1845 / 318 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1919 b] Ediktal-Ladung.

Zur Vertheilung der Kaufmann A. C. Sievertschen Konkursmasse is auf den k

25sten d. Mts,, Morgens 9 Uhr,

ein Termin angeseßt, und es werden sämmiliche nah dem Vergleiche zur Hebung kommende Kreditoren hier- mit geladen, in dem anstehenden Termin entweder in Dns oder dur besonders zur Geldhebung legitimirte

evollmächtigte sich einzufinden, um über den ihnen vorzulegenden, nah dem unterm 18, Juli cr. bestätig- ten Vergleiche angefertigten Theilungs - Plan sich zu äußern und die danach ihnen zukommenden Hebungen entgegen zu nehmen, sub praejudicio für die Ausblci- benden oder nicht gehörig Vertretenen, daß sie mit et- wanigen Widersprüchen gegen die Distributions-Berech- nung nicht werden gehört und ihre Hebungssäße auf ihre Gefahr und Kosten zum gerichtlichen Depositorío wieder werden genommen werden.

Datum Greifswald, den 7. Oftober 1845. De und Asffsessores des Stadtgerichts.

(L. Dr. Teßmann,

[970]

Die Verwandten des am 10, u 1782 zu Rhinow geborenen Schneiders Carl August Wilhelm Bergemann, über dessen Leben und Aufenthalt seit 1806 keine Nach- richten vorhanden sind, haben auf scine Todeserklärung angetragen, und werden der Carl August Wilhelm Berge- mann und die von ihm etwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer hierdurch aufgefordert, sich bei uns spä- testens in dem auf Montag den 24. August 1846, Vormittags 10 Uhr, in Rhinow angeseßten Termine zu melden und einzu- finden, widrigenfalls der vershollene Bergemann für todt erflärt und sein in 160 Thlr, circa bestehendes Deposital - Vermögen denjenigen, welche sich a!s seine nächsten geschlihen Erben ausweisen , ausgeanttoortet wird. Rathenow, den 19, September 1845.

Das Stadtgericht zu Rhinow.

Köln-Mindener Eisenbahn. Vierte Einzahlung von zehn (I Prozent. |

Unter Bezugnahme auf §§. 40. und 11. des von des Königs Majestät un- term 18. Dezember 1843

S bestätigten Statuts der T Köln - Mindener Eisen- “e, Jg bahn-Gesellschaft werden F) die Actionaire hierdurch aufgefordert, die vierte Einzahlungmitzehn Prozent oder zwanzig Thalern pr, Actie

bis zum 15, Dezember d. Js.

nah ihrer Wahl in Berlin bei der Königlichen Haupt-Bankkasse, » Köln bei den Bankhäusern: A. & L, Camphausen, J. D. Herstatt, S. Oppenheim jun. & Co,, Abr. Schaaffhausen, J. H. Stein,

» Düsseldorf bei dem Bankhause Wilh. Cleff, zu leisten und die in ihren Händen befindlichen Partial- Quittungen über die früheren Einzahlungen mit cinzu- liefern, indem nur gegen deren Zurückgabe die über 40% oder 80 Thaler lautenden neuen Partial - Quit- tungen verabfolgt werden können.

Die Annahme der Einzahlung findet vom 1. bis incl. 15, Dezember c. statt (bei der Königlichen Haupt-Bankkasse in Berlin nur Vormittags von 8 bis 412 Uhr), und werden die bezeichneten Empfangsstellen die von ihnen zu ertheilenden Jnterims - Quittungen gegen die von uns ausgefertigten Partial - Quittungen in der Zeit vom 8, bis incl, 15. Januar k, Js, umtautschen.

Bei Einzahlung auf ms Partial - Quittungen muß ein nah den Actien - Nummern geordnetes Ver- zeichniß derselben eingereiht werden.

Köln, am 9, Oktober 1845.

Die Direction.

Krakau - Oberschlesische uy Eisenbahn.

Fünfte Einzahlung von Zehn | Prozent.

Die Actionaire der Krakau - Oberschlesischen Eisenbahn werden hier- durch aufgefordert, auf den Betrag ihrer Quit- tungsbogen =/ dic fünfte Einzah-

MATACALCITRA San lung mit zehn Pro- l zent

G FZ M r N M A C A

S „om 5. bis 15, De- zember d. J., von 8 Uhr Morgens bis 1 Uhr Mittags, entweder in Breslau an den Haupt - Nen- danten der Oberschlesishen Eisenbahn Herrn Simon, auf dem Oberschlesischen Bahnhof , oder in Krakau an den Büreau-Vorftcher Herrn S imson, auf dem Kra- kau-Oberschlesischeu Bahnhofe, zu leisten.

Diese Einzahlung von zehn Prozent wird auf den Quittungsbogen, in Breslau durch den Haupt-Rendan- ten Herrn Simon, in Krakau durch den Büreau-Vor- steher Herrn Simson, bescheinigt, und haben die Herren Actionaire die nah den Nummern geordneten Quit- tungsbogen in ein beizulegendes Verzeichniß derselben mit der Zahlung einzureichen, Auf jeden Quittungsbogen werden an Zinsen vom 15. September bis 15, Dezomihex drei Monate zu vier Prozent, mithin zwölf Silbergroschen, in Abrechnung gebracht, wonach auf jeden Quittungsbogen

Neun Thaler Achtzehn Silbergroschen

einzuzahlen sind. ¿

- Wir verweisen übrigens die Herren Actionaire rück- sichtlich der Folgen der Nicht-Einzahlung auf den §. 15, des Gesellschafts-Statuts, welcher bestimmt;

j

E

1434

„Zahlt ein Actionair den geforderten Betrag bis

spätestens am leßten Zahlungstage (5. 13.) nicht

ein, so verfällt derselbe für jeden en - Beirag per 100 Thlr., bei welchem der Ver ug eintritt, in eine Conventionalstrafe von Zwei Tha er, Erfolgt auch sodann binnen 4 Wochen nicht die Einzahlung des ausgeschriebenen Actien - Betrages und der verhäng- ten Conventionalstrafe, so wird die Nummer des bec- treffenden Quíttungsbogens dur eine zweiinalige nsertion in die §. 22, bestimmten Zeitungen öffent- lih bekannt gemacht, und eine neue vierzehntägíge Frist zur Einzahlung des Actien - Betrages und der Conventionalstrafe (sgesept, nog deren fruchtlosem Ablaufe wird der Jnhaber des Quíittungsbogens aller Rechte als Theilnehmer der Gesellschaft verlustig, und an die Stelle des amortisirten Quíttungsbogens wird sodann ein neuer unter derselben Nummer ausgefertigt und zum Besten der Gesellschaft an der Breslauer

Börse verkauft.

Breslau und Krakau, den 1. November 1845, Direktorium der Krakau - Oberschlesischen Eisenbahn- Gesellschast. -

E Dampfschifffahrt

zwischen

Magdeburg und Hamburg. aa Dienst

A fr dm U Let (A EE ___ Monat

» d) S + - S E:

= November. agdeburg.

| Nachmittags 3 Uhr, von Hainburg

35%, | Nachmittags 3 Uhr,

Außerdem werden wöchentlich zwei Schleppschiffe expedirt

vonMagdeburg von Hamburg

Sonntag und Donnerstag, Sonntag und Mittwoch. Die Billette zur direkten Fahrt von Berlin über Magde-

burg nah Hamburg ertheilt die Passagier-Expedition der

Berlin - Anhaltischen Eisenbahn ‘in Berlin, und isst der

Passagepreis für 1 Person

M, Kl, der Eisenbahn u. 1. Kaj. des Dampfsch. 85 Thlr,

» » » Il, » » » 65 »

Sonntág, Dienstag, Donnerstag,

Montag,

Zehnte Verloosung [902b] von 467 Stück Certifikaten

der Russ1schen 5 Procen- igen Anleihe 3ter Serie

t bei Hope & Co. in Am-

sterdam.

In Folge der in St. Petersburg stattgebabten Ver- loosung von Inscriplionen der S procentigen Russí- schen Anleihe 3ter Serie bei Hope & Co. hat das Administrations-Büreau der Herren Hope & Co, Kettwich & Voomberg und VVwe. Borski in Am- sterdam eine Verloosung von 467 Stück Gertiñkaten dieser Aaleihe veranstaltet, bei welcher folgende Nummern gezogen worden sind, welche zur Ablö- sung kommen, als:

No. 3| No. 2645 No. 5644| No. 7699| No. 9794 176 2839 5646 7713 9847 273 2881 5651 7738 9855 473 2913 5656 7749 10055 480 2916 5674 TT52 10092 591 2919 5699 7754 10101 612 3037 9714 TT57 10142 765 3082 5803 7796 10182 881 3100 5843| - 7827 10199 903 3161 5854 7845 10254 935 3166 9866 7847| 410480

1012 3176 6033 7910 10490 1018 3223 6036 7993 10622 1053 3240 6043 8043 10647 1082 3247 6047 8213 10666 1093 3286 6058|. 8298 10705 1172 3334 6104 8325 10745 1275 3352 6138 8480 10775 1285 3448 6147 8514| - 10783 1295 3456 6201 8517 10829 1304 3490 6208 8534 10951 1350 3626 6217 8599| 40956 1442 3704 6315 8602 10994 1444 3758 6342 8639 10996 1457 3763 6349 8668| 11044 1549 3788 6399 8674 11141 1644 3815 6538 8697 11205 1674 3846 6540 8700| 411240 1720 3854 6565| 8715| 411296 1734 4008 6687 8717| 41308 1754 4015 6705 8762 11376 1791| 4099| 6711| 8794| 118384 1865 4173 6744 8805 11393 * 1906 4212 6823 8923 11507 1909 4247 6825 8933 11537 1980 4283 6889 8978 11540 2004 4308 6896 9128| 411543 2043 4382 6980 9229 11610 2045 4446|‘ . 6982 9243 11614 2067 4453 7066 9255 11634 2105 4503 7167 9256 11635 2172 4588 7205 9276 11649 2307 4819 7256 9308 11778 2342 4948 7349 9319 11793 2473 4971 7374 9332 11852 2486 5063 7404 9364 11873 2507 5105 7519 9387 11934 2555 5132 7529 9479 12116 2592 5178 7670 9504| 412126 5223 7696 9699| 412228 9320 7697 9758| 412360

No.16517 No.18965, No.20956 16540 19010 20984 16564 19032 21023 16722 19102 21118 16825 19157 21129 16829 19171 21177 16852 19246 21178 16903 19271 21224 17172 19366 21227 17192 19450 21328 17216 19472 21387 17232 19496 21389 17326 19547 21423 417368 19588 21489 17394 19597 21501 17443 19610 21562 17470 19636 21647 17477 19663 21656 17505 19718 21681 17680 19801 21706 17693 19818 21774 17782 19829 21803 17801 19853 21814 17857 19865 21828 417905 19923 21927 17931 19950 22013 17997 20106 22069 18012| 20125] 22168 18014 20245 22230 18128 20258 22282 18190 20263 22412 18237 20290 22503 18305 20350 22507 18522 20362 22524 18529 20372 22577 18618 20390 22611 18624 20439 22660 18657 20472 22783 18660 20488 22789 18695 20732 22870 18876 20826

14309 18903 20840

14379 189341 20902

Die Zahlung erfolgt s. Z. wnter denselben Ver- hältnissen, wie bei den srüheren Verloosungen, und werden die Inhaber dieser verloosten Certifikate auf- gefordert, dieselben mit allen noch nicht verfallenen Zins-Coupons (ausgenommen desjenigen pr. 1./13. Dezember d. J., welcher auf die gewöhnliche VVeise bezahlt werden wird), s0 wie mit dem Beweise zur Erhebung neuer Coupons, verschen, bis spätestens den 28. November d. J., Nachmitt. 2 Uhr, bei dem obengenannten Administrations-Büreau in Amsterdam oder, falls die Zahlung hier in Berlin verlangt wird, bis spätestens den 21. Novem- ber c. bei den Unterzeichneten einzureichen.

Diejenigen Inhaber ausgelooster Certifikate, welche die zeitige Einlieserung derselben in Amsterdam oder hier versäumen sollten, werden es sich selbst zuzu- schreiben haben, dass ihnen das Kapital erst bei der zunächst folgendenG6monatlichenZin- senzahlung wird ausgezahlt werden können, und zwar mit Verlnst des Zinsengenusses, wel- cher mit dem bevorstehenden 1./13, De- zember auf die gezogenen Nummern gän z- lich aufhört, Es bleibt übrigens jedem Inhaber von verloosten CGertifikaten vorbehalten, von dem im Artikel 10. des Berichts über die Errichtung der Administration enthaltenen Bestimmung Gebrauch zu mnachen. :

Berlin, den 5. November 1845.

Anhalt und Wagener, Brüderstrasse No. 5.

No.12446 12611 12615| 12705 12721 12775 12807 12852 12908 12910 12960 13041 13120 13184 13228 13234 13294 13351 13373 13414 13448 13485 13530 13554 13658 13706 13710] - 13752 13781 13839 13918 13989 14015 14043 14044 14110 14157 14220 14249 14257 14289

[916 b] Bekanntmachung.

Zufolge §. 4. Abschnitt 111. des Statuts der Neuen Stettiner Zuckersiederei laden wir die Herren Actionaire zu einer außerordentlichen General - Versammlung am 2, Dezember d. J., Vormittags 10 Uhr, in dem Ge- shäftslokale des Jnstituts hierdurch cin.

Der Hauptzweck dieser Versammlung besteht darin, das Staiut in Folge einer hohen Ministerial - Verfü- gung neuerdings zu berathen und event, zu vollziehen.

Zugleich machen wir auf die Vorschriften der §. 5, und 6. Abschnitt [11T. aufmerksam, wonach Ausbleibende nur durch andere Actionaire vertreten werden können, Bo dazu durch schriftliche Vollmacht legitimirt sein müssen. :

Die Nichterscheinenden sind den Beschlüssen der an- wesenden Actionaire unterworfen.

Stettin, den 12. November 1845.

Das Comité der Neuen Stettiner Zucker- Siederei.

Simon, Thenne., Ebeling. J, C. Schmidt, Görlig.

E

Eisenbahn.

Es wird hierdurch die

mit zehn Thlrn. auf jede Actie der Loe- bau - Zittauer Eisenbahn

zu leistende vierte D S Einzahlung ausgeschrieben. Dieselbe ist

den 29., 30, und 31, Dezember a. c,

von früh 9 bis Mittags 12 Uhr und Nachmittags von 2 bis 5 Uhr, allhier zu Zittau in dem Büreau der Loe- bau-Zittauer Eisenbahn-Gesellshast unter Rückgabe der vom 1. Oktober a. c. datirten Jnterims-Actien der drit- ten Einzahlung, gegen welhe neue auf die sodann ein- geshossenen 40 Thlr. lautende dergleichen ausgegeben twerden, ‘mit :

9 Thlr. 21 Ngr. baar und

9 » durch Zurechnung dreimenatli- her, nah §, 17. der Statuten vom 1. Oktober 1845 anhebenden Zinsen von den eingezahlten 20 Thlrn. zu gewähren.

Senigen Herren Actionaire, welche die Einzahlung bis zu obigem SwWlußtermine (den 31, Dezember 1845, Nachmittags 5 Uhr) allhier nicht geleistet haben, ver- fallen in die §. 15, der Statuten festgesepte Strafe von 10 Prozent der Einzahlungs-Summe an 1 Thlr.

Um den auêwärtigen Herren Actionairen eine Erleich- terung zu gewähren, kann die vierte Einzahlung auch

[915 b]

Loebau - Zi

ern i) M S 1 j | T T] E La L A L

en A N

G A T A E

den 15., 16, und 17, Dezember d, J, F e

in Leipzig bei den Herren V etter & Co.,

» Dresden bei dem Herrn J, A, Bondi,

» Berlin bei den Herren A, H. Heymann, welche von uns zur Ausstellung von Jnterims-Quy gen ermächtigt sind, gegen deren Rückgabe an dey ten, wo die Zahlung erfolgt is, die neuen Act, den Tagen vom 27. bis 31. Dezember a, c. ay di digt werden sollen, geleistet werden,

Zittau, am 8, November 1845.

Direktorium der Loebau-Zittauer Eisenbahn-Gese| v, Nostigz, V. Exner.

ey

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lak. Carnaval de Venise 25 Sgr, leicht arr

Gráâce et Caprice.

15 Sgr. Op. 25. 174

Litolff. Chant du Gondolier, Tarantd

diable à 20 Sgr. 3 Mazourk:s, Réyerie à la Ÿ à 15 Sgr. Marche fantastiqne 41754 Sgr. Li Heroischer Marsch im ungarischen Styl. 25 Osborne. Fantaisie sur la reine de Ch pre d levy. 175 Sgr. Prudent. Scherzo, Op. 19. 13 Robert le diable 1 Thlr. Rubinstein. Air dois de Jenny Lind 10 Sgr. Schachner. Lat ête 10 Sgr. Romance variée 20 Sgr. T halbe Nad Op. 51. 20 Sgr. 2. Romanza 124 §. Ferner : Weber's Ouvertüren zum Frei Oberon , Jubel- Ouvertüre für 2 Pianos zu 8 den à 14 Thlr,, dito in gr. Partitur à 1% Thlr Alle Musikalien mit üblichem Rabatt.

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[918 b] i

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Hamburg, im November 1845,

August Loewent|

Mland, Berlin. Weiteres über die Reise Sr.

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Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes unehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg, Preuß. 5 Zeitung : Friedrichsstraße r, 72.

¿ 318.

Inhalt. itlicher Theil. i Königl, Hoheit des Waldemar, Beerdigung des Stadtverordneten - Vorstehers )essclmann. Nhein-Provínz. Geburts-Feier. utsché Bundesstaaten. Königreih Sachsen.

erhandlungen.

ie Stadt Krakau, Abreise der Großfürstin Helene. land und Polen. Warschau. Ankunft der Großfürstin Helene, inkreich, Paris. Die bevorstehende Eröffnung der Kammern. breise des Königs der Belgier, Die Aenderung im Kabinet, Ma- ne-Zustand, Beabsichtigte Errichtung eines Konsulats zu Honolulu. anfsagung, t Flüchtlinge an den Großherzog von .Tos- 1a, Vermischtes.

ran en und Jrland. London, Parlamentswahlen in dindsor und Warwikshire. Die englische und französische Seemacht, lgien. Brüssel. Hofnachrichten, Der Abbruch der Unterhand- ngen mit Frankreich. Unentgeltlicher Leinwand -Transport, Aus-

anderer.

nemark, Kopenhagen, Cirkular-Schreiben über einige Vor ellungen jn den Rechtsverhältnissen des Bauernstandes. 9 Pellung auen, Schreiben aus Paris, (Die Munizipal-Wahlen ín den bas- sen Provinzen.)

rkei, Konstantinopel, Mission nah Tunis, Ali Efendi. opographishe Aufnahmen russischer Generalstabs-Offiziere. -— Erdbeben. d-Amerika. Dampfschifffahrt auf dem Amazonen-Strom.

äologisches, Monticelli,

* * Amtlicher Theil.

e, Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Pfarrer Hüh ne zu Druxberg, Regierungs Bezirks Magde- j, den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Sleifez dem dem oberschlesischen Bergamte Tarnowiß angestellten Rechnungs- sor Kun be den Rothen Adler - Orden vierter Klassez so wie Kantor und Lehrer Rosdorf in Poligig, Regierungs - Bezirks en, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Vei der heute fortgeseßten Ziehung der 4ten Klasse 92er gl, Klassen - Lotterie fielen 2 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 90 und 38,994 nah Bielefeld bei Honrih und nach Cleve bei inannz 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 1807. 81,723 und 46 in Berlin bei Seeger, nah Breslau bei Bethke und nah ienwerder bei Bestvater; 40 Gewinne zu 41000 Rthlr. auf 4242. 7041. 7080. 10,580. 11,787. 12,905. 14,928. 18,311. 79, 20,535. 21,462, 25,120. 295,990, 26,335. 28,151. 29,022. 34, 37,022, 37,300. 40,256. 40,329. 42,166. 42,853. 48,460. 129, 92,187. 56,933. 57,453. 60,247. 62,711. 64,853. 65,520. D 67,277. 68,498, 70,264. 72,589. 77,235. 78,460 und 80,294 Derlin 2mal bei Borchardt, 2mal bei- Burg, bei Faure und 2mal Maßdorff, nah Barmen 2mal bei Holzschuher, Breslau 2mal bei hau und 2mal bei Schreiber, Bromberg bei George, Bunzlau Appun, Cöln bei Krauß und 4mal bei Reimbold, Danzig 2mal Roboll, Glaß 2mal bei Braun, Glogau bei Bamberger, Halle il bei Lehmann, Königsberg i, Pr. bei Borchardt, Landsberg bei hardt, Liegniß bei Leitgebel, Minden bei Wolfers, Münster bei \dmüller, Naumburg bei Vogel, Neisse bei Jäkel, Neuß bei Kauf= n, Posen bei Bielefeld und bei Pulvermacher, Schönebeck hei tr, Stettin bei Wilsnah und nah Weißenfels bei Hommel; Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 4678. 5659. 6887. 8402! : 11,635, 13,476. 19,088. 23,206. 23,921. 25,861. 26,153. 26, 27,761. 29,260. 31,490. 31,544, 32,487. 36,101. 37,255. 886, 41,016. 43,017. 44,176. 49,058. 53,132. 57,937. 60,464. 005, 61,304, 64,343. 61,405. 62,112. 65,064. 71,517. 82,003. 21 und 84,973 in Berlin bei Borchardt, bei Burg, 2mal bei e, bei Grad, bei Moser und bei Seeger, nach Breslau 3mal Vethke und 3mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß und 2mal bei bold, Danzig bei Roßoll, Düsseldorf 2mal bei Spaß, Ehrenbreit- i bei Goldschmidt, Eilenburg bei Kiesewetter, Elberfeld bei Heymer, enstein bei Friedländer , Glogau bei Levysohn, Halle 2mal bei nann, Königsberg in Pr. bei Friedmann, Liegniß bei Leitgebel, deburg bei Büchting, Memel bei Kauffmann, Minden bei Wol=- / Posen bei Bielefeld, Sagan bei Wiesenthal, Stettin bei Wils- ), Stralsund 2mal bei Claußen, Tilsit bei Löwenberg und nach r bei Gallz 52 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 4117. 4139.

rinzen

Landtags-

Berlin, Sonntag den [”te November

1845,

4461. 6070. 8378. 9198. 11,441. 12,753, 12,829. 13,244, 16,326. 22,483. 24,991. 25,539, 27,240. 29,053, 30,731. 32,204. 33,851. 34,833, 34,927, 35,185, 39,241, 40,508. 41,428. 41,999, 42,901. 45,804. 45,898. 91,078, 31,128. 54,833. 98,751. 60,264, 60,322. 60,780, 64,086. 64,694, 66,402. 67,487, 69,901. 70,989. 72,091. 72,994, 73,437. 74,118, 76,126. 76,333, 76,535. 80,198. 81,727 und 82,502, Berlin, den 15, November 1845. Königl, General-Lotterie-Direction.

An gekommen: Der General - Major und Commandeur der Aten Landwehr-Brigade, vou Corvi n=Wiersbißki, von Stargard. Se. Erlaucht der Graf Alfred zu Stolberg=-Stolberg, von Ds: er Vice -Ober - Jägermeister Graf von der A , 9 Meisdorf. wig Y f O

Vichtamtlicher Theil.

Inland.

G Verlín, 12. Nov. Ueber die Reise des Prinzen Waldemar Königl. Hoheit sind Briefe Desselben bis zum 27. Juli hierselbst ein- gelaufen; es is uns ‘ibi aus der eigenen Korrespondenz Sr. Königl, Hoheit, wie bei früheren Gelegenheiten, folgende Nachrichten mitzutheilen.

Der Aufenthalt in Katmandu, der Hauptstadt von Nepaul (s. hierüber Allg. Preuß. Ztg. Nr. 105.), war der Reisegesell- haft bei dem vielseitigen Jnteresse, das er darbot, ungemein rasch verlaufen, Nicht einen Augenblick verleugnete sich das freundliche Entgegenkommen des nepaulesischen Mufeo, so wie die gastlihe Auf= nahme im Hause des englishen Residenten, Major Lawrence. Be-= sonders ward der alte Premier-Minister Martabar Singh des Prinzen Greund und suchte durch Jagden, Truppen-Manöver und dergleichen den Reisenden Vergnügen zu machen: ein Mann von immer regem Geiste und unermüdlicher Thätigkeit, voll Sinn für Alles, was er Neues und Besseres kennen lernte, Der junge 16 jährige Radja, der Schat=- tenbeherrsher des Reichs, erschien in Person bei einer dem Prinzen zu Ehren veranstalteten Tigerjagd, aber nur um in stolzer Ruhe in dem Halbfreis seiner Vornehmet sizènd- einen stummen Zuschaner abzugeben, während ihm mittelst Pfauenwedeln Luft zugefächelt und die Fliegen verjagt wurden. Er schien zu entnervt, um ein Gewehr abzufeuern oder Pferd und Elephanten zu reiten; um sich von seinem Orte zu bewegen, bestieg er den Rüden eines Obersten, der ihn feuhend trug. Die Jagd war belohnend und Prinz Waldemar so glüdlich, einen Tiger zu erlegen. Auch im Hause des Premier-Mini-= sters verlebte man angenehme Stunden: fern von dem beengenden Zwange orientalischer Etifette, ergößten Frauen und Sflavinnen, die in Kalkutta Klavier und andere Jnstrumente gelernt, die Reisegesell= schaft mit ihrem Spiel, und der Minister überhäufte dieselbe der- maßen mit Geschenken, daß der Prinz ihn mehrmals bat, weniger freigebig zu sein, was als ein Zug europäish-fürstliher Bescheiden- heit den alten Herrn nicht wenig frappirte.

Bei der Abschieds-Audienz von der Königlichen Familie kam eine seltsame Scene vor. Die Nepaulesen haben eine nationale Waffe, eine Art krummen Messers, womit sie auf einen Hieb den Kopf eines Büffels abzushlagen verstehen, Um den Reisenden eine Probe R Kraft - Experiments zu geben, wurden 8 bis 10 dieser Thiere auf solhe Weise getödtet, ja endlich warf der Minister seinen chinesischen aus Pfauenfedern gewebten Rock ab und spaltete einen einjährigen kleinen Büfsel mit eigener Hand in zwei Theile,

Poetischer fanden sich die Reisenden angeregt, als sie zu dem Wallfahrtsort Noacote auf der Höhe des Bergpasses, wo die große Straße nah Tibet und China führt, hinaufstiegen. * Hier lag die Linie des Himalaya vor ihnen ausgebreitet, bedeckt mit ewigem Schnee, von unbeschreibliher, unvergeßlicher Erhabenheit: be- sonders wenn bei Auf- und Untergang der Sonne die verschieden gefärbten Bergketten, vom tiefsten Dunkel bis zur stärksten Helle des weißen Schnees, über einander in den Goldhimmel hineinragten. Lebhaft gedachte man der fernen Heimat bei dem Anblick des Dawa- laghiri, des höchsten Berges der Erde, dessen weißer edelgeformter Pik mit seinen zwei kleineren Trabanten noch lange von den Strahlen

der untergegangenen Sonne beleuchtet blieb, während schon der blaue Schleier der Naht die niedrigeren Gipfel umzogen hatte. Wie weiße riesige Geister standen dann die ungeheuren Schneekuppen da, auf deren dunkeln Abhängen zahllose Lichter sichtbar wurden, absihtlich angelegte Waldbrände, um die Wildniß des Urwalds für den Anbau zu lihten. Auf der Derghrahe über Kaulia war übrigens fortwäh- render Verkehr in die unbekannten Länder jenseit des Hochgebirges : die Bewohner der Himalaya- Kette selbst erwiesen sich indef als ein armseliger, sehr niedrig stehender Stamm, in ihren dicken groben Kleidern und steifen Bewegungen an Lappländer erinnernd.

Um die Mitte des März waren die Reisenden nach Benares zurückgekehrt, wo sie verweilten und dann am Ende des Monats in Lucfnow, der Hauptstadt des Königreichs Oude, am 6, April in Agra, der Residenz des Großmoguls, eintrafen, wovon in der Nr. 193 die- ses Blattes (vom 14. Jul) das Nähere mitgetheilt wurde. Zu be- merken is nur noch, daß der Prinz es vermied, den Großinogul um eine Audienz zu ersuchen, weil man wußte, daß dieser Fürst, dessen Herr=- {hast \sich zwar uur noch auf die Mauern seines Palastes erstreckt, dec aber desto gründlicher auf das Ceremoniale bedacht is, von dem Prin- zen die nämlichen orientalischen Respektsbezeugungen verlangen würde, die er von dem General - Gouverneur Lord Ellenborough gefordert hatte. Auch dieser hatte ihn aus jenem Grunde nicht gesehén.

Am 13. April verließ man Agra und gelangte in einigen Tage= reisen nach Burtpore, ein ziemli unabhängiges, kleines Reich, dessen Zustände auf den Prinzen einen besonders angenehmen Eindruck mach- ten. Unter englischem Schuß hält hier ein Radja seinen Hof, wel= her lebhaft an die alten indishen Sitten Duschmanta?'s und Sakon- tala’s erinnerte. Jn Nepaul sowohl, als in Oude, waren die Herr= her nur Schattenkönige, denen eine leere Verehrung gezollt wird : dort regierte der Minifter, hier der englishe Resident. Jn Burtpore dagegen hat der Radja die Regierung in eigenen Händen. Durch den érsten englishen Residenten hat er einige Erzie=- hung genossen; und seine Vorliebe B Europäer erstreckt sich \o weit, daß er neben seinem Palast ein besonderes Haus zu deren Aufnahme hat bauen und europäish einrihten lassen, wo denn der Prinz gleich= falls wohnte. Auch die Bewirthung bei dem überaus herzlichen Empfange war gan europäisch. Der Radja hält seinen Hof in einer weiten offenen Bogenhalle, wo Jedermann offenen Zutritt zu ihm hat. Das Verhältniß des Herrschers zum Volke hat hier etwas voll= kommen Patriarchalisches, er lebt förmlich mit seinen Unterthanen, von denen keine Ctikette ihn trennt. Oftmals, sobald die Abendkühle eingetreten, saß der Radja in jener offenen Halle zu Gericht, wohl an 100 Personen standen im Freien vor ihmz lebhaft spra er zu der Versanmlung, aus welcher die Betheiligten ihm antworteten. End- lich ließ er cin Buch bringen, aus welchem er eine lange Vorlesung hielt, ste erläuterte und darauf die Menge freundlih nah allen Sei- ten grüßend entließ. Der Segensruf: Ram, Ram, Sahibh! \callte ihm nah, als er, von Fackelträgern geleitet, ins Jnnere des Palastes verschwand. Viele Stunden der indishen Nächte brachten der Radja sowohl, als die Reisenden, auf dem flachen Dache des Palastes zu, wo man in hellglänzendem Mondschein die Stadt mit ihrem alten hohen Schlosse, ihren von ungeheuren, duftenden Bäumen beschatte= ten Häusern zu seinen Füßen ausgebreitet sah. Der gastfreie Fürst ergößte seine Gäste ferner durch Thiergefehte , Antilopen= Jagden. Der Prinz erlegte hier ein in Europa vielleiht noch nicht sehr bekanntes Thier, ein î, g. Nilgai, fast in der Größe eines Pfer- m an Gestalt wie ein Hirs, aber mit Kuhhörnern, blaugrau von

arbe.

Die Weiterreise bis Delhi war der Hiße halber beschwerlich und konnte nur des Nachts fortgeseßt werden, Dann glühte die Erde noch vom heißen Sonnenbrande, vor dem am Tage Menschen und Thiere sih zurückziehen, ein {werer Dunst bedeckt die Bodenfläche, in dem die Sonne rothglühend untergeht, aber die Thierwelt be- lebt sih doch wieder, Vögel singen und zwitshern, und der Reisende tritt die Nachtfahrt an, Am 26, April, Morgens 3 Uhr, erreichte man Delhi *),

Am 2, Mai Nachts brach die Reise-Gesellshaft von Delhi auf, aufs neue der Himalaya= Kette sich nähernd, mit dem festen Vorsat, diesmal die Pässe zu überschreiten und in das unbekannte Tibet ein- zudringen. Der böse Sumpsfstreif am Fuß des Gebirges, des Terrai, dessen feuchte, ungesunde Luft deutlich fühlbar war, ward rasch durch=- ritten, sieben deutshe Meilen bei nächtliher Weile fast in einem

*) Von Delhi, ws viele englische Gesellschaft vorgefunden und fleißig Polka getanzt ward, liegen die weiteren Briefe nicht vor.

Archáologisches.

Prof. G erhard macht uns von Neapel aus, welches er auf seiner jüngsten !e in Jtalien vor. kurzem besuchte, folgende interessante Mittheilungen : „Der Reichthum archäologischer Anschauung, dessen ih mih im hie- } “uscum mit dem Gefühl unerschöpfliher Belehrung von neuem er- ‘i in den leßten Jahren, ungeachtet der glänzenden Namen von ein und Alterthumsfreunden, die an der Spiye der Verwaltung n, nur wenig gesteigert worden. Einiges is den kleinen Bron- dinzugefügt , und in der Abtheilung alter Marmorwerke sind mehrere vorzüglichen Statuen, namentlih die Minerva und der weiland soge- E Aristides ( Aeschines ), in ein besseres Licht getreten; dagegen das aselbst jeyt sichtliche Mosaik der Alexanderschlacht gegenwärtig, wie bei den bes orrihtungen, wiederum nur verloren hat und dur eine den oden des Beschauers überragende Fläche fast ungenießbar geworden j s Kuriosität sind zwei Marmorplatten interessant, deren durch efer gebildete ein elegte Figuren ihren zwei Reihen bacchischer pelung das Ansehen von . Vasen - Gemälden gewähren ; dieselbe jf i auch auf ‘einem kleinen Gefäß zum Vorschein gekommen, “h Herr Bech i aus den Grabungen seiner am Pausilipp gelegenen

erhielt, Wenig Neues bietet auch Pompeji darz man fährt fort, ent- bind traßen und deren Peivaigehiede aufzuräumen, während eine neue T Ungsstraße, die man der Eisenbahn wegen gezogen hat, Säulen an med legt, denen man gern nachgehen möchte, um die anziehenden

* hinter der sogenannten Basilika zu erkunden, Daß die neueste, für

F, Gelehrten-Kongreß veranstaltete Ausgrabung eben auch nichts Erheb-

geserte, war nicht unerwartet; die verstümmelte Marmorstatue einer dau mit Spindel (ob einer Parze, muß dahingestellt bleiben) mag fn vorgefundenen Gegenständen noch am ersten bemerkenswerth sein,

Unter den Privat-Sammlungen Neapels steht der ausgewählte Kunst-

besi des Ministers Santangelo noch immer obenan; er is in den leßten-

Jahren dur eine große lufanishe“ Amphora mit der Darstellung dcs todten, von Gottheiten und Musen umgebenen Adonis, manchem Rhyton von singulairer Form und mancher anziehenden Thonfigur vermehrt wor- den. Dagegen isst die äußerst werthvolle Jatta sche Sammlung apulischer Vasen nah dem Tode des Besiyers unsichtbar geworden z sie soll in den Fundort derselben, nah Ruvo, zurückvoerseßt sein, nachdem die Schäzung derselben zum Ankauf für das Königl. Museum allzu hoch befunden wurde. Nicht sonderlich reich sind die Magazine neapolitanischer Kunsthändler, wie denn im Ganzen die Entdeckungen immer spärliher werden. Bei so gerin- gem Zufluß neuer Entdeckungen gereicht die gewählte kleine Privat-Samm- lung, die des englischen Gesandten, Herrn Temple, durch die Gefälligfeit ihres Besißers dortigen Kunstbeschauern zur Entschädigung. Die bald zwei Fuß hohe schöne und wohlerhaltene Erzfigur eines jugendlichen Bachus bildet den vorzüglichsten Besiß jener Sammlung z die schöne bläuliche Pa- tina dieser Figur bei hiesigen Kennern ein eben so sicheres Kennzeichen der Echtheit, als es ultramontanischen oft zur Verdächtigung zu gereichen pflegt bezeichnet sie unverkennbar als frischen Erwerb der vulkanischen Umgegend Neapels, die uns so manches andere shöne Kunstwerk gleich beneideten Stoffes glücklich behütet hat. Auch {chöne und trefflich erhaltene Erz- und Sil- bergefäße sind in derselben Sammlung enthaltenz unter den übrigen Gegen- ständen manches anziehende Thongefäß und ein und das andere Monument rein gelehrten Belanges. Ein vormals gefaltetes Bleitäfelhen aus Pozzuoli,

dessen gründliche Behandlung ih Herrn Dr. Momsen überwies, enthält *

in feiner griehishcr Schrift, vermuthlih des vierten Jahrhunderts , eine Beschwörungsformel, welche zur Dämonologie heidnisch-christlicher Zeit einen \hähbaren Beitrag liefern wirdz und ein noch Apäteres Monument ähn- lichen Inhalts, ein ansehnlicher Nagel mit vierseitiger römischer Jnschrift,

die von mittelalterlíicher Superstition zugleich mit Dianendienst spricht, nach Oriolí vielleicht erst dem elften Jahrhundert gehörig, ist ebenfalls aus Herrn Temple’s Sammlung zur besonderen ausführlichen Behandlung des sieben- ten italicnishen Gelehrten-Kongresses gelangt.

Daß die Thätigkeit dieser in Neapel glänzend bewerkstelligten Ge- lehrten - Versammlung sich auch auf Archäologie und verwandte histo- rishe Forshung erstreckte, während zu früheren ähnlichen Vereinen nur die strengeren Wissenschaften nebst ihrem industriellen Gefolge ge- laden waren, is als ein dankenswerther Versuch zu bezeichnen, der Universalität gelehrten Verkehrs ihr Recht zu lassen, ohne daß bei den weit gesteckten und für dic Zukunft keinesweges gesicherten Gränzen einer sogenannten archäologisch - geographischen Section sonderlihe Früchte derselben zu melden oder fernerhin abzusehen sind. Unter dem Vorsiße des Archäologen Avellino und des Geographen De Luca fanden 14 Tage hindurch in zweistündigen Sizungen vielfache Mittheilungen statt, denen sich Mannigfaltigkeit und zweckmäßige Kürze nebst viel Geneigtheit zur Diskussion nachrühmen ließ. Orioli aus Korfu, Sanquintino aus Turin, der Prinz von Canino aus Rom, von bekannten Gelehrten und Alterthums- Freunden Neapels die Herren Bechi, Bonucci, Fiorelli, Minervini und Andere ließen hierbei sih vernehmen, und unser gelehrter Landsmann Miersch theilte die neueste Ausbeute der bamberger Handschrift des Plinius mit, deren auf Jtaliens Ruhm bezüglihe Worte den größten Anklang bei der Versammlung fanden, Sonstige Beiträge deutscher Gelehrten waren ein Aufsay über samnitishe Topographie, von dem in Neapel lebenden ham- burgischen Arzt Dr. Schnars, der diesem Gegenstande mehrjährige Unter- suchungen gewidmet hat, und ein von mir gehaltener Vortrag über itali- \he Provinzialtracht auf griechischen Vasenbildern,

Zwei Lebensfragen der gedachten Section wurden zum Anbeginn und zum Schluß derselben verhandelt, Zum Anbeginn ward bejahend entschie-