen sie für NRin- der eine hobe * Virulenz. Nachdem die N der íImmunisierung von Rindern gegen Tuberkulose durch die Marburger Bersuche des Redners bewiesen worden sei, trete jeßt die Aufgabe an die medizinishe Wissenschaft heran, durch besondere Versuche zu er- forschen, in welcher kürzesten Zeit, mit welhem Mindestmaß von Schädigung für das zu immunisierende Thier und mit welchem Mindestmaß an finanziellen Opfern der Schuß von Rindern gegen Tuberkulose in der Praris zu erreichen sei. „Ich habe zur Erforschung dieser Verhältnisse Unterkunftsräume und Weidepläße für eine große Ninderzahl mir verschafft, und ih'gedenke den mir dur die Nobelstiftung zugeflossenen großen Geldpreis dazu zu verwenden, um in umfang- reicherer Weise als bisher den Beweis für die Möglichkeit und praktische Durchführbarkeit einer Bekämpfung der RNindertuberkulose auf dem Wege der Pasteur'shen Schußimpfung zu führen. Es wird mir zu besonderer Chre und Freude gereichen, wenn einer oder der andere unter Ihnen meine Marburger Arbeiten und Einrichtungen an Ort und Stelle persönlich kennen lernen wollte, um dann gleichzeitig zu sehen, wie ih nach meinen Kräften bemüht sein will, ent]prehend der Absicht des edlen Stifters Alfred Nobel das allgemeine Wohl zu fördern. Ich brauche wohl nicht erst noch besonders hinzuzufügen, daß die Be=- fämpfung der Rindertuberkulose nur eine Etappe bedeutet auf dem Wege, welcher \hließlich zur wirksamen Verhütung der Menfchen- tuberfulose führen soll. Jch wollte aber hier nit PONAEs aus- sprechen, sondern Thatsächliches berihten, und als Thatsache glaube 5) äSIhnen die Rindertuberkulose-Immunisierung berichten zu dürfen.“

Bulgarien.

Die bulgarishe Regierung hat unterm 8. d. M. angeordnet, daß die aus einem verseuchten Hafen kommenden beladenen Schiffe und die aus verseuchten Orten kommenden Waaren den unterm 9. v. M. ergangenen Bestimmungen zu unterwerfen sind (vergl. „R.-Anz.“ vom 18. v. M,, Nr. 274)

Die aus verseuchten Ländern in Bulgarien mit Passagieren eintreffenden Schiffe ohne reine Gesundheitspässe, welhe seit dem Verlassen des verseuchten Hafens keinen Pestfall an Bord gehabt haben, unterliegen einer elftägigen Quarantäne nebst strenger Des- infektion.

Aus verseuchten Ländern eintreffende Reisende werden nur über Varna und Burgos nah Ableistung einer fünftägigen Quarantäne sowie nach erfolgter Dampfdesinfektion ihrer Effekten zugelassen. Dieselben unterliegen ferner einer zebn- tägigen ärztlihen Beobachtung am Ankunfts- oder Auf- enthaltsorte.

Neisende aus Konstantinopel, alte Sachen und thierishe Robvyrodukte unterliegen den unterm 18. September d. I. erlassenen Bestimmungen. (Vergl. „R.-Anz.“ vom 26. Sep- tember, Nr. 229.)

Egypten.

Der internationale Gesundbeitsrath in Alexandrien hat die gegen Herkünfte von Batum angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben (vergl. „R.-Anz.“ vom 7. d M., Nr. 290).

Ferner bat derselbe beschlossen, gegen Herkünfte von Kon- stantinopel das Pestreglement wieder zur Anwendung zu bringen.

Marokko.

Der Gesundbeitärath in Tanger hat dur ein Reglement vom 18. November 1901 das Cholera-Reglement vom 24 Oktober 1892 (val. „NReichs-Anz.* vom 1. November 1892, Nr. 256) theils abgeändert, theils ergänzt und zwar durch folgende Be- stimmungen:

Jedes Schiff, welches aus einem verseuchten Hafen kommt, ist in den marofkkanishen Häfen zurückzuweisen. Hat es vorher cinc Quarantäne in einem europäischen Hafen durhgemacht, so muß: es ¡unächst Tanger anlavfen, wo der Gesundheitörath über seine Zu- laïsung in den marokfanishen Häfen befinden wird. Verboten ist die Einfubr von Matratzen, Kopfkissen, Decken, Papier und gebrauchten Bandagen.

Zu den zurückzuweisenden Gegenständen fommen neu hinzu: altes Baumaterial und gebrauchte Kleider, soweit sie nicht um Gepäck der Reisenden aebören und als solche zu desinfizieren sind

Provenienzen aus einem Lande, in welem das Auftreten der Pest oder der Cholera konstatiert ift müssen mit Ursprungézeugnifsen vericben scin. Ferner sollen Schiffe, welche aus einem reinen Pasen eines solchen Landes- kommen, aber aus einem verseuchten Hafen stammende Passagiere oder Waaren an Bord haben, zunächst îin Tanger anlegen, wo sie cin Zertifikat über erfolgte Desinfektion vors legen müssen. Das Reglement, welches ursprünglih nur im Fall einer Choleracvidemie gelten sollte, ist auch bei Pestepidemien anzu- wenden

Gelsenkirhen, 14. Dezember. (W. T. B.) In der Zeit vom 7. bis 14. Dezember sind im Stadt. und Landkreise Gelsenkirchen wei Tvvbuskranke gestorbey und 126 als genesen entlassen. Der gegenwärtige Bestand an Tyvbuskranken ist 353. (Val. Nr. 285 d. BL)

Verdingungen im Auslande. Oesterreich-Ungarn 13. Januar 1902, 12 Uhr. K. K Staatsbabn- Direktion Villah (Kärnten): Bau einer Schmiede in Knittelfeld (Steiermark). Baus summe 73 100 Kronen. Näheres im Bureau der Abtheilung für Bahnerhaltung und Bau der genannten Direktion und beim „Reichs- Anzeiger“.

Theater und Musik,

Zentral-Theater.

Auch die Bühne in der Altena Jakobstraße brate in ciner Nach- mittags- Vorstellung am Sonnabend ten intern durch dic Auffüdrung des Weibnäcbiömärthens „Schneewitthen dei den lieben Iwergen* cine außerordentlich danldart aufgenommene Feslgabe. Das (H vor den Augen der freutig ertegten kieinen Zuschauer in neun bübneneickiam arrangierten Bildern abspielente alldeliedte Velka- märchen mate mit seinen ernsten mnd heiteren Cpifoden ild einen tiefen Eindruck auf die jgzendlicden Gemüthe:. Beionte®5 war dies bei der itimmuegsvellen Schluß-Apethecse der, Fall Initenittang- und Ausstattung liehen keinen Wunsch un"æfriedigt: dis Dats slelluñg wat alcihfallo derireli§ u entieñelle in dem

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