1845 / 258 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ben. Bekanntlich hatte {on General Piccolomini bei Gelegenheit der Siege der Riseclió österreichischen E unter der Anführung des Markgrafen von Baden im Jahre 1689 zu Pristima mit den dem öster= reichischen Panier ergebenen fatholishen Volksältesten Unterredungen ge- habt, welche für dieselben ersprießliche Folgen hatten, und bei jenem An- lasse waren viele Einwohner vom griechischen Ritus nah Slavonien und Ungarn eingewandert, so wie auch das Patriarchat der griechisch- illykishen Kirche, welhes bis zum Jahre 1776 in Jpek bestand, nah Karlowibß verlegt wurde. Die Katholiken dagegen verblieben in den Paschaliks, in weléhen sie geboren und bis zu welchen die österreichi- \hen Waffen vorgedrungen waren, als sie im Jahre 1737 Novi- bazar, Pristina, Kurshumlie, Preskoplie eingenommen hatten und Ge- neral Seckendorf in Nissa angekommen war. Als jedoch im Jahre 1739 durch den Frieden von Belgrad die Donau und die Save als die Gränze der zwei Staaten anerkannt wurden, kehrten die Rajas unter die türkishe Herrschaft zurüX, und mit dem Tode bedroht, nah- men sie entweder den Jslam an oder flüchteten si in die steilsten Gebirge, wo sie eine Zufluchtsstätte fanden. Seit jener Zeit hausen in und um Skopia (Uskup) an 8000 Katholiken, die troß eines hun- dertjährigen Zeitraumes s\ich als solche _forterhalten und, so wie dies thunlich is, sich unseren Geistlihen nähern, Eine falsche Furt hält sie von einem offenen Glaubens = Be= kenntnisse ab, denn gewiß würde man ‘eine Masse von 8000 Menschen an der Ausübung desselben uiht hindern. Da es sich in den Pa- schaliks Jakova und Jpek jeyt darum handelt, Rekruten auszuheben, denen keine Christen einverleibt werden dürfen, so traf es \ich nun, daß Viele so ausgehoben wurden, welhe nur dem Scheine nach Muselmänner sind, Um dem Dienste zu entgehen, erschienen dies- mal Viele derselben kühn in der Kirhe zu Jakova und for= derten den apostolihen Präfekten, Dionisio d’Afragola, auf, sie in das Verzeichniß der übrigen Katholiken einzutragen. Der hiervon unterrichtete Seriasker berief eine Versammlung, wobei einer- seits die Jmams und andererseits für die heimlichen Katholiken in Jakova der genannte Präfekt, für jene von Jpek aber der Missionair Deodato aus Cartacciana erschienen. Die Erklärung der Missionaire, daß sie und die Pfarrer gedahte Judividuen als Katholiken anecrken- nen, und daß, wenn diese die Moscheen besuchen, es nur zur Ver= meidung von Vexationen geschieht, machte einen üblen Eindruck auf den Seriasker, der nun die Missionaire ceutließ und die Jmams zu sich beshied. Auf die Erklärung der Leßbte= ren, daß die Dissidenten als Muselmänner zu betrachten seien, ließ er die Häupter derjenigen in Ketten werfen, welhe den Katholizis= mus ofen bekennen wollten, Man berechnet, daß an 150 Familien sich als fkatholish erklärt hatten. Eine chrerbietige, aber energische Erklärung von Seiten aller gegenwärtig im Geheimen zum Katholi= zismus sich bekennenden Familien jener Gegenden könnte dem Uebel ein Ende machen, da man einer so großen Menge ein offenbares Recht unmöglih verweigern könnte.“

Mexiko.

London, 9. Sept. Das gestern in Southampton ange= kommene Post- Dampfschiff „Trent‘““ mit der westindishen Post hat neuere Nachrichten aus Mexiko, und zwar aus Tampiko vom 23, Juli und Veracruz vom 2, August, überbraht, welche ‘indeß nichts von der erwarteten Kriegs-Erklärung Mexiko?s gegen die Ver= einigten Staaten, überhaupt nichts Entscheidendes in dieser Ange- legenheit melden. Es \ceint vielmehr, als wäre der mexikanische Kongreß jeder außerordentlihen Maßnahme entschieden abgeneigt, Ein Antrag des Kriegs = Secretairs auf Bewilligung einer Anleihe von 15 Millionen Dollars wurde vom Kongreß abgelehnt und die Ausführung solher Maßregel für unmögli erklärt, während die an die Gränze von Texas beorderten zehntausend Mann Truppen beim Abgang des „Trent“ sih noch immer nicht in Bewegung geseßt hatten und die mexikanishe Escadre, aus zwei Dampfschiffen, zwei Briggs und mehreren kleineren Schiffen bestehend, vor Veracruz zwar in der Armirung begriffen war, aber, wie es hieß, sogleich nah ihrer Aus- rüstung nah Jamaika in Sicherheit gebraht werden sollte, Die britische Kriegsbrigg ¡Persian‘“’ war von Galveston, das sie am 15. Juli verlassen hatte, vor Veracruz angekommen mit der Nach= riht, daß am 17. Juli die Flagge der Vereinigten Staaten in Texas aufgepflanzt werden sollte. Jn Mexiko herrshte allerdings große Aufregung unter dem Volke, und man sprach viel von der Noth- wendigkeit eines Krieges, aber bei der wenig kriegerishen Stimmung des Kongresses wird es wohl bei den Worten bleiben.

Das mexikanishe Departement Tabasco war noch immer im Aufstande und der Verkehr mit demselben untersagt.

Eisenbahnen.

- Vie die Aachener Zeitung meldet, hat Se. Majestät der König der Niederlande bei seiner Anwesenheit in Luxemburg den Statu- ten der Aachen-Maestrihter Eisenbahn-Gesellschast die Genehmigung ertheilt,

XX Königreih Sachsen. Das 11te Stüdck des hier- ländischen Geseb= und Verordnungs-Blattes enthält nunmehr auch das Konzessions- und Bestätigungs-Dekret für die Chemniß- Riesaer Eisenbahn, Die Konzessions-Bedingungen, die Regierungs-

E É E E L S P E R E L L E E E R R E R A Ä R E E

Bekanntmachungen.

[726] Nothwendige Subhastation. Königliches Land- und Stadtgericht Buchholz. Die dem Mühlenmeister Karl Christian Weiswange gehörige, zu Groß-Wasserburg belegene, Nr. 3. pag. 265

1184

Vorbehalte und die Gesellschafts - Statuten lauten im Allgemeinen Res wie die, welhe in Bezug auf die Zittau-Löbauer Eisenbahn veröffentliht worden sind; jedoch mutatis mutandis in Bezug auf folgende Punkte: Das Anlage-Kapital is vorläufig auf 4 Millionen Thaler festgestellt und soll durch 40,000 Stück Actien à 100 Rthlr, aufgebraht werden. Der vom Staate zu übernehmende vierte Theil des Anlage - Kapitals beträgt demna eine Million Thaler, Die Actien - Gesellschaft hat ihren persönlichen Gerichtsstand vor dem Stadtgerichte zu Chemniß, woselbst auch das Gesellschafts-Direktorium seinen Síß hat. Die Erbauung der Chemniß=-Riesaer Eisenbahn soll binnen 4 Jahren, von Publication der Verordnung an, vollendet werden, durch welche das Expropriations-Geseß für dieselbe in Wirk- samkeit geseßt worden ist,

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 13. Sept, Unsere Zufuhren von Getraide bleiben, im Ver- hältniß zu früheren Jahren, sehr {wach, und abgeschen vom Lieferungs- Handel, is Geringfügigkeit des Geschäfts dadurch bedingt, Der Umsaß ín Weizen beschränkte sih auf wenige Ladungen : 87pfd. bunt, poln. a 525 Rthlr. (zwischen zweien hier anwesenden auswärtigen Geschäftsleuten) z 865pfd, bunt. poln, a 525 Rithlr., ferner 2 Ladungen neuen 87./ 88pfd, märk, a 555 Rthlr, und desgl. 89:pfd, a 575 Rthlr, und geringe 86pfd, bunt, poln. Waare zu 515 Nthlr, z im Allgemeinen wird 1 a 2 Rihlr. höher gehalten. Bei den slauen Berichten aus England würde der Werth dieses Korns sich niht behaupten, wenn geringer Aerndte - Ertrag von Ge- traide im Allgemeinen , Ausfall der Kartoffel - Aerndte in vielen Ländern und der dadurch hervorgerufene Begehr nah Noggen ihn nicht unterstüßte. Dieser holte vom Lager: 82pfd, 40 Nthlr., 83 /84pfd, 40%; Nthlr. bez., und neuer s{wimmender 842pfd, 42 Rthlr., 85pfd. 423 Rihlr. Lieferung laut Connoiss. p. September 82pfd, bis 40% Rthlr. bez, u. G., 412 Rthlr, Br. ; p. Sept. /Okt, bis 395 Rihlr. bez, u. G., 395 Rthlr. Br.z þ. Früh- jahr k. J. effekt, Lieferung 38; Rthlr., auch 39 Nthlr, bez. u. Br,, 5 Rihlr, G, Während die Umsäße in jenen beiden Terminen wahrscheinlih nur Gewinn-Realisationen und Deckungen zur Veranlassung haben, scheint nam- hafter Verkehr in diesem leßteren Termin mehr durch Speculation herver- gerufen zu sein, deren Grund in der \mmer weiter sich verbreitenden Kar- toffel- Krankheit hauptsächlich zu suchen scin magz dieselbe soll bis Thürin- gen herunter bereits sich zeigen.

Gerste große schwimmend mit 31 Rthlr. bez.,, auf 32 Rthlr. gehalten.

Hafer hat durch erwähnte Umstände auch mehr Beachtung gewonnen, loco 48. /50pfb. 21 a 22 Rihlr. zu notiren, für 46pfd. sogar bis 20% Rthlr. bezahlt, pr, Sept. /Ofibr. 48pf. 205 Rthlr. bez, u. Grld,, pr, Frühjahr 21 Rthlr, bez. u, Geld. Abgeber fehlen gänzlich, ;

Erbsen werden nit zugeführt, Preis 40/42 Rihlr, für Futterwaare nominell. | ;

Oelsaaten sind in leßterer Zeit nicht angestellt worden, es würde für Napp 84/85 Rthlr., für Winter Rübsen 83/84 Rthlr. und für Sommersaat effektiv fr. hier zu liefern 71 Nthlr. zu bedingen sein.

Kleesaaten in neuer Waare nicht zugeführt und in alter unbeachtct, Letteres in roth 14—145 Rthlr,, in weiß 1253—145 Rthlr., nominell zu notiren. j Rüböl i ca, 5 Rihlr, höher seit 8 Tagen und auf Lieserung von Oft. /April sehr in Frage gewesen, während Sept, u. Sept. /Okt. weniger beachtet und loco nur zum Bedarf gekauft worden. Wir notiren als heu- tige Schlußpreise: loco auf 14 Nthlr, gehalten, 135 Rthlr, für Kleinig- keiten bez.,, 135 Rthlr. Gld, z pr, Sept. 135 Rthlr, Br., % Rthlr. zu lösen ; pr. Sept. /Ofkt. 135 Rthlr. Br., 135 Rthlr. Gld. z pr. Oft. /Dez, 135 Rthlr. Br. , 135 Rihlr. Gld., pr, Dez, /Febr, 135 Rihlr. Br., % Rthlr, Gld,, pr, Febr. /März 13% Rthlr. Br., & Rthlr. Gld., pr. März. / April 13% Rihlr, Br., 12% Rthlr. Gld., wohl gber bis 13 Rthlr. zu bedingen. j

Leinöl loco wie Lieferung 11% Nthlr, Mohnöl 145 15 Rihlr, Palmöl 117 —12 Rthlr, Hansöl 115—12 Rthlr, Südsecthran 9 Nthlr, bez, u. Br, ius

Sir ifus loco 177 18 Rihlr. pro 10,800 %, pro Frühjahr 175 Nthlr. bez,, auch so anzu'ommen, 177 Rihlr, Gebot, Die lebte engl. Post ist noch nicht eingetroffen, j r :

Das Wetter is seit gestern abwechselnd regnicht bei milder Temperatur,

Berliner Börse.

Den 15. September 1845.

Pr. Cour. Prief. | Geld | Gem

202

Pr. Cour.

Aclien. |5 Brief. | Geld.

fonds.

Brl.Potsd.Kisenub.| è do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. de. do. Prior. Obl. Be!. Anb. Eisenb.|- do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do, do. Prier.ObI. do.v.Staat garant. 0b.-Schbles.E.L.A

Si. Schuld-Sch. |3{| 992 Prämien - Scheiue d, Secb. à S T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. |€ Berliner Slad(- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. C Grossb. Pos. do. do, do. Ostpr. Pfandbr. |: Poum. do. 3 5 do. Prior. Kur- u. Neum, do.|3ckz do. Lit. B. Schleziscbe do. |: B.-St.E.Lt.A. u.B. do.v.Staat g.Lt. B, Magd.-Halbst. Eb. Br.-Schw.-Frb.B. do. do. Prior. Obl. Bonn-Kölner Esb. Niedersch. Mk. v.e, Priorität

116:

110 131

Gold al marco. Friedrichsd’or. And.Gldm. à 6 Th. Disconto, z do.

mana | aao ja agr

a4 E E

1017

Allgemeiner An tragene Grundstück des Eigenthümers Barth, wozu cine Roß-Oelmühle gehört, abgeschäßt auf 141,800 Thlr. 10 Sgr., zufolge der in der Registratur nebst Hypothekenschein und Bedingungen einzusehenden Taxe, am 19, De-

zember 1845, Vormittags um 10 Uhr, an or- dentlicher Gerichtsstelle in Spantckow subhastirt werden,

Plähe ab

» Oktober » » Novembcr »

des Hypothekenbuchs verzeichnete asser-, Mahl- und L Schneidemühle nebst Zubehör, abgeschäßt auf 5155 Thlr, Ce 24 Sgr. 10 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in h / e

der Registratur einzusehenden Taxe, soll S2 D S E

am 31. Januar 1846, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Der dem Aufenthalte nah unbekannte Gläubiger Jo- hann Gottlob Streichhan, so wie die Wittwe Streich- han, Anne Elisabeth geborene Wobring, werden hier- durch vorgeladen.

[329 b]

schiffe der St,

[575] Bow ep'ger Verkaguf.

Von dem v. Schwerin-Spantekowshen Patrimonial- gerichte soll das sub Num. 5 zu Spantekow , im an- clamschen Kreise belegene, pagina 101 Vol, I. des Hy- pothekenbuchs berichtigte, pagina 328 Vol. Ul. über-

der St. Petersburg- Lübecker Dampfschifffahrt

zwischen Cronstadt und Travemünde. Die zwei privilegirten {önen und großen Dampf- Petersburg - Lübecker Dampfschifffahrt- Gesellschaft: „Alexandra“, Capt. und „Naslednik“', Capt, C. N, Heitmann, wer- den in diesem Jahre cine regelmäßige Communication adt und Travemünde unterhalten.

Von Travemünde geht das erste Dampfschiff am 40. Maï, das leyte am 1. November und am 8, No- vember noch eines nah Reyal,

zwischen Cron st

Dampf -Pacetfahrt

Anmeldungen geschchen im Lübeck, im April 1845.

zu haben.

im September am 9., 16, und 27,, 4,, 14, und 21, 1. und 8, Abfahrt von Travemünde um 3 Uhr Nachmittags, Die Preise der Vassage sind für die erste Kajüte auf 54 Thlr. Pr. Ct., für die zweite auf 35 Thlr. Pr. Ct. und für die dritte auf 22 Thlr. Pr, Ct, herabgesezt,

Comtoir der Dampfschifffahrts - Gesellshaft in Lübe ck.

F Exemplare des Prospektus sind bei Herrn H, F, Fetshow & Sohn in Berlin, Klosterstraße Nr. 87,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 11. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 62. 5% Span, %

Pass. —. ZinsI. —, Preuss. Pr, Sch. —, Pol,

3% do. 397. Ausg. —. 4% Russ. Hope 93%, Antwerpen; 10. Sept. Zinsl. —. Neu e Anl. 225. Frankfurt a. M., 12. Sept. 5% Met. {1147 G. Bank-Actien P. 1964. Bair. Bank - Actien 747 Br. Hope 91% Br. Poln. 300 FI. 1007 Br. do. 500 Fl. 855. Hamburg, 13. Sept. Bank-Actien 1659. Engl. Russ. 1123. Paris, 10. Sept. 5% r fin cour. 119. 20. 3% do. fn cour, §4, Neapl. —. 5% Span. Rente 36%. Pass. —. u “Wien, 11. Sept, 5% Met. 1127. 49% do. 1015. 3% do. 773. y Actien 1612. Anl. de 1834 1593. de 1839 130. Nordb. 2253. Mail. 1335. Lir. 1237. Pesth. 116. Bndw. 93.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger

Nachmittags Beobachtung,

2 Uhr.

1845. 14. Sept.

Lustdruck Luftwärme ..., + Thaupunkt ..., + Dunstsättigung . Wetter

Morgens

Abends 6 Ubr.

10 Uhr.

334,/,81'’’Par.|334/19'’’Par.|/333/40’’’Par.| Quellwärme 7,7° R 8,3° R. + 14,2° R. + 10,9° R.| Flasswärme 12,9° 8,2 R.!+- 8,8° R.!+ 8,6° R.| Bodenwärme 13/0!

99 pCi. 66 pCct. 83 pCt. Ausdünstung 0/091"

Nebel. bezogen. trüb. Niederschblag 0. SSW. SW. Wolkenzug - « - —— SSW. dais -+ 8,1° R,

Tagesmittel: 334,10’ Par... +11,1° R... +8,/,5° R... 83 pCt. sw,

Königliche Schauspiele.

Dieustag, 16. Sept, Jm Opernhause. 109te Abonnem Vorstellung: Fidelio. Vor dem 2ten Aft: Ouvertüre zur Oper nore, von L, v. Beethoven. Anfang halb 7 Uhr. s

Zu dieser Verstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Oy haus-Preisen verkauft. S m

Jn Potsdam: 1) Un roman intime. 2) Pas de deux, j geführt von Mad. und Herrn Taglioni. 3) Estelle. 4) Polka, 4 geführt von Dlle, Polin und Herrn Gasperini, 5) Jaleo, geh

d, . | vou Mad. Brue Jm Opernhause. 4110te Abonnen

Mittwoch, 17. Sept. l Vorstellnng: Doktor Robin. Hierauf: Die unterbrochene Hot

Anfang halb 7 Uhr. in l Zu ‘afer Borselang werden Billets zu den gewöhnlichen Dp aus-Preisen verkauft. Y Dora, 18, Sept, Jm Schauspielhause. 150ste Abonnem Vorstellung: Symphonie aus C-dur von Mozart, Hierauf: Phi Jn Potsdam: 1) Un monsieur et une dame. 2) Pas de Najade, ausgeführt von Es und Herrn Gasperini, 93) Liebes-Protokoll. 4) Pas de deux, ausgeführt von Mad. undh1 Taglioni, 5) Pas de deux, ausgeführt von Mad. Brue und olin. , ¿ N Die französischen Theater-Vorstellungen werden mit dem näß Monate wieder beginnen und, wie in den früheren Jahren, inl niglichen Schauspielhause stattfinden. Meldungen um Abonnens zu zwei Drittel des gewöhnlichen Eintrittspreises und zwar für ganze Dauer der Vorstellungen, das ist vom Monat Oktober! bis Ende Juni künftigen Jahres sind bis zum 20. Septen im Billet - Verkaufs - Büreau \chriftlich abzugeben, wo alsdann | die Kontrakte abgeschlossen werden.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 16. Sept. Der Weltumsegler wider Willen, d teuerlihe Posse mit Gesang in 4 Akten, von Räder. :

Mittwoch, 17. Sept. Johanna und Hannchen. Lustspil 2 Akten, von B. A. Herrmann. Hierauf: Die Reise auf gen schaftlihe Kosten. Posse in 5 Akten, von L. Angely. ;

Jm Königl. Schauspielhause zu Potsdam: Auf Allerhö Befehl: (Jtalienishe Opern - Vorstellung.) I Lombardi. 0 Oper in 4 Akten. Musik von Verdi. /

Billets zu dieser Vorstellung sind bei dem Kastellan des fi Schauspielhauses zu Potsdam und Abends an der Kasse zu þi Ebendaselbst werden auch die Textbücher, in italienisher und da Sprache, à 5 Sgr. verkaust. Anfang 6 Uhr. Ende 9 Uhr, 1 Haus wird um 5 Uhr geöffnet. 4

Donnerstag, 18. Sept. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) ) erstenmale in dieser Saison: Lucrezia Borgia. Oper in 3 Musik von Donizetti, (Erstes Auftreten der Signora Teresa Faël

als Orsini.)

Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkcisen.

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruderti

zeiger.

Jn den Monaten Mai, Juni, Juli und August geht jeden Sonnabend ein Dampfschiff von jedem der beiden

Gesellschaft der Garlt freunde Berlins

im Mielentzschen Lok

Unter den Linden Ÿ

1s von Donnerstag d

18. bis incl. Sonntag d

21. Septbr. c., von M

gens 9 Uhr an, eröfl

H. H. Schütt, [7710]

Die Blumen-, Früchte- und (xem üse-Ausstellung,

veranstaltet von der

In den Abendstund

wird der Saal küns

erleuchtet sein. Entrée 5 Sgr, Kinder

le Hälste:

Stiegl. 905 Br. Tut, 6)

W scrlions- Gebühr sür den

Gloggn. 153

Wärmewechsel +13;

Mangel an Erwerbsquellen is zur A

Das Abonnemeut beträgt : 2 Kthlr. sur £ Iahr. 4 Kthlr. - 5 Jahr. s Rihlr. - L Iahr.

allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.

einer Zeile des Allg. E Anzeigers 2 Sgr. f

Allgemei

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des Inu- und

Auslandes nehmen Se auf dieses Slatt an, sür Berin - Preuß,

die Expedition dee A S Zeitung: Friedrichs fskraße Ür. 72,

Berlin, Mittwoch den [17te September

16 258.

Inhalt.

tlicher Theil. land. Berlin, Zur Berichtigung. Provinz Preußen. Chaussee- hau, Provinz Pommern. Bericht dér Stettiner Zeitung ber die Ankunft der Kaiserin von Nußland in Stettin, Reisende nach St. Petersburg.

utsche Bundesstaaten. Königreich Bayern. Starke Frequenz on Fremden in München. Truppen-Uebungen. Gerücht in Betreff et Donau-Dampfschiffsahrt, Königreich Sachsen, Eröffnung des andtages. aukreich, Paris. Hofnachrichten. Adresse an Bugeaud. Arbeiter- Bedarf für Algier, Beschwerden über die englischen Behörden am Gambia,

Prozesse mit Versicherungs-Gesellschaften. NAerndte- und Getraide- eseße in England und Belgien. Der Verfassungs-Revisions-Versuch 1 Bern. Vermischtes, oßbritanien und Jrlaud. London. Ankunst der Königin bei Spithead. Lord Winchelsea, Eisenpreise, Die Times über Fisenbahn-Speculationen. lgien. Brüssel. Vorschläge zur Versorgung des Landes mit Le- henômitteln, Vermischtes. hweden und Norwegen. Schreiben aus Stockholm. (Diplo- natisches ; öffentlihe Bauten z die Judenfrage.) hweiz, Kanton Bern, Bericht des Regierungs - Raths über die lage des Landes, Kanton Luzern, Amnestie - Begehren und Er- elung des Kantons - Bürgerrechtes. Neapel. Herabsegung der Kolonialwaaren - Zölle, Pa- ermo. Reichliche Aerndte, exiflo, Schreiben aus Paris. (Angeblicher Plan Sautana's zur jerstellung einer constitutionell-monarchishen Regierung ín Mexiko.) M und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- jerit, /

alien.

Amtlicher Theil.

Bekanntmachung. Die Ziehung der Prämien von den nah unserer Bekanntmachung t 1, Juli d, J. zur Ausloosung bestimmten 9000 Seehandlungs=- üimienscheineu wird am i 15, Oktober d. J, d an den ‘darauf folgenden Tagen von 8 Uhr Vormittags ab in 1 großen Konferenz - Saale des ‘Seehandlungs - Gebäudes, mit Mitbes von zwei Notarien und zwei vereideten Protokollführern, nden, f E Das betheiligte Publikum seßen wir hiervon mit dem Bemerken Kenntniß, daß wir nach geshehener Ziehung die gezogenen Num- n und Prämien dur die hiesigen öffentlihen Blätter bekannt hen werden. Verlin, den 26. August 1845. “General-Direction der Seehandlungs - Sozietät, Kayser. Wenzel.

Abgereist: Se, Durthlaucht der General - Major und Com- i T e 6ten Landwehr-Brigade, Fürst Wilh elm Radziwill, h Thale, ;

Vichtamtlicher Theil.

Inland.

Verlin , 16. Sept. Se. Majestät der König haben Aller= îdigstt geruht: dem Geheimen Regierungs-Rath Schmidt zu ettin, die Anlegung des von des Königs von Schweden Majestät n verliehenen Ritterkreuzes des Wasa-Ordens; so wie dem Gehei= 1 Bergrath Steinbeck zu Brieg, des ihm verliehenen Ritter- zes des Herzoglih anhaltshen Gesammt - Ordens Albrecht des ‘ren, zu gestatten.

———————..

Verlin, 15. Sept. Ein Artikel aus Düsseldorf vom 28. Au- î in Nr, 204 der hiesigen Vossishen Zeitung spricht von ei- ti abermaligen Straßenlärm, welcher dort gegen die katholischen sidenten stattgefunden habe. Diese auch shon in der Düssel- ar Zeitung Nr, 247 widerlegte Mittheilung is gänzlich un- gründet,

Verlin, 15. Sept. Bei dem leßten Schüßenfeste in Breslau

9 wie ein uns mitgetheilter amtliher Bericht meldet die

tsceibe das harmlose Bild eines Kriegers in antiker Rüstung,

1 bhantasiereicher Artikel aus Breélau vom 4, September in

i 15 des Hamburger Correspondenten hat auc diese un-

dige Zielscheibe konfessionel zu verarbeiten verstanden und aus rieger einen römischen Legaten gemacht.

Provinz Preußen. Auh in einzelnen Gegenden West- tußens, namentlich im berenter Kreise, hat die in der Provinz die= Zahr im Allgemeinen \chlecht ausgefallene Aerndte manche Noth ded welhe die Behörden möglichst zu mildern suchen, wie unter Halt aus einer in dem Berenter Kreisblatte vom 16. August M4 tenen Bekanntmachung des Landraths hervorgeht. Es heißt darin : tis Rüdsicht der unter den Käthnern und Einliegern des hiesigen les noch immer herrs{henden q an Lebensmitteln und bei dem er C hülfe dieser Uebelstände der Bau Vent aussee von der pommerschen Gränze, nämli von Bütow nach n C angeordnet und mit Ermittelung und Feststellung der geeignet-

e für die Straße der Wegebaumeister Hartwig beguf-

tragt worden; auch wird voraussihtlich mit den er [- chen Erdarbeiten in vierzehn Tagen bei werden A Eben so sind nit unbedeutende Wege - Arbeiten auf der Poststraße von Berent nah Schöneck, Behufs Beschäftigung der arbeitêfähi- gen an Lebensmitteln Mangel leidenden Personen, in Aussicht gestellt. Die wohllöblichen Spezialbehördeu, adligen Dominien und Ortsvor= rihtigen wir hiervon mit der Aufforderung, dies den Eingesessenen bekannt zu machen und die dürftigen Arbeitsfähigen an- zuweisen, von diesem mit wohlwollender Fürsorge dargebotenen Ver= dienst Gebrauh zu machen.“ Mau hofft, daß nuumehr auch die seit vielen Jahren projektirte Chaussee von Ohra über Schöneck bis Zblewo zur Ausführung gebraht und der Bau der Chaussee von

Bütow nah Berent über S öneck na j k den wird, d ch Dirschau ausgedehut wer

__ Provinz Pommern. Die Stettiner Zeitung meldet über die Ankunft Jhrer Majestät der Kaiserin von Rußland in Stettin am 13, September Folgendes: „Heute Vormittag um 114 Uhr trafen JShre Majestät die Kaiserin von Rußland, begleitet von Sr. Majestät dem Könige, der Großherzogin von Medlenburg=- Schwerin, dem Prinzen Karl von Bayern, dem Prinzen von Preußen und den Prinzen Karl und Adalbert, von Naugard hier ein und stiegen im Königlichen Slosse ab, Tief ergreifend war es, Ihre Majestät die Kaiserin blaß und leidend hier ankommen zu schen, die E geshmüdt von den Reizen der P JZhr Vaterland verließ, um im hohen Nor=- den Jhren Beruf zu erfüllen. Sehnlichst wünschen Alle, welche die hohe Grau sahen, daß Pisa's Heilbäder die Stärkung Jhr gewähren möchten, die Sie davon erwartet, Heute Nachmittag um 22 Uhr reisten Ihre Majestät die Kaiserin, in Begleitung Sr. Majestät des Königs, „mit einem Extrazuge nah Berlin, zu welhem Zwecke der große Königl, Eisenbahnwagen hier in Bereitschaft gehalten war. An der Haupttreppe des Eisenbahnhofes, welche festlich geshmüdt und mit Kränzen behangen war, hatten ch die hohen Beamten der Stadt versammelt, Jhre Majestät die Kaiserin kam zuerst, geleitet von Jhrer Königl. Hoheit der Großherzogin von Medcklenburg. Demnächst folgten in einem zweiten Wagen Se. Majestät der König und die Prinzen des Königl. Hauses. Gleich uah Ankunft des berliner terzuges sehte sich der Zug in Bewegung. Tausende von Menschen hatten sich versammelt. Ein lauter Jubelruf geleitete die Abreisenden,““ Am 14. Sept, wurden in Stettin von dem dortigen Königl. Ober= Pol zie gegen 50 Reisende, welche mit dem Dampfschiffe „der

reußische Adler‘ nah St, Petersburg zu gehen beabsichtigt hatten, mit dem Dampfschiffe „Königin Elisabeth“ nah Lübeck befördert, um e andere Gelegenheit zur Fahrt nah St, Petersburg wahr- zunehmen.

Deutsche Bundesstaaten.

_ Königreich Bayern. Der Fremdenzug durch München ist noch immer sehr bedeutend, und man bemerkt besonders viele Eng- länder und Russen aus den ersten Familien. Der Zudrang zu den Kunstshäßen, Ateliers und Bauten is daher außerordentlich, und man findet dieselben beinahe zu jeder Tageszeit mit Sremden gefüllt, Die Herbstübungen der Artillerie endeten in voriger Woche mit einem großen Nachtmanöver, auch die der anderen Truppen der münchener Garnison werden binnen kurzem beendet sein, uud am Schlusse dieses Monats wird grove Inspection über sämmtliche in der Hauptstadt garnisonirende Regimenter gehalten werden. Es wird behauptet, die Uebernahme der bayerish-württembergischen Donau-Dampsschiff= fahrt von Seiten des bayerishen Staates sei als eine entschiedene Sahe anzusehen,

Königreich Sachsen. Eröffnung des Landtags, Auf den 414, September des Jahres 1845 war die feierlihe Eröff- nung des fünften constitutionellen Landtags festgeseßt worden. Wie früher ging ihr au diesmal der Gottesdienst in der evangelischen Hof- und Sophien - Kirche voraus, wohin sich früh um 9 Uhr die Mitglieder beider Bes Kammern begaben, um dem Vortrage des Herrn Ober-Hof-Predigers, Dr. von Ammon, beizuwohnen. Der- selbe hatte als Text Evangel. Lucä 14, 1—9 zu Grunde gelegt, und führte in gewohnter treffliher Weise den Hauptsaß aus: „Die hohe Weisheit, mit welher Christus die verstimmten und aufgeregten Ge- müther seiner Zeit beruhigt.“

In Folge der von dem Königlichen Ober-Hofmarschall -Amte er- gangenen Ansage versammelten si Nachmittags halb 1 Uhr die

“sämmtlichen Mitglieder der Stände - Versammlung im Königlichen

Schlosse, und zwar in dem Saale Ihrer Königl. Hoheit der Prin- zessin Augusta, um von da in den Landtags=-Eröffnungs-Saal einge- führt zu werden. Die Präsidenten, Vice-Präsidenten und die Sefkre- tarien der beiden Kammern nahmen, dem Throne gegenüber, die den- selben bestimmten Pläve ein, die der ersten Kammer rets und die der zweiten Kammer links vom Throne aus. Die übrigen Abgeord- neten begaben sich, inwiefern sie der ersten oder zweiten Kammer an- gehörten, rets oder links auf die errichteten Estraden. Geführt von dem Ceremonienmeister traten nunmehr das diplomatische Corps und die am Königl. Hose vorgestellten Fremden in den Thronsaal und nahmen ihre Plätze links neben dem Throne ein.

Es begann hierauf das Abrufen der füuften, vierten und dritten Klasse der Hof-Rangordnung, welche in dem Thronsaale ihre Pläbe einnahmen, worauf bald nahher Jhre Majestät die Königin, beglei- tet von den Prinzessiunen des Königl, Hauses und den Hof- und Zutrittsdamen, in den Thronsaal traten und daselbst auf der für Allerhöchstdieselben bereiteten Tribüne Plaß nahmen.

Hierauf \ erhoben sich Se. Majestät der König, begleitet von Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Johann und dem Prinzen Albert Königl, Hoheit, unter dem Vortritt der zweiten und ersten Klasse der Dol MaL grun zum Throne. Beim Eintritt in den Thronsaal be- rüßte Se. Majestät ein feierlihes Hoh von Seiten der Stände.

dm Throne aus richteten Se. Majestät an die Vertreter des sächh- sischen Volkes folgende Worte : „Meine Herren Stände!

Früher als gewöhnlich habe Jh Sie diesmal um den Thron versammelt , damit das Finanz - Geseh noch vor Ablauf des Jahres zu Stande gebraht und eine provisorische Bewilligung vermieden

1845.

werde. Das Vaterland wird das Opfer erkennen, das die Mehétzabl von Jhnen bringt, indem sie si so zeitig ihrem nächsten Badi entzieht. Seit dem Schlusse des leßten Landtags sind die freund- lichen Beziehungen zu auswärtigen Regierungen erhalten und immer mehr befestigt worden. Handels - Verträge mit Belgien, Sardinien und Portugal haben dem Verkehre nah dem Auslande neue Vor= theile gesichert, Durch Abschluß einer Zusahß - Akte zu dem Elbschifffahrts- Vertrage wurde der Scifffahrts - Verkehr erleih= tert, Durch freundliches Einvernehmen, gestüßt auf gegenseitiges Vertrauen und Achtung gegenseitiger Rechte, ist es gelungen, von der österreichischen Regierung die Real-Uebergabe der Enklave Sirgis= walde nebst Zubehörungen zu erlangen und die Ausübung einiger Patronatsrechte der Krone Bayern in hiesigen Landen zu beseitigen, während die Verhandlung wegen einer allgemeinen Gränz-Regulirung mit dem Königreiche Böhmen ernstlich wieder aufgenommen ward und, in gleichem Geiste geleitet, die baldigste Lösung mit Sicherheit erwarten läßt. Die als Mitglied des deutshen Bundes übernom= menen Verpflihtungen machen einige Abänderungen in dem Rekru- tirungsgeseße, besonders in Hinsicht der Reservepslicht , nothwendig, welhe ZJhnen vorgelegt werden sollen.

Kann ih mit gleicher Befriedigung auf den Wohlstand im Ju- nus HIAEMEe so steigen doch hier au betrübende Erscheinun=

n auf.

Ein tief betrübendes Ereigniß, das mein Herz in seinen theuer=- sten Gefühlen verleßt, hat sich in jüngster Zeit in 24 der cite: - sten Städte des Landes zugetragen. Sie werden, ih zweifle nit daran, meinen Schmerz hierüber theilen.

Eine ernste Aufmerksamkeit fordert die in mehrfachen Richtungen si kundgebende Aufregung in kirhlihen Angelegenheiten, welche alle Eintracht zu stören, alle geseblihe Ordnung, alles Maß zu überschrei= ten droht. Ohne Rücksicht auf den konfessionellen Unterschied der verschiedenen anerkannten Kirchen habe Jch bei Meiner Thronbesteigung zugesagt, vor Allem den religiösen Sinn zu pflegen, den das Sachsen= volk auf so ehrenhaste Weise zu bewahren wußte, habe Jch die Ueber= zeugung ausgesprochen, daß die Stände Sachsens von gleiher Ah= tung für das Heiligste geleitet sein würden. Weun Jch Meín Ver- trauen in dieser Hinsicht bewährt gefunden habe, so hoffe Jh mit fester Zuversicht, daß Sie auch jeßt Mir Jhre Unterstüßung gewäh-= ren werden , damit das kirchliche Prinzip nicht erschüttert und die Grundpfeiler des Staats, so wie alles menschlichen Wohlseins, Reli- gion und Glaube, nicht untergraben werden. : i

Strenge Orduung im Staatshaushalte und das günstige Ergeb- niß der Einnahmequellen haben, neben den am vergangenen Landtage dargebotenen Mitteln, die genaue Erfüllung der für die Staatskasse übernommenen sehr erheblichen Verpflihtungen möglich gemacht. Die=- ses erfreulihe Ergebniß gestattet, zur Erleichterung des Landes, eine Herabseßung der Grund-, ingleihen der Gewerb- und Personalsteuer, so wie eine Gleichstellung der Salzpreise, in Vorschlag zu bringen, während allerdings für einen Theil des Bedarss zu dem Bau von Eisenbahnen andere Deckungsmittel zu suchen sein werden.

Der augenblicklich vortheilhafte Stand des Kredits hat Veran- lassung gegeben, auch unerwartet der Vollendun der ins Ausland führenden Eisenbahnen, zu Erbauung von Verbindungsbahnen von Chemniß nah Riesa und von Löbau uach Zittau, die Genehmigung zu ertheilen und somit etwanige größere fünftige Opfer von der Slamtiiasse Puente,

ehrere, zum Theil umfangreiche Geseße, die We el-Ordnun nebst dem Gesebe über Schuldhaft, das Geseß über M otunng Maß - und Gewichts-System, das revidirte Gewerb=- und Personal- Steuergeseß, so wie die Landtags = Ordnung, sind von Deputationen beider Kammern berathen worden, deren Arbeiten Jhnen zugestellt weiden es.

ußerdem werden Jhnen noch einige andere Gese - Cutwürfe, zum Theil durch den Wunsch früherer Stände Versam la die vorgerufen, zur Berathung zugehen. Hierüber, so wie über die widh- tigeren Ergebnisse der Thätigkeit in den verschiedenen Zweigen der Verwaltung, wird Jhnen durch ten vorsißeudeu Staats - Minister be=- sondere Mittheilung geschehen.

Jm Bewußtsein, den Bestimmungen der Verfassung mit strengster Gewissenhaftigkeit entsprochen zu haben, verlange Jh mit Recht auch von allen Sachsen ein gleiches Verhalten. Besonders aber fordere Jch Sie auf, Meine Herren Stände, Mich in dem festen Entschlusse zu unterstüßen, einen verfassungs- und ordnungsmäßigen Gang im inne- ren Staatsleben zu erhalten, damit der Name der Sachsen überall mit Achtung genannt und Staats=-Verfassungen, wie die Unsere, auch ser- ner als ein Bollwerk gegen Geseblosigkeit und Unorduung, als eine Bürgschaft für Erhaltung des Bandes zwischen Fürst und Volk be- trahtet werden mögen, dur dessen treue und sorgfältige Befesti- gung allein das Glück der Völker befördert werden kaun.

Mit zuversichtlihem Vertrauen erwarte Ih, daß dieser Geist Sie bei Jhren Verhandlungen leiten wird; nur dann wird einst das eaoErigud dankend auf den jeßt beginnenden Landtag zurüblicken dunen,““

Hierauf trug Se. Excellenz der Staats-Minister von Koenerißz

folgende übersichtlihe Mittheilung vor: _ aDem so eben ausgesprochenen Allerhöchsten Befehl gemäß, is über die Wirksamkeit der Regierung seit dem Schluß des lebten Land- tags besonders zu Ausführung der verabschiedeten Geseße und sonst beschlossenen Maßregeln, so wie über die für die Gesebgebung und Cerwatiieg ferner getroffenen Vorbereitungen, kürzlih Folgendes zu emerken :

Dur die bewilligten Geldmittel ist es lih gewesen, den Gehalt geringe dotirter geistlicher Stellen zu verbessern, auch den Ge- halt aller Volksschullehrer, dem ständischen Antrage gemäß, bis zu dem geseblihen Betrage zu erhöhen und zugleih den Bedürftigsten

' unter ihnen eine nech weitere Nrpnbung zu gewähren. Demnächst

ist zu bleibender Verbesserung, der Lage der Leßteren, ohne wesent= liche Belastung der Staatskasse, geeignete Einleitung getroffen worden.

Ist hiernach für die wirklih Angestellten gesorgt, so wird jedoh

nit minder für diejenigen verdienten Geistlichen, en f ihrem Amt

niht mehr vorzustehen vermögen, Fürsorge p treffen sein, als wes-

halb geeignete Vorschläge vorgelegt werden sollen,

T R P ICSREE. ¡M 2 i A O RI E M L C 0M N C I

wr B Ey: 1