1845 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Handels- und Börsen- Üachrichten.

rlin, 6. Sept, Unmittelbar nah Beendigung der vormonatlichen Liqui wurde bas Geschäft in den meisten Eisenbahn - Actien und deren Quittungsbogen sehr lebhaft. Unsere Wechsler fauften ansehnliche Posten, und da die ARLRAEgeN Notirungen die günstige Stimmung fort- dauernd untersläßten, so haben wir von einigen Effekten merfiiche Cours- Erhöhungen zu melden, Die beträhtlihe Steigerung aller österreichischen Bahnen bleibt niht ohne guten Einfluß auf die Course der unsrigen, und das Publikum wendet, nah Realisirung der ausländischen Actien, seine Aufmerksamkeit - solchen inländischen Bahnen zu, die eine gute Rente zu eben versprechen, Wir dürfen es als ein“ gutes Zeichen für den ferneren Geschäftöverkehr betrachten, wenn derartige Umsätze häufiger werden; denn die bedeutenden Kapitalien, welche ganz besonders in Oesterr, Eisen- bahn-Effekten angelegt sind und sih dur den hohen Stand dieser Actien ansehnlich aenibleet haben, fommen unseren industriellen Unternehmungen sehr zu statten. Jm Allgemeinen spricht sih die gute Meinung für den fer- neren Gang des Geschäfts schon darum aus, weil mit diesem Monat eine Pause in den Einzahlungs-Terminen eintritt und auch im Laufe des Win- ters das Geld sih weniger fnapp machen dürfte, als es im vorigen Monat bereits der Fall war. irie

Als besonders bemerkenswerth müssen wir übrigens hervorheben , daß viele, ja sogar der größte Theil unserer Eisenbahn-Papiere, der Speculation nicht mehr angehören; sie scheinen meistentheils in festen Händen zu sein und bleiben von den Bewegungen der Börse ausgeschlossen, Wir beschrän-

Fen uns deshalb auch heute nur auf die Notirung derjenigen Effekten, worin Umsäze von Belang stattgefunden. Dahin gehören Berlin-Anhalter Litt. A, welehe, von 125% bis 1277 gestiegen, heute 127 Geld schlossenz Anhalter Litt. B., von 1187 bis 120 bezahlt, blieben heute 120 Br,, 119 Geld, Berlin-Stettiner, von 1295 bis 1302 bezahlt, wurden heute wieder a 130 % verkauft. Magdeburg-Halberstädter kommen nur in fleinen Posten vor und wurden willig auf 113% bezahlt; es zirkulirte aufs neue das Ge- rüht, als würde die Potsdam - Magdeburger Gesellschast jene Bahn fäuflih übernehmen, und sind diese Actien dadurch Gegenstand der Specu- lation geworden, obschon der Verkehr darin kein allgemeiner zu nennen ist, Düsseldorfer 10157 Br. Rheinische Actien bis 983 % bez. und Br. Ober- schlesische Litt. B. 1097 %, Litt. A. 116 bez. und Geld. Kiel - Altona stiegen von 113% bis 1157 %, wozu heute Mehreres umging. Rotterdam von 1215 bis 1237 % gestiegen. Utrecht-Arnheimer 111% für Kleinigkeiten bezahlt, Jn Köln - Minden und Niederschlesisch - Märkishen war das Ge- schäft der bevorstehenden Einzahlungen wegen sehr beschränkt ; dennoch stie- gen erstere von 1063 bis 1074, leßtere von 109 a 1094 %, lossen jedoch heute nur 106% und 1097 Br, u, G. Sehr bedeutend waren die Umsätze in Köln-Minden- Thüringer, welche von 103 bis 1045 gestiegen sind ; seit gestern wurde es matter damit, und war heute über 104% nicht dasür zu bedingen. Auch von Aachen- Mastricht wurden große Posten gekauft, in Folge dessen deren Cours von 106 bis 108 % stieg, heute jedoch 107% Brf. \{chloß. Für Magdeburg- Wittenberge kamen so bedeutende Kaufordres von außcrhalb, daß solche von 1045 bis 1077 % gestiegen sind, heute von 1074 bis 106% % gedrückt. Berlin - Hamburger von 114% a 1165 % bezahlt. Potsdam - Magdeburger von 1155 bis 118 % in Posten gemacht, Sächsisch - Schlesische 110; % bezahlt. Sächsisch-Bayerishe 97 % Geld. Am bedeutendsten war das Ge- {äft in Ungarischen Central-Pesther, wovon täglich für wiener Nechnung nam- hafte Posten gekauft wurden z der Cours ‘steigerte sich von1152 bi3 1192 %, wozu heute Geld blieb. Alle österzeichishen Bahnen sind höher zu noiiren als in vori-

er Woche; der Umsaz darin is aber sehr unbedeutend, da diese Effekten fast ganz von unserer Börse geschwunden sind. Heute notiren wir Kaiser Ferdinands Nordbahn 228 % Geld; Wien-Gloggniy 162 Geldz Mailän- der 141 Geld; Livorno 1262; Geld.

Unsere inländ, Fonds behaupteten si fest auf ihrem vorwöchentlichen Stand, und der Umsatz darin, wie in ausländ. Fonds, war höchst unbedeu- tend. Wechsel auf allen Pläzen blieben gesucht und die meisten Devisen ím Course gestiegen.

Berlin, 6. Sept, Die Berichte aus England vom 1sten d. über Weizen enthalten unter dem Einfluß schönen Weiters wieder cine Ernie- drigung von 2 Sh, p. Qtr. Dieser scit einigen Wochen schon andauernde successive Rückgang der Preise dort hat nicht nur eine gleiche Wirkung auf die unsrigen gehabt, sondern auch die Unternehmungslust in diesem Korn fast gänzlich verscheuht, so daß wir nur unbedeutende Umsätze in dieser

ken müssenz verkauft ward bunt. 86./87pfd. poln. zu 48, 485, 50 und 515 Rthlr. F Güte, 88pfd. hochbunt. poln. zu 57 Rthlr., zu notiren bunt, 86 /88pfd, poln, 0E Bee desgl, weißbunter 52—54 Rihlr. , weißer 86. /87pfd, poln. 55—58 Rthlr, At

E Ta engeseßt gestaltete sich das Geschäft in Roggen. Unter- stüßt durch die iegen aus Holland, Belgien, Frankreich, vom Rhein, wie aus der hamburger Umgegend, über den Ausfall der Kartoffel-Aerndte und durch animirende Berichte von daher, hatten wir im Lieferungs-Handel bei - steigenden Preisen sehr lebhaften Verkehr; das Plagygeschäft konnte wegen Mangel an Vorrath und Zufuhren denselben nicht theilen, Wir notiren; vom Lager 82pfd. 40 Rthlr, Br. 39 Rihlr. Geld; für 85pfd, 40 Rihlr. bez.z s{wimmend 82pfd. mit 385 Rthlr, verkauft; pr. Sept. 82pfd, bis 387 Rtblr. bez., 39 Rthlr. Br, ; ‘pr. Sept. /Okt, 38 a 384 Rihlr, bez. und Geld, 385 Rihlr. Os pr, Frübjahr k, J. 82psd, bis 37 Rihlr, bez. und

eld, 37% Rthlr. Br. z B Gerste P Erbsen sind kaum mehr als Handels - Artikel an unse- rem Markte zu betrachten, Die Zufuhren per Achse wie per Eisenbahn von weiter Entfernung her decken den Bedarf, und speculationsweise geschieht nichts, Wir notiren jene 32—31 Rthlr., diese 38—40 Nthlr. j

Hafer, auf vorerwähnte Weise zugeführt, besriedigt das Konsumo nicht,

daher Wasser - Zufuhren doch nicht ausbleiben dürfen. Diese sind jeyt nur {wach , Bodenlager auch nur gering, daher bei 48/50pfd. 19 —21 Rthlr. zu bedingen, Auf Lieferung hat dieser Artifel mehr Beachtung gefunden, und bei fortdauernder Frage is bewilligt worden: für 48pfd. pr. Sept. /Oft, wie pr. Frühjahr 20 Rthlr., wozu eher noch Käufer als Verkäufer. E

Bei der färglichen Aerndte von Winter-Oelfrüchten sind diese im Lande bereits größtentheils an die Oelmüller übergegangen, so daß dispo- nible Zufuhren selten an unseren Markt kommen, Eine Ladung Rapps und Rübsen ím Verbande holte 847 Rthlr.; Sommersaat von Polen fr. hier bei Anfunft zu liefein , erhält sich auf 70 Rthlr., laut Connoiss. auf 68 Rthlr., zu welchen Preisen einige Umsäße statthatten ; dies Saat soll weniger gut s{ütten, als erwartet worden, Die neue Aussaat der Winter- Oelsaat joll überall befriedigend stehen. y

In Rüböl is nicht unwesentlih gehandelt worden ; während díe Um-

säße in loco-Wagie durch die Consumtion und winzigen Verladungen nah Slesien bedingt waren, hatte das Geschäft pr. Sept. /Olt. die Abwielun- gen für diesen Termin zum Zweck, dagegen is auf die folgenden Termine auf Speculation viel gethan worden. Die Preise waren heute loco 135 Rthlr, Br,, 135 Rthlr. Gld., pr. Sept /Oft, Vormittags zu 135 Rthlr, Weni- ges gehandelt, weil allgemein in Folge höherer Notirungen von Stettin auf 1374 Rthlr. gehalten wurde, an der Börse 13% Rthlr. bez, und Gld., 135 Rthlr. Br., pr. Oft. /Nov. 135 Rihlr, bez. u, G.d., 13% Nthlr. Br., pr. Noo. /Dez. 135 Rthlr, Br., 5 Rthlr, bez., pr. Dez. /Jan. 13% Rihlr. bez, u. Br., pr. Jan. /Febr. 135 a & Rihlr, pr. Febr. /April 137 Rthlr, Br., 13 Nthlr. Gld. bis 5, zu lösen, Leinöl loco wie Lief. 115 az Rthlr. Hanföl 125-—12 Rihlr. Mohnöl 14—134 Rthlr, Palmöl 117 —11 Rthlr. Südseethran 8% Rthlr. Spiritus loco 18— 172 Rthlr. pr, 10,800 %, sür die Brennzeit Oftober—April 152 Nthlr, Gebot, pr, Frühjahr 16 a 167 Rthlr, Gebot, Abgeber fehlen, Die Witterung ist stürmisch und falt gewesen, in leßteren Nächten war das Glas auf 0,

Auswärtige Börsen.

Niederl. wirkl. Sch. 635. Zinsl, —. Preuss. Pr. Sch. —,

5% Span. 23/-

Amsterdam, 3. Sept. Pol. —.

3% do. 405. Ausg. —. Pass. —. 4% Russ. Hope 943. Antwerpen, 2. Sept. Zinsl. —, Neue Aul. 22%. «--

Frankfurta. M., 4. Sept. 5% Met. 1135. Bank-Xetien p. ult. 1967. Bair. Bank-Actien 748 Br. Hope 92 G. Stiegl. 905 G. Int. 62 6 Br. Poln. 300 Fl. 100%. do. 500 Fl. 857 Br.

Hamburg, 5. Sept. Bauk“- Actien 1659. Eogl. Russ. 1123. b ck U

London, 2. Sept. Couns. 3% 983. Belg. 100. Neué Apt. 273. Pas slve 6%. Ausg. Sch. 15%. 22% Holl. 625. 4% do. 99%. Neue Port. 647. Engl. Russ. L16. Bras. 89. Chili 102. Columb. —. Mex. 327. Peru 383.

Paris, 2. Sept. 5% Rente fin cour. 121. 80. 3% do. fiu cour. 84. 30, Neapl. —. 5% Span. Rente —. ° Pass. —.

Staaten wird in der mittags 4 Uhr, sein 29jähriges Stiftungsfest mit Gesang, Gebct und Pre-

Woche zu melden haben und meist auf nominelle Notirungen uns beschrän-

digt begehen, zu welchem alle Mitglieder und Freunde des Vereins ein- geladen werden, ;

Der Haupt-Verein für christlihe Erbauungsschristen in den preußischen Parochíal-Kirche Mittwoch den 10. September, Nach- |

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einmaliger

Nachmittags Beobachtung,

2 Ubr.

1845. 6. Sept.

Morgens 6 Ubr. '339/86’"’Par.'340,18'’Par. 340,32'’’Par. Quellwärme 7,7° ...|+ 4,8° R.'+ 12,7° R. + 8,4° R.!Flusswärme 1“ /1° Thaupunkt -+ 90,9° R. 4,2° R.'+ 4,1° R.| Bodenwärme 13/9° Dunstsättiguug . 70 pCt. Ausdünstung 0,007" Wetter heiter. Niederschlag 0. N. : N. Wüärmewechsel +1}, ik + 5,9° R. Tagesmittel: 340,12’ Par... +8,6° R... +3,1° R... 64 yCt. N,

Königliche Schauspiele.

Montag, 8. Sept. Jm Scauspielhause, 144ste Abonnem h Vorstellung. Zum erstenmale : Die Marquise von Vilette, Orig Schauspiel in 5 Abth., von Ch. Birch-Pfeiffer, s

Dienstag, 9, Sept, Jm Schauspielhause. 145ste Abonnem Vorstellung: Der reiche Mann. Hierauf : Der Kammerdiener, (F M. Erck, im ersten Stück: Wilhelmine; im“zweiten; Annette,

Gastrollen. astrollen.) Jm Opernhause, 406te Abonnem

Mittwoch, 10, Sept. p 1 Vorstellung: Voltaire's. Ferien. Hierauf, zum erstenmale: Die

terbrochene Hochzeit, phantaskish -komisches Ballet in 2 Abth. u Biber vom enige Balletmeister» Hoguet, Musik vom Ki Kammer-Musikus Gährih. Decorationen von den Königl, Dey tionômalern Gerst und Gropius, Anfan halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung. werdow Billets zu den gewöhnlichen Oy haus-Preisen verkauft. did : j

Die französischen Theater-Vorstellungèn werden mit dem nâg Monate wieder beginnen und, wie in den früheren Jahren, im niglihen Schauspielhause stattfinden, Meldungen um Abonnem zu zwei Drittel des gewöhnlichen Eintrittspreises und zwar ganze Dauer der Vorstellungen, das ist vom Monat Oktober h bis Ende Juni künftigen Jahres sind bis zum 20, Septemby im Billet - Verkaufs - Büreau \chriftlich abzugeben, wo alédann s die Kontrakte abgeschlossen werden,

Königsstädtisches Theater.

Montag, 8. Sept. (Jtalienische Opern =- Vorstellung.) erstenmale : Linda von Chamouni. Oper in 3 Akten, von G. ÿ frei überseßt von Emilie Seidel. Musik von Donizetti. (6 Auftreten des Primo Buffo assoluto, Sgr. Napoleone Rossi, | und Kammersänger Sr. Königl, Hoheit des Herzogs von Lucca, Marquis von Boisfleury.)

Anfang halb 7 Uhr. / TbtGe in italienisher und deutscher Sprache, sind im

, Verkaufs-Büreau und Abends an der Kontrolle à 5 Sgr. zu |

Dienstag, 9. Sept. Steffen Langer aus Glogau, oder;

" hollándi he Kamin. Lustspiel in 4 Akten und einem Borspiel: | | Suite n bér Seiler, in 1 Aft, von Charlotte Birch =- Psi _ (Herr Hoym, vom Stadt-Theater von Düsseldorf: Steffen nf

* als Gastrolle.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdrucker,

BSeckanntmachungen.

[358] Subhastations-Patent.

Das ín der Brükthorstraße hierselbst gelegene, Vol. I. No. 607, fol. 624. des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem Zimmermeister Friedrich Wilhelm Wolf gehörige Grundstück, welches zufolge der nebst dem Hypotheken- schein in der Registratur einzusehenden Taxe auf 9729 Thlr. 11 Sgr, 6 Pf. abgeshägt worden, soll

am 24, Oktober c., Vormittags 10 Uhr, subhastirt werden. j

Frankfurt a. O,, den 22. März 1845,

(L. S.) Königl. preuß, Land- und Stadtgericht,

[357] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 19, März 1845, Das ín der Landsberger Straße Nr. 81 belegene Klingebeilshe Grundstück, gérichtlich abgeschägt zu 12209 Thlr, 25 Sgr., soll am 4. November 1845, Vormittags 11 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

V; D.

[890] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28. August 1845.

Das hierselbst in der Behrenstraße Nr. 19 belegene Grundstück des Gastwirths August Wilhelm Lehmann, gerihtlih abgeshäßt zu 7377 Thlr. 13 Sgr. 3 Pf., soll

am 24. April 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Die dem Aufenthalte nach unbekannte Gläubigerin Wittwe Liesh, Johanne Charlotte Sophie geborene ‘Teey, wird hierdurch öffentlih vorgeladen.

Wilhelms - Bahn.

[740 b]

Die Herren Actionaire der Wílhelms-Bahn wer- den hierdurch aúfgefor- dert,

die sechste Einzahlung Proz.

Zwecke der

[1 M: S s \= l Lz N ==— "l N 47 E D N L) T A 1

- von 15

auf die Actien der Wilhelms-Bahn in der Zeit vom 15. bis 30. Oftober d, J., von 9 Uhr Morgens bis

i [725b] 1 Uhr Mittags, in unserem Büreau an den Haupt- Rendanten Herrn Roether zu leisten.

Zur Bequemlichkeit der auswärtigen Herren Actionaire

Allgemeiner Anze zu dessen Ehren hier gestifteten Stipendium einge- zahlt oder gezeichnet haben, werden hierdurch von ihren alten Schulkameraden herzlich gebeten, einen solchen bis zum 1. Oktober dieses Jahres an den Justiz-Kommissa- rius und Notarius Sello ín Potsdam cinzusenden,

Die gedachte Stiftung hat bereits einen recht erfreu- lihen Anfang genommen, indem durch die Liebe der alien Schüler zu diesem ihren hochverehrten Lehrer, ein- shließlih eines vón Sr. Majestät unserem hochherzigen Könige bewilligten Guadengeschenkes von über 1400 Thaler aufgebraht worden sind,

fann diese Einzahlung in derselben Zeit in Berlin zu Händen des Hauses M. Oppenh Söhne oder-in Breslau zu Händen des Hauses Ei - born & Co. gesch

Bei der Zahlung kommen die Zinsen der bereits ein- gezahlten 70 Prozent vom 15, August d. J. ab mit 17 Sgr. 6 Pf. für jeden Quittungsbogen in Anrechnung.

Die Verzinsung dieser 6ten Einzahlung läuft vom 1, November d. J

Erfolgt die Einzahlung der 15 Prozent nicht inner- halb der oben festgeseßten Frist, so trefsen den säumigen Zahler die im §. 16. des Statutes für diesen Fall fest- geseßten Nachtheile.

Die zur Abstempelung einzureichenden Quittungsbo- en müssen mit einem von dem Präsentanten unter- o ibenen Verzeichnisse ihrer Nummern in arithmeti- scher Reihenfolge versehen sein.

Diejenigen Herren Actionaire, welche eine vollständige Einzahlung auf ihre Actien fönnen gegen Aushändigung der bisherigen Quittungs- bogen die mit einem in Empfang nehmen.

Natibor, 28. August 1845.

Das Direktorium der Wilhelms - Bahn. v. Ratibor, Klapper.

Allerhöchste Konzession für die Nuhr- orter Dampfichleppschifffahrt unterm 6. Juli c, vollzo- gen is, laden wir die Herren Actionaire zur Gene- ral-Versammlung auf

Dienstag, den 30. September,

Vormittags 10 Uhr, im Lokale der hiesigen Gesellshaft „Erholung Directions - Wahl mit dem Bemerken ein, daß statutgemäß Actionaire mittel ender Vollmacht vertreten werden können,

Ruhrort, den 28. August 1845,

Das provisorishe Comité der Ruhrorter

schiffahrts- Gesellschaft.

Diejenigen ehemaligen Schüler des gewesenèn Kon- reftors und jeßigen O Bauer zu Kyrit,

dem eims

ehen,

. ab.

Potsdam, den 27, August 1845,

Das Schüler-Comité der Dr. Heinrich Bauerschen Sti- pendien-Stiftung.

ger.

dor, Lama und Flan welche für diese Said besonders elegant u. sch ausfallen, u. offeriren d che hiermit ganz er,

benst. W. Rogge & (C

300 Thalern,

[749 b]

zu leisten gesonnen sind,

Zins-Coupon ausgefertigten Actien E)

Stirum. Bennedcke.

Schwarz. Doms. Meyer,

General - Secretair,

Citerarische Anzeigen,

VVir ersuchen die resp, Musikfreunde, unseren 30 eben erschienenen vollständigen

Mus1kalien - Verlags=- Catalogue. 15 Bog, 6 Paf

gratis von uns oder von allen auswärtigen soli- den Musik- nund Buchhandlungen zu entnehmen. Vir gewähren den üblichen Rabatt und bei grösserer Bestellung die günstigsten Bedingungen.

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ranfenpflege als zweckmäßig bewährt haben, sind | ßer Auswahl vorräthig bei S. Goldschmidt,

geprüftem Bandagiste! Neue Friedrichs-Straße N

[713 b]

Neues Etablissemen Endesunterzeichnete geben sih die Ehre, ih

neu errichteten ; (Gasthof zum Oesterrel

schleppschifffahrt.

[744 b]

schen Hof.

Lager fertiger

zum

Abwesende nur dur stimmberechtigte st sriftlicher Tags zuvor einzurei-

Dampfschlepp-

Bis iti

ter - Mänteln in

erpredigers Herrn Dr. Heinrich welche bisher noch femen Beitrag zu

von W. Rogge & Co, am Schlossplatz No. 6, neben dem ten Lager.

Aus Paris empfangen wir s0 eben die neuesten Mo-

dells von Herbst- u. Win- Seide, Cachemire, Moga-

den sie mit dem 1. Septbr. d. J. eröffnen, alle! Herrschaften und resp, Reisenden zum gütiget ergebenst zu empfehlen, mit der Zusicherung g! prompter Bedienung.

Der Gasthof liegt nächst der Triumphpsforkt der schönsten Lagen Junsbrucks, mit wahrhaft i ter, reizender Fernsiht auf das herrliche Jun die ganze Gebirgsfette, so daß von den Zim dem großen zum Hause gehörigen Garten t shönsten großartigsten Panoramas dem Auge ! pers fh darbietet, und werden die Unter

lles aufbieten, den Fremden den Aufenthalt | so angenehm als möglich zu machen,

Jnnéêbruck, den 10, August 1845,

G, C. Stog & A. Lu! Besißer des Oesterreichischen ?

Mäntel

Sammet,

rfte

Das Abonnement beirägt : 2 Ülhlr. sür { Iahr. 4 lthle. - # Iahr. 8 Rihlr. -

7 allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhöhung. nsertions -Gebühr sür deu taum einer Zeile des Allg, fZnuzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin,

A ———

Inhalt. mtlicher Theil. ers Bundosst eutsche Bn aaten. Königrei annover, Oeffnung der Gruft des Gaiierale Vlbtteaaah oe Vine. a Da L rcich Württemberg, Haupt- Versammlung der Mitglieder der Gustav- Adolphs - Vereine, Großherzogthu m. Oldenburg, Neise des Hroßherzogs uah Venedig zu einer Stau e mit der Königin von Griechenland, Landgrafschaft Hessen-Homburg. Das Mine- alwasser des Bades Homburg Schreiben aus Frankfurt a, M.

Die Königin Victoria.) St, Petersburg. Nachrichten vom kauka-

ußlaud und Polen. ¡hen Kriegsschauplay, Oidens-Vexsethtngén, Aerüdte bei Riga.

afran-Kultur. ‘Sig ankreich. París, Méssen der französischen Prinzen und der Köni- gin Jsabella. Die Jusel Basilan, Die Kriegs - Dampfschiffe. nlerhandlungen mit Rom und Neapel. Die Verhältnisse der christli- hen Kirche in China. Naqhrihten vou Otaheiti. Vermischtes, ri aus Mare M CTZORMted.) j opbritanien und Jrland, London. Hof-Natricht . ibr- ie Ausdehnung der Éisénbahn-Speculattene Me rer IAOE gien. Brüssel, Lebensmittel, Hafenbau. hweden und Norwegen. Stockholm. Die s{chwedische Bank. iebenhundertjähriges Jubiläum der Kathedrale in Lund, alien. Neapel. Ankunft des Prinzen Albrecht von Preußen, E Î : auten, Schrei en aus París. (Die Königin ín den basfi jrovinzen; die Ruhestörungen in den Provinzen; die französischen Prince

der Mae lad

oldau un allachei, Jassy. Kirchliches.

tindien und Cbina. London. Ana im Pendschab, Ver- cerungen der Cholera. Parteikämpfe in China, |

udels- und Börsen-Nachrichten. Berlin. Börse,

e maturwissenschastliche Expedition auf das Wetterhorn. lis irhengeschichte. Ma h Evangelische

——

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Rath beim Königl. sardinischen JZustizhofe leßter Jnstanz, len von C ibrario in Turin, den Rothen Adler-Orden pril e zu verleihen, e it e

n Königl. Hoheit der Prinz Adalbert ist nach Pommern Ele,

„, Berlin, den 7. September. Zhre Königl. Hoheit die Herzogin von Auhalt-Deßau Höch stderen Tochter, die Prinzessin Agnes Hoheit, sind von jau hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse abgestiegen.

Abgereist: Se, Excellenz der General der Jufanterie und des Generalstabes der Armee, von Krauseneck, nah Grei-

agen.

Der Pair von Großbritanien, Lord Mo n son, nah Frankfurt a. M.

Uichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 8. Sept, Se. Majestät ‘der Kaiser von Rußland | n dem ersten Adjutanten Sr. Königl, Hoheit des Prinzen Karl | Preußen, Obersten Grafen vou Hoym, aggregirt dem Garde- | issier-Regiment, den St, Wladimir-Orden dritter, dem zweiten ' tanten, Seconde-Lieutenant Prinzen Karl zu Hohenlohe- | jelfingen, vom 1sten Garde-Ulanen-Regiment, deu St. Annen-

n dritter und dem Leibarzt, Geheimen Medizinal =Rath Dr.

per, den St, Stanislaus - Orden zweiter Klasse zu verleihen

| wurden genehmigt Gemeinden als Haupt-Vereiu aufgenommen. Als Ort für

.

—— D.

—————————————— R

Dienstag den Yteu

In der Nacht vom 1, zum 2, Ee Sand das Grab des vor fur- rnjt von Vincke (vergl. Nr. 232 b Allg. Pr. Ztg,) geöffnet, um die in d i jeutenantss E N , er G [- L h: 2 ten denrsehte Leiche zu“ berauben, ntid ee L rgen des 2, September den Dedel des ersten Sarges theilwei losgebrochen und zersplittert; bei der Orfinus des ne f scheinen indeß die Diebe ermüdet und unverrihteter Sache auf und Us geeilt zu sein. Auf dem Sarge lag ein Strick, mit dem sie wahrshaulic den Sarg aus der Gruft zu heben versucht haben. Die camten des Königlichen Amtes Grönenberg begaben sich sofort an

Ort und Stelle, um die nöthi j Verbrecher zu treffen, nöthigen Einleitungen zur Entdeckung der

__ Königreich Württemberg. Am 2, September hielten R nach Stuttgart gekommenen Mitglieder der Vérefae der Gustav- dolph=-Stiftuug ihre Haupt-VersFmumlung, um über die Angelegen- eilen dieses Vereins Berathung zu pflegen. Jn dem von dem Dr. Lresmayn aus Leipzig vorgelesenen Rechenschaftsberiht des Central- orstandes wurde unter Anderem hervorgehoben, wie nothwendig es sei, daß nit uur für die Kirchen, sondern auch für die Schulen der hülfsbedürftigen protestantischen Gemeinden gesorgt werde. Nah- dem der Dr. Ullmann aus Heidelberg den Antrag gestellt hatte auch die außerdeutschen evangelishen Kirchen zur Beschickung der Vereins = Versammlungen und zur Betheiligung an der (

des Vereins einzuladen, lie en sst N nehmen, 7 j hen sich mehrere Ausländer

Coùsistorial - Präsident Edel aus Basel erzählte ,

Händlung, des Jebt regierenden Königs von Württemberg zur Zeit des französischen Krieges (1815) für das protestantisce Squlwesen Sranfreihs bedeutend geworden sei, Aus einem Dorfe bei Straßburg war auf „württembergische Soldaten geschossen worden. Vierzehn SFamilienväter jenes Dorfes wurden friegsrehtlich zum Tode verur= theilt, sie Wren katholisch ; ein protestantischer ‘Prediger, bei welchem der jugendliche fürstlihe Feldherr wohnte, erflehte und er- wirkte von diesem ihre Begnadigung. Jener Prediger, von Lud= wig X V ITL dafür mit dem Ehrenkreuz geziert, habe sodann seinen durch jenes Ereigniß Zewonnenen Einfluß dazu angewendet, um im Elsaß das protestantishe Schulwesen emporzubringen, und eiu jeßt bestehender Verein zur Unterstüßung armer protestantischer Schulen habe seinen Ursprung von sener Handlung der Gnade des Königs von Württemberg abzuleiten, Dr. Merle d’Aubigné sprach neben der Einheit des Grundes die Verschiedenheit des Wirkens aus, die zwischen der genfer Gesellschaft zur Ausbreitung des Evangeliums in Frankreich und zwischen dem Gustav=-Adolph-Verein bestehe. Pfarrer Wimmer aus Oberschüßen in Ungarn berihtete, wie die evangelische Kirche in Ungarn, 4 Millionen Seelen stark, fFeineêweges mehr in einer

! Zusar:menkunft mit der erlauhten Tochter,

politisch gedrückten Lage sich befinde; er rühmte die Unpartei= lichkeit der Regierung, vornehmlich den milden “Sinn des hohen Kaiserhauses, aber die Kirche besibe wenig eigenes Ver= mögen, und müsse fast Alles, was zu den Ausgaben er=- forderlih sei, durch Einsammeln bei den Gemeindegliedern aufgebracht werden. Herr Hoffet, deutscher Prediger in Lyon, berichtete von dem Gedeihen und den Bedürfnissen der evangelishen Kirhe in seinem Kreise. Hannover erhielt für Ostfriesland noch eine sechste Stimme zur Haupt - Versammlung z die göttinger Beschlüsse, hinsihtlih der Statuten- Aenderung, somit auch der Anschluß der preußischen Vereine, und zehn als Synode zusammengetretene belgische Hau die Haupt= Versammlung im nächsten Jahre ward Berlin bestimmt.

Großherzo thum Oldenburg. Wie die Weser =Zei- tung meldet, beabsichtigte Se. Königl. Hoheit der Großherzog am

06, September, in Begleitung des Erbgroßherzogs und der Herzogin

Griederike, eine Reise nah Wien und Venedig anzutreten, zu einer ift der Königin von Grie= chenland Majestät, am leßtgenannten Orte. 7

Landgrafschaft HSesseu-Homburg. Da die Brunnen-

verwaltung des Bades Homburg den pariser Spitälern 3000 Krüge

Der Todtengräber fand am |

Alle Post-Anstalten des Iu- und Auslandes nehmen Beßellung aufs dieses Blalt au, sür Lerlin die Erpedikion der Allg. Preuß, / Zeitung: Fricdrihsflraße Hr. 72,

j

| l

7 des hiesigen Mineralwassers zugeschickt hat, um damit medizini

suche bei den verschiedenen Kranken dieser Anstalteu zu s ‘Us diese Versuche sehr günstig ausgefallen sind, so hat der Minister des öffentlichen Unterrichts, Herr Salvandy, si veranlaßt geseben, im Juteresse des Sanitätswesens eine medizinische Kommission zur Unter= suchung dieses Mineralwassers zu ernennen, und zu diesem Behuf den De. med. Trousseau, ersten Professor der medizinischen Fakultät, von

Paris nah Homburg geschickt i j T era: g geschi 1 sich derselbe auch bereits seit fur=-

__*&X Frankfurt a. M. , 5. Sept. re Majestät die Kü= nigin Victoria und ihr durhlauhtiger Gc sind urs Mors vor aht Uhr nah Bieberich und Johannisberg weiter gereist. Auch Se. Majestät der König von Bayern, Se. Königl. Hoheit der Erb- großherzog von Hessen und Se. Durchlaucht der Fürst von Metter= nich, Höchstwelche zur Begrüßung Jhrer Majestät bierher gekommen waren und mit Jhrer Majestät dinirten, haben unsere Stadt wieder verlassen. Das Portal des „Englischen Hoses‘’ trug gestern Abend in Transparent die Namen Victoria und Albrecht. Die Musik spielte bis Abends nach 9 Uhr, der Roßmarkt war voll Menschen, aber diese hielten si sehr rubig, so wie au bei der Ankunft der Königin. 4 E BVürgermeister warteten Ihrer Majestät nah dem r auf.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 2. Sept. Ueber den Krieg im Kaukasus werden von den hiesigen Zeitungen heute wieder folgende Nachrichten mitgetheilt : ,, Das aktive Haupt =- Detaschement ließ, als es seinen Marsch nach Andi und Dargo antrat, in Kirki, in der Schlucht von Metschikal, bei Buzurkal oder dem sogenannten Thore von Andia, und endlich beim Dorfe Gogatl, Edhelons zurück, um während des Zuges ins Gebirge die Zufuhr sih zu sichern. Durth Einnahme und Zerstörung der Zufluchtsstätte des wiederholentlih geschlagenen Schamil war der Zweck unserer Operationen vollständig erreicht. Der General - Adjutaût Gürst Woronzoff hielt, als er den Entschluß faßte, von Dargo nah Gersel-Aul zu marschiren, um den Truppen nach diesem ruhmvollen und beshwerlihen Zuge die nöthige Rast zu gönnen, ein längeres Bestehen der zwischen Andia und dem jewgeniew- schen Fort hergestellten Communications-Linie für überflüssig und be- fahl demgemäß, den auf der erwähnten Linie aufgestellten Echelons, sich bei Kirki unter dem Befehl des General - Leutenants Fürsten Bebutoff zu vereinigen. Ju Folge dessen verließ der das Echelon bei Gogatl kommandirende Oberst Bellegarde Il. mit der aus einem

Bataillon des pragaschen Infanterie-Regiments bestehenden Besaßung bei Tagesanbruch seine Stellung und setzte sich nah

l in Marsh. Der Weg führte einen sehr steilen Berg hinan,

so daß die Kanonen von Menschenhänden getragen werden mußten, wobei noch außerdem die ziemli beträchtlihe Anzahl von Kranken und Verwun- deten die Bewegungen der Kolonne verzögerte. Diese ungünstigen Um- stände benußten die Bergvölker, um einen Angriff zu wagen z sie wurden jedo fortwährend zurückgeschlagen und erlitten bedeutenden Verlust, Der Oberst Bellegarde verfolgte faltblütig und muthig seinen Weg und langte am Abend in Buzurkal an, wo er sih mit den beiden, unser zweites Echelon bildenden Bataillonen des schitomirschen Jäger- Regiments vereinigte. Am folgenden Tage seßte der Oberst Belle- garde mit den drei Bataillonen seinen Marsch in der vorgeschriebenen Richtung fort. Auf jedem Schritte hatte er Kämpfe mit dem ihn umgebenden Feinde zu bestehen und erstürmte mehrere Verhaue, durch den Weg verlegen wollen,

m er an den geeigneten

Stellen Nachtlager und erreichte am vientdu Tage wohlbehalten die Schlucht von Metschikal, die vom dritten Echelon, drei Bataillonen des minskischen Infanterie = Regiments unter dem General= Major Wolodimiroff, beseßt war. Während dieser ganzen Zeit hatte die Kolonne des Obersten Bellegarde an Getödteten: 24 Ge= meine, und an Verwundeten: 7 Stabs = und Ober - Offiziere und 32 Gemeine, Daß der Verlust auf unserer Seite im Vergleich zu der vom Feinde erlittenen Einbuße so unbedeutend war, muß man vorzüglich der unerschütterlichen Geistesgegenwart dieses Offiziers, so wie der Zweckmäßigkeit der von ihm getroffenen Maßregeln, zuschreiben. Die endliche Vereinigung aller Echelons bei Kirki ging nun ohne wei-=-

teren Widerstand von Seiten des Feindes vor si, und der General- Lieutenaut Fürst Bebutoff stellte , gemäß des ihm vom Oberbefeh[s-

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naturwissenschaftliche Expedition auf das Wetterhorn.

Auch dieses Jahr hat wieder die Gletscherfreunde in der Schweiz in égionen des ewigen Schnees gelockt, Der Gegenstand der diesjährigen suhungen war abermals der Gletscher, welher der Aar den Ursprung und hon seit Jahren mehreren Naturforschern, die auf demselben im iner für längere Zeit ihren Aufenthalt zu nehmen pflegen, Anlaß und Benheit zu den ersprießlichsten Beobachtungen gab, Einer. der Theil- fr an diesen Expeditionen hat der Allgemeinen Zeitung so eben ehr interessanten Bericht über die im verflossenen Juli von dem Aar- E aus unternommene Ersteigung des Wetterhorns mitgetheilt, der ersten lu? welhe von Männern der Wissenschaft auf diesen Gipfel der isa von Bern ausgegangen. Wir entlehnen dem zuerst von den natur- i astlichen Anstalten und Beobachtungen auf der Gletscher - Station, e Grímsel, dein „Hotel des Neuchatelois“, handelnden Bericht / jfehende Schilderung jenes gewagten Unternehmens, welches nach : N Herren Agassiz und Dehor, die vor ihrer Abreise nah Nord- üh en Aargletsher noh einmal besuchten, von einer mit Einschluß ler aus sieben Personen bestehenden Gesellschast ausgeführt wurde: 4 a Anwesenheit von Herrn Agassiz, dem nur eine kurze freie Zeit ole stand, wurde benußt zu einer Expedition auf einen der höchsten,

c nur von zweien unserer Führer bestiegenen Gipfel des berner Ober- - a die nördlichste Spiße des Wetterhorns, welche sih 11,500 L v über das Niveau des Meeres erhebt, Dienstag, den 29. Juli, Ge e Vorkehrungen getroffen, Das Wetter shnitt uns zwar noch ein ada L aber das Barometer stieg, der Thaupunkt fiel, der ünstige tirte en Bergen nach der Grimsel stellte sih ein, und Herr ollfus k glei ge einen wolfenlosen Himmel, Unsere Rollen wurden vertheilt, erschie veitige Beobachtungen während eines Tages und einer Nacht ín ensten Höhen des Gletschers gemacht würden, Ein Theil der Beob-

C O S ena

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achter sollte daher am unteren Ende des Gletschers, am Ausflusse der Aar, ein Theil auf dem Pavillon, ein anderer am verfallenen „Hotel des Neuchatelois““, am Zusammensflusse des Finsteraar - und Lauteraar- Gletschers die zivei folgenden Tage und die zwischen inne liegende Nacht mit ihren Justrumen- ten verweilen, Die drei übrigen, worunter Herr Agassiz , rüsteten sich zum Uebernachten auf dem Lauteraarsattel m Hintergrunde des Gletschers und zur Besteigung des Wetterhorns, Ungeduldig hatten wir uns den nächsten Morgen schon sehr frühe aus den Betten gemacht; aber ein dichter Nebel schien unser Vorhaben vereiteln zu wollen. Erst um 9 Uhr löste cin gün- stiger Wind die Nebelmasse auf und peitschte sie ín den mannizfaltigsten Gestalten an den Felswänden hin nach der Grímsel zu, Plöglich begrüß- ten uns freundlich die weißen Firne, welche mit ihrem magishen Sonnen- glanz uns auf ihre gefährlichen Zackengipfel zu locken schienen. Jett sehte sich Alles in Bewegung. Wir verließen den Pavillon und trennten uns auf dem Gletscber, Jeder nach seinem Bestimmungsort hinziehend: wir, mit Schleiern und blauen Brillen wegen des verderblichen Einflusses des blenden- den Schnees auf die Augen versehen, gingen mit vier schwer beladenen Führern aufwärts gegen den Hintergrund des Lauteraargletshers, da unser Ober- führer behauptete, daß die Besteigung des Wetterhorus von dieser Seite wahrscheinlich am leictesten, dieser Weg aber jedenfalls der fürzeste sei. Je iveiter wir vorwärts drangen , desto deutlicher konnten wir die vielfach be- sprochene Bänderstruktur des Gletschers beobachten: schmale, senkrehte Schich- ten, welche in der Längenachse des Gletschers streichen, sind abwechselnd weiß und blau gefärbt, welches besonders schön unter den aufgehobenen Steinen und an den klaffenden Gleischerspalten bis in große Tiefe sich zeigte, wo die Verdunstung (,,Verwitterung““) des Eises das Phänomen nicht verwischte, das auf einer Nebeneinanderlagerung von Schichten be- ruhen muß, die m eld aus Gletscher - Eis (d. h. aus gefrorenem Schnee) und klarem bläulichen Wasser - Eis bestehen. Wir waren jeßt ganz aus dem Bereiche der organishen Natur herausgetreten: ven ganzen Horizont umschlossen die schneeigen Hochgebirge, deren schnee-

lose Abhänge keine Spur von Pflanzen mehr tragen, -mit Aus- uahme weniger Flehten welche hier und da die granitnen Felswände be- fleiden, die fleinen shwarzen Gletscherflöhe (Desoría glacialis), díe si i Massen unter den Steinen auf dem Eise fanden, waren die einzigen Repräscn- tanten der reichen Thierwelt , die wir im Thale verlassen hatten, Bald be- traten wir die trügerishe Schuecedecke des Gletschers, welche weiter oben den sogenannten Firn (in der Vergletscherung begriffener Schnee) überlagert und in die ewigen Schneemassen der Höhen allmälig übergeht, Daß sie mit ihrer gangbaren Oberfläche eine trügerische war, sollten wir gleich anfangs erfahren, indem einer unserer Führer, der immer fühn und zwar ohne Berg- stock vorausgegangen var, um uns den Weg zu bahnen, plößlich versank. Er war durch den Schnee durchgebrochen in eine Gletscherspalte , die aber nicht breit genug klaffte, um ihn mit seiner voluminösen Bürde hinabfallen zu lassen. Lachend arbeitete er sich mit unserer Hülfe wieder heraus und ging uns wieder vor, unbekümmert darum, daß ihm der „fleine““ Zufall, wie er es nannte, zugestoßen sei, Diese Menschen, we!che ihr ganzes Leben in den Hochgebirgen zugebracht haben, sind an dergleichen Dinge so gewöhnt, daß keine Gefahr drohend genug ist, um sie ihrer Kaltblütigfeit und Ruhe zu berauben. Diese Kaltblütigkeit verläßt sie nicht, wenn sie selb| die halsbrechendsten Pfade betreten, s{chüßt sie vor jedem Fehltritt, den der Aengstliche thut, wenn ihm der jähe Abgrund die \chrecklihen Folgen cines Falles zeigt, und läßt sie selbst das Unglaubliche vollbringen. Wenn sie auf kleinen Felsvorsprüngen einer senfrehten Wand hinflettern, welche unter ihnen in eine s{chwindelnde Tiefe hinabsteigt, wissen sie so enau zu berechnen, ob ihr eisenbeschlagener Fuß fest an diesem oder jenem

)"rte stehen oder ausgleiten werde, daß man sie da nie straucheln sieht, wo es uns hundertmal widerfährt, So sicher, wie wir auf einem schmalen Wiesenpfade gehen, ohne auf das Gras zu beiden Seiten zu treten, so sicher sieht man sie über Kanten schreiten, die kaum fußbreit sind, und zu deren Seiten Abgründe gähnen, so sicher erklettern sie beinahe senkrete Wände, wo ihnen jeder Febltritt den Tod brächte,