1879 / 204 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Sep 1879 18:00:01 GMT) scan diff

doch muß jede Anweisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrolbeamten versehen werden.

Die Anweisung is zum Unterschiede auf der p die Blatt- breite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nachstehender Art abzudrucken :

.. „ter Zinsschein. ter Zinsschein.

Anweisung.

Ministerium der geistlichen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Der Seminar-Direktor Presting zu Mörs: ist in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer-Seminar zu Cöslin, und

der Seminar-Direktor Pa asche zu Mae in gleicher Eigenschaft an das Schullehrer-Seminar zu Mörs verseßt worden.

Dem Seminar-Direktor Feige ist das Direktorat des Schullehrer-Seminars zu Petershagen verliehen worden.

Ministerium der öffentlichen Arbeite:

BoetanuntmaGUNng. i

Die Kandidaten der Baukunst, welche in der zweiten diesjährigen Prüfungsperiode das Examen als Bauführer im Bau- oder Maschinenfahe abzulegen beabsichtigen, werden hierdurch aufgefordert, bis zum 30. d. M. sich sriftlich bei der unterzeihneten Behörde zu melden und dabei die vor- geschriebenen Nachweise und Zeihnungen einzureichen. Wegen der Zulassung zur Prüfung wird denselben demnächst das Weitere eröffnet werden. j

Meldungen nah dem angegebenen Schlußtermine müssen unberücksichtigt bleiben.

Berlin, den 1. September 1879. S Königliche tehnische Prüfungskommission.

Abgereist: Der Unter - Staatssekretär Starke nah Thüringen.

Angekommen: Der Unter-Staatssekretär im Staats- Ministerium Homeyer aus der Schweiz;

der Wirkliche Geheime Ober-Regierungs-Rath Dr. Keller aus Langenschhwalbach.

Die Nummer 35 der eseßz-Sammlung, welche von h-:ute ab zur Versendung gelangt, enthält unter

Nr. 8662 den Vertrag zwischen Preußen und Sachsen- Altenburg wegen Anlage einer Eisenbahn von Eisenberg nah - dem Bahnhofe Crossen der Weißenfels-Geraer Eisenbahn. Vom 28. Juli 1879.

Berlin, den 1, September 1879.

Königliches Geseß-Sammlungs-Amt.

m.

Bekanntmachung auf Grund des Reihsgeseges von 21. Oktober 1378.

Das dur meine Bekanntmachung vom 17. Januar d. J. (Reichs-Anzeiger Nr. 15) erlassene Verbot der vom kommu- nistischen Arbeiter: Bildungsverein in London herausgegebenen periodischen Druckschrift: „Freiheit“ erstreckt sih auch auf diejenigen Nummern dieses Blattes, welche unter der Aufschrift „Die innere Mission“ zur Ausgabe gelangen.

Berlin, den 1. September 1879.

Der Reichskanzler. Im Austrage : von Moeller.

Nichfkamilicßes. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 1. September. Se. Majestät der Kaiser und König haben am Sonnabend den Truppenübungen auf dem Bornstedter Felde beigewohnt und dann auf Schloß Babelsberg militärishe Meldungen \o- wie den Vortrag des Geheimen Ober-Regierungs-Naths Anders vom Civilkabinet entgegengenommen. Um 5 Uhr fand ein größeres Diner statt.

Gestern empfingen Se. Majestät den General-Adjutanten von Albedyll sowie demnächst den Regierungs-Präsidenten von Shlieckmann zum Vortrage.

_ Beide Majestäten dinirten gestern im Neuen Palais bei Zhren Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten dem Kron- prinzen und der Kronprinzessin, welhe Sich bei Jhrer Abreise von den Kaiserlichen Eltern verabschiedeten.

Abends 10 Uhr trafen Jhre Majestäten von Schloß Babelsberg in Berlin ein und besuchten heute Vormittag zwischen 9 und 12 Uhr gemeinschaftlih die Kunst- und die Gewerbe-Ausstellung.

Se. Majestät der Kaiser hörten darauf die Vorträge des Militär- und des Civil-Kabinets, sowie Nachmittags den des Staatssekretärs, Staats-Ministers von Bülow und des Staats- Ministers Maybach.

Jhre Majestäten empfingen den Besuch Katharina von Rußland.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz wohnte am Sonnabend früh 7 Uhr den Exercitien der Ersten Garde-Jnfanterie-Brigade auf dem Born- stedter Felde bei.

Gestern Vormittag 10 Uhr begab Sich Se. Kaiserliche Hoheit zum Goltesdienst in die Friedenskirche und nahm dem- nächst militärische Meldungen entgegen. Zta

der Großfürstin

©— Der Chef-Präsident der Ober-Rehnungskammer, Wirk- lihe Geheime Rath von Stünzner, ist von seiner Urlaubs- reije nah Potsdam zurückgekehrt. :

Dem Legations-Kanzlisten bei der Königlichen Ge- sandtschaft in Karlsruhe, Hofrath Schwarß, welcher heute die Feier des Tages begeht, an welchem er vor funfzig Fahren in den Staatsdienst getreten, ist von Sr. Majestät dem Kaiser und König in Anerkennung der von ihm geleisteten treuen e der Charakter als „Geheimer Hofrath“ verliehen worden.

Als Aerzte haben \ich

niedergelassen die Herren: Dr. Blümel in

Straußberg, Dr. Heising in Emsbüren,

Severin in Hattingen, Dr. Biederbeck in Niedermarsberg, Dr. Schulte in Balve, Dr. Thielwann in Allendorf, Dr. Jngenohl in Vluyn, Dr. Elkemann in Cranenburg, Dr. Fahrenhorst in Hückeswagen.

Vayern. München, 29. August. Das Gesetz über die Erbschaftssteuer, datirt aus Linderhof vom 18. d. M,, wird heute im Geseßblatt publizirt.

Sachsen. Dresden, 30. August. Wie dem „Dr. J.“ mitgetheilt wird, ist für die Einberufung des Landtages vorläufig die erste Woche des Monats November in Aus- sicht genommen.

Württemberg. Shloß Friedrichshafen, 29. August. (St. Anz. f. Württ.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Sachsen ist heute Mittag zum Besuche Jhrer König- lichen Majestäten hier eingetroffen. /

Stuttgart, 1. September, (W. T. B) Dir Prälat Dr, v. Kap ff ist gestorben.

Baden. Karlsruhe, 29. August. (Karlsr. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog traf am Mittwoch, den 27., Abends 81/2 Uhr, mit dem militärischen Gefolge über Straßburg, Zabern und Saarburg in Met ein, um im Laufe der nächsten drei Tage die 30. Kavallerie-, die bayerische Besazungs- und die 60. preußische Jnfanterie-Brigade einer Besichtigung zu unterziehen.

Neuß j. L. Gera, 28. August. (Magdeb. Zlg.) Jn der heutigen Sißung des Landtages kam u. A. ein von mehreren Abgeordneten unterzeihneter Antrag auf Eröffnung von Verhandlungen zur Herstellung einer Bahnverbindung vom Bahnhof Weida ab unter Benuzung der Linie Weida- Mehltheuer über Triebes, Zeulenroda, Langenwolschendorf, Schleiz, Tanna, Hirschberg nah Hof zur Verlesung, Die auf der Tagesordnung stehenden Vorlagen fanden meist durch Ueberweisung an Kommissionen ihre vorläufige Erledigung.

Bremen, 30. August. (Wes. Ztg.) Der Senat hat der Bürgerschaft eine Mittheilung zugehen lassen, worin er ausführt, daß kein Anlaß vorliege, die Regelung der Zu- lassung der bremishen RNechtsanwälte bei dem Ober-Landes- gericht auf geseßlihem Wege, wie die Bürgerschast sih \. Z. vorbehalten hat, vorzunehmen. Jm Geseßblatt erscheint heute die Verordnung des Senats, betreffend die Amtstracht der Richter, Staatsanwälte, Gerichts\hreiber und Rechtsanwälte. Jm Wesentlichen stimmt dieselbe mit der Hamburger Verord- nung überein, nur daß in Bremen auch die Rechtsanwälte in 4 s zu erscheinen haben, was in Hamburg nit der Fall ist.

Desterreich-Ungarn. Wien, 30. August. Se. Majestät der Kaiser ist gestern früh in Bru a. d. Leitha angekommen und wohnte am Vormittag dem Kavalleriemandöver bei Parn- dorf bei. Der Minister des Aeußern Graf Andrassy ist gestern früh aus Gastein hier eingetroffen.

_— Nachdem der leßte Vorschlag Rußlands, die Ent- scheidung in der Arab-Tabia-Frage der internationalen Kommisjion zuzuweisen, welche die Grenzregulirung zwischen Serbien, der Türkei und !|„algärieèn zu Ende geführt hat, von den Mäthten abgeléhnt wuïde, t, wie die „Vol. Corr.“ mit- theilt, von St. Petersburg-aus ein neuer Vorschlag in dicser Angelegenheit gemacht worden und hier eingelaängt.

831. August. (W. T. B.) Jn einem Artikel über das Budget pro 1880, welches unter den ersten Vorlagen der Regierung dem RNeichsrathe zugehen wird, führt die „Montagsrevue“ Folgendes aus : Das cisleithanische Defizit, welches in diesem Fahre nah Ausscheidung der Auslagen für Bosnien rund 21 Millionen Gulden beträgt, werde \i{ch in Folge einer erfreulihen Steigerung der Produktion und der Konsumtion, die sich schon durch die diesjährigen effektiven Mehreingänge manifestirte, ferner durch die Reduktion des Militärbudgets bis an die Grenze des Erreichbaren, im näch- sten Jahre auf weriger als 10 Millionen Gulden herab- mindern. Aber auch diese: Abgang werde gedeckt werden, und ho: der Voranschlag pro 1880 werde, abgesehen von etwaigen, aber niht wahrshheinlihen Ausgaben, für Bosnien und die Herzegowina, ohne Defizit sein, wenn die von ter Regierung projektirten Steuervorlagen die Genehmigung des Reichsrathes erhalten. Bei leßteren handele es sih niht um eine allgemeine Steuererhöhung oder die Einführung neuer Zuschläge, sondern um die Erhöhung oder Einführung solcher Abgaben, welche an gewisse Nutzen bringende Geschäfte, an zufällige Gewinne und dergleichen ge- knüpft werden. Es gehöre mit zu den Aufgaben der neuen Gestaltung der politischen Parteien, die Regierung in der Vollführung ihrer Mission, das Gleichgewicht des Staatshaus- haltes herzustellen, durch Votirung der vorzulegenden Steuer- geseße zu unterstüßen.

(W.. L. B.) Wie die e Und das „Fremdenblatt“ melden, hat die österreihische Kommission gestern die Grenze des Paschaliks Novibazar überschritten. Der Kom- mission wurde eine türkische Eskorte von 28 Mann bei- gegeben.

(W. T. B.) Die bisherigen Nachrichten über das Vorgehen der militärischen Kommission besagen, der „Montagsrevue“ zufolge, daß dasselbe widerstandslos erfolgte, und lassen es als gewiß erscheinen, daß auch die nachrückenden österreichischen Truppen unbehelligt die Lim-Linie beseßen werden.

1. September. (W. T. B.) Die gestern in Linz stattgehabte Konferenz von Abgeordneten nahm ein- stimmig eine Resolution an, in welcher die Mitglieder der Verfassungspartei unter Kundgebung ihrer Besorgnisse für die Verfassung und für die Jnteressen der deutsch-öster- reichischen Bevölkerung angesichts der durch die Neuwahlen ge- schaffenen politischen Lage als ihre Ueberzeugung aussprechen, daß die staatsrechtlihen Grundlagen des Neiches, die kulturellen und freiheitlichen Jnstitutionen unversehrt zu erhalten seien. Die nationalen Wünsche seien nur auf dem Boden der Ver- fassung zu befriedigen; die Ordnung des Staatshaushaltes jei dur Sparsamkeit in allen Verwaltungszweigen, nament- lih dur Herabminderung der Ausgaben für das Heer, soweit solche mit der Wehrfähigkeit des Reiches vereinbar, anzustreben. Eine Besserung der wirthschaftlichen Lage sei dur «Fnitiativ- anträge der Verfassungspartei anzubahnen ; bei dem Zusammen- tritt des Neichsrathes seien sämmtlihe Abgeordnete der Ver- fassungspartei einzuberufen, um in dieser Richtung ein ein- heitlihes Vorgehen herbeizuführen.

Das „Fremdenblatt“ bespriht diese Resolution und schreibt: Dieselbe sprehe Wünsche und Forderungen aus,

welche nicht ausshließliÞh den Boden der Führer der Oppo- :

sition bilden, sondern vielmehr der gemeinsame Boden aller Derjenigen sein und bleiben würde, welhe dem Reiche den Frieden bewahren und dessen innere Entwickelung schirmen und fördern wollten.

_Frankreih. Paris, (W. T. B.) Der Handels- Minister Tirard kehrt am nächsten Mittwoch von seiner Urlaubsreise zurück und wird sich, wie verlautet, sofort mit dem Conseils-Präsidenten Waddington über den Entwurf \chlüssig machen, welcher in Bezug auf die Verlängerung der Handelsverträge den fremden Mächten vorgelegt wer- A soll. Die bezüglichen Verhandlungen sollen dann alsbald ‘beginnen.

Bordeaux, 1. September. (W. T. B) Bei der gestern hier stattgehabten anderweiten Wahl eines De- putirten an Stelle Blanqui's, dessen Wahl, wie bekannt, für unagiltia. erklärt wurde, sind 3939 Stimmen abermals für Blan, ar’ die demselben gegenüber gestellten beiden re- publikanischen Gegenkandidaten zusammen aber 3226 Stimmen abgegeben worden, es ist sonach eine Stichwahl nothwendig.

_ Italien. Rom, 30. August. (Jtalie.) Die amtliche Zeitung veröffentliht das Geseg, betreffend die Alkoho[- steuer, und ein Dekret vom 21. d. Mts., welches das Regle- ment zur Ausführung des Geseßes gutheißt.

_ Türkei. Konstantinopel, 31. August. (W. T. B) Die in dem Artikel 23 des Berliner Vertrags erwähnten Verwaltungsmaßnahmen sind bereits ausgearbeitet und werden nun den Provinzial-Verwaltungsräthen vorgelegt wer- den. Nach Genehmigung derselben Seitens der europäischen i für Ojtrumelien sollen sie sofort ausgeführt werden.

Wie die „Polit. Korresp.“ aus Konstantino pel, vom 30. August, meldet, entschuldigte Savset Pascha den Bot- schastern der auswärtigen Mächte gegenüber die neue Verzöge- rung der Konferenzen in der griechischen Grenzfrage mit der Nothwendigkeit, für die Beantwortung der griechischen Deklaration Material sammeln und dasselbe sichten zu müssen.

4, September, (W. T. B.) Fn der gestrigen Kon- ferenz der türkish-griehishen Bevollmächtigten antworteten die türkishen Bevollmächtigten auf die von den griechischen Bevollmächtigten in der ersten Konferenz verlesene Deklaration. Dem Vernehmen nah hätten die türkischen Bevollmächtigten das 13. Protokoll des Berliner Kongresses als Grundlage für die Verhandlungen angenommen.

NußFland und Polen. St. Petersburg, 31. August. (W. T. B.) Nach einem Telegramm des Commandeurs des Kreuzers „Nishni-Nowgorod“ is das Schiff am 30. d. M. in Sachalin eingetroffen. Durch die bei der Ankunft vorgenommene ärztliche Besichtigung wurde konstatirt, daß der Gesundheitszustand der Arrestanten ein befriedigender war. Es befanden sich nur vier Kranke an Bord , darunter drei Au.enkranke,

Dänemark. Kopenhagen, 31. August. (W. T. B.) Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst-Thronfolger von Nußland ist heute Vormittag hier eingetroffen und von der Königlichen Familie empfangen worden.

Statistische Nachrichten.

Gemäß den Veröffentlibung:n des Kaiserlichen Gesund- heitsamts sind in der 34. Jahreswoche von je 1000 We wohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 30,3, in Breslau 29,3, in Königsberg 33,4, ir

öln 23,8, in Frankfurt a. M. 22,3, in Hannover 22,8, in Caffel 174, in Magdeburg 36,1, in Stettin 29,1, in Altona 30,0, in Straße burg 39,1, in München 35,3, in Nürnberg 22,3, in Augsburg 39 5, in Dresden 29,0, in Leipzig 22,8, in Stuttgart 22,1, in Braunschweig 39,0, in Karlsruhe 21,8, in Hamburg 27,0, in Wien 23,4, in Buda- Pest 33,6, in Prag 25,8, in Triest 33,7, in Basel 22,7, in Brüssel 21,3, in Paris 21,8, in Amsterdam 17,7, in Kopenhagen 22,2, in Stockholm 24,9, in Christiania 20,3, in St. Petersburg 29,4, in Warschau 273, in Odessa 42,4, in Bukarest 30,4, in RNom-28,4, in Turin 32,9, in Athen —, in Lissabon —, in London 19,1, ín Glasgow 17,2, in Liverpool 19,7, in Dublin 22,9, in Edinburgh 15,2, in Alexandria (Egypten) 42,7. Ferner aus früheren Wochen: in New: York 30,2, in Philadelphia 19,0, in Chicago 25,8, in St. Louis 156, in San Franzisko 10,8, in Calcutta —, in Bombay 28,9, in Madras 26,6.

In den ersten Tagen der Berichtêwoche herrschten an den öst- lichen deutschen Beobachtungsstationen nordöstlihe und nordwestliche (in München westliche), an den miitel- und süddeutschen südliche und südwestliche, in Berlin um die Mitte der W-che au vorübergehend nordwestliche Luftströmungen. Allgemein gingen dieselben in der zweiten Hälfte der Woche in östlihe und südöstlih2 und gegen den Schluß der Woche an den öftlihcn Stationen wieder nah Nordwest, an den übrizen wieder nah Südn est (in München nah West) um. Die Temperatur der Luft stieg mit dem Eintritt der Südwestwinde erheblich (in Katlsruhe bis über 319 C.). Ergiebige Niederschläge von Regen, in der zweiten Wochenhälfte auc von starkem Sclosfsen- fall begleitete {were Gewitter waren nicht selten. Der Luftdruck blieb ein langsam steigender.

Die Sterblichkeitsverhältnisse der meisten größeren Städte zeigen in der Berichts8woche kl inere Verhältnißzahlen, nur die Städte im süddeutschen Hocblande und an der Nordseeküste meist größere. Die allgemeine Sterblichkeitsverhältnißzahl für die deutschen Städte ist nur wenig größer, als in der Vorwoche (27,6 gegen 27,2 auf 1000 Bewohner und aufs Jahr berechnet). Namentlich erscheint die Sterb- lichkeit des Säuglingsalters wieder etwas gesteigert, so daß von 10 000 Lebenden aufs Jakl,r berechnet 136 Kinder unter 1 Jahre starben gezen 134 der Vorwoche (in Berlin 163 gegen 190),

_ Unter den Todeêursachen treten die mcisten Injektionskrankheiten wieder häufiger auf, nur Darmkatarrhe der Kinder haven im All- gemeinen etwas nachgelassen, namentlih in Berlin, Stuttgart, Wien, Nürnberg, Leipzig, Magdeburg, Düsseldorf, Aachen, Straßburg, Pest und in den s\kandinavishen Städten; zugenommen dagegen in Königs- berg, Breslau, München, Augsburg, Dresden, Hamburg, Braun- \chweig, Frankfurt a. M., Paris, Londoa u. a. Masern herrschen in Magdeburg, Hamburg und Brüssel in größerer Ausdehnung, das Swarlachfieber in Hamburg, Duisburg; in Gladbach sank die Zahl der Scharlachtodesfälle etwas. Das Vorkommen der diphiheri- hen Affektionen zeigt im Ganzen gegen die vorhergegan- gene Woche wenig Aenderung. Todesfälle an Unterlcibs- typhus waren in Dortmund, Turin, Bukarest und Alexandria ge- steigert. Rückfallsfieber führten in Bretlau zu häufigen Erkrankungen, bis jeßt mit meist günstigem Verlaufe. Todesfälle und Erkran- kungen an Flecktyphus wurden aus deutschen Städten keine gemeldet ; aus London und St. Petersburg je 1 Todesfall. De: Keuchhusten trat in Breslau, Stuttgart, Hamburg, Braunschweig, Cöln und London vermehrt auf. Pccken zeigen meist Nachlässe, nur in Warschau und Bukarest stieg die Zahl der Todes älle; aus Beuthen, Bonn, Wien, Pest, Prag, Krakau, Genf, Odessa und Alerandria werden vereinzelte Blatterntodesfälle gemeldet. In der Zeit vom 3. bis 9. August kamen in Memphis 134 Erkrankungen und Todes- fälle am gelben Fieber zur Anzeige.

B

Gewerbe und Handel. j Nach aus Curaçao hierher gelangten Nachrichten sind daselbst Fim Juli d. J. zw.i Personen am gelben Fieber gestorben. ; Anfang August befanden sich in der dortigen Charité zwei an À der gleihen Krankheit darniederliegende Seeleute, d-ren baldige Ent- Ÿ lassung wegen völliger Genesung indeß in Aussicht stand. \ 4 Da weitere Erkrankungen nicht vorgekommen sind, ist die Hoff - F nung berechtigt, daß die Seuche einen epidemishen Ctarakter nicht F annehmen werde. : S Unter den von dem gelben Fieber Befallenen befand fich glück- F licher Weise kein Deutscher. i F (Soz, Corr.) Ein Beispiel einer nahahmenswerthen Haus- F industrie ist die Anfertigung von Holzpantoffeln zum eigenen Gebrauch und zum Verkauf in manhen Gegenden Norddeutschlands, # ;. B. in den Provinzen Hannover und Pommern. Aus leßterer liegt aus Golchen (Kreis Demmin) ein Bericht vor, wonach im Jahre 11877 daselbst 213 rm Espenholz zu 35 500 Paar Holzpantoffeln mit F Verwendung von 710 Rindshäuten verarbeitet sind. Der Betrieb hat si dort fabrikmäßig fo gestaltet, daß die Arbeite. X. -.hnen zugetheilte Holz im Hause verarbeiten und mit Hülfe ihrer Frauen T und Kinder die Holzsohlen ausshneiden. Die Arbeiter verdienten Ï während der drei Wintermonate täglih 1,05 4 Der Absatz ist ge- "sichert ; 1875 wurden nah Mey 5000 Paar versandt. 5 9 osen, 30. August. (W. T. B.) Die Generalversamm- lung der Aktionäre der Poseaer Sprit-Aktien-Gesell- {chaft hat die Bilanz, wonach 3/9 Dividende zur Vertheilung ge- *Tangen und 51440 4 zu Abschreibungen verwendet werden sollen,

F genehmigt. /

F oen trnbe rg, 30. August. (Hopfeumarktberiht von Leopold Ï Held, Hopfenkommissionsgeshäst.) Der Hopfenmarkt hält sein F ruhiges Gepräge fest, die Umsäße bleiben mäßig und die Preise 4 nachgebend. Von 78er wurden in der zweiten Hälste dieser Woche Ï nur die besseren Sorten gehandelt; die sogenannten Exporthopfen Ï entbehrten jeder Nachfrage. Die Eigner geben mit verschwindenden T Ausnahmen zu jedem annehmbaren Gebot ab, da voraussichtlich

F vorderhand 78er Gewächs keine Preissteigerung zu erhoffen hat. : 77er A ganz alte sind ohne Nachfrage. Die Zufuhren neuer Waare # mehren sich von Tag zu Tag, ohne daß größ.re Nachfrage si ein- F ftellte. Aus diesem Grunde und wegen der fortwährend çünstig F lautendcn Ernteaussichten haben auch die Preise der neuen F Hopfen cine weichende Bewegung angenommen, welche aller Wahr- Ï {cheinlihkeit nah in den nächsten Tagen 1o0ch niht zum Stillstand F gelangen wird. Für 79er, in welchem heute bei doppelter Zufuhr # ca. 40—50 Ballen verkauft wurden, lauten die Notirungen 230—250 f; Ÿ besonders feuchte Waare mußte si jedo selbstverständlich eine ver- Ï hältnißmäßige Preisminderurg gefallen lan, Aus den Pflan- Ÿ zungen wird über die Qualität der kommenden Ernte nur Lovendes F berihtet, au quantitativ übertreffen die Aussichten die früheren _KC 1gen. : N fo, 29. August. (Allg. Corr.) Ju der Baumwoll- ndustrie von Lancashire maht sich neuerdings ein mäßiger Aufschwung bemerklich; in Folge dessen werden, wie man glaubt, die abrikbesiter von Nord- und Nordost-Lancashire nicht im Stande ein, die von ihnen früher e abermalige Herabsetzung der Löhne ihrer Arbeiter durchzuführen. ; : A E 30. August. (W., T, B,) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sih auf 298 800 Tons gegen 191 700 Tons im vorigen Jahre. Zahl der im Betrieb befindlichen Hochöfen 90 gegen 96 im vorigen Jahre. Verkehrs-Anstalten. i

À Winterthur, 30,- August. (W. T. B.) Die gesammte Nationalbahn wurde von einem internationalen Comité sür den Preis von 4410020 Fr. erworben.

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P i a s SERBR T E A C ai agi Bi agi R

Berlin, den 1. September 1879.

Die. Ausgrabungen zu Olympia. XXXYl,

j (S. Nr. 166 d. BL)

ck Nach mehrjährigem vergeblihem Suchen wurde kurz vor

n Schlusse der diesjährigen Ausgrabungsperiode der dem 4elops geheiligte Bezirk aufgefunden. Durch Pau- Janias Angabe stand die Lage des Pelopions zum Zeustempel fest. Zu seiner Auffindung wurde {hon vor zwei Fahren vom Zeustempel nah Norden ein Graben gezogen, welcher zwar den großen Tempel der Hera lieferte, von dem Pelopion aber auy. niht einen Stein enthielt. Und doch hatte der Graben, wie wir jeßt sehen, das Heiligthum mitten durh- schnitten, aber durh Zufall war derselbe gerade durch zwei gegenüberliegende Lücken der Umfassungsmauer gegangen. Erst bei der in diesem Frühjahr vorgenommenen Ab- räumung sämmtlicher zwishen Zeustempel und Heraion lagernden Erdmassen kam ein mit Porosquadern eingehegter V ezirk zu Tage, dessen Lage genau den Angaben des Pausanias über das Pelopion entspriht. „Es liegt im Norden des Zeustempels und erstreckt sih, ungefähr in der Mitte des Tempels anfangend, nach dem Opisthodom hin. Es ist mit einer steinernen Einfassung umgeben; im Jnnern wachsen Bäume und sind Standbilder aufgestellt. Der Ein- gang ist von Westen.“ Obgleich bis jeßt das ganze Heilig- thum noch nicht freigelegt ist , erkennt man doch schon , daß Lage und Bauart genau mit obiger Beschreibung überein- stimmen. Auch von dem” an der Westseite gelegenen beson- deren Thorgebäude ist der aus großen Quadern hergestellte Unterbau aufgefunden worden. Das Fnnere des Bezirks nimmt ein niedriger Hügel cin, dessen sanftansteigendem Fuße die Umfassungsmauer in der Form eines unregelmäßigen Fünfeckes folgt. :

Oestlih vom Pelopion fah Pausanias* den auf einem steinernen Unterbau aus Asche errichteten großen Altar des Zeus, Da er nicht die Maaße der Länge und Breite, sondern die des Umfanges angiebt, so werden wir annehmen dürfen, daß der Altar rund und nicht viereckig war. Außer- dem ist für einen 22 Fuß hohen Aschenaltar die runde Form bequemer herzustellen.

Sind nun auch östlih vom Pelopion nur wenige Fun- damentreste eines runden Bauwerkes aufgefunden, \o sind wir doch berechtigt, in diesen Quadern die leßten Trümmer des großen Altars zu erkennen, zumal die Fundamente fast genau in dem Mittelpunkte des 1 Stadion großen heili- gen Bezirkes von Olympia liegen, und man annehmen darf, daß der berühmte, uralte Altar, der ideelle Mittelpunkt Olympias, auch das räumliche Centrum der Altis war.

Die im Berichte XXXI, erwähnte Südosthalle ist wäh- rend der Monate Mai und Juni vollständig aufgedeckt worden. Der ursprüngliche griehishe Bau bestand aus 4 in einer Flucht liegenden quadratishen Zimmern, wclche von 3 Seiten mit Säulenhallen umgeben waren. Der Grundriß bildete daher ein langgestrecktes Viereck, die kurzen Seiten zeigten je 8, die westlihe Langseite 19 dorishe Säulen, die östliche, niht durchbrohene Wand bildete mit der Rückwand der Echo- halle die östlihe Grenzmauer der Altis.

Als das Gebäude in römischer Zeit durch Feuer zerstört wurde, errichtete man auf dem noch unbeshädigten Unterbau ein großes Wohnhaus mit mehreren Atrien, Sälen, Bade- Zimmern 2c. Die römischen Mauern bestehen meist aus Zie-

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geln, aber au einzelne Bautrümmer des älteren griechischen Gebäudes hat man verwendet. Reste römischer Mosaikfußböden sind in mehreren Gemächern enthalten.

Da Pausanias im Südosten der Altis ein Gebäude sah, welches in seiner Zeit als Absteigequartier der römischen Statthalter Griechenlands verwendet wurde, seinen früheren Namen Leonidaion aber noch beibehalten hatte, so liegt es nahe, in der beschriebenen Südosthalle das Leonidaion zu vermuthen.

Eine stattliche ionishe Säulenhalle haben uns die Grabungen im Südwesten Olympias geliefert. Jm Gegen- saße zu den übrigen, bisher gefundenen Stoën, die alle dur eine innere Säulenstellung in je zwei Schiffe getheilt werden, ist die neue Südwesthalle nur einschiffig. Die Ostwand war geschlossen, an der Westwand standen auf einer Stufe aus Poros ionische Säulen in Abständen von 21, m, Die Säulenbasen, merkwürdigerweise mit profilirtem quadratischen Plinthus, sind noch in situ; Säulentrommeln, Gebälk und Rückwand sind dagegen im 5. Jahrhundert unserer Zeit- rechnung abgebrohen und zum Bau der oft genannten byzantinishen Festungsmauer verwendet worden.

Beim Abbruch dieser Mauer haben wir außer zahlreichen Architraven und Geisen hon 35 Kapitelle gefunden, so daß diese Stoa mindestens 80 m lang gewesen sein muß. Auch die aus Terracotta in den edelsten Formen hergestellte Sima ist in zahlreihen Exemplaren ausgegraben worden.

Die erhaltenen Kunstformen der Basen, Kapitelle, Ge- bälke und Simen weisen auf das 1V. Jahrhundert v. Chr. als Entstehungszeit hin. :

Werfen wir schließlich noch einen kurzen Rükblick auf die gesammten architektonishen und topographischen Ergebnisse der verslossenen vierten Ausgrabungsperiode, so bietet ih uns ein reihhaltiges Bild stattliher Bauten dar, zum Theil für die Geschichte der griehischen Baukunst von epoche- machender Wichtigkeit,

Im Herzen der Altis das Heiligthum des Pelops ei in unmittelbarer Nähe desselben Reste des großen Zeus- altares.

Als östlichen Abschluß des heiligen Haines die cr. 100m lange ionishe Ehohalle und das einem Peripteros ähnliche Leonidaion. An die Rückwand beider Bauwerke lehnt sih- unmittelbar ver Westwall des in westöstlicher Nichtung an dem Fuße des Kronion angelegten Stadions.

Die südliche Begrenzung des heiligen Bezirkes bildet eine etwx 1m hohe Quadermauer. Jn derselben befindet sich in der Nähe des Leonidaions ein in der Form eines römischen Triumphbogens erbautes, spätrömisches Thor, durch welches die Festprozessionen in die Altis eintraten. :

Weiter westlich führt ein zweiter Durhgang durch die Südaltismauer zum Buleuterion, einer Gruppe von drei nebeneinanderliegenden, zum Theil mit Apsiden versehenen, dorischen Bauten, die im Often mit einer gemeinsamen Vor- halle versehen find.

Südlich davon, also hon außerhalb der Altis, wurde eine ca. 80 m lange, zweischiffige römische Säulenhalle ent- A mit korinthishen Säulen im Jnnern und dorischen im

eußern.

An der Südaltismauer entlang läuft im Fnnern des heiligen Haines eine breite Straße, die noch jeßt zu beiden Seiten mit langen Reihen der verschiedenartigsten Basen für Weihgeschenke und Standbildex beseßt ft. |

Wo die Straße die Westmauer erreicht, gestattet ein schon im vorigen Fahre aufgefundenes Thor den Austritt aus der Altis, Verläßt man hier den heiligen Bezirk, so befindet man sih unmittelbar vor einer Halle, welche sih an der Ost- seite der in der II. Campagne ausgegrabenen byzantinischen Kirche (Werkstatt des Phidias) hinzieht. Jn nächster Nähe befindet sih die oben beschriebene ionishe Südwesthalle.

An dem ebenfalls im Westen, außerhalb der Altis, ge- legenen Gymnasion ist in diesem Fahre nur soviel gegraben worden, um zu konstatiren, daß der Grundriß desselben genau mit der von Vitruv gegebenen Beschreibung griechisher Gym- nasien übereinstimmt.

Auch die Grabungen an dem in der Nordwesteccke der Altis gelegenen Prytaneion waren von Erfolg. Ob- wohl dieser Bau in römischer und byzantinisher Zeit voll- ständig umgestaltet worden ist, gelang es doch, den ursprüng- lichen Grundriß des griechishen Prytaneions wenigstens in seinen Grundzügen festzustellen. - :

Schon aus dieser kurzen Aufzählung der architektonishen Funde wird man den Eindruck gewinnen, daß die Resultate der verflossenen vierten Arbeitsperiode in architektonischer Be- ziehung ganz besonders zufriedenstellend gewesen sind.

Wilhelm Dörpfeld.

London, 29. August. (Allg. Corr.) Der andauernde Regen verursacht im ganzen Lande beträcbtliben Schaden. Im Themse- thale ist das Wasser stetig im Steigen begriffen. Bei Orford, Maidenhead und zwischen Windsor und Staines stehen Hunderte von Akern Gras und Korn!and unter Wasser. - Theile von Hampshire und Kent sind gleichfalls übershwemmt, das bereits geschnittene Korn ift verloren und viel Vieh ertrunken. Das Hopfenpflücken zieht sich in die Länge, während der allgemeine Nothstand în den Hopfen- diftrikten durh Schaaren von arbeitélosen Hopfenpflückern vermehrt wird. Jm Leethale ift viel Schaden angerichtet worden; der Fluß steigt beständig. Fast im ganzen Lande sind die landwirthschaftlichen Arbeiten in Folge des Regens eingestellt. /

Im Wallner-Theater gclangte am Sonnabend ein vier- aktiger Shwank „Sodom und Gomorrha“ von Franz von Schönthan zur erften Aufführung und fand eine ret beifällige Auf- nahme, die mehr noch als der la: nigen Handlung des vorgeführten Stückes der ausgezeichneten Darstellung zu danken ist. Im Wallner- Theater pflegt es ja zu genügen, wenn eine Novität einen guten Lacherfolg hat; in dramatischer Beziehung größere Ansprüche zu stellen, is also um so weniger angebracht, als der Verfasser selbst seine Arbeit in die Lustspicle minderer Ordnung versetzt. Die Handlung des Stücks, wenn von einer solhen überhaupt ge- redet werden darf, ermangelt ter Einheitlichkeit; der Zu- \chauer hat sich in fo viele Verwedslungen und Konfusionen bineinzudenken, daß der Erfolg sehr zweifelhaft bleiben müßte, wenn niht in faft allen Scenen eine ungewöhnlide S tua- tionskomik läge. In dieser Absicht der humoristishen Aus- beutung der Situation sind der zweite und dritte Aft dem Autor am besten gelungen; der erste gab in geschickter Weise die Exposition, und nur der leßte Aft, der alle Räthsel und Verwiklungen lösen sollte und mußte, ging naturgemäß etwas in die Breite und konnte daher das Publikum nicht mehr in so un- gebundener Heiterkeit erhalten. Im Ganzen scheint das Wallner- Theater ein neues Zugstück wenn aub nit von der Bedeutung des „Dr.Klaus“ gewonnen zu haben.—Die Darstellung war, wie erwähnt, eine vorzügliche; der Verfasser, der übrigens mehrmals gerufen wurde und auf der Buhne erschien, s{uldet am meisten Dank der Fr. Carlsen, die über die unglaublihsten Scenen durch ihr treffliches Spiel hin-

weghalf; außer diefer Datié darf Frl. Hellari (eine Debütantin) rühmlich erwähnt werden ; auch Frl. Meyer und Frl. Löffler leisteten Gutes. Von den Herren hatten Hr. Kadelburg, Blencke, Kurz, Guth-ry die wirkungsvollsten Rollen, die denn auch die erhoffte Heiter- keit erregten und den verdienten Beifall fanden.

Bäder-Statistik, / Person°:2

Aachen bis 30. August (Fremde und Kurgäste) “e LDAEE Ahlbeck (auf Usedom) bis 15. August (Badegäste und

Durbrelsend)) C s 936

Alexisbad (im Selkethal in Anhalt-Bernb.) bis 15. August 96

Arendsee (Prov. Sachsen) bis 13. August... 146 Soolbad, bis

Arnstädt (Schwarzburg-Sondershausen), 12 at L Augustusbad (bei Radeberg in Sachsen) bis 20. August (000 P E S Baden (Baden) bis 25. August (Fremde) . .. Berka a. d. Ilm (S.-Weimar) bis 15. August . Blankenburg a. Harz (Schwarzburg - Rudolstadt) . .. Borkum (oftfries. Insel zw. Oster- u. Westerems, A. Emden) U S Burtscheid (Rheinprovinz) bis 20, August (Fremde und O E Crampas (Insel Rügen), Ostseebad, bis 15. August (Bade- Ge UND Duren S Cranz (Ostpreußen), Seebad, bis 15. August... Deey A A C bis 15. Auugúust (Badegäste und Durh- fe S Diewenow (bei Cammin in Pommern), Oftseebad, bis 15, August (Badegäste und Durhreisende) Vürrbeim (Baden) bis 18, Aua, Elgeréburg (S.-Gotha), Wasserheilanftalt, bis 15. August S E uzweit Magdeburg), bis 10. Aug. Elfter (Sachsen) bis 21. August (3175 Part). . Ems (Naffau) bis 15. August (nebst 4596 Durchreisenden) ae Lern (Schwarzb.-Nudolstadt) bis 15. August.

r edrihroda (Sachsen Coburg-Gotha) bis 15. August . Georgenthal (Sachsen-Gotha) bis 16. August . . ; Slüdsburg E Ds 26 Ua Goczalkowiß (Oberschlesien) bis 14, Aug. (nebst 58 Dur(h-

D A Heringsdorf (Insel Usedom, bei Swinemünde), Seebad, bis 15. August (Badegäste und Durchreisende) . . Homburg v. d. H. (Reg.-Bez. Wiesbaden) bis 23. August Horst, Klein- (Pommern) bis 15. August (Badegäste und Bra Ilmenau (Sachs.-Weimar) bis 15. August . Kählberg: (Westpreußen) bis 15. Aua S E (Oberschlesien) bis 22. August O C Kösen (Prov. Sachsen), Soolbad, bis 15. August (558 Nrn.) - MOTTIE Uet 1 L) De 16 A N Kreuznach (Rheinprovinz) bis 31. August . Langensalza (Prov. Sachsen) bis 15. August S E dri li (Nassau) bis 28, August (incl. 390 Durch- Ta Liebenstein (S.-Meiningen) bis 15. August (nebst 1350 Durwretfene) (UoaO Lippspringe (Westfalen) bis 24. August (Nrn) . Lobenstein (Reuß j. L.) bis 15. August . Lohe (Ziel MUgen) bis 20, Aut MNarienborn (b. Kamenz in Sachsen) bis 23. Aug. . . Misdroy (Insel Wollin), Ostseebad, bis 15. August (Bade- aäile und. DUtPBre e Res aur E (bei Kreuznach in der Rheinprovinz) bis U C

Nenndorf (Reg.-Bez. Cassel) bis 25. August (Nrn.) Neuenahr (Rheinprovinz) bis 16, Auguit (Fremde) . Neuhäuser (Oftpreußen) bis 15. August... ., 286 Ncukuhren (Ostpreußen), Seebad, bis 15. August . 485 Nen-Ragoczy (bei Halle a. d. S.) am 19. August . 38 Miéderbronn (CUaß) bis 25. Aut. L008 Norderney (Insel in der Nordsee, fast 1 M. von der

Hannoverschen Küste), Nordseebad, bis 15. August 4384

Dberhof (S. Goa) bib: 15 A... 0450

Obernigk (Schlesien) bis 28. August (Badegäste u. Sommer- i

O E 509 Oeynhausen (Westfalen), Soolbad, bis 29. August (nebst

1124 DurWreisende) (Nrn. der Kurgäste)“ 8119 Putbus (Insel Rügen), Seebad, bis 15. August (Bade-

aûlte und Duelle ¿ 803

Rastenberg (S.-Weimar-Eisenach) bis 15. August . 165 Rippoldsau (Badisch. Schwarzwald) bis 15. August 241 Rothenfelde (Hannover), bis 15. August . P 1306 Muhla (b; Ctlenach) bis 14, Aug «a a 208 Sachsa (am Fuße des Harz, Reg.-Bez. Erfurt,) bis 15. Aug. 519 Salzhemmendorf (Hannover) bis 23. August 312 Salzungen (S.-Meiningen), Soolbad, bis 16. August . . 1120 Schandau (Sachsen) bis 29. August... (657 Part.) 1530 Schleusingen (Prov. Sachsen) bis 15. August (32 Fremde,

D e 151 S{hmalkalden, Soolbad, bid 15 Auaust... 889 Schwarzburg (Schwarzb.-Rudolstadt) bis 15. August (nebst 90DO U E 703 Schwarzort (Ostpreußen) bis 15. August . 140 Schweizermühle (im Bielagrunde bei Königstein in Sachsen) bis 20, UUauit (E e A 319 Stadtsulza (S.-Weimar) bis 15. August 1 243 SUderode (ait Har): B86, At a c LO8e Swinemünde (an der Ostsce, Insel Usedom), Seebad, bis L 4 252 720 é 106 10 153 32 576 445 508

3 285 8111

140 942 320

507 1-154 221 5 048 128

3 567

1 141 2 325 183 208 217

3 500

1034 1 100 2 461

15. August (Badegäste und Durchreisende) . Tabarz, Groß- (S.-Gotha) bis 15. August . Tennstädt (Prov. Sachsen) bis 13. August . Dal (SeGotha) bis 10 U Thale (Prov. Sacbsen) bis 14. Aug. (nebst 294 Durhreis.) Tharandt (Sachsen) bis 23. August (248 Part). . 431 Warmbad (bei Wolkenstein in Sachsen) bis 28. August 648 Weißer Hirs mit Oberleshwiß (Sachsen) bis 30. August S (P Ao Ziemowitz (nordwestl. Halbinsel von Usedom) bis 15. Aug. urchreisende) . . drang von Kurzästen, {reibt der „Expreß“, ist dieses Jahr sehr groß. Die Gasthöfe find überfüllt, und vicle Fremde, welche ohne vorherige Aafrage hier eintreffen, müssen wieder abziehen, oder sich mit einem Nachtlager begnügen, das einigermaßen verwöhnte Leute nicht befriedigen sann Die balsamishe Luft auf „Drei-Aehren“ wirkt ungemein heilsam auf die Athmungs8organe Brustleidender. Die Mehrzahl dec Kurgäste hier sind jedoch gesunde Leute, sog. sondere Annehmlichkeit für die Kurgäste ist das Post- und Tele- graphenbureau, welches seit einigen Jahren während der Kurzeit funktionirt. Unter den vielen Annehmlichkeiten, welche der Auzjent- halt auf Drei-Aehren bietet, mögen auch die billigen Pensions- preise ihren Antheil an der ftarken Frequenz des Kurortes haben. Es würde gewiß eine Winterpension, wie sie zur Zeit in Davos eristirt, von Brustkranken viel besuht werden, wenn ein

Tepliß-Schönau bis 20. August (Kurzäiste) . C U Die Zahl der Fremden, eins{chl. der Kurgäste , betrug (Badegäste und E 824 Drei-Aehren (bei Colmar in Elsaß - Lothringen). Der Zu- Sommerfrishler, ein Umstand, der nur geeignet ist, dem wirklich Kranken den Aufenthalt recht angenehm zu machen. Eine ganz be- gegen die Winde ges{hüßter Gasthof erbaut und mit dem nöthizen Komfort ausgestattet würde.