1879 / 208 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Sep 1879 18:00:01 GMT) scan diff

ordnung ergehenden freisprechenden Urtheil ist die Formel ebenso mit-

zutheilen. | i B. Mittheilungen in Disziplinarsachen.

23) In Ansehung der gegen Beamte eingeleiteten Disziplinar- Untersucbungen, bei welchen die Staatsanwaltschaft mitzuwirken hat, gilt die Bestimmung unter Nr. 10 Absay 1 und 2 und Nr. 11 mit der Maßgabe, daß auch die Entscheidungsgründe abschriftlich mit- getheilt werden. i ;

Bei einer gegen einen Rechtsanwalt eingeleiteten ehrengericht- lichen Untersuchung sind die durch Nr. 10 Absaß 1 und 2, sowie Nr. 12a. vorgeschriebenen Mittheilungen Seitens des Ober-Staats- anwalts an den Präsidenten des Ober-Landesgerichts gleichfalls mit der in Absatz 1 gedachten Maßgabe zu machen.

C. Mittheilungen in Ehesachen. . 24) Fs eine Ehe getrennt, für ungültig oder nichtig erklärt, so hat die Staatsanwaltschaft, auch wenn sie si der Mihwirkung in dem Verfahren enthalten hat, eine mit der Bescheinigung der ReMts- Fraft versehene Ausfertigung des Urtheils dem Standesbeamten, vor welchem die Ehe geschlossen ist, zu übersenden, Artikel IL

Insoweit im öffentlichen Interesse noch anderweite oder aus- führlihere Mittheilungen oder Mittheilungen an andere als die in Artikel T. aufgeführten Behörden nothwendig oder zweckmäßig er- seinen, sind dieselben von Amtswegen oder auf Ersuchen zu maWen.

Handelt es sich jedoch um fortlaufende Mittheilungen , welche nicht in öôrtlihen Bedürfnissen ihren Grund haben, sondern in der Vorausseßung ihrer Zweckmäßigkeit allgemein anzuordnen sein wür- den, so haben die Ober-Staatsanwälte deshab an den Justiz-Minister

u berichten. : : N Artikel II1.

Unberührt bleiben die Vorschriften, wodurch für gewisse Ange- legenheiten Berichterstattungen (beispielsweise in Preßsachen oder in Untersuchungen, in denen nah Maßgabe des Gesehes vom 13. Februar 1854 eine Erhebung des Konflikts zulässig is) angeordnet find. Ebensowenig werden diejenigen Vorschriften, welche für einzelne Be- zirke besondere Mittheilungen vorschreiben oder nahlafsen, betroffen.

N Artikel 1V,

Diese Verfügung tritt am 1. Oktober d. J. in Kraft.

Berlin, den 25. August 1879.

Der Justiz-Minister. Leonhardt.

3%/iges Anlehen der vormals Freien Stadt Frank- furt a. M. von 2000000 Fl. vom 2, Januar 1844.

Bei der am 7. l. Mts. stattgefundenen 30. Verloosung d:8 Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a M. von 2 000000 FlL., vom 2. Januar 1844, wurden nacverzeichnéte Nummern zur Rückzahlung auf den1. Dezember 1879 gezogen:

30 Obligationen à 1000 Fl. = 1714 4 29 S.

Mr. 22-45 107 132 159 172 194 202 208 246 268 293. 312 442 508 512 565 670 721 826 832 851 881 883 888 957 979 988 989 und 994 = 51 428 M. 70 s.

28 Obligationen à 500 Fl. = 857 M 14 „S.

Nr. 1051 1072- 1094 1232 1252 1282 1331 1339 1383 1474 1529 1535 1613 1631 1651 1653 1655 1674 1735 1755 1824 1851 1866 1912 1934 1978 1982 und 1985 = 23 999 M 92 S.

24 Obligationen à 300 Fl. = 514 M 29 g.

Nr. 2103 2123 2125 2138 2156 2214 2226 2313 2315 2338 2436 2439 2481 2495 2502 2504 2556 2561 2564 2608 2610 2807 2956 und 2964 = 12342 M 96 s.

32 Obligationen à 100 Fl. = 171 M 43 S.

Nr. 3007 3277 3328 3376 3379 3529 3546 3574 3853 3966 3975 4021 4023 4034 4061 4145 4149 4159 4229 4238 4251 4350 4491 4565 4575 4651 4677 4801 4870 4894 4906 und 4973 = 5485 M. 76 S.

Zusammen 114 Stück über 93257 M 34 S.

Die Inhaber diéser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß gesett, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Nückzahlungstermine stattfindet, bei der Königlichen Kreiskasse in N a. ‘M, Vet der Königlichen Staats\chulden-Til gungskasse in Berlin, fowie bei allen Königlihen Regierungs- und Bezirks- Hauptkassen gegen Nückgabe der Obligation und der dazu ge- hörigen, nach dem 1. Dezember 1879 fälligen Zinecoupons Ser. I. Nr. 7 und 8 nebst Talon erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugebenden Coupons wird an dem zu zahlenden Nominalwerthe der Obligation zurückbehalten.

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., noch bei der Königlichen Regierungs-Hauptkafse in Wiesbaden, fondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die betreffenden Obligationen nebst Coupons und Talons durch diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldver- schreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungstermine eingereiht

werden können. Rückständige:

Aus der 20. Verloosung: Obligationen à 100 Fl. Nr. 3585.

Aus der 23. Verloosung: Obligationen à 1000 Fl. Nr. 679.

_ Aus der 25. Verloosung: Obligationen à 500 Fl. Nr. 1891, à 300 Fl. Nr. 2174, à 100 Fl. Nr. 3101 und 4629.

Aus der 26. Verloosung: Obligationen à 500 Fl. Nr. 1105 1163 1345 1805 und 1903, à 300 Fl. Nr. 2117 2126 und 2277, à 100 Fl. Nr. 3320 3456 und 4427.

Aus der 27. Verloosung: Obligationen à 1000 Fl. Nr. 678, à 500 Fl. Nr. 1031 und 1877, à 300 Fl. Nr. 2922, à 100 Fl. Nr. 3936 und 4279.

Aus der 28. Verloosung: Obligationen à 500 Fl. Nr. 1130 1255 1372 1781 1857 und 1983, à 300 Fl. Nr. 2052 2152 und 2973, à 100 Fl. Nr. 3197 3514 4173 und 4389.

Aus der 29, Verloosung: Obligationen à 1000 Fl. Nr. 665, à 500 Fl. Nr. 1161 1208 1209 1399 1695 und 1974, à 300 Fl. Nr. 2019 2054 2272 2516 und 2874, à 100 Fl. Nr. 3305 3506 3519 3828 und 3928.

__ Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert.

Wiesbaden, den 9. August 1879.

Der Regierungs-Präsident. von iw s

34%iges Anlehen der vormals Freien Stadt Frank- furt a./M. von 2000000 Fl. Vom 1. Februar 1858.

Bei der am 7. d. Mts. stattgefundenen 20. Verloosung des Anlehens der vormals Freien Stadt Frankfurt a./M. von 2000000 Fl. vom 1. Februar 1858 wurden nachverzeihnete Nummern Litt, I. zur Rückzahlung auf den 1, Dezember 1879 gezogen:

a. 25 Obligationen über 1000 Fl. = 1714 M 29 s.

Nr. 149 207 304 397 468 494 612 678 827 869 905 922 1035 1040 1055 1125 1129 1269 1277 1328 1345 1475 1500 1550 und 1571 = 42857 M 25 S.

b, 3 Obligationen über 500 Fl. = 857 M 14 S.

Nr. 1624 1676 und 1869 = 2571 M 42 s.

c. 5 Obligationen über 300 Fl. = 514 M 29 M.

Nr. 2160 2269 2335 2355 und 2446 =- 2571 M 45 S.

d. 2 Obligationen über 100 Fl. = 171 M 43 ».

Nr. 2623 und 2776 = 342 A 86 S, Summa 35 Stück über 48 342 M 98 S.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Be- merken in M geseßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückzahlungstermine erfolgt, bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., bei

der Königlichen Staats\{chulden-Tilgungskasse in Ber- lin, sowie bei jeder K LALgEt En Regierungs- und Be- zirk8-Hauptkasse gegen Rückgabe der Obligationen und der dazu gehörigen, nah dem 1. Dezember 1879 fälligen Coupons Ser. I. Nr. 7 und 8 nebst Talo.18 erheben können. : 5 Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben- den Coupons werden an dem zu zahlenden Nominalwerthe der Obli- gationen zurückbehalten. L E : Soll die Einlösung von dergleihen Obligationen weder bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M., noch bei der Königlichen A ge P aupetal fe in Wiesbaden, sondern bei einer der anderen Ka}sen erfolgen, so sind die betreffen- den Obligationen nebst Coupons und Talons dur diese Kasse vor der Auszahlung zur Prüfung an den Unterzeichneten einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückzahlungs- termine eingereiht werden können. Rückständige: Aus der 15. Verloosung. Obligationen à 500 Fl. T. 1972, à 300 Fl. J. 2479. i Aus der 16. Verloosung. Obligationen à 1000 Fl. J. 1408, à 500 S1, J. 1617. : Aus der 17. Verloosung. Obligationen à 1000 Fl. J. 995 und 1222, à 500 Fl. J. 1896. : Aus der 18. Verloosung. Obligationen à 1000 Fl. I, 754 1111 und 1215, à 500 Fl. J. 2026, à 300 Fl. J. 2311. Aus der 19. Verlosung. Obligationen à 1000 Fl. T. 1108, à 300 Fl. J. 2283, Die Inhaber dieser Obligationen werden zu deren Einlösung wiederholt aufgefordert. Wiesbaden, den 9. August 1879. Der Regierungs-Präsident. y; DL TeeE 1

49%iges vormals Nassauishes Staats-Anlch:n von 1 200 000 Fl. d. d. 26. Oftober 1853.

Bei der am 6. d. M. stattgefundenen 26. Verloosung der Partial- Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a. M. negociirten Staats-An- lehens des vormaligen Herzogthums Nassau von 1 209000 d d. d. 26. Oftober 1853 find zur Rücckzahlung auf den 1. Dezember 1879 nachverzeihnete Nummern gezogen worden :

Litt, A. à 1000 FI. = 1714 Æ 29 S. Nr. 64 75 82 150 162 166 232 242 282 und 321 = 10 Stüd über 17 142 M 90 s.

Litt. B. à 500 Fl. = 857 A 14 4. Nr. 31 35 74 97 118 120 194 198 253 273 321 388 415 421 480 487 568 582 610 625 724 790 815 854 909 und 986 = 26 Stück über 22285 A4 64 „S.

Litt, C. à 200 S1, = 342 Æ. 86 4. Nr. 52 75 152 155 170 175 180 198 222 224 309 323 364 397 455 501 536 551 610 671 682 704 775 785 816 827 878 919 und 993 = 29 Stück über 9942 M 94 s.

Litt, D, à 100 Fl, = 171 Æ 43 S. Nr 25 34 63 75 76 106 142 185 294 27 347 361 417 461 475 539 549 562 565 597 611 688 717 800 807 821 827 846 877 und 981 = 30 Stüd über 5142 M. 90 S, Summa 95 Stück über 24514 M 38 Z§.

Die Inhaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß geseßt, daß sie die Kapitalbeträge, deren Verzinsung nur bis zum Rückzahlungstermine erfolgt , sowohl bei dem Bankhause der Herren M. A. von Rothschild & Söhne in Frankfurt a./M., als auch bei jeder Königlichen Regierungs- und Bezirks-Hauptkasse, bei der König- lichen Staats\chulden - Tilgungskasse in Berlin, und bei der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a./M. gezen Rückgabe der Obligationen und den nicht verfallenen Coupons Ser. 11. Nr. 5-8 nebst Talon erheben können.

Der Geldbetrag der etwa fehlenden, unentgeltlich zurückzugeben- p E wird an dem zu zahlenden Kapitalbetrage zurück- ehalten. ? : »

Soll die Einlösung von dergleichen Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, noch bei der Königlichen Regierungs- Hauptkasse hier, oder der Königlichen Kreiékasse in Frankfurt a./M., sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so sind die be- treffenden Obligationen nebst Coupons und Talons dur diese Kasse vor der Auszahlung an den Unterzeichneten zur Pröfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rück- zahlungs8termine cing:reiht werden können.

Rückständige:

Rückzahlbar am 1. Dezember 1857. Litt, A. Nr. 124.

Rükzahlbar am 1. Dezember 1863. Läitt. D. Nr. 24.

Rückzahlbar am 1. Dezember 1873. Litt. D, Nr. 27 und 135,

Rüctzahlbar am 1. Dezember 1877, Litt. D. Nr. 112.

Rückzablbar am 1. Dezember 1878. Litt, A, Nr. 20 88 und 297. B. Nr. 359 386 und 459. C. Nr. 168 421 469 und 517. D. Nr. 5 131 172 232! 325 336 450 und 452,

Wiesbaden, den 9. August 1879.

Der Regierungs - Präsident. V dd i.

Jn der heutigen Handelsregister - Beilage wird Nr. 36 der Zeichenregister-Bekanntmachungen veröffen:licht.

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, s. September. Bee Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz und Jhre Königlichen Hoheiten die Prinzen Wilhelm, Carl und Friedri Carl sind, laut Meldung des „W. T. B.“, gestern Abend kurz vor 8%, Uhr in Königsberg i. Pr. ein- getroffen und von den Spizen der Königlichen und städtischen Behörden am Bahnhofe daselbst ampfantten worden. Se. Majestät der Kaiser richteten sast an jeden der Herren, die sich auf dem Bahnhofsperron zur Se aufgestellt hatten, huldvolle Worte, ebenso Jhre Majestät die Kaiserin, sowie Se. Kaiserliche Hoheit der Conn und Se. Königliche Hoheit der Prinz Wilhelm. Der Bahnhof war durch elek- trisches Licht tageshell erleuchtet, die Stadt überaus reich mit Laub- und Tannengewinden und Flaggen geschmüdckt und glänzend illuminirt. Auf dem Wege vom A e nah dem Schlosse wurden Jhre Majestäten, Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz und die anderen Mitglieder des Königlichen Hauses von der Kopf an Kopf gedrängten Bevölkerung mit unauf- hörlichen Hurrahrufen begrüßt.

Eignet sich Jemand fremde, in seinem Gewahrsam be- findlihe Gelder rechtswidrig zu, in dem Bewußtsein, aus Jeinem Vermögen resp. durh Anspannung seines Kredits jederzeit Ersatz leisten zu können, so schließt dies, nach einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 11. Juli 1879, seine Bestrafung wegen Unterschlagung nicht aus. |Y s fz

Der Königliche Gesandte am Großherzoglich badischen Hofe, Wirkliche Geheime Rath Graf von Flemming ist mit

Ablauf des Allerhöchst ihm bewilligten Urlaubs nach Karls- ruhe zurüdckgekehrt und hat die Geschäfte der Königlichen Ge- sandtschaft wieder übernommen.

S. M. Kanonenbot „Comet“, 4 Geschüße, Kom- mandant Kapitän-Lieutenant ¿Freiherr von Senden-Bibra, ging am 4. September cr. von Buyukdéré nah Athen in See.

Danzig, 4. September. (W. T. B.) Heute Vormittag fand der Stapellauf der auf der hiesigen Werft erbauten eisernen Korvette statt. Der Chef der Admiralität, General von Stosch, welcher gestern die Werft inspizirt hatte, taufte das Schiff auf den Namen „Gneisenau“.

Bayern. München, 3. September. (Allg. Ztg.) Se. Majestät der König hat eine Verordnung, betreffend die Or- ganisation des Verwaltungsgerihts8hofes, genehmigt. Die für die Spißen und Mitglieder des Gerichtshofs gut- geheißenen Titulaturen lauten: „Präsident, Direktor, Rath des Verwaltungsgerichtshofes ;“ dem Präsidenten gebührt das Prädikat „Excellenz.“ Der Staatsanwalt führt die dienst- liche Benennung und den Titel : Ober-Staatsanwalt am Ver- waltungsgerihtshofe; die Nebenbeamten desselben führen den Titel: zweiter, dritter 2c. Staatsanwalt am Verwaltungs- gerichtshofe. Jedes Mitglied des Verwaltungsgerihlshofes hat neben dem Verfassungseide und dem Eide üb2r die Theil- nahme an Vereinen noch den besonderen Amtseid als Richter zu leisten. Dem Vernehmen nach befinden sich auch die das Verfahren in Verwaltungsrechtssachen betreffenden Vollzugs- A riften zu dem Gesege vom 10. August 1878 bereits im

rude.

Jn Folge der jüngsten Beförderungen der betreffenden Reichstags-Abgeordneten sind in drei bayerishen Wahl- kreisen—in Ansbach, Dinkes bühl und Aschaffenburg— neue Wahlen vorzunehmen, und wird deren Vornahme in kür- zester Zeit angeordnet werden. Da die bisherigen Abgeord- neten, die Herren Maurer, von Feder und Hauck, ein Mandat niht mehr annehmen, so sind in den drei Wahlkreisen neue Kandidaten aufzustellen. L

4. September. (W. T. B.) Durch Dekret Sr. Majestät Des de ist der Landtag auf den 29. d. M. einberufen worden. :

Hessen. Darmstadt, 5. September. (W. T. B.) Jhre Kaiserlihen Hoheiten die Großfürsten Paul und Sergius von Rußland sind gestern Abend in Fugen- heim eingetroffen.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 3. September. (Weim. B10.) Se. Königliche Hoheit der Großherzog ist von der Reise nah München, Friedrichshafen und Jugenheim in der vergangenen Nacht im besten Wohlsein zurückgekehrt und hat seinen Aufenthalt auf der Wartburg genommen, w0- selbst auch Jhre Königliche e die Großherzogin mit Jhrer Hoheit der Prinzessin Elisabeth residiren.

Hesterreich-Ungarn. Wien, 3. September. (P. L.) Graf An drassy besuchte heute Vormittags den Fürsten von Montenegro. Fürst Nikita gab dem Gefühle des Dankes Ausdru ck, welchen er Sr. Majestä- dafür s{hulde, daß die österreih:\{ch-ungarishe Regierung bei der Entwickelung der orientalischen Angelegenheiten Montenegro Wohlwollen bezeugt und dieses namentlih bei der Friedensfrage unterstüßt habe. Zugleich \sprach der Fürst den Wunsch aus, daß fein Besuch den Zweck, die bestehenden freundschaftlihen Beziehungen noch mehr zu festigen, bestimmt erreichen möge.

Wie der „Pr.“ aus Sarajewo, vom 3. September, gemeldet wird, besteht die Kommission für das Lim- gebiet aus dem Major Milinkovics, Ober-Lieutenant Grba, Hauptmann Primavesi, Hauptmann Konrad des General- stabes, dem Genie-Dber-Lieutenant Stipanovics, den 7*önten- danten Babel und Mandics, dem türkishen Bimbascha (Ma- jor) Mustapha Bey und vier anderen ottomanischen General- slabs-Offizieren. Die auf zwei Linien vorgegangene Kommis- sion vereinigte sih am 2. d. M. in Taschlidscha (Plewlje) und berichtete nah Sarajewo, daß sie in Priboj und Prjepolje vom Militär wie von der Bevölkerung mit allen Ehren empfan- gen wurde. Nur in Taschlidscha verhielt sich die Bevölke- rung bisher kühl. Die Kommission verbleibt noch zwei Tage dort und kehrt sodann nach Tschajnißza zurück. Anfangs der nächsten Woche dürste der Einmarsch in das Paschalik erfolgen.

4. September. (W. T. B.) Jhre Kaiserliche und Königliche Hoheit die Kronprinzessin Victoria, welche im strengsten Jnkognito unter dem Namen einer Gräfin von Lingen reist, machte heute Nachmittag, von ihrer Hofdame begleitet, eine Promenade und begab sich später zu einem Be- such der Frau Prinzessin Reuß zu Wagen nah Mauer und von dort nach der Villa des englischen Botschafters nah Hacking. Nach der Rückkehr in das Hotel empfing die p64 Kron- prinzessin den Bcsuch des englischen Botschafters, Lord Elliot. Die Abreise nah Steiermark dürfte voraussichtlich erst morgen früh erfolgen.

5. September. (W. T. B.) Wie das „Fremdenblatt“ und die „Presse“ melden, lauten die bisher von der Re- kognoszirungskommission eingegangenen Nachrichten sehr günstig. Die Bevölkerung von Priboj ließ den Führer der Kommission ersuchen, die Beseßung durch österreichische Truppen noch in diesem Jahre zu vollziehen, und erklärte sich gleichzeitig bereit, die für die Unterbringung der Soldaten erforderlichen Häuser zur Verfügung zu stellen. Auch die Be- völkerung von Taschlid\scha (Plewlje) ist bereit, alle für die Truppen nothwendigen Materiälien zu liefern.

Pest, 3. September. Der bisherige Abgeordnete für Terebes legte sein Mandat nieder. Dasselbe ist dem Grafen Andrassy angeboten worden. Wie der „Lloyd“ ersährt, wäre Graf Andrassy nicht gesonnen, Abgeordneter zu werden, sondern will seinen Siß im Oberhause einnehmen und in die Delegationen eintreten.

Schweiz. Basel, 2. September, Die 7. allgemeine Versammlung der „Evangelischen Allianz“ ist gestern hier eröffnet worden und wird diese Woche hindurch versam- melt bleiben.

Belgien. Namur, 4. September. (W. T. B.) Das Journal „Opinion liberale“ meldet, der hiesige Bischof habe seine Demission eingereicht.

Grofßbritaunien und Jrland. London, 3. Septem- ber. (Allg. Corr.) Der Minister des Jnnern, Croß, ist in Balmoral angekommen, um als dienstthuender Minister am Königlichen Hoflager zu fungiren.

Aus Simla wird dem „Reuterschen Bureau“ unterm 2. d. M. gemeldet: Der Thatbestand bezüglich der Abbe - rufung des britishen Minister-Residenten, Obersten Bromwne, aus Mandalay ist folgender: Die indische Regie- rung hat dem Obersten die Weisung ertheilt, auf seinen Posten als Kommissär von British-Birma zurückzukehren und Mr. Saint Barbe als Geschäftsträger in Mandalay zu belassen. Oberst Browne hat die birmanishe Hauptstadt bereits ver- lassen und meldet, daß daselbst die Ruhe nicht gestört worden sei. Es wird vorläufig kein Nachfolger für ihn ernannt wer- den, da man der Ansicht ist, daß ein diplomatisher Agent zweiten Ranges für die Erledigung der laufenden Geschäfte des britishen Vertreters bei dem gegenwärtigen Stande der Beziehungen zu Birma genüge.

Spanien. (W. T. B.) Nach einer Depesche aus Ha - vanna vom 3. d. M. (über New-York) hat die spanische Re- gierung die Mittheilung dorthin gelangen lassen, daß sie zur Aufrechterhaltung der Nuhe auf Kuba unverzüglih Truppen in Stärke von 20000 Mann und die erforderlihen Geld- mittel senden werde.

(P. L.)

Türkei. Konstantinopel, 3. September. Der Sultan ließ gestern an den General-Gouverneur in Pristina, Nezif Pasha, und den Gouverneur in Prizrend, Munib Pascha, telegraphish den Befehl ergehen, sie möchten Alles aufbieten, die Albanesen zu bewegen, von jedem Widerstande gegen die im Limgebiet einrückenden österreichisch- ungarischen Truppen abzustehen.

In Dstrumelien wird der Ausbruch eines moha- medanischen Aufstandes befürchtet. „Seit Wochen bereits“, so shreibt man der „Pol. Corr.“ aus Philippopel unterm 22. August „hat man im Konak des General-Gouverneurs wegen der in den mohamedanischen Kreisen der Provinz herr- schenden Stimmung Grund zur Beunruhigung gehabt. Aus den Kreisen Tatar-Basardschik, Kasanlik, Eski-Zagra und Haskidi drangen verschiedene ungünstige Nachrichten hierher. Die Polizeibehörden wollten eincr weitverzweigten Kon- spiration auf die Spur gekommen und man wollte selbst in der Lage sein, die Existenz von sechs3 Revolutions- comités zu konstatiren. Aus Eski-Zagra und Haskiöi wur- den aufgegriffene Exemplare eines Uufrufes, welcher zur Er- greifung der Waffen auffordert, nah Philippopel eingesendet.“ Dieser Aufruf nun ist in der leidenschaftlihsten Sprache ab- gefaßt und vom tiefsten Hasse gegen die Bulgaren durchglüht. Gegen dieselben werden die s{hwersten Anklagen erhoben. Der Schluß dieser muselmanishen, an „die Brüder und Glaubensgenossen“ gerichteten Schrift lautet: „Wir for- dern alle Brüder auf, die Waffen zu shleifen und des nahen Moments gewärtig zu sein, in dem wir für unsere Selbsterhal- tung als Mahomedaner, Menschen und Volk den Kampf mit unseren Unterdrückern aufnehmen werden. Allah is mit uns, der guten Sache wird der Sieg gehören! Steht bereit da: wir rechnen auf den Beistand aller Religionsgenossen !“

4. September. (W. T. B.) Die Nachricht, daß die Sißungen der türkisch -griehishen Bevollmächtigten bis zum Sonnabend vertagt seien, da die griehishen Kommissäre keine weiteren Jnstruktionen erhalten hätten, entbehrt, der „Agen c e Havas“ zufolge, der Begründung. Ebenso unrichtig sei es, daß Griechenland die Mächte über ihre Ansichten bezüglich der Auslegung des 13. N grelgrotor ales durh die Pforte be- Fragt habe. Die griehishen Kommissäre haben gestern früh Instruktionen empfangen, welche dahin gehen, daß sie eine be- jahende oder verneinende Antwort von derx Pforte darüber zu fordern hätten, ob dieselbe sich bereit erkläre, als Grundlage für die Verhandlungen das 183. Kongreßprotokoll anzuerkennen.

Pera, 3. September. (Pr.) Der Khedive hat beim Sultan telegraphish angefragt, ob er das Verlangen der Ver- einigten Staaten bezüglich der Zulassung eines nordamerika- nishen Delegirten in die Finanz-Kontroll-Kommission genehmigen solle. Der Sultan hat noch keine Entscheidung getroffen. Mahmud Damad Pascha, der auf der Jnsel Tschesme weilt, hat beim Sultan abermals um die Erlaubniß zur Rückkehr nah Konstantinopel angesucht.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 5. Septem- ver, (W. D. V): ¿DIE ¿Agence Russe“ ]hreibt: Die Zusammenkunft in Alexandrowo sei die beste Ant- wort auf die jüngsten Verfuche, die guten Beziehungen zwischen Rußland und Deutschland zu stören, und ein Beweis, daß in den Geist der beiden Monarchen die Traditionen tief ein- geprägt seien, durh welche dieselben, neben den Banden der Verwandtschaft, auch durch die ihnen von ihren Vorfahren ees Erinnerungen und Beispiele mit einander verbunden würden.

0. Seplanber. (W. D. B) Der Mörder des Che maligenGouverneurs von Charkow, Fürsten Krapot- kin, ist im Gouvernement Tschernigoff verhaftet worden. Der- selbe soll zu der Mordthat durch Bestehung Seitens des be- reits hingerihteten Lisogub veranlaßt worden sein. Die Ab- urtheilung des Mörders erfolgt in Charkow, wohin derselbe transportirt werden wird.

Warschau, 5. September. (W. T. B.) Se. Majestät der Kaiser Alexander, welcher gestern Nachmittag um 5 Uhr aus Alexandrowo hier wieder eingetroffen war, ist Abends 8 Uhr mit der Terespoler Bahn abgereisl.

Afrika. Egypten. Kairo, 4. September: (W. T. B.) Durch ein Dekret des Khedive werden Baring und Bligniéres zu Finanzcontroleuren ernannt.

Die Nr. 55 des „Amtsblatts der Deutschen Keichs- Post- und Telegravyhenverwaltung“ hat folgenden Inhalt: Verfügungen: vom 2. September 1879: Inbetriebnahme des Deutsch- Norwegischen Kabels. Vom 29. August 1879: Briefverkehr zwischen Deutschland und Bulgarien

Nr. 16 des „Archivs für Post und Telegraphie“, Bei- heft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs-Post- und Telegraphen- verwaltung, enthält: Aktenstüke und Aufsäße: Das Haupt. Telegraphenamt in Berlin. Das \{wediscche Postwesen im Jahre 1877. Die oberharzerishe Post im Winter. Der Straßenbau und seine Beziehungen zur Verkehrsgeschihte der Nordseemarschen. Die Nordensköld’\{he Polar-Expedition, Kleine Mittheilungen : Das Postgrundftück in Weßlar. Sir William Fothergill Cooke +. Philadelphia und Chicago. Schnellste Reise über das atlan- tische Meer. Behandlung der Pferde. Zeitschriften-Ueberschau.

Statistische Nachrichten.

Nach Mittheilung des st atistischenBureaus derStadt Berlin sind bei den hiesigen Stan desämtern- in der Woche

vom 24. August bis inkl. 30. August cr. zur Anmeldung gekommen : 140 Ebeschließungen, 870 Lebendgeborene, 37 Todtgeborene, 617 Sterbefälle.

Den Statistiken des „Bureau Veritas“ zufolge gingen im Monat Juli 75 Segelschiffe zu Grunde, darunter 32 eng- lisde, 11 französishe, 8 amerikanische, 6 deutshe, 3 norwegische, 2 österreichische, 2 russishe und je 1 arabisches, spanisches, griechisches, italienishes, \chwedisches, sowie 5, deren Nationalität unbekannt ist. An Dampfern gingen im Ganzen 10 verloren, und zwar 8 englische, 1 ägyptischer und einer, dessen Nationalität unbekannt ist. Unter den Segelschiffen befinden sich 6 Fahrzeuge, die vermißt werden.

Kun}, Wissenschaft und Literatur.

Die neuen Deutschen Steuer- und Zoll-Geseztze: I. Zo ¡tarif nebst Gesey vom 15. Juli 1879, IL Geseh, betreffend die Besteuerung des Tabaks vom 16. Juli 1879, und 111, Wechsel- stempeltarif nach dem Gese vom 4. Juni 1379, sind in einer kleinen handlihen Ausgabe in Brieftaschenformai zum Preise von nur 30 R der Hinstorffshen HofbuHhandlung zu Wismar herausgegeben worden.

In der so eben erschienenen 27. Lieferung des Prachtwerks „Jtalien, eine Wanderung von den Alpen bis zum Aetna“ (Stutt- gart, J. Engelhorn) {ließt Woldeinar Kaden seine anziehenden Scwilderungen der campanischen Landschaft (von den Abruzzen nah dem Vesuv). Ludwig Kurella (römische Landleute) Ferd. Keller (rômishes Bettelkind, Abruzzenkinder), Rudolf Schi (Straße von Cavi nach Genazzano), Germann Bohn {italienischer Familienshirm), Lindemann-Frommel (See Germano und Monte Cassino), E. Kanoldt (Capistrelo im Vristhal, Gran Safsso d’Italia, Alba, Cyflopenmauern bei Alba Fucese, Ceccano, Arpino) und Johannes Graf (Bauern aus Sora) haben den Text charakte- ristisch illustrirt. Die Tondruckbeilagen diefer Lieferung stellen dar : Das Cervarafest deutscher Künstler in Rom und am Brunnen von Dlevano von A. v. Werner, Olevano von Alb. Hertel, Schlachtfeld von Tagliacozzo und Lirisfall bei ÎIsola von E. Kanoldt.

Land- und Forstwirthschaft.

Die Central-Moor-Kommission wird, wie der „Hann. Cour.“ meldet, ihre zweite diesjährige Sommerreise, die nah den Mooren Schleswig-Holsteins gerichtet sein foll, am 13, oder 14. Sep- tember von Kiel aus antreten.

_ ODfficiellen Quellen zufolge ist die Ernte von Wintergetreide ip Rußland im Kursker Gouvernemeat im Allgemeinen befriedigend ; von Sommergetreide fällt Hafer mittel aus. Im Woronesher Gouver- nement hat die Wärme einen ungünstigen Einfluß auf den Stand der Wintersaaten, vornehmlih aber der Sommersaaten gehabt, \o daß die Ernte des Gouvernements unter mittel ausfällt. Das Tulasche Gouvernement weist dagegen eine ziemlich gute Ernte voa Winter- und Sommergetreide auf. Im Peusashen Gouvernement fällt die Ernte geringer aus, als dies im Frühjahr erwartet wurde, und zwar in Folge der während der Blüthezeit des Noggens herrschenden starken Winde. Dessenungeachtet ist die Ernte von Roggen eine befriedigende und die von Sommersaat mit seltenen Ausnahmen eine gute. Im Kasfanshen Gouvernement is die Ernte von Sommergetreide in den Tscheboksarsker, Kosmodemjanschen, Ziwilshen und Mamadyscher Kreisen eine gute, in den Kasanshen, Swiashschen, Jadrinsker, Tischtopoler, Laischewer, Tetjuschkishen und Zarewokokschajsker Kreisen eine befriedigende und in dem Spallkijschen Kreise eine mittelgute.

Die Ernte von Wintergetreide is im Kasanschen Kreis befriedigend,

im Swiashschen gut, in den Koëmodemjansh-Jadrinsker, Tschistopoler, Spasskijschen, Tetjuschkisher, Mamadyscher und Zarewokok|chajsker Kreisen mittelgut. Im Wladimirshen Gouvernement gehen die Sommersaaten gut auf, dagegen hat Roggen unter dem Einfluß der falten Witterung und anhaltendem Regen ftark gelitten.

Newyork, 4. September. (W. T. B.) Die Baumwollen- und Zuckerernten in Louisiana und Teras sind durch Gewitter stark beschädigt worden und in Folge des Ünwetters mehrere Schiffe verloren gegangen.

Gewerbe und Handel.

Die bewährte Zeitschrift „Annalen für Gewerbe und Bauwesen“, welhe im Selbstverlage des Herausgebers F. C. Glaser erscheint und im Kommissionsverlage der Polytechnischen Buch- handlung A. Seydel, Wilhelmstraße 57/58, zu haben ist, hat si die Aufgabe gestellt, die wirthschaftlichen Interessen der Industrie all - seitig zu vertreten, in diesem Bestreben den Fortschritten der Technik besonders aufmerksam zu folgen und dieselben den Lesern zur Kennt- niß zu bringen. Das Journal hat seinen fünften Band (von je 12 Heften) im Monat Juli begonnen; cs liegen nunmehr die ersten 4 Hefte des neuen Bandes vor, die bereits einen reihen Inhalt aus den Gebieten des Cisenbahnbaues, des Eisenhüttenwesens und des Ma- schinenbaues, sowie andere für Gewerbe und Industrie werthvolle und interessante Artikel darbiéten. Hervorheben darf man überdies die trefflihe Ausstattung der Hefte, die durch klaren, s{chönen Druck \o- wohl des Textes wie der angelegten instruktiven Zeichnungen und Pläne fich besonders auszeichnen.

Die Reichhaltigkeit des Inhalts wird hinreichend charakterisirt, wenn au nuc folgende Artikel aus den leßten Heften genannt werden: Die Heranziehung der Bergbau-Unterne: mungen zu den Gemeinde- Abgaben von L. Herrfurth. Die Anwendung des Patentgesetzes auf die chemishe Industrie von Dr. v. Moeller. Vergleichende Qualitätsuntersuhungen rheinish-westfälishen und ausländischen Gießerei-Roheisens von Wahler. Die Eisen- und Stahlindustri? Europas in amerikanisher Beurtheilung von Bartels, -Ent- phosphorung des Cisens von Dr, Wedding. Die Tramway-Lokomotive der s{chweizerishen Lokomotiv- und Maschinenfabrik in Winterthur, System Brown. Normalien für Betriebsmittel der preußischen Staatsbahnen und unter Staatsverwaltung stehenden Privatbahnen. Versuche mit dem W.ißenbornshen Damyfwagen, System Rowan, von Schwabe. Neuer aufs{chneidbarer Weichenstellriegel mit Zug- draht-Tranêmission von Siemens & Halske, Die Kleinkraft- maschinen von Henniges. Tunnel zwischen Frankreich und Eng- land. Elektrische Eisenbahn von Siemens & Halske. Ueber die Fortschritte der Kanalisation von Berlin von Woas. Das Ce- mentgußdach von Dr. Frühling. Die Arbeiterwohnungen des Bochumer Vereins für Bergbau und Gußstahlfabrikation von Speßler. Das Bauwesen auf der Berliner Le Ey ng, Kolbenlose

weikammer-Dampfpumpe von Schäffer & Budenberg. Sicher- eitskurbel für Winden und Krane von Stegmeyer. Neuer Negulir- und Absperrapparat für Dampfmaschinen von Dr. Koeoell. Die Maswinen der Berliner Werkzeugmaschinenfäbrik (vorm. Sentker) von Dieß. Präzisions-Schmiedehammer von Hasse & Co. Vie Ausstellung des Verbandes deutsher Müller. Markenschußz in Rumänien. Patentanmeldungen und -Ertheilungen, na Klassen zusammengestellt. Ausgestattet sind die Hefte mit 86 Holzschnitten und 7 Tafeln Abbildungen. E

Die Aktionäre der in Liquidation befindlihen Schle fi- \chen Aktiengesellschaft für Eisengießerei, Maschinen- und Wagenbau (vorm. C. Schmidt et l werden auf den 19, d. Mts. zu einer Generalversammlung eingeladen, i. welcher die S({lußrechnung vorgelegt, sowie über Vertheilung der Masse, Ge- mährung von Remunerationen und Verwendung des etwa verbleiben- den Baarbestandes Beschluß gefaßt werden soll.

(Prag. Ab. Bl,) Der Preßburger Gerichtshof hat auf Ansuchen einiger Besiger Strousbergscher Partial-Obligationen der Waagtha l- bahn über die Gesellschaft, welche früher (Figenthümerin des Eisen- bahnunternehmens war ', den Konkurs verhängt. Das Anlagekapital der Gesellschaft bestand aus 18 000 Stammaktien glei 3 600 000 F1., ferner aus 18 000 Prioritätsaktien gleich 5 400 000 Fl., endlich aus Prioritäts-Scbuldtiteln gleich 7 887 772 Fl. In den Besiß des ungarischen Staates ging die Vahn für 6 800000 Fl. über. Aus diesem Kaufschilling war vor Allem die Forderung der Sparkasse zu bezahlen; dann verblieben 1,1 Million zur Tilguag resp. zur Abfin-

dung sämmtlicher Schulden. Aber felbst dieser Betrag ist nicht ganz den Gläubigern zuzewendet worden. Vielmehr wurden ras Fl. zur Deckung der „Vermittlungskosten“ in Abzug ge- raht.

__— Der „Trefor“ hat in seinen beiden leßten Nummern die Bilanzergebnisse der ungarischen Provinzbanken im Jahre 1878 tabellarisch dargestellt. Im Ganzen sind es gerade 100 Banken, von denen jedoch 5 Kroatien und Slavonien angehören. Das Geheimniß der Vielzahl der ungarishen Banken ist, daß fast jedes Komitat oder jede Komitatsftadt eine oder mehrere Banken, aber mit einem sehr bescheidenen Aktienkapitale hat, daß daher alle 100 Banken zusammen kaum 124 Millionen Aktienkapital besißen. Von den 100 Banken hat nur eine keinen Gewinnsaldo zu ver- zeichnen, und auch nur eine Bank ift es, die einen überdies sehr ge- ringen Verlust, nämli von 170 Fl., aufzuweisen hat; alle anderen Institute haben einen Reingewinn erzielt, Er beträgt insgesammt 1543 460 Fl. Von diesen 99 Banken haben nur vier keine Dividende vertheilt; 95 Banken haben insgesammt eine Dividende von 1 196 679 Fl. ausgezahlt, also ungefähr 80% ihres Reingewinnes. Aus den Summarziffern der Bilanzen, verglihen mit denen des Vorjahres, ift zu ersehen, daß die verzinslichen Einlagen im Ganzen um faft 2 Mill. zugenommen haben, während andererseits das Wechjelportefeuille um 1,22 Mill.,, der Stand der Vorschüsse um 0,52 Mill., der Hypothekardarlehen um 0,1 Mill., der Realitäten incl. Inventar um 0,38 Mill. sih erhöhte. Sämmtliche ungarische Banken, die Pester und die Provinzbanken, 114 an der Zahl, haben mit einem Gesammtkapitale von 40 310 650 Fl. einen Gewinn von 4719 560 FI. ausgewiesen, 103 Banken haben 2633 620 Fl. Divi- denden an die Aktionäre vertheilt, und nur 2 Banken haben einen Verluft von 2 618 470 Fl. ausgewiesen.

Nürnberg, 3. September. (Hopfenmarkt-Bericht von Leopold Held.) Das Geschäft in neuer Waare war zu Anfang der Woche ziemlih lebhaft, doch sind troß des größeren Umsaßzes und der stärkeren Nachfrage die Preise nur um einige Mark gefallen. Für 78er ift feine nennenswerthe Frage mehr vorhanden, nur beffere Qualitäten sind zuweilen gesucht. Die Frage in 78er besbränkt si hauptsächlich auf gepackte Hopfen. Da in vergangener Woche von verschiedenen Eignern größere Posten vom Markte zurückgezogen und auf eigenes Lager genommen wurden, so sind die Lagerbestände am Markte geringer geworden. Für alte Hopfen giebt es keinen auch nur annähernd richtigen Preisfay mehr. Der Umsaß in 79er belief sich Montag auf 50, Dienstag auf 50 und heute auf 25 Ballen. Gezahlt wurde heute für Steiermärker 220—245 46, Württemberger 210—235 M, Hallertauer 210—235 4. Markthopfen 165—190 Die Stimmung is ruhig. Die Pflücke der Frühhopfen hat nun fast überall begonnen; zumeist ist man mit dem Resultat zufrieden.

Havre, 4. September. (W. T. B.) Wollauktion. An- geboten waren 2330 Ballen, von denen 219 B. verkauft wurden. Die Auktion verlief geshäftslos; es war unmögli, die Notirungen festzustellen.

Verkehrs-Anstalten.

Triest, 4. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer eres ilt heute Nachmittag 5 Uhr aus Konstantinopel hier ein- getroffen.

New-York, 4. September (W. T. B.) Der Dampfer „Holland“ von der National-Dampfschiffs- Compagnie (C. Messingshe Linie) und der Hamburger Postdampfer „Frisia“ find hier eingetroffen.

Berlín, den 5. September 1879.

Der astronomische Kongreß hat unter Vorsiß des Prof. Krüger-Gotha und in Gegenwart des Kultus-Ministers von Putt- kamer, sowie des Geheimen Ober-Rez.-Raths Dr. Göppert im Akademie- gebäude hierselbst seine Verhandlungen begonnen. Vertreten sind die Städte Berlin, Bonn, Gotha, London, Kopenhagen, Stockholm, Dresden, Utrecht, ferner Hamburg, Wien, Leyden, Leipzig, Breslau und Graz mit zu- sammen etwa 50 Mitgliedern. Nachdem ter Vorsitzende den Kongreß eröffnet hatte, ergriff der Kultus-Minister das Wort zur Begrüßung. Im Namen des Kongresses antwortete ihm Prof. Krüger-Gotha. Die Verhandlungen selbst waren rein wissenshaftlißer Natur.

In Johann isbad fand am 31. v. M. die Einweihung der neuerbauten evangelischen Kirche durch den Superintendenten Molnar aus Prag statt. Die Kirche war festlih dekorirt. An der Feier betheiligten fh, wie die „Bohemia“ meldet, die anwesenden und geladenen Pastoren, die Vereine, die Kurgäste 2c. Nah der kirhlihen Feier fand im Kurhause ein Festdiner statt, bei welchem der Prediger Orth aus Berlin den ersten Toast auf Se. Majestät den Kaiser Franz Joseph, den zweiten Sanitäts-Rath Dr. Kopf auf Se. Majestät den Deutschen Kaiser ausbrachten.

Laut einem Schreiben des Zoologen Dr. Anton Stecker hat die Rohlfs\che Expedition am 28. Juli die etwa 28km, östlich 20 Grad, zu Süd von Djalo gelegene Dase Batifal verlassen, um in 7 Tagen die nördlihste Oase Siren, in 12 Tagen den Hauptort Istat der südlihen Dase Kebalo, der Oasengruppe Kafra zu erreihen. In Wadai hofft man im Oktober anzukommen.

Aus Honolulu, vom 26. Juli, wird den „Hamb. Nachr.“ berihtet: Der am 17. v. M. von San Francisco hier eingetroffene Dampfer der Pacific-Mail-Steam-Ship-Company „City of New- York* brachte uns den längst erwarteten Besuch des Dr. D. Finfch aus Bremen, welcher im Auftrage der Humboldt-Stiftung nah Mikronesien entsendet wurde. Nachdem der Reisende von dem Könige Kalakaua empfangen worde1 war, begab er sich nach der Insel Maui und brachte einige Zeit am Haleakala, dem größten Krater der Welt, mit Sammeln und Beobachten zu. MAuker« dem unternahm er nach seiner Rückkehr von Maui aus einen Ausflug nach Waimanalo-Bai, um die dortigen alten hawaii- schen Begräbnißpläße zu besuhen. Wie wir hören, brate der Reisende an 3000 Thiere, 300 Pflanzen und eine prachtvolle Reihe Kanakenschädel zusammen. Die Kisten stehen bereits fertig gepackt für Berlin in Bereitschaft. Der Wunsch, Dr. Finsch ret lange unter uns weilen zu sehen, muß leider vershoben werden, da die „Pacific-Exrpedition“ {on morgen mit der hawaiishen Bark „Hawaii“ nah Jaluit (Bonham), Marshall-Gruppe, also nach feinem eigentlihen Forshungsgebiete, abgeht. Dr. Finsh gedenkt von L aus, je nachdem sh Gelegenheiten bieten, andere Jnfseln zu esuchen.

Stockholm, 4. September. (W. T. B.) Nach aus Yoko- hama hier eingegangenen Nachrichten, vom 16. August, ist die von der Erforschung der Nordküste Sibiriens zurückkehrende , Vega“ in gutem Zustande dort eingetroffen. An Bord Alles wohl.

Halifax, 3. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Quebec “, welcher von Liverpool nach Halifax, Quebec und Montreal gehen sollte, ist heute bei Eastpoint (Prince-Edwards- Inseln) gestrandet. Die Bee wurden gerettet und in Picton gelandet. Man hofft den Dampfer bei Eintritt der Fluth wieder flott zu machen.

In dem \{chönen Garten des Belle-Alliance-Theaters findet morgen das leßte große Sommernachtsfest statt, bei welchem unter bengalischer Beleuchtung Konzert und Gesangsvorträge zur Aufs führung gelangen. Im Theater gehen zum dritten Male „Die beiden Reichenmüller“ in Szene.