1901 / 301 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 20 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Literatur.

chs. Fünfzig Beichtreden, gehalten von D. H. Hoffmann, weiland Pastor zu St. Laurentii in Halle a. S. 232 S. Richard Mübhlmann’s{he Verlagsbuchhandlung in Halle a. S. Pr. geh. 3 #4 60 „4. Eine reiche Fülle von Beichtreden, einzigartig in ihrer Weise, packend und erbauend, tröstend und stärkend zuglei, aus der Tiefe des Herzens eines erfahrenen und gottbegnadeten Seelforgers. Pastoren bietet das Buch eine Quelle tiefer Gedanken, der Gemeinde eine Anleitung zu stiller Sammlung und rechter Vorbereitung zum Genuß des heiligen Abendmahls. Der Ertrag aus dem Verkauf des Werkes ist zu wohlthätigen Zwecken bestimmt. L E

In demselben Verlage und von demselben Verfasser erschien : Neue Christblumen. Eine zweite Sammlung von Añsprachen zu den Christvespern. 94 S. Pr. geh. 80 4. Was wir f. Z. von der ersten Sammlung sagen durften, gilt voll und ganz auch von dieser zweiten. Die Ansprachen sind kurz und bündig, {hon Kindern verständlich, den Alten ein Genuß, die Terte ers{chöpfend behandelt und von dem frommen Herzen des Verfassers zeugend. Es ist ein Leichtes, diese Ansprahen für die verschiedensten, \feternden Kreise zu benußen ; fie strahlen sämmtli im Advents- und Weihnachtslichte. Der Erlös für das Werk soll zum Besten der Mission Berlin T ver- wandt werden. L E

chs. Fürst Bismarck als Christ. Vortrag, gehalten am 21. März 1901 in Leipzig von Johs. Penzler. 44 S. Fr. Nichter's Verlag in Leipzig. Aus seinen Briefen und Schriften weist der Vortragende nach, daß der erste Reichskanzler fich als treuer Protestant bekannt hat, dem es, obschon er zuvor einen \chweren Kamp|! bestanden, ernst mit seinem Glauben und seinem Bekenntniß war.

chs. Der Kommandant von Arguin, Kapitän Jan Wynen. Eine Kolonialgeschichte aus der Zeit König Wilhelms L von Preußen von E. Steurich. 163 S. Verlag von I. F. Stein- fovf in Stuttgart. Pr. fartonniert mit Bild 75 & Z. Eine spannende Geschichte für Jung und Alt, frisch und s{hwungpoll ge- rieben, lehrreid und anspornend zum Guten, vor allem zur Vater- landsliebe. Das kleine Buch eignet sih zur Weihnachtsgabe.

Ludwig Uhland's sämmtlihe Werke. Mit einer literaris{-biographishen Einleitung von Ludwig Holthof und dem Bildniß des Dichters. Deutsche Veclags-Anstalt in Stuttgart. Pr. eleg. geb. 4 A In der vorliegenden Ausgabe wird dem deutschen Volke zum ersten Mal in einheitliher Zusammenfassung und un- verkürzt alles das geboten, was an dichterischen und wissenschaftlichen Arbeiten der Feder Uhland's entflossen ist. Unter den Dichtungen findet man auch die weiteren Kreisen kaum befannt gewordenen dramatishen Fragmente und Entwürfe. Die prosaischen Arbeiten umfassen die gesammten „Schriften zur Geschichte der Dichtung und Sage” mit der klassischen Abhandlung über das deutsche Volkslied, d. h. alles, was in der ahtbändigen, von J. Holland, A. von Keller und F. Pfeiffer (1865—73) besorgten, im Buchhandel längit nit mebr vorhandenen und im Antiquariat nur noch zu Liehhaber- vreisen erbáältlihen Ausgabe enthalten war. Mit dea wissenschaft- lichen Arbeiten der Brüder Grimm bilden diese Schriften Ubland's beute noch die Grundlage der gesammten germanistishen Wissenschaft.

e wenden \sih mit ihrer musterhaft klaren und stets anziehenden stellung indessen niht nur- an die Kreise der Gelehrten, sondern gleich an das deutsche Vo as durch die vorliegende Ausgabe it erbält, ih einen sehr geringen Preis nicht nur die

Merke Ubland’'s, sondern auch seine wissenschaftlichen

igen und mit einem ihm bisher so gut wie unbekannt

e seines nationalen Schriftthums vertraut zu machen.

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tsfeste eine Reibe von Romanen, ten Einbänden vor, welche sich u Weibnachtsgeschenken empfehlen. Auflac die reizvolle Erzäblung

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Gesundheit@wesen, Thierkrankheiten und Absperrungs®&-

Maßregeln.

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Vanyern Württemberg bw ati dkreis: Mottu is: V l | d Bade

Mecklenburg-Schwerin.

Zusammen ' 44 Gedôfte

Lungensicuthe Preußen e

Zusammen

Maul- und Klauenseuche und Schweineseuche

Preußische Provinzen, ferner Bundes- ftaaten, welche in Negierungs- Bezirke getheilt find.

(einshl. Schweinepest).

| Regierungs- 2c. Bezirke, “und sowie Bundesstaaten, welche nit in Regierungs-Bezirke

getheilt find.

Laufende Nr.

Maul-

Klauen-

seuche

Schweine-

feu eins{l.

1;

o | Gemeinden

ck | Kreise 2c.

ck | Gehöfte -2| Kreise 2c.

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o | Gehöfte

Ostpreußen Westpreußen |

Brandenburg |

Pommern

Posen

Schlesien

Sachsen Shl.-Holstein

2 59! Hannover

| |

Nheinland /

Westfalen

Hessen- Nassau

Hohenzollern

Bayern

Sachsen \

I | J

Württemberg

Baden

Denen

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Königsberg Gumbinnen . Danzig i Marienwerder . Berlin Potsdam Frankfurt Stettin Köslin Stralsund Posen | Bromberg Breslau . Liegnitz Oppeln : Magdeburg . Merseburg Erfurt Scblesroig Hannover Hildesheim | Lüneburg Stade | Osnabrück Aurich Münster . | Minden Arnsberg. Caffel Wiesbaden Koblenz Düsseldorf Cöln Trier . Aachen Sigmaringen Oberbayern . Niederbayern Pfalz «. Oberpfalz Oberfranken Mittelfranken Unterfranken Scchwaben Bautzen Dreéden Leipzig - Chemniy. wickau . Reckarkreis i: arzwaldfkreis .

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Betroffene Kreise 2c. Maul- und Klauenseuche.

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= o [o | Gemeinden

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5 (54), Gebweiler 18 (95), Mülhausen 7 (34), Rappoltsweiler 3 Thann L S S5 Chateau-Salins 1 (12), Diedenhofen 20

54). x se d en 236 Gemeinden und 1207 Gehöfte.

b. Schweineseuche (einschl. Schweinepest).

1: Fischhausen 2 (2), Königsberg i. Pr. Stadt 1 (1), Königs. berg i. Pr. 3 (3), Labiau 5 (14), Gerdauen 5 (5), Pr.-Eylau 5 B Heiligenbeil 5 (5), Heilsberg 2 (4), Neidenburg 1 (1), Osterode i. Ostpr. 4 (4), Mohrungen 4 (4). 2: Niederung 29 (39), Golday 1 (1), Sensburg 1 (1), Johannisburg 12 (17). 3: Elbing Stadt 1(1), Marienburg i. Westpr. 1 (1), Pr. Stargard _1 (1), Karthaus 2 (3). 4: Tuchel 1 (1), Deutsh-Krone 1 (3). 5: Stadtkreis Berlin 1 (1). 6: Templin 1 (1), Niederbarnim 5 (7), Teltow 5 (9), Beeskow- Storkow 1 (1), Osthavelland 3 (4), Ruppin 1 (1). 7: Königsberg i. Nm. 6 (6), Soldin 4 (4), Friedeberg i. Nm. 2 (2), Landéberg 1 (2), Lebus 21 (29), Frankfurt a. O. Stadt 1 (1), Weststernberg 5 (13), Züllichau-Schwiebus 2 (2). 8: Ueckermünde 1 (2), Randow 1 (1), Stettin Stadt 1 (2), Greifenhagen 1 (1), Saaßig 2 (2), Kammin 6 (10), Regenwalde 1 (1). 9: Rummelsburg 1 (1), Stolp 3 (3), Bütow 4 (4). 10: Rügen 2 (2), Greifswald 2 (2). 11: Jarotschin 5 (5), Schroda 4 (4), Posen Oft 1 (1), Obornik 6 (6), Birnbaum 2-(2), -Gräß 1--(1), Bomst --7--(7); Kosten--1- 41), Vssa 1.-(1), Rawitsch 2 (2), Koschmin 4 (4), Krotoschin 3 (3), Pleschen 5 (9), Ostrowo 1 (2), Adelnau 3 (3), Schildberg 1 (1). 12; Filehne 13 (30); Gzarnifau 4 (8), Wongrowiß 1 (1). 13: Namslau 1 (1), Gr.-Wartenberg 2 (4), Dels 7 (9), Trebniß 13 (13), Militsch 14 (16), Guhrau 3 (3), Steinau 4 (4), Wohlau 12 (47), Neumarkt 4 (4), Breslau 13 (24), Ohlau 10 (13), Brieg 1 (1), Strehlen 2 (2), Nimptsch 1 (1), Münsterberg 9 (11), Frankenstein 1 (1), Schweidniß 1 (1), Striegau 9 (9), Waldenburg 2 (3), Glaß 1 (1), Neurode 1 (1). 14: Grünberg 1 (1), Freistadt 1 (1), Sprottau 3 (3), Glogau 4 (7), Lüben 2 (2), Bunzlau 1 (1), Goldberg-Hainau 4 (5), Uegniß 6 (6), Jauer 4 (4), Schönau 1 (1), Bolkenhain 3 (3), Görliß 1 (1). 15: Zabrze 4 (4), Kattowiß 1 (1), Neisse 2 (3), Grottkau 1 (1). 16: Gardelegen 1 (1), Halberstadt 1 (1). L172: Saalkreis 1 (2), Halle a. S. Stadt 1 (1), Delißsch 2 (2), Sangerhausen 1 (1), Merseburg 4 (4), Weißenfels 1 (1), Naumburg. 1 (1). 19: Flensburg 1 (1), Tondern 1 (1). 20: Hameln 1 (1). 21: Peine 1 (1), Marienburg i. H. 1 (1), Goslar 1 (1), Duderstadt 1 (1). 22: Uelzen 1 (1). 24: Bersenbrück 2 (2). S7: War- burg 1 (1). 28: Soest 2 (2), Altena 1 (1). 29: Swhmal- falden 1 (1). 32: Kleve 1 (1), Mörs 4 (4), Geldern 5 (10), Kempen i. Rh. 1 (3), Neuß 1 (1). 33: Cöln Stadt 1 (2). 34: Bitburg 1 (1), Trier 1 (1), Saarburg 1 (1). 35: Geilenkirchen 1 (1). 37: München Stadt 1 (1), Pfaffenhofen 1 (1). 46: Dippoldiswalde 1 (1), Freiberg 1 (1). 47 : Oschatz 4 (4), Döbeln 3 (3). 48: Chemniß 2 (3), Flöha 2 (2), Marienberg 1 (1). 58: Darmstadt 1 (1), Erbach 1 (1). 59: Lauterbach 2 (5). 61: Gade- busch 2 (2), Wismar 2 (2), Güstrow 1 (1), Gnoien 1 (1). 63: Neustrelitz 1 (1). 67: Braunschweig 1 (1). 71: Waltcrsbausen O 2: Hamburg Stadt 1 (4). A

Zusammen 461 Gemeinden und 598 Gehöfte.

Rumänien.

Die rumänishe Regierung hat die gegen Herkünfte von Smyrna angeordnete ärztlihe Untersuchung und Des- infektion wieder aufgehoben. (Vergl. „N.-Anz.“ vom 8. v. M, Nr. 266.)

Brasilien.

ter Vereinigten Staaten von Brasilien® veröffentliht unterm 21. November d. J. drei vom 19. desselben Monats datierte Dekrete des Ministers des Innern, durch welche weaecn Auftretens bezw. Wiederauftretens von Beulenpest die Städte Asuncion (Paraguay, Odessa und Alexandrien für infiziert und die paraguavischen Häfen, die russischen Hâfen des Schwarzen Meeres fowie die egvyptiwe

s Mittelmeeres für verdächtig erklärt werden

Hinterindien.

a vie À A Das „Diario Offictal

Häfen

E « Y \ S5 c r 9 » Sonderau8gabe der „Government aw Ae ï 9. „F nt J. veröffentlichten Bekanntma Y . A T 4/99 T 0D ingapore vom hen Tag 5

- 1 f 4 % y von Akri A dor Va Meggen AUuUgDTuUco Vei

Handel und Gewerbe,

des Innern zusammenge! S 3

andel und Induttric®

Die Beantwortung der ersten Frage führt zur Betrachtung des fs des amerifanishen Ausfuhrhandels; dieser wird für den Zeit- raum der ersten aht Monate diefes Jahres im Vergleich antsprechenden Zeitabschnitt des Vorjahres durch die k dargestellt :

Maarengruppen 19

mit dem olgende Tabelle

Januar bis August 00

1901 Werth in Dellar 523 133 140 583 245 251 304 087 505 267 853 957 27 206 104 27 384 201 37 525 538 35 057 480

Hedenerzeugnisse

ahrifate A 0 Grubenprodufte : Forstprodufte : Î : 299 97 480 ishereiprodukte . . 3232597 3 075 508 Norschiedenes S E A 998 786 2 975 224 Zusammen . . . 898 743 670 919 091 621.

Ein Blick auf die vorstehenden Ergebnisse des Ausfuhrhandels „igt, daß der Gesammtwerth ein Anwachsen gegen den entsprehenden Merth des Vorjahres darstellt, daß von den einzelnen Waaren- gruppen die Ausfuhr von Bodenerzeugnissen eine Zunahme von mebr als 11 9/ ergiebt, daß die Ausfuhr der Gruben-, Forst- und Fischereiprodukte feine wesentliche Aenderung gegen das Vorjahr er-

fahren hat und daß nur in der Ausfuhr der Fabrikate ein erheblicher Nückgang eingetreten ist. : Des weiteren ist zu untersuchen, ob der Nükgang in der Waaren- arupve der Fabrikate ein allgemeiner ist, oder ob er sich nur auf einige wenige Artikel erstreck und, falls das leßtere der Fall ist, auf welhe. Diese Untersuhung wird dur die folgende Zusammenstellung ermöglicht, welhe die Ausfuhrwerthe aller Fabrikate und Gruppen von Fabrikaten darstellt, die in den ersten aht Monaten d. J. einen Merth von mindestens 1 Million Dollar erreiht haben. Die Tabelle, die über 90 9/9 des Gesammtwerths der überhaupt ausgefübrten Fabrikate umfaßt, giebt zugleih die Wertbe der entsprehenden Aus- éuhren während der ersten acht Monate des Vorjahres an. j Ianuar bis August 1900 1901 Werth in Dollar

87 174 209 69 346 379

46 061 080 42 820 380 L L ¿41830330 23 181 103 Tee 17.097762 19 050 852 15 274 667 16 941 254 13 854 774 14 558 166 L E 9 188 129 9 805 136 Wagen, auch Eisenbahnwagen i 7 334 172 7 643 216 Holzwaaren C E Ea 7 899 847 7 456 569 Papier und Waaren daraus . . 4503 766 4891 817 Vissenschaftliche Instrumente. . . .. 4 699 : N Tabackfabrikate . ; Fabrikate aus Faserstoffen Bücher, Karten . S Musifalishe Instrumente ; E S A As E 8 ) 54: 2094 266 autschukwaaren 1 996 310 Zucker und Melasse . e E 1 962 785 Vand- und Taschenuhren ... 1 582 286 Glas und Glaswaaren 336 954 1 449 469 Messing 392 916 1391 976

I E 4 405 956 1 390 446

fvulver u. \. w. . 266 059 1 284 473 irmor und Steine E 1 045 542 1138 048 E s B O 1 035 544 ellwaaren L 886 030 1018 883 e anderen Waaren 19 196 551 16 110 994

. 304 987 505 267 853 957.

Eisen und Stahl . . Raffiniertes Mineralöl ee A x as Haumwollwaaren . . . . Gndwirtbschaftlihe Geräthe . Chemifalien . .

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Zusammen . Vergleich der einzelnen Ausfuhrwerthe in den entsprehenden den Zeiträumen ergiebt, daß der Rückgang keineswegs cin all it, daß er sich vielmehr auf einige er Waarenwerthe zeigen eine bsten 2 inken

Der ital, daß, wenn der Rückgang bei den einzelnen Eisen- fabrifaten ein allgemeiner ist, auch die Ursache eine allgemeine fein muß und daß diese Ursache niht allein in der Zurükdrängung von seiten anderer fonfurrierender Indufstriestaaten bestehen fann, liegt nahe. Es hat sich auch in der That bei der Ausfuhr nach allen Weltrichtungen hin ein Ausfall ergeben. So haben die Metallbearbeitungémaschinen, welche haupts\ächlich nah Europa gehen, die Eisenkurzwaaren, welche nah Westindien, Süd-Amerika und dem Orient abgeseßt werden, die Lokomotiven, welche nah Indien, Afrika und Süd-Amerika verschifft werden, die Näh- und Schreibmaschinen, welhe nach allen Theilen der Welt verschickt werden, wo zivilisierte Menschen in beträchtlicher Zabl wohnen, Draht und Drahtnägel, welhe nah Australien, Süd- Amerika und Afrika ausgeführt werden, in gleiher Weise einen Aus- fall in der Ausfuhr zu verzeichnen gehabt. Durch diese Allgemeinheit des Nückgartgs in der Ausfuhr der einzelnen Eisen- und Stahl- fabrikate findet auch die dritte Frage nah den Ausführungen des vor- genannten Verfassers dahin ihre Beantwortung, daß die europäischen Industriestaaten keineswegs für den Nückgang verantwortlih gemacht werden fönnen.

Es bleibt nun noch -bezüglih des Nückgangs in der Ausfuhr der Eisen- und Stahlfabrikate die vierte Frage zu beantworten : ob dieser Nückgang in gewissem Umfange durch - einen etwaigen Preisfall oder nux dur einen Ausfall in der Menge der ausgeführten Waaren berbeigeführt ift. Hier ist es nothwendig, bis zum Jahre 1899 zurückzugehen, “in welhem befanntlih die große Steigerung der Cisenpreise auf dem Weltmarkte einfeßte. Es entwickelte si in der Folgezeit cine außerordentli gewerbliche Thätigkeit, wobei die Preise, da die Nachfrage nach Eisen- und Stahlwaaren anhielt, sehr hoch blieben. Eine Reaktion war aber aller Voraussicht nah unvermeid- lich, und die gegenwärtigen Preife zeigen, daß sie niht ausgeblieben ist. Es ift in den ersten acht Monaten dieses Jahres beinahe bei jedem Eisenfabrikat ein Rückgang des Preises gegen den entsprechenden vorjährigen Durchschnitt eingetreten. Das Nähere hierüber ergiebt die folgende Tabelle:

Januar bis August 1900 1901

Preise in Dollar

2,49

15,13

15,90 3 0,017 26 0,015 8 0,018

Artikel Mengen-

: einheit Cisenerz L E Bes Ton Noheisen . E ü Abfalleisen . Be L S Sis ä Stangeneisen Pfund

10990

OROSOLIO

Drahtstäbe Rg Alle anderen Stahlstangen Zas g ü Billets, Ingots und Luppen Ton 24,80 e dae . Pfund 23 0,021 Eisenbahnschienen aus Eisen. . Ton 22,34 28,47 Eisenbahnschienen aus Stahl ä 30,29 26,93 Eisen-Bleche und -Platten Pfund 0,035 0,028 Stabl-Bleche und -Platten y 0,017 0,017 Weiß- und Ternebleh E N Z 0,073 0,051 Baumaterial aus Eisen und Stahl . Ton 57,01 54,08 Draht ¿i s ¿ Viind 0,027 0,024 Wagenräder j i: Stü 6,88 T.29 Dampfinaschinen G 1845,00 1221,00 Lokomotiven . ut „-10581,78 9159,89 Stehende Maschinen és 583,99 586,93 Geschnittene Nägel und Spiker 0,026 0,021 Draht-Nägek und Spiker . 0,021 Alle anderen Nägel und Stifte is 0,063 Geldschränke i: Stü 65,89 55,31. Man ersieht aus der vorstehenden Tabelle, daß sich im laufenden

hre bei fast allen ein Rückgang der Preise gegen die vor- rigen bemerkbar gemacht hat. Von diesem Preisrückgang sind nit allein die Erportpreise, sondern auch die inländisben Preise be- fen word inländischen und den

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Pfund

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vorden. Aus dem Vergleich zwischen den inla

rportpreisen geht sogar hervor, daß in manchen Fällen die

niedriger gewesen sind, als die inländischen Preise, daß omi uf fremden ten unter dem Preise verkauft hat. angenommen werden, daß ein

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L [G0 460 O00 107 110 000 121 992 590

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innerhalb derselben Zeit zurückgegangen, in dem erfteren Lande von 786 114 dz im Sahre 1899/1900 auf 713 514 dz im Jahre 1900/1901, in dem leßteren von 52629 Tons auf 48214 Tons. Nach Groß- britannien wurden in den erften acht Monaten d. Is. 59 752 Tons RNegulus und Präzipitat eingeführt gegen 55 833 Tons in den ent- sprechenden Monaten des Vorjahres, ferner 64 089 Tons Kupfererze gegen 75 733 Tons und 45 161 Tons unbearbeitetes und theilweise bearbeitetes Kupfer gegen 50425 Tons. Von den leßtgenannten Waaren, bei welchen der Ausfall der Einfuhr nah Großbritannien etwas mehr als 5000 Tons betrug, wurden - allein aus den Ver- einigten Staaten über 6000 Tons weniger bezogen, fodaß der ganze Nückgang auf die Vereinigten Staaten entfiel. Die Einfuhren der hauptsächlichsten europäischen Bezugsländer haben fich also keines- wegs übereinstimmend mit dem Rückgang der amerikanishen Kupfer- ausfuhr gestaltet. Es liegt daber auf der Hand, daß diese Länder ihre Kupfereinkäufe aus anderen Ländern vergrößert, diejenige aus den Vereinigten Staaten dagegen eingeshränkt haben. Dies tritt besonders bei den Kupfereinfuhren Großbritanniens hervor, welches in den ersten aht Monaten d. I. seine Kupferbezüge aus dem Kaplande um 3000 Tons und ails Australien um 7000 Tons steigerte, während feine Einkäufe an bearbeitetem und unbearbeitetem Kupfer aus Chile um etwa 2000 Tons sich vergrößerten.

Eine Prüfung der Produktion in den übrigen Theilen der Welt scheint die Folgerung zu bestätigen, . daß die europäishen Länder wenigstens einen Theil ihrer Kupferbezüge, welche sie früher aus den Vereinigten Staaten deckten, anderêwo einkauften. Die Kupfer- produktion Australiens, welche nach «der statistishen Aufstellung von Merton u. Co. in London im Jahre 1889 nur 8300 Tons ie belief sih nach der weiteren Aufstellung von Nothwell im Jahre 1899 auf 20 750 Tons; diejenige Japans wuchs in derselben Zeit von 15000 Tons auf 27000 Tons und diejenige Mevikos von 3780 Tons auf 19 000 Tons. Auch Chile foll seine Kupferausbeute gegen die früheren Jahre beträchtlich gesteigert haben. Diese Zunahme der Kupferproduktion in den anderen Theilen der Welt, verbunden mit der von 105 774 Longtons im Jahre 1889 auf 259517 Tons im Jahre 1899 und auf 270600 Tons im Jahre 1900 gestiegenen Kupferproduktion der Vereinigten Staaten, scheinen in den übrigen Ländern einen größeren Nückgang im Preise verurfsaht zu haben als in den Vereinigten Staaten. Und dies wird niht allein durch die Thatsache bewiesen, daß die europäishen Staaten ihre Bezüge aus den übrigen Kuypferproduktionsländern weniger eingeshränkt haben als aus den Vereinigten Staaten, sondern auch durch die be merkenswerthe Erscheinung, daß fremdes Kupfer zur Zeit in immer nachdrückliherer Weise auf die Märkte der Vereinigten Staaten dringt, welche selbst als das größte Kupfer produzierende Land gelten. So bewerthete fich die Einfuhr von bearbeitetem Kupfer nah den Vereinigten Staaten in dem Fiskaljahre 1901 auf etwa.10 000 000 Doll. und die gesammte Kuvfereinfuhr, einschließli des Kupfererzes und Negulus, auf 20 581 716 Doll. gegen 15 489 603 Doll. im Jahre 1900, 6 817 056 Doll. im Jahre 1899, 3905011 Doll. im Jahre 1898, 1625 506 Doll. im Jahre 1897 und 801332 Doll. im Iahre 1895.

Aus dem Vorhergesagten läßt {G fomit der Schluß ziehen, daß er Nückgang in der Ausfuhr von Kupfer und Kupferfabrikaten aus den Vereinigten Staaten von Amerika einmal durch die verringerte auéländishe Nachfrage, sodann aber auch durch die beträchtliche Produktionsfteigerung und durch den Preisrückgang in den übrigen

L Ui Ì Kuvfer produzierenden Ländern der Welt verursaht worden ist.

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SeldenwaarenetinfsußH Amerika in

Einfuhr

ch den Vereinigten Staaten von Fabren 1890 bis 1900.

i von Setdenwaaren, einschließklich der Konfektions- em Mo B sl n d 2 É nah den WVe aaten stellte \h dem Werthe nah nd der let ton 1 Lkyro io folat: s ¿E 2 Is : 4 Wert Werth in Dollar 26 6D2 768 95 199 067 93 523 665 25 109 074 30 894 966 J 14 b,

1891 (Cy) 1892/93 . 1893/94 . 1894/95 .

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