1879 / 219 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Sep 1879 18:00:01 GMT) scan diff

waren meist heiter, der Himmel hatte keine starke Wolkenbedeckung ; an den öôftlisten Stationen gab es gar keine, an den weiter nah Westen liegenden nur wenig Niederschläge. Was die Wärmeverhält- nisse anlangt, jo hatten alle Provinzen in den ersten se{8s Tagen einen WärmeÜü erinn nur war insofern ein Unterschied zwischen den östlichen und westlichen, ‘als in ersteren eine fortwährende Stei- gerung der Wärme, in leßteren bis zum 3.August eine bedeutende Zunahme, dann aber eine Abnahme der Wärme (stattfand, während in den mittleren Pie die Temperatur der ersten Monatstage im All- gemeinen konstant blieb. Die erste Pentade im August (30. Juli bis De gau hatte in Königsberg 13,18 Grad, die zweite (4, bis 8. August) 15,20 Grad Wärme. Jn Bromberg waren die mittleren Temperaturen dieser beiden Pentaden 15,53 Grad und 15,19 Grad, in Breslau 17,11 Grad und 16,49 Grad, in Berlin 17,38 Grad und 16,95 Grad, in Hannover 16,92 Grad und 15,07 Grad, in Münster 17,11 Grad und 14,35 Grad, in Trier 19,10 Grad und 15,80 Grad. Der wärmste Tag an den Rheinishen Stationen, der 3. Auzust, hatte daselbst eine mittlere Temperatur von mehr alé 20 Grad, während derselbe Tag in Münster 18,67 Grad, in Hannover 18,23 Grad, in Berlin 17,23 Grad, in Breslau 17,83 Grad, in Bromberg 16,73 Grad und in Königsberg 13,87 Grad warm war. Dagegen stieg ein paar Tage darauf die Wärme in Königsberg, wie überhaupt im Dsten so, daß sie der an den westlichen Sta- tionen gleichkam oder sie noch übertraf. Den 4. bis 6. August stellten sich überall Gewitter, zum Theil zu wiederholten Malen, ein und seßten der weiteren Wärmesteigerung Grenzen. Starke Regengüsse trugen zur Herabminderung der Temperatur eben- falls bei, so die in Königsberg, Danzig, besonders in Bromberg und Breslau. Jn Bromberg ergab am 7. August der Regen eine Wasser- höhe von 17 Zoll, in Breslau von 1 Zoll. Ebenso viel regnete es an diesem Tage in Wang, während in dem niht weit davon ent- fernten Sthreiberhau nur wenig Regen fiel. Auch weiter nach Westen traten bald hier, bald dort Negen ein, meist begleitet von elektrischen Erscheinungen, im Allgemeinen zwar nicht bedeutend, aber do hin- reichend genug, um die Temperatur nach und nach herabzudrüden. Die Pentade vom 9. bis 13. August hatte in den östlichen Provinzen eine ziemli unfreundlihe und rauhe Witterung, in den westlichen umfaßte sie mehr heitere und milde Tage, dennoch war sie auch hier die fkälteste im Morat. Die niedrigste mittlere Temperatur, an vielen Stationen auch das absolute Wärmeminimvm, fiel auf den 11. und 12. August ; beide Tage standen gegen den Monatsanfang um 6 bis 8 Grade an Wärme zurück. Reih waren diese Tage an “mehreren Stationen an Niedershlägen. Der Regen des 10. August gab in Claußen eine Wasserhöhe von 1 Zoll, in Königsberg, wo er von Hagel begleitet war, am 10. und 11. August, eine Wasjserhöhe von zwei Zoll, ohne daß im Luftdrucke eine bedeu- tende Veränderung eingetreten wäre, wurde gegen die Mitte des Monats die polare Windesftrömung vorherrschend. Im Osten blieb auch noch die Wärme der Pentade vom 14. bis 18. August hinter dem mittleren Durchschnitt etwas zurück, dagegen nahm dieselbe weiter nach Westen an Intensität mehr und mehr zu. Zu Anfang tes leßten Monatsdritttheils stieg die Wärme wieder allgemein, namentlich waren der 21. und 22 August wieder sehr warme Sommertage. Fast auf allen Stationen, an mehreren zum letzten Male, stieg an diesen Tagen das Thermometer des Nachmittags höher als 20 Grad. Intensiver war auch überhaupt während des ganzen Monats die Wärmeentwickelung an den weiter vom Mecre entfernten als an den demselben näheren Stationen. Tage, an dcnen im August das Thermometer über 20 Grad sich erhob, gab es in Claußen 7, in Königsberg nur 5; Breslau hatte solcher Tage 11, Berlin 7 und Putbus nur einen; an den Rheinishen Stationen waren deren 9 bis 14, in Emden nur 5. Die in den heißen Tagen vom 21. bis 23. August gesteigerte Wärme führte an den meisten Stationen sehr bedeutende elektrishe Entladungen herbei, mit denen oft starke Regengüsse verbunden waren, so in Görliß, Torgau, vor Allen in Coniß. An leßterer Station war am 23. August, von 11 bis 1 Uhr Mittags, ein sehr starkes Gewitter und der von 114 bis 3 Uhr andauernde Regen lieferte eine Wassermenge von 14 Zoll Höhe, d. i. etwa den zwölften Theil der daselbst durchs{nittlich im Jahre fallenden Niederschläge. In den leßten Monatstagen hatten alle Stationen wiederholt Regen, einige täglich, die Menge desselben war aber meist nicht schr bedeutend. Ueberall wehten in dieser Zeit Iebhaste zum Theil heftige Winde aus südlicher und westlicher Rich- tung. In den drei leßten Monatstagen fing Überall das Barometer langsam zu f\teigen an und erreihte an vielen, namentlich den westlichen Stationen, am 31. August das Monats- maximum, vorherrshend blieb aber noch der Aequatorialstrom.

Mittlerer Barometerstand im August 1879 in Pariser Linien nebst den Extremen.

Mittlerer Baro- Marimum: Minimum:

L meterstand : Tag: Stand: Wind: Tag: Stand: Wind: Nontasberg 33038 3 83887 NW. .10 32952 W. Coniß 330,39 9 800210 29 327,18 SW. Bromberg 33506 3 337,84 ; 9 331,79 Breslau 381,501 3 833,86 17 892907 S. Görliß 328,92 81 331,14 9 22S Torgau 333,606 31 336,46 28 33108 S, Berlin 339,24 831 ‘337,92 20 0890 E

utbus 33421 14 337,54 Ï 21 328,78 SO.

amburg 336,68 8 8389,74 í 28 332,47 SW.

annover 33462 83 337,64 31398116 S

335,62 2 339,26 27 331,667 SW. 33401 31 337,83 28 331,11 SW. 339/19 31 338:63 5 21 33228 SO. 329,54 31 332,60 WSW. 21 326,78 W. i 331,09 31 33452 SW. 21 32845 SW. Darmstadt 328,42 31 831,13 ND. 16 996410 __ Wie aus dieser Uebersicht si ergiebt, waren die Schwankungen im Luftdrucke während des August sehr unbedeutend. Von etwa 9 Linien, der größten Differenz, um welche das Maximum das Mi- nimum übertraf (in Königsberg), nahm dieselbe nah Süden und Westen hin immer mehr ab. In Breslau \s{chwankte während des ganzen Monats das Barometer nur um wenig mehr, als 4 Linien.

Mittlere Temperatur de3 Monats August nebst den absoluten Extremen. Absolutes

i Absolutes

Mittlere Maximum: Minimum: Temperatur: Tag: Stand: Tag; Stand: B12 (13/80) 9 240 16 53

13/23. (13/49) 24,0 16

13,48 (18,92 21,83 17:

13,25 q 3,05 23,5 16

13,87 13,69) 23,9 T

14,50 (14,26 16 10 12

Claußen . Königsberg Danzig Con, Bromberg . Breslau . Wang ¿ rig ta Landskrone Daa Grof brei- tenbach. Berlin Putbus amburg annover . lausthal . Emde. . Münster. I, Aachen

De A O J

-

n 4 do En o J

25,5

11,53 (10/54 20,4

14,566 (13,67) J 11-16

18,71 (13/99) O 11

15,07 (14/25) O 23,0

11,89 (11,25) 15,35 (14,80) 25,0 12,90 13,35 22,0 13,65 13,63 20,9 14,00 (13,93) 92,3 11,992 (11,47 20,6 13,00 13,48 22,5 13,54 (13,71 24,4 14,99 (14,43 25,6 ( 15,02 (14,10 26,9 E 15,33 (14,20) c 26,2 Darmstadt i 15,24 (14,33) 3 -26;,6 12 7,0 Die Temperaturen der drei Sommermonate Juni, Juli und August gleichen sich ziemlich aus, so daß die mittlere Wärme des Sommers ziemlich normal war.

-

ck 00:

pi D do OO E

000000 01 A —YO I ONMNIOINONH R

Mittlere Temperatur des Sommers 1879: Claußen 13,17 (13,47) Berlin 14,59 (14,47) Königsberg 12,75 (13,19) Putbus 12,11 (13,11 Danzig 13,34 (13,31) Hamburg 12,78 (13,36 Conißtz 13,07 (13,45) Hannover 13,29 (13,79 Bromberg 13,55 (13,86) Clausthal 10,70 (11,42 Breslau 14,05 (14,28) Emden 13,80 (13,21 Wang 10,77 (10,27) Münster 12,79 R Görlig 13,72 (13,60) Cöln 13,85 (14,37) LandsTrone 13,40 (13,05) Aachen 13,93 (13,48) Torgau 14,12 (14,25) Trier 14,10 (14,20) Großbreitenbach 10,73 (11,37) Darmstadt 14,18 (14,51)

Höhe der Niederschläge im Monat August 1879, aus- gedrüdckt in Pariser Linien.

Claußen 57,07 (28,97) Bexlin 22,55 (26,13)

Königsberg 47,18 (33,33) Putbus 23,93 E

Danzig 42,34 (28,39) Hamburg 25,79 (31,75

Conißz 17,79 (28,35)

56,98 (30,40) Hannover Bromberg 41,10 (27,68) Clausthal 45,29 (56,34) Breslau 43,04 (36,74)

34,49 (33,68) Emden Wang 47,65 (44,09) Münster 40,28 (31,79) Görli 41,09 (27,95)

b 33,56 (36,58) Cöln

Landskrone 18,84 (30,06) Aachen 40,60 (39,59) Torgau 50,58 (23,76) Trier 11,76 (29,75) Großbreitenbach 45,89 (44,13) Darmstadt 49,48 (0,82)

„Archiv für hessische Geschichte und Alterthums- kunde.“ Herausgegeben aus den Schriften des historishen Vereins für das Großherzogthum Hessen von Dr, Gustav Frhrn. Schenk zu Schweinsberg, zeitigem Vereinssekretär. XIV, Band, 3. Heft. Mit 2 Karten. Darmstadt, Selbstverlag des Vereins. (In Kom- mission der Hofbu{bandlung von A. Klingelhöffer.) 1879.

Die Verzögerung in dem Erscheinen des Schlußhefts dieses Bandes findet, wie der Herr Herausgeber im Vorwort bemerkt, ihre Erklärung darin, daß der Verein inzwischen unter erheblichem Auf- wand von Mitteln den zweiten Band, der (\. Z. an dieser Stelle besprochenen) „vormaligen geistlihen Stifte im Großherzogthum Hessen“, von W. Wagner, veröffentlicht hat. Das vorliegende Heft bietet namentli einen sehr anziehenden krieg8geschichtlich:n Beitrag: „Aus der älteren Geschichte der hessischen Artillerie“, von C. Leydh:cker, Hauptmann und Batterie-Chef im Westpreußischen Feld-Artillerie-Regiment Nr. 16.

Der Verfasser giebt eine lebendige Darstellung der ersten Ent- wickelung der lanbeSlateliden Artillerie in Hessen bis zum Ende des Bauernkrieges, s{childert namentlich (nach Ülmann) die Belagerung von Landstuhl durch den Landgrafen Philipp den Großmüthigen, den Pfalzgrafen und den Erzbischof von Trier (1523), wobei der belagerte Franz von Sickingen ein so trauriges Ende fand, sowie die Beschießung der Ebernburg und die Einnahme von Frankenhausen, welche den Bauernkrieg im nördlichen Deutschland beendigte. Sehr ausführlich wird der Kriegszug Philipps nach Württemberg (1534), dem Herzog Ulrich zu Hülse, beschrieben und die Ordnung des Heereszuges, sowie die Obliegenheiten der einzelnen artille- ristishen Chargen nach Leonhard Frondsbergers Kriegsbuch (zum Theil in ergößlichen Versen) geschildert. Mit Hülfe feiner vortrefflihen Artillerie gelang es dem Landgrafen Philipp, wie des Näheren auseinandergeseßt wird, die Kaiserlihen bei Lauffen zu s{chlagen, die Städte Stuttaart und Tübingen, die Veste Hohen- Urach, das noch gewaltigere Sloß Hohen-Asperg und ebenso Neuffen zur Uebergabe zu zwingen und die Eroberung Württembergs in der kurzen Zeit von 3 Woche! zu beenden. Die hessishe Artillerie war durch diesen Zug rasch zu so großem Ansehen gelangt, daß der römische König Ferdinand 2 Jahre später den Landgrafen bat, ihm Pulver und Büchsezmeister für den italienischen Krieg zu überlassen. Im braunschweigischen Kricge machte dem Landgrafen die Stadt Wolfenbüttel sehr viel zu hafen. Hier wurde sein treuer Zeug- meister, Veit Krautpeter, auf hinterlistige Weise getödtet, so daß der Landgraf, um den Schimpf zu rächen, in den Schanzen persönlich Hand anlegte. Später s{lich er sich auch einmal in Bauernkleidung an die Festung heran, um die \{wächste Stelle zu erspähen. Ueber die so kläglih verlaufene Belagerung von Ingolstadt (1546) schrieb er selbst: „Und muß auch Sertlin bekennen, wie ungern wir für Ingolstadt abzogen, und daß uns das Wasser in den Augen stand.“ Das Schicksal Deutschlands und der ganzen folgenden Jahrhunderte sagt der Verf., hing an dem Entschluß des Kurfürsten Gor Sachsen) und seiner Räthe; seine Zaghaftigkeit und Unentslo\senheit rettete den Kaiser, wie dieser selbst später eingestand. Der Landgraf Philipp batte es übrigens unter Hinweis auf den glüclihen Verlauf des württembergishen Feldzuges an wiederholtem Drängen nicht fehlen lassen, aber vergebens. Die Artillerie hatte Philipps glück- liche Zeiten getheilt, sih reich und aroßartig entfaltet, wir sehen sie nunmehr auch mit in seinen Sturz hereingezogen. Eine der Hauptbedingungen der Kapitulation von Halle war die Scleifung der Festungen und die Uebergabe des gesammten Hauptgeshützes, so daß damit die hessishe Artillerie für einige Zeit faktisch zu existiren aufgehört hat. Die Kaiserlihen Kommissare führten im Ganzen 170 große Geschüße fort. Herzog Alba ließ sogar, um den Triumph noch zu erhöhen, 12 neue Stücke gießen, welche mit des Land- rafen Wappen versehen wurden und zum Geschenk für spanische

eere bestimmt waren. Doch das Scisal spielt oft wunderbar: Mit den Geschüßen aus der hessishen Beute, die Landgraf Wilhelm in dem Kriege, den er 1552 zur Befreiung seines Vaters unternahm, fielen ihm auch gerade jene 12 Stücke vollständig neu in Innébruck n die Hände. Elen andexen Theil, der zur …_ Be- waffnung der Armada verwandt wurde, erhielt der Land- raf von der S Elisabeth von England als Geschenk zurü.

ei dem Tode Philipps (1568) belief sich das Material wieder auf 160 Stück, Das Geschüß gehörte zum unveräußerlihen Hausver- mögen des Landgrafen und wurde ebenso wie das Silbergeschirr unter die 4 Brüder getheilt. Das Testament des Landgrafen be- stimmte dabei, daß es zu keinem Angriffskriege, am wenigsten aber zu einer Bruderfehde mißbrauht werden dürfe. Sehr anschaulich wird dann weiterhin auf Grund gesammelter urkyndlicher Angaben ein Besuch der Zeughäuser in Gießen und Rüsselsheim um das Jahr 1624 geschildert. Bei der Annäherung an die Festung wird geschossen, mit dem bloßen Knallen mit blinden Patronen war es aber damals allein nit gethan: s{harf mußten die Stücke geladen sein, je höher der Gast, desto größer das Kaliber, und wen man besonders ehren will, dem {oß man mit Granaten und Raketen. Die Schußzahlen 101 und 21 waren jedoch damals noch nicht bekannt, fondern die Bestimmung den Offizieren oder Konstablern überlassen. Die Einzelnheiten müssen hier übergangen, und auß auf die Schilderung der Belagerung von Rheinfels, St. Goar und Kaß (gelegentlih der Grekution in der Niedergrasschaft Kaßzenellenbogen, 1626), sowie auf die Schicksale der Festung Rüsselsheim in den Jahren 1630—35 kann nur hingewiesen werden. Die treffliche Arbeit ist im vorliegenden Hefte noch nit zum Abschlusse gekommen. Beigegeben ist eine Karte zur Shlabt bei Lauffen, während ein Veberfichtsplan zur Belagerung von Rheinfels im nächsten Hefte nachgeliefert werden soll.

Weiter finden wir Mittheilungen: „Aus der Geschichte des Dorfes Pla nig“, einen Beitrag zur rheinhessishen Geschichte in ver- schiedenen Jahrhunderten, von Ernft Wörner, Darin ist namentlich die „Polycey oder Kirchenn-Ordtnung so Junckher Bernhart Lewenstein zun Planich in ao. (15)93 angestellet“, bemerkenswerth, speziell die mit einem komplizirten Aufsichts\ystem verbundenen Bestim- mungen über den Kirchenbesuch und die Fürsorge für den religiösen Unter- richt. So wird verordnet, „daß furthin alle Soantag alt vnd junge Per- sonen in dieser Gemeindt, die es Leibs halben vermögen, fleislich vnd vnnachläßig zur Predigt gottlihes Worts in die Kirche gehea, au Kind vnd Gesinde ernstlich darzu angehalten werden sollen, vnd fo man in die Kir lcutet, sollen sich Jeder darzu \chicken, das sie zum

Anfang darin seyen, vnd Alt vnd Jung die Gesenge der Psalmey vnd andere gottselige geistlihe Lied vnd Kirchengesang lernen singen Welcher das vberträt oder nach dem ersten Gesang kompt, \oll jedes, mall 1. albus zur raff erlegen.“ Der Fall des-Nichtbefuchs ist ga nit vorgesehen. Ueber den Besuch der Wirthshäuser aber heißt ed: „Item das Vbersißen in Wirdtsheusern soll auch hinfurter gar nidt mehr geduldet werden, vnd soll zu Sommers Zeit vber 8, zu Winderz Zeit vber 7 Uhr sich kein Inheimischer ins Wirdtshauß finden lassen,

bey Straff XI[ albus, vnd vbermäßige Völlerey vnd Verschwenden |

genßlih hiemit verbotten seyn.“

Unter dem Titel „Zur Reformationsgeschihte der Gräffcchaft Erbach“ theilt dann Ernst Graf zu Erbach einen interessanten Brief wechsel zwischen Schenk Eberhard von Erbah und dem Grzbiscof Albrecht von Mainz aus den Jahren 1526/27 mit. Endli ent, hält das Heft u. A. noch einen Aufsaz über die Baumkircher Gesell,

haft zu Laubach, von Wilh. Matthaei, ferner eine Reihe von Ur: | Schweinsberg, |

kunden, mitgetheilt von Dr. G. Frhrn. Schenk zu mannifaltige Beiträge zur Ortsgeschihte und Miscellen. Jy den „Nachträgen“ wird als Ergänzung Steinbrüche auf dem Felsberg an der Bergstraße“ (in dem ersten Hefte des vorliegenden Bandes) Näheres über den Plan der Auf stellung der dort liegenden sogenannten „Bonifacius-Säule! als Denkmal auf dem Sclachtfelde von Leipzig mitgetheilt. Der

Großherzog wies danach das bezügliche Ansuchen (im J. 1814) zy-

rück, „weil die Granitsäule bereits zur Verschönerung der neuen Stadtanlage in Darmstadt bestimmt sei.“ Indessen ist au dieses

Projekt nicht zur Ausführung gelangt, und die Säule wird vorauz, b

sichtlih noch Jahrhunderte oder Jahrtausende verbleiben, wo sie war,

Leipzig, 16, September, Ueber die Eröffnungsfeier zy Ehren des Reichsgerichts theilt vie „Leipz. Ztg.“ folgendes Nähere mit: Nachdem in der Aula dèr Universität die Gröffaung selb\t unter

entsprechenden Feierlichkeiten stattgefunden, {ließt sich an dieselbe È

ein vom Ministerium der Justiz veranstaltetes Festmahl in den Konzert- und Ballsaal-Lokalitäten des Gewandhauses an. Die städtishe Verwaltungebehörde giebt im Neuen Theater ein Abend- fest, wozu bereits zahlreihe Einladungen erzangen sind. Die gesammten Räume der Bühne und des Parterres werden in einen zusammenhängenden Festraum verwandelt, welcher vom Foyer aus durch den Mittelbalkon auf einer Freitreppe zu

erreichen ist. Das Abendfest soll den Charakter einer Asemblé, Y tragen, doch wird derselbe insofern davon abweichen, als man damit b

auch ein Tanzdivertissement verbinden will. Die beiden Orchester, von welchen eins im Amphitheater und das andere nahe dem Bühnen: raum Plaß nimmt, tragen vorher einige Konzertnummern vor. Da die Stadt das Fest den Mitgliedern des Reichsgerichts und deren Angehörigen, sowie den Reichsanwälten und den Anwälten des Ge- rihtshofes giebt, so soll dasielbe, wie die „L. Z.“ bemerkt, wesentlich dazu beitragen, die Familien der in unsere Stadt einzichenden An- gehörigen des Reichëgerichts mit den beim Abendfeste zahlrei ver- E einheimischen Familien in bekanntschaftliche Verbindung zu ringen.

Stuttgart, 17, Septeinber. (W. T. B) Dle 7 Veri sammlung des deutschen Vereins für öffentliche Ge- sundheitépflege ist heute geschlossen worden. Jn den Vorstand wurden gewählt: Prof. Hofmann (Leipzig), Sanitäts-Rath Lent (Céln), Ober - Bürgermeister Ha (Stuttgart), (Hamburg) und Dr, Varrentr:pp (Frankfurt). Vorsitzender d Vereins ist, den Statuten gemäß, Bürgermeister Erhardt (München).

_ München, 15. September. (AUg. Z1g.) In der hiesigen Königlichen Erzgießerei sind nunmehr die sämmtlichen Theile des von Prof. Johannes Schilling zu Dresden ausgeführien Riefen- modells zu dem Nationaldenkmal auf dem Niederwalde angekommen und bereits aufgestellt. Dieselben haben 8 Güterwagen der Eisenbahn eingenommen. Die siegreihe „Germania“ erhält eine Höhe von genau 10 m. (Die Schwanthalershe „Bavaria" über der Theresien-(Oktoberfest-)Wiese hat eine Höhe von 19 m.) Der Guß der „Germania“, welcher eine Erzmasse von wenigstens 500 Ctrn, erfordert, wird ziemlih 25 bis 3 Jahre in Anspruch nehmen. Prof, Schilling war in Angelegenheiten seiner Schöpfung unlängst bef dem Transport des Modells in der Erzgießerei etlihe Tage in München anwesend.

Von Hirths „Formenschay“ (Verlag von G. Hirth in |

München und Leipzig) liegt nunmehr der ganze Jahrgang 1879 vor uns. Das dem leßten Hefte beigefügte Jnhaltsverzeichniß giebt fritische Erläuterungen zu den 156 Kartonblättern, unter denen si 12 Vlâtter nah Dürer, 14 nach Holbein, 7 nach Jost Amman u. \. w, befinden. vertreten. Der ganze „Formenschaß"“ hat nunmehr seit seinem kaum

zweijährigen Bestehen 408 werthvolle Blätter gebracht einen | überraschend bil- F

wirkliben „Schaß“, dessen Werth durch den ligen Preis nit gemindert, sondern für die Gesammtheit nur roh erhöht wird. Und doch ist hier erst ein kleiner Theil des herrlichen

Materials zu Tage gefördert, welches dem Herausgeber in den öffent- E

lihen und privaten Sammlungen zu Gebote steht. Daß in den

neuesten Heften mehr und mehr darauf Bedacht genommen wird, | gute Abbildungen nach wirkli ausgeführten kunstgewerblichen Gegen: |

ständen zu bringen, kann nur gebilligt werden. Man darf der Fort- seßung des vortrefflihen Werkes, welches strebsamen FJudustriellen und Handwerkern und überhaupt allen Freunden der Kunst empfohleu zu werden verdient, mit Interesse entgegensehen.

In Pompeji soll am 95. September der achtzehnhun- dertjte Jahrestag der Vershüttung der Stadt durh den Vesurv-

ausbruh feierlich begangen werden, wozu die Archäologen aller Na- tionen eingeladen wurden. Um 10 Uhr Morgens wird der General- Direktor der archäologischen Ausgrabungen in Italien, Professor Michele Ruggiero in der Basilica einen historishen Vortrag halten und dann die Gäste durch die ganze Stadt führen. Um 12 Uhr

werden unter den Augen derselben in dem V., IV. und IX. Stadt- :

viertel Ausgrabungen stattfinden.

München, 11. September. König hat auf Antrag des General-Intendanten Freiherrn von Perfall genehmigt, daß, um im Monat Juli des nächsten Jahres am Königlichen Hoftheater eine Reihe klassisher Stücke zur möglichst vollendeten Darstellung zu bringen, an deutsche Schauspieler und Schauspielerinnen die Einladung erlassen werde, an jenen Vor- stellungen h zu betheiligen. Diese Einladung ist nun ergangen. Vorläufig sind für die Aufführungen, deren artistishe Leitung dem Direktor des Königlichen Schauspiels, Hrn. Possart, übertragen ift, 1 avende in Aussicht genommen. Die Vorarbeiten sind bereits m Gange. endgültig geregelt ist, werden weitere Mittheilungen erfolgen.

Aus dem Kanton Tessin wird der „N. Zür. Ztg.“ ge- schrieben: Infolge der plößlihen atmosphärishen Depression hatten wir in der Nacht vom 9. auf den 10. d. M. eine \charfe Kälte; eine Frau aus dem Blenio-Thale ist mit 20 Schweinen, welche sie ins Thal treiben wollte, erfroren. Der Schnee fiel bis zur Höhe von 1600 m, und die Heerden auf den Alpweiden haben zum großen Schaden der Aelpler und des Viehs herabsteigen müssen.

Nedacteur: J: V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner, Drei Beilagen (eins{ließlich Börsen-Beilage).

Berlin:

ma n E T A I S E Eim E L É e m E S O E E N T B R M I ra a a m E E E E E R

u dem Aufsaßze „Römische |

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F nah unbekannt. Wir ersuchen daher, den 2c. Frassek Ï liefern zu lassen. Rosenberg O./S., den 1. Sep-

theilung. Sigualement: | alt, katholishen Glaubens, aus Wiershy, Rosen-

(Allg. Corr.) Se. Majestät der

F Deutsh-Wartenberg

Sobald die Wahl der Stücke sowie ihre Beseßung

N heitsbehörden hiermit ersucht, auf diese Landwehr-

Erste Beilage zuin Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 219.

Berlin, Donnerstag,

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M [In serate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt ant die Königliche Expedition

des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers: Berlin, 8. v, Wilhelm-Straße Nr. 832.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl,

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen eto,

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u, s. w, von öffentlichen Papieren,

Steckbrief. Gegen den Agenten Johann Roschke ist die gerichtliche Haft wegen Meineides und \{chwerer Urkundenfälshung in den Akten Litt. R. Nr. 177 de 1879 beschlossen worden. Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können. Es wird ersucht, den 2c. Roshke im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm si vorfinden- den Gegenständen und Geldern an die Königliche

den 13, September 1879. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Untersuhungssachen. Kommission 11. für Voruntersuhungen. Beschreibung. Alter: 30 Jahre, geb. 4./8, 49. Geburtsort: Auzustinowo. Größe: 172—175 ecm, Haare: \{warz. Augen:

Gesichtsbildunz: ovral. Mund: ge- Gesichtsfarbe: ge- sund. Sprache: deuts. Gestalt: kräftig.

7921

[ Stedbrief. Gegen den Schlächtergesellen Angust Mickley aus Neu-Levin bei Wriezen a,/O., ist die gerichtliche Haft wegen Verdachts des wieder- holten Diebstahls event. der Hehlerei bes{lossen Es wird ersucht, den 2c. Mickley fest- zunehmen und mi sofort zu benachrihtigen. Sig- nalement: Mickley ist ca. 19 Jahre alt, mittlerer Statur, hat \{chwarzes, etwas gekräuseltes Haar, rundes volles Gesicht, braune Augen, und war be- fleidet mit einer braunen Joppe, dunkler Hose, gelbliher Mütße und einem - Paar Halbstiefeln. Ratzeburg, den 10. September 1879, Der Staatsanwalt.

7871]

l Steckbrief. Die des Betruges dringend verdäh- tige Handelsfrau Johanna Borowski, geborene Leberecht, Ehefrau des unterm 25, Juli cr. steckbrieflich verfolgten Handelsmann Emil Borowski, hat ihren leßten Wohnort Bartenstein heimlich verlassen und ist den angestellten Reherchen ungeachtet nit zu ermitteln. Jeder, der von dem zeitigen Aufenthaltsorte der Frau Borowski Kennt- niß hat, wird aufgefordert, hiervon der nächsten Polizeibehörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Behörden ersucht, auf die Borowski zu vigiliren, sie im Betretungsfalle zu verhaften und dies der unterzeihneten Staatsanwaltschaft an- zuzeigen. Signalement, Vor- und Familienname: Borowski, Johanna, geborene Leberecht, Geburts-

enthalt: Bartenstein, Religion: mosaisch, Alter: 30 Jahre, Stand, Gewerbe: Handelsfrau, Größe : 4 Fuß 10 Zoll, Haare: s{chwarz, Stirn: niedrig,

Nase: gewöhnlich, Mund: klein, Zähne: gut, Bart:

Gesichtsfarbe: bräunlih, Gesichtsbildung : länglich, Statur: \{lank und groß, Sprache: nur deuts, besondere Kennzeichen: —. Bekleidung: 1 s{warzes Kammgarn - Jaquett, 1 \{warzes Kleid, vorne zu knöpfeln, mit \ g. Polonaise, 1 Paar \ch{warze 1 \{chwarzen Strohhut, 1 Paar dukatengoldene Ohrgehänge, 1 goldene Kapsel. Bartenstein, den 13. September 1879. Königliche

Steckbrief. Der unten näher bezeichnete Ein dur Erkenntniß des hiesigen Gerichts vom 11. Juni 1879 wegen Unterschlagung zu 14 Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Frafsek ist seinem Aufenthalt

im Betretungsfalle festzunehmen und an uns ab-

tember 1879. Königliches Kreisgericht. Erste Ab- E Derselbe iff 42 Jahr

berger Kreises, gebürtig, 5 Fuß 4 Zoll groß, hat braune Haare, hohe Stirn, braune Augenbrauen, graublaue Augen, gewöhnlihe Nase und Mund, vollständige Zähne, länglihes Kinn, länglihe Ge- sihtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, kräftige Statur und hat keine besonderen Kennzeichen.

Offene Strafvollstreckungs-Requisition. Nach- stehende Landwehrmänner: 1) der Fleilder SFohann Carl Gustav Arnold, geboren am 27. Juni 1833 zu reis Grünberg, 2) der Ar- beiter Johann Gottlieb Krause, géboren am 24. No- vember 1831 zu Thiergarten, Kreis Freistadt, 3) der Maurer Iohann Carl Stadach, geboren am d. Ja- nuar 1833 zu Wald-Vorwerk, Kreis a: 4) der

iergärtner und Oekonom Friedrich Bartsch, ge- oren am 8, März 1836 in Kolzig, Kreis Grün- berg, 5) der Arbeiter Johann Galrie Gabler, ge- boren am 15. August 1835 zu Dickstrauh, Kreis Grünberg, 6) der Arbeiter Johann Gottlieb Carl Stephan, geboren den 31. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grünberg, 7) der Handelsmann Carl August Konneßke, geboren am 2. Oktober 1834 zu Dam- merau, Kreis Grünberg, 8) der Arbeiter Johann Gottlieb Hoffmann, geboren am 21. März 1837 zu Boyadel, Kreis Grünberg, sind dur rechtskräftiges Erkenntniß des unterzeichneten Gerichts vom 15, Mai

74 wegen utterlaubten Auswanderns zu einer Geld-

uße von je 20 zwanzig Thalern, im Unvermö- gensfalle zu je 14 vierzehn Tagen Haft ver- urtheilt worden. Da ihr gegenwärtiger Aufenthalts-

männer zu vigiliren und im Betretungsfalle der nächsten Gerichtsbehörde davon Anzeige zu machen, welche um Strafvollstreckung und Mittheilung da- von an uns gebeten wird. Grünberg, den 11. Sep- tember 1879. E Kreisgeriht. T. Abthei- lung. Der Polizei-Richter.

Unsere Requisition vom 3. April 1867 um Strafvollstreckung gegen die unverehelichte Emilie Winter aus Juliusburg, Kreis Oels, wird zurück- enommen. Grünberg, den 11. September 1879. öniglihes Kreisgericht. I. Abtheilung.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

7903 i De in der Wechsel - Prozeßsahe des Kredit- und Sparbank - Vereins, eingetragene Ge-

nossenschaft zu Leipzig. ider den Franz Hüfner zuleßt hier, Kalkscheunenstr. 1

wohnhaft,

(Objekt 940 M 2c.) e zur Klagebeantwortung und weiteren mündlichen Verhandlung auf den 8. Dezember 1879 um 10 Uhr : vor dem Landgericht Berlin I., Jüdenstr. 59, Zim- mer 67, anberaumte Termin wird aufgeboben, Berlin, den 13. September 1879.

Königliches Stadtgericht. Erste Abtheilung für Civilsachen. Prozeß-Deputation 2.

[5380] Aufgebot. I. Die unbekannten Erben und. Rechtsnachfolger

1) der am 19. Mat 1876 im Hospital St. Spi- ritus zu Stolp im Alter von 69 Jahren ge- storbenen Albertine Charlotte Germann, einer Tochter der Unteroffizier Johann und Charlotte Florentine, geborene Blanc, Ger- mann’schen Eheleute,

2) der am 7. Januar 1876 zu S{lochau ge- storbenen, am 9. Februar 1844 geborenen Henriette Christliebe Weigzig (a1. Weißik), L aao ac Tochter der Ernestine

eißig Z

werden hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem

am 2. April 1880, Mittags 12 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle, vor dem Herrn

Gerichts - Rath Arndt anstehenden Termine zu

melden, widrigenfalls der Nachlaß der 2c. Germann

resp. Weißig den sich meldenden und legitimirten

Erben und eventuell dem Fiskus mit den Folgen der

88. 834 ff. 11, 18 Allg. Landrechts wird aus-

geantwortet werden.

Stolp, den 17. Mai 1879.

Königliches Kreisgericht.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2c.

[7360] Domänen-Verpachtuug.

Die im Kreise Cottbus belegene, vorzugsweise zur Karpfenzucht eingerichtete und benußte Domäne

Cottbus-Peiß

mit den Vorwerken

Maust und Lacoma,

welhe an Flähe 1655,555 Hektar, darunter 1374,407 Par Teiche, 140,344 Hektar Acker und 66,549 Hektar Wiesen enthält, soll auf 18 Jahre, von Johannis 1880 bis dahin 1898, im Wege des öffentlichen Meistgebots anderweit verpachtet werden.

Hierzu ist ein Termin auf

ounerstag, den 6. November cr., Vormittags 11 Uhr,

im Regierungsgebäude, Junkerstraße Nr. 11, hier- selbst vor dem Regierungs-Rath Fischer anberaumt.

Das Minimum des jährlichen Pachtzinses ist auf 54 000 A festgeseßt und zur Uebernahme der Pach- tung ein disponibles Vermögen von 150 000 Æ er- forderlich, über dessen Besiß sich die Pachtbewerber vor dem Termine auszuweisen haben,

Die Verpachtungsbedingungen, von denen wir auf Verlangen gegen Kopialien Abschrift ertheilen, Fönnen in unserer Domänen-Registratur und bei dem jeßigen Pader Herrn Ober-Amtmann Berger zu Georgenhof bei Peitz eingesehen werden.

Die Besichtigung der Domäne nach vorheriger Meldung bei demselben ist gestattet. Cto. 420/8,)

Frankfurt a. O., den 26. August 1879.

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern,

Domänen und Forsten. Fischer i. V.

(7186] Domainen-Verpachtung.

Die ne der Stadt Elsterwerda im Kreise Lieben- werda belegene | 5 Domaine Krauschüß

oll auf die Zeit von Johannis 4880 bis dahin 1898 pa Wege des öffentlichen Aus bots anderweit ver-

tet werden. : Phi Gesammtflähe der Domaine beträgt

Deffentlicher Anzeig

den 18. September

5, Indnstrielle Etablissements, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen,

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des | „JFuvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen-Bureaus.

7. Litèerarische Anzeigen, 8, Theater-Anzeigen, In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten, beilage. M Den Verpactungstermin baben wir auf Donnerstag, deu 25. September d. Js., _ Vormittags 11 Uhr, in dem Sißungszimmer der unterzeichneten Regie- rung8abtheilung anberaumt, zu welhem Pachtlustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß 1) das Pachtgelderminimum 10 000 4 beträgt, 2) zur Uebernahme der Pachtung ein diponibles Vermögen von 70 000 Æ erforderli ist, und 3) si die Bietungslustigen vor der Lizitation über ihre Qualifikation als Landwirthe und den Besiß des erforderlihen Vermögens ausweisen müssen. Die Verpachtungsbeédingungen, die Regeln der Lizitation, sowie die Karte und das Vermessungs- register können mit Ausnahme der Sonn- und Fest- tage täglich in unserer Domainen-Registratur und auf der Domaine Krauschüß eingesehen werden. Aus sind wir bereit, auf Verlangen Abschrift der speziellen Pachtbedingungen und Exemplare der ge- druckten allgemeinen Bedingungen gegen Erstattung der Kopialien und Druckoften zu ertheilen. Pachtbewerber, welche die Domaine und die dazu gehörigen Grundstücke in Augenschein zu nehmen wünschen, wollen sih an den Domainenpächter Herrn Ober-Amtmann Müller zu Kraus{üß wenden. Merseburg, den 13. August 1879, (àCto.329/8.) Königliche Regterung, Abtheilung für direkte Stenern, Domainen und Forsten. Endell.

[7187] Domainen-Verpachtung.

Die im Liebenwerdaer Kreise im Elbthale, etwa 8 km von den Eisenbahnstationen Burxdorf, Fal- kenberg und Zschakau belegene

Domaine Pakisch foll auf die Zeit von Johannis 1889 bis dahin 1898 im Wege des öffentlichen Ausgebots anderweit ver- pachtet werden. ie Gesammtflähe der Domaine beträgt 376,236 ha, worunter sich 346,423 ba Ader, 5,5983 ha Wiesen und 7,458 ba Hutung befinden. Den Verpachtungstermin haben wir auf Montag, den 6. Oktober d. Js., ___ Vormittags 11 Uhr, in dem Sißungszimmer der unterzeichneten Regie- Mg Ag anberaumt, zu welchem Pacht- lustige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß 1) E PAOEEE - Minimum 32000 A be-

ragI, 2) zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles FIOLOen von 160 000 4 erforderli ift,

un

3) sih die Bietungslustigen vor der Licitation Über ihre Qualifikation als Landwirthe und den Besiß des erforderlihen Vermögens ausweisen müssen.

Die Verpachtungsbedingungen, die Regeln der Licitation, sowie die Karte und das Vermessungs- register können, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich in unserer Domainen-Registratur und auf der Domaine Patkisch eingesehen werden.

Auch sind wir bereit, auf Verlangen Abschrift der speziellen Pachibedingungen und Exemplare der gedruckten allgemeinen Bedingungen gegen Erstat- tung der Kopialien und Druckkosten zu ertheilen.

Dabibéwabez, welche die Domaine und die dazu gehörigen Grundstücke in Augenschein zu nehmen wünschen, wollen sih an den Domainenpächter Herrn Ober-Amtmann Mathe in Packish wenden.

Merseburg, den 13. August 1879,

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domainen me Een, Cto. 327/8.,) adell.

[7188] Domainen-Verpachtung.

Die an der Torgau-Herzberger Chaussee, etwa 4 km von der Stadt Torgau belegene

Domaine Kreyschau

mit dem Vorwerk Neusorge und den sogenannten

Torgauer Amtsteichen soll auf die Zeit von Johannis 1880 bis dahin 1898

im Wege des öffentlichen Ausgebots anderweit ver-

pachtet werden.

Die Gesammtfläche der Domaine beträgt 786,488 ha, worunter sich 330,594 ha Aer, 29,102 ha Wiesen, 27,855 ha Hutung und 375,767 ha Teiche befinden.

Den Verpachtungstermin haben wir auf

Montag, den 29, September d. Js.,

Vormittags 11 Uhr,

in dem Sißzungszimmer der unterzeichneten Regie-

rung anberaumt, zu welchem Pacht- luftige mit dem Bemerken eingeladen werden, daß

1) E ¡Reu 40 000 4. be-

ragt,

2) zur Uebernahme der Pachtung ein disponibles

Vermögen von 180000 G erforderlich ift,

un

3) fih die Bietungslustigen vor der Lizitation

ber ihre Qualifikation als Landwirthe und

den Besiß des erforderlichen Vermögens aus-

weisen müssen. ,

Die Verpachtungs-Bedingungen, die Regeln der Lizitation, sowie die Karte und das Vermessungs- register können mit Ausnahme der Sonn- und Fest- tage täglich in unserer Domainen-Registratur und

431,699 ha, worunter sich 309,552 ha Ader,

ort unbekannt ist, so werden alle öffentlichen Sicher-

97,795 ha Wiesen und 9,517 ha Hutung befinden.

Auch sind wir bereit, auf Verlangen Abschrift der speziéllen Pachtbedingungen und Exemplare der ge- druckdten allgemeinen Bedingungen gegen Erftattung der Kopialien. und Druckosten zu. ertheilen. Pachtbewerber, welche die Domaine und die dazu gehörigen Grundstücke in Augenschein zu nehmen wünschen, wollen sih an den Domainenpächter Herrn Amtsrath Faber zu Kreyschau, wenden. Merseburg, den 13. August 1879.

Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steuern, Domainen

Hs Uaenen, Cto. 328/8.) ndell.

[7874] Auktion.

Freitag, den 19, September 1879, Vormittags 11 Uhr, öffentlihe Versteigerung von alten Holzabschnitten und Steinmaterialien 2c. auf dem Bauplatze der ehem. Werdershen Mühlen, gegen Baarzahlung in Reichswährung. Die vor dem Termine von den Reflektanten zu untershreibenden Verkaufsbedingungen liegen im Baubureau eben- daselbst aus. Der Zuschlag wird nur an solche Bieter ertheilt, welche die Verkaufsbedingungen unterschrieben haben. Berlin, den 16. September 1879. Der Königliche Baurath Scchrobig. Der Königliche Baumeister E. Dietrich.

e Bekanntmachung.

Zur Verdingung der für die Herstellung von Grenzzäunen auf den Grundstücken des Proviant- amtes erforderlichen Zimmerarbeiten, inkl. Mate- rialien in ôffentliher Submission, haben wir auf Pepe den 23. September cr.,

ormittags 11 Uhr, in unserem Amtslokal Kösöpnickerstr. 16/17 Termin anberaumt, woselbst auch die Bedingungen zur Einsicht ausliegen. Offerten mit der Aufschrift : „Submission auf Herstellung von Grenzen sind bis zu obigem Termin bei uns einzureichen, Berlin, den 15, September 1879.

* Königliches Proviant-Amt.

Es sollen Freitag, den 19. September 1879, Vormittags 10 Uhx, in der hiesigen Gewehrfabrik nachbenannte Gegenstände öffentli meistbietend gegen gleich baare Zahlung verkauft werden: 8636 ganze Nußbaum-Schafthölzer z. K. M./57 und zwar in Parthien von 200 Stück, 3 Shraubstöte, 3 Oesen von Eisen mit Thür und Rost, 1 Hand- wagen, vierrädriger ohne Aufsaß und Dee zum Transport von Gewehren, 500 m Darmfs\aiten, 12 eiserne Grundplatten, 3 Wandlagerplatten, 20 Grundlagerplatten, 44 gußeiserne Säulen, 2 Trä- er, 28 Verbindungsbüchsen, 2 eiserne Thore, 1 Ein- aßlampe, 4 Erdkarren, 1 große Laterne, 3 Maaß- A 2 und 4 m lang, 1 Schneidebank, 1 Schrot- äge, 2 Steinkarren, 1 Tableau, 2 messing. Wächter- \childer, 2 Visitireisen, 1 Bretterbude, 2 Material- buden, 1 Bretters{uppen 12 m lang 4 m breit. Kaufliebhaber werden mit dem Bemerken eingeladen, daß die Verkaufsbedingungen in unserem Bureau Ee Einsicht ausliegen. Erfurt, den 3. September 1879. Königliche Direction der Gewehrfabrik.

Auktion. Jm Kadettenhause zu Bensberg sollen nachstehende ausrangirte Gegenstände, als eine Partie Bekleidungs- und Wäschestücke, eine fahrbare Feuer- \sprißze älterer Art, 16 Stück zweisibige hölzerne Schulbänke, altes Guß- und Schmiedeeisen, Zink und sonstige Stuben- 2c. Utensilien öffentlih an den Meistbietenden verkauft werden. Hierzu ift ein Termin auf den 23. September d. J., Vormit- tags 10 Uhr, anberaumt worden, zu welchem Kauf- lustige eingeladen werden Der Verkauf findet auf dem Bauhofe des Instituts statt. Bensberg, den 15. September 1879, Königliches Kommando des Kadettenhauses.

[7920]

Königliche Oftbahn. Die Herstellung der Fun- damente zu verschiedenen Hochbauten auf dem Rangirbahnhofe Lichtenberg, verans{lagt auf 5503 4 3 S, soll im Wege öffentliher Submission ver- seven werden. Leistungsfähige Unternehmer wollen hre Offerten versiegelt, mit der Aufschrift : „Submission auf Herstellung von Fundamenuten

auf dem Nangirbahnhofe Lichtenberg“ bis zum 30. September cr. an den Unterzeichneten in Lichtenberg, Frankfurter Chaussee 198, woselbst auc die Bedingungen zur Einsicht ausliegen, ein- reichen. Cto. 356/9,)

Lichtenberg, den 16. September 1879.

Der Regier aonmeinn, Rheuius.

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[7900] Königliche Niederschlesish-Müärkische Eisenbahn. Es sollen 1) e Maurer- und Asphalteur-Ar- eiten, 2) Zimmer-Arbeiten, 3) Schmiede-, Eisenguß- und Klempners Arbeiten, und 4) Anstreicher-Arbeiten, zur Ueberdahung des Querperrons und des Ostbahn- perrons auf Bahnhof Frankfurt a./O. im Be der öffentlichen Submission in vorbezeihneten 4 Loosen vergeben werden. s ist hierzu Termin auf Sonnabend, den 4, Oktober cr., Vormittags 11 Uhr, im Büreau

auf der Domaine Kreyschau eingesehen werden.

des Unterzeichneten anberaumt, woselb Zeichnun-

d

E E E T R IE