1846 / 35 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

ten auf Befehl des Gefe politico neuerdings Verhaftungen stattge- funden, Auch Proclamationen sind von der Behörde weggenommen worden, in welchen man die Vermählung der Königin mit dem Jn- fanten Don Enrique, den Sturz des Ministeriums und Wieder- abschaffung des neuen Steuer-Systems verlangte. Schon am Abend des 17ten hatte man das Gerücht verbreitet, in dcr folgenden Nacht solle ein Aufstand in der Stadt ausbrechen, unter dem Feldgeschrei : „Nieder mit dem Steuer - System!“ Die Behörden wurden aber zeitig von dem Vorhaben in Kenntniß geseßt und waren so im Stande, noch rechtzeitig Vorkehrungs - Maßregeln zu treffen, welche die Pläne der Ruhestörer vereitelten. Wie es scheint, woll- ten dieselben am 18ten in der nahe gelegenen Gemeinde San Andres de Palomar den Aufruhr beginnen, was sie aber wohlweis= li unterließen, als sie die Behörde vollständig gerüstet sahen, Jn Barcelona selbst dürsten Versuche dieser Art \{werlich Auklang fin- den. Jn der Provinz Gerona is Alles wieder ruhig; von den Ban- den, die einen Augenblick ershienen waren, ist keine Rede mehr, so wenig als von den angeblich aus Frankreich eingedrungenen Flücht- lingen. Man darf sona für jeßt die Ruhe als wieder vollkommen gesichert betrahten. Der General-Capitain Breton war am 18ten mit den ihn begleitenden Truppen aller Waffengattungen zu Gerona eingetroffen, wo er dem Richter erster Jnstanz, der gleich vom ersten Auftreten der Banden an durch seine Thätigkeit und Energie am meisten dazu beigetragen hatte, die meuterishen Pläne zu vereiteln, die verdienten Lobsprüche ertheilte. Am 19ten schon zog der Gene- ral - Capitain weiter nah Casa de Selva, welches der A ias Hauptheerd der ganzen mißglückten Bewegung hatte werden ollen. Jn Bezug auf die neue Verwickelung der Vermählungs- Frage (\. das gestrige Blatt der Allg. Preuß. Ztg.) erfahren wir brief lih, daß die Nachricht von der Drohung des Kabinets - Präsidenten, Generals Narvaez, die Cortes aufzulösen, wenn man bei der beab- sichtigten Adresse an die Königin beharre, wirklich gegründet ist. Die Sache scheint sich aber noch ernstlicher zu gestalten. Ju einem am 21sten gehaltenen Minister-Rathe wurde allerdings ein dem Vorhaben des Generals Narvaez entsprehender Beschluß gefaßt. Allein es sollen dabei einige Minister sich ziemlich entschieden gegen eine so fol= enschwere Maßregel, als die Auflösung der Cortes wäre, erklärt baben und auf diese Weise Zwietracht im Schoße des Kabinets selbst eingerissen sein, so daß man sogar schon von einer Ministerkrisis spra. Bringen die erwähnten funfzig Deputirten der ministeriellen Majorität, unter welhen sich sogar der Gefe politico von Madrid, Herr Arteta, der General = Capitain der baskishen Provinzen, Don Jose de la Concha, der Vice-Präsident des Kongresses, Herr Chur- ruca, und Herr Bravo Murillo, einer der einflußreihsten Männer des Kongresses, befinden, den Antrag auf die von ihnen beabsichtigte Adresse an die Königin wirklich vor den Kongreß, dann wäre aller- dings nicht abzusehen, wie die Verwikelung enden soll , obne eine Auflösung der Cortes oder eine wenigstens theilweise Modification des Ministeriums, in welhem entschieden zwei Meinungen über die Frage wegen des Grafen von Trapani sih gegenüberzustehen seinen. Gerüchtweise \spriht man sogar schon davon, die Auflösung der Cor- tes sei wirklich schon am 22sten erfolgt. Da aber die madrider Blät- ter vom 22sten davon shweigen, so darf man billig noch in die Echt- heit dieser Angabe Zweifel seßen. Alle Nachrichten aber stimmen überein, daß in Madrid die Gemüther in lebhaster Aufregung sind dur die jeßt angeregte Frage.

Griechenland.

Q Athen, 17. Jan. Kolettis? Ministerium scheint sich täg- lih mehr zu befestigen, und er selbst is im Stande, alle gegen ihn eingeleiteten Intriguen zu vernichten und sein Ansehen auf die würde- vollste Weise zu behaupten. Die Wahlen von Hydra und die Ab- stimmung in der Kammer über den ueuen Präsidenten waren glän- zende Triumphe für Kolettis.

Bei den jeßt vorgenommenen Wahlen für die Provinz Kala- vryta hat der Haupt-Oppositions-Kandidat, Herr Konstantin Zogra- phos, in einem Briefe an die Wähler, welher von den hiesigen Zei= tungen veröffentliht wird, erklärt, daß er seine Ansprüche aufgebe, so daß die Wahl der ministeriellen Kandidaten nicht zu bezweifeln ist.

Der neue Präsident der Deputirten - Kammer, Herr Rigas Pa- lamides, is ein Mann von großen Talenten, aber auh von A losem Ehrgeiz beseelt. Kaum sah. er sich durch den Einfluß von Kolettis zu dem Präsidentenstuhl berufen, als er höher steigen wollte. Durch feine Versprehungen und Intriguen wußte er einen großen Theil der Majorität \o für sich zu gewinnen, daß diese anfing, Kolettis zu tadeln, und zuleßt drohte, ihm ihre Mitwirkung und Unterstüßung zu entzieben, wenn er das Ministerium nicht sofort niederlege, Für das neu Kabinet war Rigas Palamides zum Premier - Minister und General Grivas zum Kriegs- Minister bestimmt. Jm Senate fehlte es nicht an Leuten, welhe diesen Plan begünstigten, und der Senator Kalo- geropulos vergaß \ich so weit, daß er sih zu dem Könige begab, um ihm den Wunsch der Kammern mitzutheilen. Der König verwies ihm jedoch sein Benehmen schr ernstlich und machte ihn auf den Art. 24 der Constitution aufmerksam, worin es heißt: „Der König ernennt seine Minister und seht sie ab.’ Kolettis war eben so stand- haft und drohte, sogleih die Kammer aufzulösen. Dies war ein Ar-

umentum ad hominem, denn, abgesehen von ihrem Gehalt von 250 Drachmen pro Monat, sehen die Deputirten recht wohl ein, welhen Einfluß und welhes Gewicht sie als solche genießen, und da sie si nicht gern den Chancen einer neuen Wahl ausseßen wollten, ss fanden sie für gut, den Gedanken an die Bildung eines neuen Ministeriums aufzugeben. Außerdem is eine höh| wichtige Phase in den griehishen Au-

Sckanntmachungen.

[1689] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17. Oktober 1845. Das in der Sch‘ebgaïse Nr. 17 belegene Grundstück des Tischlermeisters Schumann, gerichtlih abgeschäßt zu 9371 Thlr. 1 Sar. 3 Pf., soll am 9. Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtêstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

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[86 b]

Unterzeichnete sind bereit, die Besor- gung der neuen Couponsbogen zu den Russ. Englischen 5% Obligationen vom Jahre 1822 zu übernehmen.

Berlin, den 22. Januar 1846.

Gebrüder Veit & Co,

Nene Promenade No, 9.

vorräthig: [78]

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158

gelegenheiten eingetreten. Sir Edmund Lyons hät mit der leß- ten Post die bestimmte Instruction von seinem. Hofe er- halten, \ch der Politik der übrigen Gesandten anzuschließen. Auch solle er von der Forderung der Zinsenzahlung - abstehen und überhaupt suchen, das bestehende Kabinet mit Rath und That zu un- terstißen und ihm freundlich zu begegnen. Jn Folge dieser Jn- structionen besuchte gestern Sir Edmund Lyons den französischen Ge- sandten, Herrn Piscatory, zum erstenmal seit 17 Monaten, das heißt, seitdem Maurofordatos abgeseßt wurde und Kolettis in das Ministe- rium trat.

Die griehishe Oppositions-Zeitung Hoffnung enthält in fran- zösisher und griehisher Sprache ein merkwürdiges Aktenstück, welches hier großes Aufsehen macht, Es ist dies angeblich der Bericht des Fürsten von Wallerstein an den König von Bayern über den Erfolg seiner Mission vor zwei Jahren nah Paris und London um die Mit- wirkung der französischen und englischen Höfe zur Umänderung der Artikel in der griechischen Constitution zu erlangen, welhe dem Nach- folger des Königs Otto die Pflichten auferlegen, si zu der griechi=- schen Religion zu bekennen, Das Stück is zu shauspielmäßig dekla- matorisch geschrieben, um eht zu sein, und obgleich der Redacteur der Zeitung behauptet, es aus bester Quelle erhalten zu haben und für dessen Echtheit bürgen zu können, so findet es im Publifum kei- nen Glauben und hat offenbar seinen Zweck verfehlt, der dahin ging, die Seudung des Fürsten als erfolglos zu beschreiben und den König von Bayern zu kompromittiren.

Die griechische Natioual-Bank veröffentlicht heute ihren Etat für das verflossene Semester. Die halbjährige Dividende beträgt (mit Einshluß des Reserve - Fonds) 46 -— /& Drachmen pr. Actie oder mehr als 9% jährlich. Das Kapital besteht aus 4,118,000 Drad- men, und die im Umlauf befindlihen Banknoten betragen 1,692,650 Drachmen. Diese Anstalt gewinnt täglih an Kredit, und ihre Di- videnden sind halbjährlih regelmäßig im Zunehmen.

Handels - und Börsen-Üachrichten.

Berlin, 2. Febr. Anfangs der Börse war die Stimmung sehr gün- stig und die meisten Course stiegen über die leßte Notiz. Später wurde es wiedér mit allen Gattungen matter und das Geschäft blieb leblos,

Berlin, 31. Jan. Unsere Börse gewann im Lause dieser Woche ein bedeutend besseres Ansehen, und das ohne allen Grund gesunkene Vertrauen hat sich auf eine eben so erfreuliche Weise in dem Augenblick gehoben, wo es anscheinend auf dem Punkt stand, die vollkommenste Erschütterung her- beizusühren. Von Lonuden, Paris und Wien trafen nämlich sehr \chlech!e Course ein, die herannahende Liquidation begann durh Machinationen der Baissiers ein weiteres Sinken der Course vorzubereiten, und unsere Pr:vaien blieben fortdauernd Verkäufer, als plöglih unser Königl, Sechandlungs- Jnstitut a!s Käufer sür vom Staat garantirte Köln-Mindener Eisenbahn- Quittungsbogen austrat. Wir glauben nicht, daß dies Institut ae Posten bckommen hat, und dennoch stiegen diese Effekten rash von 995 a 101 %, woraus deutlich hervorgeht, daß ohne große Anstrengung von Geldmitteln oft nur ein moralisch günstiger Eindxuck zur Wiederherstellung und Erhal- tung des allgemeinen Vertrauens nöihig ist,

Obgleich nun die Ankäufe sih nur auf Köln - Minden beschränkten, so erholten sich doh die Course aller Aftlen und stiegen bedeutend; das ganze Geschäft nahm eine lange entbehrte, bestimmtere Richtung an und erlitt nur dur die Monats-Abrechnung, die gestern beendigt, eine Unterbrechung, da die Course im Verhältniß zu den gegenseitigen Bedürsnissen shwankten, Jm Allgemeinen stellte sih ein Mangel an effektiven Stücken heraus, wo- von nur jene Actien ausgeschlossen ‘blieben, welche nicht der ausgedehnten S pcculation angehörten ; doch «auch, diese waren, des Geld-Ueberslusses we-

en, mit geringem NReport unterzubxiügen. Von vollen Actien stiegen Berlin- Anhalt von 114 2 117%, Stettiner von 116% a 117% %, Oberschlesische Lit. B. von 98 a 100%. Jn Rheinjschen und Düsseldo1fer ging wenig um, und auch ausländische Effekten blieben vom Verkehr fast ausgeschlossen. Wir wiederholen bei dieser Be daß es für das Vertrauen zu unseren Eisenbahnen kein besseres Mittel giebt, als sämmtliche ausländische Actien von der Börse zu enifernen, dann ér wird die Speculation sich auf unsere Actien beschränken, die bei höherer Nente einen weit niedrigeren Cours, als jene, nachweisen und also auch dem. Kapitalisten mehr Vortheil gewähren,

Sämmiliche Quittungsbegen sind gestiegen, konnten sich jedoch nicht auf den höchsien Stand behaupten und s{lossen, wie folgt, Niederschlesifch- Märk, 400% a 99% % bezahlt u. Bif., Berlin-Hamburg 108 a 107 % bez. u. Brf. , Friedr. Wilh. Nordbahn 915 % bez, Magdeburg - Wittenberger 401% % bez.,, Magdeburg - Potèdamer und Halle- Thüringer blieben 99 % Brf., eben so schlossen Aachen-Maestrichter , Bexbacher 105% a 105 % bez. u. Gld. Jn Köln-Minden-Thüringér wurde viel umgeseßt, solche stiegen von 96% a 99% %, {lossen keute 98 % Brf. und bezahlt,

Fremde Fonds sind im Weichen geblieben; die unsrigen hingegen haben sich gut behauptet.

Wechsel auf allen Pläßen mußten heruntergescpßt werden und waren dessenungeachtet {wer zu placiren. Der Geldstand bleibt fortwährend gün- stigz Diskonto 44 % Br, u, Geld,

Berlin, 3!. Jan. Das Geschäst im Allgemcinen blieb auh wäh- rend dieser eben zu beendenden Woche im Stillstande, und nur in Roggen, Rüböl und Spiritus wurde Einiges zu veränderten Preisen gel; andelt, wes- halb wir im Uebrigen auch nur r:ominelle Notirungen geben können,

Die Zufuhren von allen Getraidesorten zur Achse und p, Eisenbahn sind ungewöhnlich sta:k und mehr als ausreichend für das Konsumo, daher auch die billigeren Preise dafür als am Wasser oder vom Speicher, wofür man zum Früktjahr bessere Hoffnungen hegt oder womit man Verschlüsse p. Frübjahr decken will.

Weizen weißer pely, 73 74 Rihlr., bunter poln, 70—72 Rthlr., mái1k. 70—72 Rihlr, Alles nah Qualität (am Landmarkt 64—70 Rthlr.),

Roggen loco 51 —52 Rthlr., p. Frühjahr steigend bis 53 Nihlr. bez. u. Br., p. Juni /Juli 535 Nihlr. vergeblih geboten, unter 54 Rihlr, nichts zu haben (zu Lande 48—49 Rihlr).

Gerste loco 38 Rihlr, p. Frühjahr 72.,/73pfd. 37 Rthlr, Br.

Hafer angenehmer, loro und p. Frühjahr 48psd, mit 320 Rihlr. ge- sudt, es sehlen Vorräthe und Verfäufer, (Zu Lande 28—30 Rihlr.)

Güte. Von O el saaten kam wiederum nichis vor, Von Kleesaatey

Verhältniß zu den auswärtigen Märkten, aber nicht gewähren, wi! das Geschäst darin keinen Umfang erhielt, Für feinstes Saat is nig; 15 Rihlr., für f. mittel nicht über 145—14 Rihlr. zu bedingen; gerin. Gut unbeachtet und zu 10—13 Rthlr, offerirt. Jun weißem Sag 7} feines würde bis 16 Rthlr., f. mittel bis 15 Rthlr., mittel bis 13_" Rihlr. holen, ord. 10-12 Rihlr, unberücksichtigt.

Thymothee 85—8 Rihlr.

Das Frostwetter, welches Anfangs dieser Woche über Naht mit 5 tigkeit sich cinstellte, veranlaßte Jnhaber von Nüböl, auf wesentlich Preise zu halten, die andererscits theilweise auch gewährt wurden, in Fyz| die Saaten zu Felde könnten gelitten haben, wie im Hoffen, an Pläyen würde dies Fett Faveur nehmen. Leßteres ging um #0 wenig; Erfüllung, als fast überall die Felder eine Schneedecke haben, das bald wieder milder wurde, und so gingen die Preise auch schnell wiedy nachstehende Notirungen zurück: loco 12 a 12 Rihlr, pr. Febr, Rthlr. Br., darunter nicht anzukommen 115 a 5 Rthlr. G., pr. Feh Mäárz, März / April 11% Rihlr. Br., % Rihlr. G., pr. April /Mai, Mai 4115 a 7s Rthlr., pr. Sept. /Okt. 1172 a 2 Br,, 115 a 5 G, Alle 0 Fettwaaren ohne Aenderung. Spiritus loco 175 Rthlr. Br., 17: bez, u. G., auf Fässern zuleßt 17% Nihlr. bez. , pr, April /Mai 19 Br., 185 a % Rihlr, zu bedingen, pr. Mai /Juni zu 195 Rthlr, angehy

%ckch Fraukfurt a. M., 29. Jan. Die Börse war heute in udwig - Bexbach - Actien wirkte namenilih die niedrigere berliner Not

ungünstig ein. gleich das Geld abundant ist,

Berliner Börse. Den ?. Februar 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

98

Pr. Cour. Brief. | Geld. | 6

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Fonds.

Actien. |&

Brl.Potsd.Biseub.| do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brel. Anb. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenhb. do. do. Prior.Obl. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-Halbst. Eh. r.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior.Ob]. onn-Kölner Esb. iedersch.Mk.v.e. do. Prierität Wilh.-B. (C.-0.)

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St. Schuld-Scb. Prämieu - Scheiue d.Seehb. à S0 T. Kur- u. Neumärk. Schuldversckr. Berliner Stadt- Obligationen Dauz. do. ia Thb. Westpe. Pfandbr. Grossb. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Seblesische do. do. v.Staat g.Lt B.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 29. Jan. Niederl. wirkl. Seb. GOÏ. 3% do. 404. Ausg. —. Pass. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Scb. —. 4% Russ. Hope 90f.

Antwerpen, 28. Jan. Zinsl. —. Neue Aul. 22k.

Fraukfurt a. M, 30. Jan. 5% Met. 112% G. Bank- 4 1935. 33. Baye. Bank - Actien 717 Be. Hope 893 Br. Suegl. 885 B u 5913: 59k. Poln. 300 Fl. 1014 @. do. 500 Fl. 82%. 82.

Hamburg, 31. Jan. Bank-Actien 1600 Br. Eugl. Buss. 108;

London, 27. Jan. Cons. 3% 945. 947. Belg. 985. 975. Neue Anl. Wh

5% Span. Poln,

Peru 41. 39.

Neapl. —. 5% Spau. Reute —. Pass. 65.

Wien, 29. Jan. 5% Met. 1125. 4% do. 101. 3% 77. Actien 1582. Aul. de 1834 1607. do. 1839 121%. Nordb. 1905. Gloggn. l Mail. 125%. Livorn. 1175. Pest. 1043. Budw. 93.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 3. Febr. Jm Opernhause.

stellung: Ein Feldlager in Schlesien, Anfang 6 Uhr.

mit Sonntag bezeichneten Billets bleiben für Dienstag gültig; a werden die dazu noch zu verkaufenden Billets zum Parterre à 20€; und Awphitheater à 10 Sgr. ebenfalls mit Sountag bezeichnet |1 Jm Schauspielhause. 36ste französishe Abonnements-Vorstelu Le Tartuffe. Anfang halb 7 Uhr. Mittwoch, 4. Febr. Jm Schauspielhause. 23ste Abonnem Vorstellung: Ein Sommernachtstraum.

Königsstädtisches Theater.

Dienstag, 3, Febr, Die Gebieterin von Saint-Tropez, Sus spiel in 5 Auszügen , nah dem französishen Drama: La Dane Saint - Tropez, vou Anizet-Bourgeois und Deunery, für die dew Bühne bearbeitet von Lembert.

————— I ———————— Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen. Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedruckt in der Deer shen Geheimen Ober-Hosbuchdruerei,

Dr. Fr. E.

vor falsher Anwendun und ihn zum klaren

edrängtes

d 80 Bogen ist gew.ß höchst billíg. der Fremdwörter ; T T

F. Ulbricht, Predi die meriwürdigsten Ver

Europa's,

herausgegeben von

gr, §, brosch,

Petri, Kurhessishem Kounsistorial-Rathe 2c. zu Fulda, Mitgliede mehrerer auswärtizen Gelehr:en-Vereine, Neunte, rehtmäßige, tausendsältig vermehrte Auflage. 2 Theile. 8, gat geb, 3 Thlr.

Dieses vollständige Fremdwörterbuch sollte in jeder Schrelbschule, in jeder Handlung und Kunst- werlstatt zum Nachschlagen vorhanden sein, um Jeden

der Fremdwörter zu bewahren erständniß derselben in mündli- chen und \christlihen Ausdrücken zu bringen. Preis für dieses cinfah {chön ausgestattete Werk von

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nach ihren Grundzügen zusammengestellt, 15 Sgr,

[771 i Haus - Verkauf in Leipzi)

Ein neuerbautes, schönes und massives Haus, |" besten und angenehmsten Lage der inneren Stad), der Promenade befindlich, soll für den Preis“ 38,0090 Thlr. aus freier Hand verkaust werden. selbe is in der unmittelbaren Nähe des hauptsähli! Meßverkehrs gelegen, jedoch in scinem Ertrage v Zufälligkeiten der Meßvermiethungen nicht abb da es größtentheils aus Familien-Wohnungen bels Auch würden ih die unteren Lokalitäten des Ho zu einem Speditions- oder ähnlichen Geschäfte besonders eignen und dasselbe jedenfalls einem ne eine sichere Nente gewähren. Nähere Ausfu? theilt mündlich oder auf portofreie Anfragen Dr. niß in Leipzig, Katharinenstraße Nr. 4,

Der

er, assungen

roth in guter Frage, man wollte die gemachten Forderungen, obwohl |

ge flau gestimmt, und auf die Friedrih Wilhelms - Nordbahn.

Es fanden heute namentlich kontante Verkäufe stait,

Passive Gf. G3. Ausg. Sch. 174. 165. 24% Hou. 60.694. 4% do. %, F Neue Port. —. Engl. Russ. 114. 113. Bras. 84. 82. Chili 100,98. Mex 303,8 j

Paris, 28. Jan. 5% Reute fin cour. 122. 65. 3% do. fin cour. §3) j

18te Abonnements-Voi (Dlle. Jeuny Lind: Vielkz,

Die zu dieser Oper zu den erhöhten Opernhaus-Preisen gelös! j

2 E

Erbsen sind nur am Landmarkt erhälilih zu 48—58 Rihlr, , J

f as Abounement belrägfk: 2 Kthlr. für % Iahr. 4 Rthlr. - ahr. 8 Kthlr. - 1 Iahr. Theilen der Monarchie ger Preiserhöhung. ijons- Gebühr für den ser! iner Zc ile des Allg. Anzcigers 2 Sgr.

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reußische Zeitung.

Alle Post-Anstalfen des Inu- und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, sür Serlin die Expedition der Allg. Preuß, Zeifung: Friedrichsstraße Ur. 72.

N 39.

e

In halt. tliher Theil. ui Ds land. Berlin, Zur Berichtigung. Glaubwürdigkeit eîner Kor- pondenz der Aachener Zeitung. Rheinprovinz. Aufhebung x Mahl- und Schlachtsteuer in Jülich, Der Kölner Dombau-Verein. utsche Bundesstaaten. Königreich Bayern, Landtagd-Ver- andlungen, Anleihe zum Bau der Staats-Cisenbahnen, —- König - Deich Sachsen. Der Ertrag der freiberger Silbergruben, Die ónígl, Forst- Akademie zu Tharand, Wasseruoth. Freie Stadt übeck, Der Ober-Appellationsrath Overbeck 4. aukreih, Deputirten-Kammer, Debatten über die Ackerbau- D ustände und über den Königlichen V E Paris. Wahl- Fomité der Linken. Vermischtes, Schreiben aus París. (Sal- Wandy und Thiers über die Universität und den Unterrichtsrath.) oßbritanien und Irland. London. Die Presse über die Maßregeln Peel’s. Parlamtarisches. Vermischtes, ederlande. Aus dem Haag. Kommission zur Unterhandlung mit Belgien. Amsterdam. Auffindung alter Briese, lgien. Brüssel, Hofball. Jagdreht der Krone, Plau zu nem philologischen Seminar, Ratification der Handels-Uebereinkunst zit Franfreih, Holländische Bevollmächtigte. Geschäftsträger bei n Vereinigten Staaten. Untersuchung über den Tunnel zu Cumptiich. Vebershwemmungen. weiz, Kanton Bern. Die Verfassungs-Angelegenheit, quen. Schreiben aus Madrid, (Die Vermählungs - Fragez das ¡e Steuer - System.) reinigte Staateu von Nord-Amerika. London. Verhaud- ingen über die Oregonfrage. Drohende Erklärung gegen Englaud, lata-Staaten. Loudon. Zerstörung der Battezicen des Dikta- 7 Rosas bei Obligado auf dem Parana, E uud Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- cut,

zeit von E, Vivier und H, Léonard im Konzertsaale des Königlichen f Schauspielhauses.

Amtlicher Theil.

5e, Majestät der König haben Allergnädigst geruht : : Dem Geheimen Kanzlei -Secretair Zeyß den Rothen Adler- en vierter Klasse zu verleihen.

Berlin den 2. Februar 1846. L Ge, Hoheit der Herzog von Braunschweig is von Braun- by hier eingetroffen und im Königlichen Schlosse abgestiegen,

Das dem Architekten C. A. Bley unter dem 30. April 1844

eilte Patent, auf zwei zum Pressen von Braunkohlen oder Torfmoor be- stimmte, in ihrer ganzen Zusammenseßung für neu erah= tete Preßmaschineu,

Þ/ die Ausführung nicht nachgewiesen, wieder aufgehoben worden,

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Berlin, 3. Febr. Ein berliner Korrespondenz - Artikel vom Januar în Nr. 21 der Maunheimer Abend=Zeitung er- t cinen Vorfall, welcher sich angeblih einige Tage vorher auf

mama unn

nzert von E. Vivier und H. Léonard im Kon- " zertsaale des Königlichen Schauspielhauses. 4 (Den 2. Februar.) T Ouvertüre, Le carneval romain, suúr das große Orchester, kom- it von Berlioz. Mit diesem Musikstük wurde das Konzert eröffnet. Mis neu, daher hätte es leicht besser sein können, als frühere Werke des- 1 Komponisten. Diese leiden an Ueberladung in den äußeren Mitteln, inem falschen, zur Verworrenheit führenden Streben nach Neuheit und terung der Form und an einer sich in allerlei Absonderlichkeiten ge- den Verwendung der einzelnen Justrumente, die weder ästhetische noch nische Rücksichten kennt, noch achtet, Durch alle diese Mängel oder r dur eine gewisse Anmaßung, mit welcher sie dieselben zur Schau #1, haben die Werke Berlioz? s einen Ruf erlangt, den sie ohne díe- gewiß vergeblich erstrebt hätten, und wäre jede Shwäche au eine Tugend und jede unverständlihe Phrase ein Orakel- « Wohl giebt es manche gute Bücher, die nicht Jeder versteht ; E nicht das Buch ist deshalb das beste, woraus keiner klug werden n, Doch es ist nicht nöthig, jenem fa!schen Streben weiter entgegenzutreten. hon hat es seinen künstlerischen Kredit verloren, und Niemand denkt „daran, hinter den wunderlichen Verrenkungen, Auswüchsen und Ab- itâten Berliozscher Formen und hinter dem gesuchten Pathos und der irten Leidenschaftlichkeit seiner Ausdrucksweise auch wirklich Gedanken nshauungen zu suchen , die in ihrem übermäßigen Drängen und ven, in shmerzlihem Ningen nah Verkörperung und Mittheilung, alle elen Bahnen der Natur und der Kunst vershmähten und gleichsam be- nt seien, den Codex zu ergänzen, darin sie seit Jahrtausenden die un- oßlichen Geseze ihres Bestehens niedergelegt, Freilich, wie ein goldener m, ruhig, hell und unversiegbar, floß die Wahrheit dur alle Jahr- ee dahinz und dennoch athemlos eilen die Geschlechter von einem zum anderen , \{höpfen hier und {öpsen dort, und wer am lautesten fann: „ih hab’ ihn gefunden‘““ um den shaart sich die Menge und t gläubig aus seiner Hand das trübe Naß! Die Ouvertüre vle Carneval romain“ ist voll jener barockden Einzeln- n, die ein nah Neuheit und Originalität in falscher Weise strebendes laffen mit bunter Willkür durch cinander wirst, Maskenspuk viel- L S Der Benennung des Werkes nach, müßte man dergleichen er- inf em Eindruck nach aber sind es unschöne, gewaltsame und deshalb «i d Effekte, Sie einzeln und genaa zu bezeichnen, is aus der ai fiunerung nach einmaligem Hören nicht wohl möglichz wir müssen laue begnügen, im Allgemeinen darauf hinzudeuten. So gleich in A ung der abenteuerliche Harmonicen - Triller, der sich von den 2 hinüber D den Bläsern verpflanzt und die Vorstellungs- Hörers, statt sie allmälig (wie es die Bestimmung einer

, de Fung is) in die Regionen des Werkes hinüberzuleiten , von

Vexlin, Mittwoch

|

den4ew Februar

1846.

L Br

ciner Jagd in der Mark ereignet habe und hier das allgemeine Ge=- | Juitiative zu solchen Maßregeln ergreifen, wodurch sämmtliche Kuratstellen

spräch bilde. Es soll nämlih ein Ober - Förster vor Arkuuft des länger ausbleibenden Haupttheilnehmers an ciner Jagd den Beginn der leßteren, auf Anweisung des dem Erwarteten au Rang Nädchst- stehenden, veranlaßt habenz er soll darauf von dem später angekom- menen Haupttheilnehmer darüber hart angelassen und dadur be- stimmt worden sein, sich unmittelbar nachher zu erschießen. Mit eiuer noch weiter gehenden Variation bringen der Westpbälishe Merkur in Nr, 20 und die Schlesische Zeitung in Nr. 19 anscheinend dieselbe Geschichte, indem ihre Korrespondenten erzählen, daß \ih neulih in hiesiger Umgegend ein Forstmann aus beleidigtem Ehr- gefühl erschossen habe, weil ihm „ein vornehmer Herr, welchem er seine Cxristenz verdankte, wegen eines leihten Vergehens in das Ge= sicht gespieen hätte.“ Obgleich dergleichen die Zeitungs - Spalten füllende Geschihten bei den durch Erfahrung belehrten Lesern wenig Glauben finden und daher kaum der Widerlegung bedürfen, so sind wir doch gerade in diesem Falle veranlaßt gewesen, genaue Erkundi= gungen einzuziehen," und können auf das zuverlässigste versichern, daß keine Thatsachen vorliegen, welhe auch nur auf das entfernteste zu diesen Erzählungen hätten Veranlassung geben können. Die- selben ‘erscheinen daher als völlig lügenhafte und, wir müssen leider hinzufügen bosh afte Erfindungen.

Berlin, 3. Febr. Die Aachener Zeitung theilt in ihrer Nummer vom 26sten v. M. ein in Folge der von ihr geschehenen Meldung, das hier in kurzer Zeit drei Lehrer wegen Ueberarbeitung und „Nahrungssorgen wahnsinnig geworden seien, aufgenommenes amtliches Protokoll mit, in welchem der Literat Bettzieh , der Ver- fasser jenes Artikels, unter Anderem erklärt, daß er in demselben „nur eine Aeußerung wörtlih wiedergegeben habe, welhe er in einer der hiesigen Konditoreien von einem der Anwesenden vor etwa 14 Tagen gehört habe, daß der Erzähler ihm aber niht bekaunt gewesen sei, derselbe auch nähere Unstände zu mehrerer Beglaubigung seiner Mit- E nicht angeführt habe; daß indeß, da mehrere der Anwesen- den sofort bemerîft hätten, die Kölnische Zeitung habe bereits vor einigen Tagen diese Thatsache gemeldet, er keinen Anstand ge- nommen habe, das Gehörte in einen Korrespondenz - Artikel, und zwar, wie aus den Eingangsworten „s is bekannt“ hervorgehe, als cine bereits anderweit gemeldete Nachricht aufzunehmen.“

__ Naqh dieser Erklärung is die Glaubwürdigfeit zu ermessen, welche jene Korrespondenz der Aachener Zeitung verdient,

Nhein - Proviuz. Nach einer Bekanntmahung in dem Amtsblatte der Königlichen Regierung zu Aachen, hat Se. Majestät der König zu genehmigen geruht, daß in der Stadt Jülich, vom 1. April d. J. an die Mahl- und Schlachtsteuer aufgehoben und an- statt derselben die Klassensteuer eingeführt werde. Nah dem in der Sißung des Vorstandes des Central-Dombau - Vereins vom 26. Januar erstatteten Berihte betrug die Einnahme am 31, Dezember v. J. 156,964 Rthlr., und seitdem waren an neuen Beiträgen 3213 Rthlr. eingegangen. Jm Bestand waren am Schlusse des v. J. 38,220 Rthlr. geblieben, wovon in diesem Jahre 26,000 Rthlr. für den Fortbau des nördlichen Querschiffes und 10,000 Rthlr. für den des nördlihen Thurms des kölner Doms verwendet werden sollen.

Deutsche Bundesstaaten.

Köuigreich Bayern. Die Kammer der Neichsräthe ke- {loß in ihrer Sißung vom 28, Januar, es seien an die Krone folgende Anträge zu bringen: 1) Es möge die Königl. Regierung ihre bereits wohl- wollend getroffenen Einleitungen fortseßen und am nächsten Landtage die

E

vorn herein mit Mysterien umnebelt dean jede Unnatur is ein Mysterium, Die Klarinette leitet hernach, gloichsam wie mit einer übel riehenden Thranlampe, ganz allein mit einem ihrer tiefsten Töne in den eigentlichen Anfang. Der erste faßliche Gedanke hier wird von der Hautboe Solo mit guitarrenartiger Begleitung der übrizea Jnstrumente vor- getragen, Wer auf die Bedeutsamkeit der einzelnen Justrumental - Farben nur einiges Gewicht zu legen gewohnt ist, dem erwächst durch viese Art der Znsirumentation soglei ein neues Näthsel, Sie ist weder kunstceich noch shón, Lepteres schon deshalb nicht, weil die Hautboe hier nicht etwa in ihrén Agen Lagen, sondern in ihrem ganzen Umfange verwendet erscheint. Jst| es aber weder kunstrcih noch schön, so ist's doch gewiß geistreich, Was soll’s bedeuten? . , , Man könnte glauben, mir läge daran, die Sache lä- cherlih zu machen, soust würde ih antworten: „vielleicht die Charfreitags- Schnurre!‘“‘ Berlioz, wenigstens in seiner musikalischen Darstellung, weiß solche Jdeen schon zur Geltung zu bringen, Freilich, er wäre hier gewiß noch treuer zu Werke gegangen! Friedliebende Pauke, sinniger Triangel, sanftmüthige große und kleine Trommel und ihr leise flüsternden Been, würdet ihr nicht gern noch einen süß tönenden Genossen in eurer Mitte aufnehmen? , . , Doch wir verweilen wohl zu lange mit unseren Betrach- tungen bei einem Werke, das glücklicherweise nur aus einem Sah bestand und deshalb noch nicht zu deu schlechtesten zu zählen ist. Das Publikum, welches für sein Wohlgefallen nirgends cinen Anfknüpfungspunkt gefunden hatte, war auc, wenigstens dem muthigeren Theile nach, durch di: Orche- \stershläge, durch die theoretishen Finten der Gedanken - Verarbeitang und durch die Gespenster-Erscheinunzen einzelner grauenvoll hervortretender Ja- strumente nicht genugsam eingeshüchtert, um sein Mißfallen nicht laut und entschieden an den Tag zu legen,

Das darauf folgende Concerto pour le Violon von Mendelssohn- Bartholdy wurde von Herrn Léonard unter disfreter Begleitung des Orchesters vortrefflih ausgeführt, Das Werk erhebt sich, seiner Erfindung und Gestaltung nach, nicht über andere dergleichen für Pianoforte von dem- selben Komponisten, Doch giebt es dem konzertirenden Jnstrumente volle Gelegenheit, ih in seiner ganzen Bravour zu zeigen, und bietet daneben noch alle Reize eines symphonieartigen Musikstüks, Von den drei Säßen, Fife es besteht, i der dritte unstreitig der interessanteste und

Als dritte Piece wurde die Arie aus „Nobert der Teufel“; „Umsonst mein Hoffen‘‘, von Dlle. L, Tuczek vorgetragen, Besonders den ersten liedmäßigen Theil (auch dem Juhalt nach der werthvollere) sang die Künst- lerin mit dem L Oliria Ausdruck einer tiefen Enpfindung. Die unmit- telbare Nähe des gefeierten Komponisten, der nun wieder in unseren Mauern weilt, war auch ganz geeignet, wenn es dessen bedurft hätte, den Bestre- bungen des Vortrags den höchsten Schwung zu geben,

Auch mit dem Vortrag zweier Lieder; „l.?oiseau mort, Romance p.

p e Sire

des Neiches auf den vollen geseßlichen Kongrual - Betrag und sämmtliche Schullehrerdien ste auf ein das angemessene Ausfommen des Lehrers vollständig deckendes Maß gebracht werden. 2) Es möge die K. Regierung durch den Landtags-Abschied mit geschlichem Effekt alle Vermächtnisse zu Gunsten geistliher Corporationen, ohnc Nüdsicht auf ihre Natur, als neue Stiftungen oder als Fundations-Zusflüsse, der unmittelbaren Genehmigung Sr, Majestät des Königs vorbehalten, Zugleich möge an Se. Majestät in jedem einzelnen Falle thunlichste Aufklärung darüber gelangen, a) ob das Vermächtniß \sich als Ausfluß freien, uninfluenzirten Entschlusses des Testators erweisez b) ob dur dasselbe den Hinterlassenen oder dürftigen Verwandten des Testirenden kein allzugroßer Nachtheil zugehe, damit zur Gewährung oder Versagung der Königl. Bestätigung vollständige Anhalts- punkte dargereicht seien, 3) Es sei die Ueberzeugung auszusprechen , daß die dem bayerishen Staate konkordatmäßig obliegende Verpflichtung, für Herstellung einiger Klöster männlichen und weiblichen Geschlechts zu Zwecen des Unterrichts. und der Seclsorge oder der Kran- fenpflege mit genügender Dotation im Benehmen mit dem päpst- lihen Stuhle zu Prgén, erfüllt sei. 4) Die Stände des Reiches möchten das zuversichtliche Bertraucn in die Kone aussprechen, daß dieselbe feiner geistlihen Genossenschaft anerkannten oder stillschweigenden Bestand gestatten werde, welche nah Zweck oder Nichtung geeignet er- schiene, den religiösen Frieden irgendwie zu gefährden, 5) Es möge übri- gens von der Königlichen Staats - Negierung streng darauf gehalten wer- den, daß die sür die Lehrer und Lehrerinnen der weltlichen Untezrichts-An- stalten vorgeschriebene Qualification auch bei den Lehrern und Lehre- rinuen der geistlihen Unterrihte-Anstalten nachgewiesen werde. Das am 28, Januar ausgegebene Regierungsblatt enthält eine Bekanntmachung, betreffend eine Anleiße von 15 Milli- onen Gulden, fraft dcs Geseßes vom 25. August 1843, über den Bau der Staats-Eisenbahn von Hof bis Lindau, nah Maß= gabe des Bedarfs und nah Befund der Umstände durch die König= liche Staats-Schuldentilgungs-Kasse, gegen Ausstellung von verloos= baren mit Zins-Coupons versehenen und zu 37 pCt, verzinslichen Mobilisirungs-Obligationen zu 100, 500 und 1009 Fl., entweder au porteur oder auf Namen lautend, aufzunehmen.

Königreich Sachsen. Jm verflossenen Jahre haben die Sil= bergruben des freiberger Bergreviers wieder einen höheren Ertrag, als den des Jahres 1844, welcher schon ein gegen früher sehr ansehnlicher war, ge- liefert, undzwar um circa 6300 Pfd. Silber mehr. Es wurden nämlich aus 218,392 Centner] 14,3 Pfund Erz 35,611,6s Pfund Sülber ge= wonnen, welche einen Betrag von 878,359 Rihlr. 27 Ngr. gewähr= ten. Jm Sommer= Semester des Jahres 1845 befanden fi auf der Königl. Akademie für Forst- und Landwirtbschaft zu Tharand 78 Aka= demisten, 6 weniger als im Winter-Halbjahr 1844 45. Jm gegenwär= tigen Winter-Semester studiren dase:bst 77, und zwar 20 Forstwirthe, die sih für den Staatsdienst, 3 Forstwirthe, die sih für Privatdienst vorbereiten, 15 inländishe Landwirthe und 29 Ausländer, theils Forst=, theils Landwirthe. Zu Ostern 1845 verließen die Akademie 18 inländische Forstwirthe, 5 inländishe Landwirthe und 11 Auslän= der, zu Michaelis 1845 4 inländische Forstwirthe, 2 inländische Land=- wirthe und 7 Ausländer. Aufgenommen wurden zu Ostern 1845 10 inländische Forstwirthe, 5 inländische Landwirthe und 12 Auslän- der, zu Michaelis 1845 ein inländischer Landwirth und 11 Auslän= der. Ueber die bereits kurz erwähnten Ueberschwemmungen bei Schandau und in der Umgegend theilt ein in der Leipziger Zei-= tung enthaltenes Schreiben vom 30. Januar folgende Einzelnheiten mit: „Hestige Regengüsse veranlaßten bereits am 25sten d. M. ein so starkes Anschwellen der kleinen Flüsse und Bäche, daß diese schon am folgenden Tage weit aus ihren Ufern getreten waren, Durch die reißende Strömung wurden Dämme, Uf:r, Brücken und Wehre durchbrochen, vernichtet oder fortgeführt, Floßholzs{chüge zerrissen, aufge- schichtete Floßhölzer, wie die Klößer und Bretter aus den Mühlen fort= und

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Vivier” und „der Spielmann von Gumbert“ im zweiten Theil ärndtete die Künstlerin großen Beifall. Das erste erinnert durch die sinnige Monotonie in der Begleitung an l’hirondelle von David, Das zweite, welches in sei- nem Texte die Gewißheit ausspricht, daß es die Mädchen im King, der Jäger auf dem Feld und der Fischer bei seinem Net siagen werden, dürfte ein ähnliches Schicksal haben, wie einst ein anderes Werk, von dem Voltaire sagt: „es wird seine Adresse nicht erreichen,“ Der Aufang zwar klingt recht frisch und natürlih , der immer wiederkehrende Nesfrain ‘aber is sowohl fo modern sentimenial, als auch melodish so gesucht und gezwungen, daß Truh n's: „Denn keine, keine liebt mih mehr““, und Kücken's: „s ist A ih Dich lassen muß, Marie““, dagegen wahre Vlumen des Fel- des sind.

Vivier eröffnete den zweiten Theil des Abends durch cin Konzert eigener Composition, worin seine Virtuosität zur volisten Geltung gelangte. Nicht minder war dies wiederum in scinem „la chassc“ der Fall. Duich seine Doppeltöóne erregte er natürlich wiederum das höchste Erstaunen aller Anwesenden; gerührt aber würde sie der Künstler haben, hätte cer am Schluß dem vielseitigen Verlangen nah dem Schubertschen Liede: „Lob der Thränen“, Genüge geleistet. : e

Herr Leonard trug im zweiten Theil sein „Sonrenir de UzyIn“ und vorher in Gemeinschaft mit Herrn Litolff das Grand Yuo sur les lUa- guenols de Meyerbeer für Piano und Violon, comp. p. Thalberg et Beriot vor, Das erstere Mukftük hat dur Hinweg!assung der citen Va- riation an Länge verloren, an Werth aber gewonnen. A-f eine organische Construction zwar macht es ohnedies, sciner Natur nah, uicht Anspruch ; dennoch hätte statt der Wiederkehr des erstcn Themas in dcr Bravour- Variation zum Schluß, wäre diese zu ihren Genossen in die Mitte verwie= sea worden, lieber noch ein dritt:-8 neues Thema von Havdon folgen können. Doch die Composition ist wahrscheinlich {on gedruckt, die Sache also irre- varabel. Als Zugabe zum Duo gab Herr Litolff auf lautes Begehren seine „Tarantella Calabresc“, welche diesmal so mit in der rechten “Weise und am Play erschien, Uebrigens spielt der KünsUer ce petit morcean wirklich höchst reizend.

Dlle. Lise Cristiani s{chmückte den Jnhalt des ersten Theils durch eine Melodie für Violoncello, welche sie zart und siauig vortrug doch er- zeugt sih dur die Ausdehnung einer solchen Production dringend die Ge- fahr der langen Weile. Die Thätigkeit unseres Junern, die man mit dem Worte _Qauschen“ bezeicbnet, hat etwas sehr Spanncudes, ihre Dauer is daher nur kurz, die Melodie aber war sehr lang. :

Das Ganze dieses Konzert - Abends zeichnete s niht nr durch die Maunigfaltigkeit in der Abwechselung, sondern auch durch die Vorzüglich- feit in der Beschaffenheit der einzelnen Kunstgenüsse aus. Er if daber un- ter denen des Winters mit Recht als einer der interessantesten seiner Art zu bezeichnen, 15

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