1879 / 297 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 18 Dec 1879 18:00:01 GMT) scan diff

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935 962 MÆ. (+- 36 336 M). Hannover- Altenbeken inc). Weetzen-Hasts u, Grauhof-Hameln-Löhne, Im Novbr, 1879 493 194 M (— 12 839 M), bis ult, Novbr. 5 008 840 M (— 304 582 6). Vienenburg-Graubhof, | Im Novbr. 1879 20 008 ÆA (— 377 M), bis ult. Novbr. 206 977 M, (— 20395 A). Sangershausen-Artern. Im Novbr, 1879 12 359 bis ult, Novbr. 1879 26 980 Saal-Elsoenbahn. Im Novemher 1879 45 961 A (+ 1199 M), Halle-Soran-Gubener Eisenbahn. Im Novhr. 1879 529 549 (+ 75051 6), bis ult. Novbr. 1879 5 521 174 M (+ 304960 A).

836 436 M. (+ 71190 M), seit 1. Januar 4+ 230 776 M Vor- pommersche Zweigbahn, Im Novbr. cr. 185 550 6. (— 7683 A), seit 1, Januar 86 211 Angermünde-Schwedter“Bahn. Im Novbr. | er, 8168 M (— 1256 M), seit 1. Januar 3201 M |

New=-YerkK, 16. Dezember, (W. T. B.) Waarenbericht, Baumwolle in New-York 12%, do. in New-Orleans 114. Petroleum in New-York 88, do. in Philadelphia 814, rohes Petroleum 74, do. Pipe E E 1D. 17-0. Mehl 6 D. 00 C. Rother Winterweizen 00 O Mals (old | 4 ä mixed) 57 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 87. Kaffee (Rio-) | / E S, A, e e ( 2 E 20e A

16%, Schmalz (Marke Wilcox) 83, do, Fairbanks 8%, Speck (sbort | \

clear) 7% C. Getreidefracht 5, Magdeburg - Halberstädter Elsenbahn, Hanptbahn. Im Novbr, 1879 2884296 M (4+ 4101 M), bis ultimo

Novbr. 1879 30055034 6 (— 589204 A). Uelzen-Langwedel.

Deutscher Reichs-Anzeiger

und

T T A1 0101121011 (1 45

___ Periln-Steltiner Elsenbahn, Stammbahn,

Im Novbr. cr, ! Im Novbr.

1879 88819 (+ 132 M),

bis ult. NVNovbr.

Theater. Königliche Schauspicle, Donnerstag : Opernhaus. 262. Vorsteluna. JZessonda. Oper in 3 Abtheilungen von E. Gehe mit Tanz. Musik von L. Spohr. (Fr. Mallinger, Frl. Lebmann, Hr. Fricke, Hr. Ernst, Hr. Bet.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 250, Vorstellung. Die Schau- spieler ces Kaisers. Drama in 4 Aufzügen von Karl Wartenburg. In Scene geseßt vom Direktor Dee. Vorher: Maidenspeech. Eine Plauderei von Ioseph Grünstein. Anfang 7 Uhr. |

Freitag: Opernhaus. 263. Vorstellung. Fidelio, Oper in 2 Abtheilungen nach dem Französischen von F. Treitschke. Musik von L. van Beethoven. (Frl. Brandt, Hr. Beß, Hr. Niemann, Hr. Fricke.) Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 251. Vorstellung. Zum ersten Male wiederholt: Der Freund des Fürsten. Lust- spiel in 4 Akten von Ernft Wichert. (Madame d’Etville: Fr. Marie Niemann-Seebach, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Donnerstag: Zum 45. M. Wohltbätige Frauen.

Fictoria-Theater, Direktion: Emil Hahn. Donnerstag: Zum unwiderruflich leßten (230.) Male: Die Kinder des Kapitän Grant, Großes Aus attungsstück mit Ballet in 12 Bildern. (Kleine Preise: Parquet 2 M. 50 », Gallerie 50 -§.)

Freitag und Sonnabend wegen der schwierigen \cenishen Vorbereitung zu dem großen Ausstattungs-

stück: Die lehten Tage von Pompeji geschlossen. !

ersten Male: Die lezten Tage von Pompeji. Großes Ausfstattunas\stück von Carl Ludwig, mit Ballets von Bruë. Muüik von NRaida. Dekorationen von Lüttkemeyer in Coburg. Mafschinerien von Geißler. Kostüme von Happel. Requisiten nah pompejanischen Originalen

Sonntag: Zum

Wilhelm Laue (Berlin). Verw. Frau Sani-

| v. d. Lancken (Halle). Hr. General-Lieutenant ¿. D. Alexander v. Lehwaldt (Königsberg i. Pr.).

Subhaftationen, Æufgebote, Vor- ladungen n. dergl.

118792) Offfentlic)e Zustellung.

Der zum Armenrechte admittirte, zu Westerode bei Vebra wehnende Bahnwärter Jacob Brehm, als geseßlicher Vertreter seines minorennen Sohnes Jusius Brehm, vertreten durh den Rechtsanwalt Fuébahn, klagt gegen den Friedrich Koester, Bau- unternehmer, früher zu Differsen, Bürgermeisterei Boas, jeßt ohne b¿kannten Wohn- und Aufenthalts- ort, wegen Entschädigung, mit dem Antrage auf kostenfällige Verurtheilung d.8 Verklagten zur Zahlung von sechttausend Mark nebst Zinsen zu 59/0 seit dem Tage der Klage, und ladet den Be- agten zur mündlicen Verhandlung des Rechts- streits vor die I, . Civilfammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf den

7, April 1880, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu besteller.

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Aus,ug der Klage bekannt gemacht.

Steinhäuser,

Serichts\{reibcr des Königlichen Landgerichts.

| [13741] Oceffentliché Zustellung.

In dem Rangordnungsverfahren, welches der Rechtsanwalt Neuhaus in Elberfeld Namens des Rentners Louis Frowein junior daselbst in seiner Eigenschaft als Vormund seiner minterjährigen Kinder Emilie Julie und Clara Mathilde Frowein über den Staigpreis der am 2. April c. gegen 1) den Knopfmacher Carl August Ganz, 2) den Ludwig Albert Ganz und 3) den Rechtsanwalt

des Königl. Museums und anderen Vorlagen. Ju Scene geseßt von Emil Hahn. j

Residenz-Theater, Art. Direkter O. v. | Scbimmelpfennig. Donnerstag: Freund Frit, ; Ländlibes Charaktergemäide in 3 Akten von Erk- | manneChatrian. | |

Arolls Theater. Direkticn: Engei-Lebrun, ! Donnerstag: Große Weihnachts - Ausstellung | „Für Jung und Alt“. (Das Nähere in den !

Alphons Schmiß als Syndik d.s8 Falliments des Ludwig Albert Ganz subhastirten Immobilien hbe- treibt, wird dem Mitsubhastaten Posamentier Ludwig Albert Ganz, früher in Elberfeld, jetzt ohne „bekannten Wohn- und Aufenthaltsort, hier- dur angezeigt, daß der Richter - Kommissar Herr Landrichter Merlo, den vorläufigen Vertheilungs- plan aufgestellt hat. Derselbe wird zugleich auf- gefordert, von diesem auf der Gerichts\chreiberei des hiesigen Königlichen Landgerichts hinterlegten Plane Einsicht zu nehmen und daselbst etwaige Einwen- dungen dagegen binnen Monatsfrist zum Proto-

Abendprogramms und im Führer durch die Weihnachts- j kolle des Herrn Richter-Kommissars anzumelden.

auéstelung.) Im Theater: l Phantastische Posse mit Gesang und Tanz in 3 Akten

und 8 Bildern. Vor der Vorstellung: Groß:s Con- } cert im Königssaal; vor, während und nach der Vor- ! ftellung: Concert der Tyroler im Tunnel. Eröffnung j der Aué stellung und Anfang der Concerte 54 Uhr, i der Vorstellung 7 Uhr. :

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Krolls Etablissement. Vorläufige Anzeige.

Mittwcckch, den 31. d. M. (Sylvester): Grand bal mazqué et paré. Bestellungen für ge- \{lossene Logen und Zimmer werden schon jeßt an der Kasse des Etablißt\ements entgegengenommmen.

National-Theater. Dircktion C. F. van Hell. Donnerstag: Hanswurst. Wallensteins Lager. Swanhild.

Germania - Theater, Freitag: Zum 275. vorleßten Male: So sind sie Alle. Posse mit Ge- sang und Tanz in 3 Akten von W. Mannstädt u. A. Weller.

Sonnabend: Zum 6. Male: Landolin nach Berth. Auerbach.

Belle - Alliance - ‘heater. Donnerstag: Gastspiel des Hrn. O. Fiedler vom Stadttheater zu Breslau. Z. 13. Male. Mit neuen lebenden Bildern. Der RNattenfänger von Hameln. Phantastisches Volksftück mit Gesang in 12 Bildern von C. A. Görner. Musik ron E. Catenhusen. Sämmtliche Dekorationen, Kostüme, Requisiten sind reu. Die elektrische Beleuchtung durc) die Königlichen Theater- Feuerwerker Herren Behrendt und Sohn. Anfang 7 Uhr. I. Parquett 1 A 50 9 (hintere Reihen) 1 M, II, Parquet urd Balkon 75 S, Logen 2 rey. 3 M U. \. 1.

Freitag u. folgende Tage: von Hameln,

Der RNattenfängçcr

Circus Renz, Markthallen Carlstraße.

Donnerstag, Abends 7 Uhr: Vorstellung. Auf- treten der Miß Dare. Zum 1. Male: Ein hippologishes Tableau, dargestellt von Hrn. Fr. Renz mit 7 Arabera und 2 Ponny. Freitag: Vorstellung. Ernst Renz, Dircktor.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Therese Haase mit Hrn. Kreis- physikus Dr, Barnick (Lönning in S{leswig). Frl. Jenny Axmann mit Hen. Apotheker Friedrih Pôwe (Magdeburg).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Premier-Lieutenant Paul v. Hoepfner (Potsdam). Eine Tochter: Hrn. Hauptmann Cuno v. Arnim L eus), Hrn. Stadtbaurath Goedick2 (Halberstadt.) Hrn. Oekonomierath Jaenisch (Kritschen). Hrn. Major a. D. v. Langenn-Steinkeller (Lissa in Schles.). Hrn. Premier-Lieutenant Nitschke

(Berlin). Hütten-Inspektor Richard Wach-

Gestorben: Hr. ler (Gleiwiß). Hr. Dber-P:st-Kommissarius

„Liebeszauber.“

Elberfeld, den 13, Dezember 1879. Der Gerictsschreiber. Jansen.

[13740] Kaiserlidbes Landgericht Straßburg. Oeffentliche Zustellung mit Ladung. In Sachen

' der Franziska Clauß, wohnhaft zu Friedolsheim,

Ehefrau des daselbst wohnhaft gewesenen, jeßt ohne bekannten Aufenthaltsort abwesenden Denis RNóos, Klägerin, vertreten durch Rechtsanwalt Kauffmann,

gegen

ihren genannten Ebemann, Verklagten, wegen : i Gütertrennung, ist zur mündlichen Verhandlung über den Antrag der Klägerin:

Geruhe Kaiserliches Landgericht, die Güter-

trennung zwischen den Eheleuten Roos-Clauß

auszuspr: cen, einen Notar mit der ÎInventari-

firung und Theilung zu beauftragen, Richter-

Kommissar zu bestellen und dem Beklagten die

Kosten zur Last zu legen, Termin bestimmt auf:

Dienstag, den 24. Februar 1880,

: Morgens 10 Uhr.

in der öffentliben Sizung des Kaiserlichen

Landgerichts zu Straßburg, 1. Civilkammer, wozu der Beklagte mit der Aufforderung hiermit öffentlich gcladen wird, einen bei dem genannten Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt zu bestellen.

Straßburg, den 11. Dezember 1879. Der Landgerichts-Sekretär. Rittmann.

A Aufgebot. _Das nachstehend bezeichnete Hypotheken-Dokument ist angeblich verloren gegangen.

Der Kaufvertrag de dato Halle, den 14. März 1860 nebst Hypothekenbuht-Auszug vom 22. Mai 1861 als Hypotheken-Dokument über 2666 Thlr. 20 Sgr. für den Kossath Heinrich Wilhelm Drescher in Nietleben auf den dem Adolf Christian Rammel zugehörigen, Bd. 11. Bl, 75 des Grundbuchs von Nietleben Abth. 111, Nr. 8 verzeichneten Grund- stücken, eingetragen am 22. Mai 1861; die Schuld besteht noch.

Es werden alle Diejenigen, welhe als Eigen- thümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs- inhaber Ansprüche auf die obenbezeihneten Doku- mente zu machen haben, hierdurch aufgefordert, die- selben bei dem unterzeichneten Geuicht binnen drei Monaten von dem ersten Erscheinen dieser Bekannt- machung ab, spätestens aber in dem auf

den 5. April 1880, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle, Zimmer Nr. 36, vor Herrn Landgerichts Rath Pfißner anberaumten Ter- mine anzumelden, widrigenfalls dies Dokument für amortisirt erklärt wird.

Halle a. S., den 30. November 1879,

Königliches Landgericht, TV. Civilkammer.

[13730] Bekauntmachung.

In Sachen des Partikuliers Wachs- muth Namens seiner Ehefrau Johanne, geb. Brackebush, zu Braunschweig, Klägers, gegen

tätsrath Schüß (Elbing). Hr. Lieutenant Carl“

Neuanbauer Wilhelm Steinwahs und dessen Ehefrau Henriette, geb, Dernedde, zu Bodenftein, Beklagte, wegen Hypothekkapitalien sammt Zinsen wird, nac- dem auf Antrag des Klägers die Beschlagnahme des dem Beklagien gehörigen, sub Nr. ass, 44 zu Boden- stein belegenen Anbauerwesens sammt Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 13. v. Mts. verfügt und solche im Grundbuche von

den Gasiwirth und

Bodenstein Band T. Blatt 206 vermerkt worden

Termin zum öffenllich meijtbietenden Verkaufe des vorgedachten Grund{!ücks sammt Zubehör im Zwangs-

wege auf den 18. PViärz k. J,

/ Nachmittags 2 Uhr, vor unterzeichnetem Herzoglichen Amtsgerichte in der Steinwachs’s{hen Gastwirthschaft zu Bodenfstein an- geseßt, zu welchem Kauflusiige mit dem Bemerken eingeladen werdea, daß die Verkaufsbedingungen und der betreffende Grnndbuch8auszug während der Bureaustunden in der hiesigen Registratur einge- sehen werden können.

Zugleich werden die hypothekarishen Gläubiger aufgefordert, im obigen Termine zu erscheinen und die über ihre Forderungen lautenden Hypotheken- briefe resp. Schuldverschreibungen zu überreichen.

Lutter a./Bbgze., den 1. Dezember 1879.

Herzogliches Amtsgericht. Bause. [13782] Ediftallavung.

Der Sthlossergesell Heinrich Georg Gehrke, Sohn des weiland Schlossermeisters Georg Heinrtch Gehrke und dess.en Ehefrau, Catharine Elisabeth, geb. Schulz, zu Dannenberg, geboren am 2. Februar 1844, ist im Jahre 1864 auëgewandert, vermuthlich nach Amerika. über sein Leben nit eingegangen. Sein Vermögen wird unter Aussiht des unterzeichneten Gerichts verwaltet.

Nachdem nun von legitimirter Seite der Antrag auf Todeserklärung gestellt und der in §8. 7 des Gesetzes vom 23. Mai 1848 vorgeschriebene Eid abgeleistet ist, so wird auf Grund des 8. 8 des citirten Geseßes nunmehr der genannte S{hlofser- gesell Heinrich Georg

Gehrke aus Dannenberg hierdurch aufgefordert, sich \pä- testens am Donnerstag, 17. März 1881, 12 Uhr Mittags,

im hiesigen Gerichtslokale zu melden, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und sein Vermögen den näcbsten bekannten Erben oder Nachfolgern über- wiesen werden soll.

Ferner werden alle Personen, welche üter das Fortleben des Verschollenen Kunde geben können, zu deren Mittheilung und zugleich für den Fall der demnächstigen Todeserklärung etwaige Erb- und Nachfolgeberechtigte zur Anmeldung ihrer Ansprüche unter der Verwarnung, daß bei der Ueberweisung des Vermögens des Verschollenen auf sie keine Rückficht genommen werden soll, hiermit aufgefordert.

Dannenberg, den 14. Dezember 1879,

Königliches Amtsgericht. I.

Vorstehende Edictalladung wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung damit bekannt gemacht. Gerichts\hr. Königl. Amtsgerichts Abtb. T. Zimmermann. [13690]

Auf Antrag des Colons Blome Nr. 42 zu Si- lixen werden Alle, welche an die 7 Orts am 12./14. Juni 1833 eingetragene Hypothek zu 200 Thaler Ansprüche machen, unter dem im §8. 77, 6 des Prozeßgeseßes von 1859 angedrohten Rechts- nahthcile aufgefordert, solce am

Diensiag, den 17. Februar k, J., Morgens 10 Uhr, anzumelden und zu begründen. Hohenhausen, den 29. NovemLer 1879, Gürstlih Lippishes Amtsgericht. Kirchhof.

[13691] Ansprüche an die 2 und 7 Orts auf dem Hypo- thekenbuchsfolio des Colonats Mosel oder Stork Nr. 58 zu Silixen eingetragenen Darlehne zu 100 Thlr. bezw. 300 Thlr. sind unter Androhung der im §. 77, 6 des Prozeßgeseßes von 1859 be- stimmten Rechtsnachtheile am Dienstag, den 17. Februar 1880, : Morgens 10 Uhr, hier anzumelden und zu begründen. Hohenhausen, den 29. November 1879. &Sürftlih Lippisches Amtsgericht. Kirchhof.

[13759] Bekanutmachung.

In Folge des am 8. l. Mts. erfolgten Ablebens des Kgl. Rechtsanwalts Bernhard Straub in Lohr ist dessen Ei: tragung in der Liste der bei dem Königl. bayerischen Landgerichte Aschaffenburg zu- gelassenen Rechte anwälte unterm Heutigen gelöscht worden.

Aschaffenburg, den 11. Dezember 1879,

Kgl. Bayerisches Landgericht. Hofmann.

__ Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. \. w. von öffentlichen Papieren.

(13874 Schlesische Laudschaft- Pfandbriefs-Emission de 1879.

1) In dem einjährigen Zeitraume von Weihnach- ten 1878 bis dahin 1879 sind von der Landschaft erworben worden:

®

Seit dieser Zeit sind Nachrichten !

|

A. an Darlehns-Hypothekeu auf inkorporirten Gütern und zwar: a, innerhalb der ersten Werthhälfte derselben 6 442 890 M, wofür Pfandbriefe Litt. A. emittirt worden sind: zu 429 verzinslich 2 235 900 A. zu 4% Ÿ 3920400 zu 3410/9 j 286 500 , zusammen 6 442 800 M.

b. innerhalb des vierten Sechétheils des Kredit- Wertbes Derselbe 583100 M, wofür Pfandbriefe Lütt. ©. emittirt worden sind: zu 4é9% verzinslich 427050 M zu 49% " 1156 050 1

zusammen 1 583 100 M

B, an Darlehus-Hypot1hekeuz auf niht tiukor- porirten Grundstücken, bemessen nach der ersten Werthhälfte und dem Zweidriltheilwerthe der- selben (vergl, Ersten Nachtrag zum revidirten Regulativ vom 22. November 1867)

2 760 900 Æ, wofür Neue Pfandbriefe emit- tirt worden sind: zu 43% verzinslih 1138 800 M zu 4% f 1.622109 / zusammen 2 760 900 M

2) In dem zu 1 bezeichneten Zeitraume sind von

den Darlehne schuldnern zurückgezahlt worden :

A. Darlehns-Hypotheken auf inkorporirten Gü- tern und zwar:

a, der ersten Werthhälfte . 60 000 Æ, wofür an 4% Pfandbriefen Lîtt. A. 60 000 A. aus dem Umlaufe zurückgezo- gen worden sind,

b, des vierten Sechstheils des Kreditwerthes

146 400 M, wofür an 4% Pfandbriefen Litt. C. . 146 400 M aus dem Umlaufe zurückgezo- gen worden sind,

B, Darlchns-Hypotheken auf nit inkorporirten Grundstücken, welche nah dem Ersten Nach- trage zu dem revidirten Regulative vom Jahre 1867 gewährt worden sind . 12 750 M, wofür an Neuen Pfaudbriefeu

aus dem Umlaufe zurückzezo- gen worden sind: zu 43% verzinslih . 300 M zu 49% 5 ¿124590 « zusammen 12 750 M Breskau, den 10. Dezember 1879, Schlesische General-Landschafts-Direktion.

(13779) Oberschlesische Eiseubahn.

Die Ausgabe der neuen, vom 1. Januar 1880 ab laufenden Zinscoupons bezw. Dividendenscheine zu den Stamm-Aktien Lüitx. E, derx Ober-

\chlefischen Eisenbahn und zu den 43 °%%/% igen Neisse-Brieger Prioritäts- Obligationen der Oberschlesischen Eisenbahn erfolgt täglih in den Vormittagsftunden von 9 bis 12 Uhr aus\{ließlich der Sonn- und Festtage ; vom 2, Januar 1880 ab 1) in Breslau in unserem Zinscoupons - Aus-

reichungs8-Bureau, sowie ferner durch Vermitte- lung unserer nahstehend bezeihneten auswärti- gen Zahlstellen: in Stettin dur das Bankhaus Wm. S{hlutow, in Berlin dur die Diskonto-Gesellschaft, die Aan für Handel und Industrie und S. Bleich- röder, in Gr. Glogau durch die Commandite des Schlesischen Bankvereins, in Dresden durch die Filiale der Leipziger Allgemeinen Deutschen Kredit-Anstalt, in Leipzig durch die Allgemeine Deutsche Kredit- Anstalt, in Magdeburg durch den Magdeburger Bank- verein Klinksiet, Schwanert & Comp.,

8) in Hannover durch die Hannoversche Bank,

9) in Hamburg dur die Norddeutsche Bank,

10) in Cöln durch den A. Schaaffhausenschen Bank- verein,

11) in Frankfurt a./M. dur das Bankhaus M. A. von Rothschild & Söhne,

12) in Darmstadt dur die Bank für Handel und Industrie und

13) in Stuttgart dur die Herren Pflaum & Comp.

Die Talons, auf Grund deren die Ausgabe der neuen Coupons bezw. Dividendenscheine erfolgt, sind mit einem, die einzelnen Talons in der Num- merfolge nachweisenden, vom Präsentanten mit An- gabe des Standes und Wohnortes zu vollzielenden Verzeichnisse einzureihen. Für die verschiedenen Gattungen bezw. Apoints der Werthpapiere ist je ein besonderes Verzeichniß anzufertigen. Formulare zu den Verzeichnissen werden bei den vorbezeichneten Auëgabestellen unentgeltlich verabfolgt.

Sollte bei Präsentation größerer Posten von Lalons die Ausgabe der neuen Coupons nit auf der Stelle zu ermöglichen sein, so wird über die Ablieferung dcr Talons eine Juterimsbescheinigung ertheilt und gegen Rückgabe derselben die Aushändi- gung der Coupons bewirkt.

Schriftwe{sel und Sendungen finden bei unserem Coupons-Ausreichungs-Bureau nicht statt.

Werden Talons nicht innerh lb Jahresfrist vom Tage ihrer Fälligkeit ab zur Erhebung der neuen Couponbogen benutzt, so erfolgt die Auetgabe der e nur an die Vorzeiger der Werthpapiere elbst.

Die den auëwärtigen Zahlftelen erwachsenden Porto- und Selbstkosten werden den Präsentanten der Talons antheilig in Rechnung gestellt und sind gegen Empfang der Couponbogen zu berichtigen.

Breslau, den 10. Dezember 1879.

Königliche Direktion.

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

S L | Dos Abounemezat beträgt 4 s 60 „S h für das Vierteljaß-.

| Insertionspzeis 7

a

V 29T.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

dem Professor Müller an der Kunstakädemie zu Düssel- dorf den Rothen Adler-Orden dritter Klasse mit der Schleife; dem Landgerichts-Rath, Hauptmann a. D. Heinze zu Hirsch- berg in Schlesien und dem im Bureau des Reichstags ange- stellten Rehnungs-Rath Knack zu Berlin den Rothen Adler- Orden vierter Klasse; dem Bahnhofs-Jnspektor bei der Berlin- Potsdam-Magdeburger Eisenbahn, Zahn zu Potsdam den Königlihen Kronen-Orden vierter Klasse; den Schullehrern 2c. Baumann zu Uthleben im Kreise Sangerhausen und Shu- macher zu Prohn im Kreise Franzburg den Adler der Jn- haber des Königlichen Haus-Ordens von Hohenzollern; dem pensionirten Gerichtsboten und Exekutor Augustin zu Halle a./S. das Allgemeine Ehrenzeichen; sowie dem Wirthschafts- znspektor Glombißa zu Mösen im Kreise Neisse die Rettungs-Medaille am Bande zu verleihen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Königlich norwegischen Hof-Jägermeister Gjerdrum zu Christiania den Rothen Adler-Orden dritter Klasse; sowie dem Königlich norwegischen Seconde-Lieutenant Falsen in der bergishen Fnfanterie-Brigade den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen.

Deutsches Reich.

Bekanntmachu nig

aas Zahre 1880 ab werdén in dem „Patentblatt“ regel- mäßig

Auszüge aus den Patentschriften veröffentlicht werden.

Dieselben erscheinen unmittelbar nah Ausgabe der be-

treffenden Patentschriften. __ Zweckck der Auszüge ist, die betheiligten Kreise alsbald und in bequemer Weise von dem wesentlihen Jnhalt der neuen Erfindungen in Kenntniß zu segen. Nicht sollen dadur die „Patentschriften“, d. h. die ausführlichen Beschreibungen und Zeihnungen erseßt oder entbehrlih gemacht werden, wohl aber jollen die Auszüge einem Jeden die Prüfung erleichtern, ob sein Jnteresse durch die ertheilten Patente berührt wird, und ob er daher von den vollständigen Patentschriften Einsicht zu nehmen veranlaßt ist.

Abbildungen der zu den Patentschriften gehörigen Zeich- nungen werden auf die zum Verständniß der Beschreibung unerläßlichen Theile beshränkt und überhaupt nur dann bei- gefügt werden, wenn dies im Jnteresse einer leicht übersicht- lichen Darstellung erforderlich oder dienlich erscheint.

Das „Repertorium der technischen Journal-Literatur“, welches das Patentblatt im Jahrgang 1879 enthielt, kommt in Wegfall, dagegen wird für das besondere Erscheinen dieses ns in größeren Zwischenräumen Sorge getragen werden.

Jm Uebrigen erfährt der Jnhalt des „Patentblatts“ keine Aenderung, und erscheint das leßtere auch fernerhin in Carl Heymanns Verlag in Berlin, W. Der Abonnementspreis des „Patentblatts“ mit den Auszügen beträgt 36 4; ohne die Auszüge, wie bisher 12 #4; für die Auszüge allein 32 4

Berlin, den 17. Dezember 1879.

Der Vorsitzende des Kaiserlichen Patentamts.

D O C0 V,

Königreich Preuße

“ÆWDes Königs Majestät haten zu genehmigen geruht, daß der Provinzial-Landtag der Provinz Sachsen zum 4. Ja- nuar k. J. nah der Stadt Merseburg zusammenberufen werde.

inisterium der öffentlichen Arbeiten.

_ Der bisherige Regierungs-Baumeister Karl Höffgen ist zum Königlichen Land-Baumeister ernannt und demselben tine tehnische Hülfsarbeiter-Stelle bei der Königlichen Regie- rung zu Oppeln verliehen worden.

3m Juteresse einer den thatsählihen Verhältnissen ent- |

sprehenden Verwendung der Gaben der Privatwohlthätigkeit, welche anläßlih des verschiedene Kreise Oberschlesiens be- drohenden Nothstandes gesammelt werden, erscheint es drin- gend erwünscht, mit der Vertheilung ganz systematisch vor- ugehen. Diese Erwägung hat {hon seither verschiedene Vereine zu dem naturgemäßen Verfahren geführt, das von nen Gesammelte nah Maßgabe der desfalls nahgesuchten Vorschläge des Königlichen Re gierungs-Präsidenten Herrn Freiherrn von Quadt und Hüchtenbruck zu

für den Raum etuer Drubwzeile 30

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/ E Alle Pofl-Anaftalten nehmen Besteliung on ; | | f 107 L | für Berliu außer den Pest- Anstalten uuy die Expe- | j F Pr R in De |

dition: SW. Wilbelmfir, Nu. 32,

28

Oppeln, in dessen Hand die Fäden der Verwaltung des Nothstandsdistrikts zunähst zusammenlaufen, zu vertheilen. Andere Vereine haben dem gedachten Herrn Präsidenten die Vertheilung der bei ihnen eingegangen Gaben völlig über- lassen, welchenfalls dieselbe nah Maßgabe des Bedürfnisses in den betheiligten Kreisen des Regierungsbezirks Oppeln, behufs demnächstiger Verwendung bezw. Untervertheilung dur die Herren Landräthe, stattgefunden hat.

Diejenigen Vereine und sonstigen Sammelstellen, welche bis jeßt in anderer Weise vorgegangen sind, mahe ih —, nachdem mir desfallsige Anregung verschiedenseitig gegeben ist, zur eventuellen gefälligen Benußung unmaßgeblich darauf ergebenst aufmerksam, daß Herr Regierungs-Präsident Freiherr von Quadt und Hüchtenbruck, welcher zugleih als Mitglied des Nothstandsaus\schusses des verbündeten Vater- ländishen Frauenvereins in Schlesien fungirt, auch ferner- weit gern bereit ist, in der gedahten Art, rathend oder selbstthätig mitzuwirken.

Breslau, den 15. Dezember 1879.

Der Ober-Präsident der Provinz Schlesien. von Seydewiß.

Nichtamtliches. Deutsches Neicas..

Preußen. Berlin, 18. Dezember." Se. Majestät der Kaiser und König nahmen heute in Gegenwart des Gouverneurs und des Kommandanten militärische Meldungen und hierauf die Vorträge des Kriegs-WWMistéxs und des Generals ‘von Albedyll entgegen und empfingen den komman- direnden General des VII, Armee-Corps, Grafen zu Stolberg- Wernigerode, sowie den Wirklichen Geheimen Rath Grafen von RNittberg.

Beide Kaiserliche Majestäten erschienen heute zum Diner bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen August von Württemberg.

Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz empfing im Laufe des gestrigen Vormittags die von den Hochzeitsfeierlihkeiten in Madrid hierher zurück- gekehrte Deputation von Offizieren, ertheilte Nachmittags dem Staatssekretär im Reichs-Justizamt, Wirklichen Geheimen Rath von Schelling Audienz und empfing den Kammerherrn Grafen von Keffenbrinck und hierauf den Geheimen Regierungs- Rath Kayser.

Nachmittags um 5 Uhr nahm Se. Kaiserliche Hoheit das Diner bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Alexander ein.

Die vereinigten Auss{hüsse des Bundesraths für das Landheer und die Festungen und für Rehnungswesen, sowie der Ausschuß für Fustizwesen hielten heute Sizungen.

Jm weiteren Verlauf der gestrigen Sißzung des Herrenhauses nahm in der Generaldiskussion über den Gesetz- entwurf, betreffend den Erwerb mehrerer Privatbahnen für den Staat, der Graf zur Lippe das Wort. Derselbe er- klärte, er müsse der heutigen Strömung im Eisenbahnwesen entgegentreten, denn diese Strömung habe schon oft gewechselt. Das vorliegende Geschäft sei ein gewagtes, denn die in Be- tracht kommenden Größen gehörten zu den Jmponderabilien. Die Doktrinäre täuschten sih in ihren Garantien. Würden dieselben die Aktion der Regierung wesentlich einschränken, so würde die Regierung ihnen nicht sofort zugestimmt haben. Aber auch im anderen Falle würde felbst ihre geseßlihe Fixirung ihnen keine ewige Dauer gegen eine wechselnde Strömung garantiren. Deshalb lege er auf diese Garantien keinen Werth. Den Vortheil von diesem Geschäfte hätten nur die großen Kapitalisten und Aktionäre. Die Privatbahnen hätten die Selbst- ständigkeit des Staates nicht gefährdet. Kein Einzelstaat könne allein und absolut seine Tarife regeln, sondern er unter- liege einem allgemeinen internationalen Geseße. Das zeige sih im ganzen Verkehrsleben. Durch Aufhebung der besten Privatbahngesellschasten zerstöre man den guten historischen Entwilkelungsgang des preußischen Eisenbahnwesens. Die da- dur veranlaßte große und schnelle Kapitalvershiebung werde den Spekulationsgeist wieder weden und die Ereignisse der Milliardenzeit wieder herbeiführen. Durch die jeßt in Aus- siht genommene Finanzoperation werde der preußische Staats- kredit zu sehr in Anspruch genommen und dadurch geshwäht, und das sei namentlih für Kriegszeiten gefährlih, wo die Bahnen nicht ihre Zinsen deckten. Bei genügender Staat2aufsicht sei der volkswirthschastlihe Zweck der Bahnen vollkommen ge- sichert; es handele sih aber niht um eine wirthschaftliche, sondern eine politishe Machtsrage zunächst gegenüber den Übrigen deutshen Bundesstaaten. Die Einheit Deutschlands dem Auslande gegenüber habe der Zollverein, die Einigung im Jnnern hätten die Privatbahnen angebahnt. Eine solche Or- ganisation zu zerstören, wäre eine niht zu billigende Unter- ordnung der Kulturzwece unter die Machtzwecke des Staates. Dazu wolle er nicht mitwirken. oa

Herr Dr. Stephan äußerte: Gegenüber der Beredtsamkeit des Vorredners, die sih hier oft mit mehr als erwünshtem Erfolge habe hören lassen, habe er kein anderes Mittel der Bekämpfung, als die Stärke der Sache selbst. Er sei von jeher ein entschiedener Anhänger des Staatsbahnsystems ge- wesen und er habe daher die Vorlage mit Freuden begrüßt. Nur zweierlei habe er auszustellen: Einmal gehe sie ihm nicht weit genug: eine umfassendere Vorlage würde ein voll- ständigeres und fklareres Bild der ganzen Sache geben und die Vortheile des Staatsbahnsystems für größere Kreise wirk- sam machen. Zweitens aber wäre ihm eine andere Operations- linie, die in südwestliher Richtung über Thüringen nach Frank- furt a. M. lieber gewesen, als diese westliche, die ohnehin un- mittelbar in der preußishen Machtsphäre liege und über kurz oder lang doch verstaatliht worden wäre. Die Gründe, welche die südwestlihe Linie wichtiger erscheinen ließen, lägen in weiteren Gesichtspunkten, aber sie lägen so nahe, daß er sich jeder Andeutung enthalten könne. Er glaube jedo, der Erwerb in westliher Richtung sei nur ein Flankenmarsh, um demnächst die südwestlichen Linien zu erlangen. Daß nunmehr eine Ruhepause eintreten solle, könne er nicht billigen. Wenn diese Maßregel wirklich eine Stärkung der Regierungsgewalt sei, so müsse die Stellung und Ueberlieferung dieses Hauses für dieselbe ins Gewicht fallen. Eine solche Stärkung sei gewiß erwünscht gegenüber gewissen Erscheinungen im Jnnern, die, wenn sie auch jeßt zu ruhen schienen, doch keineswegs ruhten. Die Zollpolitik müsse man aus dem Spiel lassen. Wenn der Moment gekommen sein werde, wo wir wieder in das Fahrwasser des Freihandels treiben würden, und er werde kommen, wenn die Nachbarn ihre Grenzen“ uns wieder öffnen würden. wenigstens so weit, wie sie früher offen gestanden hätten, dann werde die Eisenbahnpolitik auch den Freihandel unter- stüßen, wie sie heute die Schuszollpolitik unterstüße. Un- erträglich aber sei es, daß die Eisenbahnpolitik die Zollpolitik durhkreuze. Das Staatsbahnsystem sei eine wesent- lihe Stärkung des parlamentarischen Wirkens, da alle Jn- teressen dieser Tausende von Beamten, Absendern und Empfan- gern jeßt der parlamentarischen Kontrole unterlägen und auch mehr der Kontrole der öffentlihen Meinung, da das Publikum Privatinstituten gegenüber weniger empfindlih zu sein pflege, als Staatsanstalten gegenüber. Zu einer Beein- flussung der Wahlen hätten die Privatbahnen weit mehr Ver- anlassung und Gelegenheit gehabt, als der Staat, da dort den Beamten und Arbeitern stets die Entlassung gedroht habe. Die Zwecke des Staates seien nach Ansicht des Vor- redners Macht, Recht und Gesittung. (Zuruf: Kultur!) Er wähle dafür das deutshe Wort „Gesittung“. Der Vorredner würde richtiger gesagt haben : die drei Zwecke sind Wohlfahrt, Aufrechterhaltung des Rechts und Gesittung; die Macht diene diesen Zwecken, sie könne niemals selbst Zweck sein in civili- sirten Staaten. Die Vorlage entsprehe nun dem einen dieser drei Zwecke, ohne den andern zu widersprehen; das Staats- bahnsystem werde dem Lande zum Wohl gereichen, vorausge- seßt, daß die Verwaltung vorsichtig sei, ohne \{chwerfällig zu jein, beweglich ohne zu s{hwanken, decentralisirt ohne zer- splittert zu sein; daß sie im Anschluß an das frische Leben und nicht vom grünen Tisch aus, aber nicht blos empîi- rish, sondern mit logischer Spekulation geführt werde. Jn den Tarifen werde jedenfalls eine Vereinfachung eintreten und damit der Weg zur Ermäßigung, mit der man sich nicht zu übereilen brauche, geebnet. Auch eine planmäßige Wagen- ausnuzung sei nöthig; augenblicklih fahre der dritte Theil der Wagen unbeladen. Redner bitte die Regierung aber, die Sparsamkeit nicht in der Einziehung von Zügen zum Nach- theil des Publikums zu suhen. Graf Lippe wolle das Publi- kum nicht in dem angebli ruhigen Besiße der Aftien gestört sehen. Ein dem Redner befreundeter Chef eines Welt-Bank- hauses pflege auf die Frage, in was für Papieren man sein Geld anlegen solle, zu entgegnen: Wollen Sie gut essen, oder ruhig s{hlafen? Jn leßterem Falle kaufen Sie keine Aktien ! Der preußische Staat besiße genug Mittel, um den An- kauf zu bewerkstelligen ; der heimishe Markt sei fähig, die Konsols aufzunehmen, und Redner werde sih freuen, wenn dadurch andere, unsolide Papiere vom Markt vershwin- den. Die im 8§. 4 geforderte Vollmacht müsse der Regierung gegeben werden, da sie sonst das Geschäft niht ohne Schaden abwickeln könne. Auf dem Gebiete des internationalen Bahn- verkehrs werde das Staatsbahnsystem weit mehr leisten können, als es jeßt möglih sei. Sollte die Verstaatlihung in Preußen wirklich der Reichseisenbahnidee förderlich sein, so würde er gerade deswegen sih dafür erwärmen, eingedenk des Spruchs: „Allezeit getreu bereit für des Reiches Herrlichkeit !“ Die Garantien kämen ihm vor wie die Shaumklöße, mit denen ein geschickter Koh die Suppe s{hmadckhafter mache, ohne daß Jemand dadurch satter werde. Die finanziellen Garantien seien ihm allenfalls recht, obwohl er glaube, daß man bei der ersten Gelegenheit, wo man für den Staat über die Eisenbahnein- fünfte anders disponiren wolle, darüber hinwegkommen werde. Aber die Eisenbahnräthe hätte man zu dem Ueberfluß von Behörden und Jnstanzen, die wir schon haben, nicht hinzu- fügen sollen; sie seien nur eine Coulisse, hinter der fich dex