1879 / 257 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 01 Nov 1879 18:00:01 GMT) scan diff

wald) beantragte, vor den Worten: „christliche Weltansbauung“ zu t eaeeiside*: Der Superintendent Ueberschär (Oels) sprach gegen diesen Antrag, der Graf von Bismarck-Bohblen für den An- trag: „periodische Presse“, dieser Antrag wurde \{ließlich mit der Hinzufüguyg: „unter voller Anerkennung der Motive an- genommen Alle übrigen - Amendements wurden abgelehnt. Für die Resolution stimmte fast das ganze Haus. Eine längere Debatte veranlaßte noch der Antrag des Liz. Kölling (Roschkowitsh bei Pitscen), des Prof. Dr. Zöler (Greifswald) und Genossen: „Den Evangelischen Ober-Kirchenrath zu ersuchen, bei den laut Königlicer Kabinetsordre vom 5. Februar 1855 von ihm zu erstattenden Gutachten in Beziehung auf Bekenntniß und Lehre der anzustellenden Professoren der Theologie, den General-Synodalvor- stand in Gemäßheit des §. 36 Alinea 5 der General-Synodalord- nung jedesmal zuzuziehen.“ Die Synodaldelegirten der theologischen Fakultäten Berlin, Bonn, Breslau, Halle und Königsberg, und zwar die Professoren DDr. Kleiner, Manngold, Meuß, Beyschlag und Erb- fam beantragten dagegen die einfahe Tagesordnung. Der Professor Dr. Manngold (Bonn) befürwortete die Ablehnung jenes Antrags. Der Konsistorial-Rath und Professor Dr. Geeß (Breslau) beantragte, in dem Antrage Kölling, Zödler und Genoffen am Schlufse des Antrages anstatt des Wortes „jedesmal“ zu seßen: „in der Regel und zwar nur dann, wenn ein Bedenken bezüglid der kirblichen Lehre vorliegt.“ Der Präsident des Evangeliscbea Ober-Kirchenraths bezeihnete den Anirag, wie er ursprünglich hier gestellt sei, für praftisch unausführbar. Sollte derselbe jedoch mit dem Zusab- antrage Geeß zum Beschluß erhoben werden, so habe er dagegen nichts zu erinnern. Der Konsistorial-Rath und Profeffor Dr. Köstlin (Halle) und Genossen beantragten die motivirte Tagesordnung. Der Antrag Kölling-Zöckler nebst dem Zusaßantrage Geeß gelangte \{ließlich zur Annahme. : Í

Die heutige Sibung eröffnete der Präsident Graf von Arnim- Boytenburg gegen 194 Uhr. Der Propst Dr. Frhr. von der Golß (Berlin) sprach das Eingangsgebet. Den ersten Gegenf‘and der heu- tigen Tageßordnung bildete die zweite Berathung des Gesetzentwurfs, betreffend die Ausschreibung von Umlagen für provinzielle und landesfirchliche Zwette. Der Geseßentwurf gelangte wie in der ersten Berathung zuc Annahme. Bezüglih der Vertheilung der General-Synodalkosten und der landeskirchlichen Umlagen auf die einzelnen Provinzen \{lägt der Evangelische Ober-Kirchenrath vor : „Die General-Synode wolle sich damit einverstanden erklären, daß der Vertheilungsmaßstab für die Aufbringung landeófirchlier Umlagen endgültig dahin festgestellt werde, daß derartige Umlagen nach der Gesammt)eistung der evangelischen Gemeindeglieder an Klassen- und klassifizirter Einkommeniteuer auf die Provinzen der Landeskirche vertheilt werden.“ Es sei dies derselbe Maßstab, wel- den die General-Synode in der Plenarsißung vom 27. Oktober für die Vertheilung der General-Synodalkosten beschlossen habe. Nach kurzer Debatte erklärte sib die Synode mit diesem Vorschlage einverstanden. Es wurde hierauf die bereits zweimal abgebrochene Debatte über folgenden Antrag der Verfassungskommission (Vors. v. Kleist-Retew) wieder aufgencmmen: „Die General-Synode wolle den Fahnr eines Ki: chengeseßes zur Abänderung des §. 14 der Kirckea- und Gemeinde- und Synodal-Ordnung vom 10. September 1873 in nawstehender Fassung annehmen: Der leßke Saß des zweiten Absaßes des §. 14 der Kirchen-, Gemeinde- und Synodal-Ordnung erhält nachstehende Fassung: Grfklärt sich der Gemeinde-Kirchenrath gegen die Zurückweisung, 10 hat der Geistliche, wenn er s{ch bei dem Beschlusse des Gemeinde- Kirchenraths nicht beruhigen will, binnen einec Frisi von 14 Tagen die Sache zur Entscheidung an die Kreiésyn»de, bezw. den Krei®- syndikal-Vorstand zu bringen. Bis zum Erlasse derselben bleibt die Ausführung des Beschlusses des Gemeinde-Kirchenraths auêgesebßt. Propst Dr. Freiherr v. d. Golß (Berlin), Pref. Dr. Geß (Breélau) und Professor Dr. Köstlin (Halle) baten, keine Verfassungê- änderung ohne dringendes Bedürfniß, und ein solches sei nicht vor- handen, vorzunehmen. Der Professor Dr. Christlieb (Bonn) bean» tragte, die gesammte Ang: legenheit denProvinzial-Synoden zu über weisen. Nachdem der Synodale v. O den Antrag befürwortet hatte, wurde der Autrag Köstlin (Halle) auf Uebergang zur Tages- ordnung abgelehnt, dagegen der Antrag der Kommission in nament- licher Abstimmung mit 124 gegen 57 Stimmen angenommen.

Landtags- Angelegenheiten.

Die Kapitel des dem Hause der Abgecrdnetcn vorgelegten Staatshaushalts-Etats für d1s Jahr vom 1. April 1880/81 sind (verglichen mit dem Etat 1879/80) folgende:

Einnahme. 4. Einzelne Einnahmezweige. 1—2) I, Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten 72044854 M4 (— 1755950 A). 3) Erlös aus Ab- Iöófungen 2c. 3 800 000 M (— 400 000 A). Summe I. 75 844 854 (— 2155 950 M). 1I. 4) Finanz-Ministerium 162858 000 Æ (— 6602000 M). 5) Indirekte Steuern 93 650 100 A (+ 1599100 4). 6) Lotterie 4060 200 M (+ 6100 4). 7) See- handlungsinstitut 3000000 A 8) Münzverwaltung 337 440 4 (— 12670 M). Summe II. 263 905 740 M (+ 8194530 M). IlI, Ministerium der öffentlichen Arbeiten. 9) Verwal- tung für Berg-, Hütten- und Salinenwesen 79069 712 (— 9 257 203 M). Verwaltung der Eisenbahnangelegenheiten 10— 21) 176 107 999 A (— 5 275 898 A). Summe III. 255 177 711 Æ (— 14 533 101 A) Summe A. 594 928 305 M (— 8494521 M),

B. Allgemeine Finanz-Verwaltung. 22) 154044377 (+ 63 586 470,97 A).

C. Staatsverwaltungs - Einnahmen. I. Staats- Ministerium. 23) Geseßsammlungs-Amt in Berlin 172830 #, 24) Deutscher Reichs- und Königlich Preußischer Anzeiger 348 960 #4. (— 6640 M). 25) Verschiedene Ginnabmen 12 940 M (+ 4380 A). Summe I. 534730 A (— 2260 M) 11 Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten. 26) 4500 K ITi, Finanz-Ministerium. 27) 1490784 M. (-—- 156 932,97 S). IV, Ministerium der öffentlihen Arbeiten. 28) Ver- schiedene Einnahmen 1 300597 M. (+ 166 505 4). V. Ministe- rium für Handel und Gewerbe. 29) Verschtedene Einnahmen 285 909 M (+ 3484 M). VI, Justiz-Ministerium. 30) 5 000 000 é (+ 2295 700 6). VII, Ministerium des In- nern. 31) 3811736 M4 (+ 109841 4). VIII. Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, 32) Land- wirthschaftlihe Verwaltung 2478 090 Æ (— 20000 4). 33) Ge- stütverwaltung 1. 722480 M (+ 7330 A). Summe VIII. 4 200 480 6. (— 12670 M). IX. Ministerium der geistlichen 2c. An- gelegenheiten. 34) 2360373 M (-- 33984 4). X. Kriegs- Ministerium. 835) 1090000 #Æ# Summe C. 199839709 A (+— 28369 683,03 #4), Summe der Einnahme 768 962 391 # (+ 57 461 633 A6).

Dauernde Ausgaben. A. Betriebs-, Erhebungs- und Verwaltungskostea der einzelnen Einnahmezweige. I, Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten, 1) Domänen 6 533 400 46. (+ 67 450 46). 2—4) Forsten 28 852 800 6. (+4- 228 100 M). 5) Gentralverwaltung 400270 (+ 15590 A). Summe I. 35786470 A (+4 311140 #). II, Finanz-Ministerium. 6) Direkte Steuern 9997 000 (+ 263800 4). 7—10) Indirekte Steuern 24915 600 A4. (+ 3437300 M). 11) Lotterie 89700 ÆA (4+ 200 A). 12) Seehandlungs-Institut 211313 #4). 13) Münzverwaltung 274480 M (— 42490 A. Summe II (ohne 12) 39 276780 M (+4 3658810 d). Il Ministerium der öffentlihen Arbeiten. Verwaltung für Berge, Hüiten- und Saline;wesen, Betriebskosten : 14) Bergwerke 43 813 369 M. (— 4012106 Æ.), 15) Hüttenwerke 17845 795 M. (— 1913 575 .), 16) Salzwerke 3 805925 Æ (+ 33 925 4), 17) Badeanstalten 121 736 Æ (— 16 564 M), 18) mit anderen Staaten gemeinsame Werke 2 434 400 M (— 150160 A). Verwaltungskosten: 19) Mi-

E E O E

nisterialabtheilung für das Bergwesen 179 400 (+ 830 M), 90) Ober-Bergämter 1 243 219 M (— 13 072 4), 21) bergtechnische Lehranstalten, 396 661 M (+ 2931 4), 22) sonstige Verwaltungs8- und Betriebsausgaben 533 476 4 (— 982 4). Summe 14—-22) 70 373 981 M. (— 6 068 773 A). erwaltung der Eisenbahn-Anage- legenheiten 23—33) 114 396 033 H (— 5 583 750 A6). Summe T, 184 770 014 M (— 11 652 523 A), GummelI., IT., 111, 255 833 364 M 7682 573 M).

B. Dotationen und allgemeine Finanz-Verwaltung. L. Dotationen. 34) Zuschuß zur Rente des Kronfideiklommiß- fonds 4500 (000 A 35—39) Oeffentlihe Schuld 80 352 000 (+5 352000 M). 40—41) Landtaa 1366 030 Æ# (+1900 M). Summe I. 86218030 Æ (+5 353 900 4). 11. Allgemeine Finanzverwaltung. 42) Beiträge zu den Ausgaben des Deutschen Reichs 44 441 753 M (+ 2277 244 4), 43) Apanaden , Renten 2c. 109 659 921 A (+4 68 680 124,75 A). Summa II. 154101 674 M. (+ a T EE A Summe 1. 240 319 704 M

76 311 268,75 M). E 48 C. Staats-Verwaltungs-Ausgaben. I, Staats-Mini- sterium 44—54) 2775 971 M (— 4229 A). 11. Ministcrium der Auswärtigen Angelegenheiten 55— 56) 410 570 M (+4 170 M). 111, Finarz-Ministerium 57—63) 35 695 009 A6. (— 523 128,75 M). 19. Ministerium der öffentlihen Arbeiten 64—66) 16 659 803 M (—- 365 731 M). V. Ministerium für Handel und Gewerbe 6/—70) 1481391 A (+ 431786 #4). V. Justiz - Ministerium 71—82) 73 348 500 M. (+ 8625 075 v). VII. Ministerium des Innern 83—98) 39 841 591 Æ (+ 671375 6). VIII. Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und For1ten 99 —108) 10 761 025 M (+ 277723 4) 1X. Ministerium der geistlichen 2c. Angelegenheiten 109—126) 49 151 613 (+ 584232 M). X. Krieas-Ministerium 127) 41300 A (+ 28245 .). Summa C. 930 166 773 M + ‘5 068 979,25 M). E 5 : Summe der dauernden Ausgaben 726319741 4 (+ 73 69767546).

Einmalige und außerordentliche Ausgaben: I. Staats-Ministerium 363936 M (+ 55436 4) : 1) Staats- archive 243 900 A (+ 35400 f). 2) Ober-Rehnungskammer 120 036 6 (+ 20036 6). IL, Finanz-Ministe rium. 3) Ber- waltung der direkten Steuern 100000 # (— 2125 630 A.). 111. Ministerium der öffentlihen Arbeiten. 4 Ver- waltung für Berg-, Hütten- und Salinenwesen 395 000 (— 540 000 M). 5) Verwaltung des Cisenbahnwesens 7 620 800 M (— 4 030 900 4). 6) Bauverwaltung 13 929 235 M (— 153 358 ). Summe 111. 21 945 035 M (— 4724 258 M). 1V. Minisierium für Handel und Gewerbe 7) 38 488 M. (— 65 962 M), V. Justiz-Ministerium 8) 5873930 (— 3 330 940 M). VI, M inisterium des Innern 9) 1828772 # (+ (79 830 M6). VII, Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten 10) Forstverwaltung 1 600000 (— 2 150000 A6). 108) Gentralverwaltung 570009 é (+ 570 000 .,. 11) Land- wirthscaftlihe Verwaltung 1234 902 M (—1 128108 M). 12) Ge- stütsverwaltung 380 200 é (— 4580 44). Summe VII 3 785 102 (974618 O. L Ministerium dex geistlihen 2c. Angelegenheiten 13) 7707387 4 (— 3 518974 A). IX, Kriegs-Ministerium 14) 1000000 4. Summe der einmali- gen und außerordentlichen Ausgaben 42 642 650 M (— 16 236 0i2 A6). Gesammtsumme der Au:gaben 768 962 391 M.

und II.

Nr. 20 des „Marine-Verordnungs-Blatîtes“ hat folgenden Jahalt: Jnstcuktion für die Ergänzung 2c. des Torpeder- Personals. Lootsentarif für Lissabon. Bekleidungsausrüstung dec bei Konstantinope! stationirten Schiffe 2c. Schreibweise des Namens der Stadt Konstanz. Sehschärfe der Kadetten 2c. Anrechnung der Reise S. M. S. „Nymphe“ 1878/79 doppelt. Abänderungen zur Instruktion Jägerbüchse M/71. Vorschrift für die Instandhaltung der Schiffs- und Küstengeshüße. Persfonal- veränderungen. Benachrichtigungen.

Das IX. Heft der „Annalen der Hydrographie und.

maritimen Meteorologie“, Organ des Hydrographischen Bureaus und der deutschen Seewarte, herausgegeben von der Kaiser- lichen Admiralität, 7. Jahrgang, 1879, hat folgenden Inhalt: Die Winde an der West-, Nord- und Ostseeküste von Sumatra. Von E. Mewes. (Mittheilung von der deutschen Seewarte.) Aus den Reiseberichten S. M. S. „Ariadne“, Korv.-Kapt. von Werner. 1) Bemerkungen über einige Inseln der Samcagruppe und dea Hafen von Salmafata auf Upoluz 2) Bemerkungen über den vom 3. bis 9. März 1879 in dem südlichen Stillen Ozean beob- acbteten Drehsturm. Aus den Reis:berihten S. M. S. „Freya“, Korv.-Kapt. von Nostiß. Meise von Batavia bis zur Kapstadt vom Mai bis Juli 1879, Aus den Reiseberihten S. M. Kbt. „Wolf“, Korv.-Kapt. Bes. Bemerkungen über einige Häfen an der Ostküste von China. Eingäng? von meteorologischen Journalen bei der deutshen Seewarte im Monat April 1879. (Schluß. L-erichte von 6 Scwiffen ) Eingänge von meteorologishen Journalen bei der deutschen Seewarte im Monat Mai 1879. (Bericht von 4 Sciffen.) Die Hâfcn Ibo, Zanzibar, Mozambique, Delagoa-Bavy, Quili- mane und Macusa an der Ostküste von Afrika. (Mittheilung von der deutshen Seewarte ) Ueber einige Inseln und Riffe im süd- westlichen Theile des Stillen Ozeans. Cyklone an der Nordwest- füste von Australien vom 26. Februar bis 1. März 1878. Klima der Aucklands-Inseln. Temperaturmessungen zroischen den Küften von Ecuador und den Galápagus-Inseln und Bemerkungen über das Klim1 der lehteren. Das Zufrieren und Aufthauen der unteren Donau zwishen den Mündungen des Sereth und Pruth, Vergleichende Uebersiht der Witterung des Monats Juni 1879 in Nordamerika und Centraleuropa. (Mittheilung von der deutschen Seewarte.) Kleine hydrographische Notizen, Tabellen.

O ATA A M REA A E 1B

Berlin, den 1. November 1879.

Durch den gestern plöglih erfolgten Tod des Generals von Podbielski hat Se. Majestät der Kaiser und König einen treuen Diener uvd die Armee einen ihrer ausgezeichnetsten Generale verloren. Eugen Anton Theophil von Pod- bielsfi, am 17. Oktober 1814 im Schlosse zu Köpenick geboren, erhielt seine wissenschaftlihe und militärishe Vorbildung im Pädagogium zu Züllihau und auf der Ritterakademie zu Liegniß, trat am 1. Mai 1831 in das 1. Ulanen-Regiment ein und wurde am 9. Februar 1833 zum Seconde-Lieutenant ernannt. Bald darauf zum 4. Ulanen - Regiment verseßt, besuhte er 1836—1839 die allgemeine Kriegsschule. Nachdem er hierauf ein Jahr Dienste bei der Garde- Artillerie - Brigade gethan, avancirte ex am 30. Juni 1849 zum Rittmeister und fungirte dann viele Jahre hindur als Adjutant der 5. Kavallerie: Brigade, dann der 9. Division, der 6. Division und des II1. Armee-Corps in Frank- furt a. O., bis er am 21. April 1855 als Major in den Generalstab verseßt wurde. Am 12. Januar 1858 zum Com- mandeur des 12, Husaren-Regiments ernannt, wurde derselbe bald darauf zum Oberst-Lieutenant und Oberst be- fördert. Am 17. März 1863 wurde er zum Comman- deur der 16, Kavallerie-Brigade und am 19, Dezember 1863 zum ODber-Quartiermeister der nach Schleswig-Holstein ent- jandten Armee ernannt. Nach beendetem Feldzuge ver- D C as Cie (Des Slaves de Truppen in den Elbherzogthümern, wurde am 18. Juni 1865 zum General - Major befördert, und am 9. März 1866 als Direktor des Allgemeinen Kriegs - Departements

in das Kriegs-Ministerium berufen, aus welcher Stellung er während des Feldzugs von 1866 vorübergehend abkommandirt wurde, um wiederum als General-Quartiermeister der Armee zu fungiren. Am 22. März 1868 zum General-Lieutenant be- fördert, wurde er am 20. Juli 1870 zum General- Quartiermeister der Armee ernannt und machte als solcher den Feldzug in Frankreih mit. Jm Februar 1872 erfolgte seine Ernennung zum General - Fnspecteur der Artillerie, in welcher Stellung er in treuer Pflichterfüllung bis an sein Ende verblieben ist. Am 2. September 1873 wurde von Podbielski zum General der Kavallerie ernannt.

Durch verschiedene Ankäufe hat das Kunstgewerbe- Museum zu Berlin neuerdings seine reihhaltige Sammlung von Erzeugnissen der nationalen Hausindustrie (auf deren historische wie praktis{ch-kunstgewerblihe Bedeutung die allgemeine Yusmerksamkeit zuerst dur die Pariser und dann noch mehr durch die Wiener Weltausstellung hingelenkt wurde) um eine Anzahl be- merkenswerther Stücke vermehrt, unter denen eine kleine Kollektion von Gefäßen bos nischen Ursprungs in erster Linie steht. Das stattlichste derselben, ein großer, mit \hwarzgefärbten Gravirungen verzierter Dekel- krug aus verzinntem Kupfer, zeigt ein in horizontalen Streifen angeord- netes, zwar primitives, aber gerade in seiner Einfachheit desto stylgemäßeres und für mannigfache Zwecke direkt verwendbares Flachornament, das ebenso wie die Form verschiedener, theils mit eingepreßten, theils mit roh auf den gelben Thon aufgemalten Verzierungen versehener íIrdengeschirre die in den Donauländern noech heut nicht erstorbene Nachwirkung antiker Gefäßbildnerei erkennen läßt. Aus dem be- nachbarten Bulgarien geselit sih hierzu ein mit eingepreßt:n ODr- namenten und mit einem Kranz aufgeseßter Rosetten verzierter, phantastish gestalteter sogenannter Verxirkrug mit einer trefflichen Glasur in kräftig getöntem Grün, während sih als deutshe „Bauern- majolika“ mehrere aus Holstein stammende Teller bezeichnen lassen, deren Ornamentirung theils “dzr in Heimberg bei Thun ein- heimischen Fabrikation verwandt ist, aus der sih unter der um- sichtigen künstlerishen Leitung Keler-Leuzingers in kuczer Feist ein blühender und geachteter Industriezweig entwickelt hat, theils aber, in einigen als Spezialität von Kellinghusen auftretenden Stücken, dur eine breit und kräftig behandelte und dekorativ höchst wirksame Bemalung excellirt, in deren eigenartiger Tonstimmung ein energisches Gelb vorherrsht. Von weiteren neuen Erwerbungen der kera- mischen Sammlung, die fich namentlich auf das Gebiet der Fayencemalerei erstrecken und in erster Reihe deutsche, und zwar meist alte Nürnberger, außerdem aber auch französische, niederlän- dische, sbwedische und englische, sowie ostasiatishe Arbeiten umfassen und dem Museum eine ansehnliche Reihe, zum Theil noch nicht vertretener Dekorationsarten zugeführt haben, möge u. A. neben zwei großen modernen englischen Vasen in Amphorengestalt aus dem Etablisse- ment von William de Morgan in London, die in dem metallisch s{chim- méerodea Roth und Olivengrün ihrer aus Thierfiguren und palmetten- artigen Ornamenten sih zusammenseßenden flotten Bemalung auf die Wiedergewinnung ciner alten, verlorenen Technik abzielen, eine Probe der bisher in der Sammlung vermißten Delffter Thonplasftië in der stehenden Figur eines mit Müßte und blaugemustertem langen Mantel bekleideten behäbigen Mannes genannt sein, von Por- zellanen ferner ein Paar werthvoller Meißener Vasen aus dec Mitte des vorigen Jahrhunderts, von deren dicht mit fla aufge- legten Vergißmeinnichtblüthen beseztem Fond sih Medzillons mit in zierlihster Miniaturmalerei auf Goldgrund ausgeführten Rococo- scenen in einer aus frei sih erhebenden Blumenranken gebil- deten Umrahmung abheben, sowie ein neues, mehr feltszmes als {nes Beispiel cinesischer Porzellanmalerei nach euro- päishem Muster: eine kleine Kanne mit dem ziemlich grotes? ge- rathenen Bilde eines auf dem Adler in Wolken thronenden, den VBlibstrahl fassenden Jupiter. Auch die Abtheilung der Glas- arbeiten hat endlich noch in einec Anzahl von Nacbildungen römischer Glasflashen verschiedener Form aus dem Museum zu Wiesbaden, in dencn der eigenthümliche Ton der Orydirung alten Glases meisterlich getroffen ist, sowie in einer Reibe von höchst interessanten Proben der fehr regsamen Glasfabrik von James Powell und Söhne in London, zu denen namentlich einige originelle gläserne Fliesen verschiedenartiger Technik zählen, eine schäßbare, für den Sndustriellen wie für das größere Publikum instruktive Bereicherung erfahren.

Der Evangelische Verein für kirchliche Zwedcke hielt am Freitag Abend in der Jakobikircbe sein 31. Iahresfest ab. Der Gesang des Reformationsliedes eröffnete dasselbe. Die Festpredigt hielt Prediger Laake im Anschluß an Römer 1, 16 Den Bericht erstattete der Vereinsprediger Hülle, Der Verein zählt zur Zeit 382 Mitglieder. Das Hospiz des Vereins bietet 40 Reisenden aus den gebildeten Ständen in 27 Zimmern, die Herberge zur Heimath 133 reisenden Handwerkern Unterkunft. Die Sonntagsschule versammelte im verflossenen Jahre dur{chschnitt- li 300 Kinder, die von 40 Lehrern und Lehrerinnen unterrichtet wurden. Dem Evangelischen Jünglingsverein gehören zur Zeit über 150 Mitglieder an; für das Wohl der Lehrbur schen sorgt der Lehr- burschenverein ; soziale und politische Fragen werden im Bürgerverein erörtert. Das seit Juli erscheinende Sonntagsblatt hat bereits 14 000 Abonnenten, darunter ca. 4000 in Berlin.

Die Sing-Akademie eröffnete die Reihe ibrer Abonnements- konzerte in diesem Winter gestern vor einem zahlreichen Auditorium, das den Saal bis auf den leßten Plaß gefüllt hatte, mit der Auffüh- rung von Haydns „Die Jahreszeiten“. Wie das stets bei den musikalishen Aufführungen dieses ältesten und größten Gesangvereins Berlins der Fall ist, war auch die gestrice Aufführung auf das Sorg- fältigste vorbereitet, und Dank der vortrefflichen Leitung des Herrn Pro- fessor Blumner kam das herrliche Werk in vollendeter Weisezu Gehör. Die Chöre zeichneten sich ebenso dur reine, sichere Intonation und Präzision wie dur die saubere kunstgerechte Ausführung der Einzeln- heiten aus. Ebenso warider Vortrag der Soli ein durchaus lobenswerther. Das Sopransolo sang Frl. Anna Ruediger, welche si durch ihre \{chönen Stimmnmiittel, wie durch die Kunsi ihres Gesanges schon oft- mals au derselben Stelle als tüchtige Konzert- uvd Oratoriensängerin bewährt hat, mit dem besten Erfolge. Die Baßsoli trug Hr. Kammersänger Bey, der fich im Konzertsaale niht weniger wie auf der Bühne durch den edeln markigen Klang seiner Stimme, wie durch kunstgebildeten Vortrag auszeichnet, in meisterhafter Weise vor. Auch die Tenorpartie hatte in Hrn. Domsänger Hauptitein einen würdigen Vertreter gefuncen, der die Schönheiten der Partie mit feinem Verständniß zur Erscheinung brachte. Nicht in demselben Grade, wie dem vokalen Theile der Aufführung, der im Einzelnen wie im Ganzen mustergultig zu nennen ist, kann man dem orchestralen Theile, welher von der Berliner Sinfoniekapelle ausgeführt wurde, volle Anerkennung spenden. Die Ein- säße waren nicht immer rein und exakt ; besonders einzelne Instrumente lichen es wiederholt an Reinheit in der JIntonation fehlen.

Redacteur: J. V.: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Vier Beilagen (eins{liezlich Börsen-Beilage),

Berlin:

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Statistische Nachrichten. j

An Hüttenprodukten wurden im preußischen Staate im Jahre 1878 nach der bereits erwähnten amtlichen Zusammenstellung (Berlin, Ernst u. Korn) gewonnen: Eisen auf 106 Wecken 31 361224 Ctr. im Werthe von 90490 827 M (2,89 # pro Ctr.) mit 12992 Arbeitern (12 431 männlichen, 561 weiblichen). Non dem Eisen waren 549 640 Ctr. = 3 127 383 #. (5,69 M4 pro Ctr.) Holzkohlenroheisen, 30 696 616 Ctr. = 86 980 226 M (2,83 4 pro Ctr.) Steinkohlen- und Koksroheisen, 114 968 Ctr. = 383 218 #4. (3,33 K pro Ctr.) Roheisen aus gemischtem, vegetabilischem und mineralischem Stoff. Zirk auf 33 Werken mit 6798 Arbeitern (5788 m. und 1010 w.) 1892 734 Ctr. = 31 697 347 M (16,75 M pro Ctr.). Blei: Blokblei auf 21 Werken 1500013 Ctr. = 24 217 018 Æ (16,14 6 pro Ctr.) und auf 8 Werken Bleiglätte 67185 Ctr. = 1033 503 A. (15,38 4 pro Ctr.); insgesammt wurden in den Bleihüttea 2205 Arbeiter (2186 m. und 19 w.) beschäftigt. Kupfer: Hammergares Block- und Rosettenkupfer auf 7 Hütten mit 1636 m. Arbeitern 181 463 Ctr. = 12 570 776 4. (70,27 „Æ pro Ctr.); Schwarzkupfer zum Verkauf auf 2 Hütten als Nebenprodukt 459,4 Ctr. = 48559 #4 (105,70 Æ pro Ctr.); Kupferstein auf 3 Hütten mit 47 Arbeitern (44 m., 3 w.) 4866 Ctr. = 96 506 4 (20,4 4 pro Ctr.). Silber, 20 Hütten, 496 m. Arbeiter, 257 573,72 Pfd. = 19333 575 M (75,6 4 pro Ctr.). Gold, 6 Werke, 463,64 Pfd. = 646 304 A (1393,98 4 pro Pfd.). Nictel, 3 Werle, 26 Arbeiter (23 m, 3 w), 1501 Cir. = 440000 M (293,14 M pro Ctr.). Blaufarbenprodukte, 1 Werk, 150 m. Arbeiter, 250 Ctr. = 325 000 4. (1300 Æ pro Ctr.). Cadmium, 7 Werke, 49,80 Ctr. = 28039 A (563 A pro Ctr.). Antimonmetall, 1 Werk, 16 m. Arbeiter (2490 Ctr. = 57412 M (236 4 yro Cte). Kupfermangan, 1 Werk, 2 m Arbeiter, 12 Ctr. = 2460 4 (205 #4 pro Ctr.). Arsenikalien, 4 Werke, 14 m. Arbeiter, 4186 Ctr. =— 56 484 4 (13,49 4. pro Ctr.). Schwefel, 4 Werke, 14572 Ctr. = 109955 A (7,55 H. pro Ctr). Englishe Sw efelsäure, 20Werke,1654Arbeiter, 1525 m., 129 w.), 1 347 884 Ctr. = 4127 048 4 (306 M pro Ctr.); rauchendes Vitriolöl, 2 Werke, 170 m. Arbeiter, 219 510 Ctr. = 997 550 # (4,54 #4 pro Ctr.). V itriol, Eisenvitriol, 7 Werke, 37 849 Ctr. = 102 461 M (2,71 6. pro Ctr.); Kupfervitciol, 3 Werke, 40 107 Ctr. = 695 243 A (17,33 4 pro Ctr.); Zinkvitriol, 2 Werke, 3677 Ctr. = 22 280 M (6,6 4 pro Ctr.); Farbenerden, 1 Werk, 600 Ctr. = 3000 M (5 M pro Ctr.).

Was inébesondere die Roheisenproduktion anbetrifft, so waren von den produzirten 549 640 Ctr. (3127383 M) Holz- kohlenroheisen: Masseln (Gänge) 283 844 Ctr. = 12 343 655 H (4,38 Æ pro Ctr) Gußwaaren erster Schmelzung: 5044 Ctr. (45 902 M = 9,10 4 pro Ctr.) Maschinentheile; 77950 Ctr., (666 929 A = 8,56 A. pro Ctr.) Poterie: 626 Ctr. (5070 4 = 8,10 4 pro Ctr.) Röhren; 902 Ctr. (9780 4 = 10,84 4M pro Ctr.) Hartgußwaaren ; 201 Ctr. (2890 46 = 14,38 4 pro Ctr.) getemperte Gußwaaren; 110 933 Ctr. (922094 A = 8,31 pro Ctr.) sonstige Gußwaaren I.Schmelzunz ; zusammen 195 656 Ctr. (1 652 6654 = 8,45 M pro Ctr); ferner 70140 Ctr. (231 063 A = 3,29 M pro Ctr.) Bruch- u::d Wascheisen Von den 30696 616 Ctr. (86980226 A = 2,83 M pro Ctr.) Steinkohlenroheisen waren 30452 571 Cir. (85881051 A = 2/82 Æ pro Ctr.) Masseln (Gänge), 192 706 Ctr. (974656 4 = 5,06 4 pro Ctr.) Gußwaaren I. Schmelzung und 51339 Ctr. (124519 # = 2,43 A. pro Ctr.) Bruch- und Wascheisen, An Roheisen bei Ver- wendung gemisch{chter (vegetabilisher und mineralischer) Brenn- ftoffe wurden 31 361 224 Ctr. (90490 827 4 = 2,89 4 pro Ctr. produzirt; davon waren 395 184 Ctr. (2685 581 M. = 6,80 M. pro Ctr.) Gußwaaren I. Scmelzung, 125 121 Ctr. (367078 M = 2,93 A pro Ctr.) Bruch- und Wascheisen und 30 840 919 Ctr. (87 438 168 M = 284 pro Ctr.) Masseln (Gänge).

An Gußwaaren zweiter Schmelzung wurden 5 543 803 Ctr: (47,0600 124 A = 8598 A pro Ctr.) hergestellt, davon 2 390 520 Ctr. (22010 505 A = 9,21 (A pro Ctr.) Maschinen- theile, 525 742: Gtr. (5219112 A = 993 M pro Ctr.) Poterie, 750431 - Ctr. (4308.08 A = 6,47 ## pro. Ctr.) MRöhren, 197 589 Ctr. (2 080054 Æ = 10,53 4. pro Ctr.) Hartgußwaaren, 30 216 Ctr. (591 509 4 = 19,58 4 pro Ctr.) getemperte und 1 649 305 Ctr. (12806 186 M = 7,76 M. pro Ctr.) sonstige Guß-

waaren.

Die Fabrikation von Scchweißeisen Stahl) betrug 22 463 432 Ctr. (99 407 027 M = 4,43 M pro Ctr.) und an Fabrikaten 1 146 233 Ctr. (6 261 179 A = 5,46 M pro

(Schmiedeeisen und

Erste Beilage | zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger. S

Berlin, Sonnabend, den 1. November

Gtr.) Rohlupyen und Robschienen zum Verkauf, 2070 Ctr. (16 400 4 = 7,92 M) Cementstahl zum Verkauf; von fertigen Fabrikaten 399 615 Ctr. (1946170 # = 6,29 4 pro Ctr.) Eisenbahn- schienen, 230246 Ctr. (1513052 M = 6,57 M. pro Ctr.) Schienen- befestigungstheile, 4067 Ctr. (33 680 4. = 8,28 A pro Cir) Eisenbahn- achsen, 106 654 Ctr. (1 006 047 M = 9,43 4 pro Ctr.) Eisenbahn- räder, 92921 Ctr. (756 736 Æ = 8,14 Æ pro Ctr.) Radreifen, 1 124240 Ctr. (7107446 A = 6,32 4. pro Ctr.) eisernen Bahn- \{wellen, 23 061 Ctr. (180172 4 = 7,81 4 pro Ctr.) Schwellen- befestigungstheile, 5222 942 Ctr. (31 697 657 A = 6,05 Æ pro Ctr.) gewöhnliches Handelseisen, 1665 450 Ctr. (11253 198 A = 6,76 pro Ctr.) Feineisen, 791 311 Ctr. (5163157 4A = 6,52 M pro Ctr.) grobes Baueisen, 1 265 980 Ctr. (8 894 705 4 = 7,03 M. pro Ctr.) Profileisen zu Brücken 2c., 505 902 Ctr. (5504 219 4A = 10,88 M. pro Ctr.) andere Schmiedestücke, 30 621 Ctr. (514 359 M. = 16,80 Æ pro Ctr.) Maschinentheile, 1480 348 Ctr. (13 170 719 4 = 8,90 4 pro Ctr.) Platten und Kesselblehe über 5 min dick, 606359 Ctr. (5 537525 # = 9,13 M. yro Ctr.) Schwarzblech und Platten über 1—5 mm did, 655 385 Ctr. (6 414 445 M = 9,79 M. pro Ctr.) Feinblech bis 1 mm dick; 159 106 Ctr. (3347 505 A = 21,04 6. pro Ctr.) Weißblech; 3375736 Ctr. (24369386 A = 7,22 4 pro Ctr.) Draht; 85 798 Ctr. (1021 527 M = 11,91 M pro Ctr.) Röhren; 618 680 Ctr. (5059734 # = 8,18 4. pro Ctr.) andere verkäuflihe Eisensorten; zusammen an fertigen Fabri- faten 18 354421 Ctr. (134491 439 = 7,33 Æ pro Cir.) und im Ganzen an Fabrikaten 19 502 724 Ctr. (141 769018 A = 7,22 M pro Ctr.).

An Flußeisen sind 10 600 705 Ctr. (56 705 966 M = 5,35 M pro Ctr.) dargestellt worden, und daraus an fertigen Fabrikaten zum Verkauf 9 145 564 Ctr. (102315555 A = 11,19 A pro Ctr.), nämlich 1390 Ctr. (6600 4 = 4,73 4. pro Ctr.) Rohstahlluppen und Rohschienen, 103 176 Ctr. (1 706 131 A = 16,53 4 pro Ctr.) Tiegelguß stahl, 7 159 067 Ctr. (48 €96 932 46 = 6,83 M4 pro Ctr.) Eisenbahnschienen, 110074 Ctr. (730041 (A = 6,63 A. pro Ctr.) Schienenbefestigungstheile, 186 068 Ctr. (1824547 A = 9,81 M. pro Ctr.) Eisenbahnachsen, 426 469 Ctr. (4789 479 M. = 11,23 M. pro Ctr.) Eisenbahnräder, 404 562 Ctr. (3 764249 A = 9,30 M pro Ctr.) Radreifen, 111 152 Ctr. (990552 A = 8,91 A pro Ctr.) gewöhnliches Handelseisen, 2122 Ctr. (25234 Ctr. = 11,89 M pro Ctr.) Feineisen, 1443 Ctr. ce 09 E = 1103 K pro Ctr.) Profileisen zu Brücken, Eisenbahnwagen, Schiffen u. \. w. ; 40 602 Ctr. (971308 M. = 23,92 A pro Ctr.) Mascinen- theile; 201011 Cir. (33164543 # = 165 # pro Ctr.) Geschüße und Geschosse; 2930 Ctr. (63046 M = 21,52 #4 pro Ctr.) Werkzeuge; 125 279 Ctr. (680210 ÆA = 5,43 4 pro Ctr.) Stahlblöcke (Ingots) und Brammenz; 12269 Ctr. (288 902 #4 = 23,54 A. pro Ctr.) Platten und Bleche über 5 wm dick; 20 439 Ctr. (352 683 M = 17,26 Æ pro Ctr.) dgl. 1—5 mm did; 2434 Ctr. (63 860 A = 26,24 pro Ctr.) Feinblech bis 1 mm dick; 9869 Cir, (96600 A = 9,02 pro Cle) ODrabtz 3297742 Gir. (5 596 723 M. = 16,97 F. pro Ctr.) andere verkäuflihe Eisen- sorten; im Ganzen sind 9 250 130 Ctr. (104 028 286 MÆA = 11,25 M pro Ctr.) verkäufliches Flußeisen dargestellt worden.

Gewerbe und Fandel.

Cine Bekanntmachung der Königlih norwegischen Regierung vom 26. September d. J. seßt in Abändekung der Bekanntmächung vom 11. desselben Monats *) die bis dabin bestandenen, unter dem 6. Dezember v. J. erlassenen Verkehrsbes{chränkungen wieder in Kraft. Danach ist die Einfuhr nastehender Gegenstände aus deut- schen Häfen nach Norwegen verboten:

1) von Hornvieh (Großvieh), Schafen, Ziegen und andern wieder-

__ fTäuenden Thieren, sowie Schweinen,

2) von rohen Theilen dieser Thiere, sowie unzubereiteten O und Häuten (mit Einshluß von getrockneten und gesalzenen Häuten), unzubereiteten Haaren, Borsten, Wolle, Horn, Klauen und Knochen, ungesalzenem oder unzubereitetem Fleisch und Spedck und ungeshmolzenem Talg,

3) von Futter, wie z. B. Gras, Heu, Stroh und

4) gebrautten Viehitallgeräthschaften.

Häute, Horn und Wolle unterliegen diesem Verbote dann nicht, wenn nachgewiesen wird, daß sie, von überseeischen Ländern kommend, nur einen deutschen Hafen berührt haben,

*) cf. Nr. 230 des „Reich8-Anz.* de 1879.

7D.

Eine Versammlung der Koh lenindustriellen, welhe am 29, Oktober in Dortmund tagte, hat eine Reduktion der Kohleun- förderung beshlossen. Die Beschlüsse lauten : 1) Auf sämmtlichen im Ober-Bergamtsbezirk Dortmund belegenen Steinkohlenzechen der Kontrahenten sollen während des Jahres 1880 nur 95 °% des auf jedem Werke im Jahre 1879 geförderten Quantums gefördert werden. 2) Jedoch können die Kontrahenten bei Unterzeichnung dieses und beziehentlich in ihrer Beitrittserklärung bestimmen, daß ihrer Reduktion anstatt der 1879er Förderung der Jahres- Dur(hschnitt der vier Jahre 1876 bis 1879 inkl. zu Grunde gelegt werden. 3) Jede in diesen Vertrag eingegangene Zeche (mit den Ausnahmen ad 4 und 5) verfällt in eine Konventionalstrafe von 10 M für je 100 Ctr. Kohlen, welche sie im Jahre 1880 über das nach Obigem zulässige Quantum hinaus fördern möchte. 4) Die seit 1870 eins{ließlich entstandenen und noch in der Entwickelung be- griffenen Tiefvau-Anlagen haben einerseits das Recht, ihre Förderung Lis zu 7500 Ctr. pro Tag zu steigern, verpflichten sh aber anderer- seits, 10 # für je 100 Ctr., welche sie im Jahre 1880 über 7500 Ctr. pro Tag hinaus fördern möchten, zu zahlen. 5) Die- jenigen Zechen, welhe im Jahre 1879 weniger als eine Million Centner gefördert haben, zahlen je 10 Æ Konventionalstrafe blos für je 100 Ctr., die sie im Jahre 1880 über {enes Quantum hinaus fördern möchten. Zechen, welche Eigenthum von Walzwerken oder Hüttenwerken sind, haben nur denjenigen Tkeil hrer Förderung um Ó 9/0 zu reduziren, der pro 1879 zum Absag gebracht worden ist. Maßgebend sind dabei die Absatregister. Maßgebend bei der Be- rechnung find die Steuerdeklzrationen. Die Konventionalstrafen werden unter die Kontrahenten vertheilt. Dieser Vertrag foll erst bindend sein, wenn so viele Zechen des Ober-Bergamtsbezirk Dort- mund beitreten, daß mindestens 90 %/% des Förderung8quantums pro 1879 den Vertrag eingeht. Der Schlußtermin des Beitritts wird auf den 15, November c. festgeseßt. Anwesend waren Vertreter von mehr als 90/9 der Gesammtförderung im Ober-Bergamtsbezirk.

Deutscher Ziegler- Kalender für das Jahr 1880 herausgegeben von der Redaktion der deutschen Töpfer- und Ziegler- Zeitung, im Verlage der Expedition der deutschen Töpfer- und Ziegler- Zeitung (W.G. Knapp), Halle a.d.S. Preis in Leder 3 4. 25 S, in Leinwand 3 H Die sreundlihe Aufnahme, welcher den ersten Jahr- gängen dieses Kalenders zu Theil geworden ist, veranlaßt die Heraus- geber, das Unternehmen von jeßt ab jährlich fortzusegen. Der Ziegler-Kalender bringt alle Regeln, Erfahrungen und Tabellen, welhe den Ziegeleitreibenden unentbehrli&+ und sonst nur bei Durchsiht der ganzen Literatur zugänglich sind. Außer einem vollständigen Kalendarium und Notizbuh für das Jahr 1880, enthält der nächste Jahrgang: 1) Tabellen (Maß-, Gewichts-, Münz-), Löhnungstabellen, 2) Ausmessung einiger Flächen und Körper, 3) Festigkeit verschiedener Materialien, 4) die Ziegelfabrikation: a. die Formung der Ziegel, b, das Trocknen der Ziegel, c. das Brennen der Ziegel, 5) das Anfeuern und der Betrieb des Hoffmannschen Ringofens, 6) Beschreibung des Orsatschen Apparates und Instruk- tion zum Gebrauch desselben, 7) der Zugmefser, 8) Fabrikation der Dachsteine, Drainröhren, Verblender, Formsteine u. st. w, 9) Dampf- kessel und Dawpfmaschinen ; 10) Wasserhebemaschinen.

Nürnberg, 29, Oktober. (Hopfenmarktberiht von Leo- pold Held, Hopfenkommissionsgeshäft. Am Hopfenmatkte ist die Stimmung unverändert flau und die Preise weihen täglih. Alle Sorten ohne Ausnahme werden hierbei *in Mitleidenschaft gezozen. Der Umsay erreicht fortwährend auch nit annähernd die Zufuhr, das Angebot wird deshalb mit jedem Markttage größer. Die Frage umfaßt zwar alle Qualitäten, allein die offerirten Preise werden Seitens der Käufer nah erfolgtem Nachgeben einiger Eigner sofort wieder niedriger gestellt, so daß si kein ansehnlicheres Geschäft ent- wickeln kann. Die Expcrteure kaufen sehr langsam, und die Kund- sc{aftshändler decken wie bisher nur den allernöthigsten Bedarf. Für die nächsten Tage erwartet man hier noch kein lebhaftes Geschäft. Die Notirungen lauten: Marktwaare gering 105—125 #, mittel 125—135 #Æ, prima 140—150 4; Gebirgshopfen 160—170 M, Hallertauer mittel 150—1604, prima 175—185 4; Hallertauer Siegelgut (Au, Wolnzach) mittel 170—180 4, prima 200—220 Æ ; Spalter Land, leichtere Lagen, 200—230 #&; Württemberger mittel 140—160 #, prima 170—180 ; Badischer mittel 130— 150 e ; Polnischer gering 120—130 4, mittel 140—150 #, prima 165—175 #Æ; Altmärker 90—110 4; Elsäfser gering 110—120 #, mittel 125—145 #Æ, prima 160—170 #4; Ober-Oesterreicher 125 —135 #; Lothringer 120—130 #4; Belgische 90—105 4 Die Notirungen sind theilweise nominell.

@ T 7 Deffentlicher Auzeiger. 7 Inserate für den Deutschen Reichs- u. Kgl. Preuß. } 1 ge +4 Suiséraie nebmen vit vie Éllcinliil Dies vis

Staats-Anzeiger, das Central-Handelsregister und das Postblatt nimmt an: die Königliche Expedition des Deutschen Reichs-Äuzeigers und Königlich Preußishen Staats-Anzeigers :

Berlin, S. N. Wilhelm-Straße Nr. 832.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[10376] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Carl Wilhelm Strohm, ledigen Kaufmaun von Herrenalb, Württemberg, welcher flüchtig ist, ist die Unter- suchungshaft durch Beschluß der Strafkammer des bat K. Landgerichts in Tübingen, wodurch zuglei das | Hauptverfahren gegen ihn wegen gewerbs8mäßiger Wilderei, St. G. B. 8 hängt. Es wird ersucht, denselben festzunehmen und in das Amts3gerichtsgefängniß zu Neuenburg

abzuliefern.

Beschrcibung. Alter: ca. 21 Jahre, Größe: 1,65—1,70 m, Statur: s{lank, Haare: dunkel- blond, Stirn: \{mal, Bart: keiner, Augenbrauen:

blond, Nase: gerade, ziemlih lang, Zähne: gut,

Es wird um Mittheilung des Aufenthaltsorts des am 2. Mai 1857 zu Kößliß hiesigen Kreises geborenen Militärpflihtigen Franz Moritz Hoff- maun gebeten, da fich derselbe noch keiner Ersatz- behörde gestellt und daber Entscheidung über sein Militärverhältniß erhalten Weißenfels, den 29. Oktober 1879. Königliche Landrath. von Richter.

294, eröffnet wurde, ver- Aa lt! TrleBhung, Der binter den Ar- beiter Johann Friedr wegen Diebstahls in den Akten V. R. II. 108 de 1879 unter dem 14. Oktober d. J. erlassene Steck- brief wird hierdurch zurückgenommen. 29. Oktober 1879, Untersuchunkgsrichter.

1, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachea. 5, Industrielle Etablissements, Fabriken

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u, dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4, Verloogung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. von öffentlichen Papieren.

und Grosshandel.

. Literarische Anzeigen, 8, Theater-Anzeigen. . Familien-Nachrichten. /

150 é. veranlagt.

noch keine endgültige und besondere Kaufbedingungen

Der | Bureau einzusehen.

Wilhelm Schmidt

kflufion melden.

Berlin, den Beelitz, den 24. Oktober 1879.

Königl. Landgeriht 1. Der

Rinne.

Gesiht : \{chmal, länglich, proportionirt, Gesichts- farbe: etwas blaß, Sprache: Oer Dialekt, A anständig, Besondere Kennzeichen: eine. Neneuburg, den 30. Oktober 1879, Königliches Württemberg. Amt: gericht. Wächter, A.-R.

behör foll

Juergens, Sophie, geb. Winterberg, Han- delsfran, von Gotha hat eine ihr wegen Gewerbe- fontravention zuerkannte Geldstrafe zu zahlen. Die Polizeibehörden werden um gefällige Mittheilurg ihres derzeitigen Aufenthaltsortes ersudî,

Tenneberg, den 24, Oktober 1879,

Herzogl. Os: U ed.

gen Su

Subhastationen, Aufgebote, Vor: ladungen n. dergl.

[10275] Subhastations-Pateut.

Das dem Kaufmaun Ernft Pudert gehörige, in Beelitz belegene, im Grundbuch von Beeliß Bd. XVI. Blatt 392 verzeihnete Hausgrundftück nebst Zu-

den 13, Januar 1880, Vormittags 10 Uhr, an Meiiger Gerichtsftelle im Wege der nothwendi- Subhastation öffentli an den Meistbietenden

versteigert und demnächst das Urtheil über die Er- theilung des Zuschlags

den 15. Januar 1880, Vormittags 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle verkündet werden.

Das zu versteigernde Grundstück ist 13 Ar groß und mit Häusern bebaut.

[10281]

wider

wegen

Bullen\ciff angeordnet.

Leßtere sind zur Ge-

6, Verschiedene Bekanntmachungen.

bäudesteuer mit einem jährlihen Nußungswerth von

Auszug aus der Steuerrolle, und Abschrift des Grundbuchblatts, ingleichen etwaige Abschätßzungen, andere das Grundstück betreffende Nachweisungen find in unserm

Alle Diejenigen, welhe Eigenthum oder ander- weite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintra- gung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht ein- getragene Realrechte geltend zu machen haben, wer- den aufgefordert, dieselben zur Vermeidung der Prä- spätestens im Versteigerungstermine anzu-

Königliches Amtsgericht. S Der Subhastatious-Richter.

Verkaufsanzeige und Aufgebot. der Firma C. R Sliemnivork: Gläubigerin,

den Schiffer Friedrich Fuhrmann daselbst, Schuldner S Forderung,

wird in Gemäßheit des §, 755 d. G. P. D. die Zwangs8vollstreckung in das, dem Schuldner gehörige, auf dem Schiffshelgen zu Oberndorf lagernde,

Zugleich wird Termin zum öffentlihen meist- bietenden Verkaufe des obengenannten Bullenschiffs in hiesiger Gerichtsstube anberaumt auf

„JFuvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haascustein

& Bogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte,

Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren Anunonuecen-Bureans,

| In der Börsen- beilage. K K

Dicnstag, den 16. Dezember d. J. Morgens 10 Uhr, wozu solvente Kaufliebhaber damit eingeladen werden. Alle Diejenigen, welche an dem genannten Bullen- \chiffe Gigenthums- oder sonstige dingliche Rechte irgendwelcher Urt, insbesondere Pfandrechte zu haben vermeineu, werden aufgefordert, ihre desfallsigen Rechte spätestens im Verkaufstermine anzumelden und naczuweisen, widrigenfalls sie auf Antrag mit \folchen Rechten im Verhältniß zum neuen Erwerber des Bullenschiffs ausgeschlossen werden. Neuhaus a. d. O., den 24. Oktober 1879, Königliches Amtsgericht. Gülle.

[10355] Jn der Klagesache

der Auna Unterstein, ohne Stand, Ehefrau des

Federhändlers Wolfgang Maier, zu Berncastel 2 wohnhaft,

Klägerin,

gegen

ihren genannten Ehemann Wolfgang Maier,

Federhändler, zu Berncastel wohnhaft, Verklagten, ;

wegen Gütertrennung

hat die II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Trier Verhandlungstermin auf Dounerstag, den 18, DEZERIBEE 1879, Vormittags 9 Uhr, anbe-

raumt. l. 9. | “Frier, den 30. Oktober 1879, Gerichtsschreiberei des Königlichen Landgerichts.

Oppermann.