einem Akt von R. von der Gruben: Carlotta von Ihlow : Maria Reisenhofer, Georg von Techwig: Willy Martini, Klaus Garsdorf: Hermann Seldeneck, Frau Rüer: Helene Brok; „Das Lune Leben“, zwei Afte von Rainer Maria Rilfke: Maler Georg Millner: Friß Spira, Sophie, seine Schwester : Marie Leuchtmann, Dr. Leut- Hold: Hermann Seldeneck, Helene: Rita Léon, Mascha, Modell : Josefine Sorger, bie Weber: Else Trost. — Von Sonnabend ab inden wieder allabendliß Aufführungen des französishen Schwanks „Sein Doppelgänger“ und des Einakters „English spoken“ ftatt.

Aus dem Musikverlage von Hermann Seemann, Nach- folger, in Leipzig liegen folgende Novitäten vor:

Walter von der Vogelweide. Legende für Bariton und Desore von Reinhold Beer. op. 106. (Gediht von I. G. Seidl.) Pr. 1,50 4. — Ein in Wagnerschem Stil fomvponiertes, auch im Text von mittelalterlicher Romantik erfülltes Gesangsftü mit {wungvoller Klavierbegleitung.

„Bepo und Carmosenella“. JItalienisches Uebes\piel von Hermann Erler op. 26. (Dichtung von Paul Heyse.) Pr. 3 M. — Diese charakteristisch erfundenen und harmonisierten Einzelgesänge und Duette für Sopran und Tenor dürften im Konzertsaal wic im

amilienfreise bald zur Beliebtheit gelangen. Die reizvolle farbige eichnung auf dem Titelblatt läßt dasselbe auch als Gabe für den eihnachtstisch geeignet erscheinen. i

„Lieder des Saidjah“ (Nr. 1 „Saidjah's Klage“, Né. 2 „Saidjah's Tod“) von Eugen Lindner. Für eine Singstimme mit Pianoforte. Pr. 2. Æ — Angeregt durch die Liebeslieder in der altindishen Novelle „Saidjah und Adinda“ von dem holländischen Dichter Multatuli, hat der Weimarer Tonkünstler einige davon in Musik gesezt. Diese Gesänge sind vor kurzem in dem zweiten Lieder-Abend des Konzertsängers van Eweyk (im Bechsteinfaale) öffentlich zu Gehör gebraht worden und haben mit ihrem eigenartigen exotisen Reiz und poetishem Stimmungsgehalt auf das Publikum einen tiefen Eindruck gemacht.

Ferner verdienen als gefällige Gesangsstüe modernen Stils Emyfehlung: Drei Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte von Pran Mifkorey. (Gedichte von Peter Cornelius: Nr. 1 „Ein- amfeit“*, Nr. 2 „Du bist so {ön", Nr. 3 „Jch ersehnt? ein Lied“.) Pr. 2 — Fünf Lieder für eine Singstimme mit Pianoforte. Bon Karl von Kaskel. op. 1, 2, 4, v4 16 op: 3 unb”D; Pr. je 1,50 A — Vier Lieder für hohe Stimme von K arl von Kaskel. op. 8. Pr. 2 #.

„Neuer Theater-Almanach“. Theatergeschichtliches Jahr- und Adressenbuh (begründet 1889). Herausgegeben von der Ge- nossenshaft deutsher Bühnen-Angehöriger. Dreizehnter &ahrgang Druck und Kommissions-Verlag von F. A. Günther u. Sobn. Berlin 1902. — Von besonderem Werth, nicht nur für dars- scellende Künstler und Theaterleiter, sondern für jeden, der sich für die dramatishe Kunst und ihre Jünger interessiert, für jeden, der einen Ueberblick über das wohlorganisierte Bübnenwe!en Deutschlands im weiteren Sinne gewinnen will, eine Organi- fation, die sogar unsere westlichen Nachbarn in thren Blättern des öfteren rühmend bervorgehoben haben, — ist dieser alljährlih von der Genossenschaft deutsher Bühnenangehöriger herausgegebene Almanach, der si stets durch den Umfang und die Zuverlässigkeit seiner Angaben auszuzeidnen pflegt. Aus ihm kann man einen Schluß auf die Summe der von der Leitung der Genossenschaft jährli zu leistenden Arbeit ziehen, deren Wachsthum îm vergangenen Jahre sh in der Vermehrung des Buchs gegen das Vorjabr um etwa 130 Seiten deutlich genug fkennzeihnet. Als | Titelbilder entbält der * diesjährige Almanach die vortrefflich ausgeführten Porträts des langjährigen früheren Protektors der (Se noïenshaft und ibres gegenwärtigen Protektors, Ihrer Königlichen Hobeiten der Großherzöge Karl Alerander und Wilhelm Ernt von Sacbsen-Weimar. Eine Anzahl weiterer Bildnisse ist den hervor

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ragenden Todten des abgelaufenen Jahres gewidmet. Ein größerer Artikel aus berufener Feder \{ildert Giuseppe Verdi, ein anderer Artikel behandelt die hundertjährige Geschichte des Theaters an der Wien. Es folgen die erweiterten und sorgsam bearbeiteten statistishen Tabellen: eine Liste der Neuheiten der deutschen Bühne seit September 1900, das Register der Tebenden Bühnenschriftsteller und Komponisten, eine Jahresronik, eine Tabelle über die Uraufführungen der Dramen von Heinrih von Kleist und über die Shakespeare - Aufführungen, sowie eine sorgsame Zusammen- stellung der Aufführungen von Dramen Grabbe’s auf der deutschen Bühne von Georg Richard Kruse. Die Gedenk- und Jubeltage, die Todtenschau, die werthvollen Mittheilungen über das Vereinswe]en, insbesondere über die Genossenschaft, die Angaben über die freien Bühnen und Bürgerspiele, die Nachweise über gastierende, privatisierende und über ehemalige Bühnenkünstler sind in befonderen Rubriken mit gewohnter Gewissenhaftigkeit registriert Den breitesten Raum nimmt natur- gemäß die Aufzählung aller deutschen Bühnen in Deutschland Oesterreich, der Schweiz, Rußland und Amerika und das über 15 doppelspaltige Groß-Oktav-Seiten umfassende Künstlerregister ein. Den Schluß bildet ein Nachtrag, der noch rechtzeitig angemeldete Veränderungen während des Drucks berücksihtigt. Das Buch ist troy seines Umfanges von handlihem Format und zeichnet sich außer- dem durch einen ebenso geschmackvollen wie zweckmäßigen Einband aus.

Mannigfaltiges. Berlin, den 19. Dezember 1901.

Die Berliner Zweigvereine der Kaiser Wilhelm- Stiftung für deutsche Invaliden und der Viktoria- National-Invaliden-Stiftung hielten gestern im Rathhause unter dem Vorsitz des Stadtraths Hübner ihre Generalve rsamms- lung ab, der auch der Stadtkommandant, Generalmajor von Ende beiwobnte. Den dabei erstatteten Berichten zufolge hat die Kaiser Wilhelm-Stiftung im leßten Jahre 151 Invaliden und 130 Wittwen einmalig und 63 Invaliden, 102 Wittwen und 13 Angehörige laufend, überhaupt also 459 Personen mit 21622 F unter- ügt, insgesammt 25 171 A verausgabt und 27547 Æ ver- einnahmt, darunter als Beitrag der Stadt 15 000 Æ und als Zu- {uß der Hauptstiftung 10 000 4 Die Vifktoria-National-Invaliden- Stiftung verwendete 8749 . zur Unterstüßung von 108 Personen, 46 Invaliden, 57 Wittwen und 5 Angehörige; 47 Personen wurden einmalig, 61 laufend unterstüßt. Der Gesammtausgabe von 10 269 standen nur 6762 \6 Einnahmen, darunter 3000 Æ. von der Stadt und 2000 M vom Hauptverein, gegenüber, sodaß sih der Bestand von 17 848 MÆ auf 14 341 A vermindert hat.

Der Verkauf der Eintrittékarten für den Vortr ags-Cyclus des Vereins „Berliner Presse“ beginnt am Sonnabend in den Buchhandlungen von Amelang (Potsdamerstraße 126), Breslauer und Meyer (Leipzigerstraße 136), Lazarus (Friedrichstraße 66), Speyer und Peters (Unter den Linden 43), Woyte (Potsdamerstraße 13) und im Berliner Presseklub"“ (Charlottenstraße 37). Der erste Vortrag findet am 9. Icknuar im Architektenhause (Wilhelmstraße 92/93) statt. An diesem Abend werden \prechen: Prinz Emil zu Schönaich:-Carolath und Dr. Iobannes Fastenrath.

Im Zirkus Schumann hat das vielseitige Programm dur das Auftreten der „Original -Bichycle-Renn -Truppe“ vom Londoner Albhambra-Theater abermals eine interessante Bereicherung erfabren. Die dazu gehörigen Herren Irving, Wood, Staiga und MWalson, sowie Fräulein Burgeß boten bei ihrem ersten Auftreten am Dienstag staunenswerthe Leistungen auf Zebi des Wett-

dem Gebiete und Kunstfabrens und erwiesen sich als Meister der Radfahrkunst, sowobl auf der ein- wie auf der zweisißzigen Mafchine. Für fie cheint es fkeinerlei Schwierigkeiten zu geben, wie sie die in

Manège angelegte Rennbahn mit ihrer Steigung von 65° quf, weist. In saufendem Tempo, mit graziöser Geschmeidigkeit und wie \selbstverständlicher Sicherheit fahren sie ihre Bahn, unterwegs noh verschiedene Kunststücke - ausführend, die ihrer Ges idlichteit alle Ebre machen. Der ihnen gespentete stürmische Beifall ist daher ein durhaus .wohlverdienter. Aber auch die Darbietungen der anderen Artisten zeichnen sih durch_ mangerlei neue UVeberrashungen aus. Am größten hierin ist aber Herr Direktor Shumann, welcher seinen Original-Dressuren immer wieder neue Tricks hinzuzufügen und auh durch Vorführung {on längere Zeit nit gegebener Nummern feines fast uners{öpflihen Repertoires anregende Abwechselung zu {hafen weiß. Den wirkungsvollen Abschluß der Vorstellungen bildet nah wie vor allabendlih die glänzende Pantomime „Quer durch Paris“.

Greif8wald, 18. Dezember. (W. T. B.) Der „Greifswalder Zeitung“ zufolge ist bei Eldena eine Lokomotive mit zwei Wagen des Kleinbahnzugs entgleist und umgestürzt. Der Heizer, der Lokomotivführer und mehrere Fahbrgäste sind schwer, eine größere Anzahl Personen leiht vecleßt.

Helgoland, 18. Dezember. (W. T. B.) Die viermastige englische Bark „Bandaneira“, Kapitän Fretwurst, mit Salpeter nach Hamburg bestimmt, ist an der Düne gestrandet. 26 Personen der Mannschaft find gerettet worden.

Nach Schluß der Nedafktion eingegangene Depeschen.

Konstantinopel, 18. Dezember. (Meldung des Wiener „Telegr.-Korresp.-Bureaus“.) Die Botschafter haben der Pforte identishe Noten überrciht, in denen gegen die neue Minenordnung, soweit diese die Interessen des Auslandes be- rührt, Einspruch erhoben wird.

Sofia, 19. Dezember. (W. T. B.) Die Demission des Kabinets ist bisher viht angenommen worden, Man glaubt, daß das Ministerium im Ainte verbleiben werde. Johannesburg, 17. Dezember. (Meldung des „Reuter:

Bureaus“.) Am 23. Novembcr - waren die Burgher Werneck und Meyer, wie seiner Zeit ge meldei, wegen des Versuhes, in Flüchtlingslagern untergebrahte Buren zum Bruch des Neutralitätseides zu verleiten, der eine zum Tode, der andere zu lebensläng: liher Strafarbeit, verurtheilt worden. Gestern und heute wurde nun gegen zwei andere Männer, mit Namen Jahr und Ko, wegen Theilnahme an dieser Vershwörung ver handelt: fie wurden nicht des Verraths schuldig befunden, sondern der verrätherishen Verbindung mit dem durch Aushändigung ciner M ttheilung an einen zu einem Kommando gehörigen Bur, der heimlich nach Johannesburg gekommen war; ferner wurden sie des Bruchs des Neutra itäts: eides schuldig befunden. Die Urtheile wegen verrätherischer Verbindung mit dem Feinde wurden an Lord Kitchener zur Bestätigung übersandt.

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(Fortseßung des Amtlichen und Nichtamilichen in der Eriten und Zweiten Beilage.)

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