1879 / 236 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 08 Oct 1879 18:00:01 GMT) scan diff

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 4. Oktober. Di: Oa für Elsaß-Lothringen“ veröffentlicht folgende Bekanntmachung: i

„Nach aao! vom 4. Juli d. J., betreffend die Verfassung und Verwaltung Elsaß-Lothringens und der Kaiserlichen Verordnung vom 23. Juli d. J, dur welche der Termin für die Wirksamkeit dieses Geseßes auf den 1, Oktober d. I. festgestellt worden ist, werden mit diesem Tage das Reichskanzler - Amt für Elsaß - Lothringen in Berlin und d21s Ober-Präsidium in Straßburg aufgelöst. Die von beiden Behörden, sowie die von dem Reichsjustizamt in Berlin in der Verwaltung des Reichslandes bisher geübten Obliegenheiten gehen gleichzeitig auf das Ministerium für Elsaß - Lothringen, welches in

Sit hat, über. : : O S e für Elsaß-Lothringen ist errichtet und hat mit

eutigen Tage seine amtliche Thätigkeit begonnen. n An S ehörden h Private ergeht demgemäß das Ersuchen, Be- rihte, Eingaben und andere Mittheilungen, welche nach der bisheri- gen Einrichtung an das Reichskanzler-Amt für Elsaß-Lothringen, an das Reichs - Justizamt oder das Ober - Präsidium zu richten gewesen wären, fortan an das Ministerium für Elsaß-Lothrigen in Straßburg

lassen. 4 Blan E 1. Oktober 1879. Der Staatssekretär,

Herzog.

7, Oktober. (W. T. B.) Der Präsident des Landesausschusses, Schlumberger, stellte heute die Mit- glieder des Bureaus, sowie einige andere Mitglieder des Lan- desausschusses dem Statthalter Freiherrn von Manteuffel vor. Der Präsident richtete bei dieser Gelegenheit folgende Ansprache an den Statthalter: Jch freue mi h, Ew. Excellenz, den ersten Statthalter Elsaß-Lothringens, hier begrüßen zu können. Der Landesaus\shuß drückte wiederholt den Wunsch aus, es möge der Sig der Verwaltung in das Land nah Straßburg verlegt werden. Dieser Wunsch is in Erfüllung gegangen. Jh hoffe, daß sich Gutes daraus entwickeln wird, und sprehe meinen herzlichen Dank dafür Sr. Majestät dem Kaiser und allen Denjenigen aus, die hierzu beigetragen haben. Der Statthalter erwiderte: Auch er hoffe, daß die Ein- rihtung der Statthalterschaft und des Ministeriums zum Wohle dcs Landes gereichen werde; die Herren sollten si versichert halten, daß, was in seiner Krast liege, er dazu bei- tragen werde, diesen Wunsch zu erfüllen. Der Erfolg werde nicht fehlen, wenn sie in gemeinsamer Arbeit mit ihm zu- sammenwirken würden.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 6. Oktober. Se. Majestät der Kaiser ist heute Morgen von Gödöllö zurückgekehrt.

7. Oktober. (W. T. B.) Das Herrenhaus wurde bei seinem heutigen Wiederzusammentritt durch den Prä- sidenten Grafen Trauttmannsdorff mit einer Ansprache begrüßt. Nachdem derselbe darin das Haus um dessen Unterstüßung und Vertrauen gebeen hatte, bezeichnete er als die zeitige Aufgabe des Reichsraths die Pflege der praktischen Jnteressen, während dessen bisherige Aufgabe die Befestigung und Kon- solidirung der Verfassung gebildet habe. Der Präsident widmet dann noch dem früheren Vorsißzenden, Fürsten Carlos Auersperg, warme Worte der Anerkennung und \chließt mit einem Hoh auf den Kaiser, in welches die Versammlung begeistert ‘ein- stimmte. Nach Angelobung der neu ernannten Mitglieder und Wahl der Verifikatoren vertagt sich das Haus bis zum Donnerstag. Os

Die „Polit, Corresp.“ meldet: An* Eonstgptjzopel: Die Pforte hat eine Cirkulardepesa aMpitsürti- Then Dot art er im Auslande gerichte# 7 n w&——io ihv

E : ; 5 sze TIWte Erklarung der / Vedauern darüber ausspricht, ha! Abgabe in der Konferenz

L I anal (fue C / ) / riechis{hen, Botschaftern in Konstantinopel, nicht aber der Pforte mitgetheilt worden sei, da sonst vielleiht eine Ver- ständigung möglich gewesen wäre. Aus Belgrad: Das russische Eisenbahnkonsortium Poliakoff überreichte eine Offerte bezüglich der serbishen Bahnen ohne Staatsgarantie. Pest, 6. Oktober. Die amtliche Schäßung der dur die große Uebershwemmung in Szegedin verursachten Schäden ist nun beendet. Jm Ganzen erscheinen 13 762 Parteien, die in 5600 Häusern wohnhaft waren, mit der Ge- sammtsumme von 10 827 449 Gulden beschädigt. Die aus dem Jn- und Auslande eingelaufenen Unterstüßungsgelder beziffern sich auf etwas über 2,3 Millionen Gulden.

_ Großbritannien und Jrland. London, 6. Oktober. (Allg. Corr.) Die siamesische Gesandtschaft hat London nah mehrwöchentlihem Aufenthalte verlassen, um via Brindisi die Nückreise nah Siam anzutreten.

Der „Standard“ schreibt: „Der Umstand, daß die Situation in Mandalay sih immer ernster gestaltet, sowie die augenscheinlihe Gefahr, in welcher der britische Ver- treter Mr. St. Barbe s{hwebt, haben das Jndische Amt veranlaßt, die Admiralität zu ersuchen, in Nangun eine hin- reichende Flottenmacht zum Schuße der englischen Jnter- essen zu stationiren.“

Dem Reuterschen Bureau wird aus Simla unterm 4. d. gemeldet: „Die Kolonne des Generals Noherts er- reihte gestern Zahidabad. Sie stieß auf Schwierigkeiten in dem Transportdienste. Am 2. schaarten ih die Ghilzais in großer Zahl auf einem Rücken des Shutargardan- passes zusammen, wo sie von den britishen Truppen an- gegriffen und mit einem Verluste von 30 Todten zurück- geworfen wurden. Auf englischer Seite wurden Major Griffiths vom 3. Sikhsregiment, ein Sergeant der Signalabtheilung und drei Sikhs verwundet. Gestern Morgen nahm eine Ab- theilung Guiden und ein Detachement des 9, Regiments eine Rekognoszirxung in der Richtung nah Peshbolak vor“.

Ein Telegramm aus Peschawer besagt, daß Oberst Gordon, der den Peiwar Kotal beseßt hält, von den Berg- stämmen umzingelt worden sei. Seine Lage soll eine kritische jein. Das 85. Regiment, die 9. Lanciers und ein Flügel des 81. Regiments sind zu seiner Verstärkung abgesandt worden.

Unterm 5. wird aus Simla gemeldet: Der Gouver- neur von Fellalabad hat dem General Gough seine Unterwerfung angezeigt. Eine Expedition unter dem Kom- mando des Oberst - Lieutenants Tytler soll gegen die Zymuaks und A aies abgesandt werden, um die Ermordung des Lieutenants Kinloch vom 12. ben-

alishen Kavallerie - Regimente sowie andere Aus- Pit etieac zu rächen. Dié Streitmacht wird aus Truppen aller Waffengattungen, und zwar aus zwei britishen Schwa- dronen, dem 9, Regiment, den Queens Noyal Lanciers, zwei Berggeschüßen, dem - 20. iEingebornen-Punjab-Regiment und einem Punjab-Kavallerie-Regimente, sowie einigen Batterien der Königlichen Artillerie bestehen. Mr. Plowden ist zum politischen Beamten bei den Stämmen und Einwohnern am nördlih von Thull gelegenen Kurumthalflusse ernannt worden.

Aus Simla wird dem „Standard“ unter dem 5. be- rihtet: Das Gerücht, daß die Garnison des Shutargardan- li Khel und Kushi abgeschnitten sei, ist Einem Telegramm zufolge, sind Noberts Truppen in ierigkeiten einen Tag aufgehalten en morgen vor Kabul eintreffen.

- Ein kürzlih ausgegebenes Blaubuch enthält die Jn- ulassung der Eingeborenen zum indischen Civildien s, Danach sollen für die Zukunft für Aemter mit einer Besoldung von 200 Rupien und darüber nur Eingeborene ernannt werden, es wäre denn, daß der General-Gouverneur im Conseil in jedem einzelnen Falle an- ders beschlossen hätte. Von dieser Verfügung werden nicht betroffen : Personen, welche dem vereinigten Civildienst oder Generalstab an- gehören ; solche, welche von Anfang an vom General-Gouverneur oder Staatssekretär nah bestandeneni Examen dem Finanz-, Forst- oder Erziehungsdepartement zugetheilt worden waren ; Beamte welche ihrem Departement shon vor dem 1. Fanuar 1879 angehörten, und Beamte im Opium-, Salz- und Zoll-, Vermes- sungspolizei- und öffentlichen Arbeitsdepartement. Für Aemter, welche fih gewöhnlih aus dem vereinigten Civildienst rekru- tiren, soll keîne andere Person ecnannt werden, es sei denn mit der vorausgegangenen Billigung des General-Gouver- Für die Ernennung Eingeborener zu solchen Stellungen werden demnächst mit Genehmigung Zhrer sekrelärs besondere Jnstruktionen erlassen

(Cöln. Ztg.) Ueber den Zusammenstoß zwischen en „Alexandra“ ] meldet der Oberbefehlshaber des Mittelmeergeschwaders : „Die ährend tafktisher Uebungen mit ihren Breit- rei Bote der „Alexandra“ wurden beschädigt. Eine dur die Schraube der Alexandra zertrümmerte Panzer- platte am RNumpfe des „Achilles“ ist reparirt worden. Ein Untersuhungs-Aus\chuß ist eingeseßt.“ / i

(W. T. B.) Der „Times“ wird aus Mandalay, vom 6. d. M, gemeldet: Der englische Re- das Personal der englishen Gesandtschaft und mehrere englische Unterthanen hätten sich unbehelligt ein- geschifft. Jn Mandalay herrsche Ruhe.

(W. T. B.) Die „Times“ meldet aus Die Brigade

Passes gänzlih von

Folge von Transports Dieselben we

struktionen für die

neurs im Conseil.

Majestät Staats

den Panzerschi und „Achilles“ Schiffe stießen w seiten zusammen.

7. Oftober.

Khelat-i-Ghilzai, / ‘1gal ghes ist in der Richtung nach Ghu sni abmarschirt; im ¿rort hat dieselbe 6 Compagnien Jnfanterie, eine Schwadron Kavallerie und 2 Geschüße als Besaßung zurückgelassen. Die rene Miliz ist aufgelöst worden; die benachbarten Stämme verhalten si ruhig.

Frankreich.

Paris, 6. Oktober. (Fr. C.) Jm Finan z- Ministerium ist

man, wie der „Temps“ hört, bereits mit den Vorarbeiten für das Budget von 1881 besc y hat soeben die anderen Minister brieflih auf-

Herr Léon Sa ihre Vorschläge für die Aufstel

gefordert, ihm von 1881 zukommen zu lassen. Jn diesem 9 der Minister auf den vortrefflichen Stand d 1

unahme der Ueberschüsse der indirekten iht demnach die Absicht aus, zu den in bten Jahrgängen bewirkten Entlastungen im Fahre n zu lassen, zu welhem Behufe erx aber ; Planen foino nouon z cht dringend geboten seien, dieser Vorausseßung werde ß der Einnahmen zu Steuer-

lung des Budgets tundschreiben weist er Landesfinanzen und die unablässige Steuern hin und spr dcn drei le 1881 wieder neue trete

allerdings daralf\‘Têhh gaben, wéenigstenS keine

in Antrag bringen wlirden. Unter der ganze voraussihtlihe Uebérshu entlastungen verwendet werden kör 7. Oktober. ¡ das „Journal des Débats“ n seiner heutigen Sizung beschäftigt und beschlossen, keine V von der Deputirtenkammer votirte 8, Oktober. Großfürst Konstantin Hinabsteigen von der stauhung zugezogen und dür 1g das Bett zu hüte

Madrid, 7. Oktober. der ministeriellen Partei

verlangen, daß Catalonien it falls die Republik iei Gle err Faß rlei Entschließung gefaßt. Oktober, Abends. „Cronista“ und rüchte von einer bevor unbegründet;

und der Minister die Verhängung de

Griechenland. A Marine-Minister Boubo neu gewählte Deputirtenkammer einberufen.

Dänemark.

(W. T. B.) Wie der „Temps“ und hat sih der Minister- mit der Amnestiefrage todifikation des bezüglichen n Geseßes zuzulassen.

, V.) Se. Kaiserliche Hoheit der von Rußland hat sich beim otel du Louvre eine Ver- gezwungen sein, etwa vier-

Treppe im H

zehn Tage la1

Spaníen. (W. T. B.) Die angehörigen Deputirten 1 Belagerungszustand aner oder die Carlisten ver-

sterium hat

erklärt werde, suchen sollten, indeß noch keine

Das Mini

(B. L. B) „Correspondencia“ stehenden ministeriel der Minister-Präsident, des Jnnern hätten s Belagerung

Die Journale erklären die Ge- len Krisis für Martinez Campos, nur Einspruch gegen 8zustandes erhoben.

then, 7. Oktober.

(W. T. B.) Der lis hat seine E

ne Entlassung gegeben, die ist zum 1. November cr.

Kopenhagen, 7. Oktober. dém Budgetentwurfe be 47 145 000 Kronen, die Ausgaben 43

(W. T. B.) Einnahmen 052 000 Kronen.

Nr. 49 des „Central - Blatts herausgegeben im MReichskanzler- Allgemeine Verwaltungs\achen : fung eines Aufsi Verbot einer weisung von Ausländern aus dem sibt über die Auêsp der Reichsbank ; 1879, Finan

für das Deutsche Amt, hat folgenden In- Ernennung eines Sachverstän- chtskommissars in Sachen der Reb- ausländischen Druckschrift ; Aus- Reich8gebiete. Münz- und Bank- rägung von Neihs-Goldmü

Status der deutschen Not zwesen: Bekanntm anwei[ungen im Betr

digen und Abberu lausfranfkheit ;

wesen ; Ueber Goldankäufe Ende August Ausgabe von Schatz Zoll- und Steuerwesen : Be von Getreide, Mehl und O das deutsche Zollgebiet währ 1879, Eisenbahnwesen : und Telegraphenwesen : Verbot der Konsulatwésen :

Nr. 40 d Inhalt: Allge die Beschaffun Stellung der B Amtsgerichten.

achuna, betreffend die j age von 15 000000 A fugnisse von Steuerstellen ; lsaaten über die öftlihen end der Zeit vom 1. bis 15. Eröffnung von Bahnstrecken. Postanweisungsverkehr mit K ! n Trauben nah der &chweiz.

es „Justiz-Ministerial-Blatt/“ hat folgenden meine Verfügung vcm 29. Septemb-t 1879, betreffend chreibwerks bei den Juß4zbehörden und die ureauhülfskräfte durch die Gtichtsschreiber bei den en. Allgemeine Verfügung vol end die Wahrnehmung der Kalkulat-( behörden im Geltungsbereiche des Geri“ Ullgemeine Verfügung vom ( angsbestimmungen zu der Mweis

CEinfuby Grenzen (n Sept-lber

onst-itinopel ; Cinfuhr von frische Ernennung.

30. September 1879, geschäfte bei den Justiz- ostengesezes vom 19, Mai September 1879, betreffend ung vom 30. August 1879

wegen der Behandlung der klei den Justizbehörden entstehenden Ein- nahmen und Ausgaben. Allgemeine Verfügung vom 30. Septem, ber 1879, betreffend die Bearbeitung der Justiz-Bau- Angelegenheiten Allgemeine Verfügung vom 30. September 1879, betreffend Dienst: sieael der Rechtsanwälte. Allgemeine Verfügung vom 1, Oktober 1879, betreffend die Verwaltung der Justizfonds. Allgemeine Ver- fügung vom 1, Dftober 1879, betreffend die Beantwortung und Ex. ledigung der Notaten der Königlichen Ober-Rehnungskammer gegen die Rechnungen über die Fonds der Justizverwaltung.

Statistische Nachrichten.

Ueber den österreichi#ch - englischen Schiffahrts, verkehr liegen der ,„W. Z.“ amtlidbe Ausweise vor, aus welchen sich ergiebt, daß im Jahre 1878 in Großbritannien und Irland im Ganzen 610 österreichische Schiffe mit 316 858 t Gehalt angekommen sind, wovon 262 mit 144460 t Gehalt mit Ladung, gegen 859 Schiffe mit 432 668 t Gehalt, wovon 352 beladene, im Jahre 1877 Abgesegelt sind 619 Schiffe mit 319 599 t Gehalt, wovon 230 bes ladene mit 108 519 t Gehalt, gegen 838 Schiffe mit 422 743 t Ge: halt, wovon 319 beladene, im Jahre 1877. Speziell in London sind im Jahre 1878 angekommen : 25 beladene Schiffe mit 16 685 t Gehalt abgegangen 28 Schiffe mit 17193 t Gehalt, gegen 51 beladene Sciffe mit 28565 t Gehalt in der Ankunft und 49 Stiffe mit 26 579 t Gehalt in der Abfahrt im Jahre 1877, Aus den Ver- gleichen mit dem Verkehre früherer Jahre bis 1874 zurück ergiebt si eine erheblihe Abnahme der österreichischen Sciffahrt na England. Als die vorzüglichste Ursache dieser Abnahme wird ange- geben, daß die nach England verkehrenden österreichisch-ungaris(en Schiffe fast aus\cließlid nur Segelschiffe seien, die schon längst außer für sehr lange Reisen, sowie für den Transport von Kohlen Petroleum, Holz und Getreide, den Dampfschiffen den Vorrang hätten einräumen müssen, und es daher nit mehr von Bortheil hielten, die englishen Häfen aufzusuchen. :

Nach den von der Evangelischen Dber-Kircbenbehörde über die kirchlihen Trauungen in der evangelischen Kirche Württemberqs, während der ersten Hâlfte des Jahres 1879, ein- gezogenen Verichten beträgt die Zahl der von den Standesämtern von Gliedern der evangelischen Kirche ges{chlossenen Ehen in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1879: 1) Ehen zwischen Evangelischen 4532; 2) gemischte Ehen mit Katholiken 337, zusammen 4869, Hiervon entfallen auf 48 Diszesen, mit Ausschluß des Stadtdirektions- bezirks Stuttgart und mit Einschluß der außerhalb Stuttgarts he- stehenden Garnisonsgemeinden: 1) Eheschließungen zwischen Evan- gelischen 4260, kirchlihe Trauungen 4218; 2) gemischte Chen (mit Katholiken) Cheschließungen 260, fkir{lie Trauungen 249; im Gan- zen 4520 Eheschließungen und 4467 kirchliche Trauuagen. Zweifel, haft blieb, ob die kirchliche Trauung nahfolgte, bej 7 Paaren (5 evangelischen und 2 gemischten), Die kir- lie Trauung unterblieb bei 37 evangelishen und bei g

gemischten, zusammen bei 46 Paaren. Von den nicht eingesegneten C Chen kommen: 1) auft die Oberamtsstädte bezw. Orte 15 neben 893 Trauungen ; 2) auf die übrigen Städte 4 neben 463 Trauungen; 3) auf die weiteren Gemeinden 27 neben 3151 Trauung.n. Der Prozentsaß der nicht kir{lich eingesegneten Ehen beträgt hiernah; E

in den Städten etwas über 13%, in ländlihen Gemeinden nicht voll ?/10%, in Stadt- und Landgemeinden zusammen etwas über 1%. Sicht man von den 7 Gheschließungen ab, bei welchen unentscieden ist, ob die Trauung nachfolgte, so wurden in 24 Diözesen sämmtliche Ehen kirhlich eingesegnet; in 15 unter- blieb die Trauung nur je in einem, in 5 je in zwei, in 1 in vier, in 1 in fünf und in 2 in sechs Fällen. Die höchste Zahl der nit eingesegneten Chen hatte die Stadt Eßlingen mit 5 neben 54 Fraunngen. In der. Stadtdiözese Stuttgart wurden Ehen ges \chlossen : 1) zwischen evangelischen 272, eingesegnet 220; 2) gemiste r Katholiken) 77, eingesegnet 46. Im Ganzen wurden Ehen ge- chlosfien 349, eingesegnet 266, Die Trauung unterblieb na dem dekanatamtlichen Berichte bei 59 evangelischen und 29 gemis{ten, zusammen bei 81 Paaren, also bei etwa 23 °/, sämmtlicher Ehe- \{chließungen. Jm ganzen Königreiche machen die nicht kirchlich einge- segneten Ehen ca. 21% aus.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Memoiren des Geheimen Hofraths Louis

Scchneider, weiland Vorlesers Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelms IV. und Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm, werden in drei Bänden im Verlage der Königlichen Hofbubhandlung von E. S. Mittler u. Sohn hierselbst erscheinen, der erste bereits in wenigen Wochen. Der mannigfachen Wirksamkeit des Verfassers entsprechbend, werden sie für die Geschichte des Theaters, für die literarishe wie für die politische Geschichte unserer Zeit von Interesse sein.

Technical Vooabulary, English and German. Technisches Vokabular für technische Lehranstalten und zum Selbststudium für Techniker, Studirende und Industrielle. Von

Dr. F. J. Wershoven, Vorwort vom Geh. Reg. Rath A. von Kaven, Direktor der Technischen Hocschule in Aachen. (Leipzig, F. A. Brock- |

haus.) Um die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Industrie dem Auslande gegenüber zu erhalten resp. zu erringen, ist es unerläßlich, daß die Führer im Wettstreit der Industrie, unsere leitenden Tech- niker und Groß-Industriellen, die Fortschritte des Auslandes in

ihrem Fache aufmerksam verfolgen. Das vorstehend genannte Werkchen | / ist darum vorzüglich geeignet, ihnen die wegen der sprachblihen

Schwierigkeiten oft sehr ersdwerte Aufgabe wesentli zu erleichtern.

Der durch sein Vocabulaire technique français-allemand in tehni- / schen Kreisen bereits auf das Vortheilhafteste bekannte Verfasser is

bei dieser Arbeit von den ersten Fachmännern (wie Geh. Reg. Rath von Kaven, Prof. von Reiche, Prof. Dr. Hactig, Freiherr von Weber u. A.) unterstüßt worden.

Von dem „Illu strirteu Post-, Telegraphen- und Ei senbahnhan»buch für das Publikum“, herausgegeben von dem Postsekretär Nudolf Heyxmer in Altenburg, ist in A. Zud- s{werdts Verlag zu Weiwar so eben die Winterausgabe 1879/80 erschienen, Wie das vorjährige Handbuch, dess n wir in anerkenuender Weise gedabt, so is auch das diesjährige durchaus geeignet, die Ansprüch: des Publikums zu befriedigen. Der bet weitem größere Thei! des Inhalts (von 64 Seiten 43) beschäftigt sich mit dem Postwesen und enthäit in leiht faßlicher Form Mit- theilungen über den Postverkehr innerhalb des deutschen Reichs-Post- gebiets, sowie mit Bayern, Württemberg, Oesterreich-Ungarn und den außerde-{ckchen Ländern. Die 2. Abtbeilung , die Telegraphie betreffend enthält die Bestimmungen über Annahme und Beförde- rung vet Telegrammen , sowie den Gebübrentarif für Telegramme. In æÆih ershöpfender Weise wird in der 3. Abtheilung das Eisen- baiwesen behandelt. Das Material ist amilien Quellen ent- xómmen. Von besonderem Nutzen find die vielen dem Text ecinver- leibten Muster und Schemata. Als Anhang find wechselrechtliche Erläuterur gen, ein alphabetisches E eIR der Straßen und Vlâäpße Berlins mit Angade der Lage nah den Himmelsgegenden, eine Labelle zur Berehnung des Portos für gewöhnliche Paete nach und von Orten Deutsclands und Oesterreih-Ungarns und erdem P Kalender jür das Jahr 1880 beigefügt. Der Preis eträgt

Lederers Antiquarigt hierselbst (Kurstraße Nr. 37) hat vor Kurzem wiederum cin Verzeichniß antiquarisher Bücher, die in demselben vorräthig sind, veröffentlicht. Dasselbe enthält Werke über Berlin, die unter 12 Rubriken 1) Geschichte und Topo- gràphie der Stadt Berlin, mit Karten und Plänen ; 2) BViographische- Sammelwerke über hervorragende Berliner Persönlichkeiten; 3) einzelne Biographien hervorragender und bekannter Berliner Persönlichkeiten ; 4) Kirchliches, allgemeine und spezielle Kirchengeschichten ; 5) zur Berliner Shulengeshichte; 6) die Kunst, Kunststätten und Denk male in Berlin; 7) öffentlihe Gebäude, Institute, Vereine 2c. ;

8) Feierlichkeiten und Feste; 9) Verordnun gen, Zeitschriften und über Zei einshließlich Prostitutioa 2c. mern umfassen und viele theils aus neuester Zeit über Berlin aufzä besißt auch ein reichhalti literatur (über 3000 Nrn.,, heiten), zur deutschen Literatur des 18. und 19. Romanen und Novellen, sowie zur Shakespeares li erscheint ein Verzeichni die in e Antiq äufli nd.

x p In dem so eben erschienenen 29. und 30. werks „Jtalien“, zweite Auflage (Stuttgart, F Woldemar Kaden die Schilderung Neapels und fort. Gustav Bauernfeind (Porta Capuana), -Botendienste), Rudolf Schik (Grotte des Posili Schöpfbrunnen am Fuße des Vesuv), Ferd. und Ludwig Dill (Austernzuht auf Sa. Lucia, in Portico, Bäckerei, Pompeji, Gräberstraße da durch carakteristische von den fünf dem Doppelheft dret Ansichten von zcihnung von E, von Liphart und , von Ludw, Dill, sowie das Cam-

gen ; 10) Berliner Zeitun- 11) Novellistisches ; 12) Varia vertzeilt sind, im Ganzen 772 Num- chriften theils aus älterer, Dasselbe Antiquariat riften zur Theater- aldrucke und Selten- Jahrh., von deutschen «Literatur. Monat- llen Wissenschaften, seßten Preisen

Heft des Pracht- . Engelhorn), scht seiner Umgebungen German Bohn (Im Þpo, Zigeunershmiede, Keller (Zampognaro) Sa. Maria selbs, Hafen von Zeichnungen beiliegenden

tungen; 11) werthvolle S

ges Lager von Sch darunter viele Origin

ß von Werken aus a uariat zu bedeutend herabge

Tondrukbildern M Blick auf die Stadt in einer Rand vom Corso Vittorio Emanuele aus posanto, von demselben Künstler. Gustav Bauernfeind hat eine An- ficht von Verona und Gustav Cloß die eines Pinienwaldes bei Massa geliefert. Das werthvolle Werk wird nu Auflage bald abgeschlossen sein, Die schönste zu diesem Werk und dem prächtigen Gegenstück übrigens noch in einer besonderen Sammlung: , Handzeichnungen / Meister in unveränderlihem Lichtdruck,

nmehr auch in zweiter n Originalzeichnungen „Schweizerland“ werden

reproduzirt gelhorn, 28 Blatt, liebenden Publikum

deutscher Ï von Schober und Büttmann (Stuttgart, F. En gr. Folio, in eleganter Mappe 60 46)“ dem kunst

zugänglich gemacht werden. Gewerbe und Handel.

Berlin - Anhaltischen e e N 0E die Dividende für das ver- ossene Geschäftsjahr auf 2% festgeseßt. :

l la Die Sächsische Webstuhlfabrik (vormals Schönherr) bringt für das mit dem 30. Juni cr. zu Ende gegangene Geschäfts- jahr eine Dividende von 8%, d. h. doppelt so viel als pro 1878, an die Aktionäre zur Vertheilung. : t Jahres beziffert sih nah Ausweis der Bilanz auf 339 185 M Da- von sind zunächst auf Grundstück und Gebäude 2°%% mit 47763 , auf Hülfsmaschinen, Werkzeuge und Utensilien 5% mit 24656 M abgeschrieben. Außerdem sind aber nach dem Gewinn- und Verlust- konto für Abnutung des Grundstücks und der Gebäude 25 470 M, für Abnußung der Hülfsmaschinen, Werkzeuge 2c. 19769 M in Der Aufsichtsrath und die Direktion erhalten je 11 676 Æ TLautième, an die Aktionäre gelangen 240000 4 als Dividende von 89%/ zur Vertheilung.

Glasgow,

Aufsichtêrath der

Der Gewinn des verflossenen

Recbnung gestellt.

Die Verschiffun- gen der leßten Woche betrugen 16 800 Tons, gegen 10 100 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres.

New - York, 6, / J {chiffungen der leßten Woche von den atlantischen Häfen der Vereinigten Staaten: nah England 322 000, do. nach dem Kontinent 274 000, do. von Kalifornien und Oregon nach England 70 000 Qrtrs., Vijible Supply an Weizen 17 137 000 Bushel, do. do. an Mais 11 437 000 Bushel.!

Verkehrs-Anstalten.

Aus ; Paluna ae LON um Abgeordnetenhause hat das hiesige Haupt-Telegra- “beni Let gestern die ungewöhnlih große Zahl von 25000 Te- Tegrammen zu bearbeiten gehabt, darunter etwa 300 amtliche Woahlme! dungen mit gegen 12 000 Worten und außerdem obngefähr 1000 Stück zum Theil lange Wakhltelegramme für die hiesigen Zei- tungen. Auch sind ba U A gestern 1000 Sendungen ehr als gewöhnlich befördert worden. / 8 M Eisen ah, 6. Oktober. Gestern hat die offizielle und feierliche Eröffnung der \{chmalspurigen Feldabahn fsta1tgefunden. Southampton, 7. Oktober. : B) des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ist hier eingetroffen.

0 WEIObCT U D)

(W. T. B) Weizenver-

8, Oktober.

(W. L. B) Der Dampfer

Berlin, den 8. Oktober 1879.

BVBetanntmaGuUna. jährigen Königlichen Parforce - Jagden den 10. Ottober, statt. Rendez-vous: Mittags 1 Uhr zu Jagdshloß Stern. Berlin, den 8. Oktober 1879.

Königliches Hof-Jagd-Amkt.

Die erste der dies findet am Freitag,

Der Verein für Eisenbahnkunde feierte gestern Äbezd für unsere Zeit und Verkehrsentwicklung Fünfzig Jahre waren nämlich verflossen, schreibens für die beste und am \{nellsten er Bahn von Liverpool nach Manchester Die folgenreihen Fahrten wurden am 6., 7. und 8. Oktober 1829 bei Rainhill abgehalten und endeten be- kanntlih mit der Prämiirung der von George Ste heute den Grundtypus unserer Lokomotive bildet. im Architektenhause war der Bedeutung des. Tages e ges{müdckt. Jn der Mitte der rothd1apirten Hintern ein eigens zu diesem Zwecke vom Maler Schaller ge das einen geflügelten Merkur auf einem Cisenba von Genien umringt und aus

im Architektenhause eines der bedeutsamsten Jubiläen. seit in Folge cines Preisa fahrende Lokomotive auf d eine Wettfahrt stattfand.

phenson, die nob

Der große Saal prechend festlich and zeigte sh fertigtes Bild, hnrade zeigte, einem Füllhorn seinen Segen über

«.

Handel und Industrie {üttend. Vor dem Bilde stand die lorbeer- gekrönte Büste ron George Stephenson, dem Helden des Tages, während in den beiden Ecken auf hohen Säulen die Büsten Borsigs und Mellins ihre Aufstellung gefunden hatten. Zierliche Modelle von Lokomotiven und Waggons deuteten auf den Charakter des Festes und der Gesellschaft; grüne Blattpflanzen vollendeten die geschmack- volle Dekoration. Um 7 Uhr begann fßch der Saal zu füllen; unter den geladenen Ehrengästen bemerkte man den Minister der öffentlihen Arbeiten Maybah. Der Vorsitzende des Vereins, Ge- heime Ober-Regierungs-Rath Streckert, leitete die Feier mit einer kurzen Ansprache an die Festversammlung ein, in- dem er den gestrigen Ait als einen Tribut der Dank- barkeit und Verehrung, als eine freudige und heilige Pflicht gegen- über Stephenson bezeichnete. Die Festrede des Abends hielt der Hofrath Freiherr M. M. von Weber; derselbe gab eine ausführliche Schilderung jener epohemachenden Wettfahrt vor fünfzig Jahren, eine Schilderung, der die Anwesenden mit höchstem Interesse folgten. Von dem Gedanken ausgehend, daß die meisten großen Erfindungen, so die der Buchdruckerkunst und der Telegraphie, erst nah und nah sich vervollkommnet haben, sei die Lokomotive wie eine moderne Pallas Athene in die Welt getreten, wie ein junger Fürst sei sie mit Kanonendonner und Glockengeläute an ihrem ersten Geburtstage festlich begrüßt worden. Der Reichthum Englands, das Emporblühen seines ges und Verkehrs verlangten mit dringender und unabweisharer othwendigkeit neue Transportmittel mit \ch{nellerer Bewegung; die erste Eiseabahn entstand tro des heftigsten Widerstandes, den Eigennutz, Vorurtheil und Verblendung „der Ausführung entgegen- stellten. Nur mit einer Stimme Majorität bewilligte das Par- lament die nöthigen Summen. Es ward eine Konkurrenz von Loko- motiven ausgeschrieben, George Stephenson ging als glücklicher Sieger hervor, indem er der seinigen das Prinzip des vielröhrigen Kessels zu Grunde legte. Der Probefahrt wohnte ha!b England bei; es war ein nationalcs Fest in des Wortes bester Bedeutung. Stephensons Ruhm dur{flog die Welt, er war der populärste Mann des Tages. Unermeßlih war die Wirkung diescs Tages: feit es Menschen auf Erden gab, konnten sie nur dur eigene Kraft oder die geliehene der Thiere fich vorwärts begeben ; jeßt spottete der Dampf des Naumes und der Zeit, und die großartigsten Perspektiven eröffneten sih für vandel und Gewerbe. England begrub seinen großen Mitbürger in der West- minsterabtei und seßte ein zwar glanzloses aber denno für alle Zeiten leuhtendes Denkmal dem Manne, den die dankbare Nachwelt als cinen Bahnbrecher auf dem Gebiete der Civilisation feiert. Dem Vortrag folgte nah kurzer Pause ein Diner, wobet der Vor- sißende auf Se. Majestät den Kaiser einen Toast ausbrachte. Die Alterversorgungsanstalt der jüdishen Gemeinde in Berlin feierte am Sonntag Vormittag in dem Anstalts- gebäude in der Großen Hamburger Straße das Jubiläum ihres 90 jährigen Bestehens. Ein im Garten der Anftalt aufgeschlagenes, festlih ges{mücktes großes Zelt nahm die zahlreich erschienenen Gâste auf. Den festlihen Akt eröffnete der Svynagogen-Chor mit dem Gesange des 37. Psalms: „Jung war ih und bin auch alt ge- worden,“ worauf Justiz-Rath Makower Namens des Vorstandes die Gäste begrüßte. Der Rabbiner Dr. Frankl \{loß an diese Worte eine Betrachtung über die Macht der religiösen Idee, welche der Alterversorgungsanstalt zu Grunde liege und dieselbe stets jung erhalten werde. Mit dem Gesange des 4. Psalms endete die Feier. Jhre Majestät die Kaiserin beehrte die Alterversorgungsanstalt der jüdischen Gemeinde an ihrem Jubiläumstage mit nahstehendem Allerhöchsten Schreiben: „Jch freue Mich, zu dem fünfzigjährigen Bestehen einer An'talt Glück wünschen zu können, deren Werth Ih durch persönliche Kenntniß \ch{äße, und die berufen ist, auch in ferneren Zeiten segensreih für die Mitbürger Berlins zu wirken. Ich übersende der Anstalt beifolgend das Bild des Kaisers. Baden-Baden, den 3. Oktober 1879. Augusta.“

In der Sitzung. der Geographischen Gesell schaft vom Sonnabend berichtete der Vorsißende Dr. Nachtigal über den Ver- lauf der verschiedenen Expeditionen im nördlihen Polarmeer. Prof. Nordenskjöld, dem d:s seit Jahrhunderten verfolgte Problem der nördlichen Durhschiffung des Polarmeers gelungen ist, sieht die werth- vollsten praktischen Folgen seiner kühnen Fahrt vor Augen. Den leßten Nachrichten zufolge gedenkt er bis zum Okiober hinein in Yokohama zu verweilen, Die zur Auffindung Nordenskjölds unter Sibiriakows Leitung ausgesandte Expedition ist an der Osft- küste Yeso's auf den Grund gefahren, aber zum Glü sind Menschen- leben dabei niht zu Schaden gekommen. Die niederländische Polar- expedition unter Wilhelm Barms ist glücklich nach Hammerfest zurück- gekehrt, nacdem es ihr gelungen war, Franz Josefs-Land zu erreichen. Die norwegische Erpedition unter Mattern ist nicht so glücklich ge- wesen. Sie hatte im Karischen Meere mit großen Eismassen zu kämpfen, hat alsdann die We|tküste Nowaja Semlja's befahren und sih endlih Franz Josephs-Land bis auf 80 Seemeilen genähert. Es scheinen überhaupt in diesem Jahre besonders große Eismassen südwärts getrieben zu sein; die Handelsschiffe, welche gleichzeitig versuchten, durch das Karische Meer die sibirischen Flußmündungen zu erreichen, mußten bis auf eins, das es vorzog, dort zu verbleiben, wieder heimzukeßren. Die asiatishe Expedition des Grafen Bela Szechenyi zur Erforschung Tibets ist in Kan-Su auf Scwierigkeiten Seitens des dortigen chinesishen Würdenträgers gestoßen, hat in Folge dessen den Weg durch das Looknoor aufgegeben und, nunmehr durch von Brands Ver- mittelung Seitens der Regierung unterstütt, einen südlicheren Weg einges{lagen. Die Afrikaforshung hat „in neuerer Zeit einige \{merzlihe Verluste erlitten. Der Engländer Dr, Johnston, der das nordöstlih vom Njassasee gelegene Gebiet sowie den Tanganjika- See und die von Stanley beobachtete Kontinuität des Steigens der Gewässer jenes Sees untersucben sollte, ist am 28. Juni der Dyssenterie erlegen. Ebenso sind Dr. Möllen und Rev. Tutche, die im Dienste der Missionsgesellschaften das âquatoriale Afrika be- reisten, verstorben. Jnt«resse erregen avgenblickli die Versuche, die der König der Belgier mit indischen Elephanten anstellt, um sie der Afrikaforshung dienstbar zu machen. Die Versuche sind bereits als gelungen zu betrachten, doch dürfte man in der Folge nicht indische, sondern afrikanishe Elephanten verwenden. Was nun unsere eigenen Reisenden anbetrifft, so hat Gerhard Rohlfs seine

Berzeichniß der

Provinz Ostpreußen. Regierungsbezirk Königsberg. Gutsbesißer Beerbohm gerichts-Rath Gruen hagen in Brandenburg. utsbesißer l’Harty und Rittergutsbesißer von Per- ban dt auf Langendorf. | 3. Gutsbesißer Dr, Bender in Catharinenhof, Geheimer Ober- Regierungs-Rath und Ober-Bürgermeister a. D. Kies Berlin und Gutsbesißer Quadt in Prowehren. Arnstein und Seminardirektor Platen

1. Wahlbezirk. in Königsberg,

n der Gröben- in Pr.-Eylau. ; : 9. Kölmer Krämer in Kiewitten und Subregens Dr. K in Braunsberg. / . Freiherr von Minnigerode und von Lücken. - Gutsbesißer von Kraaßt Weißermel in Osterode. . | - Domherr Borowski in Frauenburg und Vürgermeister Ga - je wski in Wartenburg O./Pr. : . von Fölkersamb und von Bohlschwing auf Schönbruch. . Regierungsbezirk Gumbinnen. .+ Wahlbezirk, Gutsbesißer Möller in Margen und Hauptmann a. D. Wander in Carlsberg. . Gu!sbesißer Kaapke in Meschkeu und Gutsbesißer Bremer in Kelmischkeiten.

auf Wiersbau und Gutsbesitzer

am 7, Oktober gewählten Mitglieder des preußischen Hauses der Abgeordneten.

Mühlenbesißer Schnactenbur besizer von Katler auf Wi Rittergutsbesißer von Lyskow Rittergutsbesi Oberlehrer D mes in Charlotten Ritterguisbesizer Gerlich auf Bankau. Tepper-Laski in Schlochau und L Direktor Dr. Wehr in Vanzig. Geheimec Regierungs-Rath von Landrath von Weiher in Fla

C. Provinz Brandenburg, I. Stadt Berlin.

1. Wahlbezirk. Landgerichts-Rath Klotz neter Ludwig Loewe in Berlin und

2. Stadtverordneten - Vorsteher Dr. Stra

Langerhans in Berlin.

3. Gcheimer Medizinal - Berlin und Stande

4. Stadtverordneter Dr. jur. Schriftsteller Eugen Ri

3. Rittergutsbesißer von Saucken-Julienfelde und Partikulier Ernst Janson. : 4, von Dassel -Trakehnen und Landrath Scopis in Goldap. 5. Gutsbesißer Wegmann. a : 6. Regierungs-Rath Tomasczewski in Gumbinnen und Landrath v. d. Marwiß in Lyk. : ; i 7. Landrath von Schwerin und Oberförster Voigt in Friedrichsfelde.

W. Provinz Westpreußen.

L, Regierungsdvezirk Danzig.

. Wahlbezirk, Kaufmann Wiedwald in Elbin; und Voller- thum-Fürstenau.

. Landes-Direktor a. D. Rickert, Kaufmann Steffens und Gutsbesißer Drawe. l

. Gutsbesißer von Rybinski in Bebenz und Gutsbesißer von Thokarski auf Ober-Brodniß. i i

. Minister a. D. Wirklicher Geheime Rath Hobrecht in Berlin und Landrath Engler in Berent.

II, Regierungsbezirk Marienwerder.

. Wahlbezirk. Landrath Herwig und Fabrikbesißer An s ba ch in Mewe,

leßten Nachrichten vom 28. Juli von Ds\chalo,

rüdckzukehren, ift daher wohl auch ferner die Nachrichten der dortigen Ka Wadai den Fremden Rohlfs, daß diese N Interesse verbreitet ist. wo er sih der Fasten wegen einen Monat zweiter Reisender, Dr. Bu Tage seiner Abrei etwas von sich hôren lassen zusammenzutreffen bestimmter nunmehr den

aus Batifal Von einer Absicht, von K m Briefe nichts

Leitung der Exped ufleute zufolge soll den Zugang zu versperre e Nachricht von den K

,_ in der Nähe ufra aus zu-

ition behalten. der neue Sultan n gedenken, do hofft r aus eigenem

ird. Unfer m 21. Juli, das Innere, ckt, noÿ mit

aufleulen nu Augenblicklich wird aufhalten w ner, hat zum leßten Male a n Bee s ift ibm gegalü Otto Schütt aer des seinen Plan Vorsitzende zurückgekehrten Ingenieur S Juni d. J. in erschöpfender Arbeit mit erstaunlihem Erfolg, namentli graphisbem Gebiete, im äquatoria nlaß der Rückehr Schütts hier , Dre. Lenz und Dr. Funker. fall der Versammlung iner Reise, über welche

formuliren

Dezember 1877 bis Ringen, aber auc em und topo- hat, sowie die Afrikareisenden tt gab sodann ber charafkteristische

und {were ch auf geodâtis Afrika geweilt anwesenden Ingenieur Schü eine kurze, a

hon beri

ch erschienenen September- Deutschen Vor Nürnberg) beginnt lich dankenswerthes ltur- und kunstges zum Theil höchst ko Holzschnitte 2c. des ge zuweisen haben.

st aus einem hebräische ahrhundert, die Darsftellu

unter dem Bei Schilderung fe

In der kürzli zeigers für K manishen Museums zu Efsenwein ein außerordent lih eine Publikation des fu wie ihn die zahlreichen, Handzeichnungen, Gemälde, in mannigfaltigster Art auf versprechendz er bietet zunäch Hagada vom 14. bis 15. F wandernder Leute, waffneten Fuhrleuten geleitet, wie straßen bevölkert haben mögen. F ist dieselbe kunsthistorisch um fo einem Manuskript des ,Trojanis (1400—1450 ca.) entnommen eines gothisch verzierten Schi Ferner werden die Zeichnungen ein gramm IM (vielleiht Fsrge chnalle mitgetheilt, we Je des Material in das 10. Jahrhundert manches Interessante erwa

Nummer des „An- zeit“ (Or

Unternehmen, näms- ihtlihen Inhalts, aren Miniaturen, rmanishen Museums

unde der

anuskripte, einer ng eines Zuges

g 1 jener Zeit oft die Land-

ch sehr roh, so e gilt von der,

8 Beladen

: Zeichnung au anziehender. Dasselb cen Krieges“ von Konra en Darstellung,

die uns d ffes und das 7

Leben am Meeresufer vor- s prächtigen Doppelpokals von Mekenen) und einer [he letztere Theodor de das das Museum zurückreiht, läßt

reih ausgestatteten uch noch die feine

mit dem Mono reih ornamentirten S Bry gestochen hat. verfügt, und welches bis nach diesen Proben noch Der vorliegenden,

Nummer ist auf einem besonderen Holzschnittabbildung Biest aus dem bemerkenswertheste Stück mente im germanischen Museum. Di noch nit angeschlagen, sondern dur stehenden Enden der Tasten gerissen. ist aber ein zweites kleineres Spinett hervorgezogen, ein 4 händiges Spiel auf das Innere beschränkt; von auße Kasten, denn Füße hat es nicht

Deckels aber zeigt , in lebhaften Landschaft, im Garten eines S l mit Portrât - milian IL., König Philipp 11. neb von Oranien Wem der auf einer

1 Blatte a Spinetts von 1580 beigefügt.

Sammlung musikalis e Saiten werden b ch kleine Federn Es hat 4 Ok daneben einge ermöglicht. n erscheint es wie ein innere Seite des t, eint in feceier

cher Instru- ei demselben an den hohe taven, außerdem hoben, welches,

Waßerfarben gemal sich belustigende Ge Medaillons (Kaise st Gemahlinnen, ge\{müdckt. chte Wahlspruhß „Espoir ermittelt worden. Jahreszahl 1580 Martin van der Biest )en gelebt haben. och ein Zeuge Herzog Wik-

soll gegen Ende des 16. Rührt das Spinett von i der Glaazperiode, Yelm V. dort gefu Aus dem übrigen Inh träge von Johannes Mül streitigkeiten aus dem E in Dinkelsbühl über de von Dr. Ewald Wernike in niger Pfarrkirchenschaßes. In der Chronik (Beilage) wird mit der ganze reiche Bestand so als der der St Familienstiftung katalogisirt u Die Bestände, welche noch Mehrung erfahren haben, sind Schäßung annehmen ließ: sie üb die Sammlung des Museums allei

Jahrhunderts in M wäre dafsel er Musik unter elf merkwürdig.

en noch erwähnt die Bei- eipziger Zoll- und Meß- erts“, voa Georg 6 Scindel (1444) und Raritäten des Schweid«

welche die Pflege d nden hat, und somit alt der Nummer # ler in Plauen über „L nde des 14. Jahrhund hematiker Johann Bunzlau über

getheilt, daß nunmehr wohl der Kupferstihsammlung adt Nürnberg und der hl geordnet zur Benu in den jüngf: weit höher, ersleigen 100 000 Blätte ; n 70000 umfaßt.

In Hannover hat am 6. d. M des neuen Gebäudes für die t

E F Ls

Museums, Merkelschen

E T D s S

R R wi E

. die feierliche Einweihung echnische Hohscule ftatt-

Die Nubische Karaw gishen Garten rüstet si Tage bier verweilen. Der tag so außerordentlih groß, Abonnenten weit über 30000 P anziehungskraft übte die auf Antilopenhause ausgestellte, wohlk \{lange) aus. Eine der Tigerin1 find die drei jungen Löw gewesen; der muntere Sprößli.g der ser. In den letzten Tagen Geschenke erhalten: der bekannt hat dem Garten 3 Kamecle und schenke übersandt.

ane des Hrn. Ha ch zur Abreise und Besuch des Gartens daß einsließ(l

genbeck im Zoolos wird nur noch einige war am leßten Sonn- ih der Aktionäre und Die Haupt- einfelsen im onda (RNieseie

ersonen gezählt wurden, nem künstlichen Tufffi onsfervirte riesige Anac ien hat 3 junge gewor öwin Agathe nicht ôwin Eugenie gedeiht dafür hat der Garten e russishe Gener Prof. Helfft

en von der L zu erhalten

auch einige : al Totleben 2 Chimpansen als Gee

g zu Mühle-Schweß und Guts« ski auf Miliszewo. ber von Lyskowski auf Miliszewo. genroth in Thorn und Rentier Dome

Landrath von

Brauchit\ch in Berlin und

in Berlin, Stadtverord- Schriftsteller Parisius

mann in Berlin und

Rath und Professor Dr. Virchow in 8beamter und Prediger emerit. Kn ör cke

Zimmermann in Berlin und chter in Bcrlin.