1901 / 308 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 31 Dec 1901 18:00:01 GMT) scan diff

Das Programm ist durch die Geheime Registratur D des Ministeriums der öffentlichen Arbeiten kostenfrei zu beziehen. Berlin, im Dezember 1901. Der Minister der öffentlichen Arbeiten,

zugleich im Namen des Staatssekretärs des Reichs-Marineamts,

des Kriegs-Ministers, des Ministers für Handel und Gewerbe,

des Zentralverbandes der Preußischen Dampffkessel-Ueber- wachungsvereine und des Vereins Deutscher Jngenieure.

VErf rift es für den Wettbewerb zur Erlangung einer Vorrichtung zum Messen des Winddrucks.

A. Technische Bedingungen.

1) Der Druckmesser muß so E sein, daß er gestattet, die Größe der Mittelkraft des Winddrucks3 auf Flächen und Körper ein- {ließli der etwa vorhandenen Saugwirkung auf der Leeseite so zu bestimmen, daß die Beobachtungsergebnisse für \tatishe Berehnungen verwendbar sind. : L E L

2) Es ist erwünscht, daß der Druckmesser die Lage der gemes)enen Mittelkraft gegen die Meßfläche (1) unzweifelhaft erkennen läßt.

3) Der Druckmesser muß die Stärke des Winddrucks selbstthätig so aufzeichnen, daß eine ununterbrochene bildliche Darstellung des zeit- lien Verl1ufs der Winddrucke gewonnen wird. i :

4) Es wird darauf hingewiesen, daß Vorrichtungen, die den Wind- druck mittelbar durch Messung der Windgeschwindigkeit bestimmen sollen, den Anforderungen dieses Wettbewerds nicht entsprechen.

B. Bestimmungen für den Wettbewerb.

1) Zum Wettbewerb werden Personen \owohl des Inlandes als auch des Auslandes zugelassen. -

92) Die Theilnehmer am Wettbewerb haben entweder einen nah ibrem Entwurf hergestellten Druckmesser selbst oder ein betriebsfähiges Modell einzureihen und daneben die zur Erläuterung erforderli en

eihnungen und Berehnungen zu liefern. Druckmesser und Modelle ind von den Einsendern auf eigene Kosten an Ort und Stelle (Deutsche Seewarte, Hamburg) betriebsfähig aufzustellen.

3) Die sämmtlichen Stücke müssen “mit einem Kennworte oder Kennzeichen bis zum 1. April 1903 an die Deutsche Seewarte in Hamburg, die die Erprobung der Druckmesser bewirken wird, eingesandt sein. Später eingehende Entwürfe werden nicht berück- sichtigt. L :

s Getrennt von den Entwürfen ist ein versiegelter, das gleiche Kennwort oder Kennzeichen tragender Briefumschlag einzusenden, der zu enthalten hat: : P

a. die Adresse, an die die Stücke zurückgehen können, oder unter der mit dem Einsender in Verbindung getreten werden fann; bei ausländishen Bewerbern die Adresse eines im Jnlande wohnenden Vertreters ;

Y b. einen zweiten vers{lossenen Briefumschlag mit dem Namen des Einsenders. Dieser Umschlag wird nur geöffnet, wenn die Vor- rihtung einen Preis erhalten hat. L

4) Für die besten, den Bedingungen unter A am meisten ent- sprechenden Vorrichtungen werden

ein erster Preis von. 5000 M

ein zweiter Preis von ¿ 3000 M

und ein dritter Preis von 2000 M 4 ausgesetzt. Außerdem erhält derjenige Bewerber, dessen Druckmesser nach längerer Beobachtung für den Gebrauch zu staatlichen Zwecken am besten geeignet befunden wird, einen weiteren Preis von 3000 A Dieser Bewerber hat jedo, bevor ihm der Ueber- vreis ausgezahlt wird, anzugeben, wie viele Druckmesser der fraglichen Art er bereit ist, zu einem von ihm zu nennenden Preise den beim Wettbewerbe betheiligten Bebörden und Körperschaften zu liefern.

5) Die preisgekrönten Entwürfe gehen in den Besiy der Deutschen Seewarte in Hamburg über. Den Theiln hmern am Wettbewerb wird emvfoblen, sich etwaige Patentrehte an ihren Entwürfen vor der Ein sendung an das Preisgericht zu fichern. : |

6) Das Ergebniß des Wettbewerbs wird im „Deutschen Reichs- Anzeiger und Königlih Preußishen Staats-Anzeiger“, sowie im „Zentralblatt der Bauverwaltung“ bekannt gegeben.

Das Gutachten des Preiégerihts wird im „Zentralblatt Bauverwaltung“ veröffentlicht u

e*andt werden. i: i

Die nicht mit Preisen bedahten Entwürfe werden nah erfolgtem Preisgerichts unter den angegebenen Adressen zurück-

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nd außerdem jedem Preisbewerber zu-

nber 1901.

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Minister der öffentli

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n betheiligten

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Krieas-Ministerium Der endantur -: Referendar Dr j Intend des VIIL. Armee-Korps ist unter Ueberweisung zu der Korps-Intendantur des 1V. Armee-Korps zum etats

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Ministerium der aciftlihen, Unterrichts6- und

Medizinal-Angelegenheiten

Depner aus Muldszen, Kreis nspektor ernannt worden Bliesener aus Cóôln ift zum er Verwaltung des Kreisarzt elsenkirhen deauftr )

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[ om Gomnalium in Coesfeld, ls am Progymnasium in Duderstadt, om TEroaumnakium in Löbau in M * 44 124 L827 m Gomnasium in oachimsthalidhen

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sium in Linden, Dr. Albert Zweck an der Ober-Realschule auf der Burg zu Königsberg i. Pr., E E : aul Niese am Königstädtishen Gymnasium in Berlin, Heinri Laumann am Realgymnasium in Quakenbrück, lfred Preuß am Gymnasium in Graudenz, i Paul Bohse am Prinz Heinrih - Gymnasium in Schöneberg, E A Adolf Ulich am Friedrih-Wilhelms-Realgymnasium in Stettin, N Dr. Heinrich Heine am Gymnasium in Ostrowo, Julius Ottens an der Ober-Realschule in Kiel, Dr. Rudolf Busse am Wilhelms-Gymnasium in Berlin, Paul Boek am Königstädtishen Realgymnasium in Berlin, E, Dr. Richard Jeht am Gymnasium in Görliß,

in Berlin,

Berlin,

burg,

der Burg zu Königsberg i. Pr.,

hütte D.-S., / i Dr. Emil Penner an der 4. Realschule in Berlin, Paul Crangt an der 6. Realschule in Berlin,

Danzig, de h ; Hermann Becker am Gymnasium in Jnsterburg,

Breslau,

Wilhelm Ernst am Gymnasium in Attendorn, Elberfeld, tishen Gemeinde (Philanthropin) zu Frankfurt a. M

Albrecht Arlt am Gymnasium in Wohlau, Wilhelm Richter am Gymnasium in Paderborn,

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Montabaur, e Joseph Weskamp am Gymnasium in Coesfeld,

Karl Steyer am Gymnasium in Weilburg, Stettin,

berg i. Pr.,

“Gotthard Pudor am Progymnasium in Genthin, August Moser am Gymnasium in Paderborn, Anton Stoffels an der Ober-Realschule in Krefeld, Arthur Otto am Gymnasium in Eisleben,

Dr. Hans Müller Stettin, Robert Nheinbold an der Ober-Realshule in Cökn,

schule in Schwelm, Dr. Heinri Krefeld, Dr. Rarl Endemann am Gymnasium in Weilburg, Dy. Bernhard Hoffmann Nordhausen, Wilhelm Kleinmichel am Gymnasium in Posen, Dr. Bernhard

Freund an der

Borwinski am ¡lius Lange am Gymnasium in Kulm, Licben Frauen in Magdeburg,

Berlin, Dr. Wilhelm Schauf

schule) in Frankfurt a. M., Dr. Heinrich Gloël am Gymnasium in Weßlar, Georg Schulz am Falk-Realgymnasium in Berlin, Dr. Gustav Sieg am Gymnastum in Görliß, Dr. Alfred Köpcke an der Realshule in

Ottensen,

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Dr. Viktor Hoffmann am Berger :-Gymnasium Ober-Realschule in Pojen, Heinrich Saurenbach am Gymnasium in Barmen, tonathan Heling am Gymnasium in Belgard, Nobert Krüger am Gymnasium in Prenzlau, r. Richard Müller am Gymnasium in Stade, w am Gymnastum in Quedlinburg, riîten am Luisen-Gymnastum in Berlin, um Gymnastum zu Mülheim a. Ruhr,

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U Ä Ÿ Â Î « am Gymnasium in Lingen,

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Finanz-Ministerium.

RNegierungs:Hauptikafien:Buchhalter

nut worden in gleicher Diensicizenschaft

Johannes Krause in Langensalza nah Adolf Goebel in Strasburg WePr. na Arno Albath in Mogilno nah Strasburg W-Pr.

Steuer Inipekftoc Mo nreal in Melsungen nah Wesel, Steuer- Inspektor Krack in Witillih nah Barmen,

„M Piro in Witill vom Kataßteramt 1 daselbsi nah 11, Berndi in Fallinghonel nah Willich,

»arasim in Pilllallen nah Darkehmen,

| erlohn nach Obdocnik,

Vas in Berlin nah Jierlohn

Paul Niemann am Kaiserin Auguste Viktoria-Gymna-

Eugen Spirgatis am Leibniz-Gymnasium in Berlin, Wilhelm Witschel am Luisenstädtischen Realgymnasium

Johannes Wagner am Askanishen Gymnasium in Dr. Hermann Keller am Realgymnasium in Charlotten- Dr. Hermann Hartmann an der Ober-Realschule auf

Dr. Karl Doormann am Gymnasium zu Königs-

Dr. Rudolf Stoewer am Königlihen Gymnasium in

Dr. Karl Bohlmann am Magdalenen-Gymnasium in Dr. Benno Ehrlich am Marien-Gymnasium in Posen, Dr. Joseph Klapperih an der Ober - Realschule in Dr. Bernhard Kuttner an der Realschule der israeli-

Dr. Anton Marx am Kaiser Wilhelms-Gymnasium in

Dr. Friedrich Zurbonsen am Gymnasium in Münster, Johannes Leitriy am Marienstifts-Gymnasium in

August Amoneit am Wilhelms-Gymnasium zu Königs-

Dr. Friedrih Schlitte am Gymnasium in Nordhausen, am Schiller- Realgymnasium in Dr. Traugott Hielscher am Progymnasium nebst Real-

Ober - Realschule in

am Realgymnasium in Friedrich - Wilhelms:

Gymnasium in

Adolf Thimme am Pädagogium des Klosters Unser Dr. Heinrich Otte am Luisenstädtishen Gymnasium in

an der Adlerfly{cht\{hule (Neal-

Altona am Gymnasium in Dortmund,

tjalum in Elberfeld, nebiît

znn Lattmann an der Klojtershule in feld, Wildelms:Gynmnahum

j As 4 i, s valan vom m Ta Un ami RNealanmnatium in Oiterode a. Harz un

Gnielins fi in zum Rentmeister déi der Könialichen Kreiskasse in

die Kataîter:

riberg a. E. Langensalza,

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Bestimmung am 9. nehmen. : ) Nummern nebst den 9500 Gewinnen gedachter 1. Klasse wird \{hon am 8. Januar, Nachmittags 2 Uhr, durch die König- lichen Ziehungs-Kommissarien im Beisein der dazu besonders aufgeforderten Königlichen Lotterie-Einnehmer, Herren Ritter, G

Die Kataster-Landmesser Klomp in Königsberg i. Pr,

Nübe in Potsdam, Beyersdorf in Minden und N in Aurich sind zu Kataster-Kontroleucen in Mogilno bezw. Mel- sungen, Fallingbostel und Pillkallen bestellt worden.

Königliche General-Lotterie-Direktion.

BeérkrangdtmackuU Ug. Die ‘Ziehung der 1. Klasse 206. Königlich

preußischer âlassen-Lotterie wird nah planmäßiger

anuar 1902 früh 8 Uhr ihren Anfan Das Einzählen der sämmtlichen 000 Soose:

Mahlo und Fock von hier öffentlich im iehungssaal des Lotteriegebäudes stattfinden. Berlin, den 31. Dezember 1901. E Königliche General-Lotterie-Direktion. Strauß. Ulri ch.

Ministerium des Jnnern.

Dem Landrath Dr. jur. von Wilms ist das Landraths- amt im Kreise Osthavelland und

dem Landrath Dr. jur. Jlsemann das Landrathsamt im Kreise Segeberg übertragen worden.

BekänntmaGVwn t,

die von Mandt-Ackermann’she Stipendienstiftung betreffen d.

Der Geheime Ober - Medizinalrath und Kaiserlih russische Leib- arzt Dr. Martin von Mandt und dessen Ehegattin Johanna Charlotte Ludovika, geb. Ackermann, haben in ihrem am 20. Oktober 1857 errichteten weselseitigen Testament der Königlihen Rheinischen Friedrih-Wilhelms-Universität zu Bonn zur Förderung wissenschaft- licher und technisher Studien unter der männlihen Nachkommenschaft ibrer Seitenverwandten unter dem Namen:

„von Mandt-Ackermann*sche Stipendienstiftung“

ein Kapital von 48 000 Æ vermacht, mit der Bestimmung, daß die Zinsen desselben, nah Abzug der Verwaltungskoften zur Unterstützung junger Männer christlicher Religion, welche sich der Arznei-, der Nechts- und den in der philosophischen Fakultät vertretenen Wissenschaften auf Universitäten oder der höheren techuischen Ausbildung auf Gewerbe- \{ulen und ähnlichen Anstalten widmen, als Stipendien verwendet werden sollen.

Diese Stiftung ist mit dem Sommer-Semester 1890 in Wirksam- keit getreten.

Die Zahl der Stipendien ist auf drei festgesetzt.

Zum Genusse der Stipendien \ind vorzugsweise berufen :

L. die ehelichen männlihen Nachkommen der Geschwister der Stifter, und zwar :

in erster Reihe des Bruders Karl Theodor Mandt,

in zweiter Reibe des Ebemanns von Mandt vollbürtigen Schwester Therese, verehelihten Grano,

in dritter Reibe der Ebefrau Ackermann,

in vierter Reibe der Ebefrau von Mandt Bruders Gebhard Adckermann;

demnächst in Ermangelung von Bewerbern diefer Kategorie

IT. die männlihen Nachkommen :

zuerst des Ehemanns von Mandt beiden Halbbrüder Friedri Mandt und Franz Mandt,

zweitens des Freundes der Stifter, des Appellationsgerichti raths Wilbelm Graffunder,

drittens des Freundes der Stifter, des Regierungs- und Bau raths Emil Flaminîius ;

und erst, wenn von diesen beiden Klassen von Stipendien berechtigten keine Bewerber vorhanden sind, können die Stipendien zuch an Fremde, insofern dieselben die Eigenschaft preußischer Unter thanen baben, verlieben werden.

Der Genuß und die Verabfolgung der Stipendien ist nit dem Besuch der Bonner Universität, noch überhaupt von der Gegen wart auf einer der preußischen Universitäten und Lehranstalten ab bängig ; jedo befreit der Genuß im Ausland in keinem Fall von der Beibringung der zur Verleihung erforderlihen Zeugnisse wirklich besuhten Unterrichtéanstalten Bewerbungen, welchen amtliche Zeugnisse über das Verwandtschaft verbältniß mit den Stiftern, beziehungêweise den mit Vorzugé! bt bedabten Familien, die Sc{ul- und Sittenzeugnisse der bisher | suchten Unterrichtsanstalten, das Universitäts-Jmmatrikulations-

i zuaniß, sowié cin Dekanats: von den Gewerbetreibenden Unterricht

Inalëicuguißk ; t - P S A m. und uguc Der Gewerbebehörden und dit beiaefüat Tin m0 1hIL 7 E45 L T 8

Ehemanns von Mandt vollbürtigen

von Mandt Bruders Albert

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r Vorichulanstalten und Lehrmeister 25. Januar 1902

Dezember 1901 Mandt-Ackermann’shen Stiftung bei der

Friedrih-Wilbelms-Univer Ludwig

Nichtamtliches.

Deutsches Nei.

Preußen. Berlin, 31. Dezember.

ut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Thetis | Dezember in Aden eingetroffen und geht am 1. Januar 902 von dort nah Colombo in See S. M S. „Zltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Sthamer, ist mit dem Chef des Kreuzer-Geshwaders, Vize- Admiral Bendemann an Bord am 29. Dezember von Canton in Macao angekommen Z Die Ablösung für die Stamm-Balterle des111. See Bataillons, Transportführer: Leutnant Hedicke, iti mi dem Dampfer „Preußen“ am 27. Dezem in Colombo eingetroffen und hat am 28. d. M. die Ausreise fortgeseht. Der Dame „Bremen“ ist mit der Ablösung für M. S. „Möwe “, Transportführer: Oberleutnant zur Metz ing, am 27. Dezember in Antwerpen angekommen d gestern nah Southampton weitergegangen.

Der Archiv-Hilfsarbeiter Dr. phil. Victor Loewe if | pen Hannover an das Geheime Staats-Archio in Berlin ver- | feht worden

Baden. re Königlichen Hoheiten der Großherzog und die actee ogin haben gestern, wie die ? Karlsr ia. Yé-

richtet, Schloß Baden verlassen und sind nah Karlsruhe über- gesiedelt.

Oesterreich-Ungarn.

Jn der gestrigen Sizung des galizishen Landtages ab, wie „W. T. B.“ aus Lemberg meldet, der Abg. Fürst Czartorysfi vor Eintritt in die Tagesordnung folgende, von den polnischen Abgeordneten einstimmig unter- stüßte Erklärung ab: „Der Landtag ist diesmal unter un- gewöhnlichen Umständen zusammengetreten. Die Vorgänge in Wreschen, die bis an Grausamkeit reihen, sprechen von Unbill und Bedrückung, sie haben überall be- deutsamen Widerhall gefunden. Die Losung „Macht geht vor Recht“ hat alle menshlihen Gefühle erdrückt, und shmerzlichst und allgemein hat das ganze polnishe Volk diese Verfolgung empfinden müssen, welhes Volk, wiewohl politish getrennt, nicht E hat, eine geistige und nationale Einheit zu sein. Unsere Vertreter im Reichsrath hatten dem allgemeinen beleidigten menshlichen und nationalen Gefühl gerechten Ausdruck gegeben, und wir ver- sammelten polnishen Abgeordneten find berechtigt, zu konstatieren, daß wir unsere stimmberechtigten Vertreter im Neichsrath in Bezug auf die Nede des Abg. Grafen Dzieduszyczki einstimmig unterstüßen und in derselben den Ausdruck unserer Ueberzeugung und Empfindung erblicken. Die Geschichte wird in dieser Sache entscheiden. Gott wird die Entscheidung treffen urd Gerechtigkeit üben. Für diese erlittene Unbill und das tief beleidigte Gefühl hat man nur cine patriotishe Antwort, die vollständig würdig ist für eine Nation, welche sih ihrer Lebens- fähigkeit, ihrer Rechte und Pflichten bewußt ist. Möge als diese Antwort der doppelte Eifer, die Ausdauer und die Arbeit für das nationale Wiederaufblühen, die wirthschaftlihe Kräfti- gung und für die Erweiterung unseres nationalen Bewußtseins gelten.“ Diese Erklärung wurde mit stürmishem Beifall auf- genommen. Der Landtag trat sodann in die Tagesordnung ein.

Großbritannien und JFrland.

Der König und die Königin haben sih gestern Nach- m wie „W. T. B.“ meldet, von London nah Sandringham egeben.

Jn dem Dorfe Neß auf der Hebriden-Jnsel Lewis ist es am Sonnabend Abend zu einem Aufruhr gekommen. Die Polizei, welhe vom Festlande dorthin gekommen war, wurde von den Einwohnern des Dorfes in die Kirche getrieben. Dieselbe ergab sich nah einer sechs- stündigen Belagerung und räumte den Plaß. Der Auf- ruhr war eine Folge der Vereinigung der schottischen „United - PresbyteriaHn Church“ und „Free Church“, welhe anzuerkennen die Jnselbewohner sich weigerten. Es wurden viele Polizeibeamte durch Steinwürfe verleßt. Die Polizeimacht verstand sich dazu, die Jnsel zu verlassen. Wahrscheinlich wird Militär dorthin gesandt werden, um gegen die Aufrührer vorzugehen.

Frankreich.

Der Pariser Gemeinderath hat, wie „W. T. B.“ meldet, in seiner leßten Sißung, die bis heute Morgen 3 Uhr dauerte, mit 39 gegen 36 Stimmen eine von der Kommission Deckung des Defizits beantragte Zuschlagsrate zur Zrundsteuer abgelehnt.

Rußland.

Wie „Nitau's Bureau“ aus Helsingfors meldet, ist das Erscheinen dreier Zeitungen in Finland für immer ver- boten worden, bei sieben Heilnngen ist das Erscheinen auf die zeit von einem bis fünf Monaten sistiert worden, zwei Zeitungen erhielten Verwarnungen.

Jtalien.

__ Aus Anlaß des bevorstehenden Jahreswechsels wurden geren Abend, wie „W. T. B.“ meldet, die Mitglieder des iplomatishen Korps mit ihren Damen von dem König und der Königin empfangen.

Spanien.

Jn der gestrigen Sißung der Deputirtenkammer er- klärte, dem „W. T. B.“ zufolge, der Justiz-Minister, es sei nicht richtig, daß der Vatikan der Herabseßung des Budgets des Kultus-Ministeriums um 12 Millionen Besctas zustimme. Der Minister verweigerte jede Auskunft über die betreffenden Verhandlungen Der Senat hat gestern das Budget an- genommen.

Niederlande.

_Aus dem Haag wird dem „W. T. B.“ gemeldet, die russishe Regierung habe gestern dem Staatsrath Aiser, dem Schiedörichter in der zwishen Rußland und den Ver- einigten Staaten s{hwebenden Streitsrage, betreffend die Nobbenjagd im Behringsmeer, die Antwort auf die lejte Note der Vereinigten Staaten überreichen lassen.

Griechenland. Mahmud Damad Pascha hat, wie „W. T. B.“ er-

fährt, Corfu verlassen und auf dem Wege nah Frankreich gestern Athen passiert

Amerika.

In Topeka (Kansas) fand am Sonntag, wie „W. T. B.“ meldet, eine von etwa 2000 Personen besuchte burenfreund lihe Versammlung statt. Es wurde eine Resolution an- genommen, in welcher Gr oßbritannien aufgefordert wird, den Präsidenten R oosev elt und den König von Dänemark emzuladen, durch Scch icdsspruch das Ende des Kricges herbei-

zuführen. Asien. Nach einer Meldung des „W. T. B.“ aus Peking vom M. wird sich der Prinz Tshun, welher sich zur geit bei dem Kaiser befindet, Anfang nächsien Jahres mit der m cines verstorbenèn mongolishen Bannergenerals ver: en Das „Neuler'she Burcau“ berichtet, der russische Ge- sandte Lessar- ‘habe den Bevollmächtigten der chinesischen Aerung mitgetheili, daß Nußland es ablehne, cine bänderung des Mandschureivertrags vorzunehmen. In Peking erscheinende chinesishe Zeitungen berichten, dah in Ninghiafu in der Provinz Kansu ein französischer

Misjionar und eine Anzahl chinesisher Christen er- mordet worden seien. Eine amtliche Bestätigung liege zur Zeit noch nit vor.

Aus Yokohama vom gestrigen Tage berichtet das „Reuter’she Bureau“, der Kommandeur der 5. Division, Generalleutnant Baron De welcher die japanischen Streitkräfte in China befehligte, solle wegen der gegen ihn er- hobenen Beschuldigung der Plünderung von seinem Posten zurückgetreten sein.

Afrika. __ Nath der gestern vom Kriegsamt veröffentlichten: Ver lust - liste beträgt die Zahl der bei Tweefontein ver- wundeten Mannschaften 50: gefallen sind von den Mann- schaften 53, und ferner sind nach der Schlacht 4 Mann an ihren Wunden gestorben. :

Aus Pretoria berichtet das „Reuter'she Bureau“, der General Spens habe am Sonntag das Kommando Brißt's von Bankesdraai über eine Strecke von 50 Meilen nah Platrand getrieben, 25 Buren gefangen genommen, sowie 600 Stück Vieh erbeutet.

Demselben Bureau wird aus Bonn y (Guinea) berichtet, daß die gegen die Aros ausgesandte britifhe Expedition am 24. Dezember Arohuku (?) genommen habe. Die Stadt sei niedergebrannt worden. Seit der Beseßung des Ortes hätten die Gefechte rings um denselben niht aufgehört. Der Feind sei s{chließlich mit {weren Verlusten zurückgeworfen worden. Die Verluste der Engländer seien gering.

Parlamentarische Nachrichten.

Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Feststellung des Haushalts-Etats für die Schußgebiete auf das Rechnungsjahr 1902, nebst Aalen und einer Denkschrift, sowie ein Antrag der Abgg. Raab (Reformpy.) und Genossen auf Annahme eines Geseßentwurfs, betreffend die kaufmännischen Schiedsgerichte, zugegangen.

Kunft und Wissenschaft.

A. F. In der leßten Fadsigung der Gesellschaft für Erd- funde sprah Privatdozent Dr. A. Marcuse über „die neuereEnt- widckelung der geographischen Ortsbestimmung.“ Als vor 800 Jahren, so führte der Redner aus, die Normannen \1ch ins offene Meer hinaus wagten, waren Vögel, die man von Zeit zu Zeit fliegen ließ, ihre Pfadfinder zu den nächsten Küsten. So gelangten die Nor- mannen damals {on an die nordamerifanische Küste. Als 400 Jahre später Columbus zur Entdeckung der Länder im Westen aussegelte, kannte und verwerthete man bereits die Grundlehren der astrono- mischen Nautik und war außer mit dem Kompaß mit Meß- instrumenten ursprüngli{ster Art, dem Astrolabium und der „Jakobs- stab“ genannten âltesten Form des Serxtanten ausgerüstet. Immerhin war die geographishe Ortsbestimmung noch sehr mangelhaft, da die höchste erreihbare Genauigkeit 30 Minuten, d. i. in mittleren Breiten 58 km, betrug. Nach weiteren drei Jahrhunderten gestattete die An- wendung des Kiräiagcibnes Genauigfkeiten der Ortsbestimmung bis zu 18 km. Heute vermögen wir, nah einer ganz dem 19. Jahrhundert angehörigen Vervollkommnung der Instrumente und Verfein-crung der Methoden bis auf ein Zehntel ciner Bogensekunde genau zu messen, sei es daß Polhöhe übereinstimmend mit Breite, Zeit übereinstimmend mit Länge, oder Azimuth, d. i. die Bogenlänge zwischen einem Stern und dem Meridian, zu messen is. Der Vortragende verbreitete \ich ann ausführlih über die in der Gegenwart angewandten Instrumente zur geographischen Ortsbestimmung, die er in winkelmessende und zeitmessende \{ied, und erläuterte, bei den erstgenannten beginnend, mit dem Wesen des Sextanten und des Universalinstruments, als welches unter dem Rüstzeug des Seefahrers der Theodolit gelten darf, die Schwierigkeiten, welhe für die Ortsbestimmung auf hoher See aus der infolge „unsihtigen Wetters*®* oder au bei an- haltenden Windstillen eintretenden Unbestimmbarkeit einer festen Linie des Meereshorizonts erwachsen. Es sind zur Beseitigung dieser Schwierigkeit manne Versue und Vorschläge gemacht worden, wie die Horizontalebene mit voller Sicherbeit auf s{wankendem Schiffsöboden festzulegen sei; von diesen baben wei besonders gute Aufnahme gefunden: der Libellenquadrant und oin Instrument französischer Erfindung, bestehend in cinem kleinen gläsernen Kreisel in glockenartiger Umhüllung, der, in s{hnelle Drehung versetzt, in der Durchsicht mehrere Marken icigt, von denen die mittlere mit der Horizontallinie identish ist, Mit der zunehmenden Genauigkeit aller Winkel-Mekßinstrumente wächst jedoch zumeist mit nibten die Einfachheit und Sicherheit ibrer Handhabung

s{hwersten Bedenken gegen die Zuverlässigkeit optisher Béobachtung an Gewicht zunimmt, das sih an die unvermeidlichen Beobachtungs- febler und Sinnestäushungen des Beobachters knwft. Alle diese Ucbelstände fallen indessen fort und machen großen Vortheilen Plat sobald man die gesammte geographbische Orientierung nicht auf visuellem, sondern auf photographishem Wege vornimmt. Der Vortragende zögert niht, diesen Fortschritt für den bedeutendsten auf dem ganzen Gebiet der Messung zu erklären, indem er an die Schwierigkeiten visucller Mefsungen erinnert, denen z. B. ein

lästige Insekten ernstlich gestört wird oder die Meßfäden im Fernrobr dur gewisse Thiere zerstört werden, oder denen eia Polarforscher aubgesett ist, wenn niedrige Temperaturen die Leitungen von Hand und Auge empfindlich beeinträchtigen. Es darf Wunder nebmen daß troy aller dieser cinleuhtenden Vortheile die photo-geographische Ortébestimmung bisher nur wenig Anerkennung gefunden hat. Um alle Aufgaben der genäherten geographischen Ortsbestimmung, die Messungen

von Zeit, Breite, Azimuth und Länge wsammen an einem Instrument und

war ebenso auf visuellem wie auf photogravbishem Wege zu lösen, bat |

neuere | dings ein Reise-Universal konstruiert, dessen Erprobung im Gange ift |

Günther in Braunschweig, von dem Vortragenden berathen,

und das in cinem Exemplar mittlerer Größe vorgeführt wurde. Von zeitmessenden Instrumenten oder Uhren kommen für den reisenden Geo- graphen und den navigierenden Seemann nur Box- und Taschen-

ronometer in Frage, bei deren Answabhl die Deutsche Seewarte wie dei den von ihr vermittelten Rathe zu ziehen ist. Sie versieht nah sorgfältigster Prüfung jeden Chronometer mit einer Gangtabelle. Mit welcher Vorsicht Chrono- meter zu behandeln sind und auf Schiffen vor thermischen, bygroskopi- schen, magnetischen, mechanischen Einflüssen möglichst gesch{üut und durch cardanishe Aufhängung in horizontaler Lage erhalten werden, sehte der Vortragende als allgemein bekannt voraus. Weniger bekannt it vielleicht, dak die von tea Astronomen empfoblene elektrische Negistrierungsmethode sich cinzuführen anfängt das die Uhr auf einem ablaufenden Papierstreifen nden- punkte und der Beobachter auf dem gleichen Streifen Signale für die Fadenantritle der Sterne markiert, deren Durchgänge beobachtet werden. Es wird so bei den Messungena der Gehörfehler eliminiert und die Genauiakeit der Durchgangébeodachtung fast verdopvelt. Noth nit erreicht fi die Unterbriagung der Chronometer an Bord der Schifse, die genügende Kompenfatica der durh das Siampvfen des Sébifes verursachten vertikalen Siößke. Dies bleibt cine dankbare Aufgabe der Technik für die Zukunkt. Jedenfalls ist die zuverlässig anau gehende Uhr unter allen Instrumenten zur geographischen Ürtebestimmung tas hei wecitcm reiStigite. denn cs gelingt im Noth-

womit wieder eins der |

| meldet, t i | Forschungsreisender in | feuchtheißen Ländern begegnet, wo die Ruhe des Beobachters durch |

| un vergangenen Herbît im

| (Putterthal.

Sextanten - Prüfungen, zu! |

Sie beruht darauf, |

fall dur sie und wenige. vertikal zu8gespanate, an Stäitgen befestigte n, ganz ohne astronomishe, winkelmessende Instrumente alle erforderlihen Messungen, sogar die Uhrenkorreftion auszuführen und zwar mit einer Genauigkeit von weniger als einer Bogenminute für Breite und Azimuth und von wenigen Zeitsekunden für Zeit und Länge. Der dem angewandten Verfahren zu Grunde liegende Gedanke ist niGt neu; denn er wurde zuerst durch Tycho de Brahe verwirk- liht, als dieser zur Korrektur seiner Uhr ein einfahes Loth anwandte, woran er die gleichzeitige Verdeckung des Polar- sterns und eines zweiten Sterns beobahtete. Dieses einfache Verfahren aber in wiederum sehr einfaher Gestalt zu hoher praftifcher Bedeutun entwidckelt zu haben, ist das Verdienst von Professor Dr. Harzer-Kiel,

welcher an Stelle des Lothes eine Vertikalebene herstellt, indem er

einen an zwei Punkten befestigten Faden in der Mitte durch ein Gewicht spannt, Ras: ein Fadendreieck entsteht. Für Forschungs- reisende ist bei Verlust oder Beschädigung ihrer Instrumente dieses cinfache Auskunftsmittel von höchster Wichtigkeit.

Nach dieser Auseinandersezung über die zur geographischen Ortsbestimmung benußten Instrumente ging der Vortragende zur Besprehung der angewandten Methoden über. Zum großen Theil liegen ditselben [hon seit Jahrhunderten als Hauptaufgaben der \phärishen Trigonometrie wissenschaftlich durhgearbeitet vor; dennoch kann man von einer stetigen Entwickelung der Methoden zur geographischen und nautischen Orientierung bis in die neueste Zeit hinein sprechen. Diese Entwickelung ging im wesentlichen in zwei Richtungen vor sich. Die eine war bedingt durch Verbesserung der Instrumente, Vertiefung der Beobachtungskunst (Heranziehung der Photographie), WVereinfahung der Rechnungen mittels graphisher Konstruktionen und geeigneter Tafeln; die andere, erst den leßten Jahrzehnten angehörige Nichtung, beruht in der vermehrten Spezialisierung der Aufgaben der Ortsbestimmung und damit zu- fammenhängend Erhöhung der Genauigkeit. Große Vereinfahung und Erleichterung haben vor allem verschiedene Tafelwerke dur forg- fältige Rehnungsausführung und Uebersichtlichkeit gebracht. Erst in diesem Jahre it ein solches Werk vom Direktor des Kronstadter Marine-Observatoriums Fuß zur Berehnung von Höhe und Azimuth der Gestirne erschienen, dessen Genauigkeit bis auf 2/6 Bogenminute reiht und für alle Zwecke der genäherten geographischen Orien- lierung völlig ausreiht. Gleihe Vortheile bei ihrer Anwen- dung sind den Tafeln von Börgen-Wilhelmshaven nachzurühmen, mit deren Hilfe fast alle nmitifck und geographish-astronomischen Aufgaben in einfacherer und rechnerisch übersichtliherer Form als bisher gelöst werden fönnen. Der Redner ging hierauf auf die Spezialmethoden zur Bestimmung von Breite, Azimuth und Länge näher ein und verweilte mit besonderer Ausführlichkeit bei den ver- schiedenen Arten der Längenbestimmung, welche durch Verbesserung der Uhren, durch Beobachtung irdischer oder cölestischer Signale (tele- graphischer Zeichen, Sternbedeckungen, Finsternisse) und endlich durch Beobachtung der Mondbewegung zu großer Feinheit und Zuverlässigkeit entwickelt sind. Bei der an leßter Stelle genannten Methode der Längen- bestimmung, bei welcher es fich um Messungen von Monddistanzen, Mond- kulminationen und Mondhöhen handelt, tritt die Photographie in hervorragend helfender Weise ein. Der Vortragende {loß mit dem Hinweis, daß auf dem Grenzgebiet zwishen Astronomie und Geographie die praktishe Himmelskunde der gebende, die Erdkunde stets der empfangende Theil sein werde. Allerdings würden beide speziellen Wissenszweige ähnlichß wie Theorie und Praxis stets gegenseitig an- regend und befruhtend auf einander wirken und die Fortschritte des einen auch das weitere Emporblüben des andern mit si bringen.

In der lebhaften Diskussion, die sih an den Vortrag ans{loß, wurde von einem Forschungsreisenden der Vorzug der photographischen vor der visuellen Messung nicht in dem von dem Vortragenden be- haupteten Grade zugestanden, weil die Entwickelungen Zeit in Ans spruch nähmen und die Platten verloren gehen oder vertausht werden könnten, bis sie zur Ausmessung gelangten; doch einigte man \ich in dem Sage, daß beide Messungsweisen einander wirksam ergänzten und daß bei Anwendung der einen als Kontrole der anderen der Fort- schritt voll und ganz als ein hervorragend wichtiger zu begrüßen jei. Dr. Marcuse wies noch besonders darauf hin, daß in dem vorgezeigten Günther'shen Universal-Instrument die Vereinigung beider Methoden zum Ausdruck gelange. Angeregt wurde noch die Frage, wie \sih die Beobachtungsfehler einiger von Nansen und Jo- hansfen in den höchsten Breiten gemachten Aufnahmen erklären möchten, bezw. ob die bierfür angegebenen Gründe von Refraktionsersheinungen ungewöhnliher Art am Horizont Wahrscheinlichkeit besäßen. Es lonnte cine befriedigende Erklärung niht gegeben werden, aber es wurde mit Recht darauf hingewiesen, unter welhen ungeheuer schwie- rigen äußeren Verhältnissen diese Beobachtungen gemacht werden mußten.

In der nächsten allgemeinen Sißung der Gesells{chaft für Erdkunde, die an Sonnabend, den 4. Januar 1902, Abends 7 Ubr, im großen Saal des Architektenhauses, Wilhelmstraße 92, stattfindet, wird Herr Dre. F. Sarre über seine Reise in Mazenderan (Persien) sprechen. Der Vortrag wird durch Lichtbilder erläutert werden.

Bauwesen.

In dem Wettbewerb um Entwürfe zu einer Volks- schule in Dt.-Krone hat, wie das „Central-Bl. d. Bauverw * das Preisgeriht unter den cingegangenen 31 Arbeiten den ersten Preis dem Entwurf „Für die Jugend“ des Architekten Max Schönderg in Leipzig zuerkannt. Den uveiten Preis erbielt der Ent- wurf „Dt.-Krone“ des Architekten Eugen Kübn in Berlin, den dritten der Entwurf „Deutsh 11* der Architekten Albert Bever u. Wilbelm Lindemann în Berlin-Wilmersdorf

Eine Burgenfahr zgebuhblätter von einer im Herbst 1901 im Allerböchsten Auftrage ein jestät des Deutschen Kaisers unternommenen Studienreise vor odo Edbhardt, Architekt. Verlag von Ernst W3smu W., Markgrafenstraße 35 Dieses kleine Werk enthäl größtentheils auf der Eisenbabnfahrt niedergeschricbenen Tagebuchnotizen von e, die der Verfasser Allerböchsten Auftrage Seiner Majestät des Kaisers ausgeführt hat, um Studien für die Wiederherstellung der Oobfkönigösburg im Elsaß zu machen. Die Reise führte ibn von Berlin durch Bayern, über Würzburg, Nürnberg, Burghausenu, an der Salzach aufwärts nah Salzdurg, an der Donau entlang dun Nieder- VDesterreich bis über die ungarishe Grenze, dann über den Semmerin durh das Murihal), Steiermark, Kärnten (Drauthal) und Tiro Eisack und Etsch) nah der Schweiz, endlich dur das Elsaß nah der Pfalz. Ueber 70 Burgen wurden besucht, von denen namentlich die Bauten in Burghausen, die Salzburg, die Burgea Taufers, Rodenegg, Sigmundêlron und die der Pfalz lckx- reie Beispiele mit der Hobkönigsburg verwandter Bo-uten darboten. Dabei drängte sich dem Autor, wie er im Vor- wort betont, wieder die Beobachtung auf, wie cinseitig eine Geschichte der Baukunst bleibt, wenn sie an einer so gewaltigen, ven allen Kreisen des Volkes gepflegien Kunstübung, wie es der mitt? (alterlibe Befestigungödau war, vorübergeht und neden den Kircher. Klöstern und Wohndauten fast nur solhe Burgen in die Betrahtur 4 cinbezcht, die fich mehr durch reiche Acußerlichkeiten des Ornuame- ts, der Ver- ziérung der Bautheile als durch Kühnheit oder Eigeo'zrt der Anlage auszeiÎnen. Er weist darauf hin, dai die Verbind ung von Wobn- und Vertheidigangsbau, die man „Burgea* nennt, der mittelalter- lien Baukunst mindestens i r rit wie dér Kirchenbau. „War bei lehterem de reine Kunllform und das gesehmäßige Grandrißsystiem mehr entwickelt so wax beim Burgenbau durch die stete Verichitdeno riigkeit des Baupl und da Vertdeitigungs- iend Angrifssmittel, du Tie Sémieciateit

ciner Reise, die der

Architekten in Grundriß, und Aufbau-asbild".ng cine mindeîtens eben

des Geländes und die oft gewaltige Gtöüe ver Bauten der Kunsi e s intercssante Ausgabe, geboten. Wor dort, ¿lle Konstruktion in berss

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