1845 / 229 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

rungs-=Bevollmächtigten, Gcheimen Re ierungs-Rath von Bethmann- r vorle zu werden. Allerhöchstdieselbe durcheilte demnächst am Arme unseres Königs das Universitäts - Gebäude, um mit dem lebhaftesten Juteresse alle die Räume zu sehen, in den ihr durh- lauchtigster Gemahl, welcher - bekanntlich noch vor wenigen Jahren unter Pin akademishen Bürgern immatrikulirt war, geweilt hatte. Bald näch 1 Uhr kehrte der Zug hierher zurück, um 2 Stunden spä- ter nah Köln aufzubrechen, woselbst diesmal der Dom besichtigt wer- den sollte. Die Allerhöchsten Herrschaften wurden dort von der Geist- lichkeit, den Behörden der Stadt und den verschiedenen, für den Fort- bau des Doms thätigen Vereinen empfangen und. nahmen mit dem höchsten Jnteresse Kenntniß von allen Theilen dieses großen Bauwerks.

Nach der Rücktkehr von Köln und eingenommenem Diner ver- einten die herrlihen Säle unseres Schlosses eine äußerst länzende Gesellschaft zu einem Konzert. Dem Orchester gegenüber saßen im Hälbkrêise sämmtlihe hohe Gäste, welche einige Stunden vorher durch Jhre Majestäten den König und die Königin der Bel- gier vermehrt worden waren. Der übrige Raum wurde durch das Gefolge, die höheren Beamten, die Ritterschaft und sonstige ausgezeichnete Personen aus der ganzei Provinz mit ihren Danien eingenommen. Das Konzert eröffnete ein Festgruß zum Empfang der Königin Victoria am Rhein, voû Meyerbeer komponirt und dirigirt Und gesungen von Mantius, Pischeck, Staudigl, Böttcher und einem ausgezeichneten Chor, Darauf folgten Vorträge von Lißt, Staudigl und Pischeck, des Fräuleins Jenny Lind, der Madame Viardot- Garcia und des Fräuleins Tuczek, und die Gesellschast trennte st{ch näch Mit- ternaht mit dem Bewußtsein, eine solhe Vereinigung der ausgezeih-= netsten musikalischen Leistungen nie vorher erlebt zu Vabrii:

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Der Dresdener Anzeiger ent- hält folgende Bekanntmachung :

„Um den von mehreren Sciten gegen mih geäußerten Wünschen zu entsprechen, erfläre ih a!s Augenzeuge auf mein Ehrenwort, daß Se. Königl. Hoheit Prinz Johann den Befehl zu dem durh die Umstände gebotenen Feuern bei den Ercignissen zu Leipzig am 12, August weder gegeben habe noch habe geben können. Dresden, 15. August 1845. Major v. Zeschau, Adjutañt des General-Kommandos der Kommunal-Garden.““

Die Deutsche Allg. Ztg. berichtet aus Leipzig, 17. August : Die Berufung der Stadtverordneten und der Kömmandanten der Kommunalgarde auf das Rathhaus, um daselbst durch den wirklichen Geheimenrath v. Langenn als Königl. Kommissar die Antwort des Königs auf die von der Stadt Leipzig überreichten Adressen mitge= theilt zu erhálten, vereinigte die Genannten zur anberaumten Zeit, 2 Uhr Nachmittags, im großen Rathhaussaale.

Nachdem der Königliche Kommissar eingetreten, sprach derselbe :

„Meine Herren! Jm Auftrage Sr. Majestät unseres Allergnädigsten Königs erscheine ih bei Jhnen, um Jhnen die Worte und Willensmeinung Sr. Majestät in Bezug auf die Allerhöchstihm überreichten Adressen zu ver- fünden, Es isst mir sehr s{merzlich, meine Herren, daß mein Erscheinen durch Vorfälle herbeigeführt ward, die das Herz und den Stolz des Sachsen in gleicher Weise verlegen, Die Negierung wird die von ihren Organen ergriffenen Maßregeln vertretenz zu irgend einer Diskussion hierüber bin ih nicht beauftragt. Da aber die Unwahrheit, die große Krankheit unserer Tage, den Namen eines edlen Fürsteù auf unglaublihe Weije angreist, so will ih nur einfach den Hergang in Bezug auf Se, Königl. Hohcit den Prinzen Johann Jhnen nochmals vor das Auge treten lassen. Die Rcvue der hiesigen Kommunal-Garde fand in der N Weise statt, Am Schlusse derselben brachte man dem Prinzen Johann ein ebehoch. Nach der Revue be- gaben sich Se, Königl. Hoheit nach der Pleißenburg und versammelten dann die Vorstände der Behörden und der Stadt zur Tasel im Hotel de Prusse, wo Höchst- dieselben abgetreten waren. Mit und nach dem Zapfenstreiche der Kommunal- Garde hatten sich dihte Volksmassen vor dem Hotel de Prusse versammelt, welche nicht allein schricen und tobten, sondern auch mit Steinen warfeu. Es ward nun der Kommandant der Kommunal-Garde befehligt, Mannschaf- ten heranzuziehen, um die Massen zu zerstreuen, Jn Folge dessen schickte der Kommandant der Kommunal-Garde nach der auf dem Naschirarkte stehenden Wachmäunschaft, Diese könnte nicht sofort herbeigezogèn werden. Während dicser Zeit drängte sich das Volk immer dichter zusammen, schleuderte Steine in die Fenster und Hausflur des Hotel de Prusse, und es nahm der Lärm auf bedenkliche Weise zu. Bei diescr Lage der Sache ward von der Königl, Civilbehörde der Stadtkommandant und Kommandant der Garnison, Oberst v. Buttlar, veranlaßt, eite Abtheilung der Garnison als militairische Hülse herbeizuziehen, Es rückte nun au diese Truppe heran und drängte die to- benbe Menge von der Nähe des Hötels zurück, Doch die Massen rottirten sich “aufs neue zusammen und wollten nicht weichcn, seßten vielmehr das Schreien und Werfen mit Steinen fort. Die Befehlshaber der Truppen haben ihrer dienstlihen Versicherung nah das Volk zum Auscinandergehen aufgefordert, da aber dies ohne Erfolg war, immer wieder Steine gegen die Truppen geworfen wurden und mehrere Soldaten und Offiziere Steinwürfe erhielten, ward zum Fertigmathen fommandirt, dann aber noch einmal das Gewehr beim. Fuß genommen, hierauf aufs neue fertig gemacht und endlich Feuer gegeben. Die bewaffnete Macht hat also den bestehenden Geseßen nah gehandelt, sie ist auf vorgängige Requisition der Königlichen Civil- Behörden eingeschritten, und es leuchtet zugleich aus dieser, offiziellen Be- richten entnommenen Darstellung ein, daß der Prinz Johann den Befehl zum Feuern niht gegeben hat und solchen Befehl hier gar nicht einmal ge- ben fonnte, und daß diejenigen, welche daher den Grund zu Unglimpf neh- men, den Hergang der Sache nicht kennen oder nicht kennen wollen. Jeder redlih Gesinnte wird, wie man erwartet, dergleïhen Gerüchten wider-

sprechen.“

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Hierauf las nun der Königl, Kommissar folgende Antwort des

Königs den Versammelten vor : j

„Jch habe dié Deputirtên empfangen, die gekommen waren, mir im Namen der Stadi Leipzig ihre Theilnahme an dem beklagenswerthen Ereig- niß zu bezeugen und ihre Anhänglichkeit und Treue zu versichern, Jch finde mi bewogen, dêr Stadt Leipzig hierauf noh besonders Nachstehendes zu eröffnen, will au, daß dies zur öffentlichen Kenntniß gélange. etseglües und olz war ih stets in dem Brwußtsein, über ein treues olf zu hérrschen, das tiefbegründete Achtung vor Gesey und Recht und feste Anhänglichkeit an das angestammte Fürstéènhaus so oft und untér dên shwierigsten Verhält- nissen bewährt hät. Gestügt auf díe dem Lande verlichee Verfassung, durste ih vertrauen, daß das sächsishe Volk, überall von ihrem Geiste durhdrun- gen, auch in den Stürmen einer bewegten Zeit daran festhalten und nur auf dem Wege des Gesehes und der Ordnung wvandeln werde. Desto tiefer Ie es mi geshmerzt, däß díe zweite Stadt des Landes, in der ih gern weilte, in der ih so oft Beweise treuer Liebe und hochherziger Gesinnung empfing, daß ‘das vielfach gesegnete uñd blühende Leipzig der Schauplaß eines unwür- digen Frevels gewesen, daß dort das heilige Geseh verlegt worden, verleyt ín der Person meines vielgeliebtéèn Bruders, ‘der sih in Erfüllung des Be- rufs, den er aus reiner Liebe zum Vaterlande übernommen, arglos und voll Vertrauens wie sonst in die Mitte von Leipzigs Bürgern begeben hatte. Es erfüllt mih mit tiefer Betrübniß, daß man sich nit entblödét hat, durch eben so gritndlose als unwürdige Gerüchte dic Méitiung des Volks auf- zuregen, und ih warne ernstlich und väterlih davor, ihnen Glaubci beízu- messen. Jch beklage innig die viellciht ganz \{uldlosen Opfer, díe in Folge des nöthig gewordenen Einschreitens der bewaffneten Mäádht gefallen sind. Strenge Untersuchung der stattgefundencn Unordnungen und cine unbefangene Betrachtung des Verfahrens der Dehördes wird Licht über das Ganze verbrei- tcn, und das fernere Zusammenwirken aâller Gutgesinnten wird die hergestellte äußere Ordnung erhalten, so daß es hoffentlich nicht ernsterer Maßregeln bedür- fen wird, um dèm Geseye seine Geltung zu vérshaffen. Aber mit tiefem Schmerze muß ih es aussprechen : wankend gewörden ist mein altes Ver- trauen zu eíner Stadt, in deren Mitte auh nur der Gedanke einer solchen Handlung entstehen, unter déren Augen er ausgeführt werben könnte. Mit Ernst und Milde ríchte ih darum an die große Zahl der Gutgesinnten Leipzigs, dencn das Wohl des Vaterlandes und der Stadt und dic Ehre des sächsischen Namens am Herzen liegt, mein Königliches Wortz mögen sie sih fest an Thron und Verfassung anschließen, mögen sie mit Würde und Kraft den Bestrebungen derer Mgr gen teen die nicht verfassungs- mäßige Ordnung, sondern die zügellóse Herrschaft Aller wollen , auf daß das Geschz heilig gehalten werde in aller Zeit und ih mit dem alten Ver- trauen auf cine Stadt blicken köntne, die meinem Herzen stets theuer ge- wesen is, Gegeben zu Pillniy ani 15, August 1845, Friedrich August. von Falkenstein, :

Am Sqlusse der Versammlung brachte dér Vorsteher der Stadt- verordneten dem König ein Lebehoh aus, in welches die sämnitlichen Anwesenden einstimmtén. Diese Antwort des Königs wurde heute

Morgen dur Anschlag zur allgemeinen Kenntniß gebracht. :

Von, Seiten des Raths und der Stadkverordneten ist heute nachstehende Bekanntmächung erlassen worden :

„Es sind in den jüngstvergangenen unruhigen Tagen in Bezüg auf die befannten traurigen Vorfälle, welche sich hier zugetragen haben, Mehrere auf dem _ Rathhause hier erschienen und haben dasclbst als Deputirte An- träge gestellt, Die Ordnung ist in unsere Stadt zurückgekehrt, Unter diesen Umständen können daher nur noch Einzelne persönliche, auf die gedachten unglücklichen Ereignisse sich beziehende Anträge anbringen. Es ist deshalb eine außerordentlihe Kommission aus der Mitte des tadtraths und der Stadtverordneten ernaunt und ermächtigt, um - selbige entgegenzunehmen und darauf Entschließung zu fassen. Die außerordentliche Kommission hält von heute an ihre Sizung auf dem Rathhause ín dem Kouferenzzimmer Nr. 1., Vorimíttags von 10 bis 12 Uhr und Nachmittags voin 4 bis 6 Uhr, Die Mitglieder der außerordentlichen Kommission sind: Vicé - Bürgermeister Otto z_ die Stadträthe Dr. Demuth, Dr. Seeburg, Fleischer, Henze, von Posern - Klett; Dr. Haase, Vorsteher der Stadtverordneten; die Stadtver- orbueten Vogel, Pohlenz, Karl Francke, Karl Seyffert, Advokat Koch,“

Außerdem wurde vom Rathe noh Folgendes veröffentlicht : -

„Da die Zahl der bei den träurigen Ereignissen des 12, August Ge- tödteten und Verwundeten sowohl Bird umlaufende Gerüchte als auch in öffentlih ausgehängten Verzeichnissen sehr verschieden angegeben wird, so finden wir uns veranlaßt, zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, daß nach den angestellten, so weit mögli genguesten Ermíttelungen dabei die nach- benannten Personen: der Privatgelehrte Nordmann, der Obér - Pöstamts= Schreiber Pricin, der Ober-Postamts Accessist Jehn, der Handlungs-Commis Freygang, der Sthriftscßer Müller, der Märkithelfer Kleeberg und der Poli- zeidiener Arland getödtet, so wie fünf Personen verwüundét wordén sind,“

XX Königreich Sachsen, 16. Aug. Ueber den eigent« lichen Vérlauf der Auftritte in Leipzig sind sowohl in der Residenz als auf dem platten Lande noch immer nur unzuverlässige Gerüchte îm Uinlauf. Dié Parteien suhen die dadurch hervorgerufene Volkê= stimmung für ihre Zwecké zu benußen, weshalb jeder Besonnené sich wohl hütet, den désfállsigen Erzählungen und Nachrichten vollen Glauben zu \{enken, Deshalb wird auch mit Verlangen authentischen Berichten entgegengeséhen, derèn Ausbleiben Vielen unerklärlih is. So viel schcint festzustehen, daß die Reoue der Konimunal-Garde keine Veranlássung zu dem Aufstande gegeben hät, dieser vielmehr längst vorbereitet war, Offenbar beabsichtigte man eine Demonstration ge- gen dié Mäximen der in Evangelicis bèauftragtèn Staats-Minister. Wahrscheinlih haben die Uaternehmer gegläubt, diese Demönstration in géwissen . niht geseßwidrigen Schränfen vollführen zu können; dié Exzessé, die si darán géknüpft, sind vielleicht eine den Leitern dés ge= fährlihen Unternehmens selbst unerwünschte Folge der erzeugten Auf regung des Pöbels gewesen.

Die Deputationen des leipziger Stadtraths und der Sh ordneten sind von Sr, Majestät dem Könige und gehört worden, dessenungeachtet zirkuliren auch über deren Eng und Entlassung verschiedenartige Gerüchte, i

Die Protestation zweier Mitglieder der Stadt Polizei: D, tion zu Dresden und deren Verweigerung ihrer Mitwirkung zur | ziehung der in der evängelishen Glaubenssahe ergangenen y, nung hat sélbst bei ihrèr Partei wenig Anklan tes Mitglied der Stadtverordneten, welches e beigéördnet ist, hat sih denselben “nit angeshlossen, und aud j Versammlung der Stadtverordneten hat der Antrag, jene Prob tion zu der ihrigen zu machen, Widerstand gefunden und wird . Modificationen erleiden. Judessen thut sich das Verlangen nag rücknahme jener Verordnung und der bekannten ministeriellen | rung dur die Corporationen der Stadtverordneten im Lande

mehr kund.

XX Frankfurt a. M., 15. Aug. nigin Victoria von Großbritanien trifft statt j den Mittagsstunden in Mainz von Stolzenfels ein und w man hört, bis nach Frankfurt von Sr. Majestät dem Kÿ pt Preußen begleitet werden. Es ist indessen noch unbekannt, wi Zhre großbritanishe Majestät in Mainz verweilen wird. terung ist leider fühl und regnerish.

Rußland und Polen.

St, Petersburg, 12. Aug. Dem Grafen Wiel reñ- Kurator des Kaiserlihen Findelhauses zu St.. Peter dem Geheimerath und Senätor Fürsten Obolens des Findelhäuses zu Moskau, is der Alexander = dem Contre-Admiral Gra Klasse verliehèn worben. : j

Jm verflossenen Jahre wurden dur ‘das Unterrichts-Müj dem Kaiser 22 Werke dargebracht und 12 in die Erernitage-Bi eingetragen. Ueberdies wurden noch vier periodische Srisi währénd Sr. Majestät vorgelegt. ;

Aus einer Zusammenstellung der Angaben in Betreff h zelnen Lehr - Bezirke geht hervor, daß während des Jahres {| Kaiserthume zwei adelige Justitute, zwei adelige Pensionen bi nasien, eine Kreisschule und eine Gymnasial- Äbtheilung y Klassen eröffnet wurden ; achtet der fortdauernden Ueberweisung ereih des Ministeriums der Reichs-Domainen, sich um l der Privät-Lehr-Anstalten um 45 erhöh lihen Gouvernements eine Muster-Pension f i und drei Schulen für arme Mädchen sich befinden, welche zul der abgeschafften Lehranstalten bei römisch-katholischen Non Berner wurde im Lehrbezirk von Warshu Kunstschule beim warschauer Real-Gymnasium errichtet , nidt d wurden Parallelklassen bei 6 Gymnasien und bei 3 Bezirksshi öffnet; auch kamen 5 Sonutagsschulen für Handwerker, 7 Em hulen für Kinder beiderlei Geschlechts zu d Die Gesammtzahl aller unter dem Unterrichts - Mi stalten im Kaiserthum und im Königreich betü mithin 84 mehr, als im Jahre 1843, und hi rihtgenießenden is bis auf 186,700 angewads Jahre 1843 einen Mehrbetrag von 55) 1 äuf das Kaiserthum kommen, Die ycéèn überwiegt die vom J hat si{ch im veri An diese Uebersicht knüpft der

folgende Betra daß dié Anzahl be! Unterrichtgenießenden auf denselben f rend wächst, bei besonderem Zudrange der Lebteren zu det [i In den lehten vier Jahren ht und die der Unt standenèn Lehranstalten ¡in zu Níschnei-Nowgorod und Pensa, welt (d gen Darbringung des Adels dieses Gouvnet fmerksamkeit auf sich. Jndem dieselben i rung für die. Ausbildung von Kindern dil standes zu bringenden Opfer erleichtern, andererseits äber alle zu lihen Erreichung eines so heilsamen Zweckes nothwendigen f gungen in sih vereinigen, bieten die Anstälten dieser Art, als ch noch den Vortheil där, daß die adelige Y ßer aller Berührung mit den übrigen Ständet( si aus diesem Grunde die Möglichkeit ergab, den L ihren ünmittelbaren Bedürfnissen angemessen zu erweitern ui gemäß die Rechte drr Zöglinge, welche den vollständigen Ku

endigt haben, zu erhöhen, Auf feste und wohlerwogene On estüßt und unablässig in der vorgeschriebenen Richtung fortsh1 rebt die Volksbildung ihrem Ziele rühig, aber unablenkbat | organisirt sich allmälig in ihrèn einzelnen Thcilen. Bereits # sle nicht _mehr umfassende und tief eingrcifende Reformen, sal vielen Stüden beginnt sie die erwünschten Resultate erst

huldreich angen

gefunden. Ejy nfalls jener V,

Ihre Majestät dj heute erst mor

fen Heiden der St. Stanislaus-Oity

daß die Zahl der Pfarrs{huh,

vieler von deusellq 4

unter denen in Mädchen des Mith

errihtet wurden.

schulen und 11 S

stehenden Lehran genwärtig 3536, sämmtlicher Unter im Vergleich mit macht, von denen 356 Studireudèn auf Universitäten und L um 324, die der Gymnasial - Sch Jahre um 1777 vergrößert.

rihtsminister am Schluß sein ¿„Diesés Ergebniß meines Berichtes zeigt, Anstalten und die der

è bei, Die Werke Theil bereits abgedruckt sind, zum Theil noch für den Druck

es Berichts

Und niittleren Lehranstalten. Zahl der Schulen um 305 Unter den neu er

errihtgenießehl 23,269 zu. adeligen Junstitute sein der mildthäti verdank:n, bes seits die von der Regie

öondere Au

abgeschlossene, au in denselben au

emrm

Infanterie-Regiments, das Schühßen-Corps, die Studirenden der Universität, das engere Comité mit dem Bildhauer Hähnel und dem Erzgießer Burg- \{hmiet, die Fest-Kommission, die Mitglieder der Universität unnd des Stadt- Raths, die geistlichen, Civil - und Militair - Behörden, die Deputation der Universität, die Deputation der Bürger, ein Musik - Corps, die Bürger, die Gewerbe, eine Abtheilung Militair und Polizei, Der Zug be- wegte sih durch mehrere Straßen auf den Marktplayp. Auf dem Rathhause hatten sich vie Ehrengäste und die auswärtigen Depu- tatiónen versammelt, welche der Zug hier in seine Mitte aufnahm. Dann ging derselbe weiter in die Münsterkirhe. Jn diefer nahmen das Orchester und die Sänger den hohen Chor“ein, die Gäste und das General- Comité aber die Vierung und ‘den Anfang des Mittelschisses, und fernér waren Pläge für alle Theile des Zuges bestimmt. Die übrigen Räume exfüllte das große Publikum. Ein feierliches Hochamt wurte gehalten mit Becthoven’s Missa- Nr. 1 (in C), unter der musikalischen Leitung des Pro- fessors Dr. Breidenstein. Die v O war cine fast in allen ihren Theilen gelungene, Darauf fand die feierl he Juaugüration nah Ankfüunst Ihrer Majestäten statt. Von ganz außerordentlichem Volksjubel wurden Aller- höchstdieselben begrüßt, wie sie zu Wagen über den Münsterplay nah dem gräflich Fürstenbergschen Palais von der Bonn-Kölner Eisenbahn fuhren z Ka- nonen donnérten, und alle Glodcken ließen gleichzeitig Töne der freudigsten Begrüßung und Verehrung weithin erschallen. Bei dem Grafen von Fürsten- berg angekommen, wurde. den Allerhöchsten und Höchsten Herrschasten díe Stiftungs - Urkunde des Denkmals ehrerbietigst von einér Deputation des Comité’s in zweifacher Ausfertigung auf Pergament (cine bestimmt zur Niederlegung im Monumente selbs, die andere aber für das Archiv der Stadt) zur Unterzeichnung vorgelegt. Diese erfolgte von dem Könige und der Königin, von der Königin Victoria von England Majestäten, dem Prinzen Albrecht, dem Erzherzoge Friedrich von Oesterreich, dém Herzoge von Anhalt-Cöthen, dem Erbprinzen von Meiningen u, \. w, ; O des Co- mité's versahen dieselbe ebenfalls mitihren Unterschriften. Einige Minuken nach- her öffneten sich die Flügelthüren des großen Balköns, die Majestäten tra- ten auf denselben - und dié Allerhöchsten Frauen nahmen die Siye ein, fin abermáliger anhaltender Zubeiruf erscholl allgemein so, als wäre ihm ein Ende nicht abzusehen gewesen, Nach einigen Momenten der Ruhe

sprach der Präsident des Comite's, Professor Breidenstein, folgende Worte in der Nähe des Denkmals; i „HDochansehnliche Versammlung!

Ludwig van Beethoven i in dieser feierlihen Stunde das Losungs- wort der Huldigung, der Arerlennung, des Dâánkes, der jubelnden Bégeiste= rung von den Tausenden, die um des unstcrblichen Mannes hochaufgerich= tetes Ehrendenkmal versammelt sind, und fernhin in alle Welt, wohín nur

die Kunde von dieser, dem gewaltigsten Herrshèr im Reiche dèr Töne berei- -

teten Huldigung gedrungen is, stehen in dieser Stunde abermals unzählige Tausende im Geste mit uns an dieser feierlihen Stätte und theilen die Gefühle, die unsere Scelen bewegen, die unscre- Herzen erfüllen und die tief gerührt und freudigstolz aus unseren Augen leuchten, l Die Menschheit hat auf ihrem Entwickelungs8gange Epochen , die inaß- gebend auf Jahrhunderte hinaus zu wirken bestimmt sind. Helden und Weise drücken ihrem Zeitalter ein Gépräge auf, wövon noch die spätesten Zeiten. die Spuren an ih tragen. So auch hat die Wissenschaft, die Kunst ihre Phasen der Erncierung und .des Umschwungs, hínter welchen ih oft lange nachher fein weiterer Fortschritt, kein neuer Trieb dex Eñtwickelung eigt. Eine solche Epoche war in der jüngstverflosscnen Zeit einer der {ön- fes und edelsten Künste, ter allgewaltigen Tonkunst, zu Theil geworden, eine Epoche, die wie cin Riesenarm im Ströme der Zeiten, in dein unbe- gtänzten Reiche des \ha}ffenden Genius hoh emporragt, und ihr Begrün- der war der Mann, déerheute auf den Höhepütükt menschlicher Huldigung gekommén ist, war Ludwig van Beethöven. So wie aus dem Düuikel der Nacht ein Steri nach dem anderen hervorbricht, so eritströmten der ünergründlihén Tiefc séi- nes {öpferishen Geistes in \cneller Aufeinanderfölge jerte geivaltigen Klänge und Töne, die balb leih einem himmeldürhschreitendén Psalme den Ewigen, Unbegreiflichen chnenv shauèn und liebend preisen, bald alle die ticfinnigsten Gefühle der Menschenbrust in ihren gehëimsten Bebungeit enthüllen und ausströmen, balb ven Siegeslauf des Helden ünd die Trauer um seinen Untergang, bald den Donner des Himmels ünd die Schrecken der Schlacht, bald des Hirten tiäumerishes Sinnen am murnmelnden Bähe, bald den nagenden Kummer des Einsamen im Kerker, bald den Göttéerfun- fen Freude mit Unnachähmlicher Kunst schildern und zum Jdeal vers{önert der-Einbildungskraft entzückter Hörer vorführen, Mit ürkräftiger Selbst-

Feit stellte er diese im proteishen Wechsel sich immer neu gi en Geistes hin; älte, dürch lange Verjährun# fühn nid unbedenklich höheren, liche, durch éenblôse WiederkthiW genügende Formen verließ er entweder j! {tenden Anhauh seines Geistes in tit ilde auftraten und veredelt in einem Lis Mít jedem Wh im Bewüßtseïn der ihm inn höhere Stüfe im Tempel dér Kunst, war es niht nur cine Stufe, #

auf dem zur Höhe des Jdeals | Pfórte zum A _ Und diese eígenthümlih? gkeit, diescs Bahnbrééhen dürch bis di se unablässige Selbsternenérüng des schaffen hirgends zu rastén, nirgends auh nur es, worin Beethoven fast | téit Werken das nämliche S" so darf man nux Beethoven's ersté rfen, man darf nur seine erste Symphonie mit seiner 1e! glei die ungeheure Kluft wahrzunehmen, die zwis! wenn sie mit einändcr in Verbindun | d two nähme ich Géñius auch nur anzudeuten, dessen | ründet hat, und den zu würdi öpfungen im Staitde sind? ame, so weit nür die Het? efitñden hat, mït Ehrfurcht und Bewünderutig 1) skheroen zu ihrèn glänzetdsten = r diese Stadt mit gere{htem 1

er, în den Mäueri dieser uralten Stadt, durch ihre hol ergängenheit ‘und der Gegentvart die Pf E , dié dexi Zanberfihg der ?

e eines überrèi fößlih scheinênde Ge t samëren Kunstzwecken äuf z herkömm ermüdende, als an sich un {uf sie durch den befru um, das sie als neue Geb ten, das nux Er in ihnen zu ahnen vermochte. er zu {afen begann, sehte er, Kraft, seinen Fuß auf eine es vollendet ein Niesenschritt führenden Pfade, sten der Künst war daniît aufges{hlo}en. tung seiner künstlerischen Thäti bekannte Regionen, die mögens, dieser Dra Geistes Wohnung au steht, Wein Andere ihren ersten und (4; Urfprünges aufgedrückt haben,

the opferte er

schlagen, das ist

aubzufüllen ist, ch wöhin würde #8 mich führen un Wirken und Walten eines vielleicht nöch Keiner Worte, sondern nur seine éigenen es ist Beethoven! Geistes Eingähg wird, der unter gezählt wird, umb den insbesonder Stóölze ihren Söhn nent.

völlständig er Beethoven, dessen

eutf{hlands Kun

Aber

Fürsten der E ung auf seinem Lebenspfade fehlen, Ein Höchstes und Sthönstes,

uind dér Künst, iinerhalb dieses Bezir

, und vielleicht in noch mehreren ewährt sie Hoffnungen Zukunft, miter deren stillem Einflusse Álles langsain rest A Er «zung hat, niht einé Blüthe des Augenblids, sondern cine ge-

_— [111

gte und dauerhaste Frucht zu sein. Dieses geregelte Vorwärts= 0

ten, der beständigen und aufmerksamén Be âchtung bemerkbar, rast nicht durch feine äußere Ershéinung, aber es spricht deut= r die verborgene Kraft, welche ihm innewohnt und sich dur [be fundgiebt, Unter dem belcbenden Einflusse derselben ziehen

Lehr-Anstalteu des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts, nah=

fast alle Privat= Erziehung unwiederbringlih in ihnen unterge=-

jen, eine immer größere und größere Anzahl junger Leute zu sich

i, die eine vollständige und gründliche Bildung suchen, wélche hl dem persönlichen Berufe einés Jeden, als auch den allgemei= Bedingungen unseres Volkslebens, entsprehend sei, Dieses Be- durchdringt schon alle Klassen der Gesellshaft und wird von allen mehr oder minder empfunden, Zu gleicher Zeit wird ein eicher Volksstamm zu einem neuen geistigen Dasein erweckt. Es en zur Verbreitung der Bildung unter den Juden ungesäumt in hiedenen Theilen des Reiches Lehr - Anstalten manni der Art et, welhe den allgemeinen christhchen Schulen nach fang und

ichtung entsprehen. Endlich lernen die Juden, nachdem sie lange

halsstarrig sich von dem gesammten Staatskörper abgesondert

[lten haben, die väterlihe Fürsorge Ew. Kaiserl. Majestät begrei=

Mit der Erziehung der jüdishen Jugend in den für dieselbe eten Schulen wird die Zeit der Wiedergeburt für dieses durch Schifsal eben so merkwürdige als in Ansehung des Staatösle- Aufmerksamkeit verdienende Volk beginnen; und vielleiht werden

mit Hülfe der Erfahrung und des Nathbenkens uns der Lösung

vielbesprochenen und schwierigen Aufgabe nähern. Jn diesem e der hauptsächlichsten Anordnungen des Ministeriuds würde nen wichtigen Theil seiner Geschäfte übergehên, wenn ich nicht stalten des Königreichs Polen gedächte, welche nohch nicht lange in dereih des Ministeriums des öffentlichen Unterrichts eingetreten sind. Verlauf von 5 Jahren ist die beabsichtigte Verschmelzung des dortigen déx beate d mit dem állgemeinèn Unterrihtssysteme im Kaiser= shon béiná è vollstäudig ins Werk gesebt. Die Bezirks-Schulen

nanen k auf gleiche Stufe mit den derartigen Anstalten im

ume gestellt und dienen zur Vorbereitung der Zöglinge auf Eintritt in die russischen Universitäten. Das Real-Gymnasium

Parschau bietet der gewerbtreibenden Klasse der Bevölkerung des reihs spezielle Unterweisung dar, und ovp. wird, dem

Ew, Majestät gemäß, der Plan entworfen, einen Theil der

ogishen Lehr- Anstalten des warschauer Lehrbezirkes in Real- en zu verwandeln und die Stufe und Bestimmung einer jeden ben in nähere Uebereinstimmung mit den Bedürfnissen des s und der Bewohner zu bringen. Mittlerweile befindet si die ahre 1844 eröffnete Kunstschule bereits in ihrer vollen Wirk= t, Wenn auh das gegenwärtige Unterrichts - System in so x Zeit noch nicht alle seine Resultate zu Tage fördern fonnte, so ih dennoch zu glauben und bin berechtigt zu hoffen, daß die fernere ckelung desselben sowohl befriedigend als auch daucrhaft zu sein iht. Die eigentlich wissenschaftlihen Justitute des Reiches be- en mit Ehren die Achtung, welche sie sih durch ihre nüblichen suhungen und Shristwerke “erworben haben. Die Akademie Wissenschaften, die arhäographische Kommission, die Haupt- warte, jede in der Sphäre ihrer bestimmten Beschäftigungen,

beständig und erd zur genaueren Kenntniß unseres Vater= er archädgraphischen Kommission, welche

titet werdén, hellen die vaterländishe Geschichte und die Ver-

hcit der russischen Nation immer durchgreifendeèr und genauer

Die Bestimmung der geögräphishen Länge der Sternwarte Md als des Fundaméntal = Punktes für die weis éruiessungen auf der ganzen Ausdéhnung des Reiches,

ur die ergänzende hronometrishe Expedition zwischen Altona Vteenwih zur größtmöglichen Genauigkeit gebraht, Die Fübhne mit so überrashendem Erfolge gekrönte geologishe Expedition délidorff's nah den äußersten nördlichen Gränzen Sibériens wird vartete Résultate hervorbringen, welche diese Reise in eine Reihe den shwierigsten bis jeßt bekannten Untérnehmiüngen zur See zu Lande stellen werden, Die vulkanischen Untersuchungen des iter Professors Abich in den Umgegenden des Kaukasus berehti- jur Hoffnung auf nit weniger glänzende Erfolge,“

Frankrei.

Paris, 14, Aug. Der Herzog von Nemours und seine Ge- in werden am 28, August von St. Jean de Luz im Ober =- Py-

n-Departement nah Pampelona abreisen, um dort mit der Kö-

hen Familie von Spanien zusammenzutrefsen. Es heißt, der

g habe bereits zu der Vermählung des Herzogs von Montpen- i der Infantin Louise von Spanien seine Einwilligung gege- Min glaubt, daß der Aufenthalt des Königs in Eu \ich bis September verlängern dürfte. Täglih werden bedeutende Vor-

von Lebensmitteln und Möbel dorthingeshafft, weshalb das

t h verbreitet, man erwarte daselbst den Besuch hoher Per-

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Wie man vernimmt, wird ín kurzem cine Verorduung in Bezu auf dén israelitischen Kultus in Algerien erscheinen. Jn Algier wirs

ch der Sih eines Central-Konsistoriums befinden, zwei Unter-Kon- sistorien werden in Konstantine und Bona errichtet. Sie werden indeß alle drei unter die Ober-Aussiht des israelitischen Haupt-Kon= sistoriuums vou Paris gestellt.

Marschall Bugeaud is, von der Expedition gegen die Kabylen zurück, am 4, August zu Algier angekommen; in seiner Begleitung -war auch der Oberst Pelissier.

Der Erzbischof von Paris hat Gebete in den Kirchen angeord- net, um günstiges Wetter e die Aerndte vom Himînel zu étllebio.

Es scheint, daß die Behörden nun mit Strenge gegen die noch nicht zur Arbeit zurückgekehrten Zimmermanns - Gesellen einschreiten wolle, indem nit nur so cben mehrere Arbeiter , als der Coalition und gewaltthätiger Drohungen beschuldigt, vor das Zuhtpolizeigericht

en worden, sondern auch mehrere Arbeiter in ihren Herbergen verhaftet worden sind. Auch ist eine gerichtliche Untersuchung wider die Herbergsmutter eingeleitet.

Aus Teulon schreibt man, daß die zum Evolutions- Geschwader gebörigen Linienschiffe sich zur Abfahrt gerüstet und auf Beschl des Î L NUNRtTE in sedem Moment bereit sein müssen, in See zu

ehen.

Die fráanzösischen Renten gingen heute an der Börse neuerdings etwás zurück. Man legte wenig Gewicht auf die Kriegs - Erklärung Mexiko's gegen die Vereinigten Staaten von Ameriká, da diese Nach- rit die Consols nt ib ged hat, vorgestern an der londoner Börse zu steigen. Auch na der Sprache der ministeriellen Blätter zu urtheilen, sheint man hier nicht zu besorgen, daß die Kriegs- Erklärung Mexiko's gegen die ats Staaten irgend ernste Folgen haben werde, da Mexiko, außer Stand, sih mit dieser Mat zu messen, wohl bald wieder auf friedlihere Gedanken gebracht sein dürste, 5proz. 121 Fr. 85 C. ; 3proz. 84 Fr. 35 C.; Neapel 101 ör. 90 C,; span. aft. R. 368 : 3proz. span, 384; 3proz. inl. 293 pr. Ende Augustz pass. Sch. 65.

x Paris, 13. Aug. Nah Briefen aus Algier vom Zten var dort allgemein das Gerücht von der nahen Rüdckehr des Mar- schall Bugeaud nach Frankreich verbreitet, und mancherlei Umstände ließen glauben, daß es nicht ganz grundlos sei. Jn wenigen Tagen waren nah einander zwei Adjutanteu des Kriegs-Ministers angekom- men, die sogleich dem General - Gouverneur nah dem Schauplaye seines. gegenwärtigen Feldzuges nachreisten, und die von ihnen über- brachten Aistructionen sollen ihn nit sehr befriedigt haben. Er be- steht o der Nothwendigkeit eines ernstlihen um assenden Feldzuges gegen Kabylien (wie auch seine Proclamátion an diese Gebirgs- Bewohner beweist), und die öffentlihe Stimme in Afrika spricht sich im Allgemeinen auch dafür us, während die Regierung, der unzwei- deutig ausgedrückten Meinung der Kammer sich anschließend, diesem Feld- zuge entgegen ist, Die jeßigen Operatiouen des Marschalls können unmög- lid ein entscheidendes Resultat liefern, da es ihm ausdrüdlih untersagt ist, nicht in die Berge einzudringen, welche der Heerd der Jnsurrec=ch tion sind, Das ganze Resultat des jeßigen Feldzugs wird si also darguf beschräuken, daß die französishen Kolonuen das vorwärts Dellys gelegene Land durchziehen uud die Stämme züchtigen, welche nah scheinbarer Unterwerfung wieder zu den Waffen griffen” endlich daß die treu gebliebenen Stämme für einen Augenblick wenigstens wieder beruhigt werden. Sind die Truppen wieder in ihre Kanton- mrungen zurückgekehrt, so werden auch die Kabylenbanden unter Ben Salem und Bel Kassy, die sih jeßt in den Bergen mehr beobahtend verhalten, don neuem die mit Frankreih ver- bündeten Stämme überfallen, und mau wird also wieder zum Schutz dieser Letzteren vorrücken müssen. So d Marschall Bugeaud und gründet darauf seine Ausicht von der Nothwendigkeit, ein für allenial mit den Kabylen fertig zu werden, wo alle Frankreich feindseligen Chefs der Araber immer eine sichere Zufluchtstätte Ds.

Noch immer haben sämmtliche Nachforschungen nah den nstif= terun des Brandts zu Toulon fein Resultat geliefert, und man giebt die Hoffnung, irgend etwas Bestimmtes herauszubringen, völlig auf. Die Arbeiten zur Aufräumung des Schuttes der Brandstätte waren am 9ten éainale vollendet, Es hat sich dadurch die Gewißheit ber- ausgestellt, daß auch das ganze Mauerwerk der Schuppen, unter welchen die Holzmassen N waren, die zwei Tage und zwei Nächte hindurch dem Feuer ahrung gaben, zu Grunde gegangen ist, Was noth stéhen geblicben, mußte vollends niedergerissen werden.

Die neue Verordnung über die Milderung der Quarantaine- Maßregeln für die aus Tunis, Gricchenland und Westindien kommen- den Schiffe in den französischen Häfen, eine Frage, welche nicht blos diese französishen Seehäfen lebe sondern den ganzen Süden Frank- reichs, sa das ganze Land und selbst Európa interessirt, hat bekanntlich die Abdankung aller Mitglieder der Sanitäts -Jntendauz von Mar- seille veranlaßt. Nun hat auch der Munizipal-Rath von Toulon auf den gründlihen Bericht einer zur Prüfung der Sache aus feiner Mitte ernannten Kommission und nah umsasstüder Berathung dár=

über einmüthig den Beschluß gefaßt, an deu Marine - Minister die

Bitte um Vornahme einer evisiou der erwähnten neuen Ver=-

ordnung zu richten, Wir zweifeln dessenungeahtet an dem Erfolge

R L T etm F Ip

t s{lieft, welche, von einem der hönsten Ströme der Welt durchslossen, em irdischen HtWieté sih gestalten —, hier trat Ludwig van Beet- ins irdische Dasein ein, und schon durch seine Wiegenträume zogen agishen Klänge der edlen Tonkunst, die in dieser Stadt würdige t Zôhlte. So wuchs der Knabe heran, sein Auge leyzend an der

heit der Natur , dort das siebenfah emporragende Gebirge, hier den

igen Strom, den er, ins Alter des Jünglings tretend, bei jener furcht- asserfluth im Sthelten seines Zornes emporwallen sah, sein jugend-

N aufge’chlossen den harmonischen Klängen, die durch das rühm-

Walten cines Fürsten, der die Kunst liebte und förderte, so reichlich n ertönten, bis ihn die Gunst desselben Fürsten, des Sohnes der großen a Theresia, seiner Bestimmung in der Kaijerstadt entgegenführte. So hoch

m stieg, so blieb doch scin Leben einfah und ohne äußere Auszeich- Das goldene Zeitalter seines Lebens war bald dahin. Jch will nicht ge- !des Neides üund der Mißguüst, der Kabale und Verkennung, der Sorgen Uschungen, denn sie sind ja stets die Lebensgefährten großer Män- twesen, Aber eine schwere, ach ! für ihn die shwerste aller Prüfungen ihm die Vorsehung auferlegt. Er, der cin Mecer von Harmonicen in

9, er, dessen Weisen jedes Ohr mit Wonne und Entzücken lauschte,

ging {hon vom Mittag seines Lebens an durch eine {1autlose Für ihn fein Donner des Himmels, kcin Ricseln des Baches, ) f, fein Schall der -Menschenstimme, kein Freundesgruß! Der üthende Einklang der Harmonieen, das süße Spiel der M ódieèn, für var sein Ohr verschlossen, und er selbst vernahm nicht, was Tausende

terte und ‘enizückte und was noch im Verlaufe von Jahrhunderten mit

Zauber dur das Gehör zum Herzen von Millionen dringen witd.

dennoch, so -groß, fo ticf nâgend auch diescs Leiden war, überwältt-

inte es den Heros nit, dessen Köcher stets voll der göldencñn Pfeile

n der götterstark aufrecht stehen blich und, vom Bogen des Gésanges „ernhin treffend, niederzwang, was ihn feindselig umgäb. “Mo@te

y vereinigen, diesen Prometheus in Fesseln zu s{lagen,

g der trat er den Göttergang an, um den Gesang der Sphären zu und aüf die Erde hernieder zu bringen.

) nicht an érwärmehden ihtpunfkten ließ es ihm die gütige

auch dieses ueuen S u E UA zu ausgesprochen, reihend befunden hat, hatte sich damals der von

erhobenen Einsprache dagege Beachtung ga! ann, wenn dieselbe, bei der es

shleppen der Pest oder de en Seiten reiflihst erwogen und ver us Chambery in Savoyen meldet m ftigen Bäder zu Aix, St. Gervais am Fuße des seit vielen J viele fremde

, da die große Mehrhcit der Kammer

Gunsten der Milderung der Quaraut 7 ja sogar das Geschehene noh nicht einm Nur éine verhältnißmäßi den Deputirten von

n angeschlossen. 13 Europa's,

aine-Maß=- Minorität

Díe Frage ve dem es natürli nur er= sich um möglichste Sicher= s gelben Fieber handelt wird.

daß in diesem Jahre so wie zu

unausgesebte wünscht sein F

vor dem Ein s handelt,

Moutiers und la Montblanc,

Auch das Chamou esuher, die vorzüglih we ten Zustandes der Schweiz die Thäler ner Oberlandes über lihen Thälern von Ordnung zu finden.

Großbritanien und Irland.

Londou, 13. Aug. Der bereits mitgetheilten Uebersicht Session erledigten Arbeiten eine Verhältnisse beruhenden Bericht

arlamente. „Alle Parteien“ und, mehr ihres inneren Verf ihrer Geguer. Es scheint, als öffentlihen Meinun liber verschiedene daß feine Fraction auf die Ma ihr nach Allem wirkli dern sih fortzuhelfen mung mit dem Publikum behauptet und sie keinesweges durch entschiedene und damit durzufallen, sich von einander n in welhem sle stehen. Partei, deren Vorurt Kunstgriffe vereitelt , mit neuem Material hören die Frommen,

zahlreicher besucht nythal ‘sieht außergewöhnlich fort aufgereg- und des ber=

gén des immer vou Juterlaken d den Aufeuthalt iu den fried= wo sie sicher sind, Ruhe und

haupt verlassen un Savoyen vorziehen,

Spectator der in der di n auf ziemlich ri über die Stell heißt es, „geben alls wegen, als in

giebt außer der gestern esjährigen Parlameuts= tiger Anschauung der der Parteien im Zeichen von Schwäche 1 Folge etwaiger Stärke eine einzige Partei Schritt mit der welche ihrerseits wiede getheilt ij. Die cht sih zu b he Unterstüßung zu sucht, indem sie eine

r unsicher und Folge davon ist, erufen wagt, vou welcher Theil werden müßte, son= n Sein von Uebereinstim= einer Kraft sich rühmt, die hne Handlungen, aus Furcht Parteien unterscheiden redits oder Mißkredits, s die alte Ultra - Tory= mmen, deren Regierungs=- Argumente fein Mensch Zu dieser Partei ge=- taat s{wören und zu nmengeshmolzen sind, derung der alten Jn= ist das Gefährlichste e sind fast in dersel Whigs die Session, änkereien und Rükbliken auf Niemanden eingefallen wäre, wieder durch Lord J. Russell Pian noch Politik, die Tories zu überbie= ck auf die Session über undsäße spottete, war gekommen; er ließ si ein, während er unver= g zu gänzlicher Aufhebung der Ge= er andere aftiv aufgetretene Whig war Lord suchungsrecht, an der neuen Convention mit Angelegenheiten erfolglos herumge= en war indessen sehr sonderbar. Jn e Verwaltung anzufehten, feit des Landes guf= ch, und höchst unbe= Ein so rüdck= , wieder zu einem verant= spriht wie ein verzweifelter zur Gewalt zu ge=

e enstände

¿u bewähren wagt, ur durch den Grad des K Am meisteu zeigt die heile aus der Mode geko und deren durhlöchert auszubessern gedacht hat welhe auf Kirhe und S so geringen Anzahl von Gentlemen zusa ihr eifriger Widerstand gegen jede Vermin , Und lächerlich werden Die Ackerbau-Schußzleut Auf der anderen Seite begannen die n Lord J. Russell's, mit 3 udget von 1841, das sonst und sie bcendigten die Session ebenfalls Offenbar hatten sie ab ausgenommen , daß ihnen dunkel vorshwebte , ten. Jndem Lord J. Russell in seinem Rückbli gen Abnahme seiner Schubgr r Zoll auh ins Schwinden f Nennen des Betrags desselben Herrn Villiers? Forderun traidezölle hinübershwankt. D Palmerston, der viel am Durch Srankrei und anderen ausw frittelt hat, Des Viscounts seinen Béstrebungen, angestanden, Beha zustellen, die absch sonnen und

sihtéloser S

toleranz lächerlih wird für politishe Parteien. ben Lage.

in der Persi das Wyhig-B

mit Zänkereien.

Sir R. Peel we sein eigener feste niht mehr au fennbar nach

die gegenwärtig uptungen über die Wehrlos eulih wären, wenn si sein sollten.

hat er nicht

shuldvoll, wenn sie wahr chwäßer kann niht erwarten wortungsvollen Amte zu kommen, Mann, der alle H langen, und seines möchte beinahe

nung verloren hat, peziellen Ausschlusses sich bew er pikirt auf das L on und seiner seine Stellun ösischen Journale fassen

vorauss\ebeu, d der Vernachlässigung seiner Per demselben schwer mahen möhte, ten. Die franz rungen in diesem Sinne auf,

gethan, daß Frankreïh mit seine eignen Boden ringen könne. Lord Melbourne Sir R. Peel's praktisch der Fishhändler anstatt im Zurücweisung solcher Trompetenst ar in der abgelaufenen Session die ihren Resolutionen auf die L ch das Verdienst der Whigs d Sie sprach nicht pop

and sei wegen Prätensionen, und es g in der Welt zu behaup- heil seine Aeuße= und die Presse sagt, er habe dar= m alten Nebenbuhler wohl auf seinem Er hat einer Juvasion das 's ruhige und unparteüsche Bespre geln, die er für Parlamente

Wort ge= eu Maßre zlih beim Festmahl zum Besten gegeben, is eine

öße der Faction. Die große Motion Lord age der arbeitenden em der Konservativen ulair an und erhielt nur den Die irländischen Mitglieder -haben ge= an Jrland gewidmet, wie wenig sie selbst

at der Whigs w J. Russell's, die mit Klasse ging, aber eig genüber stellen sollte. ifall weniger Whig-Journale. funden, wie viel Aufmerksamkeit m

es Z E E E L E E

das die Gottheit dem Menschen hicnieden verliehen hat als lindernden Balsam der Leiden, als Würze ber Freuden, dic Freundschaft, war nicht ausgeblieben, Es waren zum Theil mächtige und hochstchende , es waren aufopfernde, theilnehmende Freunde, die seinen Pfad überwachten uud treu und unershütterlih bei ihm aushielten, bis ans Ende seines Lebens.

Und hatte sh der Künstler in Miitcn vieler Bedränguisse frei und sclbstständig erhalten, so stand Beethoven au als Mensch cdelgroß, unab- hängig, selbstbewußt, rein und sicher da, er buhlte niht um den Beifall der Menge, die ihn, den Weitvorausgeeilten, oft genug nicht begriff. Ja, wäre jedes Ohr so verschlossen gewescn, wie das seinige, er würde dennoch seine unsterblichen Tonwerke geschaffen haben, nicht weil er wollte, etwa um des Beifalls, des Vortheils oder des Ruhmes willen, nein, weil er mußte, weil er dem \{afffendcn Triebe des Genius nicht widerstehen konnte.

So ‘wie er mit dem liebeglühenden Herzen einsam durchs Leben gchen mußte, #o starb er auch vereinsamt. Keine trauernde Gattin, niht Söhn, nicht To ‘hter weinten an scinem Grabe, aber an seinem Grabe weinte eine Welt, weinte jedes sühlende, für den Reiz süßen Wohlklanges empfänglithe Herz. Er hatte si einem höheren Bündnisse gewidmet, hatte die ewige Himmelstochter, die Kunst, an sein Herz gedrückt und Gebilde unsterblichen Wesens rit ihr gezeugt, die auf ewize Zeiten den Stempel ihres Götter- ursprungs an der Stirn tragen.

Achtzehn Jahre sind seit dem Tode Ludwig van Beethoven's verflossen, und gleich einer immer weiter und weiter dringenden, immer höher und hö- her \{tvellenden Fluth verbreitete sih und stieg der Nuhm seines Namens und seîner-Wétke, die selbs seine hönsten Denkmäler sind und bleiben wer- den; so wie ihm denn auch in dém Herzen vieler Tausenden Denkwäler des Dankes und der Liebe aufgerichtet stehen. Sciher Vaterstädt aber war cs vorbehalten, dem Triebe und Vorgang aller Zeiten folgend, diesen Gefühlcn ein äußetès sihtbares Zéeichen und Pfand zu geben, das bestimmt ist, vor der Gegénwärt und Zükunft fortwährend Zeugniß ihrer Dankbarkcit und Verehrung abzulegen und die Jünger und Priester der heiligen Tonkunst auf a unstetblichen Meister als das größte Muster zur Nacheiferung hin- uweisén, i , Und \o sind wir deni hiér vcrsammelt zur Einweihung und Enthüllung des Ehrendenkmals, des Standbildes des Mannes, der in dieser Stadt

ge dem Licht aufs{loß. Dieser Play,

ß nit selten den Knabenspi daß cins Tausende hier mit freudiger mit sehnender Begeisterung versammelt sein in übermen

auf welchem wir ver-

uerst sein Au elen dessen

ammélt sind, der cs niht ahnen fonn mit hochklopfenden Herzen,

des Augenblicks harren aus Erz gegössenes Ehrenstandbild darstellen soll. Wohlan! falle die Hülle, die sein ru ten unseren Blicken verbir Beethoven !*

Bei den leßten Worten des S des Denkmals; ein allgemeiner wirflih warf in dem den Wolfen verdeckt gehalten, als hât:e sie Beethoven selbst freundlihste begrüßen wollen. cinèm für den

rdecn, wo nun enthüllt werden Der Augenblick is geko hmgekröntes Haup gt; sie falle und

{hlicher Größe und sich unseren Augen mmen , er is da. t umgiebt und den Hochgefeier- zeige den Meister Ludwig van

fiel plöglich die ganze Hülle sich bei seinem Anblick, und ne, welche sh lange hinter ihre s{önsten Strahlen auf das Denkmal, und Hähnel's Kunstwerk Es fiel ein treffliher Män exte von W, Smets und nach der Com- ein allgemeinor

Jubel erhob selben Momente die Son

zugleih auf das ner - Festhor nach weck gedihteten T nach welchem esungen wurde. Mittheilungen über das Monument selbst,

etsten Eindrucke der hoffentlih auch sich zu erfreuen hatte, mö- Viele Anwésende, welche heil seine nähcren Freunde Aehnlichkeit, nicht blos in diese freilih nur in wich-

gruß , gedichtet von Kneisel, ab JZnúarguration war beend welches wenigstens in \ bleibend sein wird ungethcilt n einer ruhigern Zeit vorbehalten bleiben. eethoven persönlich gekannt haben und zum T waren, sind überrascht von der völlig gelungenen den Gesichtszügen, sondern selbst in der Haltung, wich tigeren Momenten des schöpferishen Tondichters. Nachdem die Majestä- aften noch das Haus des Professors E. Bischoff, die jt, während scines Aufenthaltes auf ne kurze Besichtigung der natushisto- zu Poppelsdorf vorgenommen hatten, suh- dem Schlosse Brühl fortwährend bei -ihrer

en Brifalls

ten und höchsten Herrsch ehemalige Wohnung d ( der hiesigen Universtiät, besucht, auch ei rischen Sammlungen im S{hlosse ten sie mit einem besonderen Bahnzuge wieder na zurück. Der allgemeinste Volksjubel begleitete fie hiesigen Anwesenheit.

es Prinzen Albre

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