1845 / 266 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

i rwendung und beziehendlih der Bestand des Ueberschusses sind

in v Se belle A an SSluße in folgendem Maße nachgewiesen worden: „Auf Schuldenzahlung, und zwar:

auf planmäßige . 497,091 Rihlr, 12 Ngr, 3 Pf.

auf außerordentl. 406,594 » 20 » 2 » Rihlr.

Ngr. Pf. 903686 2 5 „Zur Bestreitung der auf die Kassen-Bestände ge- wiesenen Zahlungen „Noch undisponirt

1,497,088 165,738

2,566,512

._ Die ín das Budget nicht aufgenommenen, sondern von den Ständen auf die Ueberschüsse faiberer Perioden oder, gleichviel, auf die Ee stände gewiesenen Bedürfnisse sind demnach bis zum Jahre 1842 ebenfalls von den furrenten Ueberschüssen bestritten und folglich jene Bestände unvermindert und zu zinsbarer oder werbender Anlegung, wie z. B, zur Betheiligung bei Erbauung der Eisenbahnen, asservirt worden. Die Ab- sicht, das mobile Staats - Vermögen fortwährend auf der beim Eintritt der jebigen Verfassung vorgefundenen Höhe desselben zu erhalten und dic sich ergebenden Ueberschüsse zu Abgaben - Erlassen, und zur Bestreitung außeror- dentlicher Bedürfnisse zu verwenden, um der jeßigen Generation kein Opfer zu Gunsten der Nachkommen aufzubürden, hat sich demnach zur Zeit nicht realisiren lassen, Die Erlasse sind zwar gewährt , die außerordentlichen Be- dürfnisse bestritten, aber Beides is durch anderweite Ueberschüsse und Er- sparnisse gedeckt worden. Die desfallsige im gedachten Resumé enthaltene Abrechnung mit den Ständen weist daher noch einen Ende der Periode 1840 42 verfügbaren Uebershuß von 2,986,312 Rthlr, 25 Ngr. 4% Pf. nach. Hierauf sind aber bereits am vorigen Landtage über 2,429,729 Rihlr, 18 Ngr. 4 Pf. verfügt worden, deren Verrechnung im nächsten NRechen- schafts - Berichte zu erfolgen hatz es kann daher nur noch über 556,583 Rthlr, 7 Ngr. ¿ Pf. verfügt werden, wozu den Ständen mittelst einer be- sonderen Vorlage nähere Vorschläge eröffnet werden sollen.

Nach der Tabelle C. beträgt das mobile Staatsvermögen zu Ende der Periode 11,871,211 Rthlr. 23 Ngr. L Dieses Vermögen, mit welchem in díe neue E Tee überzugehen is, wird durch die am Schlusse 1842 vorhandenen Passivschulden an 13,889,901 Nthlr, 10 Ngr. 3 Pf., inkl, 3 Millionen in zinslosen Kassenbillets, nur mit- 2,018,689 Rihlr, 16 Ngr. 4% Pf. überstiegen, was im Vergleich zu der Mehrzahl anderer Staaten allerdings als sehr günstig bezeichnet werden muß, Uebrigens lastet die Staatsschuld nicht auf jenem mobilen, sondern vielmehr auf dem immobilen Staatsvermögen und sämmilihen Gerechtsamen des Königl, Fiskus, L

Die finanziellen Ergebnisse Sachsens können daher als sehr günstig bezeichnet werden. „Die Einnahmen haben in verschiedenen Verwaltungs- zweigen sehr erhebliche Uebershüsse gewährt, und nebenbei isst nichts verab- säumt worden, was auf Hebung der Nein-Erträge von den den Domainen und anderen Nußzungszweigen angehörigen Anstalten einwirken kann, Der- artige Verbesserungen und entstehende Werths-Erhöhungen des unbeweglichen Grund - Vermögens lassen si allerdings in Zahlen nicht aussprechen , die Behauptung dürfte aber gewiß zu rehtfertigen sein, daß sie die in der Finanz - Periode erlangten baaren Ueberschüsse bedeutend übersteigen; denn in keinem Einnahmezweige sind Verwendungen unterblieben, von welchen eine Steigerung der Nußungen, wenn auch nicht sofort, doch mit der Zeit zu erwarten, und in feinem is die Unterhaltung der Betriebsmittel im weitesten Sinne vernachlässigt worden, um niht für diesen Zweck später zu außerordentlichen Ausgaben genöthigt zu werden und da- durch die Fortdauer der veranschlagten Ueberschüsse zu gefährden, Die budgetmäßigen Ausgaben sind überall und ohne Störung geleistet worden. Unvermeidliche Ueberschreitungen bei mehreren Positionen haben dur Er- sparnisse bei anderen ihre Deckung gefunden, und nebenbei ist eine nicht un- bedeutende Summe als wirklihes Ersparniß ausgefallen. Strenge Oeko- nomie, ohne die Erfüllung gerechter und billiger Ansprüche zu versäumen, ohne da Hülfe aus Staatsmitteln zu vertveigern, wo es gilt, Lücken aus- zufüllen, Bedürfnissen für Zwecke des allgemeinen Wohls zu genügen, Un- ternehmungen zu unterstüßen, welche ohne Hülfe aus Staatsmitteln nicht ins Leben treten können, sind die hauptsächlichsten Grundzüge der sächsischen Verwaltung, und es muß fortwährend ihre Aufgabe sein, denselben in mög- lichster Vollkommenheit zu entsprehen, und da, wo sich in diesen verschiede- nen Beziehungen bei sorgfältiger Beobachtung noch Mängel zeigen, densel- ben abzuhelfen. Jn diesen allgemeinen Verwaltungs -Grundsägen liegt die Rechtfertigung des auch ín der vorliegenden Finanz - Periode beobachteten Verfahrens und namentlich der in Zahlen dargestellten Resultate.“ :

Auf díe einzelnen Einnahme- und Ausgabe-Positionen kommen wir ín einem zweiten Artikel zurück,

B: 08

T9

Bekanntmachungen.

[515] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 28. April 1845. Das Niederwallstraße Nr. 19 belegene Gelbgíeßer Martens\che Grundstück, gerichtlich abgeschäßt zu 8734 Ihlr. Sgr, 1 Pf., soll am 13, Januar 1846, Vormíttags 11 Uhr an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalt nach unbekannte Wittwe Ahrendts, Anne Judith geborene Urbain, wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

2027, »

» »

1615, »

»

[516] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 15, Ma 1845, Das hierselbst an der Communication zwischen dem Halleschen und Anhaltshen Thore belegene Grundstück des Tischlermeisters Carl Friedrich Wilhelm Walter, gerichilih abgeshägt zu 13351 Thlr. 12 Sgr. 9 Pf., soll am 2. Januar 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. [478]

407] | Stadtgericht zu Berlin, den 5, April 1845,

Das hierselbst in der Lindenstraße Nr. 106 belegene Duchadschshe Grundstü, gerichtlih abgeschäßt zu 5540 Thlr. 11 Sgr, 9 Pf., soll am 14,November 1845, Vormittags 141 Uhr, an der Geríchtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen. 5

Der dem Aufenthalt nah unbekannte Eigenthümer, Bäckermeister Christian David Duchadsch, wird hierdurch öffentlich vorgeladen,

Personenfahrten [794 b] E

§zamburg.

Potsd

Regelmäßig Montags, Donnerstags und Sonnabends,

von a

Uhr,

Vorm, 9 Anker, Taubenstr. 40.

geladen,

1216

Handels- und Börsen-Nachrichten. Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 22, September T T Gl

Zu Lande: Weizen 2 Rihlr, 10 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rthlr, gr. 5 v Roggen 1 Rthlr. 24 Sgr., auch 1 Rthlr. 19 Sgr. 2 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 8 Sgr. 5 Pf., auch 1 Rthlr, 7 Sgr, 2 Pf.z kleine Gerste 1 Rthlr. 7. Sgr. 2 Pf., auch 1 Rihlr. 6 Sgr.z Hafer 1 Rthlr, 2 Sgr. 5 Pf., auch 27 Sgr. 7 Pf.; Erbsen 1 Rthlr, 27 Sgr. 7 Pf.

Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr, 14 Sgr, 5 Pf,, auh 2 Rihlr, 7 Sgr, 2 Pf, und 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf.z Roggen 1 Rihlr. 25 Sgr, 2 Pf., auch 1 Rihlr, 24 Sgr. ; E 25 Sgr. 5 Pf.z; Erbsen 1 Rthlr.

B b September 1845 Sonnabend, den 20, September é Das Séhock Stroh 8 Rihlr. 15 Sgr. , auch 7 Rihlr, 20 Sgr, Der Centner Heu 1 Rihlr, 5 Sgr., auhch 22 Sgr. 6 Pf.

ch Frankfurt a. M., 20, Sept, Ju dieser Woche war der Umsay der X Fr unbedeutend, die Stimmung der Fonds cher flau, und na- mentlich gingen gestern und heute auf den auswärtigen Rückgang die mei- sten Course niedriger. Dabei ist das baare Geld noch wenig flüssig. Sehr fest halten sich doch die Taunusbahn - Actien, da die Einnahme der Bahn so stark ist, daß die Dividende, troy des Wassershadens und vorjährigen Defizits, nicht geringer als in den leyteren Jahren sein wird, Die Messe beschränkt sich nur noch auf den Kleinhandel, der von der Witterung be- ünstigt ist, “So viel auch vou der Kartoffel - Krankheit gesagt wird, so cheint unsere Gegend doch ziemlih von derselben vershont worden zu sein, und nur in den feuchteren Lagen begegnet man der Kartoffel-Fäulniß. Es läßt sich der Ertrag der Kartoffel-Aerndte noch nicht im voraus bestimmen, die Getraide-Aerndte war in unserer Gegend nur eine halbe,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Sept. Niederl. wirkl. Sch. 605. 3% do. 384. Ausg. —. BPass. —. Zlusl. —, Preuss. Pr.

4% Russ. Hope 93. Antwerpen, 18. Sept. Zinsl. —. Neue Anl. 22.

Frankfurt a. M., 20. Sept. 5% Met. 1135. Baok-Actien P- ult, 1955. Bair. Bank-Actien 7465 Br. Hope 92 Br. Stiegl. 90; Br. Int. 615.

Poln. 300 Fl. 1007. do. 500 FI. 847. Paris, 18. Sept. 5% Rente fin cour. 118. 10. 3% do. 6n cour. 83. 90.

Neapl. 101. 6% Span. Rente —. Pass. —. y Wien, 19. Sept. 5% Met. 112%. 4% do. 1014. 3% do. 17%. Actien 1607. Anl. de 1834 159. de 1839 130. Noecdb. 2257.

Mail. 132%, Liv. 1224. Budw. 92. Berliner Börse. Den 23. September 1845.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

5% Span. 22. Sch. —. Pol. —,

Pesth,. 1155.

Pr. Cour.

Fonds. Actien. | 5

Wechsel - Cours.

Pr Thlr,

* Cour zu 30

Brief, |

Bank- Gloggu. 153%.

Brief. | Geld. | Gem.

202

987 [Br1.Potsd.Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eiseub. de. do. Prior. Obl, Brl. Anb. Eisenb.|- do. do. Prior.Ob]. Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior.ObI. Rhein. Eisenb. do. do. Prier.ObI. do.v.Staat garant. O0b.-Schles.E.L.A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.n.B. Magd.-Halbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Ob]. 137; Bonn-Köluer Esb. 115 [Niedersch.Mk.v.e.

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St. Schuld-Sch, Prämien - Scheine d. Seeb. à T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr.|: Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kuer- u. Neum. do. Schleziscbhe do. do.v.Staatg.Lt. B.

127 1022 1015 1002 96 1004 96% 115! 1005 109 130 113: 1152

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Disconts. 45 do. Priorität 1005

Allgemeiner Anzeiger.

n Halle

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764, » Merscburg

ist die unterm 19, Februar d, J. ausgeschriebene zweite Einzahlung von Zehn Prozent nicht gelei- stet wordenz auch hat die vorschriftsmäßig unterm 6, Mai d. J. erlassene wiederholte Zahlungs- Aufforderung keinen Erfolg gehabt, dachten Jnterims-Quittungen werden deshalb nah Maß- gabe der Vorschriften in §., 16. unseres Statuts hier-

mit für ungülti Erfurt, den 16, September 1845, ; Die Direction der Thüringschen Eisenbahn-Gesellschaft.

Ediktal-Ladung,

Lebereht Lobegott Jmmanuel Fier, ein Sohn des verstorbenen Schulmeisters Jmmanuel Ficker zu Naschau, is bereits im Jahre 1802 als Mühlbursche (n die Fremde gegangen, hat sich zunächst in die Gegend von Saalfeld gewendet und im Jahre 1805 in dem Dorfe Probsizelle im Saalfeldschen in Arbeit gestanden, von da aber îm gedachten Jahre sich entfernt, ohne bis jegt über sein Leben oder Aufenthalt seinen Verwandten oder der Obrigkeit Nachricht a E zu haben.

nun wegen des genannten

dessen Bruders mit der öffentlichen Vorladung mäßheit des höchsten Mandats vom 13. November 1779 und des Geseßes vom 27. Oktober 1834 zu verfahren gewesen , so wird Amts wegen der abwesende Leberecht Lobegott Immanuel Fier, \

an das Vermögen desselben Ansprüche zu meinen, und zwar der Abwesende unter der Verwar- nung, daß er für todt werde erklärt und sein Vermögen seinen Erben, oder wer sonst einen zu Recht beständi- gen Anspruch daran darzuthun im Stande wäre, werde zuerkannt werden, die Gläubiger und sonstigen Anspruchs- Berechtigten aber bei Vermeidung der Ausschließung und bei Verlust ihrer Ansprüche auf die S O der Wiedereinseßung in den vorigen Stand h

[793 b]

Thüringsche Eisenbahn.

j g Bekanntmachung,

Auf gere vier

EZ Interims - Quittungen : ausgestellt über 3 Stck, Actien, » m0 »

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chen zu beschließen und

wird, gewärtig zu sein.

» »

3 3

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erklärt.

[935]

Wenn bwesenden auf Ansuchen in Ge-

Allgemeinen, Dieselben

wie alle diejenigen, welche ‘ansprüche 3 Faden Ld pfindung, reíhe Erfahrun

Herzen eine im bilden ihre chargfteristishe O

ermít

io in O h e oe Ls 6e ede R 150 Fl 150 FIl.

Breslau 100 Thle. Leipzig 18 Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. südd. W.......... 100 FL Petersburg 100 SRbI.

140

1393 1515

150

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Meteorologische Beobachtungen.

L 3

24/56

Nachmittags

Morgens 2 Uhr.

Abends | 6 Uhr.

10s, 10 Ubr.

22. Sept.

Luftdruck... 335/63'"'Par.|336,81’’’Par.|337/44’'’Par.

._.|+ 8,1° R.+ 15,/,6° R.|+ 10,5° R. 8,0° R.|-+- 10,9° R.|+ 8,4° R.

99. pCt. 85 pCt. trüb. heiter. S0. SO

Luftwärme .. Thaupunkt ...,. + Dunstsättigung . Wetter

70 pCt. heiter. SO.

Wolkenzug . « « SO.

Nach einmalige Beobacktung,

Quellwärme 7,7° R Flusswärme 12,5! Bodenwärme 13g Ausdünstung 0/006" Niederschlag (0),

Wüärmewechsel + h

+ 7,1° R, Tagesmittel: 336,63’ Par... +14,7° R... +9,/,1° R... 85 pct, g

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 25. Sept, Jm Opernhause.

Abonnement : Drei Frauen und keine. Anfang 6 Uhr.

haus-Preisen verkauft.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 24. Sept. von Chamouni. Oper in 3 Akten.

Anfang halb 7 Uhr.

Donnerstag, 25. Sept. Posse in 5 Akten, von Koßebue.

r H etwa:

den 25, Oktober 1845 E im Amte allhier persönlich zu erscheinen, ihre Ansprüche anzumelden und zu bescheinigen, mit dem verordneten Herrn Kontradiktor darüber zu verfahren, binnen 6 Wo-

den 13, Dezember 1845 der Jurotulation der Akten, so wie

den 17. Januar 1846 i , der Publication eines Urtels oder Ertheilung eines Amtsbescheides, welcher hinsichtlich der Außenbleibenden Mittags 12 Uhr für bekannt gemacht erachtet werden

Auswärtige Junteressenten haben zur Annahme künf- tiger Ausfertigungen Gevollmächtigte allhier zu bestellen.

Justiz-Amt Grünhain, am 17. April 1845, Königl, sächs. bestallter O I

oloppi,

Citerarische Anzeigen.

Bei F. H, Köhler ín Stuttgart is so eben er- (afte in allen Buchhandlungen Deutschlands zu

haben, in Berlin bei Xilh. Logier, Friedrichsstr. 161 (naye b. Linden):

C. F. Frhrn. v. Schweizer”s Gedichte.

8, Velinpapier, eleg, brosh. Preis 1 Thlr, 225 Sgr.

Der Name des Herrn Verfassers is in den Blättern der Kunst und Literatur Deutschlands schon oft und mit steter Theilnahme begrüßt worden. ‘Seine Gedichte, in einer sorgfältigen Auswahl jeyt erschienen, werden seinen zahlreichen persönlichen Freunden eben so will- fommen sein, als den Gönnern deutscher Dichtkunst im zeichnen sih durch eíne reine, ansprechende Gemüthlichkeit, tiefe und mannigfache Em- und scharfes Urtheil über elt und Zeit gleich vortheilhast aus. Ein aus dem uellender, messterhaft dargestellter Humor und usdruck durchaus n 4 rius Gefühlsweise

ginalítät,

Bei Friedrich Enke ín Bonn ist erschienen und ín Berlin, Breite Str. 23, ín der Enslinschen

Buchhandlung (F. Geelhaar) zu haben :

P Texas.

Hinsicht erlangen kann,

[937]

8, eleg. geh.

ergößen, Berlín, im September 1845,

[934]

Ueber

1795b]

Mittwoch, 24. Sept. Jm Schauspielhause. 154ste Abonnem

: dritte November. Hierauf: Die Schaßgräher, Vorstellung: Der dri H Mit acta

Hierauf : Der Shuhy Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Dn

Die resp. Jnhaber von abonnirten und reservirten Billets den ersucht, d bis Mittwoch, den 24sten d., Mittags 2 Uhr, d len zu lassen, widrigenfalls dieselben anderweit verkauft werden,

(JFtalienische Opern - Vorstellung.) U ? Must von Donizetti.

Pachter Feldkümmel von Tippelölil

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W., Zinkeisen,

Gedruckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruderei,

Die deutsche Ansiedelung |

Von Joh. Heinr. Siegf, Schulz. Preis 54

Vorstehende Schrift behandelt die Vortheile, Deutschland durch den Verein zum Schuye de Einwanderer in Texas in materieller und pol

Für Jäger und Jagdfreunde,

H. O. v. Warburg. Das Waldho!

Eíne Sammlung von E O Gedidl d 5 a r ; Diese umfassende Sammlung von Jagdliede Gedichten wird jedem Waidmann , so wie nil 1 dem Freunde der Poesie und der Natur eine s{! kommene Erscheinung sein. Sie bringt ihm dit sten dahin gehörigen Lieder und Gesänge, und wird er das hübsche Buch mit Vergnügen wied schlagen und sich an dessen mannigfaltigen

Alexander Dun ker, Königl, Hofbud)

Bei G, P. Aderholz in Breslau n erschienen und in allen Buchhandlungen zu ha

Berlin bei ¿Ferd. Dümmler, t

das Prinzip der Rechtgläu keit und seine Konsequen!

Von einem Weltbürger gr. 8. geh, 74 Sgr.

. . . 18

Monsieur le Professeur Duvivier deme nant, Unter den Linden No. 8, Leçons

française, de langue anglaise et d’élocution.

Das Abonnement beträgt: 2 Üthlr. für 5 Jahr. 4 Kthlr. - Í Iahr. s Kthlr. - 1 Iahr. ; allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. nsertions - Gebühr sür den aum einer Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Slatt an, für Serlin die Expedition der Allg. Preuß, j Zeitung: Friedrihchs ftraße Ur. 72,

é 266.

Inhalt.

mtliher Theil. nland. Berlin. eutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern, Schweden, Die Naturforscher in Nürnberg, Die Kais Rußland. Königreih Sachsen. Dresden. (Die Gewerbe- und Droguen- Ausstellung.) retse Monarchie. Schreiben aus J \ch|, (Fürst torysfa,

ußland und Polen. St, Petersburg. ien. Großfürst Konstantin’s N«isen im

Schwarzen Meer. ankreich, Paris. Hoffest în Belfort. Do aren Meer

aus Paris, (Vorkehrungen Lamorícière's zux Sicherheit d E inb Adresse der reitenden Miliz an denselben.) / is roßbritanien ünd Jrlaund. London, Wahrscheinliche der Vereinigten Staaten. Nachrichten aus Neu-Seeland und W: stindien, elgien, Brüssel, licher Hausbefehl. alien, Neapel, Fest, Vermischtes. janien. Schreiben aus Bermischtes.)

ten. Alexandrien, Professor Lepsius, Die Nuhe in yeTge eut, G ais.

senbahnen. Die Aachen-Düsseldozser, Aachen-Maestrichter und

Ruhrorter Bahnen. Schreiben aus Amft

Vermischtes. Berathungen der Kammer-Sectionen,

udels- und Börsen-Nachrichten, Vôrsen- und Marktbericht.) taat

nigl, Schauspielhaus. (Gastspiel der tadtishes Theater,

(„Lucrezia Borgia“)

ilag e,

Amllicher Theil.

e, Masestät der König haben Allergnädi Dem Beritt- Schulzen Kollecker a P en, das Allgemeine Ehrenzeichen

eruht : zu verleihen.

Jhre Majestät die Kaiserin von Ru

heit die Großfürstin Olga sind nah Halle abgereist.

Das 29ste Stück der Geseß-Sammlung, welhes heute aus-

ben wird, enthält: unter « 2614, Den Vertrag zwischen Preußen und Frankrei, gegenseitiger Auslieferung flühtiger Verbrecher ;

21. Juniz ratifizirt am 20. August d. J. 2615, Die Erklärung über die der am 28, September

1841 abgelaufenen tion; vom 12, Juli d. J.; 2616, Die Erklärung über die

un

a

——— b L L E D Le De L A

Königliches Schauspielhaus. Gastspiel der Dlle. Malvina Erck.

Dlle, Malyvina Er, vom K. K, privilegirten Theaier an der hr Gastspiel auf unserer Hofbühne niag den 21sien d. M. beschlossen. interessanten annte. Künstlerin dem Kreise derselben mit Freuden zuzählen, gen zeugen von Fleiß und Studium, sie éin, übernimmt sich ni vi Ee eie sih an ihre Erscheinung knüpft, so da ind mathwilligsten Stellen die Grazie ; jedesmaligen Auftreten vom Publifum mit lommen, wurde sie nah allen unter ihrer tlungeu gerufen, am Sonntag als Sabine in nah dem en übershüttet, Die Rollen, worin wir fer unserer beliebten Frau von Lavall / Käthchen von Heilbronn, "e in dem Kleist schen Nitterschauspiel geschilderte, i \ Dichtermund verherrliht worden, Wir wollen nur an

di.

S a D Ld a m

ihre Begleiterin bleibt.

ade) sahen, waren:

jene en

de frinnern, welche Gottfr. Aug, Bürger unter der Aufschrift „Graf

A, T B

ter“ seinen Dichtungen eínverleibte. Rheinsa

l eer (orthonym er) hat in den Reumontschen

n Auszug aus dem ursprünglichen Kleist

dadur das Stück,

ter B wenn auch íîn gewisser O nur als

ühne und dem Volke erhalten hat, 1

| aufdrin t, l Gefühl zu dieser Partie miítzubringen, e, und díe Rolle macht schon durch sich selber Glück, Jede

item und Geziertem ist hier störend und unheilbringend. Dlle.

es vornehmlich und darauf kommt beim Kät hen das Meiste 9n mit dem Charakter der poetischen Visionairin ín Harmoníe

1 den T nd süßlihes Empfindeln, sondern die seelenvolle

ädthens, welches an die Geisterwelt so fest glaubt, daß ihm nder zur Wahrheit werden müssen, Als Käthchen dennoch durchgängig in Zuständen zu befinden

efü - und sich isajle kundzugeben, díe

qabe ín das Uebernatürliche hineinragen, dies

welche einer Darstellerin dieses gei igen Kindes gestell

Vertrag mit

Í ; Landtags - Verhandlungen. gónigreih Hannover, Die Geburt des Prinzen. Shreiben aus

Die Neise Jhrer Ma-

Don Carlos zu Marseille, Aerbaushule. Antwort der Partei Odilon Barrot ff Putindaee Erklärungen, Vermischtes. Journalismus-Jndustrie, Schreiben

-— Bank von England. Feuersbrunst,

Die Kaiserin von Rußland, Das Piedigrotta- Madrid, (Ankunst der Königin in Madrid ;

Dlle. Malvina Erck.) Königs-

zu Pabellen, Kreises Stallu-

ßland und Zhre Kaiserl.

Erneuerung resp. Modification 1818 zwishen Preußen und dem Großherzogthum Oldenburg iu Beziehung auf das Fürstenthum Birkenfeld abgeschlossenen, am 1, Oktober r ges und Etappen-Conven=

Erneuerung resp. Modification

am 1. September eröffnet und am d Hat uns die verivichene Saison und werthen Gäste so manche hierhergeführt, so wollen wir

! geht in den Geist der Dich- t im Affekt, und ihre Naivetät is frei von aller Wohlthuend ist die Bescheidenheit und Anspruchlosig- selbs bei den lebhaste-

Güte und Wohlwollen Mitwirkung stattgehabten | „Die Einfalt vom Lande“‘ ziveiten, dritten und vierten Akt, und mit Blumen und Dlle. Malvína Er ck (die

Eine so maßloes hingebende Liebe, on einigemal

en“ die Geschichte

tilbronner Käthchens dem Schauspiele nacher ählt. Isst e aan bein, wi Dn en Drama, so verdient 61, lie L, Tieck mit Recht bemerkt hat, do schon dafür Dank,

/ | nd eine Volks- g dei anziehendsten Art wird uns hier geboten, die sich, wie alles mliche, dem gesunden Sinne leicht, und gleichsam von selbst, an- Eine Darstellerin des Käthchen braucht daher auch nur braucht es nur ungekünstelt wal- Zuthat

Berlin, Donnerstag den 25fen

14. August . September der

der unterm F preußischen und

, pen-Conventionz; vom 5. Augu d. Ÿ, Berlin, den 25, September 1845. PA M Debits-Comtoir der Geseß-S

erin von

ammlung,

Angekommen: Se, und Soabeneut von Berlin, e,

Excellenz der

in Czar- Freiherr von M

von Lilienstern, 9on eringsdorf. dorff, aus der Provinz Westphalen.

Abgereist: Se, Excellenz der General - Adjutant Sr. Majestät des

Wolkonski, und

Provinz Anleihe

König- | nah Halle,

September

1835 zwischen der Königlich

1 Herzoglich braunshweig - lüneburai- schen Regierung abgeschlossenen Die und Eta.

U Fn, der Jufanterie | i üffling, von Küstrin. ¿ e, Excellenz der Gêneral = Lieutenant und Orla Setne ndee es Militair - Unterrichte- und Bildungswesens der Armee, Rühle

Der Präsident des andes-Oekonomie-Kollegiums, von Becke-

General der Jnfanterie und Kaisers von Rußland, Fürst

Der Kaiserl, russische Contre - Admiral, Graf von Heyden,

Syrien

flichtamtlicher Theil.

Inland.

Krefeld-

erdam,

__ Verliu, 24. Sept. digst geruht: dem General- Moajor von Luxemburg, die Erlaubniß zur der Niederlande Majestät

der eichenen Krone zu ertheilen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Nummer des Regierungs=-Bl[ den Kronen Bayern und Sieben zu zügigkeits-Vertrag, wonach alle Heimfall= seits aufgehoben und die der Erbfolge, werden. Vermögen, nicht au Erlaubniß zur Auswanderung nit auf, vorausseßt, daß jeder Auswanderude seiner genügt habe oder einen Ersaßmann stelle. Die in Nürnberg anwesenden Naturforscher und Aerzte beli 21, September auf - 423, darunter 361 auswärtige. genannten Tage unternommenen der Versammlung von der Königl.

Schenkung u. \..w.

wegen vom

Bahn- en gab die Stadt

Rußland wurde am 25, September in Bamberg erwartet.

zweiten Kammer in Betreff des einer Adresse auf die Thron - diese

Rede.

A O A

Dlle, Er ck hat sie glücklih gelöst, Sie war Liebe, die Verkörperung einer der schönsten dichterishen Jdeen, __ 2) Annette, in dem einaktigen, von Frieder segten Scribe schen Lustspiel „Der Kammerdiener“,

R T D

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Wien,

Bluette hat: denn sein Herr, der Graf Edmund von Gerville, Absichten bei ihr durchzusezen. Sachen so zu drehen, zu wenden Hochgeboren der Graf der ohne Frage feine für Herrn RNüthling mehr passende Hiltl übertragen tverden, der tere Naturen zujüngst in mehreren Partieen (besonders Reisen‘“’ und Franz im „Sabrifant“‘), “gebend, geltend gemacht hat. Position, ín die sie, wohl um Jenen ein wenig zu shrauben, Beides durch Dlle. Er ck ganz ccharmaut und mit Intriguenscherz geschah.

3) Wilhelmine, in dem Töp oder: Die Wasserkux““, Ein Bild aus dem Leben, anziehendeu Farben gemalt, Wir bekommen einen Rath vorgeführt, der Alles die Hülle und Fülle besizt, nießen versteht, Durch Uebersättigung mit körperlichen stig versauert, wird er den Menschen und am Ende und in diesem Zustande launig, unverträglih, hart Auf den Nath seines Arztes begiebt er sih aufs Laud, ten Leib mit Wasser an,

Jhre Der Kammerdiener ist

Bei

Annette, ihrem Manne gegenüber,

glische

: von

Frag-

ihre gute Laune, durch Sitte sich selber beibringt. Es is ihren Bund mit feinem Sohne, den verstoßen. paar dur Herrn von Lavallade und Dlle, E Episode von dem häuslichen Stillleben derselben und des Buchhändler-Wechsels gestaltete sih zu Blume giebt den gewohnter schlagender Komik. m Allgemeinen hat sich Malvina Erck zur Genúge derausgemes, Mítglied eine Zierde jeder Bühne, aud

Er ck er früher

ihrem Jubel bei E

Aus- einem hübshen Moment

es ist t ift,

Se, Majestät der König habeu Allergnä- von Wulffen, Kommandanten l Anlegung des von des Königs ihm verliehenen Großkreuzes des Ordens

Die am 18, September ausgegebene atts veröffentlicht einen zwischen Berlin abgeschlossenen Freie und Nachsteuerrechte beider= An, Es rae in Betreff e, Schenkung - den Einheimischen gleichgestellt Die Ae hebt nah Art. 4, da ste i cer Pi

die Person bezieht, die Einholung der Staats= wie sie auch nach Art. 5 Dienstpflicht im Heere Zahl

Eisenbahnfahrt nach Erlangen waren nspection 500 Freikarten zur

gab die ihr zu Majestät die Kaiserin von

Königreich Sachsen. Ju der Sibung der ersten Kam- mer vom 22, September brachte die Registrande die Mittheilung der Todtshen Antrags für Abfa dres j Der Präsident {lu Mittheilung einer Deputation zu überweisen; da indessen die

fassung g vor,

das Käthchen der opfe: fähigen ike Krideberg über- | Diese Anneite ist die Krypto - Frau des Kammerdieners Geimaîín, welcher die Hauptrolle ín der : ein verliebt sich in Anneiten und erkiest ihn, den Mann derselben, als Werkzeug, um seine l listig genug, die | , daß schließlich nicht er, sondern Seine Hintergangene ist, Die Rolle des Germaiín is i 1 z sie sollte Herrn sein Talent für derarlige bewegliche und hei- n (b als „Sohn auf von rühmlichen Fortschritten Zeugniß die junge Frau, benußt die delikate mit dem Grafen geräth, \o- als um Diesen zu nastwveisen, was ebcn so viel Humor als

fer schen Lustspiel: „Der reiche Mann, wehr mit wahren als reichen Kommerzien- nur es nicht zu ge- Genüssen auch gei- sich selber zuwider

gegen die Seinigen. h frischt den überreiz- i schlägt sich nah und na die Grillen und Vor- urtheile aus dem Kopf und wird wieder ein Mensch comme il laut. Eine Dame , die früher in seinem Hause als Gesellschafterin gelebt, und die er daraus fortgeschickt, weil sie ein Liebes-Verhältniß mit seinem Sohne August gehabt, is auf dem Lande diejenige, welche dem Kommerzien-Rath durch und Geist bessere Begriffe von der Welt und

Wilhelmine, und der reihe Mann segnet dieser Liebe wegen Der Frommerien-Balh wurde durch Herrn Rott, das Liebes- rck waer gegeben, Die

mpfang

. Herr

mit

Grafen von Wampe, eíne höchst bornirte Noblesse,

aus den bisherigen Productionen der Dlle, daß dieselbe als ständiges unseres Hostheaters, das an jún-

1845.

Fassung des Todtschen Antrags nit klar ausspreche, ob di [

Kammer ae oder in Gemein chaft mit (a f E vie Adresse zu erla jen gedenke, so entstebe die Srage, welcher Deputation diese Angelegenheit zugewiesen werden solle. Im ersteren Falle würde dieselbe mehr oder weniger Verfassungsfrage sein und als solche der ersten L'eputation zugehören; im zweiten Falle könne sie aber eben- sowohl einer zu ernennenden außerordentlihen Deputation, als au der vom vorigen Landtage bestehenden außerordentlichen Deputation zur Berathung der Landtags-Ordnung, oder, insofern die Adresse als ein ständischer Antrag betrachtet werde, der dritten Deputation zugewiesen werden, Vice-Präsident Frhr. von Griesen sprah sich dahin aus, daß die Mittheilung der zweiten Kammer allerdings mehr der Ansicht Raum gäbe, als wolle dieselbe einseitig eine Adresse erlassen; doch glaube er, daß sie au nicht abgeneigt sein dürfte, im Einverständniß mit der ersten Kammer die Adresse abzufassen, da der Antragsteller selbst einer Vermittelung nicht abgeneigt zu sein heine. Er müsse es aber andererseits aussprechen, daß ihm die Abfassung einer Adresse auf die Thron-Rede im Allgemeinen nit nothwendig erscheine, indem dieselbe ihrem Inhalte nah gewöhnlih do nur bloße Form sei; der allen- fallsige Einwand, daß die Adresse, wenn sie zehnmal nihts enthalten habe, doch das elftemal etwas enthalten fönne, dürfe nicht maßge- bend sein. Auch ließen die Verhandlungen der zweiten Kammer nicht ersehen, was diese denn zu einem besonderen Gegenstande der Adresse erheben wolle; es werde dort nur gesagt, das Volk habe Manches auf dem Herzen, was es an den Stufen des Thrones utederlegen, was es jeinem Fürsten so \chnell als möglih mittheilen wolle. Was dies eigentli sei, werde nicht ausgesprochen, und da andererseits ja das Wichtigste in Dekreten , Anträgen und Petitionen zur speziellen Berathung vorliege, so glaube er faum, daß noch etwas ausgeschlossen sein könne, was eine Adresse nöthig mache; er vermöge daher nicht abzusehen, was denn diese enthalten solle. Zwar habe man von Mißstimmung im Volke gegenüber der Regierung gesprochen ; allein auh er rechne sich zum Volk und kenne dasselbe ; aber weder in den bäuerlichen, noch in den gewerbtreibenden, noch in den gebil deteren und gelehrten Ständen vermöge er eine Spur von Mißstim- mung oder Mißtrauen gegen die Regierung zu entdecken, und am allerwenigsten seien diese unter den Mitgliedern der Kammern zu finden. Woraus auch solle diese Mißstimmung entspringen? Etwa aus deu firhlihen Angelegenheiten? Die hier einschlagenden Dekrete und Petitionen lägen einer besonderen Deputation vor und würden wohl erwogen und berathen werden. Etwa aus der Bekanntmachung der in Evangeliéis beauftragten Minister vom 17, Zuli 2 Die Minister hätten sich hierüber ausgesprochen und gezeigt, daß hierbei durchaus in nichts gefehlt oder etwas versehen worden sei, Etwa aus den traurigen Vorgängen in Leipzig? Wer sich bei denselben zur Verirrung hinreißen ließ, der fühle vielleiht in seinem Junern die Stimme des Gewissens; die Gerechtigkeit der Regierung werde sich auch in diesem Punkte bewähren, Wenn man aber sür Abfassung einer Adresse die in der zweiten Kammer ausgesprochene Ansicht : eine Volkskammer müsse eine Adresse erlassen, geltend machen wolle, jo entstehe die Frage, was denn eine Volkskammer sei? Er fenne in Sachsen nur eine Stände = Versammlung, gebildet durh die erste und zweite Kammer. Wolle man aber doch eine Adresse erlassen, so würde es Pfliht der Stände =- Ver= sammlung sein, der Regierung in Hinblick auf die ernsten Punkte der Thron - Rede ( it und Unterstüßung der Stände zu versichern und die Verfassung zu wahren ; vor Allem aber wäre zu vermeiden, daß diese Adresse von einer Kammer einseitig entworfen und abgefaßt werde. Es sei daher vorerst bei der zweiten Kammer anzufragen, ob sie, wenn sie eine Adresse abfassen wolle, dies im Ein= verständnisse mit der ersten Kammer zu thun wünsche; sei dies der

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geren leistungsfähigen Mitgliedern immer noch einen Zuwachs vertragen könnte, sein würde. u,

Königsstädtisches Theater. „Lucrezia Borgia”.

Donizetti's melodióseste, von den früheren italienischen Gesellschaften sehr häufig hier gegebene, damals auch eines Weiteren von uns besprochene Oper ward am 22, September von unseren neuen Operisten aufgeführt, welche es in der Gunst des Publikums schon so weit gebracht haben, daß sie das Haus bei jeder Vorstellung füllen, Signora Le rofa Fascíotti debütirte als Orsini. Ein achtzehnjähriges Mädchen, mit beredten Ge- sichtszügen und von gefälligem Aeußern, im Besitz einer schönen, voll ausgebenden Contre - Ältstimme von vorzüglicher Bildung, der Vortrag ohne allen Beigeschmack von Rokkoko und durchaus edel. Pie Wirksamkeit in dieser Nolle beschränkt sich zunächst auf die Trink - Ballata, und diese sang Sgra. Fascéotti exquisit, folien -\rish , in geschickter Vermittelung der Uebergänge, so daß allgemeiner Beifall erscholl, der nicht eher endigte, bis sie das Lied wiederholt hatte. Signora Leon sang díe Lucrezía, îm Anfange nicht ohne Schwankungen , auch nicht die Mittel erschöpfend, die zur “Bi dieser schwierigen Spiel- und Gesangspartie erforderlich sind; im Verlauf der Handlung wurde sie jedoch sicherer, erhielt ihre Stimme in die Gewalt und wußte E von da ab so zu handhaben, daß die Schlußscenen effektuirten. Dem Vertrag der schwierigen und reich verzierten Arie, womit die Oper endigt, gebührt Anerkennung und Lob, Herr Bozett i sang den anmuthigen Part des Gennaro durchweg mit Geschmeidigkeit und Fertigkeit, den Tönekahn über die ungestümsten Katarakten mit spielender Leichtigkeit hinweglenkend. Vei diesem vortrefflichen Sänger trifft es sich, daß die Mittel und Wege einander vollständig die Wage halten, und daher wird sich wohl schwerlich eine Opposition gegen das Budget seiner Leistungen je er- heben, Herr Dalbesio giebt deu Herzog nit gerade als Künstler gi prima sfera, verdirbt aber auch nichts an der Rolle und fand daher An- erkennung. Gut is indessen doch , daß noch ein erster absoluter’ Bassist, wie wir vernehmen, das Personal vermehren wird, welches dann gewiß auf den Namen einer Opern - Gesellschaft erster Klasse Anspruch machen darf, Dieselbe hatte in vergangener Woche die Ehre, vor dem versammelten Königk. Hofe und in Anwesenheit Jhrer Majestät der Kaiserin von Rußland auf dem Theater zu Potsdam zu spielen und sich bei dieser Gelegenheit des schmeichelhaf- testen Beifalls der Allerböchsten und Höchsten Herrschaften zu erfreuen, Nächstens geht Donizetti's „Don Pasquale“ in Scene, was um so willfommener is, als die Gesellschaft jeyt über einen Komiker disponirt, der im Stande ist, die Eigenthümlichkeit und Feinheit dieser echtfomishen Oper zu verlebendigen,

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