1845 / 237 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

“Sr,

dieser Maßregel der Regierung Sr. Hoheit nur nügen kann, und wir bitten Sie, zu Ls Ende Alles, was von Yhnen abhängt, anzuwenden.

„Der Aufenthalt und Verzug bei usführung der neuesten Anordnung der gemischten Bezirke liegen wahrscheinli daran, daß man den Umfang der Kompetenz der Mukfatadschis und der Vekils der Maroniten nicht kennt; damit auch darüber nihts mehr zu sagen bleibt, muß jeder Schatten eines

weifels, einer Ungewißheit verschwinden, Wir beeifern uns daher, die Ab- A Sr, Hoheit in dieser Beziehung zu erklären, ; / „Die Verwaltung der gemischten Bezirke betrifft drei Punkte: 1) die Rechispslege, 2) die eigentliche Verwaltung, 3) die Polizei, Haben zwei Mitglieder derselben Gemeinde einen Streit mit einander, so kommt er vor den Vekil dieser Gemeinde. Streiten aber zwei Mitglieder verschiedener Gemeinden mit einander, so sollen der maronitishe Vekil und der drusische Mufkatadschi den Streit entscheiden, und wenn sie sich nicht vereinigen kön- neu, d soll die Sache an die beiden Kaimakams kommen, Was die Ver- waltung, nämlich die Ausführung der von der Regierung an die Provinzial - Behörden gelangten Befehle in Betreff der Steuern und Abgaben anlangt, so werden die Mukatadschis die Befehle und Anweisungen der Regierung durch das Medium der Vekils ihren betreffenden Verwalteten zukommen las- sen, Die Polizei betreffend, so würde hier cine Theilung der Gewalt Un- Jaträglihfeilen ur Folge haben, deshalb ist hier die Dazwischenkunft der efils nicht verstattet, wie überall. Dieser Theil der Gewalt wird nur durch die “- ukatadschis gehandhabt. Wenn jedoch der Mukatadschi einen Maro- niten ergreifen und in Haft nehmen läßt, so soll der Vekil bei Verhängung deï Strafe mitwirken, und wenn er dieselbe nicht gutheißen will, so seil die Sac!° an die Kaimakams gebracht werden, Damit keine Gewaltthätigfeit gegen einen in Haft Genommenen begangen werden könne, haben dic Vekils das Recht der Aufsicht und Kontrolle, Das is dem Recht und der Ge- xechtigfeit und den Gebräuchen aller Länder gemäß und muß in Kraft ge- seßt werden. „Was die Individuen betrifft, welche bei den leßten Unruhen sich Ver- brechen und Mordthaten zu Schulden kommen lassen, aber in Folge der Bedrängnisse und Verwickelungen des Moments die verschuldete Strafe nicht empfangen haben, so wird auf Befehl Sr, Hoheit eine Nachforshung ein- treten, und die Schuldigen werden eine sofortige Züchtigung erfahren. Auch dies macht einen Theil der mir vertrauten Sendung aus. | „Jh hoffe, mich in einigen Zu -begeben und werde Alles aufbieten, um die Befehle und Anweisungen

Dobeit meines gnädigsten Herrn zu erfüllen, Hauptsächlich bei den wohlwollenden Gesinnungen der befreundeten und verbündcten Mächte für die hohe Pforte, und da die Herstellung der Ruhe und des Friedens im Libanon der Gegenstand ihrer Wünsche, die jeßt ergriffene Maßregel aber unzweifelhaft dieses Ergebniß herbeizuführen geeignet ift, is es zur unver- züglichen Ausführung obiger Bestimmungen nöthig, daß mir dic von den Herren Gesandten an ihre Konsuln in Beirut zu sendenden Jnstructionen offen mitgetheilt werden.“

Die Gesandten der Großmächte hatten diese Woche eine Kon=-

ferenz, in welcher die Abfassung der Antwort auf die Note der Pforte beschlossen wurde. Sie fiel einstimmig dahin aus, der Pforte die Zu= friedenheit und die Beistimmung der Gesandteu zu den von ihr ge- faßten Beschlüssen auszudrücken. Die ‘verlangte Jnstruction an die Konsuln hat bis jeßt nur Frankrei an die Pforte gesendet. Schekib Efendi reist in 12 Tagen ab. Sein Stellvertreter ist wahrscheinlich Ali Efendi. Vor seiner Abreise wird Schekib Efendi mit jedem der Gesandten einzeln eine Konferenz haben, um sich mit ihnen noch ein= mal insbesondere über die Dispositionen der Pforte und ihrer respek= tiven Gouvernements über die Libanons-Angelegenheit zu besprechen.

Aegppten.

Alexandrien, 26. Juli, Dem Vernehmen nach wird der Herzog von Montpensier nah seiner Rückehr aus Ober-Aegypten sich nur kurze Zeit hier aufhalten und am Bord des Dampfbootes „Gomer““ nach Smyrna und Konstantinopel abreisen.

Der Geschäftsträger Jbrahim Pascha's, Herr Bonfort, hat den Befehl erhalten, sih sogleich nah Paris zu begeben, um den ältesten Sohn Jbrahim's abzuholen, den der Marschall Soult wegen \hlechter Aufführung aus der ägyptischen Schule ausgeschlossen hat, Der ihm von Seiten seines Vaters und Großvaters bevorstehende Empfang dürfte niht sehr glänzend ausfallen, und, wie es heißt, wird man ihn, zum warnenden Beispiele für Andere, nah dem Seunnaar shicken,

Volkszahl der Katholiken in Nußland.

(Vergl, Allg. Preuß. Ztg. Nr. 164.)

Der katholische Kult, der nah dem griehishcn am verbreitetsten im eigentlichen Rußland is, zählte nah den neuesten offiziellen Berichten zu Anfange des Jahres 1843 in Rußland, mit Ausschluß Finnlands und Polens, 2,881,345 Bekenner, wobei zugleich 29,665 armenishe Katholiken mit einbegriffen sind. Nach cinem ebenfalls veröffentlichten schr ausführ-

Allgemeiner Auzeige

BSckanntmachungen.

[714 b] Ber Eisenbahn. Jn den General-Ver- sammlungen unserer Ge- sellshaft vom 22, Mai v J. und 28, April c. is der Bau einer

A Zweigbahn aag von Jüterbog = nach Riesa unt

die Ausgabe von 15,000 Stück neuer Berlin - Anhalti- scher Eisenbahn-Actien (Litt. B.) à 200 Thlr. beschlos- sen worden, Den Besißern der ursprünglichen Stamm- Actien sollte es freistehen, auf Höhe ihres Actien-Kapitals auf die neuen Actien Litt. B. zu zeichnen und dieselben zum

ari-Course zu übernehmen. Diese beiden. leßteren Be- hlüsse sind vorläufig Allerhöchsten Orts genehmigt worden,

Demzufolge ersuchen wir hierdurch die Jnhaber von Stamm - Actien unserer Gesellschaft, welhe von oben gedachtem Rechte Gebrauch machen wollen, in den Ta- gen vom =

15. August bis 1. Septbr. c.

Actien

tionaire

Tagen an den Ort meiner Bestimmung“

cinzureichen und gleichzeitig die erste Einzah- i lung von 15 pCt., also 30 Thlr.

pro Actie, zu leisten,

Gegen Einlieferung der Stamm-Actien und Zahlung der 15 % erhalten die Herren Zeichner eine vom Nen- danten der Gesellschaft, Interims - Bescheinigung, Ta gen Rückgabe der lehteren, die abgestempelten Eiiikiml Actien und die auf den R Quittungsbogen.

x machen die Jnhaber ursprüngliher Stamm- noch besonders darauf aufmerksam, daß alle bis einschließlich den 1. 6 Uhr, bei unserer Hauptkasse nicht einge- reihten Stamm-Actien als solhe angese- hen werden müssen, deren Besißer von dem Rechte zur Zeichnung auf Actien Litt. B. nicht Gebrauh machen wollen, und über welche deshalb gemäß dem Beschlusse der leßten General-Versammlung unserer Ac- zum Vortheile der ganzen Gesell- schaft verfügt werden wird. Berlin, den 22, August 1845.

Direction der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn-Gesellschaft.

1096

lihen Bericht des russishen Ministers des Jnnern über die Verwaltung _ Jahres 1839 gab es zu Anfange des gedachten Jahres nur 2,635,586 römische und 28,145 armenische- Katholiken in Rußland: és fand inner- halb jener 4 Jahre 1839/43 überhaupt also eine Vermehrung von 217,614 Bekennern des katholischen Kultus mit Einschluß von 1520 der armenishen Lehre angehörigen statt. Fürs Jahr betrug dieser Zuwachs durchschnittlich 54,403 Personen (darunter 380 armenische Katholiken) und beiläufig etwa zwei Drittheile dieses Uebershusses entstanden aus dem Ueber- gewicht der Gebornen über die Berstorbenen, während nur ein Drittheil etwa dur den Uebershuß der Einwandernngen über die Auswanderungen erzeugt ward. 3 x :

Bei weitem die Mehrzahl der Katholiken hält sich in den westlihen Provinzen Rußlands, die an Polen angränzen und mit demselben früher

zusammenhingen, auf. Es lebten daselbst nämlich zu Anfange dcs Jahres

1843 im Ganzen 2,641,429 Bekenner der katholischen Konfession, wovon auf die (jezt unter besonderen Verwaltungen stehenden Gouvernements Wilna und Kowno allein 1,511,444, auf Grodno 375,779, auf Witepsk 199,638, auf Minsk 187,795, auf Podolien 166,435, auf Wolhynien 155,939 und auf Mohilew 44,799 Katholiken fommen, Jn Klein-Rußland giebt cs 90,094 Katholiken, nämlih in Kiew allein 87,610, in Charfow 1303, in Tschernigow 846, in Poltawa 335, Die Ostsce-Provinzen, wenn man St, Petersburg mit hinzurehnet, haben 80,836 fatholishe Glaubens- genossen, in Kurland leben nämlich 45,457, in St. Petersburg (dem Gou- vernement) 29,508, in Livland 5552, Esthland 319, Dann folgen die früheren Besißungen der goldenen Horde, die Czaarthümer Kasan und Astrachan, zusammen mit 36,853 Katholiken, nämlich Saratow mit 32,894, Orenburg mít 1762, Astrachan mit 956, ferner Kasan mit 915, Wiätka mit 329, Pensa mit 264, Perm mit 126 und Simbirek mit nur 7 katholischen Einwohnern, Süd-Rußland zählt im Ganzen 20,962 fatholishe Einwohnerz darunter Cherson mit 10,206, Taurien mit 4682, Bessarabien mit 2728, Jekaterinoslaw mit 797 und die drei Stadt- Gubernien Odessa, Kertsch - Jenikale und Taganrog resp. mit 2340, 134 und 75 Katholiken. Ganz Groß-Rußland, wo gegen die Bedeutsam- keit der Landes - Religion alle anderen Glaubcnsbekenntnisse niht nur in relativer Beziehung gewaltig in den Hintergrund treten, sondern wo das numeriscbe Verhältniß derselben auch absolut nur gering is, hat im Gan- zen nicht mehr als 11,171 fatholishe Einwohner. Davon leben in Wo- ronesch 4398, in Moskau (im Gouv.) 1672, in Psfow 1169, in Twer 723, in Orel 576, in Smolensk 563, in Tula 465, in Olonez 384, in Tam- bow 244, in Kostroma 174, in Wologda 154, in Kaluga 149, in Jaros- law 123, in Nowgorod Welikij 119, in Archangelsk 89, in Niäsan 64, in Nischnij-Nowgorod 50, in Wladimir 33 und in Kursk 22. Der sibi- rische Länderkoloß hat im Ganzen nur 4942, und der Kaukasus, so weit er als kaum zur Hälfte unterworfene Provinz {on genaue statistishe Auf- nahmen möglich macht, 423 katholische Einwohner. :

Nach der Zählung von 1838,“ welche am Schlusse gedachten Jahres für das ganze russische Reich stattfand, fanden sich im Königreih Polen

unter 4,358,309 Gesammt-Einwohnern : 3,659,579 der katholischen Religion

Angehörige, deren Zahl sich innerhalb jener 4 Jahre 1839 bis 1842 influsive höchstwah;sheinlih bis auf 3,861,387 erhöht haben wird, wenn wir das vom russischen Akfadewiker Köppen berechnete Verhält- niß von 1,38 pCt. jährlicher Volfkszunahme im Königreich Polen zu Grunde legen. Für Anfang 1843 läßt sih daher die Zahl sämmtlicher im ganzen russischen Reiché lebenden Katholiken (da im Großfürstenthum Finnland sich ar keine Bekenner jenes Kults finden) auf 6,742,732 und für Mitte die- les Jahres 1845, wenn das Verhältniß der Vermehrung dasselbe geblieben ist, auf 7,005,194 (wovon 3,987,842 auf Polen und 3,017,352 auf das eigentliche Rußland fommen) annehmen, Dr. J. A.

Handels= und Börsen- achrichten.

25. Aug. Der Umsay in Eisenbahn - Effekten war heute und deren Course angenehmer als am vorigen Posttag. das Geschäft darin sehr ausge-

Berlin, etwas belebter Pesther sind circa 1% gestiegen, und war breitet.

Auswärtige Börsen.

Amsterda m, 21. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 633. 3% adó. 395. Ausg. —. Pass. 76. Zinsl. —, Preuss. Pr, Sch. _—, 4% Russ. Iope —. Antwerpen|, 20. Aug. Frankfurt a. M., 22. Aug. 1988. Bair. Bank - Actien 750 Br. Hope 92 G. Poln. 300 Fl. 101 Br. do. 500 Fl. 843; Hamburg, 23. Aug. Bank-Actien 1655, Paris, 20. Aug. 60% Reute fin cour. 121. 90, 5% Span. Rente —, Pass. 7. 5% Met. 112#. 4% do. 1013. 3% do. 78 Br. Bank- Gloggn. 1535.

5% Span. 235. Pol. —.,

Zinsl. —., Neue Anl. 237. 5% Met. 115 Br. Bank-Actien p- ult, Suiegl. 905 G. Int. 6211,

Engl. Russ, 1137. 3% do. fin cour. 84. 40.

Neapl. —,

Wien, 21. Aus. Actien 1625. 27. Anl. de 1834 1593. de 1839 1293. Nordb, 2135. Moil. 134%. Liv. 124, Pesth. L144, Budw. 93.

Gemäßheit des §. 2. der in der

bis spätestens den

-Herrn Ritter, unterschriebene und nach einigen en, ge-

Namen des Zeichners ausge-

Septemberc., Abends l Erinnerung gebracht.

Leipzig, den 23. August 1845,

Actien - Gesellschast. C, Cohn.

fer Steinkohlen - Actien - Gesellschaft werden hiermit ín General-Versammlung vom 20. August 1844 genchmigtecn und unterm 28, April d, J. höchsten Ortes bestätigten Statuten aufgefordert, die fünfte Einzahlung mit Zwanzig Thaler pro Actie

26. September d. J.

an die Herren Heinrih Küstner & Co. leisten und die desfallsigen Zahlungen sammt den Jn- terimssheinen Behufs der darauf zu bringenden Quit- tungen portofrei an dieselben einzuscnten.

Zugleich wird die im §, 7. der bemerkten Statuten für die nicht zum bestimmten Tage bewirkte festgeseßte Conventionalstrafe von 10 % benen Einzahlungssumme hierdurch zur Nachachtung in

Das Direltorium der Oberhobndorfer Stecinkohlen-

W. Herrmann,

Berliner Börs Den 25. August 1845.

Pr. Cour. | Actien. |z Brief. | Geld.

1007.| 99%

Fonds.

Sep

St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeh. à 50 T. Kur- u. Neumärk. Schu!dverschr. Berliner Stadt- Obligatiouen Danz. do. in Th Westpr. Pfandbr.|35 Grossh. Pos. do. do. do. |¿ Ostpre. Pfaudbr. Pemm. do. Kur- u. Neum. do. Schlezische do. |35 do.v.Staatg.Lt. B.|35

———

[Br1.Potsd.Bisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eiseub. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Düss.Elb. Eisenbh. do. do. Prior. Obl. Rhein. Risenb.

do. do. Prier.Obl. doa.v.Staat garant. O0b.-Schles,E.L.A do. Lt. B. [B.-St.E.Lt.A. u.B. Magd.-Halbst. Eb. Br.-Schw.-Feb.E do. do. Prior. Obl. Boun-Köluer Esb. Niedersch.Mk. v. ec. do. Priorität

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Meteorologische Beobachtungen.

Nach ej Beobackw J

1845. 24. August.

Lustdruck Luftwärme .. Thaupunkt .…..|-+ Dunstsättigung . Wetter ......

Nachmittags 2 Uhr.

Morgens 6 Ubr.

/338/81'’Par.1337/74’"Par.'336/90’’’Par. .-|+ 8/2° R.|+ 17,3° R.'+ 12,4° R. m 0 |_ 0p! 0 1/0" R. 9,3 R. —+ 8,8 R. 90 pCct. 54 pCt. 75 pCt. heiter. heiter. halbheiter. SW. SW. SW. W 'ärmewechzse|

Wolkenzug ... SW. bie + 104° p Tagesmittel: 337,82’ Par... +4-12,9° R... —+8,4° R... 73 eig

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 26. Aug. Jm Opernhause. 4100ste Abom Vorstellung: Die Drillinge. Hierauf: Der Soldat aus Liebe, fang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlihun Oje haus-Preisen verkauft.

Mittwoch, 27. Aug. Jm Schauspielhause. 137ste Abonn Vorstellung : Der Freimaurer, Hierauf : Zurückscßung. (Dlle, E,6 ler : Marie, als Gastrolle.)

Donnerstag, 28. Aug. Jm Schauspielhause. 138s\te Abonn Vorstellung: Die Schule der Verliebten.

Greitag, .29, Aug. Jm Opernhause. 101\te Abonn Vorstellung. Zum erstenmale: Alessandro Stradella, romantishe in 3 Abth., von W, Friedrih. Musik von Fr. v. Flotow, | halb 7 Uhr.

Zu dieser Verstellung werden Billets zu den gewöhnlihend haus=Preisen verkauft. i

Im Königl. Schloß-Theater zu Charlottenburg: Mulier f in ecclesía, oder: Die - kluge Königin. Hierauf : Der zei Krug. Und: Solotanz. Anfang halb 7 Uhr. :

Billets für die Vorstellungen des Königl. Schauspiels uf lottenburg sind bis zum Tage der Vorstellung , Mittags 1 Villet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses zu Berlin und im Schloß-Theater zu Charlottenburg an der Kasse zu haben,

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 26. Aug. Der Verschwender. Original - Zu Mährchen mit Gesang in 3 Akten, von F. Raimund. (Herr 6 Valentin; als leßte Gastrolle.)

Mittwoch, 27. Aug. (Jtalienische Opern - Vorstellwu). erstenmale wiederholt: Die Lombarden. Große Oper in 41 Musik von Maestro Verdi, Text von Themistokles Solera, si Deutsche übertragen von Emilie Seidel.

Abends 10 Uhr.

Quellwärme 7! Flusswärme 1B Bodenwärme 1, Ausdünstung (j { Niederschlag () -

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkcisen, Gedruft in der De ckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruden

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die Rinderpest und das bösartige Fieber, M nem Vorwort von Dr. C. F. Gurll f an der Königl. Thierarzneischule im M gr. 8, Velin - Papier, geheftet, Preis: 1M

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Einzahlung der ausgeschrie-

[857}

v, Cronstein.

ihre Actien mit einem nah der Nummernfolge geord- neten, deutlich geschriebenen Verzeichnisse und mit dem von ihnen eigenhändig unterschriebenen Vermerke : „Unter Ueberreihung vorverzeichneter .,.. Stück „Stamm-Actien der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn- „Gesellschaft zeichne ih hierdurch auf cine gleiche An- „zahl neuer Actien Litt. B., und unterwerfe mich in * „Betreff derselben allen denjenigen Bestimmungen, „welche im Eisenbahn - Geseßze vom 3. November „1838 §. 2, und insbesondere ivegen Emission der „Quittungsbogen zu den ursprünglichen Berlin - An- „(haltischen Stamm - Actien im Gesellschafts - Statute 90m 3, April 1839 §, 6 bis 17, enthalten sind“, bei unserer Hauptkasse (am Askanischen Play Nr, 6)

Oberhohndorfer

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Die Jnhaber von Juterims-Actien der Oberhohndor-

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Eduard Lohse aus Chemnitz Ln beehrt sich seinen geehrten Geschästsfreundt anzuzcigen, daß er sein Lager aus seinem n gehabten Lokale in der Reichsstraße von nal i

ter hinauf linker Hand in das Gewölbe im Herrn Dre. Mertens Nr. 12/544,

Koch's Hof schräg über,

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Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Mittwoch den 27fa August

Alle Post-Anstallen des Iu- und Auslandes nehmea Bestellung aus dieses Slalt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeilung : Friedrihs straße Ur. 72,

In halt.

tlicher Theil. : d

and. Provinz Pommern. Die Dampf-Fregatte „Der Preußische dler“. Schreiben aus Swinemünde. (Scesturm.)

che Bundesstaaten. Königreich Bayern. Ankunst Jhrer ajestäten des Königs und der Königin von Preußen in München. erbot des Besuchs der Jeipziger Hochschule. Answanderung nach dem lichen Europa. Königreich Hannover. Berzelius in Göttin- n- und zum Nitter des Guelphen-Ordens ernaunt. Herzogthum pahsen-Koburg-Gotha, Festlichkeiten in Bene am 22. August, pie mgen zum Empfange der Königin Victoria în Gotha. sterreichische Monarchie. Schreiben aus Prag. (Eröffnung

Staats - Eisenbahn von Ollmüy nach Prag ; Kaiserliche Anordnung Betreff der Eisenbahn-Konzessionen.)

ifreich, Paris. Hofnachrichten, Bugeaud und das Ministc- uin, Zournalistische Fehde, Die Annoncen-Compagnie. Gegcn- ärige Stellung der Jesuiten in Frankreich, Vermischtes. Schrciben 1s Paris, (Unglücksfälle durch Scesturmz der Prozeß gegen die mmergesellenz Vermischtes.)

britanien und Irland. Loudon. Aerndte-Berichte. Oran- len-Bersammlung. Unterstüßung für Quebek, Vermischtes, gien. Brüssel. Erleichterung für die Leinwand-Einfuhr in Frank- ih, Eisenbahn-Genehmigung. Witterung. : mien. Schreiben aus Madrid, (Scréiben des Justiz - Ministers die Erzbischöfez Vorstellung des Handelsstandes egen die Erhcbung r neuen Steuern; Vorbereitung eines neucn Tarifs lügenhaste Be- hie über Spanien; Aufenthalt der Königin iu S, Sebastian z Eifklä- ng der Gaceta) ¿

dels- und Börsen - Nachrichten. Berlin. Börsen- und arftbericht, Preise der vier Haupt-Getraide-Arten im Monat Juli 1845, Braunschweigs Sommermesse, j

gsstädtisches Theater, (Eröffnung der italienischen Oper: „I Lombardi"”,)

flumntlicher Theil.

(e, Majestät der Köuig haben Allergnädigst geruht :

Dem vormaligen ersten Prediger zu le Locle im Fürstenthum Lea, LOEeE den Rothen Adler - Orden vierter Klasse zu iheuz un

Den Ober-Landesgerichts- Assessor Wenzel zum Polizei - Rathe Magdeburg zu ernennen. i

Se. Durchlaucht der regierende ß-Lobenstein-Ebersdorf, ist, a hier dürchgereist.

Gürst Heinrich LXX1II, zu von Stettin kommend, nach

Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse 92ster igl. Klassen-Lotterie fielen 2 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 5588 96,379; 1 Gewinn von 1000 Rthlr. fiel auf Nr. von 200 Rthlr. auf Nr. 45,982 und 4 Gewinne auf Nr. 31,128, 32,012, 41,230 und 45,393. Berlin, den 26, August 1845. Königl, General-Lotterie-Direction.

zu 100 Rthlr.

_ Bekanntmachung, Jn Gemäßheit einer Uebereinkunft mit der Kaiserlich russischen t-Pest-Behö1de wird noh in diesem Jahre die regelmäßige Post= hiff - Verbindung zwishen Stettin und Kronstadt (St. ersbur g) eröffnet werden. Dieselbe wird durh zwei große eiserne ‘Dampfschiffe : „Preußischer Adler“ und „Wladimir“

rft, von denen jedes mit Maschinen von 310 Pferdekraft versehen has g name von 150 Passagieren und 450 Tons Güter ein- 2 Abfertigung erfolgt aus beiden Häfen wöeutlih einmal

s Stettin: Sonnabend Mittags,

Aukunst des ersten Eisenbahnzuges von Berlin, {d Kronstadt: Sonntag 2—4 Uhr früh,

wird bei günstiger Fahrt die Ankunft

15,585; 1 Ge-"

in Kronstadt : Dienstag Abends, » Stettin: Mittwoch Mittags statthaben. Von Stettin wird den 13. September der „Preußische Adler“ und ava Kronstadt den 14. September neuen Styls der „Wla- tmir“/ zum erstenmale abgefertigt werden. _ Das Passagiergeld für die Reise von Stettin oder Swinemünde bis St.- Petersburg beträgt auf dem ersten Plate pr, Person 62 Rthlr. » » zweiten » » » 40 » ; » 220 dritten » » » 235 » Jn diesen Beträgen is die Beköstigung wit Ausnahme des Weines

einbegriffen. j Kinder unter 12 Jahre zahlen die Hälfte. Eheleute und Fami- lienglieder, welche zusammen auf eiu und densclben Paß reisen, genie=- ßen eine“ Moderation vou 5 E. 10 Sgr. auf dem ersten und zweiten Plage, und von 3 Rthlr, 6 Sgr. auf dem dritten Plabe für jede Person. Jeder Passagier auf dem etsten Plaße kaun 16 Kubikfuß, auf dem zweiten Plate 12 Kubikfuß . und auf dem dritten Plabe 6 Ku-= Kinder, welche die die Hä!ste diefes Ge=

bikfuß rheinl, an Gepäck frei mit sich führen. Hälste des Passagegeldes zahlen, haben ais päcckmaßes frei. Für das Uebermaß Fnd 12 Sgr. pr. Kubikfuß rheinl. zu cutrihten. Das Gepäck der Pa sagiere darf uur aus Reise= Effekteu bestehen. Waareu müssen besonders verpackt und als Fracht- gut aufgeliefert werden. :

Der Tarif für Wagen und Pferde, so wie für Güter und Kon- tanten, ingleichen die Fahrt-Orduung ber Schiffe 2c., is aus den öffentlih aushängenden Ankündigungen zu ersehen,

Berlin, den 25, August 1845.

General-Post-Amt.

Dem Joh. Peter Adolph Vollmar zu Kempten bei Bin= gen is unter dem 22. August 1845 cin Patent auf éine mechanische Vorrichtung zum Glätten und Appre= tiren von Bindfaden, in der durch Zeichnung und Beschrei= bung nachgewiesenen Zusammeusebung, auf acht Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für des preußischen Staats ertheilt worden.

den Umfang

Angekommen: Der General-Major und Remonte-Juspecteur, Stkein von Kaminski, von Treptow a. R,

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

__ Provinz Pommern. Man erwartet in Stettin jeßt täglich

die in Liverpool gebaute - eiserne Dawpf= Fregatte „der Preußische Adler ‘‘, welche in den Tagen vom 19ten bis 21steu d, von jenem Orte ab- zugehen bestimmt war. Sicherem Vernehmen ua wird solche, wenn nichts entgegen tritt, am 13, September d. J. die erste Reise nach St. Petersburg machen und dann bis auf Weiteres diese Fahrt, ah= wesclnd mit der ebenfalls in Liverpool erbauten russishen Dampf= Fregatte, fortseßen,

j Aug. Am 2l1sten d. M. begann ‘ein hestiger Sturm aus -SW.,, der bis zum 23sten d. mit gleicher Stren e anhielt, Das schon gestern früh von Ystadt hier erwartete preußische Dampfschiff „Königin Elisabeth“ i erst heute hier cinge- troffen, indem es in Folge- des späten Eintreffens der stockholmer Dampfschiffe erst gestern Nachmittags 4 Uhr von Ystadt abgehen konnte. Am Bord des Dampfschiffs befand sich Se. Durchlaucht der regierende Fürst Heinrih LXXII. von Reuß - Lobenstein= Ebers- dorff - Gera. Se. Durchlaucht beabsichtigte von Stettin sofort direkt nah Koburg und Gotha zu gehen, uin dort Jhrer Majestät der Köni- gin Victoria, so wie Höchstdero hohen Verwandten, einen Besuch ab- zustatten, nahdem derselbe auf der Reise von Stockholm nach Ystadt des heftigen Sturmes wegen 2 Nächte in Talleroe und Grundoe zu verweilen genöthigt gewesen war.

X Swinemünde, 25.

1845.

Deutsche Bundesstaaten.

__ Königreich Bayern. Zhre Majestäten der Köuig und die - Königin von Preußen trafen am 21, August bald nah it -in München ein, wo nunmehr, mit Ausnahme der verwittweten “Frau Kurfürstin Königl. Hoheit, die sich nach Baden - Baden begebe. hat, „und Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Luitpold, die in Be Yytes- gaden weilt, sämmtliche Mitglieder der Königl. bayerischen ¿zamilie vereinigt sind. Nach 3 Uhr begaben sich Jhre Majestäten nah Nym- phenburg, wo sie mit der Königlihen Familie bei Sr. Königl. Hoheit dem Kronprinzen das Mittagsmahl einnahmen, Wie die Allg. Zeitung meldet, ist, zufolge Allerhöchsten Beschlusses, die in den Saßungeu für die Hochschulen ausgesprochene Gestattung des Be= suhes anderer deutscher Universitäten in Betreff der Hochschule zu Leipzig zurückgenommen, so- daß diese bis auf Weiteres von keinem Bayern besucht werden darf. In einem Schreiben aus Regensburg vom 21. August wird bemerkt: in neuester Zeit auch die Richtung Wenigstens sind in den lebten Tagen mchrere Schiffe auf der Donau hier vorübergekommen, welche anze Familien mit Weibern und Kin= dern am Bord hatten, die theils nah Ungarn, theils nah Sieben- bürgen gehen.“

Seit dem 20. August befindet sich der berühmte Chemiker Berzelius in Göttingen, wohin er von Bonn gekommen war, um bei seinem Greunde und Schüler Wöhler, dem Lehrer der Chemie an der dortigen Hochschule, cinige Tage zu= zubringen. Bald nah seiner Ankunft brachten ihm die Studenten der Universität eineu glänzenden Jackelzug mit Musik, und am fol- genden Morgen verfügte sih cine Deputation der medizinischen Fa- fultät zu ihm, um im Auftrage Sr. Majestät des Königs ihm dic Jusignien des Ritterkreuzes des K, Guelphen-Ordens zu überreichen.

Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha. Am 22, August bechrten in Koburg die hohen Gäste mit ihrer Gegenwart das Gre-= goriifest, das uralter Sitte nah dort alljährlih von der Schuljugend feierlich begangen wird. Ein Korrespondent der Deutschen Allg. Ztg. berichtet darüber Golgendes : „1200 Kinder etwa seßten sich um 2 Uhr, ein Musifhor an der Spitze, mit lustig flatternden Fah=- nen, von ihrem Sammelplay aus in Bewegungz zum Theil in ar= tigen Masken-Anzügen, die meisten aber sonntäglich geshmüdt, die Mädchen in die Landesfarben gekleidet, mit Kränzen im Haare, ge- währte die blühende wohlgeordnete Schaar einen reizenden Anblick. Auf dem Hofe des Schlosses angekommen, auf dessen Altane die sämmtlich hier anwesenden Herrschaften sih versammelt hatten, huldigten die Kinder der Königin Victoria durch ein nach der Melodie des yGod save the Queen” gedichteten Liedes und begrüßten Alle durch freudige Acclamation. Dar= auf zogen sie nah der unter dem Namen Anger bekannten vor dem Ketschenthore gelegenen herrlichen Wiese, wo die nöthigen Anstalten zu ihrer Bewirthung und Belustigung getroffen waren. Um 3 Uhr folgten die Hohen Herrschaften ihnen dahin. An der oberen Seite der mit frishem Grün umwundenen, mit bunten Fahnen geshmüdckten und durch Laubfestons mit einander verbundenen Säulen, welche den Rasenplaß umzäunten, der den Kindern als Tanz= und Tummelplat angewiesen, waren zwei geräumige Zelte aufgeschlagen, unter welchen die Familientafel mit Zuziehung der fremden Gesandten und einiger anderen Hohen Gäste abgehalten wurde. Es läßt sich denken, welche Menschenmasse bei dem onnenhellen und freundlichen Tage auf .dem Anger hin und her wogte, und wie des Jubels und des Hurrah-= rufeus von Groß und Klein kein Ende war. Um §8 Uhr Abends fand Ball im NRiesensaale, zu welchem etwa 200 Personen eingeladen waren, stat, Es war ein in jeder Beziehung und in allen seinen Theilen eben so gelunge- nes als merkwürdiges und interessantes Fest. Nachdem der Hof-Eti= kette dur drei Polonaisen (die Königin Victoria tanzte die erste mit dem Herzog, die zweite mit dem König der Belgier, die dritte mit dem Großherzog von Baden) genügt worden, ging man zu den in allen geselligen Kreisen üblichen Tänzen über, und fast an allen nah= men die Königin und die Herzogin Alexandrine, die lieblihe Wirthin des Hauses, jugendlich - frohen Antheil, Um 12 Uhr wurde soupirt, nah dem Souper eine einzige Galoppade getanzt, dann zog der Hof sich zurück. Angekommen sind noch der Herzog von Sachsén-Meinin= gen, der Prinz Georg von Löwenstein - Wertheim und die Prinzessin von Sayn - Wittgenstein- Berleburg. Außer den bereits gemeldeten fremden Diplomaten traf der Geschäftsträger der Herzogl. sächsischen Häuser am wiener Hofe, Freiherr von Borsh und Borschod, ein. Die Erfurter Ztg. meldet: „Jn Gotha sind schon seit längerer

Königreich Hannover.

e Königsstädtisches Theater. röffnung der italienishen Oper, [l Lombardi.

Mas Institut der italienishen Oper zu Berlin, durch welches die Di- E deutschen Norden mit allen besseren Opern der Italiener, auch | f allerneuesten Zeit, eine cben so shnelle als gründliche Bekaunt- ynaden in der angenehmen Lage sind, und durch dessen Erhaltung P des „Königsstädtischen Theaters, der Königl. Kommissions-Nath „erf, sich ein unbestreitbares Verdienst erworbcu, ist uns auch für die aal Dia gione gesichert, Die erste Vorstellung in der neuen Saison Y August vor cíner zahlreichen und eleganten Versammlung

f wurden gegeben : R, ombardi., Große Oper in vier Alten, von Themistokles dia! frei übertragen von Emilie Seidel, Musik von Giuseppe t L er Kompovist is hier {on bckannt, wir dürfen hinzuseten : Ag orden, Und zwar durch seinen „Nahucodonösor.“ Verdi?s Stre- alis) ahrhcit, sein mannhafter Ernst in Ausstellung einer gediegenen G Charakteristik, sein Hinwegsehen über die kleinlihen Neizmittel der Ling cines ephemeren Namens , endlich seine energische Behand- 2 ein toffmassen .und die lünstlerishe- Bewältigung dersclben, machen img m chr ehrenwerthen Erscheinung unter den heutigen Komponisten en“ q on diesen shäßenswürdizen Ligenschaften legen arch „die Lom- Tondichte s, Meisten Stellen ein rühmliches Zeugniß ab, Besäße die- melz Y U die Melodieenfülle Donizetti’'s und etwas von dem elegischen dil, ù ini's, er wäre befähigt, Werke erster Größe aufzustellen, Allein er Melodik ist ex nicht so begabt wie die Genanntcn, und über-

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haupt scheint er, was die frcischaffende Phantasie anbelangt, von den Mu- sen minder bevorzugt als Jene. Das Gefühlvolle, Jnnige und Scelen- hafte gelingt ihm daher bei weitem nicht so, als das Mannhaste, Ke- Frische und Beherztez in lepterer Bezichung sind seine Combinationen cben so klug angelegt als cffeftvoll durbgesührt. So auch in den „Lombarden.“

Der Text dieser Oper, geschickt geglicdert und rcih an frappanten Momenten und Abwechselungen, zerfällt in vier poctisbe Tabletten.

Der erste Theil ist überschrieben: „Die Rache“, Wir bcfinden uns in der Hauptstadt der Lombardei, Arvoino und Pagano, die Söhne Folco's, des Beherrschers von Mailand, haben in ihrer Jugend Beide um die Hand der schönen Viclinda angehalten, Arvino aber ist der beglückte Gatte der- selben und Vater einer Tochter, Giselda, geworden, Aus Nache und Eifer- sucht stellte Pagano ihm nach dem Leben und wurde verbannt, Wenn die Handlung beginnt, kehrt er eben nah Mailand zurück, nachdem sein ver- söhnter Bruder Arvino ihm verzeihend die Arme geöffnet. Allein Pagano ist in der Acht nicht gebessert worden , seine Licbe zu Viclinda nicht er- loschen, und er beschließt die Ermordung scines Bruders und gewaltsame Hinwegführung von dessen Weib. Verschwörung, Aufruhr. Pagano dringt mit den Mordbrcnnern in den Palast, tödtct aber in der Verwirrung, statt des Bruders, den Vater, Der Parricida wird in die Welt gestoßen und wie Kain der Selbstvernichtung überlassen.

Im zweiten Aft, welcher die Aufschrift „Der Eremit“ führt, befinden wir uns in Syrien, und zwar in der „„Tetrapolis“. der Pxovinz zu An- tiohía. Viclinda und ihre Tochter Giselda hatten das Gelübde gethan, baarfuß zum heiligen Grabe zu wallen, wenn Arvino in jener Nacht, wo Pagano sein Leben bedrohte, gerettet würde, Viclinda ist mittlerweile ge-

storben, Giselda aber hat mit ihrem Vater, der zum Anführer der auf Peter's Aufruf nach Syrien ausgezogenen lombadischen Kreuzfahrer erwählt worden , die Pilgerfahit angetreten, is bei einem Streifzug der Türken in die Hände dersclben gefallen und in das- Harem dcs Accíano, des Be- herrshers von Antiochia , der mit ciner Krypto - Christin, Namens Sophie, vermählt is, gebracht worden. Der Sohn des Tyrannen, der gerade so heißt, wic der Fluß, woran Antiochia liegt, nämlich Orontes, verliebt sich in GBisclda, und scinc Neigung wird erwiedert. Unterdessen is Arvíno gen Antiochia aufgebrochen, die Tochter zu befreien, und trifft unweit der Festung in ciner Höhle auf einen im Geruch der Heiligkeit stehenden Eremíten (im Texte heißt er „Vomo della Caverna”), Es is sein Bruder Pagano, der, sich kasteicnd und büßend, im Gefklüfte lebt, sich jeßt aber dem Zuge der Kreuzfahrer, von diesen unerkfannt, anschließt, um zur Ehre Gottes zu fehten. Durch das Einverständniß des Einsiedlers mit dem Thorhüter von Antiochia werden die Nítter in die Stadt cingelassen, erobern diesclbe, töd- ten den Tyrannen und verwunden dessen Sohn Orontes, Um eine Wahn- sinn -Scene, in musikalischer Beziehung der Glanzpunkt der Oper, herbei- zuführen, wird der Giselda die falsche Nachricht hinterbracht, Orontes sei gefallen, und das Mädchen ergießt sich darob in eine Fluth von Redens- arten, daß der Gott der Christen kein Blut wolle, und dergleichen, die dorf zwar ganz und gar nit an ihrer Stelle, aber vom Komponisten mit hin- reißendem Feuer in bewältigenden Tönen aufgefaßt sind. Hier trat auch diejenige Stelle ein, wo die neue Prima Donna, Signora Salvini Donatelli, nachdem sie bereits nach jeder früheren Nummer lebhaften Anklang erweckt, sih auch als eine dramatische Sängerin ersten Ranges in einer Weise geltend zu machen wußte, daß das überraschte und entzüte

„Die deutshe Auswanderung scheint nach Osten einschlagen zu wollev.- --