1845 / 293 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

erstenmal nah seiner Zurückkunft von London der Königin wieder vor, Diean Abend Fi S Minister-Präsident, General Narvaez, in sei- nem mit großen Kosten ganz neú eingerihteten Hause zur Feier des Tages ein Diner, zu welhem sämmtliche Minister, einige Granden und Generale und die Chefs der fremden Gesandtschaften eingeladen sind. Alle öffentlihen Gebäude und sehr viele Privathäuser sind länzend erleuhtct. i f ‘Die Modferià hat den Präsidenten des hiesigen Obergerichtes seiner Stelle entseßt, weil er weder den revolutionairen Reden, welche die Herren Lopez und Madoz in der öffentlichen Gerichts - Sibung hielten, sich widerseßte, noch au den tumultuarishen Beifallsbezeu- gungen, durch welche die Zuhörer die Würde des Gerichtes entweih- ten, Einhalt zu thun für gut fand. Ï

Die Regierung hat aus Tunis folgende Nathrichten erhalten : Am 3. April wurde in dem dortigen spanischen Konsulate eine Streit- sache zwischen einem sardinischen Unterthan, dem Arzte Sipione, und ‘einem Spanier, dem Dr. Mascardo, verhandelt, Ersterer wurde in die Prozeßkosten verurtheilt, allein der sardinische Konsul weigerte si, das Urtheil zur Vollziehung zu bringen und das spanische Konsulats= Dokument zu unterzeichnen. Die diesseitige Regierung genehmigte das Verfahren ihres Konsuls, und beauftragte ihn, alle Beziehungen mit dem sardinischen General - Konsulate abzubrehen. Leßtere Behörde seßte am 30. August die sardinischen Unterthanen in Kenntniß von diesem Umstande. Der eigentliche Urheber dieser Zwistigkeit soll der sardinische Vice-Kousul in Tunis, Herr Persico, sein.

Das hiesige Artillerie-Corps hat in der Nähe der Stadt, trob der ungünstigen Witterung, ein Lager bezogen, mehrere Werke ange- legt, und stellt täglich Uebungen, sowohl im Scheibenschießen als auch im Bombenwerfen an. Die übrigen Truppen der Hauptstadt haben auch mehrere Wochen im Feuer exerzirt und verschiedene Manöver ausgeführt, Die Zöglinge der Kriegsschule wurden gleichfalls auf ihren künftigen Beruf praktis vorbereitet, und auf versdhéébeiten an- deren Punkten der Halbinsel wurden die Truppen einige Wochen hin- durch im Manövriren geübt. Alle diese Umstände, und die große Thätigkeit und Strenge, welche der Kriegs-Minister Narvaez entwidckelt, tragen dazu bei, die spanische Armee einer Stufe der Vollkommenheit entgegenzuführen, auf der sie sih zu keiner Zeit befand, und die nur von der ärgsten Verblendung verkannt werden kann. Die gesammte Infanterie besteht gegenwärtig aus 4151 Bataillonen, die Kavallerie aus 73 Schwadronen. Diese Truppen sind folgendermaßen vertheilt : In Neu-Castilien 21 Bataillone und 20 Schwcdronen. Jn Catalo- nien 25 Bataillone und 8 Schwadronen. In Andalusien und Ceuta 16 Bataillone und 4 Schwadronen. In Valencia 16 Bataillone und 4 Shwadronen. Jn Galicien 10 Bataillone und 1 Schwadron. Jn Aragonien 12 Bataillone und 8 Schwadronen. In Granada 11 Ba- taillone und 4 Schwadronen. Jun Alt - Castilien 11 Bataillone und 4 Schwadronen. Jn Estremadura 4 Bataillone und 4 Schwadronen. In Navarra 9 Bataillone und 4 Schwadronen. Jn Burgos 7 Ba- taillone und 7 Schwadronen. In den baskishen Provinzen 8 Ba- taillone und 4 Schwadronen. In den balearishen Jnseln 3 Batail= lone und 1 Schwadron. Jn den fanarishen Jnseln 1 Bataillon.

Der Marine - Minister ist von hier nah Cadix abgegangen, um dort einige Kriegsschiffe, auch das von dem Infanten Don Enrique befehligte, so wie das dortige Arsenal, in Augenschein zu nehmen,

Zum Behufe der bevorstehenden Munizipal-Wahlen der Haupt- stadt ist ein Verzeichniß der höchstbesteuerten Einwohner angefertigt worden , welches gar seltsame Ee zum Vorschein bringt. Die meisten Abgaben. entrichtet Herr Salamanca, nämlich 24,000 Realen (1200 Piaster). Auf ihn folger neun andere Banquiers, von ‘denen der am wenigsten belastete 7712 Realen zu entrihten hat. Dagegen bezahlt der erste spanishe Grande, der Herzog von Medina Celi, nur 445 Realen und die übrigen noch bei weitem weniger. Hierbei kom- men jedoch nur diejenigen Steuern in Betracht, welche sie als Ein= wohner von Madrid zu entrichten haben.

Zur Beurtheilung der Reprásentatious : Frage in Schweden.

Die Repräsentations -Frage hat neuerdings in Schweden eine

entschiedene Wichtigkeit erhalten. Es dürfte daher nit ohne Junteresse sein, über die vershiedenen Vorschläge zu ihrer Lösung als eine ge-= wichtige Stimme in der Sache die Ansichten des Grafen Björnstserna zu vernehmen, wie. er sie in einem vor einiger Zeit im s{chwedischen Ritterhause gehaltenen Vortrage entwickelt hat, den wir hier auszugs- weise mittheilen wollen : / „Das Ziel, welches wir erstreben, i, durch eíne verbesserte Repräsentationsform den allzu verwickelten Gang der jeßigen Staats- Maschine, wo die Friction einen großen Theil der Kraft verzehrt, zu ver- einfachen, durch diese Vereinfahung die materielle Entwickelung des Landes möglich zu machen und mít Beibehaltung der dur langes Herkommen ge- heiligten Rechte dem schwedischen Volke alle die politische Freiheit zu geben, welche mit der Erhaltung der geselligen Ordnung bestehen fann,

Dies ist das Ziel, welches wir vor Augen haben; inwiefern wir den rechten Weg gegangen sind, um dasselbe zu erreichen, das ist die Frage, die ih nun untersuchen will. :

Die Weltgeschichte bezeugt, daß in constitutionellen Staaten politische Freiheit, mit geselliger Ordnung verbunden, nicht anders bestehen kann, als vermittelst eines Systems des Gleichgewichts zwischen den Elementen, welche die constitutionelle Monarchíe bilden, dem monarchischen, dem fonservativ- aristokratischen und dem progressiv-demokratishen. Wird cines dieser Elemente unterdrückt, so kommen díe beiden anderen in Streit mit einander und fämpfen so lange um die Gewalt, bis das eine allein herrscht, woraus entweder Despotismus oder Anarchie entsteht,

Dieses System des Gleich ewicht s haben alle Repräsentations- Vorschläge, welche Gegenstand unserer Ueberlegung sind, übersehen, sie gehen alle mehr oder minder darauf aus, das fonservatíve Element zu un - terdrücken, ohne welches die beiden anderen bald mit einander in Streit fommen müssen z daß dieser Fehler den vorgelegten Vorschlägen zur Last fällt, will ih nun zeigen. Jch will mit des Herrn Ek holm Vorschlag, fast überein- stimmend mit einem von einer Gesellschaft: Freunde der Reform aus- gearbeiteten , den ein Mitglied dieser Kammer, Herr Emil von Troil, heute eingeliefert hat, anfangen,

Die hauptsächlihsten Gründe dieser Vorschläge sind dem Vorschlag des Constitutions - Ausschusses von 1840 und 1841 entnommen, sie sind jedoch insofern \chlechter, da sie eine inkonsequente Nachahmung desselben sind, welche Umwege macht, um dasselbe gefährliche Ziel zu erreichen,

Sie schlagen ein Zwei-Kammer-System vor, aber geben in der That nichts als ein Ein-Ka mmer-Spystem, und zwar von dem sch le ch- testen Schlage, da die eine Kammer von der anderen gewählt werden soll,

Sie schlagen: die Aufhebung der Standeswahlen vor, be- halten dieselben aber für den Bürgerstand bei, weil sie den Städten ein besonderes Repräsentations -Recht geben, welche nur von zünftigen Bürgern bewohnt werden.

Sie schlagen allgemeine W-eahlen vor, aber mit einem Census, der das Prinzip allgemeiner Wahlen vernichtet, Sie geben den Städten direkte Wahlen, aber das Land muß sich mit indirekten begnügen.

. Der n diesen Vorschlägen Ergen eros Wahl-Census, der niedrigste in Europa, würde folgendes Resultat geben :

Der Bau ernstand würde für seine 41,000 Mantal 246,000 Wahl- stimmen erhalten,

Der Adel für seine 13,000 Mantal 78,000 Stimmen.

Unadelige Standespersonen für ihre 7000 Mantal 42,000 Stimmen,

Geistliche und Bürger auf dem Lande für ihre 4000 Mantal 24,000 Stimmen,

1336

Wir sehen ne, aus de RONS uni ZO Stimmen mehr erhielte, als alle die übrigen Staatsbürger zusammen.

' albe niht genug bdrlts ‘da die Zahl der Stimmen zur Wahl nicht in derselben Proportion wie die Mantal steigt, so folgt daraus , daß der Adel, welcher die aron “Ada besigt, noch die Hälfte seiner Stimmen für die Wahl verlieren würde *), f

Dur das vorgeschlagene Wahlgeseß würde also der Bauernstand allein herrschend e E Gesehgebung werden, zu geringem Nutzen für ich selbst und für das Land. E " ‘Das pr: Mer Gn Verhältniß beweist die reine Unmöglichkeit, das Prinzip gemeinsamer Wahlen ohne einen höheren E als den jeßigen des Bauernstandes anzunehmen. Wird das Wah ret für min- der als 5 Mantal ertheilt, so wird der Bauernstand allein regieren; mit % Mantal als Minimum kann das Prinzip gemeinsamer Wahlen eingeführt werden, So lange der Bauernstand Wahlrecht für jeden Bruch eines Man- tal begehrt, is keine denkbare Repräsentations-Veränderung möglich,

Ich gehe nun zu dem von Heëirn Akerman gemachten Vorschlage über, welcher nah dessen Angabe von einer Gesellschaft von Mitgliedern der Ritterschaft und des Adels ausgearbeitet sein soll.

Dieser geht ganz nts von einem Zweikammer-Sÿystem aus und sept die Zahl der Mitglieder der einen Kammer auf 100, die der an- deren auf 200 an. Dagegen habe ih nichts zu bemerken; um so mehr aber gegen die vorgeschlagene Zusammenseßung dieser Kammern.

Die Mitglieder der oberen Kammer sollen ihren Siy in derselben ver- lieren, sobald sie ein Alter von 65 Jahren erreicht haben! Wenn das aber

elten soll, warum soll dann z. B. nicht der Richter sein Recht, die Ge- Pepe anzuwenden, in diesem Alter verwirkt haben? Die Ausübung

größere intellektuelle Anstrengung, als die Mitgliedschaft in einer geseßgebenden Kammer, wo. 100 Personen einander unterstüßen. Man isst der Ansicht, Nich ter müssen unabseybar sein, um unabhängig zu sein, warum will man denn den Gesetzgeber von neuen Wahlen abhängig machen? Jm Alter von 65 Jahren haben die Meisten noch den vollen Gebrauch ihrer intellektuellen Kräfte und verbinden damit Erfahrung und Ruhe im Urtheil ; die Juli-Revo- lution selbst hai für die itglieder der oberen Kammer das Prinzip auf Lebenszeit beibehalten, das einzige rationelle, sowohl für Ge- seßgeber als Richter, ohne welhes alle Kontinuität der Prinzipien in der Geseßgebung verloren gehen würde. ] L

Wenn Herrn Akerman's Vorschlag \{chöne Phrasen für den Adel ent- hält, so giebt er dagegen diesem Stande um \o weniger Stimmen. Er soll im Ganzen 25 Stimmen in der cinen Kammer und keine in der anderen, überhaupt also !Z aller 300 Stimmen erhalten, statt des ihm jeßt zukommenden Viertels.

Das Land soll nach diesem Vorschlage seine Vertreter distriktweise wählenz aber warum nah Distrikten? In einem Distrikte kann es ja mehr als eine Person, die zum Mitglied der oberen Kammer paßt , geben, und in einem anderen feine; warum soll dann der Unfähige in einem Distrikte gewählt, der Fähige in dem anderen ausgeschlossen werden? Ueberdies müssen Lofal-Jnteressen in der oberen Kammer minder ihren Ausdruck finden, als allgemeine; jene gehören der Zusammensegung der niederen Kammer an.

Zsst aber, wie ih bewiesen zu haben glaube, die obere Kammer nach dem Vorschlage des Herrn Aferman nicht gut zusammengeseßt, so ist es die niedere Kammer noch mehr. Jn diese wirst er eine Klasse der Land- leute hinein, die keinen größeren Grundbesig als ein Mantal haben darf.

Er macht also den Vorschlag, ein Maximum des Vermögens für die Ausübung des Wahlrechts zu bestimmen, statt des allgemein angenom- menen Prinzips, ein Minimum zu bestimmen. Dieser Klasse giebt Herr Akerman nicht minder als 75 Pläye in der niederen Kammer, welche zu- sammen mit den 45 Abgeordneten, welche die Städte wählen sollen, nah einem Census von 9500 Rthlr, Reichs-Schulden-Zettel (nicht voll 200 Rthlr. preuß. Cour., also einen ahtmal niedrigeren Census, als welchen die Freunde der Reform vorschlagen) cine Majorität von 120 gegen 80 bilden würden, bestehend aus den ärmsten Klassen der bürgerlichen Gesellschaft.

Aus diesen Gründen kann ich niht umhin, Herrn Akerman's Vor- shlag nahdrücklich zu bestreiten,

Nächst dem Vorschlage des Herrn Akerman kommt der Reihe nah

des Richteramtes erfordert eine

der des Herrn Lagerhjelm., Jm Ganzen is dieser Vorschlag der am wenigsten irrationellez er könnte als eine Uebergangsbrücke von der jeßigen vierkammrigen Repräsentation zu einer zweikammrigen die- nen, wenn er niht auch mehrere große Jrrthümer enthieltez zu diesen muß ih zunächst rechnen, daß die Ritterschaft und der Adel mit einem Grundbesiß von 100 Millionen Thalern nicht eine einzige Stimme in der untern Kammer erhielte, wicwohl gerade in dieser der Betrag der Abgaben, so wie ihre Vertheilung, hauptsächlich entschieden werden sollte. Eine unfehlbare Folge davon wäre die Aufhebung der Grundsteuer für steuerpflihtigen Grundbesiß, ohne irgend einen Ersay für steuer- freien Grundbesiß, oder auch, daß die steuerfreien Güter mit derselben Grundsteuer beshwert werden würden, als die steuerpflihtigen, was jeyt immer lauter bei jedem Reichêtage gefordert wird und von dem Adel ernst- lih beachtet zu werden verdient.

Soll dem Adel Gerechtigkeit widerfahren, so muß er statt seiner jeßigen Berechtigung zur Vertretung eine gewisse Anzahl Stimmen in der oberen Kammer haben und für seinen Grundbesiß eine gewisse Anzahl Stimmen in der niederen Kammer, was ohne Unbilligkeit ge- gen die übrigen Stände leiht ausgeführt werden fann,

Ein anderer großer Fehler in Herru Lagerhjelm's Vorschlag ist der, daß die obere Kammer jeden Reichstag neu gewählt werden soll; welche Stabilität im Prinzipe kann man von einer solchen Kammer er-

warten? (Schluß folgt.)

Handels - und Börsen- Nachrichten.

Berlin, 21, Okt, Durch Ankauf von preußischen Staatspapieren war die Stimmung anfangs der Börse günstiger, obschon das Geschäft ohne Umsay blieb. Später stellte sih wieder eine entschiedene Flauheit ein, welche, durch bedeutende Verkaufs - Ordres veranlaßt, bis zum Schluß der Börse anhielt.

“Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 20. Oktober 1845.

Zu Lande: Weizen 3 Nihir., auch 2 Rthlr. 24 Sgr. ; 27 Sgr. 7 Pf., auch 1 Nthlr. 26 Sgr, 5 Pf.z große Gerste 1 Rihlr, 12 Sgr. ; kleine Gerste 1 Rthlr, 13 Sgr. 2 Pf., au 1 Rihlr. 8 Sgr. 9 Pf.z Hafer 1 Rthlr. 6 Sgr,, auch 4 Nthlr. 1 Sgr. 2 Pf

Zu Wasser; Weizen (weißer) 3 Rihlr. 1 Sgr. 2 Pf., au 2 Rihlr, 27 Sgr, 7 Pf. und 2 Rthlr. 24 Sgr.; Roggen 1 Rihlr. 27 Sgr. 7 Pf., anch_ 1 Rthlr, 26 Sgr. 5 Pf.z Hafer 1 thlr, 1 Sgr. 2 Pf. , auch

28 Sgr. 10 Pf. Sonnabend, den 18, Oktober 1845. Das Shock Stroh 9 Rthlr., au 7 Rthlr, 15 Sgr. Heu 1 Rihlr, 5 Sgr,, au 22 Sgr. 6 Pf,

Roggen 1 Rihlr.

Der Centner

*) Nah einer Berechnung des Grafen Andckarsvärd, welche’ er sei- ner Aeußerung auf dem Nitterhause beige hat, würde die Zahl der Wählerstimmen für jeden Stand folgendermaßen ausfallen :

die Nitterschaft und Adel

der ge Stand

der Bürgerstand Ü nichtadelige Standespersonen 11,594

zusammen 22,771

der Bauernstand 74,944 Der Bauernstand allein würde also 35 mal mehr Stimmen bei den Wah- len erhalten, als alle übrigen Stände zusammen.

Berliner Börse. Den 2Il. Oktober 1845.

Pr. Cour. Brief. | Geld | Gew 97% | 977 [1.Powd Bizeub. do. do. Prior. Obl. 854 Mgd. Lpz. Kisenb. 977

Actien.

Zk.

Fonda«.

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Si. Schuld-Sch. Prämien - Scheine d. Seeh. à SO T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadi- Obligatiouen Dauz. do. in Th. Westpr. Pfaudbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfaudbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. de. Schlesische do. do.v.Staat g.Lt. B.

i111]

de. do. Prior.Obl Bel. Aub. abgest. do. do. Prior.ObL Düss.Elb. Eisenb. do. do. Prior.ObI. Rhein. Eisenb.

do. do. Prier.ObI. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L.A do. Prior. do. Lt. B. B.-S1.E.Lt.A. o.B. Magd.-Halbst.Eb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. ObI. Bonn-Köluer Ssb. Niedersch.Mk.v.e. do. Priorität

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2 Mi. 3 Mi 2 Mi. 2 Mi. 2 Mi, 2 Mi 8 Tage 2 Mi. 2 Mi. Z Woch.

Amsterdam do. Hamburg doe.

Augsburg Breslau

Leipzig 1n Courant im 14 Tbl. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. südd. W... .....…. 100 F1I. Petersburg 100 SRbI.

Answüärtige Börsen.

5% Span, Ÿ Preuss. Pr. Sch. —, Pal,

Amsterdam, 17. Okt. Niederl. wirkl. Sch. 604.

3% do. 383. Ausg. —. Pass. 613-, Zinsl. —. 4% Russ. Hope 927.

Antwerpen, 16. Okt. Zinsl. —. Neue Anl. 205-,

Paris, 16. Okt. 6% Reute fin cour. 118. 15. 3% Neapl. —, 5% Span. Rente —, Pass. —.

Wien, 17. okt. 5% Mei. 1124. 4% do. 101 Br. 3% do. 77 Br, Actien 1614. Anl. de 1834 1595. de 1839 1303. Nordb. 2137. Gloggn, Mail. 1227. Lir. 117%. Pesth. 1105. Buadw. 883.

do. fia conr, §,

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Ubr.

Nach einne

Morgens | Nachmittags Beobachtug,

6 Ubr. 2 Ubr.

Luftdruck 336/30'’’Par.|333,92’’’Par.|333,00’'’Par.

Luftwärme . + 6,7° R.|-+ 10,0° R. -+- 7,0° R.

Thaupunkt …. 4+ 3,/,1° R. 7,0° R.\4+ 3,9° R.

Dunstsättigung .| 74 pCt. 74 pct. 78 pCt. Regen. regnig.

W. W. Wüärmewechsel +

W. p + 5/5° B,

Tagesmittel: 334,41’! Par... +7,9° R... 4-4,17° R... 75 pCt, Wi,

1845. 20. Okt.

Quellwärme 7,1 | Flusswärme 6,9! Bodenwärme 70 Ausdünstung 0/00 Niederschlag 0/101

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 22. Okt, Jm Schauspielhause. 173ste Abonnent Vorstellung: Der zerbrochene Krug. Hierauf: Er muß aufs Un

Wegen Heiserkeit des Herrn Grua kann das Schauspiel: 1 Marquise von Villette, nicht gegeben werden,

Donnerstag, 23, Oft, Jm Opernhause. 123ste Abonne Vorstellung. Auf Höchstes Begehren : Catharina Cornaro, 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlien D haus-Preisen im Billet-Verkaufs-Büreau des Schauspielhauses vei

Im Schauspielhause. 7te französische Abonnements-Vorstll La première représentation des Deux filles à marier, vaude nouveau, par Amédée de Beauplan.

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 22. Okt. (Jtalienische Opern - Vorstellung) ® von Chamouni. Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Anfang halb 7 Uhr. | j

Donnerstag, 23, Okt. Der ewige Jude, dramatisches & in 5 Abtheilungen, Nah dem Französischen des Eugen S! die deutsche Bühne bearbeitet von Karlschmidt.

Freitag, 24, Oft. Der ewige Jude.

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, ginkeisen,

Gedruckt ín der Decker schen Geheimen Ober - Hofbuchdrudett

6 293.

Beilage zur Allgemeinen Preußischen Zeitung.

C S E 1337 Mittwoch den 22îen Öft,

In halt.

ih. Paris, Depeschen aus Algier, Organisation der al-

Ee Juden-Verhältnisse. Spaniens Zustände, Ee f derlande, Aus dem Haag. Der mißlungene Ansiedelungs-Versuch Guyana. j

gal, Schreiben aus Lissabon. (Hofnachricht ; erwarteter Besuch ; Herzogs Ferdinand von Sathsen-Koburg; Feier des Jahrestages der funst der Königin in Portugal Und des Todestages Dom Pedro's ; ngel des Wahlgeseßes; Oppositionsschrift Sa da Bandeira’sz; Costa bral's E M geregelte Verwaltung ; gebesserter Kredit; ungün- e Wein-Aerndte. i einigte Staaten von Nord-Amerika, London. Friedlichere ziehungen zu Mexifo. Zwiespalt im amerifanishen Kabinet, ormonen-Sekte. Auflösung des National-Konvents von Texas. jölferung New-Yorks,

Frankrei.

Paris, 15, Okt. Ein amtlither Bericht des Generals Lamoricière ran vom 1, Oktober bestätigt die Nachricht, daß ein Truppentheil '

200 Mann genöthigt gewesen, vor den Arabern die Waffen zu 1, Lamoricière erhielt diese Kuude durch ein Schreiben des Generals ignac vom 30, September, Am 27sten hatte Cavaignac, Postens Ain - Timmuschen besorgt, ein Detaschement aus 200 1 vom 15ten leichten Regiment und einer Abtheilung Zuaven jend, von Tlemsen nach jener Stellung abgeshickt, wo dasselbe sorgen des 28sten eintreffen sollte. À am Marabout von Sidi-Mussa, 13 Lieue von gt war, wurde es von einem von Bu-Hamedi angeführten zahl= 1 Gum umzingelt und streckte die Waffen. Näheres hatte La- ire noch nicht erhalten, Aus Oran hat man Nachrichten vom General Lamoricière, welcher mit einem Truppen-Corps vor- gen war, hatte seine Verbindung mit den Corps der Generale gnac und Korte bewerkstelligt, nbischen Reiter, der am 3ten eine Rekognoszirung unternahm, ei arabishe Häuptlinge, die vorzugehen sich weigerten, auf der : mit eigener Hand getödtet haben. as Journal des Débats berihtet, daß hinsihtlich der sse in Algerien die Regierung bereit- \ ahteten Herrn M, ] s in Marseille, der ahre zu dem Ende in : egengenommen habe. Kenntniß der orientalischen Sprachen seßten ihn in den Stand, Bedürfnisse und Wünsche der dortigen Juden kennen zu lernen, 1 habe sich sogar erboten, nah Algerien zurückzukehren, um das ohne Gefahr zu unternehmende Werk zur Ausführung zu brin- velhes für die algierishen Zustände von großer Wichtigkeit sei. D)s Journal des Débats wirft auch wieder einmal einen uf die Angelegenheiten Spaniens und findet in der That, daß nd noch entfernt ist von einem Normalzustande. „Die Ge-= i", sagt es, „sind in lebhafter Aufregungz die Ruhe wird zum bur verzweifelte . Versuche gestört; auf den Heerstraßen fin=- h bewaffnete Räuberbanden; die Regierung greift zu willkür- Maßregeln, woraus zu schließen, daß Geseße und Jnstitutio- jr noh nicht die zur Erhaltung der Ordnung und Einführung der en Reformen erforderlihe Stärke verleihen. Zwischen zwei jen Parteien in der Mitte, sieht sich das Ministerium Nar- jugleih bedroht von den Monarchisten, die von der Rükehr ehr oder weniger aufgeklärten Despotismus träumen und bei ilerus Unterstüßung finden, und von den Progressisten, die, ge- Umtrieben entsagend, \ich ofen unter ihre Fahne stellen und st| dahin streben, ihren Einfluß auf die Munizipalitäten, die bei mwvälzungen im Lande eine Rolle gespielt haben, wiederzuge- , um dann bei den nächsten Wahlen obzusiegen. Außerhalb wei großen Parteien giebt es nteressen, betrogener Hoffnungen, übertriebener Ansprüche, die sändiger Aufregung sich verschwören und die Gesellschaft in e erhalten. Die Minister sind zwar unter sh einig und darum auh die politischen Krisen der leßten Zeit glüdlich den, lassen aber zu oft ‘nach außen Mißtrauen und ht durhblicken, was ihnen selbst in den Reihen ih- hänger nicht wenig geschadet hat. So ist es ge- 1, daß die Regierung in der madrider Presse nicht Organ hat, das ihre Politik entshieden und nah allen igen hin vertheidigte. Die Journale der Moderados haben Eigene, daß sie sich zu keinem bestimmten politischen System 1, die Grundsäße der constitutionellen Regierun leidtfertia n und dem Kabinet große Schwierigkeiten \ha}ffen, sowohl hre Vorliebe für einzelne Minister, als durch den Haß, den [l gegen andere äußern. Diese sonderbare Lage wird sich enl) auch in den Cortes, namentlich bei Erörterung f alfrage bemerflich machen. Die Anarhie in den t war bis daher immer die vornehmste ind Revolutionen auf der Halbinsel. Das Ministerium mußte darauf denken, ihr ein Ende zu bereiten : nah langem Zögern ein allgemeines Steuersystem eingeführt, wogegen si,

Timmuschen, an=

endlich

ine starke Opposition im Lande und in der Presse erhoben hat.“ ournal des Débats tadelt die fonservativen Journale, hierin gegen die Regierung Partei genommen haben.

Niederlande.

Haag, 10. Okt. Der unglückliche Ausgang des holländischen Guyana zu Voorzorg eine Nieder-=

us dem hmens, im 1 U gründen, tsamkeit und ist ‘hien Kolonie olonisten, mít Ta gust waren bereits 59 Personen gestorben, 105, oder nah p, ahrichten 140, waren noch frank und 55 befanden sih auf P Ie der Genesung. Man schreibt dies Mißlingen hauptsächlich i des Ansiedlun y die Bedürfnisse der Kolonisten zu und klagt deshalb vor- ên General =- Gouverneur Elias an, der denn au von der

Die reberufen wurde, tr C ‘anlassung zu diesem Unternehmen gab der Umstand, daß elländ;andipirung der Sklaven in den englishen Kolonieen, -in eie gen Besißungen, namentli in Surinam, das Bedürf en lei rbeiter einzuführen, immer größer wurde, indem es den je diet Wurde, dur die Flucht über die benachbarte englische | q dreiheit zu gewinnen, Man beschloß daher, dem Arbeiter- Ÿ Uebersiede ung von Europäern zu genügen, und obgleich

ein trauriges Seitenstück zu dem Verunglüdken Santo Thomas in Guatimala. Die hollän= Allem wohlversehen, erlagen dem Klima, den

wegen

lein als das Detasche- f

Walsin von Esterhazy, Chef G

in Spanien eine Masse verein- ;

Quelle aller Unord= |

beschäftigt jeßt fast ausscließlih die öffentliche |

dem Elend, Nah dem leßten Bericht aus Surinam

s-Plabes und der Nachlässigkeit in der Vor- |

| H : solchen Unternehmens Wahlen diesmal der Gener / verheplle., - hielt man do das Gelingen desselben niht für un-= B ein Mann Ds Lx) ehamat ai ed so e Me von Seiten der Kolouial - Regierung auf zweck- | rakter, do durch seine Partei - Meinung er gilt befanntlih als DE “ge f eise f E die ersten Bedürfnisse der Kolonisten gesorgt wurde. | einer der Chefs der Septembristen, gehört aber zu jenem Theile der- me Bit babe eb niht, uud ein hiesiges Blatt bemerft, daß man selben, welcher jedes ungeseblihe, gewaltsame Mittel zur Erreichung Fbleuni S a E So wolle u s Unter des Triumphs seiner Sache zurückweist, sich verleiten lassen, eine Éleine LES lich in de R amen in er That in d Sthrist zu veröffentlichen, die, an den Kriegs - Minister Herzog von r Regenzeit (Mai Terceira gerichtet, von der Vorausseßung ausging, als wolle die Re=-

gierung dem Gewissen der Offiziere Gewalt anthun, sie zwingen, nur den ministeriellen Kandidaten ihre Stimmen zu geben. Diese Unter= stellung mußte begreiflicherweise für den Kriegs-Minister und das ge- sammte Ministerium eben so verleßend erscheinen, als für die Offiziere selb, die man so indirekt für fähig erklärte, gegen ihre Ueberzeugung zu stimmen, Diese sahen sich daher veranlaßt, in einer energisch ge- faßten Erklärung gegen die Schrift des Vicomte Sa da Bandeira, obglei derselbe als tüchtiger General bei der Armee in hoher Ach= tung steht und beliebt is, sehr bestimmt zu protestiren. Dergleichen Vorkommnisse sind immerhin höchst ärgerlih und dem allgemeinen In=- teresse wie ihren Urhebern nachtheilig.

Mit der Gesundheit des Herrn Costa Cabral, Grafen von To- mar, scheint es ziemli gut zu gehen, zum nicht geringen Aerger sei- ner Gegner, hatten Gerüchte in Umlauf gesebt, als wolle er eine Reise nah Paris, dann wieder nah Brasilien unternehmen, Die eine Angabe ist eben so ungegründet und erfunden als die andere. Der Minister hat so eben vom Könige der Belgier das große Band des Leopold-Ordens erhalten, und vom historish-geographischen Jn- stitut zu Rio Janeiro i ihm die Auszeichnung der Ernennung zum Ehrenmitgliede zu Theil geworden.

Die Verwaltung des Landes ist jeßt in allen Zweigen weit ge- regelter als früher, und wenn die Regierung auch noch immer mit Finanz - Verlegenheiten zu fämpfen hat, so ist doh auch in diesem Punkte eine bedeutende Verbesserung der Lage gegen früher bemerk- bar, das Heer wird regelmäßig bezahlt, ‘und ist eben darum der Ver= „führung und den geheimen Magjinationen der Klubs weniger zugäng- lih; auch die aktiven Staatsdiener wenigstens erfreuen sich einer besseren Lage, da i g werden. Das neue Steuer - Sy zuträglich, di Ä Ordnung j gleit der Erhebung beträhtliÞ zugenommen, und da die Zinsen der Staatsschuld von Semester zu Semester ridh- tig bezahlt werden, so behauptet sich auch der Staats = Kredit in gutem Stande. Am 30steu ließ die Junta des öffentlihen Kredits in Gegenwart des Finanz - Ministers und der geseßlich erforderlihen Zeugen mit den üblihen Formalitäten eingelöste Papiere der inneren Staassschuld im Betrage von 5733 Milreis, von verschiedenen Zins- Kategorieen von 3 bis zu 6 pCt.; dann 1,907,327 Milreis in unver= zinslihen Schuldbriefen, und 8309 Milreis in Papiergeld öffentlich verbrennen, und zugleich wurden 1500 Pfd, St. des 5proz. londoner Anlehens zu 2 Millionen vom Jahre 1831 gelöscht, und in denselben Betrag vou 5proz. konvertirten Obligationen umgewandelt, Die Sparkassen gewinnen auch in Portugal, besonders in Lissabon selbst und den anderen größeren Städten immer festeren Grund, die Ein-= lagen mehren sich zusehend. Mit dem Straßenbau wird es endlich wirklich Ernst, Die Arbeiten an der Straße von hier nah Torres- Vedras sollen in der nächsien Woche son, nach einer offiziellen An= fündigung im Diario und dem Beschlusse der Gesellschaft de las Obras publicas beginnen, und von Seiten der Regierung is denselben jede fördernde Unterstüßung zugesagt. Es scheint, die Gesellschaft will ein Anleheu in England unterhandeln, um mit aller Kraft ans Werk shreiten zu können.

Die Nachrichten aus den Weindistrikten am Duro über das Er- gebniß der Weinlese lauten ungünstig. Die heftigen Regengüsse ver= hinderten die Reife der Trauben, und der Wein wird daher von \{hlechter Qualität sein. Zu Braga sind öffentliche Gebete um Aen= derung des Wetters angeordnet, Aus Madeira sind im lebten Halh= jahre 4219 Pipen Wein ausgeführt worden. Da die Bevölkerung dort jeßt über 26,000 Feuerstellen zählt, \o hat die Munizipalität eine Bittschrift um Vermehrung der Zahl der Cortes-Deputirten von Ds auf vier an die Königin gerichtet, die auh an die Cortes fommen wird,

man si Feineêweges die Schwierigkeit eines

Dauer sie

ändigen Südwind der 2

l Udwinde aus dem | Erdreiche Dünste entwidelt, die der Gesundheit äußerst nach thelia sind, Auch scheint das Dampfschiff „Curaçao““, welches bestimmt war, die Schiffe „Susanna Maria“ und ,-Nordholland“,, auf welchen \ich die ersten 190 Auswanderer unter Herrn Coppyn befanden, den Fluß Saramacca hinauf nah dem Ansiedelungsplaß zu \{chleppen, voin Gouverneur Elias zu eigenen Zwecken verwendet worden zu sein; darüber gingen ihnen vierzehn Tage verloren. Auch war der Boden niht, wie es verheißen worden, dur Neger vorläufig umgebrochen Wohnungen für 90 vollständige Familien 1 und die Niedergeschla- Uebershwém= omes die Ufer Während sie langte wenige Wochen Suse 6 d aut Herrn van den ) eue bereits auf jenen Schiffen ( zwei Menschen starben auf der Reise R un Q , ffe in Boorzorg erst fürhterlich um sich. Von Seiten der Regierung | waren nur zwei Aerzte bei den Unglücklihen anwesend, die fast ohne j Beistand mit dem Tode rangen, während die Zurüdckbleibenden Angst- _ geshrei ausstießen oder unter lautem Wehklagen die Verstorbenen, zu | welchen au der Pastor Coppyn gehörte, in den Boden verscharrten, | Dies traurige Ereigniß, welches das Vertrauen in die Kolonial- Ver= waltung sehr erschüttert i hr zu beklagen, da bei dem

in Morast umgewandelt. noh selbst kein Unterkommen gefunden bätte , später {hon der zweite Zug Auswanderer an : Brandhoff. Inzwischen war die ¡| ausgebrochen,

Portugal

A Lissabon, 4, Okt, Der Königliche Hof hat nun die Som- mer-Residenz zu Cintra für dieses Zahr definitiv verlassen und den Palast von Belem wieder bezogen, wo er den Winter über auch wohl bleiben wird. Jn der Nähe dieses Palastes ist ein s{ónes Hotel

, gemiethet worden, wo man eben mit den nöthigen Einrichtungen

: zur Aufnahme des Herzogs Ferdinand von Sachsen-Koburg, Vaters des Königs, und des Prinzen Leopold, jüngsten Bruders desselben,

; beschäftigt ist, Auch hier hört man diesen jungen Prinzen vielseitig als den Kandidaten um die Hand der Königin Jsabella von Spanien

| bezeichnen, welcher die meisten Aussichten habe, und man will sogar

j dessen jeßige Hierherkunft mit diesem besonders von England unter- stüßten Plane in Verbindung bringen. In Portugal, wo es dem König Ferdinand gelungen iß, si die allgemeine Liebe des Volks zu erwerben, sähe man das Zustandekommen dieses Vermählungs - Pro- jefts nicht ungern, da man glaubt, daß aus einer innigeren Verbin-

| dung der beiden regierenden Häuser von Portugal und Spanien au für die nahbarlichen Verhältnisse der beiden Länder ersprießliche Folgen erwachsen könnten. 5

Jn den leßten vierzehn Tagen wurden hier mehrere für das ganze Land wie für die Königliche Familie insbesondere denkwürdige Tage feierlich begangen, nämlich am 22sten der eilfte Jah-

restag der Ankunft der Königin in der Hauptstadt Portugals, zwei | Tage darauf der Todestag des verstorbenen aisers von Brasilien Vaters der Königin, dessen Andenken erst jeßt unter dem Volke im- mer mehr die verdiente Anerkennung findet, Den ganzen Tag hbin=- onenschüsse von den Batterieen des St. eorg- t legsschifen im Tajo wieder. Dem feierlichen Trauer - Gottesdienst in der St. Vinzenz = Kirche wohnten bie beiden Majestäten mit ihrem ganzen Hosfstaate, die Minister, das gesammte diplo= matische Corps, die höchsten Civil- und Militair - Behörden und ; das Offizier-Corps der Garnison , so wie eine ungeheure Volks= | menge aus allen Klassen der Einwohner der Hauptstadt, alle in tiefster Trauerkleidung, bei. Die fonservativen Blätter, welche sämmtlih mit \{chwarzem Rande an diesem Tage erschienen, widmeten dem so früh, 2 vollsten Manneskraft dahin geschiedenen „Befreier“ eigne Ar- tifel, worin an die großen Verdienste desselben um Herstellung der __ geseblihen Ordnung in Portugal erinnert ward. Die Oppositions= , blätter dagegen gaben auch bei diesem Anlasse wenigstens durch ihr : Schweigen den Groll und Haß gegen die jeßige Ordnung der Dinge | zu erkennen. Dies konnte Niemanden unerwartet sein, da man schon | gewohnt is, sie ihre engherzigen , “Fleinlihen Parteirücksihten selbst da ; voranstellen' zu sehen, wo ein allgemeines Jnteresse nur Manifestationen eines gemeinsamen Gefühls der Anerkennung und des Dankes hervor= | rufen sollte. | Veber die zu Gunsten des Ministeriums ausgefallenen Wahlen |

Vereinigte Staaten von Uord- Amerika.

London, 15. Okt, Das Post - Dampfschiff „Britannig“/ hat gestern nah Liverpool Nachrichten aus New-York vom 30, Sep- tember überbraht, welche sehr friedlih lauten und sogar die baldige Wiederherstellung der freundschaftlichen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu Mexiko in Aussicht stellen. Es heißt, der Präsident Polk habe einen eigenhändi i denten von Mexiko g schrieben und demse e der Unterhandlungen darin vorgeschlagen. Vom General Taylor waren aus Corpus Christi (Texas) Depeschen bis zum 14, September eingegangen, die nihts von Belang meldeten. Der mexikanishe General Arista hatte sid jedoch ohne Begleitung einer militairishen Streitmaht in Mier gezeigt, und von einer Konzentrirung mexikanisher Truppen am Rio Grande verlautete nihts, Die Nathrichten über die inneren Angele- genheiten der Vereinigten Staaten sind unbedeutend, Jm Kabinet des Herrn Polk herrschte Meinungs - Verschiedenheit, wie es heißt, über die Tariffrage, so daß. vor der Versammlung des Kongresses vielleiht noch die Reorganisation desselben nöthig werden dürfte. Herr Buchanan, Staats=Secretair der auswärtigen Angelegenheiten, soll, wie verlautet, die durch den Tod des Richters Baldwin an dem obersten Gerichtshofe der Vereinigten Staaten erledigte Stelle ein- nehmen und derx Marine - Secretair, Herr Bankroft, einen Gesandt- schaftsposten erhalten, doch erwartet man auch von diesen Verände- rungen noch keine Uebereinstimmung im Kabinet und Feinen Frieden für Herrn Polk, welcher Lebtere beständig zwischen den beiden herr= henden demokratishen Parteien {wankt, den Van Buren-Männern und den Anti-Van-Buren-Männern, der „alten und jungen Demo= E ¡ Das neue Organ der leßteren ist das“ Washington

ournal.

Aus Warsaw im Staate Illinois wird unterm 17, September von einem neuen Konflikt der Mormonen-Sekte mit den dortigen Bewohnern béêrichtet, wobei mehrere Menschen das Leben verloren haben. Man scheint dort entshlossen, die fauatishe Sekte aus dem Staate zu vertreiben. Gegen den Anti-Rentismus im Staate New - York hat die Regierung so ernste Maßregeln getroffen, daß dem Unwesen wohl bald gesteuert sein wird,

Der National -Konvent von Texas hatte sich am 28. August, nachdem die neue Verfassung definitiv angenommen worden war, auf- gelöst. Eine von demselben Tage datirte Proclamation des Präsi- denten schreibt eine Volks - Abstimmung sowohl über die Verfassung als über die Einverleibung von Texas in die Vereinigten Staaten zum 13, Oktober aus,

ereifern sh die Organe der Septembristen noch immer in sehr er- da sie nach vergeblichen Versuchen, mit bewaffneter ¡ Hand die gegenwärtige Verwaltun zu stürzen, nun au auf dem | parlamentarishen Wahlplaße unter egen sind, Uebrigens sind auch bei diesen Wahlen die großen Mängel des portugiesischen Wahlge= seßes wieder ret auffallend hervorgetreten. Wenn auh die Vor-

| nahme der allgemeinen Wahlen in zwei Abstufungen unverkennbar | geeignet ist, die Heftigkeit des Zusammenstoßes der sih bekämpfenden | Parteileidenschaften einen bei diesem warmblütigen Volke mehr als irgend anderswo nöthigen Damm entgegenzuseßen, so. ist es darum fehlerhafte E‘urichtung, daß auch das den Urwahlen wenigstens berufen ist und so natürlich mit in die politischen Parteikämpfe hereingezogen wird. Jede Partei sucht da jedesmal auf die Offiziere des Heeres Einfluß zu erlangen, deren Stimmen für die Männer ihrer Wahl zu gewinnen, und {hon darum kann es niht Wunder nehmen, wenn so

| oft bei den politishen Umwälzungs - Versuchen das Militair - Element einen hervorragenden Antheil genommen, nicht selten, wie die neuesten Erfahrungen des Aufstandes von Torres Vedras und Almeida unter

| Leitung des Grafen Bomfim bewiesen haben, sogar den Anstoß dazu gegeben hat. Selbst Männer von anerkannt tüchtigem- Charakter, über deren Treue und Ergebenheit für den Thron kein Zweifel ob-

| walten kann, haben \ich in Golge dieser unangemessenen Ausdehnung des Wahlrechts shon zu Jrrthümern verleiten lassen, diè, wenn auch | niht immer von unmittelbaren Gefahren begleitet, doch stets eine | schlimme bli auf den Geist des Heeres äußerten, das durch zahlreihen Klubs ohnedies immer bearbeitet wird und Verführung ausgeseßt ist, So hat unmittelbar vor den

bitterter Weise,

| do eine unverkennbar sehr

, Militair zur Theilnahme an

| die _\o der