1902 / 34 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 08 Feb 1902 18:00:01 GMT) scan diff

Bei dem ersten Ausgabentitel: „Gehalt des Staats- sekretärs“, nimmt das Wort der Staatssekretär des Reichs-Marineamts, Staats-Minister, Vize-Admiral von Tirpiß:

Meine Herren! Gestatten Sie mir, daß ich Ihren Berathungen des Marine-Etats meinerseits einige Worte vorausshicke. Der vor- liegende Etat des Jahres 1902 is der zweite Etat nah Erlaß des Flottengeseßes. Sie werden sich aus den Berathungen des Flottengeseßes erinnern, daß die verbündeten Regierungen damals erklärten, zunächst ein Fomplettes zweites Linienschiffs-Geschwader von 10 Linienschiffen, ein- geslofsen Flottenflaggenshif, Materialreserve u. |. w., in Bau geben ¿u wollen. Jn dem vorliegenden Etat wird das dritte und vierte Schiff dieses Geshwaders angefordert, und voraussichtlih würde das neunte und das zehnte Schiff im Jahre 1905 angefordert werden. Inzwischen sind im Reichs-Marineamt genaue Berechnungen und Dispositionen über diese erste Periode bis zu 1905 angestellt worden, und ih glaube, auf Grund derselben hier die Hoffnung aussprechen zu dürfen, daß wir mit ten Gesammtanschlagssummen auskommen werden einzelne Verschiebungen zwishen den einzelnen Jahren und den 3 Hauptpositionen des Etats müssen natürlich vorbehalten bleiben.

Meine Herren, der vor einigen Tagen im „Vorwärts“ veröffent- lihte geheime Marine-Erlaß zwingt mich nun, auch von dieser Stelle aus auf den Inhalt desselben einzugehen. Die Herren werden sich ent- finnen, daß {hon damals bei Berathung des Flottengeseßes die ver- bündeten Regierungen es für nothwendig erahtet hatten, unmittelbar nach Inbaugabe des Linienschiffsgeshwaders an die Vermehrung der Auslandschiffe heranzutreten. Dem entsprehend würde die erste Ver- mehrung im Jahre 1906 zur Anmeldung gekommen sein, und unseren Geypflogenheiten gemäß würde Ihnen eine entsprechende Novelle im Jahre vorher zur Beschlußfassung vorgelegt worden sein. Die von mir an die verschiedenen Theile des Reichs-Marineamts gerichtete Verfügung enthält nun die Anweisung, in die Vorarbeiten für diese Novelle ein- zutreten. Es ist gewissermaßen eine Studie. Ich habe den Erlaß als geheim bezeichnet, weil er eben lediglich als eine interne An- gelegenheit des Reichs-Marineamts gelten sollte, und ih mir selbst meine eigene persönlihe Stellungnahme zu den befohlenen Berech- nungen noch vorbehalten wollte.

Um nun den maßlosen Uebertreibungen und dem Schlagwort der uferlosen Marinepläne entgegenzutreten, bitte ich zunächst, den materiellen Inhalt des Erlasses hier kurz \kizzieren zu dürfen. Der- selbe geht zunächst davon aus, daß an dem augenblicklich bestehenden Schiffbautempo von drei großen und drei kleinen Schiffen im Jahr nichts geändert werden soll, daß also cine Vermehrung der Kosten an dieser Stelle niht eintreten soll. Dasselbe ist der Fall bei dem zweiten großen Auêsgabeposten der Marine, den fonstigen einmaligen Ausgaben, Werften, Dos, Hafen, Garni)onbauten 2c., für welche jeßt 18 Millionen ausgeseßt sind. Etwas anders verhält es \sih bei den fortdauernden Ausgaben, für welche jeßt eine jährlihe Durchschnitts- steigerung von 6 Millionen in Ansaß gebracht ist.

Ich habe mi nun, als ich an die Vorarbeit für diese Novelle berantreten mußte, der Einsicht niht vers{ließen können, veranlaßt durch die Berichte unseres Geshwader-Chefs in Ost-Asien gelegentlich der Zurückberufung der Brandenburg-Klasse und durch die fortdauernd an das Reihs-Marineamt gestellten Requisitionen des Auswärtigen Amts um weitere Auélands-Indienststellungen, der Einsicht nämlich, daß wir cine Vermehrung der Auslands-Indiensthaltungen bis 1911 nicht würden zurückschieben können. Jh muß mit der Möglichkeit renen, daß sehr viel früber eine Verstärkung nothwendig werden würde. Der finanzielle Effekt 3

sie verdächtigen darauf los ohne jeden Beweis und zitieren unverdrofsen den einen Saß des Erlasses, welcher folgendermaßen lautet :

Eine parallel laufende planmäßige Steigerung der Indienst- haltung, im besonderen der möglichst beshleunigte organisatoriscke ‘Aufbau der Schlachtflotte mußte in den Berechnungen vorläufig außer Acht gelassen werden, da eine dem anwachsenden Schiffe, bestande ensprehende Steigerung der Indiensthaltungen für die Jahre 1905 bis 1910 eine so hohe Bedarfszahl für die fortdauernden Ausgaben ergeben hätte, daß die Flottenvorlage ohne neue Steuern niht durchführbar gewesen wäre (hört, hört! bei den Sozialdemokraten) Herren!

und infolge dessen aufs äußerste gefährdet worden wäre.

(Hört, hört! bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, dicsen Passus zu verstehen, dazu gehört eine eingehende Kenntniß der Marine- verhältnisse (Widerspruch bei den Sozialdemokraten) eine eingehende Kenntniß der Marineverhältnisse und eine Kenntniß der Vorgänge. Der Erlaß is ja auch nur an das NReichs-Marineamt und die Experten des Neihs-Marineamts adressiert. Ih verstehe wohl, daß für Außenstehende und gar für völlige Laien, die sih nicht mit der Materie beschäftigt haben, dieser Passus unverständlich war. Ja, meine Herren, ih möchte zugeben, daß, wenn ein völliger Laie diefen Passus liest, er auf den Gedanken kommen könnte: halt, da \teckt irgend etwas dahinter (sehr richtig! bei den Sozialdemokraten), da ist etwas nicht richtig! (Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Meine Herren, das is durchaus nicht der Fall. Den sachlichen Inhalt dieses Passus halte ih absolut aufrecht. Freilich, meine Herren, würde ih, wenn ih hätte ahnen können, daß dieser Erlaß gestohlen und veröffentliht würde, diesen Passus ausführlicher behandelt haben. Ich bitte, mir daher zu erlauben, den Sinn dieses Passus Ihnen hier darlegen zu dürfen.

Zunächst handelt dieser Passus überhaupt garniht von Auslands- \chiffen, sondern lediglih von dem planmäßigen organisatorischen Aufbau der Schlachtflotte. Hier, meine Herren, liegt nun das Ver- hältniß folgendermaßen: Nach dem Flottengeseß treten in der ersten Hälfte der Zeit im wesentlichen nur Vermehrungsbauten hinzu, in der zweiten Hälfte des Flottengeseßes im wesentlichen nur Ersaybauten hinzu. Es eilt also das Schiffs material in der ersten Hälfte des Flottengeseßzes den Indienst- haltungen voraus und wird von dem Perfonalzuwachs erst in der zweiten Hälfte des Flottengeseßes eingeholt. Diese Eigen- thümlichkeit des Flottengeseßes hat zur Folge, daß wir bereits im Jahre 1908 der Zahl nach die ganze Schlachtflotte so aufbauen können, wie wir dies erst am Ende der Zeit beabsihtigen. Wir würden ledigli nach der Zahl der Schiffe die beabsichtigten Indienst- haltungen {on 8—10 Jahre früher erreichen können, und das wäre eben aus finanziellen Gründen nicht möglich gewesen. Darauf bezieht fich die zweite Hälfte diefes Passus:

„Eine dem anwachsenden Schiffsbestande entsprehende Steige- rung der Indiensthaltungen für die Jahre 1905 bis 1910 würde so hobe Bedarfszablen für die fortdauernden Ausgaben ergeben, daß die Flottenvorlage ohne neue Steuern niht durchführbar ge- wesen wäre.“

Nun fann man dcch von einer Täushung nur reden, wenn die? Absicht vorgelegen hätte, die Schlachtflotte anders zu entwickeln, als dies in dem Flottengeseß niedergkAlegt ist, und diese Absicht hat weder im Jahre 1900 vorgelegen, noch liegt sie jeyt vor, sondern wir beabsichtigen, das Flottengesey so aus- zuführen, wie wir es von Anfang an beabsichtigt L / s : haben. Ih bin sogar persönlich der Ansicht die Frage ist ae, E etwas {wer zu beurtheilen —, daß eine solhe Idee garniht durch- 4 Linienschiffe und die führbar gewesen wäre; denn ih bitte zu bedenken: wenn wir die volle und Kanonenbooten in Dienst gehalten werden sollen. Dann Formierung der Schlachiflotte ctwa {hon im Jahre 1908—1910, Mag E, Glottengeseß gänzlih über den Haufen geworfen. also in der zweiten Periode des Flottengeseßes bewirken wollten, tann Scemacht L n L ne ole EIoNare Zus e hätten wir von vornherein tas Berufspersonal s{affen müssen, die Offiziere nöthig, weil die Generale der in China E n E und Unteroffiziere. Wir hätten vielleicht die doppelte Zahl von Kadetten rathen baben sollen über die Frage der allmäblichen Herabsezung der und Sc{iffsjungen von vornherein einstellen müssen, um die Flotte v CLLULRIU, Und da soll der deutsche General der Einzige gee | in den Jahren 1905 bis 1910 vollständig zu formieren. Mit dieser Ost-Asien walten ae offenbar, Pitze 2E E In Bezug auf Absicht würde gleichzeitig nothwendig verbunden sein, daß wir die Mehrkosten auferlegen werden und in engster Beziehung zu der ver- Schulschiffszahl hätten verdoppeln müssen, und mit der Verdoppelung : der Sculschiffäzahl wären wicder Besaßzungen für diese Schiffe er-

Personal-Veränderungen.

| Königlich P Armee. A

iere, Fähnriche x2. rnennungen eföôrde- L Gerstungen Ae aktiven Heere. Berlin, 4 ruar. Breitenba ch, . Major und Inspekteur der É. n. Insp., zum Inspekteur der 3. Ingen. Insp., Geiseler, Oberst und Kommandeur der Pioniere des 1. Armee-Korps, bisher à la suite lis Pion A Für Nei (Osftpreuß.) Nr. 1, zum

. Pion. .…, ernannt.

Seelin Wcbvrini zu Wied, Lt. im 3. Garde-

Berlin, 6. Februar. i Ulan: RNegt., unter Beförderung zum Oberlt. e Patent vom versetzt. Berlin,

45. L i a A das S E

dsbewilligungen. Jma en Heere. 4. Februar. v. Portatius, Lt. im 3. Ober. Clsäs, Inf. Negt. Nr. 172, mit der geseßlichen enan der Abschied bewilligt. Hane- buth, Lt. im Niedersächs. Feld-Art. Regt. Nr. 46, mit der gelep Then Donion der Abschied aus dem aktiven Heere bewilligt; gleich- zeitig bei den Res. Offizieren des genannten Regts. angestellt. f

Berlin, 6. Februar. v. Lessel, Gen. Lt. von der Armee, in Genehmigung seines Abschiedsgesuhs mit der geseßlichen Pension zur Disp. gestellt. i

Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Allerhöchstes Patent. 27. Januar. Bauer, Reéhnungsrath, Geheimer expedierender Sekretär im Kriegs- Ministerium, beschäftigt beim Militärkabinet, der Charakter als Hof- rath verliehen.

E Verfügung des Kriegs-Ministeriums. 20. Ja- nuar. olff, Beyer, Flacke, Proviantamts-Kontroleure auf Probe in Magdeburg bezw. Allenstein und Rendsburg, zu Proviant- amts-Kontroleuren ernannt. | :

Dur Verfügung der Feldzeugmeisterei. 29. Januar. Wilde, Ober-Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik in Spandau, zum Ersten Revisionsbeamten bei der Gewehrfabrik in Erfurt unter Verleihung des Titels Fabriken-Kommissarius, Kunze, E Büchsenmacher beim Art. Depot in Erfurt, zum Ober-Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik in Erfurt, mit dem 1. Februar 1902 er- nannt. Sohn, Ober-Büchsenmacher bei der Gewehrfabrik in Erfurt, zur Gewehrfabrik in Spandau mit dem 1. Februar 1902 verseßt.

1. Februar. Trautmann, Vertragsmeister beim Len Laboratorium in Siegburg, zum Meister mit dem 1. Februar 1902 ernannt.

der hier in Frage ftebt, noch einmal durhlesen wollen i , 7 _ d) n,

wird niemand mehr den Vorwurf der Täuschung Sali vis A

können. (Sehr richtig! rets.) en

Meine Herren, ih möchte an einem andern ein diese Situation noch! klar zu machen suchen. jährli bei stellung des neuen Maärine-Etats N M E E urs Sonstigen einmaligen Ausgaben an mi heran und Voalen AA etwa auf die Höhe von 25 Millionen. J gehe nun als is n sekretär heran und reduziere die 25 Millionen auf 18 Million : denn ih habe gesagt: wir werden mit jährli 18 Millionen aus: kommen, und ih bin au jegt noch durchaus derselben Ansicht, daß

wir mit dieser jährlihen Summe auskommen ks sicht ni j ; önnen. We sicht nicht auf die dauernden, sondern auf d i jemand kommt und sagt: balt, du, Staatssekretär, hast actäust, Diese Kosten sind überhaupt nit unabänderlich: Pagen Audgaben die militärishen Forderungen sind ja viel e E ae diensthaltungen, die Kohlenpreise u. st. w. üben darauf einen Einfluß lo Herren, das ist do geradezu ein absurder N ani M éa 200 Vas O Dahente Baus My genaue Zahlen geben

z x . . I ; or S " E N E A unterschreiben und aktenmäßig S daß die Entla erte Suggaben fu ees

- au für die Zeit, wo ih ni ; ; ni im voraus auf weit hi i e: i j edri ; niederlegen werde, wenn ih damit das A E n habe j ea die iährlidhe Be mit lei e Halb u e M P eer n a a Summen eingestellt  î L c O r or( ü i i x 4 t s 19, w tedri hâtte den Reihstag getäuscht ? (Sehr richtig! rechts.) Meine Herren, | dah vie Kosten für vie Indiensibaltung uh qu r" tere mit0ttheilt, | eingestellt haben, sondern wir haben genau die Summen eingestellt, wenn ein solches öses Gewissen bei mir vorhanden wäre, glaube ih Wir haben noch in demselben Jahre durh di L ersehen lassen. | von denen wir glaubten, daß si t T verführe ih gerade umgekehrt. \ ' | eine vermehrte Indiensthaltung gehabt. Aber Jus N Wirren auch jet noch aube d Ce O Me De

Die gegen mich erhobenen Verdächtigungen in derx Presse weise i allein haben wir uns nicht verlassen ; G L ae e t S e sie zutreffen. Ich habe ge-

hiermit mit Entrüstung zurück. (Bravo! e weile O } überzeugt, wie sih die Kosten zusammen vollt iben wie Ge N A E AGTE 14 Mad (Bravo! redts und Bath rets.) Weiter habe ih | Kostenberehnungen für jeden worten, dann würden wir bis zum Jahre 1908/09 zu Summen ge-

' o! rechts und bei der lagen vorlegen lassen, i fommen sein, die eben unmöglich gewesen wären, Wir haben ja abec

Abg. Beb J: 8 ; __| diensthaltungsproj / j ; N R j vas iat T O t e M Le, N iogen, worden Ber D D Lat ‘Wosür 6 e N ges A Ura Q 2 e E ads es sie weder damals gehabt, strengen; denn nit nur i rbe ia age an- | eingeseßt wurden. Also ih glaube, wir sind ni ’tá ; ; 16 ht. urufe links.) Meine Herren der bürgerlichen Presse, A N e sondern auch in | haben uns auch nicht täus en lassen. Was it benn ccentlh ha L l babe j6: au „vorher ausgeführt, weshalb die ien dieser Vorwurf erhoben worden. Wenn W en Lageszeitung", ist ganzen Sache? Wir haben den Etat für 1901 und 1902: ogen then zer | Etats und der Herr Ab Nicht B N A is ganz anders zu Interbclieren 18 08 Mi E U R On ind Men Jahren Minderaufwendungen ben 7 Millionen Schreiben an das Reis - Séatamt E Gen G U ekretär beliebte. Der betreffende Saß sagt ganz deutli 7} eingetreten. Die Minderausgaben kommen daher, daß die V {lä Etats bis 1905 den Bewet F 7. Qu le Einbringung der Flott ¿9 agr ganz deutlich, daß bei | zu reichlih bemessen waren und größere Ersparni A Ie eg N FIeWEIS Meserin. wWerbbii, - Val C RRDE sekretär ey M S nd E on der Staats- | werden können. Me iee Ersparni L N gemacht | die Absicht haben, den organisatorischen Aufbau der S#laNiteA nicht deckte, weil er si sagte: wenn i die Wal mil der Wahrheit | Sicherheitsfaktor für etwaige Mehrkosten. Ebenso sind Ersvacntee | beschleunigt zu vermehren, denn ih habe gesagt, daß wi j Cen olge wegen der U hohen Bedarfszablen ist belt M E i ots Torpedoboote eingetreten. Wir d Tb N jt sd anfangen müßten etwa die dabei Zabl da pa ie L L N / N gt. V vorden und werd j B A M y : n sem Standpunkt aus N in der That eine Täuschung des Neichs- aubkommen. Namens der Kommission weise ¡F pt Flottengeseß a embecen ju, mlissen, Wir wrden : dann du Gn zurück. Nun die Frage a La On Vermehrung der dauernden Ausgaben um 12 Millionen ih auf anderem Standpunkte. FRIENRE ersten Jahre e gekommen sein. Ich möchte meinen, daß der Herr Abg. Richter nah der noh-

tages vor. Diese Erkenntniß, daß mit den bestel) ichsei ä } 1 ) estehenden Reichseinnahme s i die Flottenausgaben nicht gedeckt werden könnten, bestand D bei Auen e E L, Ar Staatssekretär von Tirpiß hat Aaußect, und die „Norddeutsche gemeine Zeitung“ wiederholte es, für 1904 bis 1905 fei eine ent- | maligen Darlegung zu ciner anderen Ansicht konumen müßte, als er sie ausgesprochen hat. i

demokraten.) Meine Herren, ih fordere den Herrn Abg. Bebel i , b . ebel Angesicht des ganzen deutschen Volkes auf, denjenigen gf an v

den Erlaß gestohlen hat. (Lebhafte Zustimmung. Wi : Sozialdemokraten.) g. Widerspruch bei den

Abg. Müller-Fulda (Zentr.): Ih habe mi ; i verwaltung gewendet und habe von dem zweiten Theil! P halten. Da derselbe nicht im „Vorwärts“ veröffentlicht ist Herr Bebel ihn aber fennt, so kann er diese Kenntniß nur der Redaktion des „Vor- wärts“ verdanken. Die Vorwürfe des Herrn Bebel haben mi doch erwas überrascht. Die Kommission hat, wie der Bericht über das Flottengeseß zeigt, zum theil höhere Ausgaben in den Plan eingeseßt, als in den vorgelegten Berehnungen angegeben waren, allerdings mit Nük-

neuc Steuern niht nothwendig sind? Mit ars damals diese Nothwendigkeit üritian: Sett i fgbbase wueds J Zones Mehrsteigerung jährlih die ganze Grundlage verän i ; ann daher nur erflären, daß der Erlaß das Eingeständniß eines- Weh ers und eines-Mangels an Offenheit ist, dem wir leider bei dem Staatssekretär niht zum ersten Male bege nen, und der uns dazu

veranlafsen mu (20 Wir in Zukunft den Angaben des Staatssekretärs.

nicht dieselbe ürdigkeit bei anderer Staatssekretäre. gfeit beimessen können, wie den Angaben

_ Staatssekretär des Reichs-Marin Vize-Admiral von Tirpiß: B Meine Herren! Ich sehe, daß der Abg. Ritter den \pringenden Punkt dieser Frage auch jeßt noch nicht’ verstanden hat (Lachen links), und ih habe ja au bereits dargelegt, daß das seine Schwicrig- keiten hat. Ih will es daber mit einigen Worten nochmals wieder-

facheren Beispiel

warten Sie ab, meine Staats-Minister,

auf diese Angaben Ee A ¿E Referent Schiffstyp und für alle (ola U

1 Nationalliberalen.) weiß, daß es damals drei verschiedene In-

Königlich Bayerische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2c. Ernennungen, Befördecungen und Boefebangen Im aktiven Heere. 12, Januar. v. Steinsdorf, Oberst und Kommandeur des 6. Inf. Regts. Kaijer Wilhelm, König von Preußen, mit ber bisherigen Uniform à la suite der Armee gestellt. ) R

31. Januar. Die nachgenannten Fahnenjunker zu Fähnrichen in ibren Truppentheilen befördert: die Unteroffiziere: Pirner des L de: Bats, Deßloch des 11. Feld-Art. Regts, Bitsch des

dem Abg. Müller-Fulda {on bei den damaligen 2 S L 4 : C n An b g 2 sekretärs, die sih mit der Wahrheit nicht betten! Aber tit cen sprechende Vorlage zu erwarten gewesen, Regierungen keinen Zweifel gelassen Mir ist davon nichts bekannt.

klärte man ausdrücklih, es geht ohne neue St j i | i , hne euern. Nun st niht an, zu erklären, daß es das Stärkste ist, was eiles Be ltve N In der Kommission ist eine fole Erklärung ni f i i iss i j g_nicht erfolgt, im Plenum. Bei der dritten Lesung ist kein Wort n bea Ant

tretung pajsieren kann, wenn der verantwortliche Vertreter eines schiffen mehr gesprohen worden. Auch der damalige Staatssekretär

Ressorts ihr unrihtige Angaben übe i F ) Angaben über die Kosten der Flotten- vermehrung maht. Gegen einen gewöhnlichen Geschäftsmann würde Graf Bülow hat kein Wort darüber verlor j ; en. Wir haben ( Flotte und an dem Defizit gerade genug zu tragen: ge fol Lie

in diesem Falle die Anklage des Betruges erboben werden. Go iteiten niht noch vermehren. Es do nicht nothwendig

darüber hätten die verbündeten

Abg. Graf von Oriola (nl.) (wird beim L i ibü von den Sozialdemokraten mit Rahe, beats: L Ne Ee ih werde allerdings eine ganz andere Stellung einnehmen wie Sie! Nach den Ausführungen des Herrn Bebel wäre ja die Kommission lediglich eine Versammlung von Leuten, die \sih täuschen lassen. Die C rregung im Volke ist vorhanden, aber nur darüber, daß man in den Ministerien niht mehr in Nuhe seine Arbeiten erledigen kann, obne fürchten zu müssen, daß Aktenstücke gestohlen werden. Sie sprechen immer von Spionage und Geheimfonds. Diese werden doh nicht verwendet, um Mitbürger zu verleiten. (Abg. Antrick (Soz.): Siebe S - Präsidium!) Damit weiß ih weniger Bescheid. Der Staats ekretär kann sih mit Reht auf seine Rede von 1900 berufen, worin er sagte, daß die verbündeten Regierungen auf den Wusbau der Auslandsflotte nit verzihten würden. ir konnten gerade annehmen, daß die Regierungen um 1905 damit fommen würden, denn für 1906 war ursprünglih der erste große Auslandésfkreuzer geplant. Wir \ind immer dafür gewesen und haben das auch dur den Abg. Bafsermann aussprechen lassen Db nun eine Novelle kommt, oder nah und nach die Auslandékreuzer abgefordert werden, bleibt dahingestellt; wir werden nah der finanziellen Lage handeln müssen. Herr Müller-Fulda weiß, wie ih daß in den Jahren 1906 bis 1909 kein Bau cines großen Kreuzers vorgeschrieben steht; es ist also sehr erklärlid, wenn die Finanzlage es erlaubt, in diesem Jahre die Auslandskreuzer nahzubolen. Der verdächtige Saß in dem Erlaß bezieht sich nur auf den möglichst be- \cleunigten Ausbau der Schlachlflotte, den die verbündeten Negie- rungen eben niht durchgeführt haben. In der Budgetkommission ha n A zes tit E, grvaoe, daß der Staatssekretär \ich stets größter E E j bleltivitat befleißzigt hat, und es ist be ih, daß ei zurüdgreifen föônnte, wenn die | Minister si in diesem Saale gegen ole Borwdrse Ute Ner

erst cinmal vollendet sind. | wahren muß. Das Ausschreiben dieses Erlasses hatte gewiß sehr wobl zu der Erwartu ng be- gute Zwecke. Konnte er nit sehr wobl die Wirkung haben, manchen die verbündeten Regierungen Plan, der irgendwo in Bezug auf vermehrte Indkenststellung gebegt Ent oe, ( | werden mag, zu zerstören? Wir bedürfen einer vermebrten Învien t- nt ung zu- | stellung : Auslandsschiffen. Hat die Schlachtfloite nit die nôthigen Aufklärungéschiffe, so wird auch der planmäßige Autbau ter Schlach!flotte beeinträhtigt. Wenn der Staatssekretär dem Ver- langen tes Autêtwärtigen Amts, dem Verlangen der deuten

| Kaufleute in den fremden Welttheilen n f R | Kaufieute in den den Q achgeben muß, so er haben sie das | die vermehrten Indienststellungen von selbst. C

5. Feld. Art. Negts, Stahlmann tes 1. Pion. Bats, Rust des 3. Pion. Bats., Göller des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Hessen, Schmitt des 4. Feld-Art. Negts. König, Fick des 1. Pion. Bats., o Stn er des 3. Pion. Bats,, Paulus des 6. Inf. Negts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Thenn des, 5. Feld-Art. Regts, Hegerich des 21. Inf. Negts, Hoffmann des 2. Fuß-Art. Regts, Holzmann des s. Feld-Art. Regts, Deßyner des 2. Pion. Bats., Mayr des 1. Inf. Negts. König, Stößel des 10. ÎInf. Regts. Prinz Ludwig, Sponsel des Eisen- babn-Bats., Zenetti des 1. Feld-Art. Negts. Prinz-Re ent Luitpold, Pei des Eisenbahn. Bats., Thumser des 6. Sn tegts. Kaiser ilhelm, König von Preußen, Schuster des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, Knauth des 5. Inf. Regts. Großherzog Ernst Ludwig von Jessen, uchs des 9. Inf. Regts. Wrede, Angerer des 7. Feld-Art. Regts. inz-Regent Luitpold, Frieß des 8. Feld-Art. Regts., Koh, Geb- ardt des 15. Inf. Regts. König Albert von Sachsen, v. Chlin- gensperg auf Berg des 1. Feld-Art. Regts. Prinz-Regent Luit- pold, Schultz des 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdinand, Härtl des 19. Inf. Negts. König Viktor Emanuel 111. von Italien, RKipf- müller des 10. Feld-Art. Regts, Hauberrisser des 7. Feld-Art. Ee, Prinz-Regent Luitpold, Strähuber, Leuthner des 2. In- fanterie-Regiments Kronprinz, Fries des 11. Infanterie-Regiments von der Tann, Frhr. v. Stengel des 3. Pionier - Bataillons, F ranen Dort des 4. Inf. Negts. König Wilhelm von Württemberg, reubeit des 20. Inf. Negts., Walther v. Walderstötten des 6. Chev. Regts. Prinz Albrecht von Preußen, Schuh des 20. Inf. Regts., Vogler des 6. Feld-Art. Regts, Müller des 19. Inf. Regts. König Viktor Emanuel 111. von Italien, Schedlbauer des n Ju. Regts, v. Reit des 11. Inf. Regts. von der Tann, Beder des 23. Inf. Negts, Schwalb des 10. Inf. Regts. Prinz Ludwig, Pöppl des 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von ei, Löw des 21. Inf. Negts, Wäger des 19. Inf. Regts. König Viktor Emanuel 111. von Italien, Di ck des 1. Train-Bats., everl tes 13. Inf. Regts. Kaiser Franz Joseph von Oesterreich, Hofmann des 2. Feld-Art. Regts. Horn, Arnold des 1. Chev Regts. Kaiser Nikolaus von Rußland, Weber des 3. Pion. Bats Obermaver, Frhr. v. Krauß des 2. Inf. Regts. Kronprinz.

(S G RE R E at R

Ein Staats elretär, der das thut, sollte niht länger in seinem Amte Wir haben in der Flottenfrage der unliebsamen {hon Jahre vorher mit neuen Plän i Ei ho y en zu kommen, die erst in drei vier Jahren praktisch werden; man soll doch damit so lange wie

E D werden. eberrashungen gerade genug; das Stärkste aber ist di s 1 gerade ; das Stär iese allerneueste Speziell interessiert mi die Frage, ob die Kenntniß a möglich warten.

Gnthüllung. C der Unrichtigkeit dieser Berechnungen auch anderen Instanzen bekannt Neichs-Schaßzsekretär und dem

geworden L Po dem Kanzler, dem

Dundeêralh). Hâtten diese Faktoren keine Kenntniß davo t, fo find Ne entweder selbst getäusht worden, oder cebêcen Ä gas die den Jeichstag mit getäuscht haben. Wir kommen über diese That- sahe nit hinweg, da helfen alle Ausredungskünste nit. Ganz richtig, es handelt sich nit um die höheren Ausgaben für Auslands- shiffe, sondern für die Schlachtflotte. Diese Ausgaben mußten noth- wendig, höhere werden durh die gesteigerte Indiensthaltung. Als Laien find wir niht im stande, zu berechnen, wie bo sich in Wirk- lichkeit die Ausgaben gesteigert haben; um so nothwendiger aber ist daß die Angaben der Behörde uns gegenüber mit der strengsten Wahr- beit übereinstimmen und kein Versuch gemacht wird, den Reichstag über die Tragweite der Vorlage zu täuschen. Daß die Ausgaben für die Indiensthaltung schr erbeblich werden würden sekretär selbst angedeutet ; i wird es desto nöthiger sein,

E E eam R B

S T T Cen Mw E

Staatssekretär des Reichs-Mari », S -Minister Vize-Adratie A Tirpitt n Marineamts, Staats-Minister, : _Ja, meine Herren, ich habe hier doch die Frage der Auslands- schiffe niht angeschnitten, sondern bin dazu gezwungen worden. Jch möchte doch glauben, daß ich wobl zu der Behauptung berechtigt bin daß die verbündeten Regierungen das bobe Haus nicht im Zweifel ge- lassen haben, daß die Auslandsschiffe nacgefordert ‘werden würden Ich habe am 6. Juni 1900 gesagt : i

: „Ein Mehrbedarf an Auslandsschiffen liegt eigentlich beute {hon vor.“ : Und weiter habe ich ausgeführt:

ne ebet O gor, S E i

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D.

; ( den, hat der Staats- er erwährt die chinesishen Wirren. Da daß der Reichstag sich beim China-Etat wohin wir denn in China eigentlich

daß in den 8 Jahren bis 1910 entsprechende Anzahl von Kreuzern

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«i „Ih würde es ferner für sehr unzweckmäßiz balten, wenn man infolge dauernder Vermchrung der Auéslands\schiffe grundsäßlih auf die Materialreserve verzichten wollte, und ich würde es {ließli niht für angängig balten, daß man auf die Auffklärungsschiffe der

a

der Verstärkung hängt ja ganz von dem Zeitpunkt und Umfang ter Vermehrungen ab. Jch mußte aber, um eine Unter- lage für die Berechnungen zu geben, ein fingiertes Tableau dieser Ver- mehrung angeben, und nah diesem Tableau schäße ih die Mehraus- gaben wie gesagt, die Berehnungen fehlen ja noch, ih kann die Mehbrkosten nur rob \{äten auf etwa aht Millionen gegenüber de sechs Millionen, die augenblicklih vorgesehen sind. Diese Steigerung ist der cinzige finanzielle Mehrbedarf, welcher sih aus meinem Erlaß er- gicbt, falls si derselbe zu ciner Novelle in dieser Form verdichten sollte. Ich wiederhole: Mehrkosten im Schiffbau treten nicht cin, allerdings au keine Verminderung der Kosten, wie es nah dem | Flottengesey der Fall sein würde. Eine Vermehrung der Kosten bei

ait ae

Schlachtflotte Formationen

auch dann noch der Scblachtflotte Andererseits glaube ic rechtigt sein, daß einer Vertagung der itimmen würden.“

D s 4 . Ï

"feine Perren, mehr konnte ih bei der zweiten Lesung noch | t Tau A Sa S ab, n daé L Z 4 d agen, al day die verbündeten Regierungen veorauésihtlih der Berktagung dieser Frage zustimmen würden

D af “D dieser Frage von

mebrten Indiensthaltung stehen. Der Staatssekretär erklärte, eds werde garniht daran gedabt, bis 1910 den ganzen Flottenbau zu

A * Ÿ Cu ] ollenden: ih habe die starfe Vermuthung, daß Da

2. Februar. Frhr. v. Barth zu Harmating, Gen. Major à la suite der Armee, zum Kommandeur der 3. Inf. Brig., Erhard, Obersllt. beim Stabe des 4. Inf. Regts. König Wilhelm von Württembera, unter Beförterung zum Obersten zum Kommandeur des 6. Inf. Regts. Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Schmid - buber, Major à la auito des 18. Inf. Regts. Prinz Ludwig Ferdinand, fommandiert zur Diensileistung dortselbst, zum Bats. Kommandeur im 23. Inf. Negt., ernannt. Arndt, Major und Bats. Kommandeur

im 23: Inf. Regt., zum Stabe des 4. Inf. Regts König Wilhelm von Württemberg verscht. Frhr. v. Rotenhan, Oberstlt. und Kom- mandeur des 1. Chev. Regts. Kaiser Nikolaus von Rußland, zum Oberfien befördert. Frhr. v. Würzburg, Armee, als Oberst charakterisiert Beamte der Militär-Verwaltung 30. Januar. Peters, Meister bei den Art.-Werkitätten, zum

Obermeister befördert

2. Februar. Hinterberger, Militär-Anwärter, Kasernen-Injp. | y i i L: L x : L | ein derartiger Vorwurf noch nicht entgegengetreten. Inzwischen hat ja die

auf Probe, zum Kasernen.Insp. dei der Garn eruanni. Kaiserliche Schuÿtruppen. Berlin, 6. Februar. Mueller, Obersilt. in der Shuttruppe für Sütwest-Afrifa, beauftragt mit der Stellvertretung mandeurs dieser Schutitruppe, scheidet aus derselben am 12. Februar d. I. aus und wird mit dem 13. Februar d. J. als aggreg. beim Anf. Reat. von Stülpnagel (6. Brant eaburg.) Nr. 48 angestellt Gr. v. Stillfried u. MRattoniy (Felix), Oberlt. à la auits der Schutitrurve für Südwest-Afrila, s{eitet 10. Februar d. I. aus und wird mit dem 11. Februar d. I. im 2. d. Gren. Regi. Kaiser Wilhelm 1. Nr. 110 angestellt. v. Estorff, Major in der Schunutrupve für Südwest-Afrifka, mit der Stellvertretung des Kommandeurs dieser Schuytrunte beauftragt

Verwalt. Augsburg

Deutscher Reichêtag. 137. Sißzung vom 7. Februar 1902. 1 Uhr Am Bundesrathätische: Staatssekretär des Neiche-Marine- amis, Staats:-Miniñer, Vize-Admiral von Tirpiß

Die Donyung des Neichshaushalts-Etats sür 1902 d dei dem Etat für die Verwaltung der Kaiser lihen Marine fortgeseht

Oberstl. à la auites der |

| Zeitungen

| Konsequenzen des Flottengesezes getäuscht.

“n | noch darauf, daß sie sagen, ih hätte seiner Zeit die des Aom- | Auslandöschifse bezw. die daraus entstehenden Kosten beim Flottengesey

aus derselben am |!

den Sonstigen einmaligen Ausgaben tritt auch niht cin; da- gegen würde, wenn die Steigerung der Auëlands-Indienststellungen so stattfände, wie ih cs skizziert habe, eine Vermehrung der dauernden Ausgaben von 6 auf 8 Millionen eintreten. Das sind, wie ih wlieder- bole, vorläufig lediglih allgemeine Ideen, zu denen ih mir selbst in jeder Beziehung meinc cendoültige Stellungnahme noch vorbehalten muß. Ich habe aber den finanziellen Effekt meines Erlasses hier

forderlih gewesen, die cine Erhöhung der jährlichen Mannschafts- vermehrung sofort schr viel böber, auf circa 4000 Mann, gesteigert hätten, und das wäre eben niht möglich gewesen. Einen Bercis dafür, daß wir nicht so verfahren, sehen Sie ja in dem vorliegenden Etat. Danach verfahren wir doch eben nicht dieser beshleunigten Organisation der Schlachiflotte gemäß, sondern so, wie es das Flotten- gese vorsieht. Wenn wir nun aber erst mal ein paar Jahre warte:

D s F Ï e d G A sfiuieren wollen, um den maßlosen Uebertreibungen von uferlosen | und dann mit Vermehrungen kommen, dann wär diese Quote no@&

Flottenvplänen entgegenzutreten.

Jch komme nun zu einem anderen Punkt. Jh habe in den mehbrfach gelesen, daß aus diesem Erlaß der Vorwurf fonstruiert worden ist, ih hätte den Reichstag über die finanziellen erstaunt gewesen, derartiges zu lesen. Jn der Budgetkommission ist mir

Preßerörterung über diese Angelegenheit die Sache einigermaßen ge- lärt, und eine Reibe von Zeitungen beschränken den Vorwurf nur Vermehrung der

alt ausreichend bezeichnet. Ich hake hierauf Folgendes zu bemerken: Erstens haben die verbündeten Regierungen \hon im Jahre 1900 eine Vermehrung der Avélands Indiensthaltung um 8 große Schiffe

ich übergebe die kleinen für erforderlich gehalten. Von diesen s großen Schiffen sind 5 vom Reichötage gesirihen und 3 bewilligt, wur 2 große Schiffe für die Vertretung Deutschlands auf der ganzen Erde! Zweitens: der politishe Druck für die baldige Vermehrurg der Auslands-Indiensthaltungen ist stärker geworden. Die chinesiscken Wirren habe ih nicht vorausgesehen und hat keiner vorausgesehen. Die ganze Entwickelung, wie sie sich in Asien voll- zogen hat, läßt die politische Nothwendigkeit baldiger Vermehrung der Autlandéschifse viel siärker erscheinen. Wenn ih nun mit dieser Möglichkeit rechne und mir darüber klar werden will, was denn der finanzielle Effekt einer solhen Vermehrung der Autlands-Judiensti- haltungen sein würde, kann man taraus dem veranlwortlichen Chef des Reichs-Marineamis einen Vorwurf konsttuieren ? Das war einfach meine Pslichl. (Sehr richtig! rechts.)

J bin in hohem Maße | „Vorwärts“ nicht veröffentliht worden ist.

viel größer geworden. Das ist eben, wie ih sagte, meiner Ansich! nach niht mögli. Ein zweiter Beweis, daß die Absicht nicht vor- liegt, das Flottengesey in dieser Weise zu beschleunigen, würden dit Herren in demjenigen Theil des Erlasses finden, welcher von dem (Aha! reckt Jch habe in diesem Theil die Direktive gegeben für den allmählichet Aufbau der Sc(blachiflotte von 1905 bis 1910 so, wie er zunächst mal berehnct werden sollte

Meine Herren, nun könnte man ja einwerfen: warum hast Tes Staatssekretär, wenn die Ausführung so \{chwierig ist, das Deine | Behörde dennnoch gesagt? Nun, meine Herren, mir lag daran, ct

wir überbaupt in die ersle Bearbeitung der Novelle eintreten, det Grundsay aktenmäßig festzunageln, daß wir bei Aufstellung des Flottengesetzes nicht daran gedacht haben und nicht daran denke fonnten, die Schlachtflotte so beschleunigt zu entwickeln, als dies at sich lediglich nah Zahl ter Schifse möglich war. Ich übernehme dit Verantwortung für die Ausführurg tes Fleottengeseyes auch heut noch durhaus.

Meine Herren, man wird es doch im allgemeinen dem Seeoffiziet, der die ganze Situation nicht übersieht, nicht verdenken können, tei er eine Beschleunigung des Aufbaues unserer Schlahisloite wünscht Ja, meine Herren, wenn es unter den Seecoffizieren Optimisten giebt, die glauben, es ginge schon schneller zu machen, wenn der Staatt sekretär nur wollte, fo ist das teh eigentlich nur natürlich, und da halt ih mir denn in meinem Erlaß dieses finanzielle Moment zur Hilf herbeigeholt, um weitergehenten Ansprüchen einen Damm entgegt zusehen, das finanzielle Moment, welches ja auch in der Marin seine Beachtung findet.

Andere Zeitungen machen sich ja die Angelegenheit noch bequemer,

Wenn die Herren sich auf Grund dieser Darlegungen den Passuk

bercits Berechnungen aufgestellt sind, und daß N infolge der Veröffentlichung im „Vorwärts* jetzt das in Abrede gestellt Die dem Erlaß beigegebenen Tableaux, die nicht veröffentlicht worden find, deuten darauf bin. Auch die Zollpolitik der Regierung bänat camit zulammen. Man hat dem Neichôtage etwas ganz Anderes gesagt, als man sagen wollte. Wenn der Staatssekretär geabnt bätte daß der Erlaß veröffentliht würde, so bätte er den inkriminierten Saß nicht etwa erläutert, wie er sagt, sondern unterdrückt. Hat der

I E L DIMN Pen Be Slaalssefretär nêthig, seinen Untergebenen solche Eiklärung Wiugeben, |

womit er sih doch kompromittieren mußte ? den „Vorwärls* zu der Veröffentlichung bedauerc zußerordentlih, daß wir in Deutschland cinen Minister baben. der nich nit gescheut bat, dem Reichstage falsche Angaben zu machen

Staatssekretär des Reichs:Marinecamts, Vize-Admiral von Tirpiht:

Meine Herren! Die Berechnungen der Ausgaben für die Seblacht-

‘otte, wie sie für das Iabr 1910 gedacht sind. seiner Zeit lattgefunden, und zwar haben sie stattgesunden im Jahre 1900. Auf Grund dieser Berechnungen, die sich mit dem Flottengesey decken, wollten wir damals verfahren und wollen wir noch heute verfahren. D was der Herr Abg. Bebel darüber gesagt hat, ift vollsläntig viafällig. (Widerspruch bei den Sozialdemokraten.) i Der Herr Abg. Bebel bat sodann von bestimmten Schiffen ge- prochen, die eventuell nah China binausgeschickt werden sollen, beuv deten Hinaussendungömöglichkeit ih in Erwägung gezogen habe. Ih sehe daraus, daß der Herr Abg. Bebel auch den Rest des gestohlenen Erlasses kennt (sehr gut! rechts und große Heiterkeit), und i möchte nun meinerseits ausführen, daß der Erlaß cine künftige Auélants-Jndienslhaltung zur Erwägung stellt: von 11 greßen Schiffen, 11 kleinen Kreuzern und 7 Kanonenbooten, im Ganzen 29 Schiffen, während die Novelle vorsah- 8 große Schiffe, 15 kleine Kreuzer und 6 Kanonenboote auh W Schiffe; die Zahl der Schiffe ift also vollständig unverändert

Der Herr Abg. Bebel hat dann mit großem suilichea Pathos meine Hantlungöweise gebrandmarlt. Ich muß sagen: ich habe zu meinem Ersiaunen vermißt, daß er hierbei des „Vorwärts“, zu dem er ja gewisse Beziehungen hat, der ihm ja nahe fleht, mit keinem Wort gedacht, der einen gestohlenen Echeimerlaß veröffentlicht hai.

Gerade dieser Say hai bewogen Ih

Staats-:-Miniîter,

k baben

darüber | bloß j

Zl A mai i Flollengcieu lo a

Abg Richter (fr alle Mühe gegeben,

Dingen in Verbin eben. Einen Au hat Herrn Müller- steht ja das eigen

bang mit ob von

anshlagen sind Form zu âußiern,

Es handelt sich{

1910. gelassen worden

was cine folede tas habe doch s Herr Müller

Geseyzentwruaris mu nz genauen sorgj orttauetnten À lang und dex darum, daß man

Id begreife

(Lebhaftes Sehr wahr! Sehr richtig! Heiterkeit bei den Sozial

diefen

| vorlage sonst obne neue Steuern Als der Erlaß im „Vorwärts* erschien, waren dic mission für ten Marine-Etat bereits abgeschlossen. in der Kommission Das Schreiben des Reichs-Sd spâter in der Kommission | dieser Frage iu thun. Na der chinesishen Expedition, aud Vermehrung der Auslandsschiffe an sich, 19065—10 die Kosten der Indiensisiellun

ausfommt, ob sie Ersparnisse ich cinfah tarum um das Eesey C sind agten Fasius uberhaupt uberhaupt nichts gchört zu haben und können d j f l anl och sehr wohl verstehen, zu niedrig veranlagt worten sint Herr von Tirpiy meint heute, wenn cs nichts auf sih ein erheblicher Posten: schon 4 Millionen.

stimmt nicht; diese Zablen scinen Kommissioneberite übergegangen

ja nic cht dat, tas ju LOES angrei, Je man damals that

orrazÿ injaget geruag b qa comapen ise Tamals iden bat man ten wabren Sachrethalt

nicht, festlegt. Sind die Betenunger

cceptiert, wie das bobe Haus es beschlossen bat

M Ala «V1

den cinfahen Thatbestand mit allen möglicben | dung zu bringen, die damit nit im Zusammenhang | strag, zu erflâren, daß sie uit getäuscht worden sei, | Fulda die Kommission nicht gegeben. Dem gegenüber | e (ingeständaiß des Herrn von Tirpi, daß; die Klotten- nit durchzubringen gewesen wäre. Arbeitea der Kom- Der Erlaß; lag, als | wurde, noech garniht vor ayamts, auf welhes Herr von Tirpiy noch Bezug nahm, hat auch nichts mit Diese ganze Frage steht niht im Zusammen- nit mit der Frage der avch nit E der Frage, r zu , Wir haben auch feine Ursache, bier uns Îber die wie der Erlaß an die Oeffentlichkeit gekommen ist. au nit darum, ob die Marine von 1902— 1905 _gemacht hat oder nicht. Es hantelt ob dic Stcigerungen der Indienslhaltung bis nicht zu gefährden, vorlWfig außer Acht Der Staatssekretär meint, Laien können nicht versteden. Laien brauchen von Marine

B

darüber interpelliert

daß die fortdauernden Ausgaben um cine Bewilligung durhzudrüccken. auch 2 Millionen mebr sind, s aus En mehr find im zweiten Jahre dic títcigetu Im fünften Jahre sind es 30 Millionen, bon der Prüfung in der Kommission mittheilt. tes Ordinatiums. sind unverändert in | Auch die f A igen rechaungen zu h ben sind berechnet wotden auf Grund der Indicnst- für tas Milllärpersonal, Es bandelt fi

an Momenten *ür cine Stei-

Hab 228? Um neue

wie der Staatolefretäe solcbe Thatincen apeeait

batfahen aftenmáßig ateren St2atsfefretäte versehen recttex. A L

| welhe Herr Nichter auêsrechnet, bätte die

E E S | dem beshleunigten Ausbau gefü : Ver Abg. Müller-Fulta hat si | | g

Wegen der 30 Millionen, Regierung sih nicht vor wegen dieser 30 Millionen wären

feine neuen Steuern nöthig gewesen. Der gane Say if fals ver- Me

stanten worden. Der Staatssekretär will dsiht nehmen f di tanten en. Ver Slkaati l auf die finanzielle Lage. Ohne chinesische Befürchtungen à la Bebel zw haben schenken wir dem Staatssekretar das alte Vertrauen. /

Ab Dr von Levey ow (d. kons.): Wenn man seit leßter Zeit den Ver ndlungen des Reichstags aufmerksam gefolgt ist, so ift es doch nicht ganz leicht, über Veranlassung, Zweck und Wirkung des aus dem Zusammenbange gerissenen, für das Publikum nicht bestimmten, ge- stoblenen Erlasses sich zu orientieren. Jch habe mich an die Stelle

| gewendet, wo man authentishe Auskunft erbalten kann, ans Reichs-

Marineamt. Man hat mir die Einsicht der Akten nach ieder © gestattet: ih babe nichts gehört, was auch nur den Verdacht S äßt, daß der Staa!ésekretär auch nur die Absicht der Täuschung gebabt habe oder die Absicht, zu ciner bestimmten Zeit mit einer weiteren Vor- lage vor den Reichdtag zu treten. In dem Erlaß ift gesagt, daß man bei Einbringung des Flottengeseyes davon abgesehen dabe, größere In- dienfthaltungen zu wählen, weil man nicht mit neuen Steuern kommen wollte. Hätte der Staatssekretär ih nur für den Augenblick be- gnügen wollen, tann könnte man allenfalls sagen, daß der Reichstag dur Verschweigung von Thatsachen zu cinem Irrthum verleitet worden sei. Der Staatssekretär ügte sich aber deute noch mit tem Kleineren, und wenn ibm das a leid thut, er thut es, um tem Vaterlande Kosten zu ersparen. Jch babe mih aub übe daß ter Staatssekretär eifrig bemüht ist, sich bei dem Flotiengesey innerhalb der Anschlagsgrenzen zu balten. Selbstverständlich wüns

die Offiziere Beschleunigung, und diesem Verlangen ift er nicht Schwicrigkeit, aber mit Erfolg entgegengetreten. Wenn nun ter Fall ins Auge gefaßt wird, die Vermehrung ter Auslandéschiffe . bereiten, so thut ter Minifter nur seine Pflicht: er muß in die kunft sehen Jch bin kein Freund von großen Gesdautgaben und don Schuldermachen, ih werde aber dei der Flotte stets die Sicberdeit des Landes in Betracht zie Stände das Wort am Kopfe des Erlasses nit, tann wäre er n U grstoblen. Welcde Fülle von

Mtrfwerstäntnifen. t T Ap bat diefcr D ble oder Unterschlagungen, obem Vertre D E L