inde bedrängt wurden; zwei Shwadronen vom Aten Jäger-Regi- Ges eilten Se Unterstüßung herbei. Hier war es, wo Oberst- Lieutenant Berthier todt hingestreck wurde und Kommandant Clerc eine- Kugel in die Kniescheibe erhielt. Am 25. September bivoua= kirte die Kolonne bei Relizan an der Mina; die Kranken und Ver- wundeten wurden ohne Schwierigkeit nah Bel Acel gebracht. Oberst Saint - Arnaud, der die Unter - Division von Orleans- ville befehligt, rückte auf erhaltene Nachricht vom General Bourjolly mit seiner Kolonne zur Unterstüßung heran. Der General-Gouverneur aber, der am 27. September auf dem Landweg erfahren hatte, was vorgegangen war, ließ an demselben Tage zwei Bataillone unter Oberst Renaud nah Mostaganem einschissen. Die Unterdivision von Maskara is} ruhig; doch erwartet Oberst Gery, der sie befehligt, gegen Ende des Monats Ramadan angegriffen zu werden; er hat- seine Anstalten getroffen, um sich, falls ein Aufstand ausbrechen sollte, nah den bedrohten Punkten zu begeben. Jun der Unterdivision Tlemsen scheint eine allgemeine Schilderhebung unter den Stämmen an der Gränze nah Westen stattgefunden zu haben. Ge- nergl Cavaignac, der mit 41300 Mann Infanterie in das Gebiet der Traxas ein edrungeu war, hatte zwei harte Gefechte zu bestehen.
n einem derselben is der Bataillons - Chef Peyraguay O. Üm 21. September ließ sich der zu Dshemma-Gasauat besehligende Oberst-Lieutenant Montagnac dur dringende Vorstellungéu der be- nâwbarten Stämme , die von einem Reitertrupp Abd el Kader's be=- droht zu sein vorgaben, verleiten, mit 450 Mann vom achten Jäger - und zweiten Husaren - Re imente auszuríicken und am 22sten bis Dar -el- Ful vorzudringen. Man hörte zu Dschemma - Gasauat ein Gewehrfeuer in uet Richtung. Ein Capitain vom Genie- Corps zog mit 150 Mann aus, \ich Kunde zu verschaffen von der Kolonne und \ich mit ihr zn vereinigen, Er sah sich aber bald genöthigt, vor feindlichen Trupps zurückzuweihen und uur für die Sicherheit seines Postens zu sorgen. Jnzwischen war Oberst Mon- tagnac von deneu, die um seinen Schuß gebeten hatten, treuloser Weise in einen Hinterhalt fortgezogen worden; vier Lieues innerhalb unserer Gränze wurde er plöglich umringt und von Abd el Kader an- gegriffen, dem seine ganzen Streitkräfte folgten und zahlreiche Kon- tingente der undisziplinirten Stämme an der marokfanishen Gränze beistanden. Unsere kleine Kolonne, erdrückt von der feindlichen Ueber- macht, wurde fast ganz gufgerieben. Sobald die Nachricht von die- sem Vorgange Algier erreihte, \chiffte sich General Lamoricière mit einem Bataillon des dritten Regiments leichter Infanterie an Bord des Dampfschiffes „Tartare“ einz; zwei weitere Bataillons und cine Abtheilung Artillerie folgten an Bord der Dampfschiffe „Euphrate“/ und „Yetna“. Wir können beifügen, daß das achte Jâger- und das zweite Husaren-Regiment eine traurige, aber ruhmreihe Seite mehr in ihrer Kriegsgeschihte aufzuweisen haten./ Jn einem Schreiben aus Algier vom 20, September, mitgetheilt im Journal des Débats, heißt es: „Seit einem Monat konnte man unter den Stämmen, welhe vom Mittelpunkt unserer Herrschaft in Algerien entfernt sind, eine große Aufregung beobachten; es ist die Zeit des Ramadan gekommen, wo die arabishe Bevölkerung dem religiösen Fanatismus am zugänglihsten ist. Wirklich waren auch auf mehre= ren Punkten Aufstände ausgebrochen , die aber sofort wieder unter- drückt wurden. Jnzwischen erfuhr man vor einigen Tagen, daß die Kolonne des Generals Bourjolly, von Mostaganem ausgerückt, ein Gefeht mit den Flittas bestanden hatte, wobei Oberst - Lieute- nant Berthier umgekommen sei. Die Glittas bewohnen die Gebirge am oberen Laufe der Mina nach der Wüste Sahara zu. Ohne auf diese Vorgänge mehr Gewicht zu legen, als sie verdienen, ließ doch General Lamoricière s{leunigst zwei Bataillone von hier aufbrechen, die Kolonne von Mostaganem zu verstärken. Vorgestern jedoch, nah Ankunst des Dampfschisss von Oran, verbreitete sich das Gerücht, eine ganze Kolonne unserer Truppen sei unfern der marokfanischeu Gränze von deu Arabern zusammengehauen worden; heute ist éin zweites Schif} eingelaufen „und damit die Bestätigung der traurigen Kunde, sammt Einzelheiten, welhe mehr und wehr Zeugniß ablegen vou der bewundernswerthen Tapfer- keit unserer Soldaten, die sich zumeist in verzweifelten Fällen her- vorthut, aber au von der upergründlichen Treulosigkeit jener bar- barishen Völker, die wir mit zu großer Nachsicht behandeln,“ Hier folgt eine weitläustige Erzählung der Umstände, welche die Kata- rophe vom 22. September herbeigeführt haben. Abd el Kader in Versa, umgeben von einigen tausend Arabern und Kabylen, leitete den Angriff auf die verrathenen Franzosen : „Die unglüdlihe Ko- lonne war in einen Feuerkreis gebanntz der Kaid, der fle in den Hinterhalt gelockt hatte, war bedaht gewesen, einen Punkt da= zu Rer feene wo alle umkommen mußten ; nachdem die Trup- pen ihre Murition ershöpft hatten, wollten \ie lieber fallen, als sh ergebèn. Oberst Möntagnac, ein Commandeur seines Regiments und ein Eskadrons-Chef von den Jägern waren gleich Anfangs ge- blieben. Bald \{chmolz die Kolonne auf 80 Mann zusammen , die
ch Bahy brachen auf einen Grabhügel, wo eine Art Kapelle stand.
jer vertheidigtèn \sich diese Tapfern noch zwei Tage, e Lebens- mittel und ohne Wasser, \\ch{ch nur aufreht haltend dur ein wenig Absinth mit Harn gemisht. Abd el Kader versuchte lange vergebens, ie aus dem E 4 Me) A l er sie ruchtlos auffordern, | zu ergeben, indem er ihnen eine vie Behandlung zusagte, Der Emir entfernte si hierauf mit Zurücklassung einer Abtheilung Reiterei zur Blokade; die Achtzig, von der Noth gedrängt, wagten auszufallen und kamen au glüdcklih bis eine Stunde Weges noch von Dschemma-Gasauat; ier âber überfiel sle ein Haufen Kabylen, und bei diesem leßten eféhte famen Alle um, bis auf vierzehn.“ Am Slusse des Schreibens wird die Vermuthung geäußert, Abd el Kader werde das Eintreffen des herbeieilenden Generals Lamoricière nicht abwarten, vielmehr nach Aufreizung der Stämme dur Borzeigung seiner Siegés - Trophäen, der Köpfe der frauzösishen .Soldaten, über die Gränze zurück auf marokfanishes Gebiet gehen. Der Korrespon- dent meint, die maroffgnishe Regierung könne man niht des Ver- raths anklagen, weil Abd el Kader sich bci den Stämmen aufhalte, die dem Kaiser niht gehorhten. „Die. Verträge“, sagt das Schrei- ben, „sind ganz gut, und der Hof zu Fez möhte sie au gern zur Ausführung bringen, aber Abd el Kader hedroht mehr den Thron Abd a Rhaman's, als die Herrschäst der Franzosen in Algerien,“ Der Messager meldet, daß sofort Truppen-Verstärkuugen, nämlich 2 Regimenter Kavallerie und 6 Regimenter leichter Jufanterie, nach Algerien geschidt werden sollen, und daß der Marschall Bugeaud den Befehl erbalten habe, unperzigli dahin zurüczukehren. Aus Er- läuterungen, die das Journa des Débats zu diesen Frigia en bringt, geht hervor, daß man si nit darauf elgrantes will, Abd el Kader blos auf französischem Gebiet zu verfolgen, sondern auch auf marokfanishem, wohin er bei der Ankunft des General -Lieute- nants Lamoricière auf dem Kriegs - Schauplaß si zurüdckge- ogen haben dürfte. Da der Kaiser von Marokko, wie es sdeint, zu schwach is, seine Zusa e dur die That zu erfüllen, so will die Regierung si selbst ebt und Genugthuung verschaffen, „Man muß“, sagt das ministeriellé Blatt, „mit Abd el Kader ein Ende machen und ihn aufsuchen, wo ér si auch verbergen d
dreimal
ür Unter rüdung der einzelnen Aufstände, die ín Algerien ausbredjeu unten, sind. offenbar die Truppen, die wir in dieser Provinz stehen
1298
aben, mehr als hinreihend. Die Regierung würde eine Armee, 25 hon über 80,000 Mann zählt, nicht um 12,000 verstärken, wenn sle weiter nihts zu thun hätte, als einige aufrührerishe Ara- ber zu züchtigen: diese haben vor uns nie Stand gehalten. Abd el Kader aber -ist die Seele der unaufhörlichen Empörungen, das Hinderniß, welches T artgr werden muß, wenn man in Al-= gerien dauernden Frieden haben will. Er hat sich nach Marokko zu- rückgezogen und festgeseßt, er muß also dort eingeholt und das Blend= werk seiner Matt durch einen leßten Schlag vernichtet werden. Ma- roffo ist allerdings ein unabhängiges Reih. Der Kaiser Atd el Rhaman hat seit den harten Lehren von Jsly und Mogador die besten Gesinnungen gegen uns gezeigt, Auch kann in diesem Augenblick niht davon die Rede sein, Marokko und seinem Fürsten den Krieg zu erklären. Aber nah „den gewöhnlichsten Grund- säßen des “Völkerrechts können die Unabhängigkeit Marokko's und der Friedens - Zustand, in welhem wir uns zu ihm be- finden, nit die fortwährenden Unternehmungen und Angriffe Abd el Kader's mit einer Art .von Unverleßlichkeit decken. Außer den allge- meinen - völkerrehtlihen Grundsäßen \priht zu unseren Gunsten -auh das besondere Recht, welches für uns aus dem lebten mit dem Kaiser Abd el Rhaman abgeschlossenen Vertrage entsprins t. Verwittelst einer ausdrücklichen Bestimmung dieses Vertrages verpflichtete sih der-Kai= ser, Abd el Kader nah ‘dem Junern zu verweisen oder ihn ganz vom maroffanishen Gebiet zu vertreiben. Diese Klausel ist uicht ausge- führt wordeu, was wir Feinesweges dem Willen Abd el Rhaman's \huldgeben wollen. Abd el Kader ist für ihn ein noh furtbarerer Geind als für uns. Aber das fann in der Saqhe nichts ändern, wenn bloße Ohnmacht von Seiten des Kaisers die Ursache ist: die Klausel ist jedenfalls in dem Jahre seit Abschluß des Traktats nicht erfüllt worden. Es is daher Zeit, daß wir unsere Rechte gebrauchen und uns selbst Genugthuung verschaffen.“
Den neuesten Nathrichten aus Veracruz vom 30, August zu- folge, hat der französische Gesandte, Baron Alleye de Ciprey, seine diplomatischen Beziehungen zu der Republik Mexiko am 25. August für beendigt erklärt; den Schuß der französischen Handeltreibenden in Mexiko hat er dem spanishen Gesandten Señor de Castro an- vertraut. Von einem Krieg zwischen Mexiko und den Vercinigten Staaten war nicht wehr die Rede. Dagegeu erwartete man eiue neue politische Umwälzung und dis Zurückberufung Santaua's, der noch zu Havana verweilt, * i j
Die kommerziellen Unterhandlungen zwischen Frankreih und Bel- gien sollen unverzüglich wieder aufgenommen werden, j
Man versichert, daß Herr Wheaston, Erfinder des elektrischen Telegraphen, einen Apparat dieser Ärt verfertigt habe, um Frankreich mit England, ungeachtet des Meeres, in Verbindung zu seßen, und daß dieser Apparat vor Ablauf von zwei Monaten werde in Arbeit sein
fönnen. : Herrn von Salvandy's Beschluß, daß hinfort das Unterrichts- Honorar der pariser Kollegien von 60 auf 100 Frs. erhöht werden soll, }stößt auf vielen Widerspruch bei den Direktoren der Pensions- Anstalten, welche ihre Externen nicht mehr in die Kollegien zu shicken beabsichtigen. : its } 0E Eine statistishe Uebersicht des Justiz - Ministeriums giebt für die Periode von 1827 bis 1843 die Zahl der zufälligen Todesfälle in Srankreih auf 101,739, die Anzahl der Selbstmorde auf 99,120, also auf 5831 jährlich au. Die Selbstmorde steigen von Jahr zu Jahr in ershreckendem Maße. ; Die Berichte über die Weinlese lauten sehr traurig, Das un- beständige und ungesunde Wetter hat auch der Rebe bedeutend ge=- schadet. Der Ertrag köunte, fürchtet man, leiht noch schlimmer aus- fallen, als 1816, : i f Die Polizeibehörde von Paris bringt die Namen aller Bäder zur Oeffentlichkeit, welche zu leichtes Brod verkgufen,
x Paris, 7. Okt, Der gegen den Kaiser Muley Abd el Rhaman selbs rebellishe Stamm der Beni Snassen, welcher die an das französische Gebict zunächst angränzenden Bezirke des maroffani- schen Gebietes bewohnt, is es, wo Abd el Kader bisher immer eine Zufluchtsstätte fandz dieser Stamm also wird das Hauptziel des frau=- zösischen Augriffs werden, und Alles kündet an, daß man Abd el Kader, wohin er auch von dort sih flüchten möchte, zu verfolgen entschlossen ist, bis man entweder seiner selbst habhaft oder ihu den Truppen des Kaisers in die Hände getrieben haben wird, Das Land der Beni Snassen, welhes wahrscheiulich der Haupt - Kriegsshauplaß werden wird, ist sehr gebirgig und vorzugsweise von Kabglenstämmen bewohnt, welche mau in ihren Bergen wird aufsuchen und angreifen müssen z da kaun also nur Jufanterie mit Erfolg manövrirenz daher die Ab= sendung von 6 Jufanterie-Regimentern aus Frankreich, Daß übrigens auch eine hinreihende Zahl von Kavallerie das Expeditious - Corps begleiten wird, ist außer allem Zweifel. Als im vorigen Jahre Mar= hall Bugeaud den Feldzug gegen die Marokkaner untexnahm, wur= den ihm bei weitem niht so bedeutende Hülfsmittel zur Verfügung gestellt, Die Sache is also offenbar diesmal noch ernstliher gemeint. An Beschwerden und Eutbehrungen aller Art wird es diesmal so we- nig sehlen, als das erste Mal. Wenn damals die französischen Trup= pen ‘von der fast unerträglihen Hiße außerordentlich zu leiden hatten,
peratur ihnen große Schwierigkeiten zu bereiten. Man wird si be- eilen dürfen, so viel man kann, um noh vor Eintritt des Winters die Haupt-Kriegs-Operationen zu beeudigen, deun in dem öden, rau- hen Gebirgslande beginnt, wie noch. von der Expedition gegen Kon- stantine in frishem Andenken ist, die Kälte und der Sneefall oft hon Mitte Oktobers, im P gsten Falle Jedenfalls im November, und dann ist es dort mit den Kriegs-Operationen so ziemlich zu Ende.
Grossbritanien und Irland.
Loudonu, 7. Oktober. Der Besuch der Königin in Hatfield= house bei dem Marquis von Salisbury wird in der zweiten Woche des nächsten Monats stattfinden.
Die südlichen Theile von Schottland und der Norden Englands, besonders die Grafschaften Westmoreland und Cumberland und die Umgegend von Newcastle upon Tyne, sind zu Ende der vorigen Woche in Folge des anhaltenden Regenwetters von Ueberschwemmungen heim= gesuht worden. Längs den Ufern der Tyne is viel Getraide, das geschnitten auf den Feldern lag, weggeshwemmt worden, und die im Hafen von Newcastle liegenden Schiffe sind, wie es scheint, in Folge mangelhafter Einrichtung der Moorings, alle mehr oder weniger be= schädigt worden, Jn Cumberland und Westmoreland fiel der Regen fast unaufhörlich in Strömen von V A Abend bis zum Sonn- abend Abend, alle kleinen Flüsse dieser Graf haften traten aus ihren Ufern und führten ebenfalls viel Getraide, so wie Verzäunungen, Bäume u. \. w. mit sich fort. d j
Die Berichte aus den Vereinigten Staaten bestätigen, daß die amerikanischen Bürger im Oregon - Gebiet eine unabhängige Regie= rung Fngarihtet haben und zur Wahl eines Gouverneurs, die im Mai statthaben sollte, shreiten wollten. Der St. Louis Repus blicain fürchtet, daß diese Maßregeln unverweilt zur Kollision mit der Hudsons -Bai- Compagnie führen werden, Die legten Nachrich- ten vom Oregon sind vom 28. März.
Der älteste Sohn und Thronerbe des Jmam von Muskat, Said
so droht dicôsmal bei der vorgerückten Jahreszeit die strengere Tem=
Hillah Ebeu Said, s in voriger Woche aus Aegypten hier ang meu, in der Absicht, sich Kenntniß von England und seinen tionen zu verschaffen. Die Regierung hatte mit vieler Zuvorky
heit den Capitain Cogan, der früher“ mit dem Jmam von 9 unterhandelt hat, beauftragt, den Prinzen in Southampton U em gen und nah London zu begleiten,
X London, 6. Oft. Daß gegenwärtig in wei enb Theilen der Erde, wo politishe Rükfsihten und kommerzielle July sen Fürzlih die Jntervention britischer Streitkräfte zur See ny bindung mit denen Frankreichs nöthig gemacht haben, die engl Befehlshaber an Rang und ihre Schiffe an Größe den französi nachstehen, auch -die Jutervention selbs in der Wirklichkeit aus gel an hinreichender Gewalt unzulänglich erscheint, hat hier eine j, lich üble Stimmung erregt und zeigt die gegenwärtige Verwa der britishen Admiralität gerade nicht im günstigsten Lichte, meine nämlih “den Zustand: der Dinge am La - Plata und das 9 fahren vom 15. Juni gegen das Fort Tamatave auf Madagaih Aller Wahrscheinlichket nah wird Rosas Herrn Gore Ouseh dem Baron Diffaudis im Ernste und für die Dauer keine qn Zugeständnisse machen, sobald er sicht, daß dieselben nur du fleines Blokade-Geshwader unterstützt sind, und statt die Frâge | cinen coup de main zu beendigen, werden die Unterhändler zu haltenden, unwirfsamen Zwangs-Maßregeln genöthigt sein, welt übermüthige Diktator von Buenos - Ayres wieder die unglüth französischen und englishen Kaufleute, die noch in seinem 6 verweilen, fühlen lassen dürfte. Montevideo wird indeß wo seiner kritishen Lage befreit werden, in welcher diese Stadt so durh das Heer Oribe's verseßt war, aber es fragt sih, ù weit die dur diesen \{hrecklihen Krieg erschöpften, indeß vernichteten Bürger des orientalischen States fähig sein den, eine zu ihrer Selbstoertheidigung hinreichend tate Rey wieder einzurihten. Die lehte Frevelthat Oribe's war die fil tige Ermordung von 1100 Gefangenen aus der Armee Riveráß man kann Alles von einem Manne erwarten, der unter seine gage Kreuze mit si führt, auf ‘die er jeden englischen und s sischen Kriegsgefangeneu, der in seine Hände fällt, annagelu will, der guch diese Drohung bekanntli {hon öfter wahr qui hat! Nichts als die nachdrücklichsten Maßregeln känn Hei soldhéi \{en eine Wirkung haben, und der gemäßigte Ton ‘in den Eil gen der Mächte dürfte die Süd-Amerikaner nur glauben mahèn jene nicht im Ernste gemeint seien. ] :
Was die Angelegenheit auf Madagaskar betrifft, so heit selbe sehr s{hlecht geleitet worden zu sein, doch war sl: stens unvorbereitet. Die Königin von Mada asfar my ihre Weise wohl ein eben solhes Ungeheuer fin, wie M und hat ohne Zweifel sehr willkürliche, den europäischen h delsleuten feindlihe Proclamationen erlassen. Die französischen „Zelée‘“’ und „Berceau“’ und die englische Sloop „Conway“ wu demnach nah Tamatave beordert, um die Handelsleute dasells beshüßen. Es scheint indeß, als hätten sie den Zweck ihrer Get und ihre eigenen Kräfte weit übershäßt, denn am 13. Juni 1 ten sie eine in starken Auédrücken abgefaßte Vorstellung an di mals im Juneru der Jusel residirende Königin Ranavolo — Doftument nicht einmal an seine Bestimmung befördert worden us scheint, — und shickten sich an, binnen 48 Stunden das jut] matave zu beschießen und anzugreifen. Sie wurden, wi h von den -Malegassen mit Nahdruck zurüdgetrieben. j d
Der französishen Regierung is es vielleicht nicht uulih (0 Vorwand zu einer See- Expedition nah der Küste von Mul erhalten zu haben. Die Opfer derselben mögen freilih gro Endresultat null sein, denn die Eroberung der Jusel würde ti tes Algier mit einem Pest - Klima dem ande aufbürden, aht pariser Volk köunte fich darüber amüsiren, die Flotte Besch erhalten und eine Gelegenheit dadurch herbeigesührt werdet, di zösischen Niederlassungen an der Ofiküste Afrika's zu vermehrei, leiht, um nach Aegypten Streitkräfte zu senden. Dagegen li nicht in der Politik Englands, si at einem solhen Unternchuu betheiligen, und ih glaube, Capitain Kelly hat mit dem N ren gegen die Malegassen in hohem Grade scine Pflicht verleßt u Regterung wahrschemlih in Verlegenheit gebraht. Wie die c jet stéhen, so muß nothwendigerweise noch etwas gele ders dá die auf Madagaskar. noch zurückgebliebenen Zuropder If ßer Gefahr shweben, Die Zurüdckweisung des Angriffes auf ü tave wird als ein großer Sieg betrachtet werden, Man wit Christen wüthender als jemals E, und die Zufuhr Schlachtvieh und anderen Erforderuissen für Bourbon und M werden, wenigstens so lange dieser Zustand der Feindseligkeiten d abgeschnitten sein. Der Krieg i} indessen hauptsächlich gegen dit}! gerichtet, die zwar der mächtigste, aber uicht der einzige Stamm auf? gaskar sind, und es ist wohl möglich, mit einigen anderen der Bevölkerung friedlihe Beziehungen anzuknüpfen. N
Die Stellung Englands in dieser Frage is merkwürdy, shwierigz ungern bereit, sich in einen solchen Hieb einzulassey f nech weniger bereit, Frankreich zu gestatten , diesen Krieg allei! führen, und dies war auch wahrscheinlich der Grund, welh# Capitain Kelly zur Theilnahme au dem Angriff gegen Ta nöthigte.
Belgien.
Brüssel, ‘8. Okt. Jn seiner vorgestrigen Sihung |# hiesige anat A e auf den Vorschlag des Herrn De Du dem Schöffen - Kollegium eine Kommission von 5 Mitgliedern | geben, welche beaustragt is, si mit Allem, was die Frage d bensmittel betrifft, zu beschäftigen. Hierauf wurde auf den Vat des Schöffen Doucet ein Kredit von 100,000 Fr, genehmi dieser gemishten Kommission zur Verfügung gestellt werden 0
Die Justiz hat ‘am 3ten d. bei Herrn Stalius - Vermeultt, brifanten zu Renaix, Verfasser revolutionairer und anarcisht | schriften, eine Haussuhung veranstaltet. j j
Die Kartoffeln sind auf dem gestrigen Markt im Preise |
efallen. Verkauf ausgestellt, und als der Markt geschlossen wurde, n ein gutes Drittel niht verkauft. Dex Preis \chwankte vot 13 Fr. für den Sack von 100 Kilogramm, über 2 Fr, n Tages vorher. Neulih kam ein Schiff mit einer vollständigen
Markt gebracht; als man aber einen zu hohen Preis fordertt,, den sich keine Käufer, und die 46 Säde mußten wieder einß
werden. Schweden und Vorwegen.
König in Begleitung des Prinzen Gustav von hier abgereisk E Menschenmenge hatte sich iu den Straßen versammelt, 1 önige Lebewohl zu sagen,
i Dänemark. á Kopeuhagen, 7. Okt, Man is hier jeyt mit i
tung einer Berathungs - und Unterstüßungs - Gesell|haft |
Bei Eröffnung desselben waren ungefähr 300 Sit!
ausländischer Kartoffeln an; 46 Säcke wurden gestern daydl
Christiania, 3. Okt. Vorgestern früh ist Se. Majrsi!
viblihe Gesinde beschäftigt, um dieses gegen Verführung und Ver- as zu ref Die Zahl der weiblichen Dienstbôten iu der zesidenz ist ehr bedeutend. Es fehlt hier übrigens nicht an wohl ¡tigen Vereinen, deun es giebt. hier eine Ärt weibliher Frei- aurerei, eine Gesellschaft zur Aussteuer armer Mädchen, zahl- ¡he Kinder -Asyle, die Philiatrie , die Philadelphia der Stu- uen, die Gesellschaft zur Unterbringung entlafsener Sträflinge, 4 Verein zur Besserung verwahrloster Kinder, wilde Stistungen r altersschwache Matrosen und Handwerker, Kredit-Vereine, Sonn- 1g-Schulen, einen Verein zum Troste und zur Belehrung der Zücht- ge, eine Prämien-Gesellschaft zur Belohnung alter und würdiger jensiboten, einen Verein für die Anstellung junger Zsraeliten zur clernung von Handwerken, ente s{chwesterlie Wohlthätigkeits-Gesell- haft und den Damen-Verein vom Jahre 1843,
Jn dem Althing auf Jsland kam unter Anderem die Verbesse- ug des Medizinalwesens zur Sprache. Für den Augeublick hat dieses nud, desscu Ausdehnung man zu 14—1800 ] Meilen anshlägt und sen Bereisung dabei so viele Schwierigkeiten darbietet, nur 8 Aerzte Ganzen, also 1 Arzt auf ein Areal von 200 [L] Meilen und auf ¡ca 7000 Menséhen.
S chweêiz
Kanton Graubúndten. Ueber den Erdschlipf in Pusch- y theilen die Bündtnerblätter folgende nähere Angaben mit: „Am September um 11 Uhr Abends sahen wir den Unfang einer Ka= srophe, deren Ende noh nicht abzusehen ist, Ju der Bergschlucht azana löste sih bei trockenem Wetter unter gewaltigem Krachen ganzer junger Wald vom e Abhange und stürzte’ in das kleine der anderen Seite herfließende Bergwasser, das keine Mühle zu iben im Stande wäre, Bald darauf trieb dieses Wasser eine ge- iltige Masse von Lehmerde, Steinen, großen Felsblöcken und Holz r sch hin bis in das Thal und íîn die Güter hinab, Am in um die gleihe Stunde wiederholte sih bei starkem Regen selbe shauerlihe Schauspiel und dauerte mit bald kürzeren, bald geren Unterbrechungen auch den folgenden Tag bis in die Naht ein, Die Zerstörung im Thal gewaun immer mehr an Ausdeh- is an einige Häuser vor und, an 4 in das Junere derselben, Der der Bedrängten, das Sturmläuten, der Regenschlag und das hen der empörten Elemente machte in finsterer Naht einen un= baren Eiudruck. Am 19ten, ebenfalls um 11 Uhr Abends, jen neue Entladungen, webei in anderer Richtung ein tes Haus erreiht, ü zugerihtet und selbst die Land- ije und der Plaß ‘im Dorfe mit Schlamm bedeckt wurden. Der hutt liegt nun auf den besten Gütern 1—5 Meter hoch. Mehrere vern verloren hierbei fast ihr sämmiliches Vermögen und befinden somit in trauriger Lage. Der Güter=-Verlust, welcher dur dies Bergsturz und wenige Wochen vorher dur einen anderen (Za- ) entstanden is, beträgt wohl über 12,000 Quadratklafter, im h von 15—18,000 Gulden, Die dadurch nothwendig geworde- Arbeiten werde auch eine namhafte Summe erfordern und bei Ausführung s{wierig sein.
I Ziexild und Texas.
-onvon, /. Oft. (B. H.) Das Dampyf-Paket iff „Clyde““, mit der westindish-mexikanishen Post (Tame n Ly August ia-Cruz vom 1, September, Havana vom 11. September, nuica vom 8. September und S t. Thomns vom 415. Sep= bc) am 4ten d. M. in Southampton angekommen ist, bringt eine he von Berichten aus Mexiko. mit, wêlhe es immer währshein- t machen, daß es zwischen Mexiko und den Vereinigten Staaten t zum Kriege fommen wird, Gewiß is jedenfalls, daß, als Clyde“ die mexikanishe Küste verließ, noch feine Kriegs- rung gegen die Vereinigten Staaten erfolgt war, und die sch (r mehr anhäufenden Schwierigkeiten , welhe die mexifa- he Regierung in dent vorhandenen Geldmangel und in den tall wieder ihr Haupt erhebenden Parteiungen zu bekämpfen hat, iden sie siher von einem \o entschcidenden Schritte zurückhalten. m neuen Präsidenten der Republik, General Herrera, war es nur Y großen Anstrengungen gelungen, ein Ministerium ¿usammenzu= gen, dessèn Mitglieder aber, sci es aus fkluger Berechnung der 9e, die da kommen sollen, oder gezwungen durch den absoluteu ldmángel (die laufenden Bedürfnisse des Stagtes werden dur éitem Tage zum anderen zu Wucherzinsen aufgenommene Anlei- bestritten) id vollkommen passtv verhielten. General Filofola t von Sai Luis Potosi mit dem Berichte in der Hauptstadt an- unen, daß die Truppen des General Paredes sich in vollem fande befinden und erklärt haben,- daß sie nit gegen Texas eher iren. werden, bevor sie ihren Sold erhalten haben; Kalifornien
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Neform des RNekrutirungswesens Sachsen.
_ Veéêrmittelst Allerhöhsten Dekrets vom 14, Sévtember 1845 hat die Königlich sächsische Régierung einen Gese - Entwurf, ju Beivoluitatiug des Rekrutirungs- und Kriegsresetvêtwesens, nebst einem die Erläuterungen und Gründe E demselben enthaltenden Anhang, an die Stände gelangen lassen, demzufolge das seit dem 26. Oktober 1834 Geltun habende Gesey über Erfüllung der Militairpflicht im Köttigreiche Sachsen in mehreren seiner Bestimmungen cine Abänderung crleiden soll, — Zimächst ist tíe- ser Geseg - Entwurf daduth veranlaßt, daß die Einrihtung, welche die Kricgsreserve auf Grund der Bestimmungen des Geseßes vom 26, Oktober 1834 erhalten hat, von dem deutschen Bunde nicht gecignet befunden worden if, den in der Bundes - Kriegsverfassung liegenden und durch Bundesbeschluß vom 24, Juni 1841 erläuteiten Anforderungen voll- ständig Genüge zu leisten, Jnsbesonderc hat man sie nicht mehr ausrei- chend und den bunbesnäßigen Atiforderungen entsprehend crfennen mögen, nachdem zur Erlä a der §. 33 dér Bundes «Kriegsverfassung hinsicht- lich ‘der Neserve durch Bundesbeshluß vom 24. Zuni 1841 festgeseßt wor-
: ß entweder die Kopfzahl des Kontingents eínes jeden Butidas-
n Drittheil erhöht und durch cinen angemessenen Turnus die
gesammte Mannschaft ausgebildet oder die Reserve aus den Leuten zusam-
mengesetßt werde, welche ihrer Militaupflicht in den gewöhnlichen Kontin-
genten bereits genügt haben, im leßteren Falle aber unerläßlich sci, daß
diese auêgediénten Leute în einén bestimmten militairis{hen Verbakd ge-
bracht, stéts èvident gehälten und während einer furzen Zeit im Jahre in gemeinschaftlichen Uebungcu vereinigt würden,
„ „Es ist anzuerkennen getvesen, daß weder die Köpfzahl des Königlich sächsischen Kontingents der in dem erwähnten Bundesbeschlussc bezeihneten entspricht, noch die Formation der Rescrve von der Art ist, daß sie den dicsfallsigen Anforderungen Genüge leisten könne. Es hat sih daher die Noth- wendigkeit gézeigt, auf verfassungsmäßigem Wege eiüe Einrichtung vorzubereiten, dur welche, ncben möglichster Einfachheit ünd Schonung des Bestehenden , den Forderungen und den Interessen des deutschen Bun- des sowohl, als der Armee selbst entsprochen, zugleich aber die Staats-Kasse
sten in Anspruch genommen und dîe auf dice Staatsbürger fal-
im Königreich
lende Last thunlis erleidtcrt werde, — Nächstdem hat \ch aber au er- ner bei praktischer Durchführung des Sre Deseing vom E Sr tober 1834 gezeigt, daß dasselbe hin und wieder Zbveifel übrig läßt und den jezigen Verhältnisscn und inmittelst getroffénen erganischen Efnti{htin- gen nicht allenthalben mehr entspricht, was ebcnfalls zu Abändérungen Veranlassung gegeben hât, Diese Abänderungen der zeitherigen Béstinmun- gen sind, der Hauptsache nach, ín Folgendem enthalten:
Die béwaffnete Macht besteht aus der aftiven Armee und ter Krie Sreserve, Die Stärke der aktiven Armee richtet sich ferner inch den estimmungen des deutschen Bundes. Dieselbe tvird gebildet aus der bereits diencnden und der von Zeit zu Zeit nah decn geschlichen Be- stimmungen zur Ergänzung hinzukommenden Manuschaft. Die Ergänzung der aktiven Armee c1folgt a. durch Aushebung, b. durch fréiwilligen Elütritt.
Die Kriegsreserve wird gebildet avs den Manuschaften , welche ihre tiven Armee vollendet haben, So-
i iele Stell-
ortdienen verlängerten Dienstzeit in der aktiven
Armee erfolgt der Uebertritt aus der leßteren in die erstere. Die Kricgs- Reserve is dazu bestimmt, um von dem Zeitpunkte an, tvo die aktive Ar- mee auf den Kriegsfuß gestellt worden, zu deren Ve:stärkuvg zu dienen.
„für den Föderalismus erklärt; in der Hauptstadt selbst ett bei Abgang der letzten Nachrichten die Truppen in den Ka- iu Fonsignirt, weil man einen Aufstand zu Gunstèn Santana's be= tete, „Und, um das Uebel voll zu machen, hatte, wie bereits gemeldet, | französische Gesandte, da man ihm hartnädckig jede Genugthuunc die bekannte von ihm erlittene Unbill verweigerte, am 25. August Hüsse verlaugt und bereitete sich zur Abreise, nachdem er seine v der Obhut des spanischen Gesandten überwiesen hatte. eitungen zum Kriege fanden nur in Veracruz statt, wo man q, frbung und Armirung der Festungswerke von San Juan y beschäftigt war, au hatte die Besaßung eine Verstärkung
Artillerísten aus JZalapa erhalten, Diese Vorkehrungen sind : hlich die Folge des Erscheinens des amerifanishen Geschwa- { Bed in der Mitte August vor Vera Cruz si zeigte, indeß 10 wieder entfernte. Das mexikanische Geshwader, aus zwei ‘Wiffen, zwei Briggs und acht kleineren Fahrzeugen bestehend, deu afen von Vera Cruz. Die vorstehenden, direkt mit der m eingegangenen Nachrichten stimmen mit den über New-York offenen (die aus Mexiko bis zum 23sten und Vera Cruz M 90, August reihen) überein, indeß will die Washington 7 die als Organ der Regierung der Vereinigten Staaten gilt, P aß nicht nur die Truppen des Parades, sondern dieser Ge= G st si weigere, den Mars gegen Texas fortzuseßen und ? d der Hauptstadt begeben habe, worauf Bustamente zum Be-= Wer der gegen Texas bestimmten Truppen ernannt worden sein bj Ì Schw erigkeiten, denen die mexikanische Regierung preis- it st, reéfapitulirend, Felält die Union zu der Gewißheit, baß
nichts gegen die Vereinigten Staaten unternéhmen werde,
tirt die angeblih in Veracru i j i g iE an; z allgemein verbreitete Meinung, daß ub ersen Truppen den Rio Bravo gewiß niemals über schrei. Y Yließt mit den Worten : „So enden nun die Gasconnaden tahlereien Mexiko?s.- isi gie 27. August datirtes Dekret der mexikanischen Regierung bie N Publizirung des neuen. Zolltarifs binnen 40 Tagen und 181 Prinzipien desselben an, denen gemäß die Basis des Tarifs Neu im Ganzen beibehalten wird. Bi wy Nathrichten aus Texas (bas Datum wird nicht angegeben) anal R von Belang, als daß der damals ib nicht béèëndigte t Y jgnvett die Mitgliederzahl der demnächst einzüführenden bath atur auf 21 Senatoren und 66 Reptäsenkanten festge-
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Sie is von da an, gleich dér aktiven Armee, nach Maßgabe der Verhält- tiisse und des Bedürfnisses, zum Dienste sowohl im Félte als im Lande zu verwenden, Während die aktive Armee auf dem Friédens - Etat sich béfin- det, iverden die Mannschaften déx Kriegs-Reserve fortwährend in eiütem bestimmten militairishen Verbande gehalten, sie bleiben jedoch stän- dig beurlaubt und werden nur in jedem Jahre vierzehn Tagé lang zur Uebung in dem Waffendienste ciùgezogen. Di Fricdénsstande sind die- selben an Etablirung éînes eigènen Hausstandes durch Verheiratkhung, An- sässigmahung oder elbsiständizen Erwerbsbetrieb nicht behindert. Sic ge- niéßen in dieser Beziehung mit Personen des Civilstandes gleiche Nehte, haben aber auch mít deuselben gleiche aus diesem Verhältniß hervorgehende Verpflichtungen, Auf Militairgebührnisse haben dieselben nur Stets threr Anwesetiheit bei der betreffenden Truppen - Abthcilung Anfptüch. Den militairishen Gerichtsstand behalten sie nur: a) ín Betréff der so- wohl während der Beurlaubung, als während der zcittveiligen Anwesen- heit bei {hrer „Truppen - Abtheilung begangenen Militair - Verbrechen ; b) wegen der wäßrend der Anwesenhrit bei ihrer Truppen - Abtheilung vèr- übten Polizei- Vergehen, In allen anderen vorstehend nicht ausdrücklicch auêgenonmmenen Beziehungen treten dieselben unter die Civil-Gerichtsbazfeit und sind insotveit auch nur den allgemeinen Latidesgesehen unterworfen, Die Civil- gerichte bleiben in den nah vorstehenden Bestimmungen vot sie géhörenden Nechtösachen der Kriegs-Reserve-Matnschaften auch während deren zeiftvei- liger „Autwvescnheit bei ihrer Truppen - Abtheilung fompetent, f ha- ben jedoch in den feincn Aufschub leidenden Angclegenheiten das betreffende Kriegsgericht zu requiriren, Auch können díe Kriegs- gerichte in Fällen, wo nach ihrem Ermessen Gefahr auf dem Verzuge haftet, ohne vorgängige Requisition richterliche Handlungen vornehmen. Die gegen Mannscaften der Kricgs - Neserve bei ihrem Uebertritte in lehtere vor den Kriegsgerichten anhängigen Rechtssachen tverden béi diesen fortgeführt. So- bald die aktive Armee auf dcn Kriegöfuß gesegt worden, tritt auch hinsicht- lih der Kriegs -Reserve die frieg8gerichtliche Kompetenz in bemfelben Um- fange ein, wie bei den Manüschaften der aftiven Armee. Vóön den zu dieser Zeit gegen Kriegs Reservemannschaften vör Civilgerihten bereits anhängigen Nechtësachen sind Sträfsachen bei dem betreffenden Kriegsgericht fortzuführen,
Nebén der Kriegsrescrve besteht die Dienstreserve. Sie ist sowohl e bl f des Bundes - Kontingents an Nichkstreiténdèn, als zum Er- aß des bei sclbigem îm Kriege entstéhendèn Mankhscháfts - Verlustes be- stimmt, und es gehören zu derselben: a) die bei den vörhergehtüdeu Re- Frutirungen freigelóoste Manuschaft; b) diejenige Mannschaft, tvelhé zivar s Dienste in der Linie nicht vollkommen tüchtig, zu anderen militairi- hen Dienstleistungen jedoch brauchbar erachtet worden istz c) diejenigen Mannschaften , denen als Fegllogen gelvisser Akfadèmieen und änderex der- gleihen Anstalten nachgelassen i, sich erst nach Ablâuf des 22stèn und tésp. 24sten Lebensjahres über die Erfüllung ihrer Müilitairpflicht zu eut- scheiden, in der U ws sie sh hietüber noch nicht étttshiedènt haben ; d) die Ernährer solcher Familien, welche ohue Ünterstügung dersclben auf öffentlihe Kosten erhalten werden müssen, unter gewissen Bedítigungen.
Die Verpflichtung zur Dieustreseroe dauert 6 Jahre. Ausnáhmen hiér- voit können nur insoweit cintretèn, als solche auf geseßlichen Bestimmungen beruhen, Dex 6jährige Zeitraum wird betechñei: a) bei denjènigen Mann: schaften, welche bci einer Rekrutirung zur Dienstrésérve vérfeßt worden sind, vom 1, Januar des auf die Nekrutirung zunächst folgenden Jahrész b) béi denen, weél{hen in der Zwischenzeit von éíter Rekëutirurig zur anderen die Reservepfliht auferlegt witd, von dem Tage an, an élhem ihüen ihre Verseßung in dié Dienstreserve bekannt gémácht wötden is, Dik Einstel-
E E e 2 E E
Die Dauer der Dienstzeit bleibt nah wie vor int Frieden a Jahre in der aftivon Armeé und drei Jahre in der Pio Les Hinsichtlich des freiwilligen Ciniritts in die Armee fáâllt in Zuftunft die Beschränkung weg, derzusolge derselbe erst uach zurückgelegtem 18ten Lebens- (kee es S, je egen tritt eíñe Os G der Dienstocx flihtung i | in die Artüñec ‘vön chs “àú 1 « dci Jahre in“ dér Kriégsreserve, cin, U PE-BAN Ea Ns Mes
Hándels- und Bötsen- láchrichkèn.
Berlin , 11. Okt, Schon ín unseren lezten Berichten ‘mà ten tr auf die schwierigen Geldverhältnisse- aufincifstin, welcke a viiger But in unsercm BVörsenverkehr eingetreten, und mußten denselben dás fortbauernde Weichen aller Course beimessen, Wir sehen uns heute in die Nothwendig- Fcit versctt, unseren Lesern mitzutheilen , daß die Geldklemme settdem nicht nur angehalten, \öñbern noch drückcnder getvórden iff und die Reaction in den Courfen in Fokge ‘besen bedeütcübe Sortf{hrifte mate. Wenn die Course in den ersten Tagen dieser Woche auch noch ziemlich stationair ‘híl- ten, so mate sich doch seit Mittwoch eine nachhaltende Flauheit fühlbar, tvelche hauptfächlih “durch die Erhöhrng des Diskonto ckif 5% vón Sciten der Bark und durch ungünstige Nachrichten über einige Fallissemente in Lèipzig , welche zugleich mit starken Verkauf - Ordres hier eintrafen , ver- änlaßt wurde, Das Geschäft war gleichwohl in den couranten Eisenb Actien und Quittungsbogen sehr belebt, da von der Contremine víele Dek- fungen zu machen waren und. sih auch heute, obgleih die Börse wenig besucht war, zu den gewichenen Cöuxsen mehrere Käufer fanden, Da unsere Börse schon öfter und uuter ungünstigen Verhältnissen ähnliche Geldkrisen zu bestehen hatte und sich immer {nell erholte, so is áñzuñtehmen, däß sie auch diesmal bald wieder zu Kräften koinimen und die Muthlösigkeit, welche wir diese Woche zu bemétikèn Gelegenheit haiten, einer angeñehméren Stim- mung Plaß machen wird.
Wir beschränken uns sließlich darauf, eine Uebèrsiht von dem Skande der Eisenbähn-Actien und Quittungsbogen zu geben, in deñen éïiníger Um- saß stattfand, und bémeikèn, däß díe irie der übrigén, wélche wir nicht berühren, cbenfalls gewichen \ind.
{l leßthin ‘wicén au Berlin-Anhalt ai aa 1% !
Berlin-Stettin 1287; 124 Rheinishe.….…......... 95 90 Kiel-Altona. 1082 Halberstädter 109 Obeischlesishe Litt, B... 107 1045 Amsterdam-Rotterdam.. 1215 118 Anhalt Liit. B 117 113 Berlin-Haniburger 114 111 Ludwigshasen - Berbacher. 107 1055
bleiben heute 120 bèz.
z
1243 Geld, 905 bez,
1085 bez.
109 bez, u. Br. 105 bez. u. Br. 118 bez, u, Br. 114 bez,
1147 a # bez. 106 Br
lug der Dienstreserve in die Armee soll dergéstalt érfolgén, baß die Mánt- daft der leßten Klasse zuerst, bei einem weiterén Bedarfé díe der vorlebtéi Klasse 2c, nach déx Reihetifolge, welche die Loósminmeri uid hinsichtlich der Mínbertüchtigen der Tag dcr Geburt an die Händ gébên, vLétwéndêt wird. Bis zu diesem Zeitpunkte is die Diénstrésetve nur unter eiter (è- wissen Kontrolle zu halten, einer weiteren Béschränkuitg in ihten peisöulichen und bürgerlichen Verhältnissen aber nicht Unterivorfeit,
Jun Beireff der Verpflichtung zum Militairdienst tritt die Bestininiüñg ein, daß diese Verbindlichkeit erlischt, went tinselbstständizé Söhne mit (hxén Eltern oder unèhelihe Sbhtüe mit ihren Mütter vör zurücsgelegtem 18tén Lebensjahre unter Genehmigung der votgésezten Vekïwältungs + Behördé in einen fremben. Staat aiswantern, Auch können vön dieser Vérbiniblichkfeit diejenigen Militairpflichtigen dispensirt wètden, welche als ältétiilosé Söhne oder nah zurügelegtein 18ten Lebensjahre ini ihren Aeltern entwédéï in solche Staaten auêwandéêrn, wo in dièset Hitislcht gleiche géséplithè oder vertragsmäßige Bestimmungen bestehen, oder bei erwiéseter Mittéllosigkeit zu Erlegung der geseplichen Einstands-Summe unter Uniständén dusäanbeïtt, dié nach landespolizeilichen Rüfsichten eine solWé Ausnähiné rechtfertigen, Jü allen diesen Fällen tritt aber jene Verpflihtung wieder in Kräft, wênun dérgleidénñ Individuen vor ersülltem 26sten Lébensjahre it hiesige Lande D daselbst die Staats - Angehörigkeit wiedét erlangen und iniiitelst in ésnèm anderen Staate ihrex Militairbflicht nicht Génüge geleistet haben,
Köln-Miñden-Thüringer . 103% 102 1023 Geld.
Köln-Minden 1057 103% 403% a 104% bez,
Niedersch!lesis{ - Märkische 077 105 105% a 3 u Gr,
Friedr, Wilh. Nördbahn. ‘96% 95% E
Halle - Thüringer 106 1042 40: ¿
Pestheèr : 1147 1095 410957 bez. u. Glb.
Die Fonds Unterlagen ebenfalls bem Einfluß der Geldbverhältnissez so
wurden Staats-Schuldscheine bis 98); verkäuftz rüssishe Aproz. Anleihe bei Sticgliy bis 91%, wozu ‘noch Reh warz polnische 4proz, Schay- Obligationen wichen vôn 90 auf 89, vozu heute Geld blieb ; polnische 500 d Partial fielen von 84 auf 83, Hamburger Feuüerfässen - Anleihe von 93 auf 922,
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 8. Okt. Niederl. wirkl. Sch. 61 77. 3% do. 3985. Ausg. —. Pass. —. 4% Rass. Hope 93. Antwerpen, 7. Okt. ZinsI. —. Neue Anl. 212. Frankfurt a. M., 9. ort. 5% Met. 1122 Br. 1926. Bair. Bank - Actien 741. Hope 91#f. Poln. 300 Fl. 995. do. 500 Fl. 835. Hamb urg, 10, Okt. Pank - Actíen 163°, Engl. Russ. 1115. London, 7. Okt. Cons. 3% 983. Belg. 99. Neue Aùl. 275. Pas. stve G3. Aus. Sch. 153. 25% Woll. 60. 4% do. 94. Neue Port. 61. Engl. Russ. T. Bras. 86 Chili 99, ‘Cólumb. —. Mex. 32. Peru 37. Paris, 7. Okt. 5% Rente fin cour. 117. 90, 3% do. fik eour. 83. 50. Neapl. —, 5% Span. Rente 363. Pass. —. - Wien, 8. Okt. 5% Met. 1123. 4% do. 101. 3% do. T7. Bank- Actien 1€O0!. Anl. dé 1834 1683. de 1839 129. Nordb, 204. Gloggn. 1345, Mail. 1215. Liv. 114. Ppesth. 1085. Budw. 881.
5% Span. 22. Zinsl. 74. Preuss. Pr. Sch. _— Pol. —,
Búürik-Actien p. ult, Stiegl. 90. Ine 59 7,
Meteorologische Beobachtuugen.
Nach einmáliger _Béóbacktung.
Abends 10 Uhe,
Mörgens 6 Uhr.
Nachinittágs 2 Ubr.
1845. 11. Okt.
Lustdruck 333/33'"Par.|333,34/Par.'333,36""Par. Quellwüriwnée 7,409 R. Luftwärme …. .|-+ 7/0 R.|4+ 112° R. 4+ 7,4° R.| Flusswärins 9,4° R. Thaupunkt ..,, + S7? R. 9,0° R. -+ 6,29 R. | Bodéeniräri6é 9,99 R. Dunstsättigung .| 90 pet. 84 pet. 91 pet. Ausdünbstuhg 0,003''Rh. Wetter .….. halbheiter, héiter. hálbheitèr. | Niederschlag 0.
NW. NW. NW. Würmewechzel +-11,3° Wolkenzug .…. — NW. — -+ 54° R.
Tagesmittel: 333,34" Par... +8, û.. +7,0° k... 88 pci. NW.
Königliche Schäuspiéle.
Montag, 13, Okt. Zin Shauspielhause. 167sstte Abönitrments- Vorstellung. Zum érsténmale: Lady Ellen, Lustspiel în 3 Abih., von
L. Mühlbä@h, PLA: Solotanz. t, 168ste Schauspielhgüs=-
Dienstag, 14, O Im Opernhause. Abonnements-Vorstellung: Die Marquise von Villette. Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Verstellung werden Billets zu dei gewöhnlichen Opern= haus-Preiscn verkauft.
Die Opernhaus=Abönnements find nah §. VIL der be ebenden Kontrakte an diesem Tägé nicht gültig; dagegen wird das S{häuspiel= haus-Abonnement zu der Vorstellung: Die arquise von Villétte, în dâs Opérnhaus libertrágéêni. Gee ti
Die resp, Jnhaber von reservirten Opernhaus- Pläßen, welche bitth diè Uéberträgüuüg des Schauispiélhaus - Abonnémeñts in das Opernháus, üach §. VIIL der Be agung gon 9: Dezember 1844, theilweise verändert wetdén , haben dié Billets bis viitag, den 13ten d, Mittags 2 Uhr, im Verkaufs-Büreau abholen gu lassen.
Im Schauspielhause: 4te französische Abotinèments- Botstéllitig :
La seconile représéñtátion de: La grâte de dièu, drämé-vaude-
villé eñ 5 aëtes. ;
Mittwvod, 15, Oli, J Opétnhaüsé. 119i Aböjtnétitité= Vöfkstelluig. Zur Féier des Allerhöchsten eburtsfestes St. ust bés Königs: Festreds, gédihtet von F. Förster, gesproden von Chaxr=- lotte vôñ P, Pierauf, zum erstenmale ; Catharina Cornaro, große Oper it 4 Abth: von St. Geörges und Büssel; Mrisik von Fr. Lachz ner, Ballets vón P. Taglioni. Die üen Déétörationert sind von dé Königl, Decorationsrälern Gerst, Gropius und Köhlèr. Arfctig
6 Uhr,
R E R S T I M O I S R E M E R EEENE i K TNERD
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