1845 / 245 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Mitglied des Direktoriums; c) als Organ für die Beziehungen der Staats- Regierung zur Actien - Gesellschast wird ein Regierungs-Kommissar bestellt. P rselbe hat nächst seiner statutenmäßigen Stellung, dem Gesell- schafts - Ausschusse und der General - Versammlung gegenüber , insbesondere auch das Recht, die Ausführung solcher Beschlüsse, gegen die ihm im Jn- teresse der Staats - Regierung oder des Unternehmens überhaupt erhebliche Bedenken beigehen, bis auf Einholung höherer Entschließung durch seinen Ein- spruch zu verhindern ; d) der Staat übt das wegen seines Antheils am Actien-Ka- pitale in den General-Versammlungen ihm zukommende Stimmrecht durch einen besonderen Bevollmächtigten aus, welchem in jeder General Versammlung eine dem vierten Theile der von den gegenwärtigen Actionairs geführten Stimmenzahl gleiche Zahl an Stimmen zusteht. Sollte sich aber die Re- gierung einestheils der von ihr ursprünglich übernommenen Actienquote ent- äußert haben, so ändert sih obiges Verhältniß dahin, daß ihr Bevollmäch- tigter für jedes volle Tausend der zu dem Zeitpunkte der General-Versamm- lung dem Staate zugehörigen Actien zu fünfundzwanzig Stimmen berechtigt ist, dergestalt jedoch, daß auch in diesem Falle die Gesammtzahl der von dem Bevollmächtigten des Staats zu führenden Stimmen das festgeseyte Quotal - Verhältniß eines Fünftheils der sämmtlichen in der General-Ver- sammlung vertretenen Stimmen nicht überschreiten darf. e) von dem nach Gewährung einer Dividende von 4% für das gesammte Actien-Kapital sich ergebenden Rein-Ertrage is die Hälfte, bis zum Betrage eines halben Pro- ents, zu Ansammlung eines Reserve-Fonds zurückzulegen, Dieser

etrag kann durch Beschluß des Direktoriums und Gesellschasts-Auss\chusses mit Zustimmung der Regierung bis auf 1% erhöht werden, Der Bestand des Reserve-Fonds soll sich jedoch nicht höher als 5% des Anlage-Kapitals belaufen. V

§. 22, Die Regierung behält sich das Recht vor, das Eigenthum der

Eisenbahn von Löbau nach Zittau nebst Zubehör mittelst Kauss für den Staat zu erwerben. Die Ausübung dieses Ankaufsrechts unterliegt folgenden näheren Bestimmungen: a) dasselbe kann, insofern nicht die Bahn schon früher im Wege freier Vereinigung in den alleinigen Besiß des Staats übergegangen sein sollte, nicht vor Ablauf des 25sten Betriebsjahres nach Grianag der ganzen Bahnlinie, der Gesellschaft gegenüber, geltend gemacht werden; b) bei Bestimmung der den Actionairs zu gewährenden Ent- schädigung wird der denselben im Durchschnitt der legten 10 Jahre vor Realifrung des Kaufgeschäfts wirklich zu Gute gekommene Dividenden-Ge- nuß in nachstehender Weise als Maßstab zu Grunde gelegt: aa) zum Be- huf dieser Berechnung is zuvörderst der höchste und der niedrigste der in dem 10jährigen Zeitraume auf die einzelnen Actien ausgefallenen Yahres-Erträge auszuscheiden und die Summe der übrigen, mit 8 getheilt, als Durhschnitts- Dividende zu betrachten; bb) hat hiernach die legtere 4% oder weniger be- tragen, so erhalten die Actionairs den Nennwerth der Actien voll vergütet ; ce) stellt sich die durchschnittlihe Dividende über 4%, so sind die Actionairs für diesen Mehrbetrag überdies noch entweder durch Fortgewährung einer ent- sprechenden Rente oder dur Kapitalisirung derselben zum 25fachén Betrage besonders zu entschädigen z c) es beruht in der Wahl der Regierung, ob sie den Ankauf der Bahn auf einmal bewirken oder auch nah und nah mit- telst successiver Ausloosung der Actien in den von ihr beliebig zu bestim- menden Fristen und Raten realisiren wolle. Leßteren Falls gilt von den bei jedem Termine zur Verloosung elangenden Actien und der Entschädigung ihrer Jnhaber nah dem Verhältnisse der denselben in den diesem Zeitpunkte vorangegangenen 10 Jahren zugeflossenen Dividendenbezüge analog das Nämliche, was vorstehend unter b. bestimmt worden ist; d) die Regierung wird von dem von ihr beschlossenen Ankaufe der Bahn dem Gesellschafts- Direktorium 6 Monate zuvor amtliche Mítiheilung machen, nit minder in dem Falle sub c. jeden Ausloosungstermin ‘und die Zahl der jedesmal zur Ausloosung bestimmten Actien demselben drei Monate zuvor zur weiteren Bekanntmachung ankündigen; e) mit dem Eigenthume der Bahn selbst gehen auch sämmtliche Zubehörungen derselben, die Betriebsmittel und Ma- terialvorräthe, niht minder der etwa vorhandene baare Betriebs- und Reserve- Fonds, so wie überhaupt alle Aktiven der Gesellschaft, an den Staat über, welcher hinwiedernm auch die sämmtlichen Passiven der Gesell- schaft zur alleinigen Vertretung zu übernehmen hat.

Die §. 11 angezogene Beilage und ein Auszug der Statuten werden nachträglichen Artikeln vorbehalten.

Berlin-Potsdamer Eisenbahn.

In der VVoche vom 26. August bis incl. den 1. September c. sind vaf der Berlin-Potsdamer Eisenbahn 9192 Personen gefahren,

1132

Berlin- Stettiner Eisenbahn. Frequenz in der VVoche vom 24. bis incl. 20. August c. 8966 Per-

s0Onen.

Handels- und Börsen- Üachrichten.

Berlin, 2. Sept. Die gestern begonnene günstige Stimmung hat sich nit nur ‘heute vollkommen cia sondern die Course der Eisenbah- nen erfuhren eine weitere Steigerung, und das Geschäft wurde sehr belebt,

Marktpreise vom Getraide, Berlín, den 1. September 1845,

Zu Lande: Weizen 2 Nihlr. 4 Sgr, 10 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rthlr. 15 Sgr, 7 Pf.; Hafer 28 Sgr. 10 Pf., auch 25 Sgr. 2 Pf.

Zu WANr ert Weizen 2 Rihlr. 6 Sgr., auch 2 Rihlr. 2 Sgr. 5 Pf.z Roggen 1 Rihlr. 19 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr.- 16 Sgr. 10 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 6 Sgr.z Hafer 27 Sgr. 8 Pf., auch 23 Sgr. 1 Pf.

Sonnabend, den 30. August 1845.

Das Scchock Siroh 8 Rihlr. 15 Sgr., auch 7 Rthlr, Der Centuer

Heu 1 Rthlr. 5 Sgr., auh 22 Sgr. 6 Pf.

ch Frankfurt a. M., 30. Aug. Jn dieser nun verslossenen me E der Ie der Börse einigermaßen belebt, die Cours-Ver- änderung aber ohne Bedeutung, wie denn überhaupt immer noch der Börsen-Speculation der Jmpuls fehlt. Die gestrige monatliche Abrechnung der Börse ging übrigens leicht vorüber, obgleih das baare Geld immer noch etwas fnapp ist.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. Aug. Niederl. wirkl. Sch. 63. 3% do. —. Ausg. —. Pass. —. Zins]. —. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Hope 933.

Antwerpen, 28. Aug. Zinsl. —. Neue Anl. 2253.

Frankfurt a. M., 39. Aug. 5% Met. 1147. Bank-Actien p. ult. 1978. Bair. Bank-Actien 749 Br. Hope 92; Br. Stiegl. 905. Int. 62 Br. Poln. 300 FI. 1004 Br. do. 500 Fl. 85% G.

Paris, 28. Aug. 6% Rente fin cour. 121. 60. 3% do. fin cour. 84. 10. 5% Span. Rente 30. ‘Pass. —. h

Wien, 29. Aug. 5% Met. 1124. 4% do. 1015. 3% do. 775. Bank. Actien 1616. Anl. de 1834 1597. de 1839 129%. Noerdb. 213. Gloggn. 152. Mail. 1333. Liv. 123. Pesth. 114%. Budw. 93.

5% Span. 232. Pel. —.

Neapl. —.,

Berliner Börse. Den 2. September 1845.

Pr. Cour. Rrief. | Geld. | Gem.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

160% | 99x 85%

Fonda. Actien. | k

S

Brl.Potsd.Riseub. do. do. Prior. ObI. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Berl. Aub. Eiseub.|- Ido. do. Prior.Obl. Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior.ObI. 7 Rhein. Eisenb. fdo. do. Prior.ObIl. do.v.Sáaat garant. Ob.-Schles.E.L.A A0: Prior. do. Lt. B. B.-St.BE.Lt.A. u.B. -IMagd.-Halbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. ObI.

St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeb. à SO T. Kur- u. Neumärk. Schuldversecbr. | Berliner Stadt- Obligationen Dauz. doe. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. C Ostpre. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. do.v.Staat g.Lt. B.

juand jun

F

aws T I BIITSIITIRZSI I

do

Gold al marco. Friedrichsd'’or. And.Gldm. à 5 Th.|-

T A E

juni S pu

Discouto. do. Priorität

Wechsel- Cours.

Wiéái In V0: Mo U Dis bil. d 150 F 150 Fl.

100 Tblr. Leipzig 18 Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thir

Mopolau vie oie Gcilibio « Lip

o

Frankfurt a. M. südd. W Petersburg

S181811111111

œo\4

100 SRbI.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends | Nach einmaliger

Nachmittags Beobachtung.

Morgens 2 Ukr.

1845. | 10 Ubr.

1. Sept. 6 Ubr. Luftdruck 338,/54’’Par./339/01’'Par.338/53"Par. Luftwärme ..., + 8,1° R.|+ 15,9° R. -+ 10,9" R. Thaupunkt .….. .|+ 6,9° R. 4,6° R. as 7,a° R. Danstsättigung .| 91 pet. 41 pCct. 75 pCt.

Wetter beiter. heiter. heiter. O. NO. NNO. Wärmewechsel +1

Wolkenzug ... NO. a + 7,1° R. Tagesmittel: 338/69" Par... +11,6° R... +6,3° R... 69 Ct. NNo0;

Quellwärme 7,7° R Flusswärme 16,0° Bodenwärme 17,5° Ausdünstung 0/001" Niederschblag O.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 3. Sept. Jm Schauspielhause. 141se Abonnemei Vorstellung : Va Portrait der Geliebten. (Herr Lang, vom Küi Hof-Theater zu München: Jakob von Unstern.) Hierauf:

. Genre-Bilder, von L. Schneider. 1) Ein schottisher Clans-Häup| und sein Sohn. 1715. 2) Ein Pas de deux vor hundert Jah Berlin, 1744. j ]

Donnerstag, 4. Sept, Jm Schauspielhause. 142ste Abonnem Vorstellung : Der Fabrikant. (Dlle. Spengler : Eugenie, als | Gastrolle.) Hierauf: Die Mäntel. (Herr Lang: Franziskus, als |

Gastrolle.)

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 3, Sept. (Jtalienische Opern - Vorstellung.) erstenmale e Q N dieser Saison: Otello ¡il Moro di Vena Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.

Donnerstag, 4. Sept. Mariette und Jeanneton, oder: Heirath vor der Trommel, ) ? i Hierauf: Köck und Guste. Vaudeville-Posse in 1 Akt, von Fried

R Ee me

Verantwortliher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckershen Geheimen Ober - Hofbuchdruerei,

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[586] P o Fam d.

August Ludwig Schuly oder Schulbße, am 20, Dezember 1810 zu Beey bei Kremmen geboren, ein Sohn des daselbst am 24, Januar 1839 verstor- benen Ober-Amtmanns Gottfried Daniel Schulye und der Sophie Dorothea, gebornen Heiny, hat seit länger als 10 Jahren keine Nachricht von sich gegeben und \oll angeblich, nachdem er zuvor in russische Militair- dienste getreten, im Jahre 1833 in Konstantinopel unter dem Namen Abdullatif zur muhamedanischen Reli- gion übergegangen, türkischer Exerzier-Meister geworden und im Jahre 1834 unter dem Namen eines Ritt- meisters von Banksch oder Banchet in einer Ka-

[736 b]

am 3, Oktober 1845, Vormittags 11 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Festung Graudenz, den 28, Dezember 1844. Königliches Civilgericht.

von Potsda

Regelmäßig Montags, Donnerstags und Sonnabends,

Bei

[869] Alexander

manns.

A o pur L 2 C:

m nach

Hamburg.

Vorm. 9 Uhr.

Citerarishe Anzeigen.

Dunfcker, Königl. Hofbuchhändler in Berlin, Franz. Str. 21, erscheint so eben:

Da Leben und Wirken Seydel-

Mit Benutzung und Veröffentlichun

chen Nachlasses und der Briefe de von H. Th. Rötscher.

gr. 8, Eleg. geheftet, 2 Thlr,

f des handschriftli-

| [727 b] Aufforderung.

Der Oboiíst Herr Spindler wird ersi seinen jeßigen Aufenthaltsort dem Köl Zntelligenz - Comtoir zu Berlin bald einzusenden, da ihm eine angenehme N richt mitgetheilt werden kann,

7*Notarielle Versteigerung einer französischen Leihbibliolt!

Auf Ersuchen des Eigenthümers soll díe hiér | hende, sich durch Vollständigkeit auszeichnende f!

elben, Dargestellt

Wie zu befürchtende Miß-Aerndte in England und ihre Folgen.

; je Kartoffel-Krankheit, Goethe-Feier.

Vaudeville in 3 Akten, von W, Fried

hen Rothen Adler-Orden vierter Klasse, so wie dem Salz-Magazin-

M Naumburg bestellt worden.

aus den Fächern

serne bei Konstantinopel an der Pest verstorben sein, ohne daß jedoch, aller Bemühungen ungeachtet, ein Todtenschein hat beschafft werden können. Sein Nach- laß ist noch nicht vollständig ausgemittelt, soll sich je- do auf einige Tausend Thaler belaufen.

Auf den Antrag seiner Mutter, der verwittweten Ober-Amtmann Schulße, geb. Heinß, so wie mehrerer Geschwister und Geschwisterkinder, als der angeblich nächsten Erben, wird daher der obengenannte August Ludwig Schulh, eventualiter werden seine etwanigen un- bekannten nächsten Erben hierdurch öffentlih vorgeladen, sich in dem vor dem Herrn Kammergerichts - Referen- darius Richter hier auf dem Kammergerichte auf den 22, April 1846, Vormittags um 11 Uhr, anberaumten Termine zu gestellen und sich zu legiti- miren, widrigenfalls der Abwesende für todt erklärt und sein Nachlaß seinen nächsten geseblihen Erben, even- tualiter dem Fiskus zugesprohen werden soll. Den Auswärtigen werden die Justiz-Kommissarien Valentin, Wilcke 11. und Justizrath Hülsen zu Mandatarien in Vorschlag gebracht,

Berlin, den 19. Maí 1845,

Königl, preuß, Kammergericht,

[874] Bekanntmachung. Durch das am 29, My c. publizirte Testament des hier verstorbenen Friseurs August Anton Scholz is, dem

Schauspielec August Scholz eine goldene Repetir -Uhr

nebst Haarschnur vermacht worden, wovon Leßterer hierdurch in Kenntniß gesezt wird.

Franffurt a, d. O., den 25. August 1845. (L. S.) Königl. Land- und Stadtgericht, [348] Nothwendiger Verkauf.

Das auf dem Corps de la place der Festung Grau- denz sub No. 5. belegene, im Hypothekenbuche sub No. V. pag, 42. verzeihnete Grundstück des Kaufmanns J. G, Weise, abgeschäßt auf 6274 Thlr, 15 Sgr. zu-

folge der nebst Hypothekensheiín und Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

Anker, Taubenstr. Nr, 40,

schleppschifffahrt.

díe Allerhöchste Konzession für die Ruhr- orter Dampfschleppschifffahrt unterm 6. Juli c, vollzo- gen is, laden wir die Herren Actionaire zur Gene- ral-Versammlung auf

Dienstag, den 30. September,

Vormittags 10 Uhr, im Lokale der hiesigen Gesellschaft „Erholung zum Zwecke der Directions - Wahl mit dem Bemerken ein, daß statutgemäß Abwesende nur dur stimmberechtigte Actionaire mittelst schriftliher Tags zuvor einzurei- chender Vollmacht vertreten werden können, Ruhrort, den 28. August 1845. Das provisorische Comite der Ruhrorter Dampfschlepp- \chifffahrts- Gesellschast.

[873] Bekanntmachung. , Nachdem der hiesige Kaufmann Sriedrih Schmidt am heutigen Tage erklärt, daß er die bisher von ihm betriebene Manufakturwaaren - Handlung niederlegen wolle, und behuf Negulirung seiner Schulden-Verhält-

nisse auf Convocation seiner Gläubiger angetragen hat} |

diesem Antrage auch stattgegeben is, so werden alle diejenigen, welche aus irgend welhem Grunde Ansprüche und Forderungen an den hiesigen Kaufmann Friedrich Schmidt zu haben vermeinen, zu deren Anmeldung und Klarmachung in dem zu diesem Zwecke auf Dienstag, den 30. September d. J.,

Morgens 10 Uhr, zu Rathhause hierselbst anberaumten Termine bei Strafe der Präklusion hierdurch aufge- ordert.

f Decret, Bockenem, den 11, August 1845.

Der Magistrat. Niemsyer.

E E o 0A 09 E O M A

Sti Le

E E

Das so eben erschienene Werk erfüllt den seit lange gehegten Wunsch der Künstler, wie der Freunde der dra- matischen Darstellung, den vollen Geistesreichthum und den hohen Werth des seltenen Mannes, dessen große Bedeutung die Gegner selbst bei seinen Lebzeiten ein- gestanden, der Mit- und Nachwelt aufzuschließen, Der als darstellender Künstler nur noch durch die Krast der Erinnerung Fortlebende ersteht in diesen Blättern vor uns als éine geistig hochbegabte, charaftervolle Persón- lichkeit, welche sich uns durch die überrashende Gewalt des Ausdrus, zugleich als ein wahrer Künstler des Worts zeigt, Jndem das Werk außerdem das Ent- wickelungsgeseÿ des Künstlers darlegt und die durch den- selben hervorgerufenen Kontroversen der Kritik wissen- \chaftlih löst, erscheint dasselbe au als ein wesentlicher Beitrag zur Aesthetik, wie zur Kunstgeschichte, und nimmt durch die Einsicht, welche es in den gegenwärtigen Zu- stand der Bühne, wie in das, was ihr Noth ist , ge- währt, das allgemein se Juteresse für sh in Anspruch.

Bei R. Mühlmann in Halle sind eben erschienen und durch alle Buchhandlungen zu beziehen [875] Vier Predigten über die

Bewegungen der. Zeit von Dr. A. Tholuck.

brosh. Preis 6 Sgr.

Jn Berlin vorräthig in Wohlgemuth's Buchhandlung, Scharrnstraße Nr. 11.

[734 b] /

Ein Rittergut, einige Stunden von Berlin, mit schönen VVohngebäuden, vollständigem Inventarium, ist gegen Anzahlung von 15,000 ThIr. zu verkaufen, Adressen sub U. 40. nimmt das Intelligenz - Com- to1r an,

B D O E E I PEME A R M A S PMTE EAN

zösische Leihbibliothek, enthaltend circa | Bände der besten neuen und neuesten Unterhali \christen und klassischen Literatur, großentheils in p Ausgaben, so wie eine Anzahl dahin einschl deutsche Werke, durch Unterzeichneten im Ganze notariellen Versteigerung gebracht werdet, ist dazu

Sonnabend, der 20. Sepk ber d. J.,

als Termin anberaumt, und es werden hierml Kauflustigen ersucht, sich Vormittags 10 Uhr dies es auf der hiesigen Kreuzgasse im Erdgeschoß dei es Nr, 17 einzufinden, ihre Gebote bís Miita Uhr zu Protokoll zu eróssnen und sodann sih | wärtigen, daß mit Versteigerung der LeihbibliothW deren Zuschlag sür das Meistgebot werde verfahren 1! Die Bibliothek i| bis zum genannten Tage zeichneten Orte täglih in Augenschein zu nehme, Dresden, am 30, August 1845, Gustav Blöde, öffentl. immatrik, No

[732 b] / Meine geehrten Geschäftsfreunde benachrihl hierdurch, daß die theilweise Zerstörung meiner N nenbau - Werkstatt in der Klostermühle du! heute entstandenen Brand den Betrieb meines N nenbau «Geschäfts in keiner Weise unterbricht, Þ Arbeiten in meiner neuen, an der Leipziger É gelegenen Fabrik ungestört fortgeseßt werden.

Chemniß, den 29, August 1845. Richard Hartm

Das Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für £ Iahr. 4 Klhlr. - # Iahr. 8 thlr. - 1 Iahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. Insertions-Gebühr für den Raum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Be

Je 245.

i: In halt. Amtlicher Theil. Inland. Rhein - Provinz, Die Kartoffel - Krankheit. Schreiben aus Neisse.

(Durchreise Jhrer Königl. ; Ï von Preußen.) reise Jhrer Königl. Hoheit der Prinzessin Albrecht

Deutsche Bundesstaaten, Königreich Bayern. Schär ung des Verbotes, die leipziger Hochschule zu besuchen. Die Provinzial-Spnede in der Pfalz. Königreich Hanno vér. Der ronprinz und die Kronprinzessin, Herzogthum Holstein. Bevorstehende Reise des Königs nach Holstein, Freie Stadt Bremen, GSeierlihe Cin- pes des Handelsgerichts. 4 Desterreichische Monarchie. Schreiben aus Marienbad, (Beispiel liger Tae r

Rußland un olen. St. Petersburg, Verheerungen unter den Schafheerden von Cherson, Aerndtestand. E; i für den Dniestr, Hagelschlag. f E Dampf rankreich. Paris. Reise des Herzogs von Nemours, Vertrag mit afrikanischen Stämmen, Vermischtes.

Großbritanien und JFrlaud. London, Die Neisen der französi- hen Prinzeu nah Aegypten und den Pyrenäen, Die Repealer in Jrland. Steigerung des Bodenwerthes, Vermischtes, Die Madht der Eisenbahnen im Fall eines Invasions-Krieges mít Frankreich.

Belgien. Brüssel, Königin Victoria, Nachrichten von der Kolonie Sr Das

talien. - eapel. Visllegiatur. Handels - Angele enheîten, - turwissenschaftlicher ‘Kongreß. Krankheitsbeschreilune, ; t

Spanien. Madrid, Neuernannte Senatoren. Tagesbefehl,

dortugal. Lissabon, Corteswahlen.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika. Londo n. Bevorste-

Der New-York -Heral d darüber.

hender Krieg mit Mexiko. (Präsidentenwechsel und fortdauernder

Handels-

aiti, Schreiben aus Paris, Bürgerkrieg.)

Amtlicher Theil. Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Justizrath und Justiz - Amtmann Ruskow zu Stepenig

bârter Nas zu Pillau, das Allgemeine Ehrzeichen zu Den bisherigen Land=- und Stadtgerichts-Direktor n in Stettin zum Kammergerichts-Rath zu ernennen.

verleihen; ‘und vou Holle-

Der bisherige Justiz = Kommissarius Harras in Ziegenrüd

gleich zum Notarius in dem Y

Departement des Ober-Landesgerichts

“Königliche Bibliothek.

; Das Resfript Sr, Excellenz des Herrn Staats - Ministers und inisters der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten m 22, Februar v. J. an Herrn Dr. Prußt, welhes damals der Mniglihen Bibliothek amtlich mitgetheilt worden, lautet wie folgt :

„Auf Zhre Vorstellung vom 12ten v. M,, worin Sie um die Er- laubniß zur Entleihung von Werken der hiesigen Königlichen Biblio= thek nah Jhrem jeßigen Wohnort, Halle, gebeten haben, eröffne id Zhnen, nah Eingang des hierüber L eeitex Berichts des Ober- Bibliothekars der Königlichen Bibliothek, daß die Vücher &aächern der Geschichte und neueren deutschen Literatur, deren Mittheilung Sie zufolge Jhrer Eingabe vorzugsweise wün- hen, hier am Orte selbst so zablreih und häufig benußt werden, daß die Versendung von dergleichen Werken nah außerhalb ohne Beeinträchtigung des hiesigen gelehrten Publikums nur ausnahms=

pm

Die Kartoffel - Krankheit. Die Abhandlung des Herrn Morren, Professors der Land - thshaft zu Lüttich, über diese Krankheit is zwar in Nr. 240 der Allg. euß, Ztg. bereits kurz berührt wordenz da der Gegenstand indeß von yer Wichtigkeit ist, so kommen wir noch einmal darauf zurück und thei- die ganze Abhandlung hier mit, „Viele Personen“, schreibt der Verfasser, „und besonders meine Zuhö- haben mich über die Plage befragt, welche unsece Felder verheert. Jch Ve es daher für meine Pflicht gehalten, die Umstände zusammenzustellen d über die Ursachen, die Entwickelung, den Charakter und dice. Folgen tr Krankheit eine Schrist zu verfassen, die ih der Akademie der Wissen- isten vorlegen werde, Da die erste Sigung erst den 4, Oktober statt- den vird, so habe ih meine Zuflucht zur Tagespresse genommen, um Mittel nicht zu spät zu veröffentlihen, welche geeignet sind, die Land- Je zu vermindern und ihr für das nächste Jahr vorzubeugen, tan stellt das Uebel als neu dar, Es soll mít dem ersten Hundstage, + Zuli, in Belgien eingedrungen und die Epidemie von Frankreich htigt bag Sie soll sih in Gestalt einer weißen Wolke der Felder be- h aven, Unglülicherweise bestand diese Krankheit bei uns seit mehreren Jahren ; a ih von 1843 ihre nahe Ausbreitung vorhersah, so lieferten mir rere Gutsbesizer den Beweis ihres Daseins in der Provinz Lüttich, Gleichheit jener und dieser Krankheit is nicht zu bezweifeln, Die politischen Zeitungen haben sich bizher allein mit jener Krankheit ußer zwei Artikeln in den belgischen Zeitungen L'Organe des Andres und Le Journal de Bruxelles verdient Alles, was man r sie vorgebracht, keine Berücksichtigung. Die wahre Ursache des Uebels nach jenen Artikeln, eiu Schwamm, ein Schimmel, den die Gelehrten r die Klasse der Botrydis seßen werden, die Oekonomen dagegen einen di einen Brandstih und dergleichen nennen, und den die Agen der d Welt, Andere der Dürre, Andere einem von rankreih fommenden be Andere Jnsekten zuschreiben. Die Erkeuntniß der wahren Ursache Seit Mp um das Uebel zu vermindern oder wo mögli zu heben. toffess einiger Zeit beobachte ih das Uebel schríittweise auf mehreren y elfeldern, Es beginnt die Krankheit entschieden mit den Blättern, den oberen Theilen; sogar Blumen und Früchte fanden sich zuerst davon

und Forst-

Preußische Z

Allgemein

eitung.

Alle Post-Anstalten des Iu- und Auslandes nehmen Sefstellunag auf dieses Blalt an, sür Berlin die Erpedition der Allg. Preuß, : Zeikung : Fricdrihs ftraße Ur. L

rlin,

weise erfolgen fann und deshalb

Drit & n und deshalb auf genehmigen, Fällen,

Ih muß daher Anstand nehmen, mit Rücksicht auf die Vorschriften des

eines von

fönnen.

Berlin, den 22, Februar 1844, Der Minister der geistlichen, Unterrihts- und Mena: - “ngelegenheiten, gez.) ihhorn. An den Herrn Dr. R. E. Prut Wohlgeboren in Halle.“

y Tire J Dr.

oyne |chriftlihe Bürgschaft Bücher nit verabfolgt werden durft E Ee Änl und hier eine “Stiiod * Lu: pi Hu f von der Nöniglichen Bibliothek geforderte Sicherheit und Ordnun zu Gunsten eines Schriftstellers er sei übrigens so ¡dvenwverth wie er wolle zu verzichten, welcher seinen Aufenthaltsort jederzeit weseln fann, war um so weniger Grund vorhanden, als Herr Dr. Prußz sh die geforderte Caution z, B. die eines der Herren Pro- fessoren in Halle leiht verschaffen founte, denn es ist Thatsache, u Fee Sie “Sli ie d sih bei seiner Anwesenheit omguchen Bibliothek für Gewährung de i È Herrn Dr. Prub verwendet hatte. iu

Von verweigerter Benußung der Köniali bli nicht die Rede. sein, bung der Königlichen Bibliothek kann also

Berlin, den 28. August 1845. Der Königl, Geheime Regierungs-Rath und Dr. Pert,

Ihnen zu beschaffenden geeigneten

Ober-Bibliothekar

Angekommen: Der General-Major und Direktor des allge- meinen Kriegs-Departements, von Reyher, aus Ostpreußen, j N Präsident des Handels- Amts, von Rönne, von Fran- enóbad,

Der Pair von Großbritanien Lord Monson, von Leipzig.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Nhein - Provinz. Wie aus Köln emeldet wird, greift in dortiger Gegend die Kartoffel =- Krankheit ie mehr um id Von den Zufuhren auf dem dortigen Markte werden täglih große Massen auf polizeilichen Befehl weggenommen und vershüttet, weil die Kar- toffeln zum größten Theil faul sind. Sie sind ohne Mehl und vóllig fa Bean und e es einen unangenehmen Geruch, (Auch fipyalen rihtet die Epidemie große Kartoffelteldenn Gh p große Verheerungen guf den

X Neisse, 28, Aug. Heute Morgen um 29 Uhr traf Ihre Königl. Hoheit die Frau Prinzessin Albreht mit Gifolge aus B kommend, hier ein und seßte, nah erfolgter Umspannung, ihre Reise ohne Aufenthalt nah Kamenz fort. Höchstdieselbe wurde am Post hause von dem ersten Kommandanten, General-Major von Breßler,

dem Landrathe des Kreises und dem Orts-Bürgermeister empfangen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Se. Majestät der König hat befoh- len, daß das Verbot des Besuchs der Unleeoaitt Leipz Af Nr, bre d. A, Pr, Z.) den studirenden Bayern mit der Bemerkung bekannt gemacht werde, daß der Uebertreter desselben zu irgend einer Prüfung für den Eintritt in einen öffentlichen Dienst des Staats, der Kirche oder der Gemeinde nicht nur nicht zugelassen, sondern auch mit ent=

shnell gelb ; der Flecken wird bald unten grauer, der unteren Fläche des Blattes oder auf der Frucht einen oder zwei Tage nach / : lben Fleckens ein weißlicher wollihter Ueberzug, Das Mifroskop zeigt dann, daß dieser von cinem Schwamm fommt, der fruchtbar ist zwischen den Haaren der unteren Fläche des Karioffelblattes, _ Dieser Shwamm is zwar von einer großen Zartheit, aber er vermehrt sich um das Tausendfache. Scine Stengel bilden kleine gerade Fäden mit ies in E s geren Zweigen, an deren Enden sich die schr einen Zeugungs - Eierchen bilden. Sie erzeugen eine solche 1 wie sie sih bei der Räude, Kräze, zeigt. E di farbe Gegen 4830 fand sih zwischen Köln und Neuwied, in Sachsen, Mef- L Böhmen, Schlesien und später in Bayern eine Krankheit an den Kartoffeln, welche die Knollen so hart machte, daß kein Hammerschlag und kein Kochen sie zertheilte. Ein Drittel der Aerndte ging durch dieses Uebel verloren, Man nannte es den Brand (gangrène) der Kartoffel, Herr von Martius hat über diese Krantheit eine Schrift herausgegeben, welche in diesem Augenblicke sehr wichtig für die Oekonomen ist, Dieser Brand ward auch erkannt als die Folge eines Schwammes, welcher ähnlich ist dcm Mut- terforn des Roggens, Es is ein sclerotium, d, h. cin harter, s{chwarzer, difleischiger und fester Schwamm, Der Knollen bekommt davon den An- hein eines Trüffels, den man wegen seiner Härte für eine Spielkugel halten sollte. Herr von Martius hat diesen Shwamm inokulirt. Das lebende Gewebe, der Saft der Pflanze werden davon infizirt, und das Gewächs leidet davon, Dieses is außer Zweifel durch die vielen Versuche. n dem gegenwärtigen Falle geht ein ähnlihes Phänomen vor sich, Jn Folge des gelben Fleckens und der Entwickelung des Botrydis auf dem Kartoffelblatte erhält der Stengel den tödtlichen Einfluß. Hier und da wird das Oberhäutchen (Epidermis) braun und \{chwarz, und mittelst des Mi- frosfops gewahrt man, daß der Stengel durch die Rinde angegriffen wird, An Ee Stoff gi @ sich Prev e das Oberhäutchen (Epider- U enn man gleih daran nicht jene Shwämme gewahrt j "V Oe c Veedäoben, , Y E e ie Feuchtigkeit, in Saft, in Pflanzenblut verwandelt, bildet sich im Blatt und geht darauf in den Stengel und die Wurzel, “Nun Fn dieser Saft krankhaft, tödtlich, und die Pflanze stirbt, Sobald die \hwar- zen Flecken sich an den Stengeln zeigen, sterben die Blätter ab, fallen auf

ien, Ein Theil des grünen Géwebes verliert seine Farbe und wird

Donnerstag den 4t» September

ganz dringende Fälle zu be- Zhr Gesuch zu

würde demselben aber auch ín einzelnen besonderen

“1 E Reglements d Ö niglihen Bibliothek, nur nah vorheriger schriftlicher Béeditrilitns

Kaventen willfahren

Pruß nah den bestehenden Vorschriften

zu machen, also auf

1845.

sprechender polizeiliher Ahndung belegt werden würde ü pünkftlichen Vollzug obiger Bestimmung werden die sämmtli Pon lizei-Bebörden und die Vorstände der Studien-Anstalten verantwort-= lich erflärt, Die protestantische General - Synode der Pfalz wird am /. Sept. in Speyer eröffnet. Herr Regierungs - Direktor von Scnellenbühel if zum K, Commissair und Herr O er - Konsistorial= Rath Grupen zum Dirigenten bei derselben ernannt,

Königreich Haunover. Die Hannoversche Zeitun macht bekannt, daß Se. Königl, Hoheit der Kronprinz La Audienzen Mittwochs von jeßt an bis auf Weiteres wieder ertheilen werde, Se. Königl. Hoheit und die Grau Kroprinzessin bewohnen seit ihrer Rückkehr von Norderney die Sommer-Residenz in Mont- brillant, werden jedo später das Ernst-August-Palais in der Stadt E dem Vernehmen nah , die Kronprinzessin ihre Wochen aiten wird.

Herzogthum Holstein. wird Se. Majestät der König von Glüdfstadt in Altona eintreffen, verweilen und dann namentlich

Den neuesten Nachrichten zufolge, n Dänemark am 8, September über bis zum 11ten dort und in Hamburg Kiel und Plön besuchen.

Freie Stadt Bremen. Am 1, September fand zu Bre- men in einer Versammlung des Senates und der Bürgerschaft die feierlide Einseßung des Handelsgerichts und die Vereidigung der kaufmännischen Mitglieder desselben statt. Der Präsident des Sénates, Herr Bürgermeister Smidt, eröffnete die Feierlichkeit mit einer Rede, in welcher er unter Anderem hervorhob, wie heutzutage, wo der Handel sich über ueue Gebiete ausbreite und eine vielfach veränderte Gestalt annehme, die Zeit einen früher kaum geahnten Werth besibe, und daher denn namentlih auch hinsihtlich der Rechts= pslege in den Handelsverhältnissen eine rasche Erledigung vorkommen= der Differenzen, unter steter Berücksichtigung der Handelsgebräuche, er= forderlich sei. Daher der jeßige Schritt, welcher freilih vorerst nur ein Versuch sei, um an der Hand der Erfahrung das Richtige zu finden. Nach diesem Vortrage leisteien die kaufmännischen Handelsrichter den ihnen von dem Herrn Präsidenten vorgelesenen Eid, und das ge- sammte Personal des Gerichts begab si auf die ihm neben dem Senate angewiesenen Pläße. Als Vorsißer nahm nun Herr Senator Dr. H. G. Heineken das Wort und verbreitete sich speziell über die Aufgabe, welche das Gericht zu lösen berufen sei, über die Art, wie es Recht zu sprehen habe. Er warnte vornehmlich vor übertriebenen Erwartungen und suchte in dieser Beziehung die Hörer auf den rih- tigen Standpunkt zu seßen. Zum Schlusse der ansprechenden Feier= lichkeit nahm der Senats-Präsident nochmals das Wort, erklärte das Gericht nunmehr für fonstituirt und entließ dann die Versammlung. Mittags fand ein Festmahl auf der Börse statt. Auch im bremischen Gebiete haben sich auf beiden Seiten der Weser unverkennbare Spuren der Kartoffelkrankheit gezeigt.

Oesterreichische Monarchie.

X Marienbad, 28, Aug. Heute ward hier ein Guts e aus der Neumark, der zum Gebrauch der Kur arts lean aat] beerdigt. Obgleich er der evangelischen Kirche angehörte, hatte ibm doch nicht nur die hiesige Geistlichkeit eine Ruhestätte auf dem fatho- lischen Kirchhofe gestattet, sondern au dem Leichenzuge ihre Assistenz gewährt, ja, sogar aus freien Stüdcken eine Seelenmesse für den Verstorbenen halten lassen. Nachdem die Schuljugend, welhe unter Vorantragung des Kruzifixes den Leichenzug eröffnete, am Grabe ein Lied gesungen hatte, verrichtete der General = Superintendent Dr. Köster aus Stade die kirchlihe Feier, Es war ein in jebiger Zeit doppelt erfreulicher Anblick, fatholishe Geistliche bei einer evangelischen kirhlihen Feier in christliher Liebe und Theilnahme anwesend zu sehen. Allgemein erkanntên die hier anwesenden Landsleute und

und es zeigt sich stets an E

Glaubensgenossen des Verstorbenen, welche den Leichenzug, dem \i auh hiesige Bürger angeschlossen hatten, bildeten, wle Oant A

Die Ansteckung steigt alsbald in den Knollen selbst hinab, welcher so- glei brandig wird, Der Knollen ist feine Wurzel, S: ein a und daraus E daß er Mak enthält und eine Rinde, Zwischen dem Mark und der Ninde is eine Zone von Gefäßen, welche Holz vorstellen, Nun greift die Ansteckung den den Saft arfnehmenden Theil an, An einex vom Uebel ergriffenen Kartoffel gewahrt man eine Menge von bläulichen braunen und gelben Flecken, bisweilen grauen und shwärzlihen. Sie dehnen sich p E A E holzartige Zone.

Das lledel greift weiter um sich und verdirbt die Kartoffel gänzlich, Die Haut gcht leicht ab, ihr Fleisch kracht nicht mehr unter n Mise R läuft Jauche heraus, ein fader und später ein fauler Geruch, ähnlich dem der frish durchgeshnittenen Schwämme, giebt sich kund und macht übel, Die Thiere selbs wollen solche Kartoffeln nicht fressen.

__ Ein paar, höchstens 3 Tage nach der inneren Erkrankung der Kartoffel zeigt sich der Shwamm auch äußerlih, Dieser weiße Auswuchs trílt ein in den Augen der Knollen, und darauf dehnt er sih wie leichte weiße Flocken zuerst auf einer runden Oberfläche aus und ergreift später die ganzen Knollen, Die Kartoffel is dann ganz verloren,

___ Der Artikel im Organe des Flandres hat von einer zusammen- ziehenden Bewegung der äußersten Theile des Shwammes gesprochen, Allein Aufmerksamkeit und Experimente haben diese Bewegung als nicht selbstständig. erwiesen, sondern haben dargethan, daß es nur eine Drehung der Aeste ist, welche durch die Feuchtigkeit der Gewebe und ihre Zartheit erzeugt wird, Der geringste Wind, ein Dunst, ein Hauch brachte die Be- wegung hervor, die in den Ländereien, welche feuchten Stellen nahe liegen schr grob uy muß, s Man hat die Krankheit Jnsekten zugeschrieben, welche Niemand

hat. Man legt sie der Nässe bei, obgleich sie in Irland, einem angen ragt bee gs das Ee noch On erschienen ist,

ei der Untersuchung der Veränderungen der mehlihten Theile de Knollens findet man die Zellen dieser Théile ganz felt, Der Eiweiß, sto} (Albumen, l’albumine) is vernichtet, der Saft wird gelb, die mehlichte Substanz gelb und dann verdickt, so daß ihre Körner sich vereinigen, einen Brand bilden und kleine unförmliche Massen werden, Die von Martíus beschriebene Krankheit kann man trockenen Brand nennen, die jebíge be- zeichne ih mit dem Namen feuchter Brand.

die Erde, verbreiten dort den Krankheitsstof und tragen i Boden hinein, heitsstoff ragen ihn noch in den |

Derselbe is von der nämlichen Art, wie der Brand d s fers u, dergl, mlichen Art, wle der Br es Roggens, Ha