1846 / 12 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

wegzunehmen , um sie von gemischten Kommissionen verurtheilen zu lassen, noch verschiedene andere Maßregeln in ähnlichem Sinne erstrebt.

Wie man den Sklavenhandel gegenwärtig nah dem Völkerrechte als Seeräuberei betrachten fann, is niht wohl zu begreifen, da noch erst im Jahre 1807 Lord Eldon, eine der ersten richterlichen Autoritäten Englands, während seiner Opposition gegen die Abschaffung der Sklaverei im Parla- mente behauptete, daß der Sflavenhandel „von Parlamenten sanctionirt worden sei, in welchen die weisesten Rechtsgelchrten, die gelehrtesten Geist- lichen und die ausgezeihnetsten Staatsmänner saßen “’, da Lord Hawkes- bury , später Graf von Liverpool, beantragte, daß die Worte „unvertrag- lih mit den Grundsägen der Gerechtigkeit ¡und Humanität “’ aus der Ein- leitung der Bill (der Sklavenhandel-Abschaffungs - Bill) ausgestrihen wir- denz da der Graf von Westmorland erklärte, daß, wenn er auh „den Presbyterianer und den Prälaten, den Methodisten und den Feldpriester, den Jakobiner und den Mörder zu Gunsten der Abschaffung des Sklaven- handels schreiben sähe, er denno seine Stimme dagegen im Parlamente erheben würde.“ Eben so wenig kann man begreisen, wie gegenwärtig nah dem Völkerrechte dieser Handel als Seeräuberei betrachtet werden soll, da doch England selbst vor noch nicht langer Zeit sich durchaus nicht erniedrigt glaubte, mit afrikanischen Sklaven Handel zu treiben, und da nur eine kurze Zeit erst verstrichen ist, seitdem andere civilisirte Nationen den Handel proffri- dirt haben. Bis auf diesen Augenblick besigt Großbritanien indische Sklaven. Rußland, Frankreih, Spanien, Portugal, die Vereinigten Staaten, Bra- silien und andere Mächte haben bis jeyt noch nicht die Sklaverei abge- haft. Es is sonach offenbar, daß Handlungen, welche noh von so vielen Nationen ausgeübt werden, und welche vor wenigen Jahren noch von der ganzen Welt ausgeübt wurden, mit Necht nicht für Seeräuberei erachtet werden fönnen, mit Ausnahme unter Nationen, welche ausdrücklih überein- gekommen sind, dieselben in ihren Verträgen so zu betrachten. :

Wenn aber der afrikanische Sklavenhandel nah dem Völkerrechte nicht Seeräuberei i, wenn ferner Brasilien durch die Convention von 1826 England nicht mit dem Rechte bekleidet hat, über die Personen brasiliani- scher, der Theilnahme am Sklavenhandel verdächtiger Unterthanen wie über Seetäuber zu urtheilen, Strase zu verhängen und ihre Güter zu fon- fisziren, so leuchtet ein, daß England ‘dies Recht durch seine Tribunale nicht O fann, ohne die Souverainetät und Unabhängigkeit Brasiliens zu verleßen.

Auch hat Großbritanien si bisher nicht als mit diesem Rechte gegen die Unterthanen Brasiliens ausgerüstet angesehen, sondern hat im Gegen- theil ausdrülih die Jnkompetenz seiner Gerichtshöfe, solche Fälle gerichtlich zu untersuchen, anerkannt. Jn der Korrespondenz zwischen der Kaiserlichen Regierung und der britischen Gesandtschaft vom 31, Oktober 1843 u. f., aus Anlaß der Sache Manoel José Madena's, eines brasilianischen Unter- thanen, welcher an Bord des Schooners „„Tartaruga““, unter der Voraus- seßung, an ungeseglichem Handel betheiligt zu sein, festgenommen und an Bord des besagten Schooners nah dem Vorgebirge der guten Hoffnung geschickt wurde, erklärte der Minister Jhrer britanischen Majestät am dies- seitigen Hofe in einer Note vom 12. November desselben Jahres, daß die- ses Dadivibusin; so wie die anderen an Bord der „Tartaruga‘/ vorgefundenen Personen, nah dem Vorgebirge der guten Hoffnung gesandt worden wären, weil ihr Zeugniß bei der Untersuhung gegen das Schiff in dem Vice - Ad- miralitäts -Gerihtshose zum Erweise secräuberishen Verfahrens nöthig sein fönntez und in der That, sobald über das Fahrzeug das Urtheil gesprochen war, fehrten Madena und die anderen Gefangenen in ihr Vaterland zu- rück, wie dies aus der bezeichneten amtlichen Korrespondenz ersichtlich ist.

Daß dies übrigens die einzige Junterpretation ist, welhe dem Verirage vom 23, November 1826 gegeben werden faun, geht ferner dur einen Vergleich des besagten Artikel 4 mit den Verträgen hervor, welche England mit anderen Nationen abgeschlossen hat, Es is leicht, die Verträge einzu- sehen, welche es z. B. mit der argentinischen Republik am 24, Mai 1839, mit Bolivia am 25. September 1840 unter Beifügung von Zusay-Artikeln von demselben Tage und Verordnungen, mit Chili am 19, Januar 1839, unter Beifügung von “Zusag - Artikfela und Verordnungen, mit Haiti am 23. Dezember 1839, mit Mexiko am 24. Februar 1841, unter Beifügung von Zusaß - Artifeln von demselben Tage, mit Texas am 16, November 1841, unter Beifügung von Verordnungen und Declarationen, am 10. Fe- bruar 1844 zu Washington unterzeichnet, mit Uruguay am 13. Juni 1839, unter Beifügung von Zusaß - Artikeln und Verordnungen , und endlich mit Venezuela am 15. März 1839 abgeschlossen hat,

Aus jedem dieser Verträge geht deuilih hervor, daß die beiden hohen fontrahirenden Mächte übereinkommen und vermiktelst Conventionen die Einzelheiten der Maßregeln feststellen, welche im Einklang mit den geseh- lihen Verordnungen der respektiven kontrahirenden Mächte zur sofortigen und gegenseitigen Geltendmachung des Piratengeseßes nöthig sind, das als- dann auf den Sklavenhandel, soweit die Schiffe und Unterthaäen jedes der beiden Länder in Betracht kommen, Anwendung findet. Wenn das Faktum des an si {hon als Piraterie betrachteten Handels genügte, um die Na- tionen, durch deren Schiffe die Wegnahmen stattfinden, in Stand zu sepen, die Fahrzeuge und Personen vor ihren eigenen Tribunalen zu richten, so würde es sowohl überslüssig sein, daß der Handel in den obengenannten Verträgen für Seeräuberei erklärt werde, als auch, daß die beiden fkfontra- hirenden Mächte verpflichtet würden, besondere Strafgeseye für ihre an dem Handel si betheiligenden Unterthanen und t zu erlassen, Wenn aber die bloße Declaration, daß der Sklavenhandel Seeräuberei sei, brasi- lianishe Unterthanen und deren Eigenthum niht des Rechtes berauben konnte, von den Behörden ihres eigenen Landes gerichtet zu werden, sto durften auf gleiche Weise auh nicht ihre Schiffe von britischen Kreuzern besucht, durchsuht und weggenommen werden.

Es ist schon bemerkt worden, daß das Völkerreht das Besuchs - und Durchsuchungsrecht in Zeiten des Friedens auf hoher See nicht anerkennt, Die britischen Tribunale haben zu verschiedenen Zeiten dies Prinzip aner- kannt, namentlih in dem Falle des französishen Schiffes „Louis“, welches im Jahre 1820 an der Küste Afrika’s, im Sklavenhandel begriffen, wegge- nommen wurde, Bei dieser Gelegenheit wurde die Wegnahme für null und nichtig erklärt, weil das Besuchs- und Durchsuchungsreht auf hoher See in Zeiten des Friedens nicht bestehe, Lord Stowell erklärte, daß, „selbst zugegeben, der Handel wäre wirklich von den Munizipal - Geseßen Frank- reichs verboten (was zweifelhaft war), dennoch das Recht der Visitation und Durchsuchung, welches ein ausschließlih im Kriege gebräuchlihes Recht

sei, nicht im Einklang mit dem Völkerrecht in Zeiten des Friedens ausge- -

58

übt werden könne, um über Eigenthum französischer Unterthanen von Sei- ten britischer Gerichtshöfe einen Spruch zu rechtfertigen.“ Als in derselben Sache Se. Herrlichkeit das Urtheil des hohen Admíralitäts - Gerichtshofes abgab, hielt er überdies dafür, daß „der Sklavenhandel, obschon unrecht und verurtheilt durch das Gesey von England, niht Seeräuberei, auch nicht ein Verbrechen nah dem allgemeinen Völkerrecht sei,“ Jn der That, wenn ein solhes Recht ciner Nation beigelegt wird, so muß es auch jeder Nation zukommen, und es würde daun zu unberechenbarem Uebel, vielleicht zu einem allgemeinen Kriege führen. i |

Daß dies Recht über Schiffe anderer Nationen nicht England zukommt, ist nicht allein anerkannt, sondern auch in den von jenem Lande abgeschlos- senen Verträgen zugestanden; denn in allen diesen Verträgen is dasselbe stipulirt, was in den zwischen Portugal und Großbritanien 1815 und 1817 abgeschlossenen Verträgen gesagt ist, welche, nachdem sie durh die Conven- tion zwischen England und Brasilien vom 23, November 1826 ausgedehnt wurden, mít dem 13. März des gegenwärtigen Jahres erloschen sind.

Aus dem, was nunmehr gesagt und bewicsen ist, geht augenscheinlich hervor, daß die von dem britischen Parlament crlasscne uud von Ihrer Majestät der Königin von Großbritanien am 8. August d. J. sanctionirte Akte unter dem Vorwande, die Bestimmungen des Artikel 1. der zwischen den Kronen Brasiliens und Großbritaniens abgeschlossenen Convention vom 93, November 1826 in Ausführung zu bringen, weder auf den Buchstaben noch auf den Sinn des besagten Artikels basirt werden fann, daß dieselbe ferner den deutlichsten und bestimmtesten Grundsäßen des Völferrehts zu- wider läuft und endlich eine Verleßung der Souverainetät und Unabhän- gigkeit Brasiliens so wie anderer Nationen is.

Demnaqh protestirt der unterzeichnete Minister und Staats-Secretair der auswärtigen Angelegenheiten im Namen und auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers, seines erhabenen Souverains, gegen die vorbenannte Aktc, als ge-

en eine ungerechte und beleidigende und eine solche, welche die souverainen

echte und die Unabhängigkeit der brasilianischen Nation verleyt, indem er feine ihrer Folgen anerkennt, ausgenommen die aus Gewaltthat hervorge- henden, und sogleich für allen und jeden Schaden und Verlust, weier daraus für den gesepliden Handel der Unterthanen Brasiliens hervorgehen fann, denen die Geseße beständigen und wirksamen Schuy versprechen und Se, Majestät der Kaiser shuldet, Ersay beansprucht.

Nichtsdestoweniger aber wird die Kaiserliche Regierung, die edlen Ge- sinnungen der Rechts - und der Menschenliebe, von denen sie stets beseelt ist, allen anderen Rücksichten voranstellend, damit fortsahren, in Einklang mit den Geseßen des Landes alle ihre Bemühungen auf die Unterdrückung des Sflavenhandels zu richten, und die Kaiserliche Regierung wünscht ernst- lich, daß die Regierung Jhrer britanishen Majestät einem Uebereinkommen beipflihten möge, welches unter Beachtung der Interessen des gesehlichen Handels brasilianischer Unterthanen das sehnlichst gewünschte Aufhören eines Gewerbes bewiiken dürfte, dessen Fortbestehen von allen aufgeklärten und christlichen Regierungen beklagt und verdammt wird.

Der Unterzeichnete übermaht auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers, seines erhabenen Souverains, diesen Protest an Hamilton Esq., ZJhrer bri- tanishen Majestät außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi- nister, damit er der Regierung Jhrer britanischen Majestät vorgelegt werden möge, und er nimmt selbst zugleich diese Gele enheit wahr, um Herrn Hamilton den Ausdru seiner vollkommensten Foibaciting und Werth- \shäßung zu wiederholen.

Antonio Paulino Limpo de Abreu.

Eisenbahnen.

Berlin, 10. Jan. Wir können aus glaubhafter Quelle versichern, daß die (ursprünglih nah einer Einsendung aus dem Medlenburgi- hen in hamburger Blättern mitgetheilte) Nachricht, als werde die Berlin-Hamburger Eisenbahn noch in diesem Jahre in ihrer ganzen Länge dem Betriebe eröffnet werden, A eine voreilige zu nen- nen sei. Namentlich konnten die Bahnhofs-Arbeiten hier bei Berlin erst so \pät in Angriff genommen werden, daß eine Beendigung der- selben in diesem Jahre durchaus unmöglich erscheint; und ein Gleiches gilt von den Arbeiten im Lauenburgischen, Holsteinishen und im bei- derstädtishen Gebiete.

Handels - und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 10. Jan. Die Flauheit an heutiger Börse dauerte fort, und müssen die Course sämmtlicher. Eisenbahnen abermals niedriger notirt werden.

Stockholm, 31. Dez. Die Frage über die Privat - Banken ist im Conseil zur Sprache gekommamn, und die Regierung hat beschlossen, daß feiner Privat - Bank eine neue Octroi verlichen werden solle, wenn dieselbe

sich nicht verpflichte 1) zu solidarischer Verantwortlichkeit und 2) keine Zettel auf weniger als 6 Rthlr. 32 Schill. auszugeben, jedo mit einer Ueber-

gangszeit auf 3 Rihlr. 16 Schill.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 6G. Jan. 3% do. —. Ausg. —. 4% Russ. Hope 917.

Antwerpen, 5. Jan. Zins]. —. Neue Anl. 237.

Frankfurt a. M., 7. Jan. 5% Met. 112 G6. Bank-Actien p- ult. 1942. 40. Bayr. Bank-Actien 722 Br. Hope 9023 G. Stiegl. 895 G. Int. 60. 2%. Poln. 300 Fl. 1024 G. do. 500 Fl. 823. 2. E

Hambu rg, 8 Jan. Bank-Actien 1620 Br. Engl. Russ. 1095 Br.

London, 3. Jan Cons. 3% 942. Ard. 287. Pass. 6%. Ausg. 163. Int. 60%, 4% 94. Port. 57. Bras. 817. Mex. 315. Peru 41.

A Jan. 5% Rente fin cour. 121. 30. 3% do, fin cour. 82. 90. Neapl. —. 5% Span. Rente —. Pass. —.

O G. Jan. Nordb. 1894. Gloggn. 141%. Mail. 1245. Livorn. 117. Pest. {6 Budw. —.

Niederl. wirkl. Sch. G17. 6% Span. 23

Pass. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. Poln. —-

Berliner Börse. Den 10. Januar 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

97% 85%

Pr. Cou Brief. | Geld, |

f

Fonds. Actien.

Z

Brl.Potsd.Eiseub. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anh. abgest. do. do. Prior.ObI. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior.Obl. do.v.Staat garant. Ob.-Schbles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. ] agd.-Halbst.Eb. r.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior.Obl, onn-Köluer Esb. iedersch.Mk.v.e. do. Priorität

St. Schuld-Sch. Prämieu - Scheiue d.Seeh. à SU T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Weestpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Sechlesiscbhe do. do. v.Staat g.Lt B.

& de\-

|

|

e " P R H]

d\

t

S do

do\- A N

M14 [114

[

0D «T

|

Go U Ce Co US TS pa S | SE [18181181 |

Doe N

Gold al marco. Friedrichsd’or. And.Gldm.à 5 Th. Disconto.

1.4.1 E6 LELTA

# #1111’

ar N

Ω [r ch e

Pr. C Thlr. zu

Brief. | ß

1405 1391 1505 149:

Amsterdam do. Uamburg

Kurz 2 Mit. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mi. 2 Mt. 3 Woch.

1024

1024 991

100 994

Wien in 20 Xe. . Augsburg

Breslau Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Tulr.

Frankfurt a. M. südd, W. ........ 100 Fl. Petersburg 100 SRbI.

Meteorologische Beobachtungen.

Abends 10 Uhr.

1 1075

1846.

9, Januar.

Morgens 6 Ubr.

Luftdruck 1342,57’ Par.'342,90"'Par. 343/26'’’Par. Luftwärme .…..|+ 3,4° R.'+ 42° R.'+ 3,/6° R. Thaupunkt .…. . (4+ 2/5 R. 3,3° R.'+ 2,7° R. Dunstsättigung . 92 pCct. 93 pCt. 92 pCt. Regen, trüb. W. W. Wärmewechsel +1 Wolkenzug « - - W. + 2,5° R.

Tagesmittel: 342,91’ Par... +3,7°R... +2/,8° R... 92 pct. W,

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. Jan, Jm Opernhause. 6te Abonnements - L Ee Die Vestalin. (Dlle. Lind : Julia.) Anfang 6 Uhr,

u dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à Sgr. und zum Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.

Die zu dieser dritten Aufführung der Oper: Die Vestalir ( reits angewiesenen Billets können bis Sonntag, den 11ten d,, N tags 12 Uhr im Billet- Verkaufs- Büreau des Schauspielhauses den erhöhten Opernhaus-Preisen in Empfang genommen werden,

Jm Schauspielhause. 7te Abonnements-Vorstellung: Nehmt Exempel daran! (Dlle. Viereck: die Frau.) Hierauf: Doktor W (Dlle. Viereck: Elisabeth, als Gastrolle.) |

Montag, 12. Jan. Jm Schauspielhause. Ste Abonnem “iti Tartüffe. (Herr Döring : Orgon.) Hierauf : Zwei Ga

ilder.

Dienstag, 13. Jan. Jm Opernhause. 7te Abonnements- V: stellung, Neu einstudirt: Die Krondiamanten, komische Oper m Tanz, in 3 Abth., von Scribe. Musik von Auber. Anfang ha 7 M

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Oy haus-Preisen verkauft. :

Jm Schauspielhause, 30ste französishe Abonnements-Vorstel

Königsstädtisches Theater. Sonntag, 11. Jan, Sie ist verheirathet, romantish-komi

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmalge Beobachtung,

Quellwärme 7,7* 1 Flusswärme 0,21 Bodenwärme 0} Ansdünstung O0 Niederschlag 0,0) W.

| Charafterbiid mit Gesang in 3 Aften, von Friedri Kaiser. M ' von Suppée.

(Herr Wallner aus Wien : Lorenz Wind, als Gastro Oeffentliche Aufführungen.

: Sonntag, den 11. Januar. Viertes Konzert von Henry ito im Saale der Sing-Akademie. Der Konzertgeber wird untr Anderem

" seinen Compositionen die „Caprice über Lucrezia Borgia‘‘, „Chant | gondolier“ und „Souvenir de la Tarantelle“, dann ferner die Cis-M | Sonate von Beethoven und ein Konzertstück von C. M. von W:! ! vortragen. Anfang 7 Uhr. Billets bei Schlesinger und Bote u, V

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W, Zinkeisen. Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei.,

Allgemeiner Anzeiger.

Bekanntmachungen.

[804] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 25. Juli 1845.

Das hierselbst in der Zimmerstraße Nr. 9 belegene Grundstüf der Erben des Vergolders Jacob Pro- chasfa, gerichtlih abgeshäyt zu 10290 Thlr, 4 Sgr. 3 Pf., soll Behufs der Auseinandersegung der Pro- chasfashen Erben unter einander

am 17. März 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothefanschein sind in der Registratur einzusehen.

Düsseldorf - Sittarder Eisen-

trages Rechenschaft abzulegen und diejenigen der Jn- teressenten zu ermitteln, welche von dem unter §, 9, der den Zeichnungen vorgedructen Bedingungen vorbehal- tenen Rücktritts-Rechte etwa Gebrauch machen wollen, Düsseldorf, den 31, Dezember 1845. Das Comité der Düsseldors-Sittarder Eiseubahn-

Administration de Rentes sous la direc-

[23b] tion de la Banque de Belgique. Certificats de Rentes Belges 25 %.

Le Directeur de la Banque de Belgique a lPhon- neur d’informer les porteurs des dits Certificats que

Die kürzlich erschienene Schrift; 29 Die

Gesellschaft.

(gez) Baum, Vorsigender, von

Citerarishe Anzeigen.

[29] : Mission der Deutsch-Katholiken

G. G. Gervinus, hat so raschen und großen Absay gefunden, daß sogleich ein zweiter unveränderter Abdrucck veranstaltet werden mußtez dieser is jeyt fertig und in jeder guten

Buchhandlung vorräthigz in Berlin bei ¿Fe 7 d, Dümmler , u. d. Linden Nr. 19,

[24 b] Für Gutsbesitzer.

Mehrere sehr empfehlenswerthe erfahrene Oektin welche in allen landwirthscha|tlich-technischen Bra namentlich in der Brennerei, tüchtig sind, kann ich b empfehlen, Dr. W. Keller, Beillk

Neue Königsstr, 2.

[21 b] 3

Ein Jurist (praestit. praestand.) möchte für 1 Fi monatlih 5 Stunden wöchentlich beschästigt sein, | bei einem Privatmann, Adr, im Jut.-Comt, sub l-

[25 b]

Sie dubliner Adresse.

Das Abo une ment beträgt: 2 Rthlr. sür À 4 Rthlr. - 5 Iahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. : allen Theilen der Monarchie ohne Preiscrhöhung. tions - Gebühr für den e ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anslalten des In- und Auslandes nehmen Seslcllung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeilung: FSricdrihs straße Ür. 72.

12.

Berlin, Montag den 1l2o Januar

Inhalt.

ntlicher Theil.

utsche Bundesstaaten. Freie Stadt Hamburg. Eisgang. chifffabrt. 5 L : ich. aris. Erllärung des Königs zu Gunsten der Chiisten pre _ Piiaisterielle Erläeteantgat in der Adreß-Kommission der Deputinten. Die Veranschlagungen des Finanz - Ministers und seine Darstellung vom Zustande des Landes. Marokkanische Geschenke. Rermischtes. Schreiben ans Paris. (Lamoricière’s und Pelissicr's

Operationenz Stellung Abd el Kader's; versuchte Kassenberaubung.) oßbritauien und Frlaund. London. Antwort der Königin auf Veröffentlichung der Staats - Einnahme. (Die Anti-corn-law-league und die Protectio-

Königreich Sachsen. Landtag. Freie Stadt Bremen.

chreiben aus London,

isten.) í ande. Aus dem Haag. Ruder- und Segel - Gesellschaft. e von Papicrgeld. Die Sthelde-Fischerei.

alien. Neapel. Ankunft des Großfürsten Konstantin in Palermo, Befinden der Kaiserin, Rom. Vermischtes. E vanien. Briefe au3 Madrid. (Die englische Minister - Krisis; der General Narvaez und Herr Salamanca; Adreß-Debatten im Senat und der Deputirten-Kammer.) und Paris. (Vermischtes.)

ürfei, Konstantinopel. Der Drusen-Scheifk Hamud. Kollekiiv- Note der Gesandten. Orkan auf Mitylene. -

udels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse.

nigôstättisches Theater. (Jtalienishe Oper.) Archäologische Gesell- hast, Dorpat. Beobachtung des Bielaschen Kometen.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem pensionirten Gränz-Aufseher, chemaligen Feldwebel Haase Flarhheim im langensalzaer Kreise, das Allgemeine Ehrenzeichen ;

) wie

Den bei der Ober - Rehnungs - Kammer angestellten Geheimen ehuungs-Revisoren S chirer und Wegener den Titel und Rang nes Rehnungs-Raths zu verleihen.

“Der bisherige Ober - Landesgerichts - Assessor Schev en is zum dvokaten und Notar im Departement des Ober- Appellationsgerichts ju Oreisswald , mit Anweisuug seines Wohnorts in Stralsund, be- elt worden.

Bekanntmachung.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst zu befehlen geruht, 1 das Krönungs - und Ordensfest in diesem Jahre am Sonntag n 18ten d. M. auf dem Schlosse gefeiert werden soll. Der be=- hränfte Raum gestattet nur die Anwesenheit der Herren Ritter und Jnhaber Königlicher Orden und Ehrenzeichen, welche ausdrücklich zu lesen Feste und zur Königlichen Tafel Einladungen erhalten werden.

Berlin, den 12. Januar 1846.

Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird die Feier des Krö- ngs- und Ordensfestes am 18ten d. M. stattfinden. Jun Folge eser Allerhöchsten Bestimmung werden die in Berlin anwesenden esißer Königl. Ehrenzeichen, welche weder im aktiven Militairdienste, h im Staatsdienste stehen, hierdurch aufgefordert, am 14ten d. M. den Stunden von 9 Uhr Vormittags bis 3 Uhr Nachmittags im üreau der General =- Ordens - Kommission, Friedrichsstraße Nr. 139, ren Namen, Charakter, die Ehrenzeichen, welche ihnen verliehen sind, d ihre Wohnung persönlih oder \riftlich anzuzeigen.

Berlin, den 12. Januar 1846.

Königlihe General-Ordens-Kommission.

————

Das 1ste Stück der diesjährigen Geseh - Sammlung, welches ute ausgegeben wird, enthält : unter r, 2664, Die Schul-Ordnung sür die Elementarschulen der Pro- vinz Preußen; vom 11. Dezember v. J. Berlin, den 9, Januar 1846, Debits-Comtoir der Geseß-Sammlung.

Abgereist: Der Königl. sächsische General - Major und Ober- Stallmeister von Fabrice, nah Dresden.

ÚUichtamtlicher Theil.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Jn der Sihung der zweiten Kam- mer vom 9. Januar erschienen auf der Registrande mehrere Petitio- nen, darunter eine von Seiten des Vorstandes der jüdischen Gemeinde zu Dresden, in welcher um Aufhebung der noth bestehenden Rechts- beshränkungen der in Sachsen wohnhaften Juden gebeten und die von dem Abg. Brockhaus bevorwortet wurde. Die nächste Sipung der Kammer ward auf den 12. Januar angeseßt und auf die Tages- Ordnung der Bericht der ersten Deputation über ein Dekret, das Abtreten der Minister und Regierungso-Kommissare bei den Abstimmun- gen betreffend, gebraht. Für die Tages-Ordnung der dann folgenden Sizung am 13. Januar is der Bericht der außerordentlichen firchli- chen Deputation über das Dekret, die sih-Deutsh-Katholiken nennen- den Dissidenten betreffend (S. Nr. 266 der All g. Pr. Z tg. von 1845), bestimmt worden.

Freie Stadt Hamburg. Das Cis in der Elbe bei und unterhalb Hamburg hatte sich am 9. Januar zwar etwas vermindert, doh war der Strom noch nicht wieder als fahrbar zu betrachten.

Freie Stadt Bremen. Am 1. Januar v. J. betrug die Anzahl der unter bremer Flagge fahrenden Seeschisse 218, die zu- sammen etwa 32,607 Lasten hielten. Jm Lause des Jahres kamen 15 Schiffe, meist au der Weser gebaut, hinzu; dagegen verminderte sih die Zahl wieder um 10, theils durch Verkauf, theils durch Strau- dung. Seit dem 1. Januar 1846 fahren daher unter bremer Flagge 223 Seeschiffe von zusammen etwa 36,057 Lasten. Außerdem 7 Dampsschisse und 104 Kähne von zusammen etwa 3197 Lasten. Jm Bau begriffen waren am 1. Januar 1846, außer obigen, noch 12 Schiffe von 2680 Lasten. Außerdem fahren von der Weser 98 See- \hiffe unter oldenburgischer Flagge, welche zusammen etwa 6613 Lasten halten, und 21 Seeschiffe von etwa 2228 Lasten unter han= noverscher Flagge. - Jn die Weser liefen voriges Jahr im Ganzen 2812 Schiffe ein, von denen 1804 aus See kämen, und zwar na- mentlich aus Nord-Amerika 151, aus Westindien 85, aus Rußland 58, aus Norwegen 63, aus Preußen 119 und aus Großbritanien 246. Außerdem kamen 1803 Fahrzeuge vom Oberlande oder stromabwärts nah Bremen.

Frankreich.

Paríás, 6. Jan. Der Erzbishof von Paxis hatte in sciner Glückwunsch - Rede am Neujahrstage auch der Huldigungen erwähnt, welche die unglücklichen Christen des Orients dem Könige darbrächten. Darauf antwortete der König: „Es freut Mich, Jhnen sagen zu lón- nén, daß Jch stets die Hossnung hege, unsere Bemühungen zu Gun-

“sten dor Christen im Orient werden nicht fruchtlos sein und zur Ab- - hülfe ihrer Leiden beitragen. Frankreich wird niemals aufhören, über

sie jenen mähtigen Schuß auszudehnen, den es seit so viel Jahr- hunderten ausgeübt, und Gott wird Mir die Gnade gewähren, daß diese Beshüßung unserer heiligen Religion unter Meiner Regierung niht minder wirksam sei, als sie es unter den Königen Meinen Vor- gängern gewesen.“

Herr Guizot soll gestern der Adreß-Kommission der Deputirten einige, wie der Constitutionnel sagt, sehr unbestimmte Er- läuterungen gegeben haben über das Einschreiten im La Plata, das bis zur Herstellung des Friedens fortdauern solle, so wie über die nur im französischen Jnteresse erfolgte Einmischung in die texia- nischen Angelegenheiten, über die Expedition nach Madagaskar, die bestimmt stattfinden werde, ohne daß man noch sage, wann, und die nicht mit Colonisationsplänen verknüpft sei; endlich auch über Otaheiti, von wo aber seit Juli keine Nachrichten eiugegangen wären und also nichts zu sagen sei. Ueber Texas würden Aftenstücke veröffentlicht werden. Die von den Ministern der Marine, des Krieges und des Handels gegebeneu Auskünste wären eben so wenig befriedigend gewesen. Herr Cunin-Gridaine habe nur gesagt, daß man mit Bel-

1846.

ien sortwährend unterhandle. Sonach sei also noch nihts abgeschlos- en, Die Kommission scheine übrigens in bester Stimmun gewesen zu sein. Der Constitutionnel rügt es, daß noch mehr als 40 De- putirte von der Opposition nicht in Paris angekommen wären. Sie sollten sich niht auf die gewohnte Verzögerung der Adreß - Debatte verlassen, da die Adreß - Kommission diesmal chr furz verfahre mit den ihrem Entwurfe vorausgehenden Erörterungen. Die noch Ab- wesenden möchten daher eilen, wollten sie gut machen, was sie ihrer eigenen Meinung durch Fehlen bei den ersten Kammer-Verhandlungen an Nachtheil zugesügt hätten.

Der Finanz - Minister, Herr Lacave- Laplagne, stellt zwar im Budget für 1847 einn Uebershuß der Einnahmen um 9 Millionen auf; aber es wird dagegen bemerkt, daß auch im vorigen Jahre für das Budget von 1846 ein Ueberschuß von 35 Millionen angenommen und ein noh größerer, in Folge von Reductionen, die von den Kammern beschlossen wurden, in Aussicht gestellt war; dennoch be- rene der Finanz-Minister jeßt {hon ein wahrscheinlihes Defizit von mehr als 25 Millionen für das Dienstjahr 1846, ohne die Verminde- rung, die, wie er selbst voraussche, in den indirekten Steuern in Folge der Steigerung der Preise der Lebensmittel eintreten werde. Man meint daher, daß wohl noch cine Zeit lang ein Betrag von 100 bis 200 Millionen ungedeckt sein dürste. Jn Be- treff des für die gewöhnlichen Ausgaben im Budgetjahr 1843 noch zu deckenden Bedarfs, den der Minister voriges Jahr auf 45,375,646 Fr. veranschlagte, stellt der jeßt vorgelegte genaue Abschluß zwar eine Verminderung auf 39,026,738 Fr. heraus. Für das Budgetjahr 1844, sagte der Minister, gestalte \sich die Lage noch besser - der in voriger Session auf 31,492,771 Fr. berehnete, noch zu dek- fende Mehrbedarf werde sich auf 5,807,773 Fr. herabstellen, wie sich sür jeßt übersehen lasse. Jedoch geschehe dies allerdings nur durch Benuzung für 1844 bewilligter, aber niht verwendeter Budget - Kredite, die in den Jahren 1845 und 1846 als Bedarf wieder auftreten, was, wie der Minister bemerkte, bei jedem Budget vorkfomme. Das Budget 1844 sei mit einem Ausfalle von 21,947,836 Fr. bewilligt worden und“ werde also innerhalb seiner Anschläge und Verwirklichung einen Vortheil von ungefähr 20 Millionen Fr. aus- weisen, troy unvorhergesehener Vermehrung des Truppenbestandes in Algerien und der Ausgaben sür Oceanien. Nicht so stelle sich freilich das Jahr 1845 dar. Das mit einem Ausfalle von 1,791,831 Fr. bewilligte Budget schien dem Minister {hon vorige Session einen höheren Ausfall bis auf 13 Millionen voraussichtlih zu machen, uud jeyt wird dieser auf 18,949,118 Fr. geschäßt. Das komme daher, daß der die veranschlagte Einnahme übersteigende Ertrag nur 44,417,359 Fr., die bewilligten Ausgaben der vorigen Session, zu- sammen mit den in dem jeßt vorgelegten Geseß-Entwurfe über Er- gänzungs-Kredite enthaltenen, sih auf 61,574,646 Fr. belaufen. Der Minister wollte aber hierin nichts Entmuthigendes sehen, da bei ähnlicher Veranschlagung für 1844 dennoch für dieses Finanzjahr eine Verminderung des Aufwandes um 25,684,998 Fr. eingetreten sei. Diesen Ausfall von anderer Seite her betrahtend, werde man auch in der von Jahr zu Jahr sih herausstellenden Zunahme um 5 Mill. Fr, nichts Ueberrashendes sehen. Die Kraftentwickelung, welche in Algerien nöthig geworden, und diè Ausgaben, welche die Marine im La Plata, so wie für Bewaffnung der afrikanischen Küste und wegen Ausführung der Geseße gegen den Sklavenhandel erforderte, endli Bedürfnisse des Kultus-Ministeriums und des Departements der öf- fentlichen Bauten, hätten ansehnliche, unvorhergesehene Ausgaben für 1845 erheischt. Auch habe eine andere Ausgabe, die für Ausfuhrprämien, si beträchtlich gesteigert, und die Regierung müsse dafür allein einen Zu- \huß-Krediet von 10 Millionen Fr. verlangen. Das nun begonnene Budgetjahr 1846 is zwar mit einem mathmaßlichen Uebershusse von 3,606,215 Fr. angenommen worden, stellte aber, wie oben gesagt, hon am Schlusse vorigen Jahres in Folge später angenommener Geseye einen Ausfall von 9,272,055 Fr. heraus. Mit den auf das- selbe zur Last zu bringenden, nicht ershöpften Krediten früherer Jahre, die in den Abschlüssen mit aufgerehnet worden sind, dem neuen Be- darf und der dagegen nah Maßgabe von 1845 zn hoffenden Stei- gerung der Einnahmen, {äßt Hr. Lacave - Laplagne den Ausfall für 1846 auf vorläusig 25 Millionen Fr. Vor drei Jahren betrug der Gesammtausfall des Budgets die Summe vou 371,609,072 Fr., zu deren Tilgung bis in das Jahr 1847 die Reserven des Tilgungsfonds erforderlich schienen. Jeyt, bemerkte der Minister, belaufe sich der Gesammtausfall , ungeachtet des pro- visorischen , auf 25 Millionen Fr. für 1846 Zéránsdlaclen nur noch auf 354,996,765 Fr., die Reserven von 1842 45 seien dermalen

Königsstädtisches Theater. Jtalienishe Oper: Norma. Musik von Bellini. (Den 10. Januar.)

Sgra. Rita Bassa Borio, Norma als zweites Debüt, hatte hier cht, wie bei ihrem ersten Austreten in „Ernani“, den Umstand für sich, ne gänzlich unbekannte Partie vorzuführen. Nicht nur, daß wohl fast der Ton dieser Oper seincn Play im Gedächtniß cines großen Theils des \nstliebenden Publikums gefunden hat, sondern auh, noch weilt ja Eine er uns, „die, ob sie in Vesta's Tempel die heilige Flamme hüte oder i Luna's heiligem Haine dic Mistel brehe, überall mit der Zaubergewalt nes hohen künstlerishen Jngenieurs über die vollen Mittel jugendlicher aft und jungsräulichen Liebreizes gebietet!’ —. Ein Organ, auf dessen eshaffenheit die Zeit so nachtheilig eingewirkt, wic bei Sgra, Bassa- orio, ist den vollen Anforderungen ciner dramatischen Darstellung nicht ehr gewachsen. Ein großer Theil der Zllusionen kann von einem f lben ir nicht erzeugt werdenz ein nicht geringerer aber wird zerstört durch die

gedcckt wird. Allcin das Mittel, wodurch die Sängerin hier dic Wirkung ihrer Leistungen hebt, wind an vielen anderen Stellen die Ursache, wodurch die Schwächen dersclben in grellem Lichte erschcinen und das Gefühl beleidi- gen. Jhre erste Pflicht wäre unstreitig eine weisere Berehnung ihrer Kraft. Ein größeres Gleichgewicht in den - Acußerungen derselben würbe den wohl- thätigsten Einfluß auf die ganze Erscheinung ihrer Leistungen ausüben. So z. B. beginnt die Sängerin in dem Duett zwischen Norma und Scver, wo dieser gefangen vor sie geführt worden, die Worte (die Ucberschung is treu): „Nun bist Du in meinen Händen““, mit der ganzen Gewalt, die ihr über die untere Region ihrer Stimme noch zu Gebote steht, während nun die folgenden : „Niemand kann dein Schicksal wenden““, mindestens mit leihem Nachdruck gesprochen werden müßten, so verschwinden sie in ihrer Tonlosigkeit fast gegen die ersten. Hätte aber die Sängerin in mäßiger Stärke angefangen, so würde der Mangel der folgenden Worte kaum auffällig gewor- den sein, und das gleich darauf folgende „ih vermag cs‘, wo auf die Sylbe ma g der Ton g erscheint, der in sciner hohen Lage der Sängerin wieder voll- fommen zu Gebote steht, hätte nun eine schlagende Wirkung ausgeübt. Dies cine Beispiel für viclez an einer solchen Handhabung der Mittel aber

einer Anfängerin. Für solche aber hat die Kritik ihre ganze ursprüngliche Bedeutung der belchrenden und ermunternden Freundin der Kunst. Erstere muß daher Sgra. Zmyo ski darauf aufmerksam machen, daß sie von dem bloßen fernhaften und klangvollen Wiedergeben der Töne ihrer Partie nun auch mehr und mehr zu einer empfundenen Darstellung aller einzelnen Theile dersclben sih crheben müsse. So wird es ihr z. B. gar nicht schwer wer- den, gleich ihr erstcs einsamcs Gebet im heiligen Haine anders, nämlich viel heißer und flchender, vorzutragen, wenn fie sich den Zwiespalt zwischen g raa Neigung, in welchen die Priesterin durch ihre Liebe zu Sever gerathen ist, in seiner ‘ganzen qualvollen Beschaffenheit und in seiner Bedeutung für ein weibliches Gcmüth vergegenwärtigt, das in Gefahr is , die heiligsten Gelübde zu ver- leyen, die höchsten Schwüre zu brechen. Hat sie durch diese erste Vorstel- lung über die Beschaffenheit der von ihr geforderten Darstellung ihr Juner- stes gleichsam durchglüht, dann werden au ihre Mittel im anzen von selbst geschmeidiger werden, und der ganze Verlauf ‘der Begebenheit wird ihr in einem anderen Licht erscheinen. Je érgriffener, je fähiger eines tiescn Gefühls sie anfangs erscheint, desto höher is auch dann später ihre Bercitwilligkeit zur Entsagung anzuschlagen , und der moralische

Feuerfeste Geldspinden undChatoulll

welche die größte Sicherheit gegen Feuersgefahr Einbruch gewähren, sowohl mit ombinations- ( staben-) Schlössern, als mit Bramah- und Schubss sern, sind bei mir stets von 90 Thlr. an vorräthig

, J. Arnheim, Neue Friedrichsstr. Nr, 2%

Hof-Kunst-Schlosser Sr. M des Königs.

istrengungen des Bestrebens, sic hervorzurufen. Wenn im ersteren Fall è Phantasie auch gern bereit ist, das Fehlende zu ergänzen, und wenn be- nders der Kenner sich nach den Ueberbleibseln lcicht cine Vorstellung von t chemaligen Beschaffenheit dcs Ganzen macht, so ist doch das Gefühl thilos gegen die Verlepungen, welche der Anblick eines so großen Miß- thältnisses. zwischen Wollen und Können, wie hier, stets mit sih sührt. _ Am geeignetsten erschienen die Mittel der Sgra. Bassa Borio im pliale der Oper, wo díe Leidenschaft Norma's ihren höchsten Grad erreicht. pit Ausdruck derselben führt die Stimme ost und wiederholt auf gewisse „gfelpunkte, durch deren \charfes Hervortreten dem Hörer, wie durch eine e Farbe der Total - Eindruck eines Bildes, der Mangel des Uebrigen

Einfluß, durch den sie später Norma aufrichtet, erhält seinen Grund und Boden auf einer erneuten und erhöhten Begeisterung für Pflicht und Ret, für Religion und Vaterland, - während er in der Darstellung der jungen Sängerin dort mehr wie die Aeußerung einer Persönlichkeit erschien, die, weil sie tieferer Eindrücke und höherer Leidenschaftlichkeit nicht fähig is, au leicht die überfluthende Gewalt eincr solchen einzudämmen vermag.

Die kleinen Malheurs im Ensemble des Duetts mit Norma „Ja bis zur leyten Lebensstunde“ sind leicht zu verzeihen. Möchte sich für die fer- nere Ausbildung der jungen talentvollen Künstlerin nur recht geeignete Ge- legenheit finden, damit nicht nur ihre geistigen Fähi keiten geweckt, sondern anch der Fonds ihrer Stimmmittel erweitert und gehörig benuyt würde.

erkcunt man den denkenden Künstler ja sie is es, welche den Eindruck der Vollendung und Meisterschast herr Et selbst da, wo cin weit hö- herer Grad der Vollkommcnheit denkbar bleibt. Junere Einheit is die crste Anforderung, welche wir an jedes Kunstwerk, wie an die Leistung jedes Künstlers machcn müssen, und selbst Ungeschick is bei weitem nicht \o beleci- digend für das Gefühl, als wenn wir bei {önen Einzelheiten im Ganzen den Mangel der ersteren empfinden. Sgra. Bassa Borio cben glaubt jede ticfe Note benugen zu müssen zu einem starken dröhnenden Tone; die hohen entziehen sich von selbst der Mäßigung; so erhalten wir zwei starke Enden ohne Mittelstück. Z R

Sgra. Z my o ski gab ihre Rolle als Adalgisa mit der ganzen Naivetät

[22 b] bahn - Gesellschaft. ie Coupons échéant le fer Janvier Courant seront

j : y : ¿s à partir de ce jour,

Die Zeichner des Projekts zur Herstellung einer Eisen- | à Bruxelles à la Câlibo de la Banque,

bahn von Düsseldorf nach der Landesgränze bei Sittard, | à Amsterdam chez Mr.L.R.Bischofssheim

so wie die jeßigen Inhaber der Juterims - Quittungen à Paris » Hottinguer 4 Cie. %, laden wir hiermit auf à Londres » L.R.Bischoffsheim

über das eingezahlte 5 ( [erd - ¿ Vrävesás : : den 20. Januar k. J., nnitags | ¡pelo Mendelesokn & Cie

3 Uhr, zur General-Versammlung le tout consormémeut à Pavis publié par la Banque

le fer Juillet 1844. ím Stadtrathssaale des hiesigen Rathhauses ein, um

a ( | Bruxelles, le 2. Janvier 1846. : denselben über die Erledigung des uns gewordenen Auf- (signé) L. Des wert.

Geh. Preis 15 Sgr. Heidelberg, C, F. Winter, den 1, Dezember 1845. akademische Verlagshandlung.

[26 b]

Se. Königl, Hoheit der Prinz von Preußen haben den Kausmann u. Militair-Esfekten-Fabrikant Johann Adolph Eduard Bohne hier zu Höchstderen Hos- Lieferanten ernannt.

au taux du change du Jour,