1845 / 324 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

lung; nah dem Adreß - Entwurfe scheine das Erstere der Fall zu sein, und man könne füglich die beiden lezten Sähe des Abschnitts des Adreß - Ent- edenken weglassen; es liege allerdings in der Fassung des Abschnitts mchr als ein Wunsch, denn es werde nicht gesagt, man „wünsche““, soudern man „wolle“ die Maßregeln der Weisheit des Königs überlassen. agestellung von Seiten des Präsidiums über §. 5 wurde der An- nämli der Zusaß derselben und mit diesem der Weg- der leßten beiden Säze in dem Entwurfe der zweiten Kammer, 5 Stimmen (Großmann , Bernhardi, Wehner, Gotischald und Dr. ther) genehmigt und \o diesex Abschnitt angenommen.

§. 6 veranlaßte den Grafen Hohenthal- daß nach seiner Ansicht eine Mißbilligung des l Juli, die in diesem Abschnitte des Adreß-Entwurfs zu lic gründet sei, indem die Regierung sich stets an die Grundp thums und fern von aller Parteilichkeit gehalten habe. rung habe glauben müssen, daß diese Grundpfeiler dur das Auftaucheu welche ihre Versammlungen in Eisen- en d theologische C gentaEE e eraltyungen gezogen habe, er ter 5 Die in Rede ste- ie auch selbst erkannt,

wurfs ohne

üchau zu der Erklärung, inisterial-Erlasscs vom 17. en scheine, unbe- eiler des Christen- Wenn die Regie-

artei in einem Nachbarstaate,

bahnhöfen und Gasthäusern abgehalt zartesten Natur in den Kreis ihrer B würden, so sci ihr Verhalten gegen dieselbe gerehtferti hende Partei sci offenbar zu weit gegangen; dies habe 1 ch’s Schrift: „Was wollen die protestantischen Freunde“, bestätige größeren Mäßigung geschrieben,

denn diese sei bereits mit ciner on der Deputation vor

Dr. Großmann sprah sich für die v1 Fassung aus, jedo nur ín der Vorausseßung, daß in dieser Fas strebungen eingeschlossen seien, die sich in mehreren s0 _ín Annaberg und Dresden , kund gegeben hätten. Wietersheim erklärte, daß

die ultramontanen Be Theilen des Landes, Staats-Minister von \hmerzlich und niederdrückend

solchen Angriffen ausgeseßt zu seh emand der Erörterung dieses Ge entgegensehen könne, als gerade das Min

es dem Ministerium esen sei, in dieser Angelcgenheit ih en, ohne sich vertheidigen enstandes mit größercr Ruhe sterium, denn es sei über- ehandelt, Nicht nah Leidenschasten, sondern nah eseß müsse das Ministerium handeln, und es müsse Handlung- machen zu la}sen von en Niemand zu verantworten hätten, ttern oft der Fall gewesen sei, Auch r vou der Deputation vorgeschlagenen Dasselbe war der Fall bei §. 7, über sion stattfand. Antrag der Deputation keine Unterstüßung, und wurde bekämpst von Prinz Johann, Bürger- Dex Referent erklärte, daß ihn dies von das Erzgebirge hinsichtlich der Eisenbahnen zu nicht abbringen könne, und er werde jede Ge- gung dieser Schuld zu mahnen, benußen, Daß Kon- nfangs feine besondere Beachtung fänden, doch beweise gerade die Adreßfrage am deutlichsten ; sequenz des Abgeordneten resse sei selbst in der zwei- den, und jeyt werde die Adresse auch in der ersten Kammer Konsequenz und fühle au bstimmung über diesen Para- Deputation gegen vier Stimmen ab, uvörderst Bürgermeister Wehner hinsichilich e für den Deputations-Antrag, aber aus ganz Deputation in ihren Motiven angeführt, Die Frei- urh gänzliche Abschaffun würden wohlth

und daß N

zeugt, daß es recht GBewissen, Recht und schmerzlich sein, sich V Leuten, die ihre Anschuldigungen ge wie dies namentlich in öffenilihen B dieser Paragraph wurde hierauf in de Fassung einstimmig an den keine weitere Disk Bei §, 8 fand der die Ansicht des Referent meister Wehner und Hübler. seiner Meínung, daß man stiefmütterlich bedacht habe, legenheit, an Abtra sequenz in Anträgen iele führen fönnc, chte in dieser Bezichung die Kon er Antrag auf Abfassung einer Ad inem Mitgliede unterstüßt wor

orwiufe über solche

er chre und a Todt; sein erst ten Kammer nur von e die Genugthuung zu Theil, sehenz er chre und achte diese etwas von dieser Konsequenz in sih, Die A graphen lehnte -den Zusaß der

Bei §. 9 erklärte sich der Angelegenheiten der Pre anderen Gründen, als die heit der Presse könne nur d denz Preßfreiheit und ein Preßgese bei welcher Alles in den Händen der Censor

berathen zu

der Cénsur bewirkt wer- ätíger wirken, als die en liege, Da aber die seßlihen Bestimmungkn schaffung keinen Erfolg , und aus diesen Grün- Graf Hohenthal - Püchau sprach gierung wohlanstehend

nux sei nothwendig, daß schweigen heraustrete und ige falsche Ansichten iehung eînes hte, da die

geseblih einmal bestehe und nach bundesge müsse, so würden Anträge auf deren Ab haben und der Regierung nur Verlegenheit bereiten den stimme er für die Deputation.

aus, daß er es übrigeus einer con fände, eine gcsinnungsvolle Opposition zu duldenz aus einem zu ausgedehnten Still sichten der Opposition beleuchte, allenfall sich in dieser Be roßmann wün eine mildere Handhabung derselben, daß die Leipziger Zeitung denn sie verfolge und genüge dem Zwecke, elegt worden sei. Der Wunsch um eine n, denn gerade in Sachsen eiht in zu milder Weise ge- eit und zu er die Cen- cht, die für den cigentlihen Buchhandel en jener Tagesblätter, die für ihr Publi- gehörten, aber freilich- au das tägliche Brot müßten und zu diesem Zwecke herau durh die Censur beeinträchtigt rent erklärte in scinem S

stitutionellen Re

die Regicrun zuweilen die widerlegez er wünschte, daß die Regierun ecigneten Organs bedienen möge. ensux einmal geseglih bestehe , Staats-Minister von Falkenstein meinte, einen Spottnamen nicht verdiene, der ihrem Entstehen zum Grunde mildere Handhabung der Censur e auf die allermildeste Weise, oft vie r müsse in Bezug auf den Buchhandel, den er zu s{ achten wisse, bemeiken, daß nicht der eigentliche Buchhandel ü sur Klage führe, auch diejenigen ni \hrieben, sondern nur die Nedaktor kum zu dem täglichen Brote des Autors verdienen helfen daß der Buchhandel in Leipzi werde, fönne ex nit glauben. Der Refe worte, daß die Deputation keinesweges eine Rechtfertigung der Censur dern nur eíne Entschuldigung über die Hand sprechen wollen, und cs wurde hierauf der Ab Deputation einstimmig angenommen.

Bei §. 410 bekäm den vou der Deputati steht sich dabei von selbs, nommen bleibea muß, ders geeignet, ohne be

abung derselben habe aus- nitt nah dem Antrage der

pfte zunächst der Staats-Minister von Falkenstein hrem Bericht ausgesprochenen Sah: „Es ver- daß es Jedem, auch mittelst der Presse, unbe- namentli auf einzelne Wahl-Kandidaten, als besou- sondere Zurückfepung Anderer aufmerksam zu machen“, und war der Ansicht, daß \s\ch dies mit dem Geist und dem Sinne des Wahlgeseßes nicht in Einklang bringen lasse,

in ihrem jeßigen Zustande nicht als kompetent anse heil darüber abzugeben , wer fähig sei, in der edachte Saß sei für con n diesem Saß enthalten meister Wehner, Graf Hohenthal -Püchau, Referent, denen mit der Ansicht dés Ministerium wiy und von Welck entgegentraten. für die unveränderte An wurfe keine Gefahr, im

Die Presse könne cer hen, ein voll und genügendes Urt zu sißen, und der fährlih. Für das

stitutionelle Staaten sehr ge- Prinzip sprachen Bürger- rgermeislter Gro} und der ohlenz, von Zett- iedermann war nahme dieses Paragraphenz er finde in dem Ent- Gegentheil sei derselbe loyal von Falkenstein erklärte, daß die Re en in keinem Falle dulden werdez isse sich Jeder dagegen aussprechen, éutionellen Sinne. Bürgermeister Hübler, Dr. Gro und der Referent in feinem Schlu aragraphen in einer Weise ierauf wurde §. 10 na Deputations - Berichte beantragt sind fich. mit den Vorschlägen , di uf díe Form der Ucberreihung der Adre emacht worden sind, einverstanden erklä Namens - Aufruf geschr(

in der durch; die Berathung genehmigte

Secretair von

zu neñnen. Velks « Versamm- n Entschiedenheit der es redlih meine mit dem consti- raten bei Graf Hohenthal- Püchau, mann, Vice « Präsident von Fricsen worte, worin er bemerkte, ausgelegt habe, die ér nicht ch den Abänderungen, die in dem g atigenommen. von der Deputation in se, falls sie zu Stande rf, würde vom Präsidium lten und- der Adreß - Ent- n Fassung einstimmig ange-

ieser Ansicht |

daß die ziveite Kammer diesen billigen könne. , einstíimmi noch die Kammer

zur Abstimmung

folgendes Dee der Steuern

Kammer ist am 16. November ahr 1846 anzuordnende Erhebun end, eingegangen. Dasselbe lautet : eni dermalen von Sciten der e 1846— 48

Ablau Allerhö bestihen

gaben“, w der obigen 8 Pfennige fi

In der zweiten Fret, die auf das und Abgaben betre

m Stande, bis zu we es ihnen für

definitive Verabschiedu Se B trbglichen ein werde r 1846 zu erhébe een : angt, bereits auf die miîtelst von 9 Pfennige 2 auf

t gèénommen worden,

ub tteBorlage

beantragte Herabsegzun, und welcher im Uebrigen ener

Einheit behufig Rüfsi

1464

weiteren Rechtfertigung nichi bedünfen wird, den getreuen Ständen mitzu- theilen, und sehen darüber ihrer mit thunalichster Beschleunigung abzugeben- den Erklärung in Huld“ und Gnade entgegen, womit Sie ihnen jederzeit wohlbeigethan verbleiben. Dreêden, am 14. November 1845, Friedrich August. (Gez.) Heinrich Anton v. Ze scha u.“

„Gese wegen der auf das Jahr 1846 zu erhebenden Steuern und Abgaben. Wir riedrich August, von Gottes Gnadcn König von Sach- sen 2c., sehen, da das für die Jahre 1846, 1847 und 1848 zu erlassende Finanzgeseß dermalen uo der ständishen Berathung unterliegt, eine pro- visorische Bestimmung wegen der auf das Jahr 1846 zu erhebenden Steuern und Abgaben für S an, und treffen demnach solche, mit Zustim- mung unserer getreuen Stände, in Folgendem: §. 1. Die im Finanz- gesche vom 13, September 1843 s. 2 unter B, ingleichen §. 3 bezeich- neten Steucin und Abgaben sind auch für das Jahr 1846, den geseßlichen Vorschriften gemäß, fortzuerheben, jedoch mit der Modification, daß bci der Grundsteuer statt bisheriger 9 Pfennige nur 8 Pfennige von jeder Steuer- Einheit abentribtet und im Uebrigen dic bei der Schlachtsteuer durch das Geseß vom 9, Juni 1840 angcordneten zeitweisen Ermäßigungen noch fer- ner beibehalten werden mögen. §. 2, Unser Finanz-Ministerium wird mit Ausführung dieses Gesehes beauftragt. Urkundlich haben Wir dasselbe cigen- häudig vollzogeu und mit Unserem Königlichen Siegel bcdrucken lassen. Gegeben zu 2c.“

Die zweite Kammer beschäftigte sich in ihrer Sigßüng vom 18, November wieder mit der Wechselordnung und brachte das XIV. Kapitel, von eigenen (trockdenen) Wechseln und Ae inges auf sih“/, nebst den von der Deputation vorgeschlagenen, als Ka- pitel XII. þ. einzuschaltenden Bestimmungen über Anweisungen zur Beschlußfassung, Bevor bei §. 244 die von der Deputation iu Vor- \hlag gebrachte Umstellung und Abänderung zur Vorlesung fam, machte der Königl. Kommissar, Dr. Einert, die Kammer darauf aufmerksam, „daß Kap, XIV. sehr wichtig sci, niht sowohl sür den Handelsstand, als für das juristishe Publikum. Nachdem die alte Eintheilung der Wechsel in trockene und gezogene beseitigt, nach- dem erklärt worden sei, daß man unter Wesel nur gezogene Pa-

pierc verstehe, würden hier doch einige Adi L des trodenen

Wechsels, welche als wahre Wechsel zu betrachten scien, genannt und in die Wechsel - Ordnung mit aufgenommen. Hiermit geschehe cin Eingriff in das System des Gesehes, und deswegen sei das Kapitel für Richter und Sachwalter wichtig. Aus diesem Grunde sei es aber auch mit einer gewissen Vorliebe und Aufmerksamkeit vou der E, rung behandelt worden, und die Ausführlichkeit - der rehtlihen

stimmungen habe zur Bernieidung sedes Jrrthums übex dergleichen Papiere nothwendig geschienen. Ex bitte daher die Kaunner, und das sei zuglei Wuns der Regierung, daß dieses Kapitel in sei-

uer ursprüngliheu Fassung und Änorduung, uicht mit deu Auslassun= |

gen, Umstelluugen und Aenderungen, welche die Deputation vor- geschlagen, berathen werde, damit man eine Uebersiht gewinne, was ín diesem Kapitel eigentlih enthalten sei. Die bisherige Me- thode der Kammer, einzelue Paragraphen nah dem Deputations= Vorschlage gus ihrem Zusammenhange herauszunehmen und umzu- stellen, babe hon manchen Nahtheil herbeigeführt; auch glaube er, der Regierung könne das Recht uicht abgesprochen werden, zu verlangen, daß vor allen Dingen über ihre Vorlage berathen würde.“ Die Kam- mer faßte diese Bitte als eine Prinzipfrage auf und glaubte, damit solle ein Recht der Deputation in Frage gestellt werden. Der Präsident berief sich zuerst auf die Landtags - Ordnung, nach welher der Bericht der Deputation vor dezn Regierungs - Ent= wurfe zur Abstimmung zu bringen ist, die Mitglicder der Depu- tation erklärten sich in gleihem Sinne, und die Abg. Joscph, Sachhe, Heusel 11, Schaffrath und Bockhaus traten ihuen bei, während uur der Abg. Jani einen Unterschied aufstellen wollte, zwischen Anträgen der Deputation, die Abäuderung einzelner Stellen beträfen, und solchen die auf Abäuderung oder Einschaltung ganzer Kapitel sich erstrecken, und mit denen vou der Deputation gewissermaßen die Initiative ergriffen werde. Bei der nung entsGjed sich dic Kam- mer dafür, das Kapitel nah den Anträgen der eputation zu berathen. Bei Gelegenheit der als Kapitel XÜUL. þ. einzuschaltenden Bestim- mungen über gezogene Anweisungen erhob sch eine kurze Debatte darüber, ob dex Sicherheits - Protest bei allen Anweisungen oder nur bei acceptirten stattfinden solle; die Kammer entschied sch für die leßtere Ansicht, obshon der Königliche Kommissar, Dr. Einert, nachdem er \ckch - abermals Jegen jeden Sicherheits - Protest erklärt hatte, darauf hinwies, daß keine Geseßgebung, welche Bestimmungen über den Sicherheits - Protest enthalte, darauf achte, oh das Papier acceptirt sei oder pit, soudern nur darguf, ob der Bezogene íu Konkurs gerathen \ci, und daß der Sicherheits = Protest, einmal ein- geführt, auch folgerichtig bei allen Anweisungen, nicht blos bei accep- tirten, gestattet werden müsse. Zum Schluß trat eíne geheime Siz- zung ein.

Freie Stadt Bremen. Am 14. November kamen zwei dex für die Unterweser und Hunte-Dampsschifffahrt bestimmten und in Paris erbauten Dampfsibiffe, „Hanseat ‘’ und „Oldeuburg “, an die Stadt, nachdem sie den Weg von Bremerhafen bis Bremen in der beispiellos furzen Zeit von 4 Stunden und 20 Minuten zurückgelegt hatten. Es sind leichte, zierliche Fahrzeuge und so gebaut, daß sie bei jedem Wasserstande ihre regelmäßigen Fahrten machen können. Auch das die Verbindung zwishen Bremen und Hull unterhaltende Dampfschiff R ‘“ hat seine regelmäßigen Fahrten son begon- nen. „Dur diese fortwährende Vermehrung der Dampfböte ““, heißt cs in cinem Schreiben aus Bremén, gewinnt un= sere Stadt bedeutend, da sowohl der Verkehr als aguch der Zusluß von Fremden in diesem Jahre auf eine auffallende Weise zu- gion hat. Als Beweis dafür mag dienen, daß die Oberweser-

öte selbst noch bei der jeßigen vorgerüdten Jahreszeit mit Nuben fahren, so wie, daß das amsterdainer Boot hon im voraus Güter für die zweite oder dritte Fahrt annimmt.“ (Das Dampfschiff „Ol= denburg‘ kam am 18. November zuerst nah der Stadt Oldenburg, wo seine Ankunft mit dem größten Jubel begrüßt wurde.) i

Frankreich.

__ París, 16. Nov. Die Herzogin von Aumale ist gestern von einem Prinzen entbunden worden, dem der König den Titel eines Prinzen von Condé beigelegt hat.

Mit der Dampf-Fregatte „Labradör“ trafen am 11ten zu Tou- lon Bricfe und Journale aus Algier vom Îten ein. Sie wieder- holen aufs neue das Gerlicht von einem Aufstande in Maroïko, doch ist hiervon in den Berichten aus Tanger vom Lten d. noch feine

ede, Jn Algier hatie mau nur unsichere Angaben von dem Beginn der Operationeu des Generals Bourjolly und des Obersten St, Ar- naud gegen die Flittas; es hieß, es habe bercits cin heftiges Gefecht “mit diesem Stamme stattgehabt; doch fehlte es noh an bestimmten Mittheilungen darüber. Jn der Provinz Oran währt tioch iminer der- elbe unen E Zustand fort, obschon bereits sehr ansehnliche Verstär-

ugen daselbst angelangt waren; außer den Truppen, welche go vor dem Ausbruche des Aufstandes in dieser Provinz befanden, den p ataillonen, die dem Genergl = Lieutenant Lamoricière dahin gefolgt waren, und drei Regimentern, welche in neuerer Zeit aus Frankreich in- Oran an= gelangt sind, ist nun auch die Kolonne von Orleansville dort anwesend; es ist dieselbe in die östlichen Bezirke dieser provinz eingerüdckt, Der Courrier de l’Afrique vom 9ten- enthält die ihm mit der am Morgen des Sten in Algier angelangten Post aus Oran zugekommene

Mittheilung, daß General Thierry, welher am 26. Oktober mj Bataillonen, zwei Schwadronen und vier Feldstücken von O marschirt war, seine Verbindung mit dem General-Lientenayt ricière bewerkstelligt hatte, daß dieser nun im Norden vou Y mit der Bewältigung einer Anzahl aufrührerisher Stämme hs war, Von der Haupt--Kolonne unter dem Ma [ man, daß sie am 2, November bci Merdsha im Bivouak s hatte von der geraden Straße, die von Teniet nah Tiare ablenken müssen, um si rehts nah dem Lande der Flittas y den, das von Süden her angegriffen werden sollte, und zwar ein mit General Bourjokiy, der von Norden her einzudringen wiesen war, und dem Obersten Saint-Arnaud, der von Orleg anrückte, um dem Feinde von Osten die Spitze zu bieten. J erfreut s\{ch die Provinz Algier der vollkommensten Ruhe; reihlich versehenz i

arshall Bugeaud

der Hâuptstadt

Im Journal des Débats licst man;

gleih Briefe aus Tanger vom 2ten d. nichts ‘von einer Bey erwähnt, die, wie es heißt, im maroffanischen Reich ausge wäre, so hat man doch allen Grund, zu glauben, daß eine sehr Gährung in dem Theile Marokfo's herrscht , welcher si j Stadt Tasa und den Gebirgen des Rif bis nach Uschda j Nach einem Schreiben aus Oran hg Triumph des Emirs zu Sidi-Brahim, der Aublick von 300 | von Franzosen und von 300 Gefangenen, welche er im L umherführen lassen, die glühendste Aufregung unter diesen bar Völkerschaften hervorgebracht. Krieg hat \ich verdoppelt beim Erscheinen der ausgewz verkündeten ,

Ungläubigen leb fämen nun, ihre Brüder zu beshwören, mit ihnen zur Y eroberung des Landes des Jslams auszuziehen. Diese unv sehenen Ereignisse haben cine bis zum Wahnwihß gesteigerh Die Unterbefehlohaber Abd el Kader's {int tigt, den ausgewanderten Stämmen in Marokko Wo zuweisen, eine Art Heer zu bilden und dur einen gemein Plan jene ungleichartigen Völkerschaften zu verbinden, wel zuleßt si gegenseitig bekämpfen und die einen die anderen jj dern könnten, deren augenblicklihe Eintracht aber, wie es hl Dinge wieder auf den Punkt zurückführen dürfte, auf dem j zur Zeit der Schlaht am Zsly befanden. 1 zweifeln, daß die marokfanishe Regierung am ersten die sehr | Lage begreifen wird, in welche sie cine so regellose Bewegunghi Der Constitutionnel sagt in dieser Beziehung: „Die | Dazwischenkuuft des Herrn Drummond - Hay, des À in Marokko, bei unseren Streitigkeiten mit Abd el Rhaman j in frishem Andenken; man hat nicht vergessen, wie unfruchthy Einmischung war, und welche Auslegungen sie in Frankrei Afrika fand. Ohne Zweifel war sie in einem gewissen Gub rihtigz England wollte aufrichtig, daß Abd el Rhaman ut bis zum Uebermaße milden Bedingungen, welhe unser Uh aufstellte, Genugthuung gewähre; es wollte verhüten, daß ei zwischen Marokko und Frankreich ausbräche. Die Vermittelul Herrn Drummond - Hay kounte nicht gelingen, ja sie brachte h Arabern einen dem Zwecke seiner Äufgabe ganz entgegeus Eindruck hervorz sie dachten, nicht ohue Grand, daß Engl seren Bewegungen unübersteigliche Schranken seßen würde. Diet rungen des britischen Agenten steigerten also die Zuversicht un heit der Araber, anstatt sie zu mindern, «Herr Drummond =- Hay,

uusere Gränze erstreckt,

Der Fanatismus für den

Stämme ,

algierischen R Ra

es Es ist nicht dy

Man vernimmt je| der seinem Vater in dem Amt m welches dieser in Marokko bekleidete, vor kurzem von scinnŸ rung den Befehl erhalten hat, sch zu dem Kaiser Abd el f zu begeben, um denselben zu veraulassen, uns, so weit ihm sei seine Mitwirkung bei unserem gez cl Kader beabsichtigten Feldzuge zu Theil werden zu lassenz England unser Recht anerkenne, unsere das Gebiet des marokkanischen Reichs p ritt, der denselbeu Charakter hat, wie di ngelegenheiten dar und kann keine guten | haben. Um die Sache richtig zu beurtheilen, muß man unse genüber genau ins Auge fassen, | he Verträge gebundet, a-Magrnia. Dur d el Kader uns

es zu thun gestatten würde,

soll er erklären, da müdlichen Feind au fo’ gen. Dieser S bietet dieselben U

dem Kaiser von Marokko ge Rhaman is gégen uns dur den Vertrag von Tanger und den von beiden Verträge hat er sich verpflichtet, Ab maten, ihm im Junern des Reichs einen Aufenthalt anzuweist ihn uns auszuliefern. Er hat nichts gethan, Verpflichtungen zu vollstrecken. nachlässigung gegebener Zusage, diese o , drücklichsten Vertragsbestimmungen zu strafenz und um , tine nachträglihé Mitwirkung zu verlangt der Ruhe än unserer Gränze erforderliet Es is dies Recht so handgreiflih, daß 1 gsken Wohlwollenden gezwungen sind, dasselbe ( Was bedeutct also in solchem Falle die die mittelung Englands? Welchen Sinn können die Er Herrn Drummond= Hay haben? Nur allein den: Augen des Kaisers von Marokfo dunkl nicht ausgelegt hat; daß dli ist, wenn er sich durch di) gebunden erachten sollz daß der Marokko gegen die unbestreitlichsten | Der Schritt des Herrn Drit an’ sich vollkommen unüöthig in Bezug auf die Aufflä kann feine andere Wirlung haben, als dié Stärke di hen und jene bereits mit Flißen getreten! egenwärtigen t diesmal noh

zwei feierli

nichts versucht; i Wir hätten das Recht, - dies enbare Verle

wir nun ‘das Recht alle zur- Sicherung nahmen zu treffen. uns am weni

daß die si! sten Verträge in deu so ‘lange England dieselben

stimmung Englgquds unerläßlich lihsten Verpflichtungen Engländs nöthigenfalls Frankreihs deckden würd

tungen zu s{wä träge noch kraftloser den für uus vermittelnd eintreten lassen, hei als im vorigen Jahre, unsere Rehte dem Vermittler unterorduel haman im Namen einer anderen Macht, als Frankrei! hüben. “Dieser Schritt des britischen Agenten is als( Er hat auch noch eine andere Wirkungz er bringt) shämende Verlegenheit. Her ( i Würde, Geld und Vortheile gebracht, zur unvermeldlichen F ürsten bei seinen Unterthanen im gen und ihn mit Frankreich en Was is aber erfolgt? Abd el Rhaman ist behauptet, er könne ni n Abd el Kader b

¿zu machèn, Untex den

theilig für Gnizok und dess hat behauptet, daß die Opfer a Art, die er Abd el Rhaman habt hätten, diesen alten und zu befe

en Politif în be

cht die geringste Bewegung thun, um 1 eizustehen, und er is in solchem Grabt/ England slch ins Mittel legen muß, auf daß er þ e, die Zufagen zu halten, die er uns gemachk, U Couseils der Depatl!

es französischen Pos General - Postverit

zu entslie erfüllen ex uns ges

Ju der lebten haben sih 52 derseiben für cine Reform d ausgesprochen.

Herr Dubost, einer der Beamten der das Postwesen ‘vollendet haben; dana d gen und drei Portosähße st annehmen,

ession der 85 General-

soll seïne Arbeit über das neue Systent drei Entfernun sieben bis acht jeßt bestéhetiden i

Die Oppositionsblätter beschäftigen ch viel mit der

¿ und drücken mehr oder weniger Besorgnisse vor einer Theurun p da in manchen Ländern des Kontinents die Aerndte so fdledt

allen, daß an Einfuhr von dort nit zu denken ist, Der phore von Marseille berichtet, daß dort ein wahrer panisck{er

hrecken die ärmeren Klassen sowohl als reie Kaufleute ergriffen

je, : Man Getraidevorräthe àn, als stehe man am Vorabende ; Belagerung, oder als befürhte mau Noth und Mangel. Der tional meint, es wäre gut, wenn die Regierung durch eine offi- e Mittheilung die irrigen Voraussehungen Verftreuk, Dasselbe ¡ét bemerkt, daß die Aerndte nur eine mittlere gewesen, und selbst n sie durchschnittlich befriedigend ausgefallen, so wäre sle nicht

reichend, um den Mangel zu erseßen, den das Mißratheu von deren Produkten, insbesondere der Kartoffeln, veranlaßt habe. Da ; allen Getraideländern Europa's wenig oder gar nihts auszu-

ren sei, müsse man die Blicke auf Amcrifa richten, wo dic Weizen-

) Mais - Aerndte vortrefflich gedicheu sei, Zwar habe die Kar-=

elfrankheit sich anch, wenngleih nicht so starf, in Neu - England

d den englischen Kelonieen vou Amecrikg gezeigt, Indessen über-

he man die Menge des Weizens, welche die Union ausführen ne, der Anbau halte auch dort nicht gleichen Schritt mit der Ver- hrung des Verbrauchs. Zu einer Zeit, wo die Vereinigten Staa-

niht einmal eine Million Einwohner ¿zählten (1796), habe die

ndte durhs{nittlich 17 Milliouen Bushel (der Bushel zu 60 eng- jen Pfund) betragen, und damals seien 4,750,000 Bushel, mithin en 23 pCt, der Aerndte, ausgesührt wordeu. Im Jahre 1840 , wo die Ausfuhr am stärksten war und bei ciner Bevölkerung 17,068,000 Einwohnern der Ertrag sich auf 80 Millionen Bushel s, wurden uur 11,300,000 Bushel, also uux 14 pCt. der ganzen

ndte, ausgeführt.

Bei Toulouse ist na langer Krankheit der General - Lieutenant |

upans gestorben. Als Freiwilliger 1792 ins Heer getreten, war

in vier Jahren hon Brigade - General. In der Schlaht von sterlip wurde er Divisions - Geueral, und er zeichnete sih später Mus, daß Napoleon ihn einen Geueral vom ersten Verdienst nannte.

Die irdische Hülle des berühmten Zoologen Bichat, die seit sei- Tode im Jahre 1802 an unbemerkter Stätte im St. Kathari- -Kirhhof beigeseßt war, ist heute nah dem Begräbnißort am öst- n Ende der Hauptstadt gebracht worden, wo die Munizipal-Behö: de n Plaß dazu bestimmt hat, Alle Notabilitäten der Wissenschaft x sih vereinigt, die Leichenfeier dur ihre Begleitung zu ver=- l en,

x Paris, 16. Nov. Am 10ten, also einen Tag später, als algierischen Berichte in den heutigen Zeitungen datirt sind, e man zu Algier nähere Nachrichten über die Operationen

der Leitun des Marschall Bugeaud, der sich am 5. No- ber bei den Koragish befand, am Fuße des südlichen Abhangs Gebirge der Beni=Uraghs. Der General - Gouverneur hatte Folge mehrerer Bewegungen, welche die Aufmerksawkeit der ber täuschen sollten, gegeu die Beni-Tigbriet eiue leihte Kolonne geshidt, welche eine beträchtliche Razzia ausführte. Ueber hun= Araber wurden getödtet, zweihundert zu Gefangenen gemacht nahe an sechstausend Stück Vieh erbeutet. Die Beui-Amer ha- s unmittelbar darauf auf Guade uud Ungnade dem Marschall erge= ¡der ihnen aus politischen Gründen befahl, ihre Berge zu verlassen. Er ül sie nah Teniet el Had, uuter die Autorität dés Basch-Aga [eir Ben Ferrath , dessen Treue unershütterlih sich bewährt hat. ) den ihm zugekommenen Aufschlüssen hatte der Marschall, statt h) dem Kraims der Beni-Uraghs si zu wenden, eine andere Rich= g rechtshin C Ie, um die hohen Gebirge auszukundschaf- , welhe längs des Wed - Hariem sich hinziehen. Man hatte ihm eldet, daß zahlreihe Bolksstämme daselbst eine Zufluchtsstätte ge-= t, Nachrihten aus Mostaganem vom 2, November enthalten berubi- de Thatsahen über das, was ín der Gegend von Maskara vorging, General-Lieutenant von Lamoricière empfing daselbst die Unter= sungeu der Haschems-Scheragas, der Beui-Schugrau, Sidscherara ) Sdamas. Der General-Lieutenant von Bourjolly hatte am 31. ober und 1, November zwei Razzias bei den Flittas ausgeführt, welchen der Feind über 200 Mann verlor. Aus anderen Ve- len ersährt man die Bestätigung, daß die Beni-Zug-Zug, welche ) einen Augenblick in der Treue geshwankt hatteu, wieder die f Ergebenheit für die französische Sache zeigen und einen jun-

anatifer von 20 bis 22 Jahren ausgeliefert haben, der si Titel eines Scheriffs und Kalifa des Bu Masa giebt. , Derselbe le am 3, November eine Razzia versucht gegen einen den Fran- # verbündeten Stamm, ses Lieues westlich von Milianah, und Veni- Zug - Zug zum Ausstande verleiten wollen, ohne jedoch bei t Gehör zu finden. Daß der Sheriff Bu Masa selbst gefau= vorden sei, wird dadur widerlegt. Wo Abd el Kader selbst vird guch dur diese neuen Nachrichten niht aufgeklärt, ) den obigen Opcrationeu des Marschalls Bugeaud sowohl, - mehr ) aber aus denen des Generals Bourjolly, ersieht man, daß be-= ders dem starken Stamme der Glittas für die bewiesene Treulosig= ‘ine strenge Züchtigung bevorsteht, Es wird vou einer cinfluß= hen Seite vorgesthlagen, diese Bevölkeruug, cine der troßigsten \widerspenstigsten in Asrika, von allen Seiten durch Zusammen- ken sämmtlicher Kolonnen einzuschließen und an der Flucht zu ver=

Peru; ihuen dann , wenn ste gefangen um Gnade flehen , dieselbe

gewähren, aber nur für das nackte Lebenz sie zu nöthigen, mit deu, Hab und Gut ihre Berge zu verlassen und nach der Ebene von n zu wandern, dort aber sie zur Ansiedlung zu zwingen, alle ihre beweg-

abe zu verkaufen, die Männer von den Frauen, Kindern und tsen auszuscheideu und sle für immer von einander zu trenucn. dreitausend Mann, welche die Stämme der Flittas zählen, solle # daun in dreißig Arbeitshäuser für Kricgsgefangene vertheilen sie zur Arbeit an Austrockuung der Sümpfe der Metidscha, von na, Philippeville und Konstantine verurtheilen. Die a alia fr aber, Mädchen und Knabeu, solle man ua Frankreich absüh- ind sie auf Kosten des Staates da so erziehen lassen, daß sie aud ganz und gar vergäßen und franzöfirt würden. Die Greise und gen von einem gewissen Alter solle man unter alle Stämme sreuen, die jungen Frauen aber in besondere Depots nah Frank- ÿ bringen. Es ist indeß kaum zu glauben, daß man wirklich zur führung dieses furhtbaren Vorschlages schreiten wird.

Großbritanien und Irland.

X London, 15. Nov. Deu Staatsmännern Englands fehlt egenwärtig wahrlich nit an Gegepständen ernster Sorgez unter I aber is die physische Lage eines großen Theils des üländischen fs bei weitem die dringendste und peinlihste. ‘Es ist. jegt über

è Wn Zweifel herausgestellt, daß wenigstens ein Drittheil der Kar=

tl-Aerndte in Jrland zerstört, daß feruer wenig Hoffnung vorhan= „k, ob uo ein bedeutender Theil der gewonnenen Aerndte ge- werden und ob man überhaupt noch die gänzliche Ausrottung der (tfheit für die Zukunfterwarten kann. Man kennt die Lebensweise des ir= is{hen Bauern. Derselbe lebt als éín Käthner aufeinem Stücken Aer, welhes er eine hohe Rente zahlt oder zu zahlen verspricht. Aus „m von ihm selbs| bebauten Acker zieht er seine Kartoffeln, welche „nige Subsistenzmittel seiner Familie ausmachen. Das Schwein Kuh, wenn er teih genug ist, solche si anzuschaffen, müssen

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die Rente aufbriugenz da er aber keine anderen Hülfsquellen hat und gemeinhin au nicht mehr ‘arbeiten will, als zur ‘Anschaffung seiner Fläglihen Nahrung erforderlich ist, so sind er und seine Familie, wenn die Aerndte mißräth, die hülflosesten Gefhöpfe auf der Erde, Alle anderen Menschen lcben von der thätigen Anwendung ihrer geistigen und förperlichen Kräfte; der irländishe Bauer lebt von dem Besih cines Stückchen Ackers, und wenn seine Aerndte mißräth , bleibt ihm nichts als Erde und Steine. Ih zeige hiermit ohne Uebertreibung die Lage von wenigstens 2 Mill, der Bewohner Irlands.

Jn diesem Jahre ist die Aerndte mißrathenz zu Zeiten cines Nothstaudes anderswo mag es wenig Nahrung unt hohe Preise ge- ben, in Jrlaud aber giebt cs feine Nahrung und fein Geld. Geld stellt Atbeit vor, und Arbeit is iu Jrland niht populair. Wie soll man nun dieser shreckhaften Aussicht auf Hungersnoth begegneu ?

Ohne Zweifel wird man în Jilaud auf Staatékosten Nahrungs- mittel in ungeheuren Quantitäten austheilen müssen, und ih glaube, die Regierung beabsichtigt au zu diesem Ende eine Bewilligung von 2 bis 3 Mill, Pfd. Strl. zu beanspruchen, welche natürlich aus den Taschen des englischen Volks fließen müssen. Aber selbst wenn cin so“ folossales Almosen bezweckt werden sollte, so ist doch große Umsicht und Geschiklichkeit erforderli, um in solch:m Maßstabe, ohne das Ucbel zu vérshlimmern und auf noch andere Orte auszu- dehnen, die öffentliche Versorgung des Volkcs mit Nahrungestoffen zu bewirken, Das zweckmäßigste Mittel dürfte noch immer sein, daß die Regierung diese Geldsumme zur Betreibung großer öffentlicher Arbei= ten verwendete, daß nämlih Mais zollfrei eingesührt würde und das Volk seine bestimmten Nationeu oder baare Zahlung für Arbeiten auf den Kronländereicu und an dem nah einem großen System anzule- genden irländisheu Eisenbahnen empsinge. Etwas Aehnlichcs wird beabsichtigt, und ich zweifle nit, daß alle Klassen in England sich wer= ma bereit finden lassen, große Opfer für die irländiihen Armen zu ringen.

, Der Antbeil O’'Connuell's an der Beseitigung dieses Nothstandes wird gering sein. Jn diesem Augenblide, da die Hungersnoth das Land bedroht, beanspruchen er und sein organisirter Anhaug vor den Altären threr Kirchen den „Tribut“, welchen das armselige, getäuschte Volk ihnen darbringt zur Bestreitung der Kosten der Repeal - Agitation und ihrer persönlichen Ausgaben. Jsst es woll jemals von cinem Volke erhört worden, daß cs thöriht genug war, sich seibst dur eine solche Ab- gabe am Vorabend der dringentsten Noth zu berauben? Hat cs wohl jemals einen Patrioten oder cinen Demagogen gegeben, der niedrig

enug dachte, um zu solcher Zeit seine gierige Hand danach auszu-

reden? Die Thatsache is, daß O'Connuell's Bedi fnisse und die

übertriebenen Ansprüche seiner Familie und seiner Weikzeuge ihn nö- thigen, habsüchtiger zu scin, als er es für sich sein würde. Seine Besibung in Derrynane is niht mehr cin Ort der verschwcuderischen Gastlichkeit eines irläudischen Edelmauns, Scine Alteröshwäche nimmt mit jedem Tage zu, und seine Jagdhuude, auf die er so stolz is, jagen ohne ihren Herrnz seine Wohlbeleibtheit ist dabei außerordentlich, und die Personen, welhe ihm zunächst stehen, befürchten sehr, daß er bin- nen kurzem vou der Wassersucht unheilbar befallen werden möchte.

Das Grcschrei und die Rbodomontaten der politischen Agitation lönnen wahrlich wenig thun, um Jrland von dem schrecklichen Druck der Noth zu befreien. Wer kaun anders helfen, als die geschmähteun und verwünschten „Sachsen“‘? Was anders wird die Leiden mildern, als die verrathene und verabscheute Union? Angesichts dieser That= sachen is O'Connell machtlos. Die Bauernschaft auf seinen eigenen Gütern i mehr verarmt, mehr verlassen, mehr auf einander gedrängt und unfähiger, sih selb zu helfen, als irgend eine andere von ihren Nachbarn. Während er das Land berauscht hat, hat er nichts für dasselbe gethau, und selbst das reiche Eiukommeu, das er aus Jrland gezogen, hat den armseligen Bauern von Derrynane keine Besserung gebracht. Die Zeit naht, da alle diese Täuschungen ein Ende neh= men müssen, und obschon Jrland die \shreckie Feuerprobe einer Hungersnoth zu bestehen hat, so wird sein Leiden doch nicht ver=- geblich sein, wenn dasselbe seine falshen Götter umstürzt und die unhecilvollen Gewohnheiten des Volkes bessert.

licderlande.

Aus dem Haag, 17. Nov. Heute fand die Enthüllung des Standbildes Wilhelm's 1. statt.

Jn der Sigung der zweiten Kammer der General - Staaten am 14, November wurde der Entwurf zur Abänderung des Stempel- Gesebes mit 33 gegen 15 Skimmen angenommen.

Spanicn.

ó Madrid, 10, Nov. Die Königin hat die Entlassung des Generals Cordova, die er als iuterimistischer General - Capitain von Neu-Castilien und Gouverneur von Madrid nachgesucht hatte, geneh=- migt. Erstere Würde bekleidet eipstweilen der General Oribe, und leßtere soll, wie ih bereits meldete, dem General Fulgosio bestimmt sein. Der General Cordova fühlte sich auch dadurch verle t, daß der Gefe politico mehrere Offiziere, die in heimlichen Spielgesell= schaften ertappt wurden, in die geseßlißen Strafen verurtheilt hatte. Während der General nun seine hohen militairishen Würden nieder- gelegt hat, bleibt ihm wenigstens die oberste Leitung des Casino's,

Die Regierung hat bis jeßt nihts Näheres über das Ereiguiß vou Valencia veröffentlicht. Judessen erhellt aus Privatbricfen, daß die Anhänger Espartero's von Paris und Marseille aus in der leh- ten Zeit mit Vorschriften und Geld verschen wurden, uud es heißt sogar, daß der ehemalige Kriegs-Minister Espartero’s, Nogueras, der- selbe General, welher Cabrera’s Mutter erschießen ließ, sih heimlich in Valencia aufhalte. Ein Unteroffizier desselben Regiments „Ge- rona‘“, welches vor zwei Jahren au dem Aufjtande von Cartagena Theil nahm, hatte durch Austheilung vou Geld 40 bis 50 Soldaten für die Meuterei gewonnen und rechnete auf die Mitwirkung der ehe- maligen National-Milizen. Am 3ten hatte ein Theil der Compaguie des Unteroffiziers die Wache in der Wohnung des General-Capitains Roncali, und mau vermutÿet, daß jener diefen Umstand zu benußen beabsichtigte, um Lebteren in scinem Hause zu überfallen und zu ermorden. Um 7 Uhr Abends wurden auf dem Plaße vor der Kaserne des Regimeuts „Gerona“ einige Schüsse abgefeuert... Auf dieses Zeichen brach der Unteroffizier mit den cinverstandenen Sol- daten aus der Käserue hervor, indem er auf die sich ihm entgegen- stellende Mannschaft feuerte. Bei dieser Gelegenheit wurden ciù Major, ein Capitain, ein Lientenant und mehrere Soldaten {wer verwundet. Der Unteroffizier eiite nun mit scinen Soldaten, und von eiuzelnen bewaffneten Bürgern begleitet, unter dem Oeschrei: „„Es lebe die Freiheit! Es lebe Espartero!“ nah einer andere Kasexne, um die dortigen Truppen aufzuwiegeln. Da diese ihn aber mit Flinteushüsseu empfiugen, so gab „er seine Sache für verloreu und ergriff die Flucht. Miri ;

Unterdessen war der Oberst des Regiments „Gerona“ mit der Mannschaft, welche die Wache im Theater hatte, nah seiner Kaserne

ecilt. Dort. fand er die verwundeten Offiziére in ihrem Blute chwimmend vor, Er selbst würde zuerst ermordet worden sein, wenn er sich beim Ansbruch der Meuterei in der Kaserne befunden hätte. Durch seiue entshlossene Haltuug wußte er die Ordnung dort wic- derherzustellen. i

Der Geueral - Capitain Roncali begab \sich ebenfalls au den

Schauplaß tes Au auf so zweckmä mit Ausnahme d __Es läßt sich woh die allgemeine Mitwi saßung renen zu Regierung, troß aller bei jeder Gelegenheit v Ausbruche solcher Meutereien welhe während der leßten gannen mit Ermordung der stets von der entsprechenden Losung: gleitet, Dies ist der Einfluß, bannung auf scin Vaterland

bhängern stchèn die geseßlichen walt zu gelangen, ofen, Der Sieg,

den Munizipalitäts-Wahleu au vielen gestörte Mißbrauch, deu sie von der

daß man sie an der Benuzung ihrer dert. So lange sie aber denno vor und Aufwiegelung der Truppen eine seßen sie die von allen , entweder das La zu Mitteln zu greifen, einigen lassen und Lage wird aber mi gewaltsame Erschütter1

fruhrs und vertheilte ßige Weise, daß binnen ein cs Unteroffiziers, cingefan l nit bezweifeln, da rkung der Eiuwohner und men glaubte von 1hr in on ihr wieder

die treugebliebenen Truppen sämmtliche Meu= en wurden.

er Rädelsführer auf uawmentlich der ‘Be und zu bedauern is uur, daß die ewegung geseßten Mittel und der tederholten Zusicherungen, dennoch dem nicht vorzubeugen weiß. A zwei Jahre in Spanien stattfanden Behörden, und die

er Stunde

ses Blutvergießen war „Es lebe Espartero!“ be- den der Ex-Regent noch aus der Ver= geltend zu machen weiß. Seinen Au= zur Wiedergewinnung der Ge= den sie bei den jeht stattfinden= Puxnkteu davoutragen , der un=- Preßfreiheit machen, thut dar, politishen Rechte nicht verhin= ziehen, sich durch Meuchelmord verbotene Bahn zu brechen, ver= Seiten bedrängte Regierung in die Noth= nd seinem Schicksale zu überlassen, oder die sich niht mit strenger Geseblihkeit ver- Eine solche , eine neue

wendigkeit

hr daher nur neue Feinde zuzichen. jedem Tage bedenklicher und droht ing herbeizuführen.

Ein Privatbrief bestätigt das vor= außerordentliche bei den Munizipalwahlen sich kundgab. welhe in den fünf Wabl -= den drei durch das Gescß dafür be ihre Skimmen abgaben, erreichte niht mehr als 3: konnten nur mit Mühe zusammengebraht werden haus die von dem General-Capitain selbs be

Nachdem die Wahlen nun vorüber sind, pitain für den Augenblick den über das ganze

x Paris, 46. Nov. Gemeldete

Kollegien der stimmten Tagen 37, und selbst diese Die Erwählten zeihneten Kan=- wegen deren der Sürstenthum ver-= hat derselbe niht gesäumt, lassen. Der F

Stadt an

General-Ca hängten Belagerungszustand aufgehoben hatte, diese Maßregel aufs neue în Kraft treten zu bringt ein aus dem Haupt-Quartier Olot vom ten datirtes Bando des General -Capitains în sechs Artikeln, Munizipal - Wahlen beendet seien, überall das ganze Fürstenthum wiederherstellt regeln anordnet, wel nerals durch die dieser Zweck vorzüglich, des Refrutitungsgesebzes zu erreichen war, so s{lägt nun der Geueral- verhängten strengeu Maßregeln gegen die Widerspeustige Weg ein. Das Bando erklärt, daß die Wider= Tagen, von der Verkündung an gerechnet, vor den Behörden sich stellen würden, von den 2 Jahren längeren Dienstes, chen Ordonnanzen gegen sie ausgesprochen wurden, die sih nit stellen und angescßten Frist be- solche vou der öffent= Eine Prämie vou 100 Dukaten is Diese Summe , im Falle der welcher er angehört. geseßt, um diejenigen ab- den Widerspénstigen Bei- Am Schlusse seines Bando be- ch Frankreich geflüchteten Kar- n Agenten dieser Partei, die welche im Distrikte von Olot

welches, da nunmehr die den Belagerungsstaud für , aber auch noch andere Maß-= he den eigentlichen Zweck dieses Zuges des Ge= aus Licht treten lassen, wie ih {hon früher andeutete, den Vollzug betri, bisher aber nur

Provinz noch klarer

sehr unvollständig , nachdem die n sich erfolglos crwiesen, einen milderen spenstigen, die binnen 6

durch die Königli befreit bleiben sol in ihrer Widerspenstigkeit auch nach Ab harrev, sollen als Deserteure betrachtet und als lihen Macht verfolgt werden, ausgeseßt für die Fe

Alle diejenigen aber,

stnehmung jedes Widerspenstigen. muß bezahlt werden von der Familie desselben und Zahlungs-Unfähigkeit dieser, von der Gemeinde, Außerdem is ein Kriegsgericht zu Olot ein zuurtheilen, welhe es etwa wagen sollten, stand und Unterstüßung zu gewähren,

\chuldigt der General = Capitain die na listen uud die in Spanien befindliche Gähruug und Unruhe zu unterhalten, und in der ganzen Provinz Gerona fortwährend herrschen.

Handels - und Hörsen - llachrichten.

Marktpreise vom Getraide, Berlin, den 20. November 1845. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr, 29 Sgr, 5 Pf., auch. 2 Rihlr. 22 S 10 Pf. ; Roggen 1 Rthlr. 28 Sgr, 10 Pf., auch 1 Rthlr, 25 Sgr. 2 P

Pf., auch 1 Rihlr. 15 Sgr. 7 Pf. z kleine auh 1 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf. z Hafer gr. 7 Pf.z Erbsen 3 Rihlr. 4 Sgr. Rthlr, 10 Sgr, 10 Pf.

große Gerste 1 Nthlr, 16 Sgr. 2 Gerste 1 Rthlr. 18 Sgr., 7 Sgr, 10 Pf., auhch 1 Rthlr. 3 S 2 Ps, auch 2 Rthlr. 12 Sgr. z Lins gangen sind 111 Wispel 12 Scheffel, Zu Wasser: Weizen 3 Rthlr, 1 Sgr. 2 Pf., au 2 Rihlr. 26 Sgr. 9 Pf,; Noggen 2 Rthlr., auch 1 Rtblr. 27 Sgr. 7 Pf.z große Gerste 1 Rihlr, 16 Sgr. 10 Pf.z Haser 1 Rthlr. 5 Sgr. 9 Eingegangen sind 228 Wispel 21 Sche Mittwoch, den 19. Noventber 1845. ! Das Schock Stroh 9 Rthlr. 20 Sgr., au 8 Nthlr, 10 Sgr. Der Cent- ncr Heu 1 Rihlr, 2 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

Kartoffel - Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auch 10 «Sgr.

Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 15. November 184 Rthlr., am 18. November 1875 185 Rthlr, und am 20. Novewiber d, J, 4182 bis 187 Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr, 200 Quart à 54 % oder 10,800 % nah Tralles. Korn - Spiritus+ ohne Geschäft,

Berlin, den 20, November 1845,

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

A auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 6 Pf. el,

Kopenhagen, 15, Nov. Die Colleg. Ztg. enthält nachstehende Resolution in Betreff der Beschlaglegung auf Schiffe, die den Sundzol( tHarirt haben : ;

„Zu Veranlassung einiger in Helsingör stattgefundenen Fälle is vor der Kanzlei die Frage aufgeworsen worden, ob von dänischen Unterthanen Beschlag gelegt werden könne auf fremde S{hifffe, die dén Sündzoll klarirt haben, und deren Rheder in unberichtigten Geldverhältníssen zu dén Re- quirenten steyen, Nachdem hierüber mit dem Departement des Auswärtigen, fv wic mit dem General-Zoll-Kammer- und Kommérz-Kollegiuim korrespon= dirt worden is}, hat die Kanzlei unterm 4. März d. J. an den Amtmann des Amtes Frederilsborg, so wie auh mit Hinsicht darauf, daß möglicher- weise eine ähnliche Frage an den Stromzollstellen in Nyborg- und Fridericiæ auffommen könnte, an die Amtmänner der Aemter Svendborg und Veile zur weiteren Bekanntmachung an dic bélreffeuden Gerichtspersonen und Zoll- klarirer geschricbeit, daß , da der Sund und die übrigen dänischen Skröme Meerengen) peT s: G ih au rer welche Bi dieselben benuyenden Schiffen wegen t besonderen völkerréchtlichen Verhältnissen begründeten Ansprüche Dänemarks auf Sund- und Stromzölle, obliege, den dänischen Unterthaneh durchaus fein Recht gebên könne, die vermeintlichen Forderungen an das Schiff gel- tend zu machen, welche sie früher gegen die Eigenthümer des Schiffes ex- worben haben dürften, Dahingegen müssen die Rheder vielmehr xechiliche

es flar sei,

Verpflichtung, durch dicse