1845 / 186 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E C E A S E O C E S

eborên hierselbst| den 14, Junius 1801, der zu- ot aus Paris am 26. Januar 1834 geschrieben, und dessen Vermögen 230 Thlr. beträgt; der Seefahrer Johann Peter Wilken, geborcn in Barth den 22, September 1788, der zuleßt den 3. Juli 1827 aus Hamburg geschrieben und 49 Thlr. in Vermögen hat; : Ï der Scefabter Johann Dâaniel Böttcher, geboren in Barth den 12. Mai 1797, welcher feit dem Jahre 1823 keine Nachricht von sih gegeben und bereits vor dem Jahre 1827 auf einer Reise nah Ostin- dien im Kap der guten Hoffnung verstorben sein sol und dissen Vermögen 111 Thkr. beträgt; der Seefal rer Johann Jacob Böttcher, Bruder des vorigen, geboren hiersclbst am 27, September 1799, der am 8.- Oktober 1823 zulcgt aus Amsterdam geschrieben und nachber, dem Gerüchte nah, vor dem Jahre 41825 auf einem amerikanischen Schiffe gedient haben“soll, dessen Vermögen 114 Thlr,

beträgt ; . 8) der Seefahrer Johann Jacob Elias Burghardt, geboren hierselbst den 29. Junius 1804, welcher ulegt aus Curacáo den 30, September 1827 ge- f hrieben und ein Vermögen von 930 Thlr. besigt ; oder, im Fall sie verstorben, dessen“ etwa hier unbe- kannte Erben werden hiermit aufden Antrag ihrer hie- sigen Jntestat-Erbsg# aufgefordert, sich vor uns zu mel- Ï sh gehörig zu legitimiren, und zwar die sub 1 bisï5 a ührten Verschollenen, oder deren aeg l binneniginem Jahrez. die “übrigen ee E wei Jahren, WitftrenfallF sie“ zu gewärtigen, da n den resp int m 1. Janiläk 1846 und am 41. Ja- nuar 1847 zu publizirenden Präfklusiv-Erkenntnissen die Verschollenen für todt erklärt, die unbekannten Erben präkludirt, das vorgedachte Vermögen aber den hiesigen Jntestat-Erben ausgeantwortet werde. Datum Barth, den 1. Dezember 1844,

Bürgermeister und Rath hierselbst. (L S) Oom.

565 L S ffener Arrest und Ediktal-Citation. Ueber das Vermögen des Kaufmanns Tomiczek zu

(578b]

Nicolai ist vermöge Dekrets vom heutigen Tage der Konkurs eróffnet worden. e t

Allen denjenigen, die Gelber , Effekten, Briefschasten oder sonstige dem gedachten Gcmeinschuldner gehörige Sachen hinter sich haben, wird hiermit aufgegeben, dem Lehteren nichè das Mindeste davon zu verabfolgen, viel- mehr dem unterzeihneten Gerichte davon getreue An- zeige zu machen, auch die Sachen selbst unter Vorbe- halt ihrer Rechte zum gerihtlichen Deposito abzuliefern.

Diejenigen, die diesem Verbote zuwider etwas an den Gemeinschuldner ausantworten oder demselben Zahlung leisten, haben zu eriparten, daß diese Handlungen für nicht geschehen geachtet, mithin die überlieferten Sachen oder Gelder anderweitig werden beigetrieben werden. Diejenigen aber, welche derartige Sachen verschweigen und-zurühalten, trifft überdem der Rechtsnachtheil, daß sie ihres ctwa daran habenden Pfand- oder sonstigen Rechts für verlustig werden crklärt werden. :

Hierbei werden sämmtlihe Gläubiger des Gemein- \chuldners öffentlih aufgefordert, ihre Ansprüche an die Konkursmasse, von welcher Art sie auch sein mögen, innerhalb 3 Monaten, spätestens aber in dem vor dem Deputirten, Herrn Ober-Landesgerichis- Assessor Stiebler, auf den 1. Oftober 1845, Vormittags 9 Uhr, in unserem Partcienzimmer hierselbst anberaumten Ter- mine gebührend anzumclden und deren Nichtigkeit nach- zuweisen. Diejenigen, welche weder vor noch ín diesem Termine sich melden, haben zu erwarten, daß sie mit ihren etwanigen Ansprüchen an die Masse präkludirt und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden mird,

Unbekannte oder zu ersheinen Verhinderte können sch an die Herren Justiz - Kommissarien Mischke und Schramm hierselbst wenden und einen derselben mit Vollmacht und Junformation versehen.

Jn dem angeseßten Termine haben \ich die Gläubi- er des Gemeinschuldners über die Beibchaltung oder bänderung des zum Jute:ims - Kurator und Kontra- diftor angeordneten Herrn P e Churs Mischke zu erklären, da später auf etwanige Erinnerungen in dieser Hinsicht nicht mehr geachtet werden kann. Pleß, den 27. Mai 1845,

Herzoglih Anhalt - Coethenshes Fürstenthums-

(L. S) gericht.

General-Hypotheken- Anfkalt

i städtischer Grundstücke für Deutschland in Hambur g.

Die Schwankungen “im. Geld - Umlaufe, die aus verschiedenen Ursachen von Zeit zu Zeit immer wiederkch en und immer wiederkchren müssen, so lange die gegenwärtigen Verhältnisse desselben bcstehen, haben von jeher für den Handel und Gewerbfleiß, für den öffentlichen Wohlstand, wie für ten Wohlstand der einzelnen Bürger, die nachtheiligsten Folgen herbeigeführt. Zu keiner Zeit zeigten sich diese Folgen bedenllicher, als in dem gegenwärti- gen Augenblicke, wo die Grundlage aller Staaten, der Grundbefy, eine Erschütterung erlitten hat, die in Frie-

denszeiten unerhört genannt we:den muß. Das Zuströmen der Kapitalien

zu den Eisenbahn - Unternchmungen nämlich, die auf allen Punlten des ge-

meinsamen deutschen Vaterlandes projektirt, begonnen und ausgeführt werten, hatte zur unmittelbaren Folge, daß

eir empfindlicher

Mangel an Geldmittcln sich zeigte, sobald ein Bedürsniß für andere Zwecke in Frage kam.

Keine Klasse der Gesellschaft empfand diesen Mangel lebhafter und schmerzliher, als die Hausbesiger der

verschiedenen Städte Deutschlands.

von den Kapitalisten gekündigt, die ihr Geld bcsser rentirenden Unternehmungen zuwandten.

Die besten Hypotheken wurden in den benachbarten und entfernteren Staaten

Neue Kapitalien zu

bekommen, war sehr s{chwierig. Die Hausbesiger. fielen dem Wucher in die Hände, oder sie wurden zum Verkaufe

ibres Grund-Eigenthums genöthigt, sie wunden besiglos und, dadurch, in den meisten Fällen, erwerblos, ihre genth g 9 bis zu diesem Punkt hier in Hamburg noch nicht gekommen.

Zwar is es, dem Himmel sei Dank,

Es steht

aber zu sürchten, daß die gesteigerte G-werbthätigkeit und die Geldmittel, welche sie erfordert, in nicht ferner Zeit das richtige Verhältniß zu dem Bedürfniß der städtishen Grundstücke gänzlich zerstören dürficn. Ein fluger Haus- wirth ergreist zu rechter Zeit die Mittel, welche einem so bedrohlichen Zustande vorzubeugen geeignet sind, und was dem Einzelnen unmöglich is , wird von Vielen , die von gleicher Gefahr bcdroht und von gleichem Juteresse

beseelt werden, leiht auszuführen sein,

Der Gedanke einer Hypotheken - Anstalt für die städtischen Grundstücke war in den Nachbarstaaten kaum ange- regt, als derselbe von verschiedenen Seiten begierig aufgegriffen wurde, Das Beispiel, welches landschaftliche Kredit - Anstalten unter nicht ganz unähnlichen Verhältnissen gegeben haben, zeigt den einfachsten und nächstliegen- den Weg der Abhülse vorhandener «Voth und der Abwehr gegen die herannahenden Kalamitäten.

Unterstügt von großen Kapitalisten und sachverständigen

Männern, haben die Unterzeichneten den Enkfschluß ge-

faßt, cine solche Anstalt, welche sich des agen Schutzes jeder Staats - Verwaltung ersreuen muß, zu errichten.

Diese Anstalt ist hier in Hambuig unter der y N General-Hypotheken - An

encnnun

tali städtisher Grundstüdcke

für Deutschland in Hamburg

ins Leben getreten. Sie hat den doppelten Zweck:

a) den städtischen Hausbei{igern Deutschlands die Mittel darzubieten, Kapitalien zu dem wahren

Werthe ihrer Gebäude gegen mäßige Zinsen aufzunehmen; b) den Kapitalisten, ihre Gelder auf erste Hypotheken anzulczen und

lichst hohen Ertrag zu verschaffen,

ihnen für ihre Kapitalien cinen mög-

und wird dem beunruhigenden Zustande der Hausbesiger nicht allein für immer cin Ende machen, sondecn auch den Kapitalisten die Siberste Bürgschaft sür die Anlegung ihrer Kapitalien gewähren, also beider wichtige Interessen

ausgleichen.

Grundz

y

üge

General - Hypotheken - Anstalt städtischer Grundstücke für Deutschland in Hamburg.

; §. 1. / Die General - Hypotheken - Anstalt städtischer Grundstücke für Deutschland in Hamburg, hervorgegangen aus

demse

Iben Bedürfniß , wird im Allgemeincn auf dieselben Grundsäße errichtct werden, welche bei der Bildung der

landschastlihen Kredit-Anstaltecn in anderen Staaten Preaen, Hannover, Mecklenburg vorgeherrscht haben,

S. E 4 r, Die Anstalt is ein von den Unterzeichneten gegründetes Privat-Jnstitut und basirt auf gegenseitige Bürgschast der dabei betheiligten Grundeigenthümer tec “teutschen P

Der Zweck der Anstalt is ein doppelter. Sie wird cs sich angelegen sein lassen :

den städtischen Hausbesißern Deutschlands dic Mittel zu gewähren, Kapitalien bis zu #5 und in besonderen _ Sen E Fes ermittelten Werthes ihrer Gcbäude (§. 7) gegen mäßige Zinsen aufzunehmen z

þ) den Kapitalisten ihre Gelder auf die sicherste Garantie,

nämlich den städtischen Grundbesiß, anzulegen und

, ihnen für ihre Kapitalien cinen möglichst hohen T zu gewähren. ]

Erreichung diescs Zweckes steht es sowohl dem Kapitalisten, als auch dem Hauseigenthümer fiei , sih bei S D einem baaren Kapital, E dem Werthe seines Grundstückcs, zu bethciligen.

Der Kapitalist empfängt gegen sein Kapital von der Anstalt „Pfand-Dokumente auf städtishe Grund-

stücke““, welche ihm von der Anstalt mit 35 pCt. pro

Anno in ha!bjährlihen Raten verzinst weiden.

Außer

den Zins-Coupons aber erhált der Jnhaber cines städtischen Pfand-Dofkuments einen Promessen-Schein auf eine

sich etwa ergebende Dividende, Dokumente gleihmäßig vertheilt werden soll,

welche am Ende eines jeden Rehnungsjahres unter den Jnhabern der Pfand-

g. 6. Der Hausbesizer, welcher nah §. 3 a. (Hypotheken) Anleiben auf scin Grundstück zu erhalten wünscht, hat sich

1m Comtoir der Anstalt

in Hamburg oder bei deren Bevollmächtigten auswärts zu melden.

Die Anstalt wird

unter Umständen bis zu 5, höchstens & des von ihrer AToAn abgeshäßten Werthes Kapitalien bewilligen.

Zur Feststellung des wahren Werthes eines Gebäudes soll in jeder Stadt eine odér mehrere Kommissionen bau- und sachverständiger Männer ernannt werden, welche die Grundstücke der sih gemeldet habenden Haus- besiger gcnau untersuchen und ihren wahren Werth feststellen. Bei der Abichäßung soll, wie es in einigen Län-

dern noch der Fall i, nit der Feuerkassenwerth allein Baulichkeiten i der Rentabilität (Lage, Mieihe-Ertrag u.

sondern der Werth des Grundcs und Bodens, der \. w.) mit zur Richtschnur dienen,

Auf den Grund dieser Abschägung wird bei der Anstalt ein Buh, das Grundbuch, angelegt, worin ber

ermittelte Werth sämmtlicher Grundstücke eingetragen ist,

| prozentige Niederschlesi\ch-Mä rkische Eisen-

Li E E N Le D f E Se G

s. 9. z Das Origínal dieses Buches wird in dem Comtoir e Aastalt in Hamburg niedergelegt,

I s. 10. :

Drei Monate nach erfolgter Abschäßung empfängt der Hausbesißer nah der im §, 7 festgestellten Norm seiner Wahl Aue j Milarem de in a Pon Anweisungen auf die Kasse der Anstalt Vorschüsse 4 Verpfändung der ersten Hypothek seincs Grundstücks. Diesem Hypotheken - Instrumente muß er die Feuer -Y beifügen, um den Nachweis zu führen, daß und wo das Brdiinde gegen Feuersgefahr versichert if.

Die Atweisungen auf die-Kasse der Anstalt sind au pórieur ausgestellt und werdez von den Bankhäusern Jnstituts bei Vorzeigung sofort gegen baares -Geld realisirt. A 2

Jn Hamburg bei dem Herrn N. Stresow. : “Jun Berlin bei den Herren Breest & Gelpke und Rousset & Viol

S. 12. 424 And

Die Hausbesiger verzinsen der Anstalt die empfangenén Kapitalien mit 4 pCt: pro Anno vierteljährlich p

merando. DE Tie Theil des Zinsbetrages muß - Pymaunge auf die Kasse der Anftalt eingezahlt wei

Die General Hopotheken-Anstalt städtischer Grundstücke für Deutschland in Hamburg wird zugleich im Inh

der Grund-Eigenihümer ein- Amortisations-Versahren begründen, Die ausführlichen Statuten werden das V; darüber enthal:en. t

Die Anstalt kann als unabhängiges Privat-Jnstitut nicht gezwungen werden, jedem Haus-Eigenthümer, d bei ihr meldet, Vorshüsse zu machenz auch is ste niht verbunden, den abgewiesenen Hausbesigern die Grürd

Abweisung anzugeben, is

§. Das ausführliche Reglement der Anstalt wird die spezielle: en Bestimmungen feststellen.

Die Adressen unserer auswär.igen Geschäftsfreunde, welhe von uns bevollmächtigt sind, Aufträge General-Hypotheken-Anstalt städtisher Grundstücke für Deutschland in Hamburg anz men, ‘werden wir demnächst zur Kenntniß des Publikams bringen.

Unser Comtoir dahier ist: Valentinékamp Nr. 7.

Hamburg, im Juni 1845. : 5 : : Die General-Hypotheken-Anstalt städtisd er Grundstücke für Deutschland in Hambur;

Í Wmd . E 9 De s Î [R C. J. Hagen. J. L. Schmidt. J. F. M. Eichhoff. Vorstehendes wird hierdurch im Spezial - Auftrage der General - Hypotheken - Anstalt städtischer Grundstü Deutschland in Hamburg mit dem Bemerken zur Kenntniß des Publikums gebracht, daß- diejcnigen ÿ

Hausbesitzer, welche sih tabei zu betheiligen wünschen, r.ähere Ausfunsi bei dem Unterzeichneten erhalten, Herren Kapitalisten aber sich an die hicsigen Bankhäuser :

verren Breest & Gelpckcke, : Rousset & Violet zu wenden haben. Berlin, den 2. Juli 1845.

Jm Austrage der Gencral-Hypotheken- Anstalt städtischer Grundstüde für Deutschland in Hamburg. j

L. Kupfer.

[589 b] Jm Verlage de H ausen Hasiuazare i

- 4 * over nen und 1 Ae

Berlin-Frankfurter Eisenbahn. La voribihig in Brilis (Stcchbahn 3), Pose C Ne n Gese e | Bromberg bei E, S. Mittler:

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Ta E, über die Vereinigung m beider Gesellschaf- S) ‘ten geschlossenen, von Die vorliegende Sammlung lateinischer Lesestüc der Herr Dr. Kühner auf den Wunsch m4 Schulmänner veranstal:et und sie zunächst für Lehr-Anstalten bestimmt, auf welchen seine late Vorschule eingeführt ist und der Unterricht der lali {hen Sprache mit der Lektüre leichter Lesestüke d schlossen wird. Von den griechischen und latein| G:ammati!en des vertienstoollen Herrn Dr. Küh sind alle Kursus in den neuesten Auflagen stets è alle Bucbbandlungen zu ‘beziehen. Lateinische Vorshule 125 Sgr. _ i Elementar-Graminatik ter latein. Sprache 264 Schulgrammaiik der lgtcin. Sprache 1 Thlr. 5 Elementar-Granmatik der grie. Sprache 264! Schulgrammatik der griech. Sprache 1 Thlr. 13 Ausführliche Grammatik der griech. Sprach Thle.“ gr. 8. :4 Thlr.

E

/ Seiner Majestät dem Kö- nige unterm 27. Juni e. genehmigten Vertrages vom 12. Dezember 41844 und Nachtragcs vom 22. April d. J., wird der Austausch der Berlin-Frank- furter Eisenbahn-Stamm-Actiengegen vier-

ahn-Prioritäts-Actien al pari in der Zeit vom 20. Juli bis 30. Septem-

ber d. J. bewirkt weiden. Die Actionaire der

Berlin- Frankfurter Eisenbahn - Gesellschaft werden des- halb ersucht, ihre Actien nebst sämmtlichen vom 1. Januar c. ab laufenden Coupons und Di- videndenscheinen, mt cinem nah den Num- mern geordneten Verzeichnisse, in den gedach- ten Tagen, vem 20. Juli bis 30. September d. J., mit Ausnahme der Sonntage, Morgens . von 9 bis 1 Uhr, in unserem Bürcau im Haupt-Verwastungs-Ge- bände auf dem hiesigen Bahnhofe einzureichen und für jede Berlin-Frankfurter Stamm-Actie à 100 Thlr. zwei auf Grund des dem obengedachten-Vertrage beigefügten Planes vom 12. Dezember 1844 fkreirte Niederschlesisch- Märkische Prioritäts - Actien resp. à 4100 Thlr. und- 625 Thlr. nebs dazu gehörigen Zins-Coupons auf 10 Jahre vom 1. Januar c. ab, von welchen der Coupon sür das 1ste Semester d. J. sogleich in uuserer Haupt- fasse realisirt wird, in Empfang zu nehmen, Diejenigen Berlin- Frankfurter Stamm- Actien, die niht mit voll- ständigen Zins-Coupons scit 1. Januar 1845 vecsehen sind, können nur dann zum Umtausch zugelassen werden, wenn der Betrag sämmtlicher schlender Coupons von Seitcn der betreffenden Actien-Juhaber baar bezahlt wird. Vom (1. Oktober c. ab sticht ter Direction der Nic- derschlesish-Märkischez Eisenbahn-Gesellschaft kontrakt- lih das Recht zu, die gericht'iche Amortisation der nicht om Austausch eingegangenen Berlin-Frankfurter Stamm* Actien in Anirag zu bringen, - wesha!b die Actionaire der Verlin - Frankfarter Eisenbahn - Gesellschaft ersuc |

werden, den Umtausch spätestens bis zum 30, September c. zu

bewirken. Berlin, den 30. Juni 1845. 7 Die Direction der Berlin - Frankfurter Eisenbahn- Gesellschaft. i i

[581 b] 7 s E Veikauf einer cben so reizenden als einträgliche T Allodial-Ritterguts-Besizung. F

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. Halberstadt, den 1. Juli 1845, VV. Herscbî

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Seftellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß, Zeitung : Fricdrichs straße Ür. 72,

186.

Berlin, Montag den 7=n Juli

Inhalt.

1tlicher Theil. land. Berlin, Erklärung. Provinz Schlesien, Bibelverein Buchwald. Schreiben aus Minden, (Eidesleistung des ne.- wählten Bischofs von Paderborn.) utshe Bundesstaaten. Kurhessen. Eröffnung der Arbeiten n der Friedrih-Wilhelms-Nordbahn. Fürstenthum Lippe-Det- old. Jahres - Versammlung des landwirthschaftlihen Vereins. reie Stadt Lübeck. Reform des Armenwesens, Schreiben aus Stuttgart, L der Opposition in der Kammer; Zollverhältnisse ensurkosten; geheime Fonds; Eisenbahnen ; Hofnachrichten.) aukreich. Paris, Deputirten-Kammer. Abd el Rhaman's Ant- ort. Nachrichten aus Rom. Vermischtes, Schreiben aus Pa- js, (Kammer-Arbeiten: Verschiedenes.)

pßbritanien und Jrland. London. Hof - Nachricht. Die tholishen Bischöfe in Jrland gegen die Universitäten - Bill. Parla- ents-Verhandlungen, Vermischtes.

gien. Brüssel. Truppen-Uebungen vor den Königlichen Prinzen. olemif zwischen den Organen der Majorität. Suspension der Unter- andlungen mit Frankreih, Ausfuhr nah Frankreih. Eisen- und jewehr- Fabrication von Lüttich, Neuer Gas-Apparat. Vermischtes, hweden und Norwegen. Stockholm. Gradmessung. hweiz. Kanton Luzern. Jnstallation der Jesuiten, Kanton ern. Vorschlag zu einer gemeinschaftlihen katholischen Lehranstalt. anton Solothurn. Ablehnung in der Kloster- und Jesuíten-Frage. anien, Schreiben aus Madrid. (Das Rundschreiben des Generals arvaez an die General - Capitainez Cirfular des Ministers des Jnnern i die Gefes politicos; Verhältnisse zu Romz das neue Börsengeset; ermischtes.)

tugal. Löóndon. Corteswahlen. Vermischtes. iechenland. Schreiben aus München. (Stellung des Herrn Ko- tis als Minister-Präsident.)

einigte Staaten von Nord-Amerika, Zerstörung des Museums Philadelphia durch Feuer. ;

olog.

ett und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börsen- und Markt- richt,

Amtlicher Theil.

be. Majestät der a haben Allergnädigst geruht :

Dem Obersten und Brigadier der 5ten Gendarmerie - Brigade, Nabmer, den Rothen Adler-Orden zweiter Klasse mit Eichen- ; so wie dem Schulzen Wolf in Schübendorf, grottkauer Krei- das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Angekommen: Se, Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, alige außerordentlihe Gesandte und bevollmächtigte Minister am erl, russishen Hofe, von Liebermann, von Skt. Petersburg. Abgereist: Der Wirkliche Geheime Ober-Justiz-Rath und Di=- rx im Justiz-Ministerium, Dr. Bornemann, nah Salzbrunn. Der Kaiserl. russishe außerordentlihe Gesandte und bevollmäch=- Diner am hiesigen Hofe, Freiherr von Meyendorff, nah - Streliß.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Verlín, 6. Juli. Se. Majestät der König haben Allergnädigst yt, dem Legationsrathe Dr. Reumont die Anlegung des von Königs von Dänemark Majestät ihm ‘verliehenen Ritterkreuzes Danebrog-Ordenz dem Direktor der Gemälde- Gallerie, Pro- r Waagen in Berlin, des von des Königs der Franzosen Ma- t ihm verliehenen Ordens der Ehren-Legionz so wie dem Grafen rxander Sierstorp ff zu Guhlau, im Kreise Grottkau, der ihm

| Ordens-Kapitel zu Rom verliehenen Jnsignien des Ordens vom

gen Grabe zu Jerusalem, zu gestatten.

Verlín , 6. Juli. Nah den mehrfach von uns abgegebenen arungen gehört sier eine eiserne Stirn dazu, von untergeschobenen spondenz = Artikeln zu \prehen, welhe die Allg. Preuß. Ztg. e, und dennoch druckt die Rhein- und Mosel - Zeitung end den Artikel eines „\ächsishen Blattes“ nah, worin jene huldigung hinsihtlich unserer madrider Korrespondenz wiederholt » Daß man Publizisten solhen Schlages immer aufs neue ant- e, is fürwahr nicht zu verlangen, wir werden es also fortan un- \ssen und erklären Jeden, der sih Beschuldigungen, wie die obige, n Uns erlaubt, für einen Verleumder.

Provinz S&blesien. Der Bibel-Verein in Buhwald feierte 25. Juni sein dreißigstes Jahresfes. Der Verein, welcher im re 1815 seine Thätigkeit mit sieben Mitgliedern begann, zählt nwärtig in 300 Ortschaften 600 Mitglieder und hat während s Bestehens 70,000 Bibeln vertheilt.

X Minden, 3. Juli. Nah der Anordnung Sr. Excellenz Herrn Ministers der geistlichen, Ünterrichts- und Medizinal-Ange- nheiten, Dr. Eichhorn, fand gestern allhier im großen Sißungssaale Regierungs-Gebäudes die Abnahme des Homagial-Eides von dem erwäßlten Bischof von Padérborn, Herrn De. Drepper, durch den ernannten Königl. Kommissarius, Herrn Regierungs-Chef-Prä- ten Richter, statt. Sie ges{ah ïn Gegenwart der von dem Herrn hof mitgebrahten Zeugen, den Dom - Kapitularen Bra ht und ider aus Paderborn, sodann des katholischen Regierungs-Konsi- al-Raths und Ober-Pfarrers, Herrn. Zieren, und der Herren Re- ngs - Räthe Krüger, Winkelmänn und Crelinger, mit allen den lichkeiten, welhe die Wichtigkeit der Handlung erheischt.

Mittags war der Herr Bischof mit den vorgenannten Geistlichen und Beamten, so wie den sonstigen Militair - und Civil - Behörden der Stadt, so weit es der Raum gestattete, bei dem Herrn Chef= Präsidenten zu einem Diner vereinigt und bestärkte alle Anwesende in der hohen Achtung, welche derselbe sich bereits bisher dur seine Kenntnisse und sein humanes Benehmen erworben hat.

Wir haben seine bishöflihe Consecration und den Antritt seines hohen Amtes nunmehr in den nächsten Tagen zur großen Freude der Diövzese zu erwärten.

Deutsche Bundesstaaten.

Kurhessen. Am 41.- Juli hat die feierliche Eröffnung der Arbeiten an der Friedri - Wilhelm's- Nordbahn in der Nähe des 23 Stunden von Kassel belegenen Dorfes Guxhagen, gegenüber dem al- ten Kloster, jeßigen Domanial - Gebäude , Breitenau an der Fulda, stattgefunden.

Fürstenthum Lippe-Detmold. Am 25. Juni fand in Detmold die Jahres - Versammlung des landwirth schaftlihen Vereins für das Fürstenthum Lippe statt. Die große Theilnahme, welche der- selbe seit der furzen Zeit seines Bestehens bereits im Lande gefunden, geht daraus hervor, daß sih fast in allen Aemtern Bezirks = Vereine gebildet haben, die regelmäßige Versammlungen halten, Die Land- wirthe theilen sich da ihre Erfahrungen mit, zu deren weiterer Ver- breitung in kurzem eine landwirthshaftlihe Zeitschrift in zwanglosen Heften erscheinen wird; auch sind in allen Bezirks-Vereinen Lesezirkel für öfonomishe Bücher und Zeitschriften angeordnet. Besonders wohlthätig wirkt der Bezirks - Verein im Amte Schötmar, welcher es sich zur Aufgabe gestellt hat, der Handspinncrei, worin der größte Theil der Einlieger auf dem Lande seine Haupt-Erwerbsquelle suchen muß, aufzuhelfen.

__ Freie Stadt LübeckŒ. Die leßte Nummer der Neuen Lübecker Blätter enthält die Erklärung der Bürgerschaft von Lübeck über die Staats - Propositionen in Betreff der Reformen des städtischen Armenwesens. Die Bürgerschaft hat ih fast durchgän- gig mit den Senats - Propositionen einverstanden erklärt und nur hin und wieder einzelne im Gutachten der bürgershaftlihen Kommission angeregte Punkte zur Annahme empfohlen, wohin namentlih der gehört, daß der Central - Armen - Behörde eine mehr aktive Bestim- mung gegeben werde , damit sie niht nur als fontrollirende Behörde, sondern vielmehr leitend, administrirend und beschließend dèm gesammten Armenwesen vorstehe. Auch dringt die Bürgerschaft auf Abstellung aller Sporteln im Armenwesen, wiederholt ihr {hon öfter vor- gebrahtes Gesuch um Förderung der Einführung einer bereits längst der Vorberathung unterliegenden Kirhen- und Gemeinde - Ordnung, damit das Armenwesen in eine möglichst innige Beziehung zur christ=- lihen Gemeinde-Verfassung gebracht werden könne, und empfiehlt die im Gutachten der bürgerschaftlihen Kommission angeregte Reform der Mittel der milden Stiftungen, wohin -namentlih die Frage wegen Os ihres auswärtigen Grundbesißes gehört, einer baldigen, ernstlihen Erwägung. Schließlih wird noch der Wunsch ausge- sprohen, daß dem Armenwesen fortan die größte Oeffentlichkeit in jeder Beziehung gegeben, so wie daß baldthunlihst mit der Ausfüh- rung der genehmigten Reformen begonnen werden möge.

&” Stuttgart, 1. Juli. Jn dem Gange, den die Verhand- lungen in der württembergishen Wahlkammer bis jeßt genommen, hat allerdings die Opposition eine Stellung erhalten, welche sie in den leßten Jahren nicht gehabt, denn seitdem die Führer der ehema- ligen Opposition, wie Uhland, Pfizer, Schott, Menzel 2c. von aller Wiedererwählung zurüdtraten, bestand sie in der Kammer nur in in- dividuellen Bestrebungen. Jn der gegenwärtigen Kammer is die Zahl der opponirenden Mitglieder zahlreiher, und sie handeln mehr in Uebereinstimmung, gehen auch planmäßiger zu Werke unter der Lei- tung oder doch unter dem Vortritt besonders von Römer und Du- vernay. Dessenungeachtet besteht eine Opposition mit systematischem Widerstande gegen die Regierung als solhe niht oder doch nur in einer geringen Minderheit. Die Opposition verfuhr auch durhgehends mit Mäßigung, stellte keine sharfe Alternative auf, s{hwang sich nirgends auf gefährlihe Spißen, wohin nur kühne Gemüther ihr folgen würden, und erreihte eben dadur, daß an- dere Mitglieder der Kammer zwar niht zu ihr übertraten, aber doch in einzelnen Fragen mit ihr stimmten. So kamen zwar einige Abstimmungen zu Stande, in denen Stimmengleichheit und auch Mehcheit gegen Vorschläge der Regierung zuwege gebraht wurde, thatsächlih aber hat die liberale Partei nichts oder doch nur sehr wenig ausgerihtet und bisher keinenfalls Anhaltspunkte gewonnen, die ihr ein zuversihtliheres Verfahren gestatten oder die Regierung in Verlegenheit bringen können. Jm Ganzen erkennt die Kammer an, daß die Regierung redlih, umsichtig und wohlwollend verwaltet wird, und in solhen Fällen, wo liberale Lieblings-Jdeen, wie Unab- hängigkeit von Bundes - Maßregeln in Betreff der Militair - Organi- sation, der Preß- und Censur-Vorschriften, niht in den Weg traten, hat sogar die Opposition diese Anerkennung auch nit versagt. Es besteht demnach keine Besorgniß, daß die Regierung wesentlihe Vor- schläge von den Ständen zurückgewiesen schen werde, ja man kann mit Gewißheit annehmen, daß sie alle maßgebende Zugeständnisse er- halten wird. Sollte man etwa im Auslande aus den Abstimmungen, durch welche einige Budgets-Positionen zurückgewiesen wurden oder nahezu unterlagen, auf eine gegen die Regierung bestehende Unzufrie- denheit {ließen wollen, so würde man sich sehr täuschen; fast in allen diesen Fällen galt der Widerspruch wohl einem besonderen Ver- hältnisse, niht aber dem Geiste der Regierung. Wenn bei Erörte- rung des Budgets vom Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten der Antrag, die Besoldungs-Ansäte für die Gesandtschaften in Wien, St, Petersburg und Paris nicht zu genehmigen, in der Kammer o viel Unterstüßung fand, daß bei Stimmengleichheit nur der dem Prä- sidenten zustehende Stich-Entscheid den Ausschlag gab, so beruhte das darauf, daß Viele, besonders die Landschafts-Abordnungen, nicht den staatlichen, sondern nur den finanziellen Gesichtspunkt ins Auge faß- ten, Es ist sehr begreiflich, daß Leute, die in keiner persönlichen Berührung mit der Sphäre des höheren Hof- und Staatslebens

Zoll - Verein

1845.

stehen, {wer die Nothwendigkeit einsehen, daß man hier au gleihen Fuß stellen müß mit einer Geber D der E an ohne wesentlihe Nachtheile niht entziehen kann. Es waltete Feineêweges die Meinung vor, daß Württemberg mit den ge=- nannten Staaten niht in ‘diplomatishem Verkehr bleiben solle, aber man glaubte, daß dieser auh durch chäftsträger be- sorgt werden könne, für welhe alsdann weit geri Repräsenta= tionsfosten ausreihen würden. Daß es nüplich,„, j n wendig sei, an größeren Höfen einen Gesandten*exsten “Ranges zu haben, der, wenn er persönlih eine vertrautere Stth i i ent

i reihen Män= nern gewouneri, dann im vorkommende" Fälle lei „und mit ge- nauerer Kenntniß niht blos der Dinge, sondern auch der Personèn unterhandelt, das wurde zwar herausgehoben , aber von denen nicht anerkannt, welche nur die täglichen, oft geringfügigey Geschäfte im Auge behielten, die allerdings in der Regel dur einen Geschäfts träger besorgt werden können. Bemerkenswerth war bei dieser Ver= handlung, daß ein Mitglied der liberalen Opposition gegen eine Ge- sandtschaft in Wien anführte, daß Württembergs Politik in der Zu- kunft auf Preußen hinweise, während ein Mitglied der katholischen Opposition gegen éine Gesandtschaft in Berlin bemerkte, daß Würt- temberg sich besonders an Oesterreih anschließen müsse. Solche Aeu- ßerungen sind indessen nur individuell zu nehmen.

Wenn bei Verhandlung einer Petition über Erlangung eines höheren Schußzolls in der Kammer die Aeußerung gehört wurde, daß, wenn dies nicht erreihbar sei, am Ende keine anderer Ausweg bleibe als sih einem für deutsche Fabrication günstigeren Tarif (womit man den Kesterreih# meinte und auch nannte) anzuschließen, so geshah-das von Sei? der Kammer=Miktglieder offenbar nur darum, weil man die Sache ret eindringlich machen und ein Gewicht in die bevorstehenden Verhandlungen des Zoll-Vereins in Karlsruhe legen wollte, denn man denkt nicht ernstlih daran, sich vom Zoll-Verein zu trennen, und weiß, wie unthunlich oder doch wie {wer es i, sich einem anderen System anzuschließen, und wie das überhaupt nur geschehen könnte, wenn ganz Süddeutschland \sich vereinigte. Da diese Sache nun bald in reife Erwägung gezogen und zur Erledigung kommen wird, so findet si dann Gelegenheit zu einer allgemeinen und von allen Seiten beleuh= tenden Erörterung, die hoffentlih auch die allgemeine Meinung auffklä- ren wird. Diese is vorläufig in überwiegendem Maße für einen vermehrten Schußzoll und ist bestimmt worden sowohl durch die Kammer - Verhandlungen, als auch durch Veröffentlihung des Gut= ahtéèns, welches die vom Finanz - Ministerium berufene Kommission abgegeben hat. Die in der Sache Urtheilsfähigen, welche nicht direkt betheiligt sind, wollen freilich nur einen temporairen Schuß, der mit dem Grundsaße des Zoll-Vereins vereinbar sei. Aber der Fortschritt ist unaufhaltsam, und dem in dieser Beziehung nicht einzuholenden und immer fapitalreihen England gegenüber fönnte der Schutz= Zoll permanent bleiben, denn wenn der gegenwärtige Grund, warum er unerläßlich sei, aufhört, kann eine neue Erfindung, eine neue Com-= bination im Betrieb einen weiteren Schuß vielleiht noch nothwendiger machen. Abgesehen davon, daß die Frage an und für sich nirgends gelöst is, wo man das patriarchalishe Verhältniß des reinen Acker= baustaates verlassen hat und h; dringt der Ackerbauer auch auf Unterstüßung der Jndustrie daß die Regierungen in England, Franfreih und Nord - Amerika so gut.wie in Deutschland bei jedem Schritt nah der einen Seite die heftigsten Reclamationen vou der anderen hören müssen, so kommt hier noch ein Umstand besonders in Betracht, Es liegt nämlich in der Natur der Verhältnisse, wie die Zeit und die allgemeine Entwickelung der Judustrie sie gestaltet haben, daß der Fabrikbetrieb unter einer gewissen Ausdehnung die Mitbe- werbung niht besteht auch die inländishe niht, wenn er auh länger dagegen vorhalten kann, Es is“ allerdings be- klagenêwerth, daß es so ist, aber die Regierungen und der : fönnen das niht ändernz die größte industrielle JZutelligenz kann ohne bedeutende Betriebsmittel \sich nicht gel tend machen. Die Unbehaglichkeit mancher Fabrik -= Unternehmungen rührt von ungenügenden Betriebsmitteln her, und wo das ter Fall ist, da wird der Zollshuß auch nick&t vorhaltig helfen können. Man hat der Rübenzucker - Fabrication fast ganz den Zollschußz entzogen, und in Folge dessen haben die kleinen Unternehmungen freilich auf- hören müssen, aber große Fabriken dieser Art arbeiten noh mit Nußen, und das kommt allein daher, weil sie die Mittel besißen, neue Betriebs-Verbesserungen mit der gehörigen Kraft und schnell zur An- wendung zu bringen. Jndessen verdient gewiß die mißlihe Lage mancher Fabrikzweige die möglichste Berücksichtigung, und wir zwei feln au niht daran, daß ihnen diese, so weit thunlich, zu Theil wird, und zwar mit einer solchen Darlegung der Verhältnisse, daß die öffentlihe Meinung aufgeklärt und beruhigt werde, denn jebt is die Spannung sehr stark, und die Entscheidung in Karlsruhe uach der einen oder der anderen Seite hin wird einen großen Ein= druck hervorbringen.

Die Opposition hatte in der Kammer zwei Verweigerungen er- zielt, nämlich die der Censurkosten mit 1500 Fl. und die der soge- nannten geheimen Fonds mit 10,000 Fl, Leßtere waren auf den Etat des geheimen Kabinets geseßt, von welchem sie verausgabt wer= den, Der Staats-Secretair als Vorstand des geheimen Kabinets is aber feine im verfassungsmäßigen Sinne verantwortlihe Behörde, und man überzeugte sih, daß dieser formelle Umstand hauptsächlich die Verwerfung der beantragten Summe herbeigesührt hatte. Die Regierung brachte däher die Exigenz der geheimen Fonds wieder vor die Kammer und zwar unter Verantwortlihkeit des Finanz-Ministers. Sie wurde nun, und zwar mit niht unbedeutender Majorität, bewil= ligt. Hiermit is} der ganze faktische Erfolg der Opposition vernichtet, denn die Verwerfung der Censurkosten und au der Censur is nicht das Werk der Opposition, sondern aus der Gesinnung der ganzen Kammer hervorgegangen, und die Regierung hat nicht die Censur ver= theidigt, sondern erklärt, daß, da sie in der Nothwendigkeit sei, selbe üben zu müssen, se au bezahlt werden müsse. Außerdem war die Verwerfung der Censurkosten eine ganz unausweichlihe Folge der Adreß- Debatten, in denen die Censur überwiegend getadelt worden war.

Der nächste Gegenstand von Bedeutung, welcher erledigt werden soll, is die endliche Feststellung des Eisenbahnbaues, Diese Sache war vollkommen reif zur Verhandlung, und die Kommission hat ihren Bericht bereit. Plößlich drängt sich nun eine Vorfrage hinein, indem