1845 / 188 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

E mögen des Handelsmanns Raphael Cohnheim zu

ohne Rückhalt an Herrn Nothomb's unpopulaire- Politik angeschlossen

hat.“ S t Dänemark.

Kopenhagen, 3. Juli. Heut früh ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin am Bord des Dampf=- \hiffs „Aegir ‘“‘ von Kiel hier angekommen.

S ch weiz.

Kanton Bern. Am 28. Juni hielt der Große Rath seine leßte Sißung. Der Geseh-Entwurf gegen den Besuch der Jesuiten- Anstalten ist abermals zurücgelegt worden, da für die Katholiken noch keine einheimishe höhere Lehr=Anstalt zu Stande gekommen ist.

Kanton Luzern. Das bereits unterm 10. April von dem Staats - Kanzler Fürsten von Metternich an den österreichischen Ge= schäftôträger in der Schweiz erlassene Schreiben über die Niederlage der Flüchtlinge und Freishaaren im Kanton Luzern (S. Allg. Pr.

tg Nr. 126) lautet, nah der Mittheilung der Staats-Zeitung olgendermaßen : : 5 __ „Der von dem Kantone Luzern im Vereine mit treuverbündeten Stän- den erfochtene Sieg gegen einen der frevelhastesten Angriffe, deren die Ge- \{ichte Erwähnung thut, hat eine weltbürgerlihe Bedeutung. Er befestigt den Glauben an die bei cinem großen Theile des Schweizervolkes noch fortbestehenden Tugenden der Ahnen, an dessen Tapferkeit, dessen Sinn für Recht und Pflicht} gottvertrauende Hingebung. Er gewährt, indem er die wohlang und dur bedeutende Kräfte unterstüßten Plane einer ruchlosen Fa S@ckhanden mache, die Hoffnung, daß dicfem Treiben endlich ein Ziel g d dem-xuhebedürftigen Lande der ersehnte Friede eschenkt sein wird 1 vetéihtigt endlich alle europäischen Staaten, und nsbesondere dieMo iten der Schweiz, zu der Erwartung, daß der Kern der Guten in diêsem@Lande noch stark geuug ist, um von sih aus der. Anarchie, welche LGSchweiz zum Verderben und der moralishen Ruhe im gesammten gesellshafflihen Körper zur Störung gereicht, ein Ende zu machen und o die gefährlichen Verwickelungen, die ein so unnatürlichcr Stand der Dinge zur Folge haben müßte, zur Ehre der Eidgenosscnschaft zu beseitigen. Der Ruhm, so Großes auf dem Felde des Rechts erreicht und erstritten zu haben, gebührt der muthigen Bevölkerung vön Luzern, von Zug und aus jenen Urfantonen, denen die Schweiz ihren Ursprung und ihren gechrten Namen in der Welt verdankt; ex gebührt der Festigkeit und den guten Anstalten der Regierungen, die, auf Gott und ihr Recht vertrauend, den Kampf redlih angenommen, einträchtig geführt und fräftig vollbraht haben. Der Sínn, den bei diejer Gelegenheit Volk und Obrigkeiten an den Tag legten, verbürgt, taß av bis zu Ende der rechte Pfad zuni Ziele wird verfelgt wecden, Es is jener der unverbrüchlihen Beobachtung der: J reue und des geschlosse- nen Bundesvertrags. Wenn, ohne Rücksicht auf das oon Anderen gegen - sie eingehaltene, entgegengeseßte Benchmen Luzern und die mit ihm gleichdenkenden Stände jet, wo ihr gutes Schwerdt gësiegt hat, fortfahren, von ihren Miteidgenossen nur das zu verlangen, was ihnen nah \chweizeri- schem Bundesrecht zulömmt, wenn sie sich hüten, die Linie zu überschreiten, die die Bundéspslicht den Ständen der Schweiz vorzeihnet; wenn sie mit dem Kriegsmuthe die Mäßigung und mit der Entschlossenheit die Friedens- liebe zu vereinigen “wissen werden diese Stände ein großes und gewiß nicht unfruchtbares Beijpiel gegeben haben. Was in der übrigen Schweiz an ehren- I Männern ín- und außcr den Rathssälen vorhanden ist, wird mit

intansepung politischer und religiöser Parteiungen ihnen seine Achtung nicht versagen fönnen. Annäherangen werden und müssen statifinden, und so mag es geschehen, daß um das Panier des Bundes getrennte Brü- der sih wieder sammeln in hinlänglicher Kraft und Stärke, um den Un- ruhestiftern, fremden und einheimischen, Stillschweigen und den Factionen Frieden zu gebieten. Die aufrichtigsten Wünsche des der Schweiz befreun- deten österreichischen Kaiserhofes sind cinem solhen Ergebnisse gewidmet. Jedenfalls wollen E. M. unter D der obangeführten Ansichten der Regierung des Kantons Luzern unsere lebhaften Glückwünsche zu der von ihm durch Gottes Hülfe und seine und seiner Verbündeten Thatkraft erstrit- tenen Abwendung großer Gefahr bethätigen. Empfangen Sie 2c,

2G) Metternich,

S panien.

Í Madrid, 26. Juni. Der Finanz =- Minister hat an die höheren Beamten seines Departements unter dem 18ten ein ähnliches Rundschreiben gerichtet, wie der Minister des Jnnern. (S. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 186.) '

——

Allgemeiner Anzeige Citerarishe Anzeigen.

Im Hahnschen Verlage ia Leipzig ist s0 eben erschienen und in allen Buchhandlungen vorräthig, in Berlin (Stechhahn 3), Posen und Bromberg bei

Sckanntmachungen.

[698] Bekanntmachung.

Der auf den 27, Septbr, d. J. zum Verkauf der im Stargardter Kreise belegenen Gutsantheile Wentkau A, und - B. anberaumte Termin is aufgehoben worden, was mit Bezug auf die Bekanntmachung vom 13. Mai d, E, hiermit zur öffentlihen Kenntniß gebracht wird,

a

[244]

rienwerder, den 1. Juli 18415, Königl. Ober-Landesgericht, Civil-Senat,

[463] Ediktal-Vorladung ¡der Gläubiger ín dem Konkurs-Prozesse über das Ver-

raustadt im Großherzogthum Posen.

L Vermögen des Handelmanns Raphael Cohnheim hierselbst is am 27. Februar c. der Konfurs- Prozeß eröffnet worden. Der Termin zur Anmeldung aller Ansprüche an die Konkursmasse steht am 19, A u- gust c. , Vormittags um 9 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Kammergerichts - Assessor Scharwenka, im Par- teienzimmer des hiesigen Gerichts an.

Wer si in diesem Termine nicht meldet, wird. mit scinen Ansprüchen an die Masse ausgeschlossen und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still- \{chweigen auferlegt werden.

Fraustadi, den 21. April 1845, ck

Königl. preuß. Land- und Stadtgericht,

[357]

[358] Subhastations-Patent. (000d) Das in der Brückthorstraße hierselbst gelegene, Vol. T. No. 607. fol. 624. des Hypothekenbuchs verzeichnete, vem Zimmermeister Friedrih Wilhelm Wolf gehörige Grundstück, welches zufolge der nebst dem Hypotheken- schein in der Registratur einzusehenden Taxe auf 9729

Thlr. O T: 6 Pf abgeschäßt worden, soll

am 24, Oktober c., Vormittags 10 Uhr, subhastirt werden. 1 :

Franffurt a. O., den 22. März 1845. (L. S.) Königl, preuß. Land- und Stadtgericht,

Bekanntmachung. Nothwendige Subhastation. Königliches Land- und Stadtgericht.

Schweh, den 19, Zuni 1845, Das im eyer Kreise und im Dorfe Klinger sub Nr. 4 des Hypothekenbuchs belegene Mühlengrundstück, bestehenv aus einer obershlähtigen Mahlmühle von zwei Gängen und einer unterschiähtigen Schneidemühle, nebst 477 Morgen 150 CJRuthen- preuß, Land, abgeschäzt,

[697]

ohue die angeblich daz't gehörige tigung, auf 18,010 Thlr. 21 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll am 16. September c., Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Nothwendiger Verkauf.

Die in hiesiger Stadt gelegenen, dem Kaufmann Casper David Krojauke gehörigen Grundstücke: Groß- bürgerhaus Nr. 108 mit Pertinenzien, taxirt zu 5168 Thlr. 20 Sgr., und Brandhaus Nr, 65, abgeshägt auf 2256 Thlr. 23 Sgr., sollen im Termine den 24. Sep - tember c. an hiesiger Gerichtsstelle subhastirt werden, Die Taxen und neuesten Hypothekenscheine tönnen in dem [llten Geshäfts-Büreau eingesehen werden.

Strasburg in Westpreußen, den 14. Februar 1845. Königl, preuß, Land- uad Stadtgericht,

Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 19, März 1845, aus lde Sradt ian G N îlingebeilshe Grundstück, gerichtlich abgeshägt zu 12209 Thlr, 25 Sgr., soll j

am 4. November 1845, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Administration de rente s0us la direction de la Banque de Belgique.

Cer tificats de rente Belge 21%.

Le Directeur de la banque de Belgique a l’hon- neur de prévenir les porteurs de dits certificats que les coupons échéant le r Juillet courant seront payés à partir de ce jour:

à Bruxelles à la caisse de la Banque,

à Amsterdam chez Mr. L. R. Bischolfsheim an

taux da change du joúur,

à Paris chez Mrs. Hottinguer et Co. an taux

du change dn jour,

à Londres chez Mr. L. R. Bischoffsheim au

taux du change da jour,

à Francfort chez Mr. B. H. Goldschmidt, au

taux du change du jour,

à Berlin chez Mrs, Mendelsso hn et Co. au taux

du change da jour. Le .tout conformément à avis publié par la Banque le 1r Juillet 1844. Bruxelles, le 1r Juillet 1845.

900

Unsere Nachrihten aus Barcelona gehen bis zum 22sten. Es wird behauptet, die Königin würde auf aht bis zehn Tage nah Esparraguera gehen, um die dortigen Bäder zu benußen, und si dann über :Saragossa nah den hasfischen Dae begeben. Jn der That haben die hier zurückgebliebenen Hellebardiere Befehl er= halten, nah Bilbao zu marschiren. À h

Der französishe Botschafter traf am- 22sten in Barcelona ein. Der Jufant Don Enrique hatte noch niht die Erlaubniß erhalten, ans Land zu steigen. 4 :

3proz. baar 32, auf Lieferung 32; 5proz. baar 21, auf Lie=- ferung 243.

Ostindien und China.

London, 1. Juli. Die Ueberlandpost, welche wegen des Monsuhns elf Tage früher als gewöhnli expedirt worden ist, bringt, wie bereits gemeldet, Nachrichten aus Bombay vom 20. Mai, also um nur aht Tage neuer, als die zuleßt eingegangenen. Sie sind daher auch nur von geringem Interesse. Die Bombay Times (welche sih übrigens dur ihre systematische Feindseligkeit gegen Sir Charles Napier auszeichnet und daher in Angelegenheiten, die ihn betreffen, wenig Glauben verdient) behauptet, daß die Bergvölker von Sind, ungeachtet der als so erfolgreich gerühmten Expedition gegen dieselben, nah wie vor ihr Unwesen in Sind treibenz zugleich indeß giebt die Times zu, daß der den Engländern verbündete Stamm der Murrihs sie neuerdings scharf gezüchtigt hat, auch muß sie ein» gestehen, daß der Theil der Bergbewohner, den Sir Charles Napier zu größerer Sicherheit an die Ufer des Jndus zu verpflanzen be- schlossen hatte, bereits am 24, April bei Sufkur über den Jndus geschafft worden ist. Daß der Gouverneur von Sind selbs die Ruhe als völlig gesichert betrachtet, beweist der Umstand, daß er die Soldaten der unter seinem Befehle stehenden ostindishen Regimenter massen- weise beurlaubt hat. Jm Pendschab hatte sich nihts verändert. Einer Uebereinkunft zwishen Gulab Singh und der Mutter des Maharadscha gemäß, is die von Ersterem als Mulct zu zahlende Summe auf §40,009 Pfund (84 Lakhs) festgeseßt worden. Die Bombay Times is der Meinung, daß nur deflarirter Wahnsinn ihn hat veranlassen können, seine sichere Stellung in der Bergfeste Dschumbu aufzugeben und nah Lahore zu kommen. Aus Afgha- nistan wird gemeldet, daß Dost Mahomed (auf wessen Veranlassung, weiß man nit) sich bewogen gefunden hat, seine Eroberungspläne auf Peschauer aufzugeben, Die Nachrichten aus China sind vom 20. März und ohne alles politische Juteresse.

Eisenbahnen

Weimar, 5. Juli. Der Bau der Thüringischen Eisenbahn wird fortwährend auf allen Punkten rüstig betrieben, und es is zu dessen Förderung eine abermalige Einzahlung ausgeschrieben worden. Zu größerer Bequemlichkeit eines Theiles der Arbeiter errihtet man an der Bahnlinie oberhalb Tröbsdorf eine Kaserne, deren Bau bereits weit vorgeschritten ist. Bei Apolda wurde der Grundstein zu dem Viadukt bietón Schienenbahn gelegt.

Berlin-Frankfurter Eisenbahn.

Auf der Berlin -Frankfurter Eisenbahn sind in der VVoche vom 29. Juni bis 5. Juli 1845 8596 Personen befördert wörden.

Handels- und BGörsen-Üachrichten.

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 3, Juli. Niederl. wirkl. Sch. 64%. 6% do. —, 5% Span. 24. 3% do. 407. Ausg. —. Pass. —. Zinol, Preuss. Pr. Sch. —, Pol. —. Oesterr, —. 4% Russ. lope 944,

Antwerpen, 2. Jali. Zins —. Neue Anl. 233,

Frankfurt a. M., 4. Juli. 5% Rei. 116{ G, Bank - Actieo p. ait 2013. Bayr. Bauk - Actien 75L Br. Uope 925 G. Süegl. 91 G. In. 621}: Poln. 300 Fl. 965 G. do. 560 Fl. 874. do. 200 Fl. —.

——

Frei-Bauholz-Berech-

E. S. Mittler:

aan Carmin

breviter enarravit

gr. 8. 1845, brosch. Der rühmlichst bekannte Herr

die, ohne ausführliche Commenta ten, in kürzeren Anmerkungen all

desselben, besonders den Schülern síen und höreren Leéhbranstalten, s

Taxe und

vas zu dem selir ermässigten Preise

[696] Bei Kunsthändler, Linden 23, traf so ebe

von

[691] So eben is erschienen und durch gen zu beziehen : Döring, Dr. H. Beiträge z stik Schiller's,- nebst einer

(Signé) L. Des were. | tionsrath in Köln, Preis geh.

D Gt Gt da Aa E E O T P S

ae Virgilii Maronis

Dr. Philippus Wagner. 15 Thlr.

diesé sorgfältig und umsichtig gearbeitete Ausgabe

des Virgil vorzugsweise für diejenigen berechnet,

niss des Dichters VVesentliche zusammengestellt zu haben wünschen, und darf diese schön ausgestattete wohlseile Handausgabe des Virgil allen Freunden

renden, empfohlen werden. Die grösecre Aus- gabe des Virgil von Heyne und VVagner in sünf Bänden ist gegenwärtig durch alle Buchhandlungen

beziehen. Die Prachtausg. kostet jetzt nur 25 Thlr.

. S. Schroeder, Buch - unb

Die Vereinigten Staaten von Nord - Amerika

¿Friedrih von Raumer. Leipzig bei DRASRA L s Theile nebst 1 Karte.

Skizze seines Sohnes Ernst,

5% Neapl. —. Wien, 3. Jali,

Mail, 1255. Livorn, 119.

*B erliner Den 7. Juli 1845.

B ö rse-,.

Hamburg, S. Juli. Bank-Actien 1665. Bagl. Russ. [14 Br,

Paris, 2. Juli. 0% Rente fo cour. 121, 65. 3% Redâte fia cour, ÿ;

5% Span. Reute —. Pass. 5% Met. 1141. 4% 1025. 3% 784.

1629. Anl. de 1834 1565. de 1839 1285. Nordb. 198%. Gloggn. ]

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. für 5 Iahr. 4 Rthle. - 5 Iahr. 8 Rthlx. - 1 Iahr. allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. ¡serfions- Gebühr für den um einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. /

Bauk.

Fonds. L: Brief.

Pr. Cour.

Geld.

Actien.

i N

Briel. | Geld. |

Pr. Cour,

Allgemeïëïne

Preußische Zeitung.

E Posl-Auflalten des In- und es n Seste

auf dieses Blatt aae Gers

- Preuß.

Expedition der A - Zeitung : Friedrihs firafie Ür. 72,

St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeb.à SOT. Kur- u. Neumärk, Scbuldrversche. Berliner Stadi- Obligatiouen Dauz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. da, do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do, Kur- u. Neum. do. |: Schlesiscbhe do. do.v.Staat g.Lt. B.

88x 99

100 48 98%

Gold al marco, Friedrichsd'or. And.Gldm, à 5 Th. Diseonto.

995 |i.Potsd.Biseub. do. do. Prior.ObIl. Mgd. Lpz. Kiseub, et: do. Prior. Obl. Brl, Aub, Eiseub. do. do. Prior.Obl. Däss.Elb. Eisenb. do. do. Prior.Obl. Rbein. Eisenb. do. do. Prior.ObL Pams: &araut. Ob.-Schles.E L.A

do.

do.

IB.-St.E.Lt.A. a.B. Magd.-Halbst.Eb. Br.-Scbhw.-Frb.E. do. doe. Prior. ObI. Boun-Kölner Esb. 3% [Niedersch.Mk.v.e.

Lt. B.

Priorität

Rana | [Ea [pam j aen

2022 181 145;

101: 100

V 18S.

201;

Berlin, Mittwoch den 9a Juli

ju ju S181] E wo

Inhalt.

ntlicher Theil,

land. Rhein - Provinz. Eisernes Seeschiff in Köln. Neues Stadtviertel in Bonn. Unfall auf der Düsseldorf-Elberfelder Bahn. utsche Bundesstaaten. Königreich Württem berg. Nefar-

Dampfschifffahrt.

pee ische Monarchie. Gräfenberg. Die Prießnipsche Heil- Nethode.

ßland und Polen. St. Petersburg. Kaiserlicher Gnaden-Aft. abacksverkauf in öffentlichen Gasthäusern. Vermischtes.

ankreich. aris. Leßte Sizung der Deputirten-Kammer. Das tesultat der Berhandlungen mit Rom. Günstigere Nachrichten aus Naroffo, Antwort an die haitischen Kommissarien. Vermischtes. driesfe aus Paris, (Kammer-Arbeiten: Budgei der Einnahme, Die

uesten Berichte aus Algerien.) j oßbritanien und Îrland. London. Hof - Nachricht, Par-

to\ eo

985

hut [1811 12S

S1 1 #11

Vorstellung: Fröhlich.

haus-Preisen verkauft.

Anfang halb 7 Uhr. haus-Preisen verkauft.

in Paris,

Dienstag, 8. Juli. in 3 Akten, von Th. Hell. Köln: Ritter von Saint-Georges als Gastrolle.)

Mittwoch, 9, Juli, Ein Abend, eine Nacht und ein Mo

Im Opernhause.

im Schloß=-Theater zu Charlottenbur Mittwoch, 9, Juli. | Vorstellung: Der Kaufmann: von Venedig. Donnerstag, 10. Juli. Vorstellung: Das Nachtlager von Granada.

Im Schauspielhause. 111te Abonn (Herr Döring: Sh Jm Opernhause. 84ste Abonnen Hierauf: Sol

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen O)

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 8. Juli. 83ste Abouneuy

(Dlle. Schneider: Anna.) ]

Sylphide. (Dlle. Wend, erste Tänzerin vom Theater zu Warsi

Die Sylphide, als erste Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr. l Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den. gewöhnlichen

Jm Königl. Schloßtheater zu Charlottenburg : Herrmann Dorothea. Anfang halb 7 Uhr. s ; Billets für die Vorstellungen des Königl. Schauspiels zu lottenburg sind bis zum Tage der Vorstellung, Mittags 1 Uhr, Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und Ah

ments-Verhändlungen. O den Sklavenhandel Brasiliens be- ate s Exzesse in Jrland. Diner zu Ehren Sir H. Pottinger's. erm es,

lgien. Brüssel, Hofnachricht. Vermischtes, Schreiben au Hi sel, (Die Minister-Krisis und die Siecllnng der E G hweiz. Kanton Luzern. Verurtheilungen. Kanton Grau- ündten. Fenersbrunst in Thusis.

lien, Rom. Die Unterhandlungen mit Frankreich.

idels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Marktbericht.

Hierauf;

dologishe Gesellschast, Schloß Stolzenfels.

A Befö1de- 1g einer Stiftung zu Pestalozzi's Gedicht Besôrde

an der Kasse zu haben,

Königsstädtisches Theater. (Neu einstudirt.) Der Mulatte, Liss (Herr Walther, vom Stadt-Theater

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

T.

A

Herausgeber hat

tionen zu erwar- es zum Verständ-

auf den Gymna- o wie den Studi-

von 8 Thlrn. zu

n' ein:

alle Buchhandlun-

q E A iograp en D «Appella-

4 Thlr.

tenbur len, dur

Altenburg, im Mai 1845.

g!

[695]

Der bekannte Gasthof zum Mohren in Gotha 1 darauf ruhenden Gerechtigkeiten , Haus - und Wi schaf!s-Jnventarien soll aus freier Hand verkauft wei

Derselbe liegt an den nah Erfurt, Eisenach und? gensalza führenden Landstraßen, enthält 38 heizbare } mer, einen großen Saal, Stallungen für 120 Y und 16 Stück Rindvieh. :

Zu demselben gehören drei große Wagen - Reni eine Scheuer und ein an das Acker großer Garten. ;

Alle diejenigen , welche auf den Verkauf dieser

ung refsleftiren und nähere Auskzanft zu erhalten an belieben sich bald ig| in portofreien Briefe! l) wenden án

Gotha, den 3. Juli 1845,

Verp ezn ponverntm p

T. ea Q be gu finden,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,

Wir empfehlen dieses Werkchen vorzugsweise dul sißern der Schillerschen Werke als eine Beigabe zu jelben und bemerken nur no Schillerformat gegeben wird,

Herloßsohn, Carl, Camera obscura, Noi 4r Band. Preis geh. 17 Thlr, Einer besonderen Empfehlung dieses Buchs (i es wohl nicht, da der Herr Verfasser als Belletrist hinreichend bekannt und beliebt is.

Kresse, Z. Geschichte der Landwirthsi des Altenburgischen Osterlandes. Y li hogr. Taf. Preis geh. 12 Thlr.

Wir fagen zur Empfehlung diescs Werkes 1 weil der Ackerbau des beschrichenen Theils des L landes in seinem Betriebe ja ohnehin schon eine Stellung einnimmt und daher seine Ges cchicht! um so größeren Junteresse sein muß; auch is der fasser obschon nur altenburgisher Bauer und Jugend auf praktischer Landwirth als sol wohl, wie auch als Schriftsteller bekannt genug, daß wir hierüber noch Etwas zu erwähnen brauchtt Dem Werke selbst sind zu seiner theilweisen Erläut und Ausstattung zwei altenburgishe Baut höfe, der eine dem Ende des 16ten Jahrhun! der andere der Gegenwart angehörend , nebst den schen Adckerpfluge in allen treue Abbildungen beigegeben.

ch, daß es ebenfalli

aus angränzender Wigfalti

Carl

Amtlicher Theil.

5e, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Den Geheimen Ober - Regierungs - und vortragenden Rath im listeriuum des Junern, Lette, zum Präsidenten des neu errihte- Revisions-Kollegiums für Landes-Kultursachen, und zu Mitgliedern r Behörde mít dem Charakter Geheimer Revisions = Rath und Range der Räthe dritter Klasse den Geheimen Regierungs-Rath ering, den ali was, und Landes-Oekonomie-Rath Groshfke, Regierungs - Räthe Jonas und Forni, die Regierungs -= und des-Oefonomie-Räthe Wendland und Bauer und den Regie- jé-Rath, Graf von Seckendorff, bisher sämmtlih Mitglieder verschiedenen Auseinanderseßungs-Behörden, zu ernennen; so wie Dem bei dem Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten an-= lien Kammergerichts - Assessor Hellwig den Titel cines Lega= é-Raths beizulegen, i

by Königl, Hoheit der Prinz Albrecht ist nah Gastein

Angekommen: Se. Durchlaucht der regierende Fürst Hein= IL. zu Reuß-Lobenstein-Ebersdorf, von Gera,

Der Minister -= Resident am Großherzogl. hessischen und Herzog=

Fau sehen Hofe, Kammerherr von Bodckelberg, von Hal=-

Abgereist: Der General - Major à la Suite Sr. Majestät mgs, von Below, nah Ruzau bei Neustadt in Westpreußen.

—————— P.

Arch iologiscbe Gesellschaft.

n der Versammlung der archäologischen Gesellschaft vom 3, Juli d. e Heir von Quast eine beträchtliche Anzahl oon Abdrücen werthooller nen, größtentheils Kameen, nah Originalen des überaus reichen es der Münster - Kirche zu Aachén und anderer Sammlun en, vor, er bei neulichem Besuch der Rheinlande besichtigt hatte, Vorzüglich N D RE zen a Gemmen ca Steine am Lothars- j riginalsiegel König Lothars in Kiystall mit der Umschrift : ADIVVA HLOTARIUN REG--, welche den Kopf. Reiben um. und cin ausgezeichnet shöner Kamee mit dem Kopf des Augustus, “nah Formenbildung und glücklicher Benußung der verschicdenfarbi- agen des Onÿx wohl zu dem Vonzüglichsten gehört, was aus dem huin sich erhalten hat, leber das vor einiger Zeit entdeckte kölner Mosaik, auf dessen näßizste Herstellung und Erhaltung Herr von Quast cbenfalls bedacht L err Panoffa einen Aufsay, welcher besonders die eigenthümliche ing e:flären sollte, den Sofrates mitten unter anderen Philoso- und Dichter - Bildnissen nicht auf die gewöhnlihste Weise eines asigen und kahlföpfigen Silens, sondern in cdleren Zügen wenn auch Silen als Erzieher des Bacchus trühmten borghesishen Gruppe sie nit verleugnet. Jn eínem Aufsay handelte Herr Panofka über den attischen Heros Akade- „ven Gründer der ersten aller Afademicen. U Matter, General - Juspektor der Bibliotheken Frankreichs, hatte bbildungen eines von dem verstorbenen Shwcighäuser zu Straß- i hypothesenreicher Gelehrsamkeit vorbereiteten Werkes zur Stelle d welches die bei Rhcinzabern cntdeckten Thonreliess von rother z(astellen sollte. Die Darstellungen dieser Reliefs, welche egenwärtig "lad - Bibliothek zu Straßburg angehören, wurden anziehender und S Fa ggr arate” 0E es bei ähnlichen aretinishen Gefäßen gemein- ein pflegt. “ent Gerhard legte mehrere Fortseßun en seiner verschiedenen arhäo- en Werke vor, Cie: Puan. f G L Es L ay als Fortseßung der „Trinkschalen“’ und „etrusfischen Vasen- ij S Königl. Museums zu Berlin nächstens aus Reimerschem Ver- H, n zu stellenden „apulishen Vasenbilder“ desselben Mu- , welche in 16 farbigen Blättern größten Folio's die ansehnlichsten

seinen à

H. A. Piert!

eister

den Po bft

1845.

Nichtamtlicher Theil. Inland.

Nhein-Provinz. Binnen kurzem wird in Köln cin eisernes Seeshiff erwartet und, von einem der ersten dortigen Handelshäuser befrahtet, nah Stettin unter Segel gehen. Jn Bonn is die An=- legung eines neuen äußeren Stadtviertels, unweit des Bahnhofes und der Baumschule, im Werke ; ein Marktplaß dafür ist bereits abge- steckt und soll den Namen Agrippinenplatz erhalten. Zwei Straßen werden in rechtem Winkel auf ihn stoßen, und die eine derselben soll nah Beethoven benannt werden. Am 3, Juli traf der päpstliche Nuntius am Kaiserlich österreichischen Hofe, Msgr. Viale Prela, in S v Buda Erzbischofs - Koadjutors von Köln zu Bonn ein. Auf der Düsseldorf-Elberfelder Eisenbahn brah am 4. Juli während der leßten Fahrt nah Elberfeld an einem Waggon die Vorderachse, und großes Unglück konnte entstehen, wenn der Lokomotivführer nicht n bitt Unfall bemerkt und den Zug schleunig zum Stillstehen ge-

ätte.

- Deutsche Bundesstaaten.

E L

Königreich Württemberg. Die Direction der Near- Dawpfschi fahrt erwähnt in ‘ihrem neuesten Berichte unter Anderem, daß mittelst der Neckar - unb der Rhein-Dampfschifffahrt Güter aus- London in 12 bis 14 und aus Rotterdam in 5 Tagen nah Heil=- bronn gelangen. Zugleich is die Fracht auf den Dawpfböten nur um ein Geringes höher, als die auf den bei weitem langsamer fah- renden Segelschiffen. Der Güter-Transport auf den Neckar-Dampf- böten hat sich seit der diesjährigen Eröffnung der Schifffahrt so sehr vermehrt, daß schon jeyt zwei Drittel mehr Güter als 1843 und ein Drittel mehr als 1844 befördert worden sind,

Oesterreichische Monarchie.

Gráfenberg. (Bresl!. Ztg.) Prießniß, der an Erfahrun- gen immer reiher wird, wendet nur noch bei wenigen Kranken das Schwißen, statt dessen aber nasse, ausgewundene Leinentücher an, in welche der Patient gewickelt und dann mit wollenen Deden und Betten bedeckt wird. achdem die Reaction erfolgt und der Körper gehörig warm geworden i, welcher Zustand nah Verlauf einer hal- ben bis einer ganzen Stunde eintritt, wird der Kranke in das Bad gebracht, Prießniß hat gefunden, daß dieses: schr einfahe Verfahren die Hautthätigkeit und Ausscheidung des Krankheitsstoffes eben so und besser befördert, als das zuweilen angreifende Schwiyen, und er sieht seine Bemühungen mit. dem schönsten Erfolge ge- frönt. Nach der leßten Nummer der Badeliste beläuft sich die An- zahl der Kurgäste in Gräfenberg, Freiwaldau und Bömischdorf auf mehr als 600 und is noch fortwährend im“ Zunehmen. Fast alle europäischen Nationen sind vertreten , und selbst in dem fernen Ame- rifa zollt man dem Verdienste, welches sih Pricßniß um die leidende Menschheit erworben hat, Anerkennung, was die zehn hier anwesenden Amerikaner beweisen, welche die große Reise unternommen haben, um unter den Händen des schlesischen Landmannes von langjährigem chro- nischen Siechthum zu genesen.

Russland und Polen.

St. Petersburg, 1. Juli. Dem durch Retssoru vom Obersten zum Gemeinen degradirten Meluikofff} i ist R A S gung seines früheren ausgezeichneten Dienstes und des guten Zustan= des des Husaken-Regiments Sr. Majestät des Königs von Hannover, welches unter seinen Befehlen gestanden, vermittelst Kaiserlichen Ta- gesbefehls vom 19. Juni sein Rang nebst Orden und Adel, mit Ver= seßung zu dem Charkowschen Ulanen-Regiment, wiedergegeben.

Auf Vorstellung des Finanz-Ministers ist der Detail-Verkauf von Taback und Cigarren in allen Traiteur-Anstalten der Residenzen , der Städte und Dörfer überhaupt, d. h. der Verkauf von Taback in Pfei fen und von einzelnen Cigarren aus Kisten und Päckchen mit Bande-

S I S D I

Vasen des reichen unteritalishen Styls (durch welche dic Königl, Samm- lung vor allen anderen bisherigen Vasen-Sammlungen, mit Ausnahme nur des neapeler Museums, sich auszeichnet) zugleich mit wichtigen Erläuterungs- tafeln enthalten wird.

2) Die Hefte 21 24 (Taf. CCl bis CCXL) der etrusfischen Spiegel, durch welche der zweite Band dieses Werkes mít einer anzichen- den Reihe heroischer Darstellungen , namentlich des troischen Sagenkreises, abgeschlossen wird, i

3) Die Hefte 31, 32 der Auserlescnen griehischen Vasen- bilder, welche auf Tafel CCXI. bis CCXXII. dieses Werks den troja- nischen Cyklus ebenfalls abschließen und den auf Treja’s Zerstörung und die Flucht des Aencas bezüglichen Darstellungen unter Andcrem auch das anziehende münchener Vasenbild der von Odysseus bei der Wäsche über- rashten Nausikaa anrcihen. 4H Die zehnte Lieferung der Archäologischen Zeitung, welche in Nr. 28 bis 30 mehrere wichtige Kunst-Denkmäler Mauto am Ilme- nion zu Theben, das xantische Harpyien-Monument, angebliche Kassandra- bilder behandelt und unter Anderem auch den bacchishen Amazonen- Kampf eines berühmten Sarkophags im Dom zu Cortona enthält,

Als neue archäologishe Entdeckungen waren zu bezeihnen: 1) die roße bei Dolciano in der Umgegend des alten Clusium entdeckte arhäische ase mít vielen mythischen Darstellungen und 113 riechischen Jnschriften ;

2) neue Funde der Umgegend von Caninoz 3) römische Mosaiken ciner an derx Via Tiburtina veranstalteten Ausgrabung. /

Von archäologischen Schriften wurden vorgelegt :

4) Birch Obserrations on the Figures of Anacreon and his dog (Archaeologíia Vol. XXXI). Bei Erörterung der hierin behandelten Vasen- Gemälde wies Herr -Panofka nicht nur die mehrfach bezeugte Darstellung des. Anakreon, sondern auch die seines Lieblings Bathyllos nach.

2) Leemans De Zangles, (Leyden 1844. 4); Darstellung eines GrIG Musik-Unterrichts auf einer volcentishen Schaale des Museums zu Leyden.

3) A. VWV. Zumpti. De Lavinio et Laurentibus Lavinatibus. (Berol. 1845. 4,) Eine epigraphische Abhandlung, in welcher außer deren besonderem Gegenstand auch die zweckmäßigste Eintheilung eines Jnschristen- Corpus, mit besonderem Bezug auf das dahin einshlagende französische Unternehmen, besprochen ist,

rollen ausshließlich zum Rauchen an Ort und Stelle unter der Be- dingung gestattet worden, daß Gasthäuser , Restaurationen , Kaffee- häuser, Konditoreien und Krüge dazu jährlich Erlaubnißscheine ósen müssen, in den Residenzen zu 15, in den Gouvernements- und afen- städten zu 10, in Kreis - "und außeretatsmäßigen Städten, b wie auch in Flecken und Dörfern, zu 5 Silber-Rubel. Mi

, Zu Kasan wurde am-21. Mai zu dem für den dortigen Mili- tair-Gouverneur bestimmten Amtsgebäude, in welchem Ge- mächer für Se. Majestät den Kaiser eingerichtet werden, auf dem Gebiet der Festung der Grundstein gelegt. «Am. 18ten hatte die Grundsteinlegung des Hauses der Adelsversamm und am 20sten die der geistlichen Akademie stattgefunden. Fi Hofftäman, bald den Bau des Theaters beginnen ‘zu sehen, \ dess 1 än schon von as E dem Kaiser bestätigt und dee Stelle schon be- immt ijt. T

Seit dem Jahre 1842 geht das nah dem neuesten amerikani-

schen System gebaute Dampfboot -,Sokol““ von 42 Pferdekraft be- ständig zwischen Astrachan, Saratoff und Nischny-Nowgorod. Seine vortreffliche Bauart macht es möglich, alle Schwierigkeiten der Wolga- Untiefen, „welche der dasigen Schiss ahrt so viele Hindernisse in den Weg legen, zu überwinden. Der schnelle Gang des „Sofol“ brachte auf den Gë- danken, ihn auch für den Transport von Passagieren zu benuyen, wozu er sich nachher auch vollkommen geeignet zeigte. Der erste Versuch damit wurde îm Jahre 1843 gemaht, wo er 96 Passagiere in weniger als 10 Ta- e vom Nischegorodschen JZahrmarkt nah Astrachan brachte. Jm vorigen

ahre verließ der „Sofol‘’ Nischny-Nowgorod am 12. September Mor- gens mit 120 Passagieren und einem mit Holz beladenen Fahrzeuge am Shlepptau und “traf den 20. September um §8 Uhr Morgens in Astrachan ein, hatte also in weniger als 9 Tagen mehr als 2000 - Werst zurügelegt, obgleih in obiger Zeit äuh mehrere Aufenthalte zum Ausseßen und Einnehmen von Passagieren und zum Laden von Feuecrungs-Material u. st. w. begriffcn siad. Die Schwierigkeiten der Communication im transfaufasifchen Gebiete und mit Segelschiffen auf dem Kaspischen Meere waren bisher dem dortigen Handel mit Astrachan fast immer hinderlih, während der Land-Transport mit gro- ßen Unkosten, Zeitverlust und Gefahren mancherlei Art verbunden ist. Nur zwei Mittel giebt es, diesem Uebelstande abzuhelfen : eine Dampf- \{ifffahrt auf dem Kur und eine andere auf dem Kaspischen Meere. Dies soll sich nun verwirklichen ; die Regierung will noch während der diesjährigen Navigation drei eiserne Dampfschiffe von 100 Pferdekraft auf dem Kaspischen Meere kreuzen lassen, die nebenbei auch Passagiere. und Waaren führen sollen, während cine Prioat=-Gesellschaft, wie aus--

Kaukasien geschrieben wird, eine Dampfschifffahrt auf dem Kur ein-

E will. L

ZU den Eigenthümlichkeiten des diesjährigen Handels gehört es daß Salzfleisch und Butter aus Finnland in Riga eingeführt mer s Das Bedürfniß, welches dieser Einfuhr zum Grunde liegt, hat si nicht uur in einer ungewöhnlichen Theuerung fast aller Lebensmittel, fondern auch in einer außerordentlichen Steigerung der schon für mehrere Monate im voraus erlassenen obrigkeitlihen Taxen fundge- geben. Die Befürchtungen für den bevorstehenden Sommer können noch immer nicht versheuht werden, da selb die Witterung durch lange anhaltende Dürre und fortwährende Nordwinde das Gedeihen der Wiesen und Felder wenig befördert. Es sind augenblickliche Maß- regeln zur Sicherung der künftigen Wintersaat ergriffen.

Der Stadt Dorpat fehlte es bisher noh immer an einem in sie als Universitäts- Stadt doch ganz eigentlich hingehörigen antiquari- hen Buchhandel. Das vor einigen Jahren von einem dortigen Li- teraten begonnene derartige Unternehmen erstickte gleih ín seinen ersten Anfängen. Gegenwärtig is nun einem zu Dorpat lebenden Literaten auf sein desfallsiges Ansuchen von Seiten der Stadt - Obrigkeit die Mruja zur Gründung eines antiquarischen Buchhandels ertheilt worden,

u i Frankrei. aris , 4. Juli, Die Deputirten - Kammer bes{äfti te beute mit Erledigung von Petitionen. Diese Sißung F q une

R Scbloß Stolzenfels.

Das Schloß Stolzenfels, gegenwärti zu einer Königlichen Hofburg erhoben, „verdient jeßt, wo es zu dem mpfange der hohen Gäste eín- gerichtet ist, welche in diesem Jahre die Rhein - Ufer besuchen werden, mit Recht scinen Namen. Die Lokalität gestattete nicht, viel Räumliches zu dem ursprünglih Gegründcten hinzuzufügen, weshalb für das Königliche Gefolge unterhalb des Schlosses in einer Schlucht cine zweite Burg erbaut wurde, welche von der Stadtseite (der koblenzer) die Ansicht bedeutend belebt und den bequemen Fahrweg auf die Höhe mit den dazu gehörigen Ueber- brückungen außerordentlich anziehend macht. Der Schloßhof, die Gärtchen und Mauerthürme sind theils an si, theils durch die Aussicht, welche sie gewähren, äußerst reizend, und das Schloß selbs, die Zimmer der hohen Herrschaften prächtig und dem Acußeren gemäß mit Hausrath ausgestattet, der theils aus erworbenen alten Gereiden besteht, theils aus neucn, welche nach dmers gte alten gearbeitet worden. An Gemälden, Kunstsachen, Alterthümern be igt das Schloß einen bedeutenden Reichthum, hat einen mit Waffen geschmückten Rittersaal, der sehenswürdig ist, und neben di-sem noch eine Zweite Halle, die man Geschichtshalle nennen fönnte, deren grö- ßerer Theil bereits dur Heinrich Sttilke gefertigt worden, die aber erst im künstigen Jahre ganz vollendet sein dürfte. Die Halle bictet in ihren drei spipbogigen Seitenwänden sechs grofe Felder zu Bildern, an der vierten Fensterseite vier kleine Felder, welche allzusammen durch geshmadckvolle, an - die Architektur sich genau anschließende, organisch aus einander èntsprin- gende Arabesken eingefaßt und verbunden sind. Die vier fleineren Felder enthalten die Bilder der vier heiligen Ritter : Reinold, Martin, Gercon und Moriy. Die größeren Felder Geschichtsbilder, Bilder von Ereig- nissen, welche auf die Rheinlande Einfluß hatten, die über dieselben einen Schimmer wiedererweckender Herrlichkeit werfen, deren jedes ein- zeln dazu eine eigene Nitter - und Herrschertugend hervorhebt. Die Tapferkeit erblicken wir im Heldentode des blinden Königs Johann von Böhmen (Luxemburg) iu der Schlacht bei Azincourt, Die Míinne is dargestellt durh den Empfang- der Prinzessin Eliza von England am Rhein- Gestade. Die Königstochter , unter einem Baldachíne einherreitend, von dem Gefolge ihrer Frauen begleitet, von volksthümlich gekleideten Mádchen mit Weihgeschenken empfangen, bildet - einen zauderis@en Gegensay zum Helden Friedrich 11, welcher sich, von seinen Rittern gefolgt, bewi an sie’ drängt, Die Treue isst bezeichnet durch

Ta

[lkfommnend den Opfertod Hart-