1845 / 257 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

rer Majestät dem Könige geshenkten Büsten Victoria's, des Prinzen U es Herzogs G der Herzogin von Kent in der Gallerie aufgestellt. E : Der Commerce ergreift das Wort gegen diejenigen Blätter, denen es {wer fällt, in gegenseitigen Besuchen der Souveraine nicht polítishe Pläne zu erbliden ; so viel sehe Jeder, daß der Austausch von Freundschäaftsbezeigungen zwischen Ludwig und Victoria England nicht abhalte, seine Frankreih gegenüberliegenden Küstenplägze stark zu befestigen. S festge hiesiges Blatt findet es auffallend, daß der Fünftige Regent Sranfreihs jedesmal abwesend ist, so oft die Königin Victoria den König Ludwig Philipp besucht oder von diesem besuht wurde. Als vor zwei Jahren die Königin nah Eu fam, befand si der Herzog von Nemours in der Bretagne. Als der König nah England ging, fehlte der Deraog in seiner Begleituug, Jeßt, wo die Königin zum zweitenmale in Eu eingetroffen ist, reist der Herzog in Spanien, Der Herzog von Aumale hat in Chateaubriand ein Haus ge- gemiethet, das et für seine zeitweilige Auweseuheit auf seinen dortigen großen Gütern zur Wohnung für \ch einrichten läßt, bis die Herstel- lung des im vorigen Jahre dort angekauften alten Schlosses vollen- det sein wird. : lo Gazette du Midi zufolge, hätte Don Carlos von der französishen Regierung die Erlaubniß erhalten, sih so lange in Mar- seille aufzuhalten, bis ihm die nah Jtalien bestintmten Pässe einge= ändigt würden. : Marschall Bugeaud ist am 6. September an Bord des Dampf= his „Cameleon“/, von Algier kommend, zu Cette ans Land gestie gen; am 7ten reiste er nach Montpellier ab, von wo er sich nah Saint-Amand zum Kriegsminister Marschall Soult begeben wird. Im Monat Mai d. J. theilte der General-Lieutenant von La- moricière, jeßt stellvertretender General-Gouverneur Algerieis, meh- reren Königlichen Behörden und namentlich dem Marschall Bugeaud eine Denkschrift mit, worin derselbe, außer einer Schilderung der alz gierischen Verhältnisse und Zustände, au einen Ansiedelungéplan ‘ent- warf. Nachdem Lamoricière den Charakter, die Sitten und Gebräuche

der Einwohner Algeriens geschildert, giebt er die Gesammtzahl der Etiwbhker Algeriens af ungefähr 1,200,000 Eingeborne au, die höchstens 5 Millionen Fr. Steuern zahlen, Die Kolo- nisirung Algeriens, fährt er fort, ist nur durch zwei Mit- tel möglih: 1) dur Einwanderung einer wenigstens fünf- bis \sehsmal stärkeren Zahl Europäer, als die der Eingebornen, und 2) durch Mitwirkung großer Kapitalisten. Um dieses zu erreien, müsse man den Einwanderern sowohl, als den Kapitalisten gründliche Vortheile niht nur versprechen, sondern sthern. Dies geschehe anm besten, wenn die Regierung die Gesebßgebung des Mutterlandes in die Ko- lonie hinüberpflanze, Hypotheken-Kammern, landwirthschaftliche Schulen und Muster-Austalten errichte und hierbei vor allen Dingen alle Ausied- ler durchaus glei behandle, Lamoricière schlägt ferner Prämien auf die- jenigen Landarbeiten vor, die besondere Beschwerlichkeiten oder Hin- deruisse bieten. Nach Versicherung der Eigenthums-Verhältnisse aller Kolonisten hält er es sogar noh für möglich, die angränzenden Stämme zum Abtreten ihrer Ländereien zu vermögen, da sle nit Eigenthümer, sondern nur Nießbraucher derselben -seien. Dieser Plan Lamoricière's soll dem Kabinet der Tuilerieen sehr zusagen. Die Länder-Bewilligung an Ferdinand Barrot wird als der erste Beweis hiervon betrachtet, Marschall Bugeaud, damit nit einverstanden, erkannte diese Be- willigung niht an, in Folge dessen eine Verordnung er- schien , die dem General-Gouverneur das Recht der Bewilligung von mehr als 100 Hektaren entzog und die Bewilligungen unter 100 Hek- taren an den Kriegs-Minister wies. Hiernach blieb dem Gouverneur nur eine berathende Stimme. Bugeaud hielt diese Verordnung bis zum 20, August geheim und richtete am Îten das Manifest an die Armee wegen der Militair-Anstedelungen. Dies soll seine Abreise und den Sturz seines Systems veranlaßt haben. i E Nach dem Sémaphore von Marseille würde der marofkfanische Prinz Mohammed-Ben-Serrur nicht nah Paris gehen, sondern sich mit dem nächsten Paketboote von Marseille nach Aegypten begeben, Das Geseß-Bülletin enthält den unterm 21, Juni 1845 zwischen Srankreih und Preußen abgeschlossenen Vertrag über die e Auslieferung von Verbrehern. Die Verbrechen, in Betreff deren die

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örtez hierauf lehrte er einige Zeit die Mathematik im Kollegium Et Sai E in dessen Besiß die Doctrinairs nah der Vertrei- bung der Jesuiten -geseßt wurden. Aber bald vertauschte er das Lehramt mit dér Advokatur und übte diesen Beruf zu Paris aus, als die Revolution ausbrah. Royer Collatd nahm deren Grund- säße an, aber mit jener Mäßigung und Klugheit, welche die un- tersheidenden Züge Kie Charafters waren. Bis zum 10. August 1792 gehörte er zur Gemeinde von Paris, er war sogar deren Se=- cretair - Adjunkt. Dauütkon machte vergeblich Anstrengungen, um ihn zur Partei der Jakobiner hinüberzuziehenz Royer-Collard zog es vor, seine Abdankung einzureichen, und begab sich nah Sompuis in den Schoß seiner Familie zurück. Dort blieb er bis zum Jahre 1797, zu welcher Zeit das Departement der Ober-Marne ihn in den Rath der Sünfhundert sandte. Royer-Collard, von seiner Liebe für die Revo- lution zurückgekommen, stand schon in Verbindung mit denen, welche die royalistishe Partei wieder zu erheben suchten, und inmitten der Fünfhundert sprach er sich mit großer Kraft „Zegen den Eid, den man von den Priestern fordern wollte, und für die Zurückberufung der Deportirten aus, Auch gehörte er zu der Dahl detjenigen, deren Wahl das siegreihe Direktorium für nichtig erflären ließ. Diese Maßregel näherte Herrn Royer-Collard der royalistischen Partei uo mehr, und er gehörte, in Verbindung mit dem Marquis von Clermont= Gallerändé, dem Abbé von Moutesquiou uud Herrn Becquey, zu dem Comité, welches in Frankrei die Angelegenheiten dieser Partei im Namen des Grafen vou Provence leitete, und dur dessen Hände die merkwürdige Körrespondénz zwischen diesem Prinzen und dem ersten Konsul ging. Royer - Collard blieb in diesem Comité von 1798 an bis zu dessen Auflösung im Jahre 1804, als Ludwig XVIII. sich in England niederließ. Zu dieser Zeit verzihtete Royer-Collard, durch Erfahrung von der Schwäche der royalistischen Partei und von der Vergeblihkeit ihrer Hoffnungen überzeugt, auf die Politik, um sich dem Studium der Philosophie zu widmen. Seine einsamen und gänzlih unbekannten Arbeiten waren indeß zur Kenntniß eines Mannes gekommen, der fähig war, sle zu würdigen, und als Herr von Fontanes im Jahre 1811 beaustragt wurde, die Universität zu organisiren, wählte er, zum allgemeinen Erstaunen, Herrn Royer- Col - lard zum Dekan der Sakultät der Wissenschasten und zum Professor der Philosophie bei der Normalschule. , Herr Royer - Collard lehrte nur zwei Jahre, und diese beiden Unterrichtsjahre bewirkten eine Re= volution und eröffneten für die französische Philosophie eine neue Zeitrechnung. Hier i} der Hauptruhm Royer-Collard's. Im Jahre 1814 ernannte Ludwig XVIIL, sich ‘seiner früheren Verbin- dung mit Herrn Royer - Collard erinnernd, denselben zum General = Direktor der Buchdruckerei und des Buchhandels, zum Staatsrath und zum Ritter der Ehren - Legion. Bei der zweiten Restauration nahm Royer-Collard , dur das Departement der Ober-Marne zum Deputirten gewählt, Plah in den Reihen jener Minorität, welche, in Uebereinstimmung mit Ludwig X VIII. und dem Ministerium, deu Aufwallungen der ultraroyalistishen Partei einen Damm entgegenzuscßen suchte. Er bekämpfte das Geseß der Ver= dächtigen, das Geseß, welches auf ein Jahr die Unabseßbarkeit der Richter suspendirte, und die Wahl mit zwei Graden. Jm Jahre 1819 gab er die Leitung des öffentlichen Ünterrihts auf und eut- Kampfe mit den Ultra= Royalisten nachgaben, und als die Leßteren mit Herrn Villele an die Spie der Gewalt gekommen waren, befand sich Roöyer-Collard ganz in der Opposition, Er erwarb sich nun eine außerordentliche uud ruhmvolle, von den Parteien unabhängige Popula- rität, Royer - Collard staud wirklich allein in der Kammer, und er trennte sih sorgfältig von der Linken, welche damals auf 17 Mitglieder be- shränkt war, eben so sehr, als von der ministeriellen Partei, Er bekannte eine gleihe Verehrung für den Grundsaß der Legitimität und für die Freiheit, und er suchte sie auf Grundlage vollfommcner Gleichheit zu vereinbaren, was jedo niht gelingen wollte. Allein da die Freiheit damals in Gefahr war, weihßte er sein máchtiges Wort und die Autorität seines Einflusses ihrer Vertheidigung. Er bekämpfte die Siebenjährigkeit der Kammer, die Ausnahme-Gesebe, das Recht der Erstgeburt, das Sakrilegiums-Geseß und das Geseb gegen die Preßfrei= heit. Die Popúlgrität Royer-Collard's damals war so groß, daß er bei den Wahlen von 1827 durh 7 Wahl-Kollegien gewählt wurde. Die

uslieferung stattfinden soll, sind : 1) Mord, Vergiftung, Vatermord, Killber0td Moa, i Gewalt vollbrachter oder versuchter Au- griff auf die Schamhastigkeit; 2) Brandstiftungz 3) Fälshungen von Dokumenten mit Inbegriff des Nachmahens der Bankbillette und öffentlihen Effekten, wenn die Umstände der That solche sind, daß dieselbe, wenn in Franfreih begangen, eine Leibes- und entehrende Strafe zur Folge hätte; 4) Verfertigung oder Ausgabe falscher Mün- zen, mit Jubegriff der Verfertigung, Ausgabe oder Fälschung von Papiergeld ; 5) falsches Zeugniß und Verführung der Zeugen ; 6) Dieb- stahl, wenn er mit Umständen begleitet ist, welche ihm nah deu Ge- seßén der beiden Länder den Charakter eines Verbrechens geben; 7) dur öffentlihe Depositare begangene Entwendungen , falls, nach der Geseßgebung Frankreihs, Leibes- und entehrende Strafen darauf stehen; 8) betrügerisher Bankerott. i i: Das Uebungs-Geschwader unter Contre-Admiral Deschénes, wel- ches am 6. September von Toulon ausgelaufen ist, besteht aus 7 Li- niensiffen und 1 Dampf=Fregatte, welche zusammen ungefähr 5000 Mann an Bord haben. S O | ; Herr von Lamartine führt in seinem erwähnten Bericht an das General - Conseil des Departements Saone und Loire über die Unterdrückung der Findelhäuser unter Anderem folgende Thatsachen an: Jn Toulon stieg die Zahl der Sterbesälle nach Aufhebung der Drehladen in den Findelhäusern um 50 pCt., wenn man die Zahl der Sterbefälle ausgesehßter Kinder in einem gleihen Zeitraum vor Aufhebung der Drehladen berehnet. Jn Au wurden in einer har= ten Winternacht sechs Kinder auf deu Straßen ausgeseßt und er- froren gefunden, Jn Paris sind zwar die Findelhäuser niht auf- gehoben, aber es wurden geheime Springfedern au den Drehladen angebracht, welche den Eingang des Hauses schließen, sobald irgend eine Last das Polster der Lade drüdt. Hierdurch sieht sih die das Kind ausseßende Person gleihsam gefangèn und gezwungen, Name und Wohnort zu bezeichnen. Daher ist die Zahl der täglih in den öden! Straßen ausgeseßten Neugebornen in Paris gar niht zu be- rechnen; die Zahl der Kinderleichen, die in dem Jahre der neuen Maßregel nach der Morgue gebracht lich 17 bis 40. Seit dieser Zeit ( h tend. Selbst auf der Schwelle des Sibungs= Gebäudes der Deputirten-Kammer fand- man Leichname von Neugeborenen. Obige Thatsachen sind aus einer vergleihenden Tabelle geschöpft, die auf Befebl des General-Prokurators des Seine-Departements angefertigt wurde, und in der es heißt: „Diese. Listen enthalten weder die néèu-= geborenen Kinder, die lebendig auf öffentlicher Straße gefunden wur- den, noch die Kinder, die in den lebten. Zügen lagen, aber noch ge- rettet wurdet, noh die todtgefundenen, die man nit erst in die Morgue, sondern direkt auf den Kirchhof schaffte.“ l a Der Constitutionnel enthält folgende biographishe Skizze Royer Collard's: „Geboren zu Sompuis bei Vitry-le- Français im Jahre 1763, is Royer Collard 82 Jähre alt geworden. Er vollen- dete seine Studien zu Chaumont im Kollegium der Väter der christ-

wurden, betrug täg- steigt die Zahl bedeu-

Revolution vou 1830 überraschte und betrübte Herrn Royer - Collard z mit Mühe entschloß er sich, wieder in die Kammer zu treten, und er verzihtete auf die Politik, Als shweigender, weun nit gleihgülti= ger Zuschauer wohnte er den Debatten der Kammer bei, und. man sah ihn nur zweimal auf der Tribüne erscheinen, um die Erblichkeit der Pairêwürde zu vertheidigen, und bei der Erörterung der Septem- ber-Geseße. Wenn indeß Herr Royer-Collard seine so gern gehörte, selbst so verehrte Stimme nicht mehr veruehmen ließ, so war er doch eine Macht dur seinen Geist geblieben. Seine Urtheile über die Menschen und die Dinge, welche er mit einer shneideuden Kürze aus=- drückte, wurden stets mit Begier gesammelt,“ Agbn j

In Dünkirchen haben am 7, September die &westlichkeiten bei Ge= legenheit der Enthüllung des Standbildes Jean Bart's ohne Anwe- senheit des Prinzen von Joinville begonnen, den der Besuch der Kö- nigin vou England in Eu zurückhielt, u ;

Im Munúizipal-Conseil vou Orleans haben über die Schulen der Jgnorantiuer, die man als Agenten des Jesuitismus bezeichnet, Ver= handlungen stattgefunden, welche zum Zweck hatten, die Regierung zum Einschreiten gegen jene Brüderschaft aufzufordern, weil deren Unterricht weder Aufklärung, noch Sittlichkeit unter dem Volke - ver= breiten könne, Als Beweis wurden mehrere Bücher vorgelegt, welhe in den Schulen der Zgnuorantiner als Preise vertheilt worden, und in denen Haß und Verfolgung gegen Andersgläubige eingeprägt wird,

Der National berecuet, daß, nah dreizehnjähriger Ausbeu- kung der an die Häuser Rothschild, O*Neil 2c. zugeschlagenen Bah- nen, Kapital nebst Zinsen vollständig getilgt sein, mithin der Ertrag nah Ablauf dieser Frist als reiner Gewiun in die Tasche der Unter= nehmer fließen werde. i

Die Notirung der Reute ist heute bei shwachem Geschäfte um 20 Centimes gefallen; au die Preise der Eisenbahn - Actien und Promessen waren ctwas gedrückt; Nordbahn, Compagnie Rothschild, ging auf 8627 zurück. Z5proz. 119, 5. (121. 99.) 3proz. 84. 25, Neap. 101, 3proz. Span, 39, Junere Schuld 31%, Passive 62.

Großbritanien und Irland.

London, 10, Sept. Der Aufenthalt der Königin Victoria in Schloß Eu sollte nur sehr furz sein, denn nah Angabe des dor- tigen Korrespondenten der Times wäre die Abreise nah der Jusel Wight bercits gestern erfolgt. (S. oben Pariís.)

Der Zustand der irländischen Grafschaft Cavan flößt wegen der dortigen Orangisten-Bewegung ernstliche Besorgnisse „vor Störung der öffentlichen Ruhe ein. Am Sten d, hatten die Mäßigkeits - Vereine tine Versammlung nah Killesandra ausgefchrieben, worin die Oran= gisten einen Versuch der Liberalen erblickten, das Volk an die am 8. September 1798 bej Ballyuhmuk erlittene Niederlage zu erinnern, und deshalb bewaffnet bei dieser Versammlung zu ersheinen beshlos= sen. Es waren bereits starke Truppen-Abtheilungen nah Cavan be-

lichen Lehre, einer Congregation, zu welcher einer seiner Oheime ge-

C T TOORST Mrt Sr E M 4 21 0M C E S Ligen d. Eo Md M M T T S: Gi E 4 F 2ER L A E "5M N t o di i TEN O N MRNFERNNLE E E U S A E

ordert worden, Nach den neuesten Nachrichten aus Dublin vom vor=

fernte sich immer mehr von den Ministern, je nachdem diese in ihrem ;

estrigen Tage hatten nun die Orangisten zwar in Folge einer g ae des de Den ui der Grafschaft, Lord Farnham, wy auf die Ungesetlihkeit bewaffneter Versammlungen aufmerksam ma ihren Plan aufgegeben und damit die Besorgnisse für den Augenti beseitigt / do dauert die Spannung der Gemüther fort, und “irg eine andere Veranlassung dürfte leicht einen gefährlichen Ausbrug j Volks-Leidenschaften herbeiführen: Die Partei «Demonstrationen y Oratigisten haben inzwischen ihren Fortgang. Belfast ist den übri Städten Ulsters beigetrctenz in einem dortigen Meeting führte 6; Roden, der Großmeister der irländischen E r den Vorz und die Decorationen des Lokals, die Jusqhri ten auf den Banne, die von den Logenbeamten getragenen Jusignien, Alles trug jy Charakter einer entschiedenen Partei - Demonstration und der 6,

genannt wird; Herr Watson, der erste von den beiden abgest Magistratspersonen, war als Gast anwesend, man feierte ihn als j, ersten Märtyrer für die protestantische Freiheit, das erste Opfer, Peel an dem Altar seiner grundsatlosen Politik dargebracht, Während die Herrscher der beiden Reiche England und F reih Höflichkeits- Bezeugungen und Freundschafts - Versicherungen i Schlosse Eu austauschen, führen die öffentlihen Blätter in bej Ländern heftige Wortkriege über die gegenseitigen Bestrebungen jh National=-Eifersuht, wozu die fürzliche Besichtigung der Aukeryi unfern Brighton von Seiten des Prinzen von Joinville eine y fommene Veranlassung bietet. Der Brighton Herald verb mit der Nachricht von diesem während der Abwesenheit der gemachten Besuche die Bemerkung, der Prinz habe wohl die Blij des Landes auskundschaften wollen und si gewiß sehr gefreut, | die vertheidigungslose Küste- seinen Plänen, s{hußlose Städte von Dampfschiffen aus zu zertrümmern, ein so ergiebiges Feld darhi wozu alsdann die Morning Chronicle in einem sehr bit Artikel folgenden Kömmentar liefert: „Nach dem Pamph schreibt das Whigblatt, „in welhem der Prinz von Jy ville vou den Mitteln handelt, welche Fraukreich zu rh stehen sollei, unsere Städte zu überfallen und unsere Schiffe zuy senken, sollte er mehr als irgend ein anderer Franzose Bescheide und Zurückhaltung zeigen in seinen Bewegungen näch der englis Küste hin. Daß der Prinz von Joinville seine Mußezeit verwei nah unseren Häfen zu spähen und si Laudungspunkte auszusud faun unmöglih freundschaftliche Gesinnungen bei uns nähren. hi einer unserer Prinzen, für den Marinedierst erzogen, si ausge net durch Bekanntmachung eines Plans zum Angriff und zur Zerst französischer Flotten, hätte eine solche Persöulichkeit einzelne Punkte) französischen Küste untersucht, die Organe der pariser Presse würden stimmig sein in den wüthendsten Ausfällen auf eín derartiges Bene|y Solcherlei Exkursionen zur See mögen harmlos sein: sle sind aber geeignet, im schlimmen Sinne ausgelegt zu werden, Wir halten für, der Prinz vou Joinville werde wobl thun, wenn er noch fn Lust trägt, in unsere Häfen zu hauen, zuvor bei den britischen f hörden die Anzeige zu machen und den Zweck seines Vorhaben zugeben. Wir haben in der leßten Zeit wenig gesprochen vou y Möaglithkeit eines bevorstehenden Krieges mit Frankreich. Man hi sich fast gewöhnt, jede Anspielung auf einen solchen Fall als unnüh und frankhafte Besorgniß zu betrachten, _Jede Hinweisung auf Nothwendigkeit, unsere Seemacht zu verstärken und unsere Küst Vertheidigungsstand zu seßen, wurde als boshasfter Wunsch, den glüt f bestehenden Frieden zu stören, ausgeshrieen. Es ist wahr, die franzüss Regierung, der französische Hof, ja selbst das französische Publly haben neuerlih eine versöhnende Sprache geführt. Dennoq {eint in wirkflihen Handlungen und thatsächlihen Vorkehrungen Mißtrauen gegen England im Zunehmen, Die Rüstungen wa zugerichtet uud die Schwerter gewebt, was einen sonderbaren Ll trast zu den wiederholten Griedensversicherungen bildet. Wenn je Thron gesichert werden kann dur Aufhäufung von Kriegsmatn so muß wohl der Throu der Dynastie Orleans feststehen ; aber 1 glückliherweise is diescs Material äußerst entzündliher Natur, | daß die Hauptgefahr gerade aus den Mitteln erwachsen mag, | man in übermäßiger Vorsicht als Verstärkung zusammengebracht h Die französische Nation liebt es nicht, zu säen, ohne zu ärndten; sie m für ihren großen Kosten - Aufwaud cinen Ersaß erwarten, wenigs in Ruhm. Ruhm aber ist Krieg. Wie sih ein Krieg in uts Tagen gestalten wird, das scheint uns ein {wer zu lösendes Rähs Wir wissen nicht, welche Methode wir selbst einschlagen würden, 1 noch viel weniger, was der Feind versuchen „mag. Die Welt de) falls is aufgethan: Niemand kann sagen, wie es werden wird. Ÿ haben in diesem Augenblicke eiue Escadre an der irländischen Küst See, die mit großen Kosten zu Evolutionen ausgerüstet ist, Hauptzweck dabei geht auf Versuche zum raschen Segeln. | dürfte aber heute rashes Segeln gerade das wenigst unentbehil bei einem wirflihen Krieg sein, dieweil ja doch jeder unserer viathané“ von einem Dampfschiffe begleitet sein wird. „Die Fraß sen haben auch den Gedanken aufgegeben, sich in Linienschiffen uns zu messen, Jhre ganze Tendenz ist, sich eine Dampsfslottt schaffen uud mittelst dieser bei uns zu lauden, So unvollfomu auch noch bei den Franzosen der Bau der Dampfschiffe sein n immer bleibt gewiß, sie werden bald genug haben, Tausende Truppen in einer Nacht nah dem englishen Ufer überzufühil Hierin liegt ihr Vortheil, ihre Hoffnung, der Grund ihrer dro) den Sprache. Ein wirklicher Krieg würde sie, wir hoffeit éé versichtlih, für immer von falschen Gelüsten heilen. Ju hen aber sollten wir ungesäumt Maßregeln ergreifen, nit nur, èl Kur anzuwenden, falls sie nöthig werden sollte, sondern auch u friegslustigen Nahbarn von dem Versuch selbst abzuschrecken. Engli ist forthin ein Schiff, das der Feind zu jeder Zeit entern mag. L die Besazung des Schiffs uicht gut disziplinirt, gut bezahlt, gut nährt und versorgt ist, zunächst aber auch wohl gerüstet und was geübt erhalten wird, so läßt sih gar nicht berechnen und voraus was selbst eine kleine Schaar eindringender Feinde ausrichten fön

velgien. Brüssel, 11, Sept. Wie verlautet, würden die Sdhwitl

belgishen Handelsstande über die Qualität der Leinwand erho haben, dadurch beseitigt werden, daß in Zukunft in streitigen F

den haben werden, ob die Leinwand als roh zu betraten oder uit, :

Die Jndependance stellt es in Abrede, daß sie, wie mai angedichtet, das Organ des Ministeriums des Innern sei. Sie h wiederholt ihren Tadel über die Zusammenseßung des Ministeri ausgesprochen und sei nur da mínisteriell, wo sie die Maßregel Regierung an und für sih für gut fiude und daher verfehte. “Die Untersuchungen der antwerpener medizinischen Gesell{ wie der medizinischen Kommission für die Provinz Lüttich, haben erfreulihe Resultat ergeben, zogene Stärkemehl brauchbar daf es nähreude Eigenschaften genug habe, haben diese Ansicht getheilt.

und în keiner Beziehung krank si, Die besten Chen

Nah dem Precurseur shicken ih die Handelsleute von V

verpen an, Schiffe zu miethen,

ausforderung gegen den „Apostaten“ Peel, wie er von den Orangiiji

Feiten, welhe sich zwischen den französishen Zollbeamten und

die Sachverständigen des Handels - Ministeriums darüber zu enth!

daß das aus Franken Kartoffeln a!

um Kartoffeln aus Amerika, En land

Dem Vernehmen nah haben bie großen Gutsbesißer in Flandern, amentlich Herr Huyghe von Saint-Laureut, ihren Päehtern erklärt, ah sie für die grpathteten Länbercien, welche sie mit Kärtoffeln be- lanzt habê, dieses Jahr uihts zu zahlen brauhten. „Das eben y edle als {öne Benehmen dieser Gutsbesißer“, sagk der Nou-= elliste des Flandres, „verdient gewiß gerühmt ¿u werden, und ir freuen uns, unter diesem Umstande als Organ des Ausdruckes r öfentlihen Dankbarkeit zu dienen. Möchte dieses Beispiel zahl ihe Nachahmer finden,“

S -ch weiz.

Kauton Luzétn. Am 9, September versammelte sich der jroße Rath. Hinsichtlich der von der Tagsaßung empfohlenen Am- jy und einer Menge eingereihter Begnabigungs - Gesuche wurde ne Kommission niedergeseßt und sodann genehmigt, daß dem Ver- jrrihter Ammann neben der Prozedur vom 8. Dezember die Füh= ug der Untersuchung über die Ermordung Leu?s übertragen werde. Durch Privatbriefe aus Neapel erfährt man, onnenberg vom Könige eine ehr ilen und \\ch nun für immer i sen wird. Soöbáld ér seine dringeuderen Geschäfte in Neapel voll- det, wird er nah der Schweiz zurückkehren und seine Stelle im gierungs-Rathe einnehmen. :

Kanton Aargau. Am 8, September Abends wurde im thrish bei der Kreuzstraße eine von Neuenburg (wahrscheinlih aus Fabrik zu St. Etienne) fommende Sendung von 5 bis 000 Stüd wehren, die nah Luzern bestimmt waren, in Beschlag genommen d nah Zofingen geführt,

Kauton Tessin. Der Bau einer Eiseubahn dur den Kanton richt mehr blos eine Idee, sondern beinahe ein fester Plan, Acht enieure, vier piemontesishe und vier tessinische, haben längs dem fin und dem Brenno während zwei Wochen die nöthigen Nivelle=- ntè und Studien gemaht , ‘aus welchen hervorgeht, daß zwischen 1 Lago maggiore und Santa Maria die schönste Uebergangs- e über die Alpen is, Santa Maria ist ohne Zweifel, weun nicht niedrigste, doch einer der niedrigsten Alpen - Uebergänge, überdies int seine Bildung, seine Neigung und das Vorhandensein weiter d zerrissener Thäler, welche den furchtbar erhabenen Charafter die= Alpen auómachen, sich vor Allem für die Aulegung eines Schie= weges zu eignen, :

Die Eidgenössische Zeitung vom er der Aufschrift: „Die berner Zustände“

„Seitdem die Negierung der Republik Bern ihre Neigung kundgege- hat, dem radifa'en Volks - Vereine, der offenbar einen Umsturz der be- nden Ordnung bezweckt, en-gegenzutreten, is man ín der ganzen übri- Schweiz auf die weitere Entwickelung dieses Kampfes gespauut. Scheint oh vornehmlich davon abzuhängen, ob es ín der neuesten Zeit zwischen Radikalism1s und der inncren Schweiz zu einem ncuen Bürgeikrieg inen werde. 1 Es is auffallend, daß seither. die ultraradifale Partei in Bern, wenn innerlich erbitterter , doch äußerlich etwas vorsichtiger und zahmer ge- en ist, Jhre Drohungen werden von Zeit zu Zeit mit Versicherungen Loyalität vermischt und geshwächt, Die welibürgerlich-radifalen Theo- i Suell's spuken in den Schülern, machen sich breit in der Presse, glänzen asten; aber es fehlt, wie es scheint, an einem entschlossenen, leitenden hle, Wird sich Schultheiß Neuhaus dazu hergeben? Wir zweifeln noch. i vird der Volks-Verein, ohne Kopf, im Vollgefühl seiner Gleichheits- denzen und in der BVoraussezung, daß im entscheidenden Momente von M ein Führer entstehe, es wagen, sich zu erheben, wie die waadtländer ifalen ? Für die nächste Zeit is auch diese Auesicht sehc zweifelhaft; 0 gar leichten Kaufs ist das goldene Vließ in Bern nicht feil. Jn der übrigen Schweiz findet diese Partei des Bolks-Vereins zwar Synipathieen, aber feine Unterstüßung. Die zürider Nadikalen,, vor "and vergnügt, daß sie im Sessel siven, sind ihr zwar geneigt ; der „Re- ifaner“ nennt die Nolle, welche die Regierung spiele, eine „Überaus iche, charafter - und gesinnungslose“, Aber sie trauen doch auch der osition nicht recht, namentlih von Selten ihrer „Fähigkeit“, Sie rathen lniäliger Radikalisirung in den advokatishen Formen der „Legalität““, h seit dem April in Zürich so glänzend bewährt haben. Und den solothur- adifalen, die einzig durch die bisherige, ihres Bedünkens hinreichend radikale Berns gehalten waren, wird es bange davor, daß es im Kanton Bern noch aler werden könne, und daß vielleicht das „Uebermaß-des Guten““ in Bern

3, September enthält folgenden Artikel;

1183 befandeu sich

Leroux. Veranstaltung der franzö} seßt war.

So viel verlautet, besuht Herr Thiers dieses Laud Ausicht der Gegenden zu gewiunenu, die dur / É

xem in Frankreih bewunderten Werke einige glän

Herr Leroux soll beauftragt seyn, franzój Geschichte der Reise des Herrn Thiers selbs zu liefern. An heutigen Tage werden auch die französischen Prinzen, de

zum Besuche bei ihrer erlauchten Verwandten, eingetroffen sein (s. das gestr. Blatt der Allg. Pr. Ztg.). in Pampelona, wie hier seit einigen Tagen, der Regen sid

manche Störung erleiden.

zum Geschenk für die französischen ledo anfertigen zu lassen,

beit, daß sie sich in zwei packen lassen. Der Griff ist von massivem Gold schrift „Fraukreih“ und „Spauien““ versehen.

nen auf eine eutsprehende Weise zu erwiedern wissen. Der Jufant Don Graucisco Pampelona eingestellt.

pelona abgegangen und den Finanz-Minister Mon von seinem Posten zu verdrängen. Aus Cuba if die Nahricht eiugegangen,

zen aus dem Landes einzuseben. halten, beehren werde,

x Parés, 10. Sept, Durch den Telegraphen kennt man be-

reits die Wiederankunft der französischen Prinzen zu Bayonne von ihrem Ausfluge nach Pampeloua. Der Herzog von Aumale machte

Solothurn cinen ganz entzegengeseßten Umshwung der Dinge zur Folge fönnte, Es hat etwas Komwisches, zu schen, vi von dieser Sie déx ert wird, daß nicht in Bern wie in Solothurn die Folgen der Frei- renschlappe „gemeinsam“ von der Negierung und den Freischaaren ge- "l erden und sich zwischen beiden nun ein Zwiespalt erhebe; und noch detliher nimmt es sih aus, wenn radifale Blätter von Zürich und

thurn nun bei dieser Gelegenheit den berner Radikalen vorstellen, auf

jorm der Verfassung komme so gar viel nicht an, und an dem System

Velten Volkswahlen sei wenig gelegen; sie, die sons, nah radikaler 6, alles Heil in Verfassungsformen uten und alle die sür Neactio- „Wssricen, welche ihren findiscben Berfassungs - Aberglauben nicht

Vas Vebel hat indessen um \ich gefressen, und wenn die Regierung fine entschicdenere, anti - radikale Politik cinshlägt, wird sie desselben leister, Zur Stunde noch sann sie es, Die berner Verfassung giebt ‘deutende Mittel an die Hand, um fest und sicher handeln zu können, verläßt sle sich blos auf biese Mittel, basirt sie ihre Maßregeln nur d Anhänglichkeit und Abhängigkeit der Beamten, die mit ihren Freun- 1 Großen Nathe die Mehrheit bilden, fokettirt sie mit den radikalen leen, während sie sehen muß, daß der Radifaliêmus ihr und der Feind der berner Nationalität ist, so schlägt der endliche Ausgang wahrschein- um Siege des Radikalismus aus; denn dann hat dieser nicht blos die quenz des Prinzips für sich. was im Kanton Bern allerdings weniger ‘dend sein mag, als im Kanton Zü:ih sondern weil er im Volke haste Verbindungen für sih hat und von dem Zeitgeiste unterstügt heut er ín einer Republif in kurzer Zeit eine größere Macht gewinnen, ne Beaintengewalt zu geben vermag, Stüßt sih aber die Regierung le besseren Élewents im Volke, und wagt sie es, mit dem Prinmip des alièmus zu brechen ganz sier is der Charakter des berner Volkes ddifaler so wird sie dieser Opposition nicht blos Meister, sondern p auch die Hoffaung, daß in der Schweiz ein besserer und gesicher- echtözustand und eine friedliche Entwickelung wieder möglich werde, der ist die Bildung ciner soliden Volkspartei, welche die Regierung in díe- \mpfe unterstüßt, unumgänglich nöthig, Wir gehen noch weiter und N eine solche Partei ist selbst sür den Fall, daß die Regierung sich N verständigt, ein dringendes Bedürfniß für den Kanton Bern, E en daher die Kotiolfinger Versammlung mit Freude begrüßt, wie moralische Kraft, mit welcher die Allgemeine Schweizer Zei- ade die fernhafte Frische, mit welcer der Volksfreund die ber- h falen seit längerer Zeit bekämpft haben, stets würdigten. E Unker einander; einigt cuch mit den übrigen verwandten Par- 1 bee Qivelz, und Bern wird wieder groß und start und gechrt wer- sr Eidgénossenschaft,-

E Madrid, 4. Sept. und eine Viertelstunde später ein mit sechs Postpferden und

Heute Abend um aht Uhr traf ein

den Rückweg zu Pferde dur das Bastanthal. Jch theile Jkbnen nun nach Briefen aus Pampelona vom ten und Iten Näheres über die &estlichkeiten daselbst bis zu diesem leßteren Tage mit und trage zugleich „das sonst noch Bemerkenswerthe von der Reise der Prinzen bis dahin nach. Auch die Stadt Sgu Sebastiau, deren Einwohner stets in den freundlisten Beziehungen zu ihren französishen Nachbarn gestanden haben, wollten, obgleih ihre Stadt nicht von den Prinzen berührt wurde, denselben ihre Huldigung darbringen, Als die Prinzen am Zten um 34 Uhr Nachmittags auf dem Wege nah Tolosa zu Astigarraga ankamen, wo die Pferde gewechselt wurden, fanden sle daselbst eine große Anzahl der Bevölkerung von S, Sebastian zu ihrem Empfange versammelt, das Ayuntamiento mit seinen Pedellen voran, basfishe Musiker mit ihren pfeifenartigen Flöten und ihren Tambourins, die Mitglieder der philharmonishen Gesellschaft, alle in derselben Tracht, wie sie früher bei Aufführung der Comparsa zu S. Sebastian selbst vor der Königin Zsabella erschienen waren. Als der Wagen anhielt, richtete der erste Alkalde von S. Sebastian, Don Angel Gil de Alcain, eine Nede an den Herzog von Nemours.

Die Königinnen und die Jufantin haben am Zten ihren Einzug in Pawpelona gehalten, wo bereits zehn Bataillone Jufauterie, sechs Escadrons Kavallerie und vier Batterieen Artillerie in der prächtig- sten Haltung versammelt waren. Am Z3ten schon warey auch die Offiziere vom Gefolge der französischen Prinzen in Pampelona eín- getroffen, denen sie vorangegangen waren, um die Zugkthiere der Post- Stationen ganz zu deren Verfügung zu lassen. Der General Narvaez war noch am ten sihtlih leidend, wollte aber doch niht darauf verzichten, persöulih den französischen Prinzen die dort versammelten Truppen vorzuführen, Zu Jrun- und Tolosa waren dieselben gerade so wie die Königin selbst empfangen worden. Zu Pampelona ‘aber, wo die Königin selbst ist, konnten ihnen nur die militairischen Ehrenbezeugungen erwiesen wer= den, welche den Infanten von Spanien gebühren, und es traten da- her vorläufig nur diejenigen Truppen unter die Waffen, die auf ihrem Wege aufgestellt wurden, Die General = Deputation der Provinz Guipuzcoa hatte sie bis Tolosa begleitet. Dort lehnten sie die auf der Straße vertheilte Kavallerie = Cökorte ab, Gegen 2 Uhr Nah- mittags endlih verkündete ein Kanonenshuß der Bevölkerung, daß die Prinzen sich Sie mochten um diese Zeit etwa zwei Stund pelona entfernt sein, denn in der Richtung nach Tolosa zu vermag das Auge bis über diese Ent= fernung hinaus noch der Straße zu folgen. Sogleih begaun auf dieses Signal allgemeines Glockengeläute von allen Thürmen der Stadt. Der General Pavia, Geueral - Capitain von Navarra, begleitet von mehreren anderen Generaleu, worunter der chrwürdige General Oraa, ehemaliger Gouverneur der Philippinen, der General Concha Ge= neral-Capitain der baskischen Provinzen, begleitet. von cinem zahl= reihen und glänzenden Generalstabe, machte sih zu Pferde auf den Weg, um die Prinzen jenseits der neuen Brüde zu empfangen. Auch das Ayuntamiento, die Provinzial - Deputation und eine große An- zahl Civil-Beamteu gingen dense!ben entgegen, Die ganze Bevöülke= rung drängte sich nah derselben Richtung. Es war zu einer Stunde, um welche die Spauier und besonders die Navarresen nicht leiht ihr Haus verlassen, die des Mittagessens ; dessenungeachtzt war binnen we- nigen Augenblicken die ganze Straße mit Meuschen überdeckt, Eine unzählbare Menge hatte den s{hönen Spaziergang der Taconera, vor welcher Jhre Königlichen Hoheiten vorüberkommen mußten, beseßt und warteten dort ungeachtet einer drückenden Hiße geduldig länger als eiue Stunde, um sie ankommen zun sehen. Endlich zeigten sich ihre Wagen in der Nähe der neuen Brücke. Dort erwarteten sie die Behörden und zwei prächtige Wagen, welche die Königin für sie geshickt hatte, die sie mit ihrem Gefolge bestiegen und um 3 Uhr thren Einzug hielten. Jn allen Straßen, durch welche der Zug ging, waren die Balkone der Häuser mit Teppichen und Laubgewinden ver- ziert, und besonders jene Häuser, welche der alten Aristokratie von mel A machten sih dur ihre reiche Ausshmückung be- merklich, s alsbald den Besuch des Junfanten Don Grancisco de Assis, ältesten Sohnes des Jnfanten Francisco de Paula und Obersten des Kavallerie= Regiments Principe, und wenige Augenblicke danach au den der Königinnen und der Infantin. Die Balkone, die Fenster der umlie- genden Häuser, der Plab, die nächsten Straßen waren wie übersäet

sie in ibrem Hotel angekommen waren, empfingen sie -

| ein mit vier Pferden bespannter Wagen hier eiu. In dem ersteren ÿ Herr Thiers uud Graf Walewski, in leßterem Herr Diese Herren eo in dem Hotel de Paris ab, das auf hen Botschaft für sie in Bereitschaft ge-

Kolorit eigener Anschauung geshmüdckte Schilderungen hinzuzufügen. ischen Blättern eiue getreue

r

Herzog von Nemours und der Herzog von Aumale, in Pampelona | der Königin Jísabella, Wenn | j gen sich in Strü= men ergießt, so werden die dort angeordneten Fesilichfeiten vermuthies

Der General Narvaez hat bekanntli für gut befunden, zwei | Prinzen bestimmte Säbel in To-= Die Klingen sind von fo vollendeter Ar= sehr Fleinen spiralförmigen Kästchen ver= und mit der Ju= ci“ u Ohne Zweifel werden die fremden Königösöhue diese Huldigung eines spanischen Untertha-

hat die beabsichtigte Reise nah

Dagegen siad die beiden Häupter der hiesigen Börse, die Herren Salamanca und Carriquiri, vor einigen Tagen von hier nah Pam= werden, wie man hört, Alles aufbieten, um

uba ist ( daß der Ex - Präsident der Republik Mexiko, Santana, sh érboten habe, irgend einen Prin spanischen Zweige der Bourbons als Souverain jenes

An die Beamten des hiesigen Palastes ist der Befehl er angen für den 12ten Alles zum Empfang der Königlichen Fanuilie bereit zu lten, Man spricht auch davon, daß der Herzog von Montpensier bei feincr Nückkehr aus dem Orient Spanien mit einem Besuche

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mit Menschen. Erst ein gegen halb 41/1 Uhr eingetretener Platregen vertrieb die Meuge, welche wiederholt die E erau e dem lebhaftesten Zuruf begrüßt hatte. Die ganze Stadt war an diesem Abend glänzend beleuhtet. Am Z5teu Mittags fand das erste Stiergefeht statt, auf welches am 7ten ein zweites folgen soll, für diejenigen, welhe das erste niht mitanseben fonnten, Außerden wurde -ein großes Turnier aufgeführt, dem am Abend großes Kon= gert folgte. Die Priuzen sind von dem Empfange, den sie in Spa-= uieu gefunden, ganz bezaubert, haben aber au auf das Volk, das ste sah, einen offenbar höchst günstigen Eindtuck gemaht. Die Her=-

ours hat dort wie überall, wo sie erschien, alle Her= zen gewonuen. i

SGricchenland.

j Atheu, 24. Aug. (Oesterr. Beob.) Der Conseils - Prä- sident und Minister des Junern, Herr Kolettis, hat nachstehendes Cirkular an die Gouverneure der Provinzen erlassen :

„Der böse Wille und die Intrigue ín ihren verbrecherischen Absichten sparcn nis, um ihren Zweck zu erreichen ; indem sie sich mít der verirrten Presse verschwisterten, geren sie nit auf, gebässige Besorgnisse zu verbreiten, alle Handlungen der Negierung zu entstellen und ihr felbst Angriffe gegen die Sicherheit des Königreichs Sc{uld zu geben, Déíe heilsamsten Ent- würfe für das leßtere werden s{chlimm ausgelcgt, kurz es werden alle Anstren- gungen gemacht, das Herz und den Geist der Bürger zu verführen, damit dieselben gegen die Regierung sich wenden, Man hat sih niht mit der Presse be- gnügt, sondern für gut befunden, im Schoße der geseßgebenden Körper selbs den Samen derx Zwietracht zu säen. Zu diesem Zwecke hat mau blind alle von der Regierung vorgelegten Geseß-Entwürfe bekämpft. Die heilig- sten Grundsâte, die Administration und die Kirche betreffend, welche un- längst noch die Opposition zu achten sih rühmte, mußten dem wüthenden Angriff gegen das Gouvernement geopfert werdcn. Die Schanz, die Moral, die Ehre des leßteren, die theuersten Juteressen der Gesellschaft wuden auf die skandalöseste Weise im Schoße des Parlaments selbs zu Gunsten der gehässigsten Absichten verachtet. Alle Anstrengungen jedoch der intriguiren- den Faction waren vergebens , ihre Machinationen scheiterten, und der ge- sundere Theil der Nation und der Presse bemitleideteu und verspotteten tie Verblendung, welche diese Leute au den Tag legten, Tros des Mißlingcus der wiederholten Versuche hört die Opposition doch nicht auf (sowohl durch die Presse als durch einige andere Organe, worüber sie in mehreren Pio- vinzen versügen kann), das Gerede zu verbreiten, daß die Negicrung die Abschaffung der Constitution beabsichtige und gegen die Neligion konspirire. Obwohl alle Leute, die das Betragen dieser Faction und ihre fo oft an den Tag gelegten Projekte vor Augen haben, si einen Begriff von ih: en Absichten und ihren Beschwerden machen lönnen, haben wir do nit für unnüß gefunden, Sie, Herr Gouverneur, aufzufordern, diejenigen Einwohner JZhrer Zurisdiction, die über díe Absichteu der Negierung irrig denken lönn- ten, auf die bestimmteste Art zu berubigen, indem ihr nichts theurer als die Charte, nichts heiliger als die Neligion is, Troy den fortgeseßten Hinder nissen, die dem Gang der Geschäfte dur die Intriguen der Opposition stets in den Weg gelegt werden , is die Negierung unablässig bemüht, mit der getissenhaftesten Genauigkeit die Charte in Anwendung zu bringen und die Verwaltung der Kirche auf der gerechtesten Grundlage, übereinstimmend

und den heiligen Traditionen, zu befestigen,

mit den geistlihen Kanons Wir laden Sie ferner ein, die Bewohner Ihres Bezirks zu überzeugen, daß die Negierung crusthasfte Maßregeln genommen und dercn noch strengere nehmen wird, um die öffentliche Sicherheit zu handhaben, und daß sie es sih zu ihrer Pflicht gemacht, mit exemplarischer Strenge gegen Jeden zu verfahren, der irgend es wagen sollte, eine Absicht auf die Störung der öffentlihen Ruhe an den Tag zu legen. Sie werden nicht minder, Herr Gonve1 neur, si beeilen, dem Königlichen Staats-Prokurator alle diejenigen, welche falsche Nachrichten zu verbreiten suchen, anzuzeigen und auf Be- strafung derselben nach der Strenge der Gesetze dringen,“

© Múnchen, 11. Sept, Es scheinen mit der jüngsten grie chischen Post nur wenige Briefe hierher gelangt zu sein. Der Juhalt derjenigen, die näher bekfaunt geworden sind, is leider weit mehr geeignet, lebhafte Wünsche für den glüdlichen Vorübergang der noch keinesweges beendigten Krisis zu erregen, als Befriedigung über den Stand, bis zu welchem die Dinge gediehen sind. Man mag voll- fommen Recht haben, wenn man behauptet, der Einfluß Herrn Ko- lettio’ habe durch die befannten Senatoren - Ernennungen niht un- wesentlih gewonnen, hon darum, weil in der Königlichen Geneh- migung derselben unverkennbar ein Merkmal des Vertrauens des hoh- herzigen Monarchen auf seiuen ersten Minister liegt; aber wenn wir neben dieser äußersten parlamentarischen Maßregel für die Sicherung einer ministeriellen Majorität auf dem Landtage dann au von so mauchhem weiteren Mittel lesen, dessen sich die gegenwärtige Verwaltung im Zwecke ihrer Erhaltung gegenüber der Opposition bedienen muß, so kann dies, bei aller Ueberzeugung von der Klugheit und Energie des Leiters derselben, zuleßt doch nur Befürchtungen für das Ende des Kampfes erwecken. Dies is schon darun! der Fall, weil dieser Kampf, für wessen Ansprüche auf die höchste Stelle in der Administration er sih zuleßt auch entscheide, jedenfalls cin weit ernsterer reerden wird, als jener, in dessen Golge wir vor etwas län- ger als einem Jahr die Maurokordatisten unterliegen gesehen baben, Mit einem Worte, darin stimmen alle hier bekannt gewordenen Briefe überein, daß es wohl hon jeßt zu cinem blutigen Zusammenstoß der lämpfenden Parteien gekommen sein würde, wenn nicht der persönliche Cinfluß des Monarchen und die besonnuene Haltung des Kernes der Nation die leider wiederholt gemachten Versuche zu den ersten Gewalt- thätigkeiten im voraus vereitelt hätten. Aber wer bürgt dafür, daß dies immer der Fall sein wird? Auch ohne den fremden Einfluß in An-= schlag zu bringen, wiewohl er nit unbeachtet bleiben darf, Faun man sih’s uit bergen, daß man auf allen Seiten bereits viel zu weit gegang-n is, um noh stehen bleiben oder bis zum Punkt der Möglichkeit einer friedlichen Ausgleichung zurückgehen zu können. Gelingt es Herrn Kolettis nit, für die sih gegen ihn erhebende Macht eine im voraus überwiegende Gegenmacht zu hafen und sih treu ergeben zu erhalten, so werden vielleicht schon bald die Be- rathungen der ihm freundlih gesinnten Kammern durch die Willens- Aeußerungen ganz anderer Körperschaften erseßt werden, Daß der Premier-Minister Nichts unterläßt, sih diese „Gegenmacht zu hafen, lesen wir in Briefen und iu den griehisheh Blättern, Daß aber auch der friedlihe und bestgesinnte Theil der Nation dadurch noch nit befriedigt und mit Vertrauen auf den Ausgang des Kampfes erfüllt wird, müssen wir leider aus den gleichzeitigen Mittheilungen über die Stockung des Handels und die wieder herrshend werdende Geldnoth schließen, den sichersten Zeichen öffentlihen Mißtrauens, ie Abreise des französishen Gesandten na Konstantinopel (s. Allg. Preu ß. Ztg, Nr. 253) wird vou eine griehishen Brief= steller der Absicht desselben beigemesseu, si dort mit Sir Stratford Canning über gewisse Fragen zu verstäudigen, über welche zwischen ihm und Sir Edmund Lyons keine volle Uebereinstimmung geherrscht habe. Daß in dieser Entfernung Herrn Piscatory’s von Athen gerade im gegenwärtigen Angenblick etwas Beruhigendes liege, ist nicht zu verkennen, indem sie \chwerlid ersolgt sein würde, wenn die Verwaltung sich schon in dem gegenwärtigen Augenbli durch Gewalt= thätigkeiten ihrer Gegner ernstlich bedroht sähe.

Tür kei,

Skutari, 20, Aug. Der Osservatore Triestin o enthält Folgendes: „Während des Aufenthaltes der Armee des Serigsfers in Jakova hat si ein für den Katholizismus wichtiger Vorfall erge

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