1262
Berliner Börse. Den 4. Oktober 1845.
Das Abonnement beträgt:
3 Kthlr. sür 4 Jahr.
4 Kthlr. - 5 Jahr.
8 Rihlr. - 1 Iahr. Theilen der Monarchie
M aé ‘Preiserhöhung, gscrtions - Gebühr für den aum einer Zeile des Allg.
Anzeigers 2 Sgr.
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 5. Oft, Jm Opernhause. Mit auf cqobenen Y nement: Die Versuche. Hierauf: Der Schußgeist. Anfang halb 7)
Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen D,„ haus-Preisen verkauft.
Im Schauspielhause. 460ste Abonnements - Vorstellung; - Roman. Hierauf : Er muß aufs Land.
Montag, 6. Olt. Jm Schauspielhause. 4161\te Abonney Vorstellung: Die Marquise von Villette. ‘
Dienstag, 7. Okt, Jm Opernhause, 117te Abonnementz.y stellung: Der Freishüß. (Dle, Walter, Königl. württemberzi Hof- und Kammer-Sängerin: Agathe, als Gastrolle.) Anfang 7 Uhr. A dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen O, haus-Preisen verkauft.
Im Schauspielhause: Pour la seconde représentation l’'abonnement, et la rentrée de Mr. Saint-Aubin: La Calom;
Allgemeine
ußische Zeitung.
Berlin,
en mehrerer Wegebrücken 2c. bevorstehe, daß die löbauer Bahnhofs- fe ehrere oe endlichen Lösung entgegengehe, das für 18,150 Rthlr. erworbene Kohlenwerk mehr als 5 pCt. Steingewinn ergeben habe, daß in Summa 50 Beamte angestellt seien, welche jährlich 12,550 Rthlr. bezögen, sämmtliche Jahrgehalte und Remunerationen aber 15,950 Rthlr. betrügen , endlich daß bei der 2ten Einzahlung nur 30 Stück Actien zurückgeblieben seien, die 3te Einzahlung aber erwünschten Fortgang habe. Nah Beendigung dieses Vortrages ward die Frage wegen Fortbetriebes des einen Flähenraum von 53 Shffln, umfassenden Kohlenwerks und Anlage eines tieferen Stollens aufge- nommen. Das Direktorium hatte in der in dieser Hinsicht gemachten speziellen Vorlage bei einer Kohlenförderung von nur jährlich 100,000 Schfln. und einem Kohlen-Transport auf der ganzen Bahn=- länge von niht mehr als jährlich 50,000 Schfln, einen Reingewinn von 43335 Rthlr. nahgewiesen. Der Darstellung der jeßigen Sach- lage folgte eine Verhandlung, welhe das Resultat hatte, daß, unge- achtet seit Abfassung des Geschäftsberihts ganz in der Nähe des Kummersberges ein Konkurrenz - Unternehmen entstanden war, die Frage, ob das der Gesellschaft zugehörige Kohlenwerk fortbetrieben werden solle, einstimmig bejaht wurde, indem zugleich die Summe von 72035 Rthlr. zum Fortbetrieb und zur Erweiterung des Werks bewilligt ward.
Handels- und Börsen -= Nachrichten. Berlin, 4, Okt, Die Börse war heute durch bedeutend shlehtere Course von Wien sehr affizirt, und die meisten Effekten erfuhren einen neuen
Rückgangz doch {loß Alles wieder etwas besser, : Wien M Okt. Nordbahn 201 a 2023 Livorno 1405; Mailänder
11753 Pesther 1082 %, Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 30. Sept. Niederl. wirkl. Sch. G17. 5% Span. 22.
3% do. 385. Ausg. —. Pass. 63. Zinsl. Tg. Preuss. Pr. Sch. —. Pol. —. 4% Russ. Hope 923. S
Antwerpen, 29. Sept.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Slalt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß, i Zeitung : Fricdrihsftraße Ür. 72,
Pr. Cour. Brief. | Geld, | Gem,
Fonds, Pr. Cour. | gccien. |z
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St. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seech. à S0 T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Dausz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Psandbr. Pomm. do. - Kur- u. Neum, do. Schlesische do. do.v.Staat g.Lt. B.
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M bund juni aues SSES| T 11 R
do. do. Prior.ObI. Rhein. Eisenb. do. do. Prier.Obl. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L.A
do. Prior.
do. Li. B. B.-St.E.Lt.A. u.B. Magd.-Halbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E do. do. Prior. ObÌ. Bonn-Köluer Esb. Niederscb.Mk.v.e. Priorität
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Montag den 6e Oktober
Do Ho
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Se. Excellenz der General - Lieutenant und Command ur de 8ten Division, von Hedemann, von Halle, 7:7 um
Magdeburg, Präsident der Provinz Sachsen, von Boni n, von
Abgereist: von Beckedorff,
Hagel - und Regenschauer mit seltenen Sonnenblien Sobald aber die Dämmerung eintrat, zeigte sich fernes ten, welches gegen 7 Uhr Abends immer näher kam und sih dann als Gewitter in furhtbaren Schlägen über die Stadt und Umgegend unter dem Rasseln der Schlosseu und dem Rauschen des Regens ent- lud. Der Bliß {lug in die Kirche zu Seligenfeld ein und Zzündete, so daß das ganze Gebäude bis auf die äußern Mauern niederbrannte. Auch in anderen benachbarten Ortschaften {lug der Bliß ein und
rihtete dadurch mehr oder minder großen Schaden an einzelnen Ge- bäuden an.
abwechselten. Wetterleuch=-
rede D |
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mtlicher Theil.
nand. S Einweihung der Jakobi-Kirche. — Provinz Preu- en, ewitter.
jentsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Bekanntmachung, die Abgeordneten-Wahlen betreffend. — Königreich Sachsen. Land- (ags-Verhandlungen. (Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.) — K ö - nigreich Hannover, Hofnachrichten. — Gagp-fnd Linnenmarkt in Goslar, — Königreih Württemberg. Met Prinz von Oranien in Stuttgart angekommen, : ist
rankreich, Paris, Angekündigte Wupelttir, Neisen verschie- dner Notabilitäten, — Zoll-Einnahme der drei leßten Jahre. — Wah- let, — Eisenpreis, — _Falshmünzer. — Nachrichten aus Otaheiti, — \lusgefundenes Manuskript eines Gedichts von Ariost, — Vermischtes, — Gihrciben aus Paris, (Vorbereitung einer neuen Expedition gegen Nadagaskar ; Jnspections - Reise des arine-Ministers; die Sparkassen- (inlagen und Rüfforderungen.)
roßbritanien und Irlaud, London, Zweite Expedition des
lebungs-Geshwaders, — Vermischtes, — Schreiben aus L ondon, (Die
jüngste Wendung der Dinge ín Buenos-Ayres.)
panien. Schreiben aus Paris, (Nachrichten aus Catalonien.) itkei, Rhodos. Der Vice-König von Aegypten,
ziti, Schreiben aus Paris, (Bürgerkrieg.)
e und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt-
Ver T, L s
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Königsstädtisches Theater.
Sonntag, 5. Oft, Zum erstenmale wiederholt: Verh, aus Ehrsucht, Familiengemälde in 5 Aufzügen, von Zffland, Hie Köck und Guste. Vaudeville- Posse in 1 Akt, von Friedrich,
Montag, O5 ft. (Italienische Opern - Vorstellung.) z erstenmale vis E Agison : Don Pasquale, komische Opt 3 Akten, Musik von l ;
Diensta P O i Es &Neise nah Spanien. Posse in 29 von B. A, Herrmann. Hierauf: Die weibliche Schildwache, spiel in 1 Akt, vou W. Friedrich.
Der-Präsident des Landes-Oekonomie-Kollegiums nah der Provinz Pommern, 0s
Gold al marco. Friedrichsd’or.
And.Gldm. à 6 Th. Discon(s.
IIÉZI1El1 T1 SSE881 ||||
13%, 115
— do.
————————————
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Verlín, 5. Oft. Die hiesige neu erstandene Jakobi - Gemeinde, welche ehemals zur louisenstädtishen Gemeinde feierte heute in ihrer neu erbauten, in der Orangenstraße gelegenen St, Jakobi = Kirche den ersten Gottesdienst, welher im Beisein des erhabenen Patrons der Gemeinde, Sr. Majestät des Königs, so wie Jhrer Majestät der Königin und der meisten gegenwärtig hier an- wesenden Prinzen und Prinzessinnen des Köni lihen Hauses, in wür=- diger und erhebender Weise vor sich ging. ehrere Mitglieder der Generalität, die Herren Minister Eichhorn , von Bodelschwingh, von Savigny and eine große Anzahl der hiesigen Notabilitäten wohnten der Geier bei, welhe dur einen neu in Musik geseßten Psalm a capella von Mendelssohn , „ Jauhzet dem Herrn alle Welt“, den die Schüler des hiesigen Nehrlichschen Gesangs - Justituts vortrefflich ausführten, eingeleitet wurde. Nach dem ersten Hauptliede erfolgte die Einweihung des neuen Gotteshauses dur den Herrn Bischof Dr, Neander, an dessen salbungsvolle Rede die übliche Ordnung des sonn- täglichen Gottesdienstes sich anschloß. Jn beziehungsreiher, eindring- liher Weise zeigte Herr Prediger Bachmann, welcher bereits seit 16 Jahren Seelsorger bei der louisenstädtishen Gemeinde ist und von jebt ab der einen Hälfte derselben, der Jakobi-Gemeinde, ausscließ- lich vorstehen wird, in der Hauptpredigt den bedeutungsvollen Zweck und die Nothwendigkeit von Gotteshäusern, indem er die Worte der O enbarung sich zur Grundlage seines Vortrages gewählt hatte: „Suché eine Hütte Gottes bei den Menschen.“ Den Sélué der Feier bildete ein Chorgesang des Psalmes 84 von Libau: „Wie lieblich sind deine Wohnungen, Herr Zebaoth“‘, mit Jnstrumental-Be leitung, gleihfalls von den Schülern des Herrn Nehrlih unter dessen per- sönlicher Leitung präzise und in ectkithlihem Styl ausgeführt. Di neue Gesangsweise der Nehrlischen Methode machte si überhaupt hier wiederum mit entshiedenem Cfolg in dem Vortrag von Kirchen- musiken geltend, wie denn auch der ortrag der Liturgie, besonders das „Heilig“, seinen Eindruck auf die zahlreich versammelte Gemeinde nicht verfehlte. Da die Orgel noh nicht vollständig hergestellt ist, so wurden sämmtliche Gesänge mit Instrumental-Begleitung gesungen,
Die neue St, Jakobi=-Kirche ist in gefälligem byzantinischen Styl na, dem:Plane des Herrn Ober-Hof-Baurath Stüler ín der sehr kurzen Zeit von fünf Viertelsjahren (am 2. Juli v. J. fand die Grundstein= legung statt) erbaut, und gebührt der Dank für die so baldige Volleu- dung dieses s{hönen Bauwerks vorzugsweise der Munifizenz des erha- benen Patrons, Sr. Majestät des Königs, so wie dem religiösen Eifer der Gemeinde, welche sich mit freiwilligen Beiträgen dabei betheiligte, Herr Baumeister Holzmann, dem Vorstand und Gemeinde für seinen an den Tag gelegten Eifer zu besonderem Danke \ich verpflichtet fühlen , hat unter Leitung des Herrn Ober - Hof - Baurath Stüler den Bau ausgeführt, der besonders in akustischer Hinsicht im Jnnern ausgezeihnet genannt werden kaun. Möge das neue Gotteshaus durch Anregung zu kirhlihem Leben in weiten Kreisen Segen s\pen= den und bei Mit- und Nahwelt das nachahmungswürdige Beispiel n S IES Eifers der hiesigen St, Jakobi-Gemeinde im Andenken erhalten! :
_ Provinz Preußen. Zu Königsberg spürte man in der Nacht vom 1. auf den 2, Oktober leichten Frost, worauf -am Tage
Ce
jus S|| Tas
Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr. Brief. | Geld.
139% | 139: 139 | — 1514 1514 6 243 80% 1035 1024 991 1004 99%
1075
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Das Regierungs -Blatt vom 1. Oktober enthält folgende Bekanntmachung, die Wahl der Abgeord= neten zur Stände-Versammlung betreffend : „Ludwig, von Gottes Gnaden 2c. 2c. Wir haben in Rücksicht auf die Bestimmungen des Tit, VI, §§. 11 und 13 der Verfassungs - Urkunde beschlossen und verordnen, daß unverzüglich die Wahlen der Abgeordneten zur Stände=- Versammlung eröffnet und die Ergebnisse unfehlbar bis spätestens 10, November l, J. Uns vorgelegt werden sollen. Zu diesem Behufe lassen Wir, in Gemäßheit der §S. 6 und 11, Tit. T, der X. Bei- lage zur Verfassungs -Urkunde in der Anlage T., die Zahl der zur wählenden Abgeordneten und deren Vertheilung auf die einzel- nen Klassen und Regierungs - Bezirke, dann in der Anlage I das Verzeichniß der zur ahl der Abgeordneten für die Klasse der Stádte und Märkte berufenen Gemeinden zur öffentlichen Kenntniß bringen und befehlen Unseren Krcis-Regierungen, si hiernach genau zu ahten. Wir übergeben Uns dabei dem Vertrauen, daß Unsere Behörden und Stellen eben fo dur rücksihtslose und unbefangene Lei= tung der Wahlhandlungen, durch gewissenhafte Aufrechthaltung der Greiheit der Wahlstimmen und dur sorgfältige Vermeidung der Ue- bung obrigkeitlihen Einflusses auf die Wähler, als dur ernste und wachsame Fernhaltung und Zurückweisnng etwaiger unzulässiger Ein= wirkungen Dritter, ihren beshworenen Pflichten ‘getreulich nachkommen, daß aber auch die Wähler aller Klassen ihre Wahl nur auf solche Männer rihten werden, welche durch Einsicht und Gesinnung würdig sind, das biedere Bayervolk zu vertreten, dessen Liebe und treue Anhänglichkeit Unser Stolz und dessen Glück aller Unserer Bestrebun= gen höchstes Ziel ist. Aschaffenburg , den 25. September 1845.
udwig. von Abel.“
Kurz
2 Mi. Kurz
2 Mi. 3 Mt, 2 Mi. 2 mi. 2M. 2 Mi. 8 Tage 2 Mi. 2 Mit. 3 Woch.
Kirchen- gehörte,
Zinsl. —. Neue Aul. 2073 G = Ne Verantwortlicher Redacteur Dr. J..W, Zinkeisen,
Frankfurt a. M., I. oki. 5% Met. 112% Br. Bank-Actien p. ult, 1935 Bx. Bair. Bank-Actien 742 Br. Hope 91% Br. Stiegl. 905 Br. Int. 59, Poln, 300 F1I. 100 Br. do. 500 Fl. 847 Br.
Hamburg, 2. Okt. Eank- Actien“ 1630. Engl. Russ. 1103.
P aris, 29. Sept. 5% Rente fin cour. 117. 65. 3% do. fin cour. 83. 40.
Wien, 30. Sept. 6% Met. 111%. 4% do. 101. 3% as. 77. Bank. Actien 1602. 1600. Anl. de 1834 159. de 1839 129%. Nordb. 215. Gloggn. 145. Mail. 1275. Lir. 1177. Pesth. 1125. Budw. 90.
—
80%,
1013 99%
Gedrut in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruderej,
56 22 107%
100 SRbI.
Pil, Schauspielhaus. (Eröffnung des französischen Theaters,) — Ueb gebliche Handschriften Luthers und Melanchihoms N Hs
Allgemeiner Anzeiger.
dringendste ersuchen, sich entweder persönlich oder durch einen durch gerichtliche oder notarielle Vollmacht zu le- gitimirenden Bevollmächtigten zu ter General-Versamm- lung einzufinden, in welcher ein jeder Zeichner so viel Stimmen hat, als die Anzahl der Actien beträgt, auf welche ihm ein Anreht vom Comité ertheilt is.
Jeder Zeichner, der selbs erscheint, oder jeder gehörig legitimirte Bevollmächtigte, kann zum Eintritt in die General - Versammlung am Tage zuvor , also am 21. Oktober, von Morgens 9 bis 1 Uhr und Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, ebenfalls auf der Börse Eintritts- karten in Empfang nehmen, auf welchen die Zahl der Stinîimen, die er vertritt, bemerkt werden soll. Um ia Stimmenzahl gehörig festzustellen, is es unerläßlich, daß unsere gedruckten Schreiben vom Sten d, Mts,, worin einem jeden Zeichner die Zahl der ihm zugetheil- ten Actien bekannt gemacht ist, mit vorgelegt werden,
Wir bezichen'uns übrigens auf das gedruckte Cirku-
lar - Schreiben vom heutigen Tage, was außer dieser Bekanntmachung, die in allen în unserer Einladung zur Actien - Zeichnung vom 8ten v, Mts. genannten Zeitungen erscheint, noch an jeden Zeichner besonders erlassen wird, und bemerken noch ausdrücklih, daß wir jeden Zeichner, dem ein Anrecht auf Actien von uns. zugetheilt ist, der Verpflichtung, die Actien und dem- nächst die Quittungsbogen in Empfang zu nehmen, unter Zurückzahlung der eingezahlten zehn Prozent ent- binden wollen, wenn derselbe uns bald und spätestens 8 Tage vor der General - Versammlung, also bis zum 15ten f. Mts., schriftlich erklärt, daß er von der Theil- nahme an unserem Unternehmen ganz zurütreten wolle, ; wogegen aber auch von jedem Zeichner, der diese Er- flärung nicht rechtzeitig abgiebt und auch bei der Ge- neral - Versammlung -nicht persönlich oder dur einen gehöríg legimitirten Bevollmächtigten erscheint, ohne Wei- teres angenommen werden muß, daß er sich den Beschlüssen der Mehrheit über die vorher näher bezeich- neten Gegenstände unbedingt unterwirft.
Schließlih mag noch befürwortet werden,
a) daß wir für den unerwarteten Fall, daß Anrechte auf Actien bercits an dritte Personen cedirt sein sollten, dennoch nur mit den ersten Zeichnern in Verhältnissen stehen, die der Gesellschaft auf alle
der nah Wahl der Jnhaber auch hier bei uni
bis 31. Okt. a, c. zu leistenden Einzahluy
Is 70, — p. Promesse auf
L. 4. 275 cents für Thlr. 1.
von dem Verwaltungs-Rath festgeseßt worden is,
Berlin, den 3. Oftober 1845. 5 Mendelssohn & Co., Jägerstraße Nr,
selben zu haben vermeint, Gerichts wegea hierdurch ge-
laden, den 24, November 1845,
welcher zum Liquidations - Termin anberaumt worden, zu rechter früher Dn in Person an hiesiger Ge- richtsstelle zu erscheinen, ihre Ansprüche bei Strafe der Ausschließung von gegenwärtiger Konkursmasse und des Verlustes der Wiedereinsezung in den vorigen Stand zu melden und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kon- kursvertreter über die Richtigkeit der angemeldeten For- derungen, so wie unter sich über das orzugsrecht zu verfahren und binnen sechs Wochen zu beschließen , so-
dann den 9, Januar 1846 der Eröffnung eines Ausschlicßungs - Bescheids , welcher bezichendlih der Außenbleibenden Mittags um 12 Uhr für bekannt gemacht erachtet werden wird, gewärtig zu sein, hiernächst den 23. Januar 1846, Vormittags 10 Uhr, in Person oder durch gehörig le- gitimirte und zur Abschließung eines Vergleichs in- struirte Bevollmächtigte an hiesiger Gerichtsstelle zu er- scheinen, unter einander die Güte zu pflegen und sich wo möglich zu vereinigen, unter der Verwarnung, daß die Außengebliebenen, so wie diejenigen, welche sich über Annahme der etwanigen Ver leihs - Vorschläge nicht oder nicht bestimmt erklären sollten, für einwilligend werden cratct werden, im Falle jedoch ein Vergleich nicht zu Stande kommen sollte, den 2, März 1846 der Jnrotulation der Akten, und endlich den 2, Maí 1846 der Eröffnung eines Ordnungs - Erkenntnisses, welches bezichendlih der Außenbleibenden Mittags um 12 Uhr für bekannt gemacht erachtet werden wird, sich zu ver- sehen.
Auswärtige Gläubiger haben Strafe Bevollmächtigte hiesigen Verfügungen zu bestellen.
Wilsdruf, den 3. Juli 1845.
Von Schönbergsches Gericht, Hennig, Ger. Dir,
—D_._
Amtlicher Theil.
(, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Den Land= und Stadtgerihts«Direktor, Kreis=Justizrath Haenel Küstrin, zum Ober-Landes-Gerichts-Rath in Bd zu Abd
wie pellyoff hierselbst, -dem
Bekanntmachungen.
[879] Bekanntmachung,
Nachdem von den Jnteressenten auf das öffentliche Aufgebot nachstehender angeblich verlocen gegangener Hypotheken - Dokumente :
1) der gerichilihen Obligation des Kossäthen David Mallwig vom 23, Juli +824, auf Grund deren für die Gebrüder Martin und Christian Mallwiy auf dem sub No. 13. cat. zu Quebín belegenen Kossäthenhofe, sub Rubr. UL. No. 1. ex decreto vom 13, September 1824, 100 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. eingetragen sind, der gerichtlihen Obligation der verwittweten Tuch- macher Kley, Dorothee Marie Elisabeth geb. Zunft, vom 14, Zuli 1806, aus welcher für den Tuch- macher Johann Gottlieb Fischer auf dem den Tuchmacher Kaschinskischen Eheleuten gehörigen, in der Schuhstraße sub No. 506, hier belegenen
_Wohnhause sub Rubr. Il]. No, 2. ex decreto ler fab August 1806, 28 Thlr. 16 Ggr, intabu- lirt sind, der gerichtlichen Obligation des Heinrich Kurz vom 26. Februar 1839, auf Grund deren für die Klein- händler Hankeschen Eheleute 150 Thlr. auf dem dem Mauùürer Reinke gehörigen, in den Pfannschmie- den sub No. 534. hier belegenen Wohnhause, sub Rubr. 1E. No. 3. vig. decreti vom 18, März 1839, ingrossiri sind, ;
ferner folgender, angeblich bereits bezahlter, auf dem in der Satilerstraße sub No. 56. hier belegenen, dem Kauf- mann A. Lazarus jeßt gchörigen Wohnhause eingetra- genen Forderungen, deren Jnhaber ihrem Aufenthalte nach unbekannt sind, nämlich: |
1) der für die verwittwete Buchbindermeister Martín Rahn aus der Obligation vom 20. Juni 1771 sub Rubr. II. ex decreto vom 26. Juni ejusdem mensìs et anni eingetragenen 50 Thlr.,
2) der für den Präcentor Darkow aus der gericht- lichen Obligation vom 15, Januar 1796 sub Rubr. III. No. 3, ex decreto vom 16ten ejusdem mensìs et anni Íngrossirten 170 Thlr.,
[824b] Hundert Thaler di la Fa
Einem unserer Geschäftsfreunde in Frankfur 4
sind folgende Effekten verloren egangen:
No. 15436, 34826. Zwei Stück Spanisch ländische Obl,, jede à 2400 Piaster mit ( vom 30, Juni, :
No. 3256. 3036. Zwei Stück Spanische jede von 1200 Piaster mit Zinsen vom 1, Nov
Der Verlust der Papiere ist auf allen Hande /
bekannt gemacht, und in Madrid sind bereits die gen Schritte zu deren Amortisation geschehen,
Demjenigen , der diese Papiere, wenn sie ihn
fommen, anhält und uns davon Anzeige mad, sprechen wir Hundert Thaler Belohnung.
Berlin, 3, Oktober 1845,
Mendelssohn & Co, Jägerstr. Nr. 51,
Dem Justiz - Kommissarius von Tem s-Kommissarius Cassel in Neustadt-Eberswalde, dem Kammer- ihts- Assessor Lettow bei dem hiesigen Landgerichte den Charak=- als Justiz-Rath, dem Kammergeridhts * Assessor Kahle bei dem adtgerihte in Charlottenburg den Charakter als Stadtgerichts= Ih, und dem Kammergerichts - Salarienkassen - Buchhalter Plat Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen,
Königreichß Sachsen. Der bisherige Oberförster und Che der Forst-Jnspection Lauterberg im Königreich Hannover, von Bee ist mit dem- Prädikate Ober = Forstrath zum Direktor der Forst - Akfa= demie zu Tharant ernannt worden,
In der Sizung der zweiten Kammer vom 3, Oktober wurde díe allgemeine Berathung des die Einführung eines neuen Münzsystems betreffenden Geseß-Entwurfs fortgeseßt, Die Mehrzahl der Redner, die in der Sizung vom 2, Oktober noch nicht das Wort gehabt, sprach sich für die von der Majorität der Deputation vorgeschlagenen Berathung des Ge- seßes ausz alle Redner erkannten aber die BVorzüglichkeit und den wissen- \chastlihen Werth des dem Entwurfe zu Grunde gelegten metrishen oder Dezimal - Systerts einstimmig an, Auch wurde hervorgehoben, daß durch die Vermeidung zu vieler fremder und möglichste Beibehaltung der im Lande gewöhnlichen Namen der Maße die Einführung desselben erleichtert werde, Herr Staats - Minister „von Falkenstein äußerte: „Die allge- meine Berathung sei so sorgfältig geführt, die Sache von allen Seiten so ründlich beleuchtet worden, daß es der Regierung nur erfreulih sein könne, Alles, was für das Gesey sih sagen lasse, sei bereits ausführlich gesagt, zum Theil wenigstens angedeutet worden, Schon diese ausführliche Be- rathung scheine jedoch auf eine innere Nothwendigkeit des Gesezes hinzu- deuten, Man habe zwischen den Graden der Nothwendigkeit unterschieden, indessen die absolute und unabweisbare Nothwendigkeit könne bei jedem Gesetze in Zweifel gezogen werden, So habe z. B, das Geseß wegen Ablösungen und Gemeinheitstheilungen viele Bedenken erregt, und doch habe man es später als ein segensreihes anerkannt. Von einer Gurt im Volke sei auch, wenn man die Sache näher ins Auge fasse, nichl die Rede, Freilich möge die Klasse der Verkehrtreibenden, der Ver=- käufer, manche Bedenken dagegen haben, Aber gerade die Konsumenten
Jhre Königl. Hoheiten der Herzog und die Herzogin von imbridge, so wie Höchstderen Tochter, die Prinzessin Maria,
Se, Durchlaucht der Prinz Friedrich von Hessen (Sohn Durhlaucht des Landgrafen Wilhelm) sind von Rumpenheim b furt a, M, hier angekommen.
siterarische Anzeigen, Bei Theodor Kampffmeyt!,
[825b] Gertraudtenstraße Nr. 25, ist zu billigen Preisen zu haben: | Das malerische und romantísche Dell land, herausg. v. G. Schwab, Simrod, Bluntt en u. A., 10 Bände mit 390 Stahlstichen, sl hlr. für 187 Thlr. Fr. Rüdckert's Oebid Bände, statt 12 Thlr. für 4 Thlr, Byron'ss übers. v. Böttger in 1 Bande mit 12 Sth für 15 Thlr, Jean Pauls sämmil. Werle a ßem Papier, hübsh gebunden zu 175 und 15
D Bekanntmachung.
Die diesjährige Post- Dampfschiff - Verbindung zwischen Stettin d Kopenhagen wird am Breitag, den 24sten d. M., geschlossen den, an welhem Tage das Dampfschiff „Geiser‘“ zum leßtenmale ! Stettin nah Kopenhagen abgeht.
Verlin, den 4. Oktober 1845.
General-Post-Amt.
zur Vermeidung 5 Thlr. Orts zur Annahme von
Angekommen: Se.
el Excellenz der Geheime Staats - und qn-Minister Flottwell,
aus der Rhein-Provinz.
angetragen worden, werden alle diejenigen, welche auf die vorstehend genannten Kapitalien und Dokumente als Eigenthümer , Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Jnhaber Ansprüche zu haben vermeinen , hier- dur aufgefordert, dieselben spätestens in dem am 3, Dezember d. J., Vormittags 1410 Uhr, vor dem Herrn Land- und Stadtgerichts-Rath Goehde in unserem Jnstructions - Zimmer Nr. 2, anstehenden N Termine geltend zu machen, widrigenfalls sie mit allen a | ihren Ansprüchen auf dieselben werden präkludirt wer- B E den und die Löschung der qu. Kapitalien im Hypothe- E kenbuche verfügt werden wird. Colberg, den 20. August 1845. Königl, Land- und Stadtgericht.
[796 b]
C (A
bahn von [881] Noihwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 12, August 1845,
Das ín der Breitenstraße Nr. 6 belegene Lerchsche Ae, gerichtlich abgeschäßt zu 24,747 Thlr, 16 Sgr. 4 Pf., so
aus A März 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
Oktober
[974] Bekanntmachung. Am 241, Oktober d. J., Nachmittags 3 Uhr, sollen im Actien - Speicher Nr, 50, im Souterrain, 1142 Stüdcken havarirtes Blauholz für Rechnung der Assuradeurs öffentlih verkauft werden. Stettin, 23. September 1845. ' Königliches See- und Handelsgericht.
- [693] Ediktal-Citation.
Nachdem der Schnittwaarenhändler Heinrich Wilhelm Veit Köhler in Wilsdruf seine Jnsoloenz angezeigt und sein Vermögen den Gläubigern abgetreten bat, so ist Gerichts wegen mit Eröffnung des Konkurs - Prozesses zu verfahren gewesen, und es werden demnach alle be- kannte und unbekannte Gläubiger Köhler's, oder wer sonst aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an den-
Bekanntma
N
C S
tenberge hat zugethéilt werden können, zu einer General-VersanunlUng der Actionairs ein, wehe am Mittwoch den 22.
d) Uhr, hier in Magdeburg auf der hiesigen Börse
abgehalten werden soll. i In dieser General-Versammlung soll 1) der Gesellschafts-Vertra vollzogen. und demnäch 2) der dur das Statut anzuordnende Gesellschasts- Vorstand mit den in demselben zu bestimmenden Befugnissen gewählt werden. Wiewohl wir uns Fu der Annahme Heu halten, daß der Gesellschafts- dieser General - Versammlung hervor gegen die Nichterscheinenden verbindli und daß die Wahl des Gesellschafts - von den nicterscheinenden Zeichnern anzuerkennen sein werde, so müssen wir doch Aufenthalis die sämmtlichen
chung.
Das unterzeichnete Co- mité ladet Pa die- jenigen Personen, welche nach unserem an eine jede gerichteten gedruckten Cir- kFular-Schreiben vom 8ten
1. d. M. ein Anrecht auf eine oder mehrere Actien zum
Bau einer Eisen- Magdeburg nach Wit-
d. J., Vormittags um
(Statut) vereinbart und
ertrag, wíe es aus-der Berathun ehen wird, au e Kraft erlangen, Vorstandes auch
Fälle mindestens bis zur Einzahlung von vierzig Prozent der ihnen zugetheilten Actien - Summen verantwortlich bleiben, und i b) daß die Aushändigung der Quittungsbogen über die erste Einzahlung gegen Rückgabe der darüber ausgestellten Jnterims-Quittung nicht früher erfol- gen- kann, als bis der betreffende Zeichner das vereinbarte Statut selbst oder dur einen gehörig legitimirten Bevollmächtigten vollzogen haben wird, Magdeburg, den 20, September 1845.
Comité zum Bau einer Eisenbahn von Magdeburg nah Wittenberge.
Frandcke, Ober-Bürgermeister und Vorsizender, Baath, Justizrath in Wütenverge.. C. Deneke. W. Deneke, Firma: Morgenstern & Comp. F. W. Dihm, Firma: Dihm & Aßmann. Göring, Geh. Regier.-Rath. S. Herz, in Berlin und Wittenberge. F. L, Loesener, Firma: Loese- ner & Schoch. F. C. Shuchard, Firma: J: G. Schuchard’'s Söhne, C. L, Zuckshwerdt, Firma:
Zucckshwerdt & Beuchel,
[823 b]
Einzahlung auf vie Livorno-(Florentiner Eisen-
bahn-Actien-Promessen.
E Mit Bezugnahme auf c L AUEED die in der Augsburger Allgemeinen Zeitung ent-
haltene Bekanntmachung
des Verwaltungs-Raths
| der Livorno - Florentiner
4D, „Eisenbahn - Gesellschaft, L Af d: d. Florenz 30, Juli 1845, zeigen wir hier-
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- durch an, daß der Cours
Königliches Schauspielhaus. Eröffnung des französischen Theaters.
Von den Vorstellungen der französischen Schauspieler-Gesellschaft deren Man nunmehr in die Hände des Herrn Saint Aubic Mad Bs hinsichtlich der Würdigung ihrer Leistungen im Allgemeinen das Wlihe, was von jenen der italienishen Oper; man darf sie nicht ein- 1 aus. dem deutschen Standpunkte beurtheilen, und die Kritik nicht ver- yeN, daß die fremden Künstler spielen sollen, wie unsere einheimischen z ; fentheil, „das Anziehende der französischen Schauspielkunst für uns dieôde darin, daß sie“ sich hier so und nicht anders giebt, wie sie ist, } daß die französischen Schauspieler sich auf dem berliner Theater ganz E nämlichen Weise, wie auf der pariser Bühne, in aller Beziehung ge- % Ein ausländisches Kunstgewächs ist nur dem Boden, auf dem es n ch erwachsen, enthoben und in einen anderen eingescht isl die Region, worin es blühen und gedeihen foll, is i L die Blume selbst aber in ihrer or anischen Eigenthüm- “a le nämliche geblieben. Auch hinsichtlich der tücke, welche gegeben r R nicht zu wünschen, daß sie den deutschen Zuschnitt haben, daß Milehe Ansichten, Sitten und Gefühle mundgereht gemacht sein Ly) r wollen das auch hinsichtlih der Kunst Frankreich monopolisi- amatish-theatralisce París, ohne uns weiter als auf den aft zu begeben, vor Augen und ín die unmittelbare An- L eret haben, Paris mit seinen geistigen Vorzügen und interessan- s M4 mit seînen Tugenden und Lastern, mit seinen literarischen lente Besonderheiten , mít seiner graziösen Weisheit und frivolen “ja Je eht französisher die Stücke selbst, je nationaler die Auffüh- seben sind, um so mehr werden sie die habitucs des Königlichen und feu großen Theil von Franzosen besuchten Theaters befrie- Die Vorstellun i i öni C gen finden nun wieder im Königlichen Schauspielhause va E erste derselben, am 3, Oktober, hatte ein abre Ari Ln gründ Len der Gesellschaft angehörendes Publikum herbeigezogen. JZsst | eina Uriheil über die Leistungs-Fähigkeit einer neuen Gesellschaft iger Ansicht natürlich nicht zu gewinnen, so spriht doch {on Ruf „Tous“ erscholl,
Mademoiselle Fanny Garique und die Herren Francisque, Pechena und Víillars, wurden bei ihrer Rentrée freundlich bewillfommnet, Ge- gegeben wurde:
„La Grâce de Dieu. Drame en cinq actes, melé de chant, MM. D ennery et Gustave Lémoine.“
Seitens der französischen Schauspieler geht dies Stück hier zwar zum erstenmale ín Scene, dasselbe is indeß schon längst auf allen Theatern Deutschlands einheimish unter dem Titel: ,, Muttersegen, oder: die neue Fanchon““ in der Herrmannschen Uebertragung, auch von Gaetano Rossi zu einem Operntexte (,„Linda ‘von Chamouni‘’) umgearbeitet worden. Ueber das Original-Drama wie über seine Nachzügler haben wir früher bei ver- schiedenen Gelegenheiten unsere Ansicht abgegeben und dürfen darauf zurück- weisen. Einen eigenen Reiz hat die französische Aufführung durch díe sin- nigen Melodicen, welche den vorkommenden Hauptgesängen beigegeben sind, Die beiden vorzüglichsten darunter sind zwei von Dlle, Loisa Puget (einer der beliebtesten pariser Nomanzen-Komponistinnen, die man am besten charakfterisirt, wenn man sie den Küken Frankreichs nennt) geseßte Musik- ete die Romanze Madeleine's „Tu vas quitter notre montagne“, deren
efraín;
Par
Va, mon enfant, adien,
A la grác: de Dieu —
den Grundklang der Handlung bildet; ferner die allerliebste, wahrscheinlich nach einem Volksliede gebildete Chansonette, welche die Aufschrift „La Dot d’Auvergne” führt und ein Gespräch zwishen Mann und Frau enthält, dic sih berathschlagen, wie man mit fünf Sous eine Wirthschaft einrichten kann, weshalb das Lied auch gewöhnlich »„»CGing Sous” betitelt wird. So- wohl diese Chansonette mit der wiederkehrenden allerliebsten Frage :
Pour dot ma semme a cinq s0us,
Moi quatre, pas davantage !
Pour monter notre ménage,
; f Hélas! comment ferons-nous?
als die erwähnte Romanze sind bereits zu Berlin beim Verleger des Ré- pertoire du Théâtre français erschienen, mít untergelegtem deutschen Text von J. E. Grünbaum, der für solche Arbeiten von sämmtlichen deut- schen Ueberseßern die meiste, hon vor vielen Jahren an den Libretten Ros-
Jren unsten der Umstand, daß am Schlusse der roupe gebliebenen und hier mit Recht beliebten Mitglieder,
‘durchgedrungen sei,
Savoyarden- Färbung, wurde von Herrn Villars und Dlle, Garíque mit Bravour vorgetragen,
Die leßtere hatte die Hauptrolle des Stüfs, die Marie, und ershuf ín ihr das Meisterbild eines Mädchens, welches, gegen die gemeine Versüh- rung dur ihre Tu end, gegen die einshmeichelnde Berückung der Liebe durch ein frommes Lied gewaffnet, den Besiz ihres Geliebten erst durch Flucht, Leiden, Verkennung und Wahnsinn erkämpfen muß, Dlle. Garique ist eine eben so reihbegabte als unablässig dem Jdeal des Schönen nachstrebende junge Künstlerin; sie hat im Geiste des Dichters jenen Sinn, der das Schóne in das Leben legt und es nicht darin sucht, Die melodischen Afforde, welche aus dem wahnsinnzerrissenen Saitenspiele ihres Gemüths in den beiden leßten Akten hervorgehaucht wur- den, hatten etwas ungemein Nührendes und das Herz tief Erschütterndes. Da in diesen Scenen die schöne Idee sih ausprägt, welche dem Dichter des Stücks vorgeschwebt, so lag in der Vollendung, womit sie von Dlle, Garíque gespielt, und în der beifälligen Aufnahme, welche sie beim Publi- fum fanden, die Bürgschaft, daß das Lemoinesche Drama hier eben so urchg als in Paris, wo es, als eín Volksstück, doch zunächst für ein anderes Publikum berehnet gewesen, als das am 3. Oktober im berliner Schauspieïhause versammelte, Die verfänglihste Scene, tvelche bei den deutschen Vorstellungen weggelassen wird, wir meinen den Schluß des zweiten Akts, wo Marie im Schlafgemach von André überrascht wird, ging durch das decente Spiel der Darstellerín ohne Aergerniß vorüber, Die Scene kann übrigens niht wohl ausfallen, ohne daß das ganze Drama ín sih zusammenbricht; denn gerade hier, in der bedenklihsten Lage für ein liebendes Mädchen, bewährt sich an ihr die Wirkung des in ein Lied geleg- ten Muitersegens, Dlle. Garique wurde gerufen und ihr nach der Vor- stellung eine glänzende Serenade gebracht,
Nach ihr verdient Herr Villars als Pierrot am meisten, mit Aus- zeichnung gcnaunt zu werden, Ein anzichendes Genrebild zur Vergegen- wärtigung eines gutherzigen, niht gerade allzu pfiffigen, aber desto an- hänglicheren Naturburshen. Von den älteren Mitgliedern nennen wir Herrn Francisque als Commandeur und Herrn Pechena als Marquís de Sivry mit Anerkennung. Jun mehr oder minder hervortretenden Rollen waren neu:
sini’s bewährte Gewandtheit besißt, und müssen, vom Piano begleitet, Lieb- linge der Gesangswelt werden, Die leßtgedachte Nummer, in charafteristischer
Is dieses Savovyardenmädchen
Dlle. Amelie Kihn als Chonchon, hon Natur, so hat die Darstellerin der-
an uñd für sich eine ziemlich widerwärtige