1845 / 306 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Die JIndependance sagt über die in Frankreich verlautenden Ansichten Ube die Convention von 1842: „Wichtig ist es für Bel- gien, zu wissen, ob das französische Ministerium die Frage ín gleicher Weise auffassen will. Hätte es zufälli erweise denselben Standpunkt,

laubte es niht, die Vorschläge Belgiens hinsichtlih der Linnen- Sndustrie annehmen und von der Kammer ratifiziren lassen zu können, so wissen wir niht, wozu die Fortdauer der Unterhandlungen dient. Man muß zu Paris wohl wissen, daß Belgien nit einräumen fann, daß man ihm 1842 durch die Convention eine bloße Begünstigung zu Theil werden ließ. Will mithin Frankreich zurücknehmen, was zu jenem Zeitpunkt abgeschlossen wurde, \o werden wir ihm die bewilligten Vor= theile natürlicherweise au entziehen; die Regierung und die Kam- mer werden dann auch zu untersuchen haben, was zu thun sei, um der höheren Besteuerung unserer Garne und Linnen zu begegnen, Dies würde ein bedauernswerther Kampf, ein trauriger Zollkrieg werden; Belgien würde, obgleich mit Widerstreben, Frankreichs Beispiel nah- ahmen und nur sein eigenes Wohl zu Rathe ziehen.“

Tft Brüssel, 28. Okt, Der ans Radikale streifende Liberalis- mus hat heute in den Gemeindewahlen der Hauptstadt einen voll- ständigen Sieg davongetragen. Sämmtliche Kandidaten, welche die bekannte Alliance vorgeschlagen, sind meistens mit großer Stimmen- Mehrheit ernannt worden. Neben fünf entschieden liberalen Kandi= daten hatte die Alliance, um die radikale Fraction, die in ihrem Jn- nern hervorzutreten begann, zufriedenzustellen, einen ihrer Anhänger in die den Wählern vorzuschlagende Liste mit aufgenommen, allein man glaubte, daß die Bürgerschaft ‘k, troß dieser Empfehlung, die Ernennung versagen würde; doch auch dieser Kandidat is wider Er- warten mit 50 Stimmen Mehrheit gegen einen der angesehensten austretenden Schöffen, der von der Alliance aus der Liste gestrichen war, erwählt worden. Unter den ernannten Mitgliedern befinden sich Meh-= rere, die dieses Mandats in jeder Hinsicht würdig sind, wie z. B, der dur seine Schriften * und unermüdliche Thätigkeit um Verbesse- rung des Gefängnißwesens und der Wohlthätigkeits - Anstalten ver=- diente, au in Deutschland bekannte Herr Ducpetiaux. :

Die Wahlen der übrigen großen Städte sind noch nicht

bekannt. Jn Lüttih hat sich bekanntlich die radikale Partei {hon von der liberalen getrennt und sucht jeßt mehrere Kandi- daten von ihrer Farbe in den Wahlen durhzubringen. Der Aus- ang wird die respektive Stärke der beiden Fractionen beweisen; die atholishe Partei hat sich aber in Lüttich wie hier vom Wahlplaße zurückgezogen, da ihr alle Aussicht auf Erfolg genommen, und klagt jest über eine Lage der Dinge, die sie selbst durch ihr hart- näciges Festhalten an unstatthaften Prätenusionen herbeigeführt, Die Wahlen der Hauptstadt sind eine sehr zu beherzigende Thatsache, da ste den Beweis von dem raschen Fortgange liefern, den die ein- mal in Bewegung gesebßte liberale Meinung nimmt, die in so kurzer Zeit an der Schhwelle des Radikalismus angekommen i, Kann man auch die jeßigen Wahlen noch als eine leßte Vibration des fieberhaf- ten Schwunges betrachten, den die Juuiwahlen dur vielfahe Ver- \huldung des Ministeriums erhalten, darf nian au annehmen, daß in dem Zeitraume von vier Jahren, wo wieder neue Wahlen für die Kammern und die Gemeinderäthe eintreten, die Meinungen sich unter einander’ mehr läutern, sichten und die Gemäßigten, wo sie sich au finden mögen, sich verbinden werden, ist auch die Hoffnung erlaubt, daß der gesunde Sinn der Bürgerschaft, die durch die Wahlen den mei- sten Einfluß ausübt, \sich von den extremen Meinungen fern halten wird, so is doch dazu als unerläßliche Bediugung- erforderlich, daß das Ministerium die Kräfte an sih zieht, die der gemäßigte Liberg= lismus in sih \{ließt. -

Die immer bedenkliher werdende politische Lage is allein durh das unglückliche Bestreben entstandeu, der Fatholishen Par- tei in den Kammern und in der Administration das Ueber= gewicht zu erhalten. Die Führer der gemäßigten liberalen Meinung wurden als Ultras dargestellt, Männer, die früher in der Administra= tion hinlänglihe Beweise ihrer Mäßigung gegeben und selbst Gegën=-

and des Hasses von Seiten der extremen Partei geworden warcn, Lilien jeßt auch aus der Kammer entfernt werten. Auf diese Weise wurde durch eine verkehrte Regierungs-Politik der Unterschied zwischen Liberalismus und Radikalismus verwisht und die Liberalen gezwun= gen, auch die Stüße anzunehmen, die Auen die radilale Partci als nothwendigen, wenn auch geringen Nachshuß gàb, um ihn zur Zeit áls desto stärkeren Vorschuß für sih zurückzuerhalten. Die nothwen- dige Scheidung kann jebt nur mit Hülfe der Regierung vor si ge= hen. Die gemäßigte liberale Meinung kann nit auf zwei Sciteu zugleich kämpfen, die Opposition gegen das- Ministerium fortseßen und zuglei mit dem Radikalismus, der sie dur Keclheit zu überflügeln droht, den Kampf eingehen. Die gemäßigte liberale Meinung muß in das Ministexium geführt werden. Herr Vandeweyerhat die Einleitung gemacht, allein den großen Fehler sich zu Schulden kommen lassen, das katholische Element im Kabinet durch einen der extremen Nüance angehörigen Deputirten zu verstärken, Die Niederlage, die Herr Vandewcyer hier

p ——— ————

Bekannimachungen.

[1080] Nothwendiger Verkauf. f: Stadtgericht zu Berlin, den 17, Oktober 1845. i Das in der Sdihgasso Nr. 17 belegene Grundstü des Tischlermeisters Schumann, gerichtlich abgeschägt zu 9371 Thlr, 4“Sgr. 3 Pf.,-soll

- am 9, Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen.

Vormittags 9

[1053] Ediktal-Ladung.

Nachdem von dem unterzeichneten Königlichen Gericht zu dem Vermögen des Kaufmanns Bruno Gustav Alexander Thierfelder in Waldheim auf dessen Fuselvenz-Anzeige der Konkurs-Prozeß eröffnet worden ist, so werden die befannten und unbekannten Gläubi- ger desselben, so wie überhaupt alle diejenigen , welche aus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche an die Kon- kursmasse zu haben glauben, hierdurch geladen,

E den 20. April 1846 f zu früher Gerichtszeit, bei Strafe ihrer Ausschließung und bei Verlust der ihnen etwa zustehenden Rechts- wohlthat der R PMis ín den vorigen Stand, an hiesiger Gerichtsstelle legal zu erscheinen, ihre Forde- rungen zu liquidiren und gehörig nahzuweisen, mít dem verordneten Konkurs-Vertreter darüber, wie nach Bcefin- den der Priorität halber unter sich zu verfahren, binnen 6 Wochen zu beschließen und den 8, Juni 1846

der Publícation eines Práäklusiv-Bescheids, welcher rück- sichtlih der Außenbleibenden für bekannt gemacht erach- tet werden wird, gewärtig zu sein; hiernächst

i den 22, Juni 1846 anderweit in Person oder durch ausreichend und, so viel

licher Eclas Waldheim,

[891 b]

8s Sgr,

sahßung auf dem Verdeck beobachten konnte.

| Ausländer E gerichtlich legitimirte Bevollmächtigte, Uhr, finden und der Abhaltung einer Vergleichs-Verhandlung unter der Verwarnung, scheinen oder über die nicht oder nicht b:siimmt erklären, als dem Beschlusse der Mehrzahl beitretend gegenzusehen, worauf für den niht zu Stande kommen sollte, den 6. Juli 1846 mit Jurotulation der Akten und den 3, August 1846

mit Bekanntmachung cines Locations-Erkenntnisses, wel- ches sür die Außenbleibenden - als werden wird, verfahren werden soll.

Auswärtige Juieressenten haben zur Anuahme gericht- Di p bei Vermeidun strafe, Bevollmächtigie im hiesigen Orte zu bestellen, am 17. Oftobecr 1845,

Leopold-Eisenbahn von' Florenz lung der religiösen, politischen,

1386

vor aht Tagen bei der Deputirtenwahl erlitten, muß er auf Rech- nung E fatholischen Elements sehen, das er sih zugesellt oder do hat auferlegen lassen. Herr Vandeweyer ist persönlich von den besten Absichten beseelt, allein dies reiht nit hin, es ist jeßt entschiedenes Handeln nothwendig, und dazu gebriht ihm vielleicht noch dic Uebung. Es scheint, daß der Mángel an der richtigen Auffassung der gegen= seitigen Stellungen eine gewisse Unentschlossenheit bei ihm hervor- erufen hat, die einem energischen Handeln nicht förderlich ist, Die Zeit verlangt jeßt mehr Kraft und Thätigkeit; möge sie dem Mi-= nister nicht Fehlen, Morgen ein Mehreres über die Wahleu in den E Brat a rift. 1 viers die Aaubiduten, welche die radikale Partei ernannt worden sind.

Man versichert, daß auch g rar Prod G x ,

Italien.

#

Nom, 21. Okt. Nachrichten aus Livorno zufolge, sind in jenem Hafen 150 Individuen, welche sich nah den Vorfällen in Rimini auf toscanisches Gebiet geflüchtet, nah Marseille eingeshiff}t worden. Sie waren während ihres Aufenthalts in Toscana auf Kosten des Groß- herzogs beföstigt worden, und bei der Abreise erhielt jeder noh ein kleines Reisegeld. Fünf von den Revolutionairen, welche als die Rä- delsführer bezeichnet sind, siben jedoch in Haft im Kastell von Florenz, ohne daß man weiß, was die Regierung über sie beschlossen hat.

Die Ruhestörer scheinen ihre Pläne noh immer nicht aufgegeben zu haben, obgleih sie durch die Vorfälle in Rimini gewißigt sein sollten. Am 12. Oktober nah Sonnenuntergan zeigte sih ein be- waffnetes Schiff am Ausfluß des Tronto, der Sränzscheide zwischen dem Kirchenstaat und dem Königreich Neapel, Dieses Schiff fam der Mündung des Flusses troß der Untiefen so nahe, daß man die Be-

Zwei Kanonenschüsse, vermuthlich Signale, wurden abgefeuert, aber da vom Lande Feine Antwort erfolgte, segelte das Schiff noch vor Sonnenaufgang wieder ab, Wie man nah der genommenen Richtung glaubt, nahm es seinen Weg nah Korfu, von wo es vermuthlich auch gekommen war. Von Ascoli hatte man gleich Truppen hingesendet, falls eine Landung ver- sucht worden wäre. Mit der Republik S. Marino findet gegenwärtig ein lebhafter Notenwechsel statt, und man fürchtet, daß dieser alte Freistaat die längste Zeit bestanden habe. t

Der Königlich preußishe außerordentlihe Gesandte und bevoll- mächtigte Minister am Hofe von Neapel, Herr von Brockhausen, ist von Genua hier angekommen, um nah einem Aufenthalte von wenigen „Tagen auf seinen Posten zurückzukehren. :

Im vorgerückten Alter verstarben hier zwei auch im Ausland wohlbekannte Prälaten, die Mousignoren Baldassarri und Santucci, Ersterer, geheimer Kapellan des Papstes, ist Verfasser der geshäbten, die Geschichte des Anfangs der französischen Revolution mit betref- fenden Relazione delle- avversitá e penimenli del Papa Pio VI. negli ultimi tre anni del s suo Pontificalo. Der Andere war früher Präsident der Arcadia und päpstliher Geschäststräger zu 8lorenz.

Handels - und Börfen- Nachrichten.

Berlin, 1. Nov. Die gestern beendete Liquidation beschäftigte un- sere Börse die ganze Woche über, und die mcisten Unternehmungen be- schränkten sih auf die durch frühêre Engagements nöthig gewordenen An- oder Verkäufe. Es blieben deshalb auch die auswärtigen Berichte ohne be- sondere Einwirkung, und dic {lehteren wiener Course, welche hinter ein- auder eintrafen, vernrsachten béi uis nur cinen unbedeutenden Rügang der österreihishen Bahnen. ‘- Díe Schwankungen der Course waren in manchen Effekten am Adrechnun s - Tage ziemlich bedeutend, nament- lih betraf dies díc Magdcburg'- alberstädter - Eisenbahn - Actien, für welche sich seit längerer Zeit - bereits cine Coalition zum Ankauf der sämmilichen Actien gebildet zu haben scheint. Diese stiegen seit unserem legten Bericht von 107 bis 1135 %, zu welhem höchsten Cours jedoch nur kleine Posten umgíngen; dann wichen sie „wieder bis 110 %, wozu Brief blieb, Es stellte sich dabei, wie bei allen übrigen Effekten, flar heraus, daß unfere Börse augenblicklich in die Contremine rage und die Coursc we- niger durh günstige Ansichten über den ferneren Ge Ea: als durch das momentane Bedürfniß eine festere Hallung gewonnen ben,

Wir müssen wiederholk deu rasch auf cinauder folgenden Einzahlungen vieler Unternchmungen die Schuld beimessen, wenn cine bessere Epoche aus- bleibt, und mögen nicht verhchlen, daß sich ernste Bedenken für die Zukunst

dadurch erheben, daß Berlin - Hamburger bereits 70 %, Niederschl. Märk.

80 %, Halle-Thüringer 50 %, Magdeb. Potsdamer 70 % und so im Ver- hältniß die meisten Eisenbahn - Unternehmungen fast die ganzen Kapitalien eingefordert haben, ohne daß ps und den eingegangenen Geldern entsprechende Resultate ersichtli Es dürfte fich hieraus ergeben, daß die veranschlagten Bau - Kapitalien nicht ausreichen möchten. Eine ofene Darlegung der scitherigen Leistungen vôn Seciten der Directionen würde indeß jede Zweifel beseitigen.

Im Allgemeinen können wir eine Besserung der Course melden ‘und notireu Berlin-Anhalier von 118 a 120 %, Oberschles. Lit. B. von 1023 a 1035 %, Berlin - Stettiner von 1202 a 122% %, Rheinische von 90 a

Allgemeiner Auzeiger.

an Gerichtsstelle allhier sih einzu-

daß diejenigen, welche uicht er- Vergleichs - Vorschläge \ih gar

iverden betrachtet werdén, ent- Fall, daß ein Vergleich

[1078]

eben. publizirt angesehen In Briefen 19 Bogen in 8, br.

9 Thaler Individual- mit j

dwáäbec,

mer

willflommen. Der Verfasser obiger eigener Erfahrung und Anschauung,

merika, math suchen, als auch Denen,

cinen Dienst zu erweisen,

orstchende werthvollé —- bis zum 41, November a. c. auf Wisieh hvoll

erheben,

literarische Anzeigen.

In der B. Schmid schen Buchhandlung in Augs- burg ist so eben erschienen und durch alle lungen zu beziehen, in Berlin (Stechbahn

und Bromberg durh (E, S, Mittler : Skizzen aus Nord-Amerika.

Schilderung aus der Natur, dem rena [es politischen und sozialen

en

eines katholischen R E 1 r. ((Veziehungen der alten Welt zur neuen werden Tage inniger und mannichfaltiger, Tausende E ves, io en E fe die Stu fas O p L D E land, das ihnen, sei es für ihre Bedürfnisse oder für Das Königlich IMORAE, Gericht daselbst, ihre Wünsche, zu eng geworden, Darum ist jcde Stimme eines deutschen Landsmannes aus dem fernen Westen Briefe giebt, nach cine treue Darstel- statistischen und sozialen und wir glauben daher

nach Livorno. Dieobi Allen, welche jenscits des Meeres eine neue Héi-

Diejenigen Jnhaber von Livorneser Actien - Promessen, welche. die am 18, F. April ausgeschriebene Einzahlung vou Sire 70 geleistet haben, können die von der Di- ; =rection festgeseßten Zin sen mit Thlr,1. für jede Promesse bei uns Berlin, den 1. November 1845,

Mendelssohn & Co,, Jägerstr, Nr, 51,

welchen. das Schicfsal ihrer ausgewanderten deutschen Brüder am Herzen liegt, ivenn wir díe Aufmerksamkeit

Schrift hinlenken,

89)b] g:

tein Römerzug, v. Franz Frh. v, Gaudy, 3 Bde., st. 3% Thlr, f, 15 Sgr. Novclletten st, 1 Thlr, f, 7 Sgt; Berlinisches Vilderbuch m, 12 Stahlst, nah Ge-

915 %, Kiel-Altona von 107 a 109 %- ry t qu von 138 a 149

Amst. - Rotterd. von 115 a 1165 %, Utrecht - Arn

von 110 a 110}

Niedershl.-Märk. von 1023 a 104%, B'erlin-Hamb. von 1085 a 111!

in- itt, B, von 112 a 1135 %- Köln-Minden von 1025 a 10 Köln-Minben: Thüring, von 102 a 1024 %, Aachen-Maestricht von 10 105 %, Dresden-Görliß von 1057 a 1065 %, Halle-Thüringer von j a 1044 %, Bexbacher von 105 a 1065 %, Fried.-Wilh. Nordb. von 9;

1 %. Von Fonds hielten ch preusische Staatsshulbscheiue zwischen 9

e Von Fonds i 985%, Prämien

gebracht worden.

ußishen 992 St. 20 Pfd., von der böhmisd i E as auf dem dreolaget Markt der Preis um 5 bis 6 Rthlr, Centner gefallen war, so hatten viele Produzenten der preußischen H

heine auf 84; Rthlr. G. | sich merklich, besonders engl. 5proz./ russ. von 1105 a 112 %, poln, von 865 a 877 %, Aproz. Stiegliß von 925 a 94 % bezahlt, Der f konto bleibt 5 %, auf Colongation 6 %.

Bauten , 25. Oft, (L, Z.) Zu dem am 21., 22., 23, O d, Q. E L hiesigen Herbst - Wollmarkte waren 738 Stein 13 sächfishe, 1284 St. 20 Pfd. preußische und 861 Stk. böhmische Wolle F Die sächsishe Wolle wurde S geräumt, voy

as Abonnement beträgt: 2 Kthlr. für £ Iahr. 4 Kthlr. - ¿ Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. allen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. sertions- Gebühr für den m ciner Zeile ‘des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Ausländische Fonds bes,

Preuß

Allgemei

ische Zeitun

Alle. Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Sestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedilion der Allg. Preuß. : Zeitung: : Friedrihs strafe Ür. 72.

en 516 St. 10 Psd,

¿ 306.

Berlin, Dienstag den 4o November

ti p S ——_——_—_———————————

Lausiß vorgezogen, ihre Wolle, ohne den Piekaen Markt abzuwarten, z

leih auf den Gütern oder in den nächsten ger is l zu erklären, daß die Quantität der zu Markte g en die früherer Märkte zurükstaud. ! äuférn, am zweiten dagegen hatten sih deren so viele eingefu daß bald der ganze von Produzenten zu Markt gebrachte Vorrath ver reis stellte sich bezüglich ber geringeren Sorte auf 10 tein, hinsichtlich der mittlere bis 7 Rthlr. und bei der telfeinen Wolle bis 1 Rihlr. pro Stein gezinger als im Grühjahr betrug demnah 125 15 Rthlr. und resp. 15— 17 Rihlr, pro Stein,

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. okt. 3% do. 384. Ausg. —. 4% Russ. Hope 992, Antwerpen, 28. Okt. Frankfurt a. M., 30, okt. Bair. Bank - Poln. 300 Fl. 99% Br. Hamburg, 31. okt. London, 28. "Cs sìve 0%. Ausg. Sch, f E Eogl. s 111, Bras. 79. Chili 98. Columb. —. Mex. 307. Peru 36. Paris, 28. Okt. 5% Rente fin cour. 117.6). 3% do. fin cour. §2,

5% Span. Rente —.,

Meteorologische Beobachtungen.

Wolle es an

war. .Der Rthlr. pro

1915.

Neapl. —,

1845. Ll. Nov.

Luftdruck Luftwärme .…..|-+ Thaupunkt .…. .|+ Dunstsättigung . Wetter

Wolkenzug - - «

Tagesmittel: 337/14" Par... +6,0° R... +5,7° R... 97 pet. w.

Montag, 3. f Voistellun S Oer dritte November. Hierauf: Solotanz.

Dienstag, 4. Nov. 2 Vorstellung : Die Kreuzfahrer. Anfang halb 7 Uhr. R

9 diesex s werden Billets zu den gewöhnlichen Op aus-Preisen verkauft. G Im S Bativieldunse. 10te französisde Abonnements-Vorstell La première représentation de: La Duchesse de la Vaubali drame én 5 acles et en prose, par Mr. de Rougemont,

Zu den zwei ersten Opern - Vorstellungen unter Mitwirkung Dlle, Lind werden vou Montag, den 3. November, an Meldung Billets von dem Haus - Jnspcktor Herrn Tack im Opernhause 4

nommêei!.

Pasquale,

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkcisen. Gedëuckt in der Deckerschen Geheimen Ober - Hofbuchdruckerei,

S. e

Buchhand- 3), Posen

Morgens 6 Ukr.

337/,40""'Par. | 337/10'’’Par. [336,91"’Par.

99 pCt. Nebel,

Die Tage, au welchen beide Vorstellungen stattfindeu, sollen näher angezeigt werden.

Königsstädtisches Theater.

Montag, 3. Nov. Komische Oper in 3 Akten.

tädten zu verkaufen, ebr

In halt. Am ersten Markttage (Futlicher Theil.

and. Provinz Preußen, Neuer Kanal. turm,

1tshe Bundesstaaten, Königreich Hannover, Ermäßi- ing e SLDaNs Mga: Großherzogthum Baden." Die indische Post.

nkreih, Paris. Hofnachribten. Die Unterhandlungen mit foult, Näheres aus den Armee-Berichten Lainoricière's und aus einer epeshe des General Thierry. Urtheile der Presse über die Ereignisse il Angebliche Absichten Frankreihs auf Tschusan. Ver- ishtes. -

jbritanien und Irland, London, iltung des Kabinets, Brasilianische Post, Die Presse über die isenbahn - Speculationen. Schreiben aus London, (Die Geld- rhältnisse Englands; Ausdehnung der Eisenbahn - Projekte; allgenieine ohlfahrt des Landes.)

derlande. Aus dem Haag, Erlassung der Grundsteuer von Kar- felpflanzungen, Stempelbefreiung von Drucksachen, Die Ueber-

ndpost.

weiz. Kanton Aa agi, Versammlung des Großen Raths. lien, Turin, Die Vermählung des Erbprinzen von Lucca, on Carlos, Das „Junge Jtalien“,

anien. Schreiben aus Madrid, (Die Vermáählungs -Fragez der lordversuch gegen Narvaez.)

rfei. Konstantinopel, Note des französischen Gesandten und des trn Guízot, Quarantaine-Verordnung, Dampfschifffahrt,

ien. Beirut. Note Schekib Efendi's an díe Konsuln,

einigte Staaten von Nord - Amerika. London. Handels- Ne Mae rdten, Der „Great Britain ‘“‘, Feuersbrunst in iontreal,

enbahnen. Hannoversche Südbahn, Die mecklenburger Bahnen, ankfurt-Hanauer Bahn.

idels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- cht, Frankfurter Börsenbericht, Kopenhagen. Bericht der ationalbank-Verwaltung.

Kartoffel-Aernbte, -

Niederl. wirkl. Sch. 597. 5% Span, d

5 3 Pp . Pr. Sch. —. Pol fi í Pass. G5. Zinsl. 6%. Preuss Gerücht von einer Umge-

Zinsl. —. Neue Anl. 203,

50% Met. 1115. Bank - Actien p, Actien 737. Hope 90 Br. Stiegl. 882 Br. Int. bf do. 500 Fl. 825 Br.

Pank - Actien 1620. Engl. Russ. 108. Cons. 3% 963. Belg. 98. Neue Anl. 257,

25% Woll. 587. 4% do. 93. Neue Port,

Pâss. —.

Abends |

Nach einmalige! 10 Ubr. |

Nachmittags Beobachtung,

2 Ukr.

Quellwärme 7,1° 4,9° R.|+ 7,3° R.|+ 6,/,6° R. Flusswärme 95,8° 6,4° R.| Bodenwärme 5,1 95 pCt. 98 pCt. Ausdünstung 0,00) halbheiter. trüb, Niederschlag 0, W. W. W. Wüärmewechsel -+] W. —— -+ 5,0° R.

4,8° R. 6,71° R. -+

neuentdeckten Gemälde im Dom zu Braunschweig. lôrenz. Neu- ideckdte Fresken von Raphael, 3 schweig. F z- Neu

Königliche Schauspiele. Nov. Jm Schauspielhause. 4182ste Abonnem

Amtlicher Theil.

2e. Majestät der König haben Allergnädigst geruht ;

Den bei der Regierung in Arnsberg angestellten Regierungs- ) August Ludwig von der Recke und den bei der Re ierung Lrier angestellten Regierungs - Rath Otto Caivb duen zu eimen Finanzräthen und vortragenden Räthen beim Finanz- isteriuum zu ernennen; die Ober - ergamts - Assessoren B urkar t onn, Jacob zu Dortmund, Ebers zu Halle und von Carnall Bonn zu Ober-Bergräthen zu besördern; so wie dem Bergamts=- genten, Bergmeister Br ahl zu Rüdersdorf, den Charakter als grath zu verleihen; und

Die Wahl des Landraths des anklamer Kreises, Grafen von werin auf Puhar, zum Direktor des vorpommerschen Land- s-Departements zu bestätigen. ;

Im Opernhause. 128ste Abonnem

(Jtalienische Opern - Vorstellung.) ) Musik von Donizetti.

Vichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz E: Der auf Allerhöchsten Spezialbefehl Herstellung einer Wa er-Verbindung zwischen dem Spirding- und Ÿsee gegrabene und im verflossenen Sommer begonnene Kanal ist be- soweit beendigt, daß am 26, Oktober der Communications-Durchstich Vewässer vorgenommen werden konnte. Die diesjährige Kartoffel- die ist, den bis jet eingegangenen Berichten zufolge, in Masuren üitthauen, so wie auch im königsberger Regierungs-Bezirk befrie- d ausgefallen. Jedoch haben sich hin und wieder selbst bei den fn eingebrachten Kartoffeln Flecken an denselben und Neigung zum fn gezeigt, Auch in Memel hat der Sturm vom 27. und 28, wber großen Schaden verursacht, sowohl an Schiffen und Wasser- verten, wie an Häusern, Gärten und Pflanzungen. Die größten "ne wurden entwurzelt, viele Gebäude umgeworfen. Zwei Schiffe

—————— E ——

málden, welche sich auf d. Ausstellung befanten, st. 131 f. 74 Sgr. bei Danz, Spittelbrücke 1, d. Kolonna

a E

[4081] j 25 So eben is angekommen und bei mir vorräthig:

stets geheiztes Dampfboot der Kölnischen

E L É L S

Shwarzort und Karkelbeck; die Mannschaft wurde in-

Deutsche Bundesstaaten.

j Königreich Hannover. Dur eine neuere Verfügung - ist in einigen Transitozöllen eine Ermäßigung eingetreten. Nämlich die Durchgangs - Abgabe für den Centner der über die Landgränzstrecke von Schnakenburg bis einschließli Hülperode ein- und elbwärts durch die Niederlage zu Lüneburg und Harburg, so wie auf der Aller und weserwärts durch die Niederlage zu Cellè wieder ausgehenden Schaf wolle, desgleihen für Baumwolle, Twist und rohes leinenes Ma hi=- nengarn, welhes von der Elbe über die Niederlagen zu Harburg oder Lüneburg oder von der Weser und Aller Célle ein- und über die von Sthnakenburg bis Hülperode laufende Landes ränze wieder ausgeführt wird, ist bis auf Weiteres auf 1 Gr, 6 Pf herabgeseßt, bei dem Transport dieser Gegenstände über Salzwedel jedoch nur auf 2 Gr. pr, Centner bis worden. Die betreffenden Steuer - Beamten Dn eis diese Abgaben-Ermäßigungen sofort zur Ausführung ringen.

strandeten bei deß gerettet,

Großherzogthum Baden. Aus Mannheim wird unterm 29, Oktober Folgendes gemeldet : „Heute Mittags 127 Uhr kam mit der badischen Eisenbahn die ostindishe Post über Alexandrien und Triest zum erstenmale hier-an. Sie hatte den Weg von Triest hier- her in 60 Stunden zurückgelegt. Seit zwei Tagen wartete hier ein ( ) Gesellschaft auf dieselbe und ging daher sofort nah Eintreffen der ostindischen Post na Köln weiter, Von da wird sie durch einen Exträgug der Eisenbahn nah Ostende und von dort durch ein bereit stehendes Dampfboot nah London weiter gebraht. Auf diese Weise versucht England seine Verbindungen mit Ostindien durch Deutschland herzustellen.“ (Hiernach wäre die in Nr. 304 der Allg. Pr. Ztg. mitgetheilte und der Weser- Zeitung entlehnte Nachricht aus Köln voreilig gewesen.)

Frankreich.

29, Okt. ‘Jm Thronsaale der Tuilerieen wurde estern : 1 Uhr dem Könïge bei versammeltem Hofe, fo wie in Gegenwart der in Paris anwesenden Marschälle, Generale und Admirale Und der Oberoffiziere der National-Garde von Paris und seinem Weichbilde, das Protokoll über die Enthüllung der Reiter- Statue des Herzogs .von Orleans im Hofe des Louvre überreicht. Der König gab nah beendigter Anrede des Marschalls Soult das Dokument dem Grafen von París, den er an der Hand hielt, indem er sagte: „Mein liebes Kind, ih kann nichts Besseres thun, als dir dies geben, Du wirst es als kostba Zeugniß der Achtung und des Vertrauens bewahren, welhe das Heer für deinen véréwigten Vater hegte,“ Darauf \prah er gegen den Marschall und die von dem- selben geleitete Kommission des Denkmals seinen Dank aus, den Wunsch des Landes, der Land - und Seemacht so {chön vollzogen zu haben. „Jch shäge““, sagte der König, „den Eifer, den die Kom- mission unter Jhrer Leitung an den Tag gelegt hat, um den Wunsch der Land- und Seemacht zu erfüllen; ih danke dafür ihr, so wie Ihnen. Empfangend diese neue Huldigung, geweiht dem Andenken des geliebten Sohnes, den Frankrei mit mir beweint, fühle ih mich zu sehr bewegt, um Jhnen, wie ih es wünschte, alles das ausdrücken zu können, was ih in diesem Augenblicke fühle. Aber so shwer es mir auch wird, meine Stimme hören zu lassen, so finde ih doch meine Kräfte wieder, wenn es sih darum handelt, der Armee, der National-Garde, ganz Frankreich zu sagen, wie mein Herz und das aller Meinigen gerührt sind von einer solchen Huldigung; zu gleicher Zeit der Be- völkerung von Paris zu beweisen, wie sehr wir gerührt sind von diesen au enfälligen Kundgebungen, womit sie die Statue umgeben hat, die Sie mir im Namen der Armee angeboten haben,“

, Lord Brougham wurde Rein vom Könige empfangen; er begiebt sich auf seine Güter im Süden Srankreichs.

Prinz Ferdinand und Prínz Leopold von Sachsen -Koburg sind gestern in St, Cloud eingetroffen.

, Die Unterhandlungen mit Marshall Soult wegen seiner mini- steriellen Stellung werden im Constitutionnel folgendermaßen geschildert: „Seit acht Tagen hat man vergebens einen Militair höheren Grades gesucht, der die Geschäfte eines Kriegs - Ministers übernehmen möchte. Alle Generale, die man vor und nah darum er- sucht hat, haben förmlih deren Annahme abgelehnt, Jndeß glaubte das Kabinet vor zwei Tagen, daß es dur die telegraphische De- pesche, welhe einen Sieg in Afrika meldete, aus der Verlegenheit

Paris, Nachmittag um

“ten Seite von den Thoren von Nedroma aus,

1845.

werde gezogen werden, Man hoffte, daß dieser Sieg ganz ent=- \cheidend sein und die Folge haben würde, den: General Lamoricière den Besieger der Traras, dem Sieger vom Isly gleichzustellen, Afrika anzlih zu beruhigen und den Marschall Bugeaud unnöthig zu machen. lsdann fonnte man dessen baldige Zurückberufung dem Marschall Soult versprechen, und man hoffte, diesen, indem man ihm den Gou- verneur von Algerien gänzlich aufopferte, zu bestimmen, sein Porte- feuille wieder zu übernehmen. Aber der Schluß der Depesche, welcher neue Empörungen meldet, hat diese Hoffnungen sinken gemaht. Es gab wohl noch ein anderes Uebereinkun tsmittel, das unstreitig den

arschall Soult gebeugt haben würde. Wenn man dem Marquis de Dalmatie die Gesandtschaft zu Rom bewilligt hätte, so würde eine so gute Nachricht gewiß den besten Einfluß auf die Gesundheit des Marschalls gehabt und ihm die nöthigen Kräfte wiedergegeben ha- ben, um das Kriegs-Ministerium zu verwalten. Aber Herr Bois-le= Comte ist zu diesem Posten ernannt und wird dorthin abreisen. Man e dem Marschall Soult vorgestellt, daß man zu Rom eines ganz esonderen Gesandten, der ein wenig Theologe sei, bedürfe, und daß der Marquis de Dalmatie, un eachtet seiner anerkannten Fähigkeit, viel weniger von Theologie wisse, als Herr Bois =le- Comte. Der Marschall zieht sich mithin in die Präsidentschaft zurück. Er will nur für das Ganze der An elegenheiten und für die allgemeine Politik des Kabinets verantwortlich sein. - Allein man muß ihn im Kriegswesen erseßen. Man hat in diesem Augenblick auf den Herrn Rothaul de Fleury, auf den Herrn Saint Yon und noch Andere die Blide gerichtet. “/

Golgendes is das Wesentlichste aus dem Bericht des General Lamoricière über die Gefechte, welche derselbe den Kabylen in Gegen- wart Abd el Kader's geliefert :

„„Am 12ten seyte ih von Dschemma- Gasauat meinen Marsch fort, Zch schlug die Richtung nah Nedroma und nach den Höhen von Ain-Ke- bira ein, von wo man in das Land der Traras gelang, Ich hatte 4500 Mann Fußvolk, 650 Reiter und 10 Feldstücke bei mir. Als ih am Wed- Telata, auf demselben Punkte, wo ih heute (am 17ten) bivouakire, an- langte, näherte sich eine große Schaar Fußvolk und Reiter der Beni-Menir (eines Stammes der Traras) meiner línken Flanke und fing zu tirailliren anz in der Ferne, auf der Spiße der Gebirge, auf beiden Seiten des Passes von Ain - Kebira, gewahrte ih zahlreiche Reiterei, welche unbe- weglih den Kampf beobachtete, den der Emir gegen uns zu beginnen den Stämmen befohlen hatte. Jh bielt es nicht füx gerathen, den Muth der Stämme durch eine längere Offensive zunehmen zu lassen. Jch ließ meinen Cónvoi sich zusammendrängen und warf einige Bataillone ohne Gepäck und einige Schwadronen auf die Angreifenden , die ohne Mühe nach den Gebirgen zurückgejagt wurden. Jch 30g nah Nedroma, wo ih mein Lager aufschlug, ohne daß mir der Feind auch nur éinen Augenblick folgte ; die Hiße der Empörer hatte sich bereits verringert. Durch die Häuptlinge von Nedroma erfuhr ih, daß der Emir mít etwa 2800 Reitern eine Stel- lung genommen und die Traras, die Gossels und einen kleinen Theil der Beni-Amer-Garabas aufgewiegelt hatte, Alle diese Stämme waren in dent Gebirgs-Bezirk, welcher das Dreieck zwischen Lalla-Magrnia, Dschemma- Gasauat und- der Tafna - Mündung umfaßt, zusammengedrängt, und ihre sämmtlichen streitbaren Männer hatten sich zur Vertheidigung des Passes von Ain -Kebira vereinigt, durch welchen ih nothwendiger Weise mußte, um in das Gebirge einzudringen. Am Morgen des 13ten stieg ich nach dem Paß hinauf. General Cavaignac zog nah der linken Seîte dic- ser Position, auf einem Pfade, den wir am Abend zuvor rekognoszirt hat= ten; mühsam gelangte ih nah der Anhöhe, auf einem e auf der reh-

V i : Oberst Chadeysson, vom 15ten leichten Regimente, befand sih mit diesem und zwei Bataillonen vom 6ten leichten Regimente an der Spiye der Kolonue. Wir sahen, uns ge- genüber und hauptsächlich links, die Gebirgshöhen mit zahlreichen Bauen fabyolishen Fußvolkes bedeckt, Auf der Mitte der Anhöhe springt ein steiler Hügel hervor; er war von einer starken Schaar beseßt; er würde meinen und Cavaignac?s Angriff bei weiterem Vorrücen getrennt haben. Nach diesem Punkt ließ ‘ih nun den Obersten Gachot mit einem Bataillon des Zten leichten Regi- ments und einigen Geschüßen vorrücken, Um 14 Uhr seßten sich die drei Kolonnen zugleih in Bewegung und wurden mit einem sehr lebhaften Feuer empfan- gen. Die linie Kolonne hatte vor einem zahlreichen Feinde steile , ín ihrer ganzen Länge einem heftigen ener ausgeseßte Höhen zu ersteigen ; sie shieu in Gefahrz aber der Ungestüm des 41sten Linien-Ne iments, an-

efeuert durh den General Cavaignac und den Oberst Mac-Mahon, war

o gewaltig, daß die Position rasch erstürmt wurdez viele Feinde wurden noch auf dem entgegengescßten Abhange erreicht und getödtet, Die Anhöhe von Aíun - Kebira war genommen; ich {lug hier mein Lager aufz General Cavaignac, der auf das feindliche Ei das sich auf den benachbarten Höhen zu halten versuchte, weithin agd mate, stieß am Nachmittag wie- der zu mir, Die Reiterei des Emirs hatte ft nicht aus dieses schwierige Terrain gewägt, sondern frühzeitig die Höhen auf der linken Seite geräumt, noch bevor sie erreiht werden fonnten. General Cavaignac hatte sie nach dem Wed - Telata hinabeilen sehen und die Verwünschungen gehört, welche ihr

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Ueber die Erklärung der Se

und Achtzig in Sagen derLichtfreur wider die Evangel. Kirhenzeitungz cinV Braunschweig.

F i D 1, ° aus dem Glauben an Alle, die es hôren wollen, "F Braunschweig , 28. Oft, Die in unserer Domkirche entdeckten Aug. V, LWegnern p Lic, Dr. der Net alten Wandgemälde, die das hohe Chor mit Ausnahme des nôrd- Verl Rich. Müh lman 1 Flügels einnehmen, nehmen die Aufmerksamkeit der Kunstkenner fort- Preis G Sur (Verlag von Rich. 9 fend in Anspruch. Ein solcher hat sich nun hier, nachdem der ganze

: iy Zeil von seiner verhüllenden einfah weißen Tünche befreit il, E. »9. Schroeder, ; bestimmter ausgesprochen, Der Gegenstand is demnach größten- Buh- und Kunsthändler, Unter den Linden 2

aus der Bibel entlehntz nur im südlihen Kreuze scheinen einige S A

Die neuentdeckten Gemálde im Dom zu

gen-Gess Yten abgebildet zu sein, Die Malerei fängt in einer Höhe ad über dem Fußboden an und ist durch Bänder, die mit n S int a “ees nd Lngs E in Feier prißeiit, C

x : mit Engelsköpfen und Arabesken , die drei reuzgewölbe mit [892b] Statt besond tee Mes dARg- fr Ge den aus dem Alten und Neuen Testamente geshmüiti. Das Alter Heute srüh um 7 Uhr verschied nach beinahe la nth ide läßt sih mit größter Bestimmtheit aus den vorkommenden monatlichen Leiden meine geliebte Gattin, D « mlihkeiten angeben. Inschriften aus der Vulgata und hín und geborene von Thümen, Wer ihren hohen Werth cin vorkommende frübgothische Verzierungen sagen aufs genaueste, daß wird meinen tiefen Schmerz durch stille Theilnahme f i ias Ende des 13ten Jahrhunderts wahr cheinlich von byzantini- Berlin, den 1, November 1845, | silern ofefertigt worden sind. Sie fallen sonah mit den berühm- Gebeimer Ober-Iribunal Mus in Assisi zusammen , welche auch in der That die einzigen sind,

von Winterfeld, Geheimer DETe beiden ZiW ¡ren Schägen zur Seite gestellt werden können, Die Malerei is eine

als Gatte, und im Namen meiner 6 chw tigenthümliche ; weder Fresko noch enkaustish, sondern wahrscheinlich

und der hinterbliebenen Mutter und Ge vos einfachen Bindemitteln, vielleicht nur mit Mil, ausgeführt. Die

art t Zeichnung und technische Ausführung sind meisterhaft und auz

_— die he, onischen Verhältnissen angepaßt, wodurch sie eine g eben,

von Fentinischen Künstler ihre Kirchen verziert, worüber selbs bei Män:

ah immer noch Zweifel obwalten,

Der Farbenglanz und das

verschwenderisch angewandte Gold sind kaum nachzuahmen, Daß diese sel- tenen und fostbaren Denkmäler durch das Uebertünchen und das jeßt er- folgte Abnehmen der Tünche sehr gelitten haben, ist einleuhtend. Bei ge- nauer Untersuchung is es aber doch leicht, jede Contour zu verfolgen. Die hier den Hauptpunkten nah wiedergegebene Beurtheilung, welche, wenn wir niht irren, von dem hiesigen Professor Brauns herrührt, scheint um so mehr zur Mittheilung geeignet, als vielen etwa unsere Stadt besuchenden Freunden und Kennern der unst die Besichtigung der Wand- gene großes Interesse wirdz nach derselben dürste zugleich iniges in dem Artikel in Nr. 292 dieser Blätter zu berichtigen sein.

Florenz, 21. Okt, (A. Z-) Wer die Fülle künstlerischer Kräfte kennt, welche Jtalien vom 413ten bis ins 16te Jahrhundert offenbart hat, den wird es nit wundern, wenn die Anzahl bedeutender Werke durch neue Ent- deckungen nôh immer vermehrt wird. Auf Entdeckungen ín den obersten Höhen is man dabei freilich : nicht gefaßt. Dennoch erfolgen auch diese, wie denn hier in Florenz so eben ein großes ‘umfassendes Werk von Raffael aufgefunden worden, wovon bis jeßt nirgends eine Nachricht ge- geben war, und das selbst Vasari nicht gekannt zu haben scheint. Es ist dies ein Abendmahl al fresco, an der Wand des ehemaligen Nefektoriums eines (aufgelösten) Nonnenklosters in der Via Faenza. Das Lokal wird als Wagenremise benußt, und obshon man seit einigen Jahren auf das Gemälde aufmerksäm gewörden , ließ man es doch in seinem durch dien Schmuy-Ueberzug sehr unscheinbar gewordenen Zustände. Erst vor einigen Tagen versuchte ein hiesiger Künstler, der Historienmaler Zotti, dem die An- nahme, daß das Bild von Perugíno sei, Fweiselhäst vorkam , an einzélnen Stellen die Reinigung, erkannte sogleich die hohe BVortrefflichkeit des Wer-

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fes, die weit über Perugino hinausgehende Freiheit des Vor- und Austrags und fand zu seiner großen Freude auh alsbald ‘die Bestätigung seiner Ver- muthung, indem auf dem Saume vom Gewande des h. Thomas die An- fangssylben von Raffael’'s Namen mit der Jahrzahl 1505 zum Vorschein famen. Das mit ganzer Jugendfrische und unter den ersten Eindrücken der großen florentinischen Kunst gemalte und darum für die Geschichte Raffael's und der neueren Malerei überhaupt höchst wichtige und werthvolle Bild hat sih unter dem Shmuy vortrefflich erhalten und is an den wenig beschädigten Stellen leicht auszubessern, Es is Eigenthum des gegenwär- tigen Hausbesibers, der bereits Vorsorge getroffen, es gegen zufällige Uübil- den zu {ühßen und durch eine Mauer abzuschließen. Bei dem eben be- rührten Werth desselben is zu wünschen, daß es aus dem Prívaibesiß in den der Regierung übergehe, die nit nur die Mittel besist, ein Kunstwerk zum allgemeinen Eigenthum zu machen, sondern auch wie alle hiesigen öffentlichen Anstalten bezeugen diese Mitte! mit rühmenswerther Frei- sinnigkeit und großartiger Gastlichkeit anwendet,

Zwei deutshe Künstler, der Maler Bolte aus Westphalen und Pfan- nens{chmidt aus Thüringen, hatten es übernommen, die Fresfo-Gemälde des Domes zu Orv'eto, sowohl diejenigen des Chôrs von’ alter Síeneser Hand, als die bekannteren des Luca Signorelli, von den Unbilden der Zeit E reinigen ein Unternehmen, das vollständig Egon und um so mehr Achtung verdient, als es ein ganz freies der Kunstliebe gebrachtes Opfer ist. Mögen nun auch die Orvietaner das ihrige bringen und das Feuerwerk, welches alljährlih einmal in Folge eines Vermächtnisses zu Chren ‘der Madonna im Jnnern des Domes abgebrannt wird und die Gemälde mit Ruß überzieht, auf dem freien Play vor dem Dom abbrennen,

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