1846 / 37 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

R und ein Gescy müsse ihr wieder Krast leihen, wolle man sie uicht e Iden.

Nachdem nun Herr Guizot die im Wesentlichen {hon mitge=- theilten Erklärungen über die Grundsäße und Absichten der Regie- rung in den Unterrichts- Angelegenheiten gegeben hatte, lenkte Herr Thiers ein und suchte auszuführen, daß er und der Minister eigent- lih in den Hauptfragen, um die es sih handle, einverstanden seien, daß es daher von ihm, wie er sich ausdrückte, sicherlich sehr unge- \{chickt und undankbar sein würde, wollte er die Rede des Ministers bekämpfen; sie seien Bride einig über das Historische der Universitäts-Frage, über die Geseblihkeit der Existenz des früheren Unterrichtêraths und über den moralischen Einfluß, den derselbe ausgeübt, über die Art und Weise, wie er die Universität geleitet, und die durchaus nicht irreligiös ge- wesen. Herr Guizot unterbrach zwar Herrn Thiers einigemale mit der Bemerkung, daß diese Einhelligkeit der Ansichten keinesweges so vollständig sei, wie dieser es darzustellen suhe, da aber der Leb- tere, wie es schien, die Diskussion durhaus sriedlih beendigen wollte und mit der Erklärung s{loß, daß man der Zeit das Urtheil über die Maßregel Salvandy's anheimstellen möge und die Kammern ja dieselbe fortwährend überwachen könnten, so nahm Herr Guizot, wie er sagte, mit Vertrauen diesen Vorschlag an, der Zukunft die Entscheidung zu überlassen, und auch Herr Dupin schloß si diesem Abkommen an. Es wurde daher zur Verwunderung eines Theils der Versammlung, die sich schon bei der Schlußrede des Herrn Thiers fundgab, gar fein Amendement in dieser Frage zur Abstimmung ge- stellt, das zu dem folgenden Paragraphen von Herrn Mauguin vorgeschlagene aber (f. das gestrige Blatt) nah wenigen Worten des Antragstellers, der sich kaum vernehmlih machen konnte, ohne Ab- stimmung beseitigt, da es keine Unterstüßung fand, und darauf der 5te Paragraph der Adresse ebenfalls unverändert angenommen.

Die persishe Regierung hat dem Grafen von Sartiges, französischem Gesandten am Hofe zu Teheran, den Wunsch kundgegeben, Handels-Beziehungen zwishen der Jusel Bour= bon und dem Hafen Bender Buschir im persischen Meerbusen erö}ff- net zu sehen, und es sind bereits Befeble in Persien ergangen , die brit erd Schiffe unter den günstigsten Bedingungen in diesen Hafen zugelaffen.

Y Das Gerücht von einer Annäherung, die zwischen Thiers und Guizot stattgefunden hätte, hat in diesen leßten Tagen durch verschie- dene Umstände neue Nahrung erhalten. Vor Eröffnung der vor- gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer wechselten die beiden Her- ren, welche \sich bei dem Präsidentenstuhl zusammenfanden, zu dem sich Beide von entgegengeseßter Seite verfügten, um mit Herrn Sauzet zu sprehen, Angesichts der Kammer gegenseitige Artigkeiten. Später bezeihnete Herr Thiers in seiner Rede, in welcher er die Verordnungen des Ministers des öffeatlichen Unterrihts in Betreff des Universitäts-Rathes angriff, Herrn Guizot als den angesehensten (le plus illustre) unter den neun bis zehn Unterrichts-Ministern der Juli-Regierung. Ueberhaupt hat Herr Thiers in dieser Session, so oft er von Herrn Guizot spra, keine Spur mehr von jener Schärfe gezeigt, mit der er früher jede Handlung dieses Staatsmannes anzu= fechten gewohnt war. Jm Publikum vermuthet man deshalb, Herr Thiers, welher wahrgenommen, daß er durch seine nun fünfjährige Opposition sich nicht den Weg zum Kabinet habe öffnen können, wolle jeßt dieses Ziel durch eine Aussöhnung und Verbindung mit Herrn Guizot zu erreichen suchen.

Das Journal des Débats erklärt, es wundere si gar nicht über die außerordentliche Wichtigkeit, welche die Deputirten-Kammer der Universitätsfrage beilege. Der öffentliche Unterricht sei gleichzei- tig Gegenwart und Zukunft. Die geringsten Aenderungen hätten darin lange und unwiderstehlihe Wirkung. Die Universitätsfrage sei die einzige Lebensfrage für den Augenblick; alle anderen wären nur Parteifragen. Mit dem, was Herr Thiers in dieser Angelegenheit ausgesprochen, erklärt sich das in dieser Frage mit dem Ministerium uicht übereinstimmende Blatt fast ganz einverstanden. Allein zugleich spricht es sein Bedauern aus, daß eine so glänzende und belebte De- batte zu nichts führen könne, Das Uebel sei geschehen, der Streich geführt, die Verordnung vom 7. Dezember vorhanden, die Diskussion rihte dieselbe zu Grunde, allein ehe ein Geseß an deren Stelle trete, werde sich die in ihren Grundlagen ershütterte Universität nur dur eigene Kraft aufreht erhalten können, Die Pre se betrachtet dagegen Herrn Thiers als in allen Punkten dur Herrn von Salvandy siegreih widerlegt. y

Der Kriegs-Minister hat Befehle gegeben, in die Gebäude, welche der Citadelle von Laon als Arsenal dienen, das für die Bewaffnung dieser Festung bestimmte Material zu bringen. Vor Ende d. J. wer=- den alle Arbeiten an der Citadelle beendigt sein, o daß dieselbe im Jahre 1847 oder spätestens 1848 eine Garnison wird aufnehmen fönnen. Herr Dupuch bat bekanntlich seine Entlassung als Bischof. von Algier gegeben und sih in das Trapypistenkloster zu Staoueli in Al- gerien zurückgezogen. Der Akhbar schreibt diesen Entschluß des Bischofs den finanziellen Verlegenheiten zu, in welhe das Bisthum in Algier gerathen sei, dessen Passiva sich. auf mehrere Hunderttau= send Franken belaufen sollen. Erst vor zwei Monaten hatte Herr Dupuch ein ‘vor der Porte - Neuve zu Algier gelegenes Landgut für 400,000 Fr. angekauft, die Kaufsumme aber nicht herbeishaffen kön=- nen. Die Trappisten zu Staoueli haben Versuche gemacht, die Thee- pflanze in Algerien heimisch zu machen; ihre Anpflanzungen sollen vollständig gelungen sein und diese Versuche nun auch in mehreren anderen Provinzen Algeriens gemacht werden.

Demnächst wird eine aus drei Mitgliedern bestehende wissen- \chaftlihe Kommission nah der Regentschast Tunis und dem Pa- \halif Tripolis abgeshickt werden, mit dem Auftrage, diese Länder aufs genaueste zu besichtigen.

Vorgestern wurde der Sthrifsteller Alfred de Vigny als Mitglied in bie franzósishe Akademie eingeführt; er hielt eine Gedächtniß-Rede auf ven verstorbenen Afademiker Etienne, die vom Grafen Molé be« autœworiet wurde.

Michelet hat wieder ein neues Werk, „das Volf‘‘ betitelt , her- auêgegeben und vorgestern seine Vorlesungen eröfsnet.

Paris, 31. Jan.

= Paris, 31. Jan. Alle bedeutenderen Redner der Depu- tirten-Kammer scheinen in der Adreß- Debatte das Wort neh- men zu wollen, und es dürfte diese Dad dlmng, eint noch die gauze fünftige Woche in Anspruch nehmen. Herr Mauguin, der seit längerer Zeit sich ziemlich s{chweigsam verhielt, hat gestern, nah der Debatte zwishen Herrn Guizot und Herrn Thiers über die Univer- sitätssrage sein Amendement in Betreff des Ras zu England ent- widelt, aber mit Mühe nur sich Gehör vershafsen können. Heute

fommt Herr A tig an die Reihe , der S cin Amende-

ment in Betreff desselben Punktes, wie Herr Mauguin, beantragt, und nah dem seinigen , das voraussichtlih fein besseres Schicfsal haben wird, is über ein drittes des Herrn von Rémusat zu ver- handeln, das im Grunde das Nämliche bezielt, wie die der Herren Mauguin und Berrger. Die Majorität wird dasselbe so wenig an- nehmen als die zwei vorigen. Aber dur diese Theilnahme der be- deutendsten Männer der Kammer an der Debatte verliert dieselbe wenigstens den langweiligen Charakter , den sie bereits angenommen

| sich zusprächen; zu

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hatte. Daher erklärt sich ouch wieder die lebhaftere Theilnahme des Publikums, das derselben mit gespannter Aufmerksamkeit folgt.

Herr Berryer bestieg heute zuerst die Tribüne, um seinen Zusaß-Pa- ragraphen, der zwischen die Paragraphen 5 und 6 eingeschaltet werden joll, zu begründen, Der Redner giebt cine Auseinandersepung des Streites zwischen den Vereinigten Staaten und England über das Oregongebiet. Der Präsident Polf habe in sciner Botschaft über das Verhalten Frank- reichs und dessen Tendenzen si beklagt. Worte des Herrn Ministers der auswärtigen Angelegenheiten hätten darauf geantwortet, Die Königin von England habe in ihrer_Thron-Nede merken lassen, daß die Debatte darüber noch nit zu Ende sci, und daß England nur Konzessionen machen wolle, die mit scinen Juteresscn und seincr Ehre verträglih scien. Ein Sicdsrichterspruh sei vorgeschlagen, aber offenbar würden die Ver- einigten Staaten demsclben sich entgegensegen, denn sie würden darin cinen Eingriff in das Eigenthums - Recht erblickéen, das sie einer Konzession könnten sie sich wobl verst: hen, aber nit zur Annahme cincs Schiedsrichterspruchs. Ein Konsflift stehe also bevor zwischen diesen beiden Hroßmächten. Welche Politif habe bei diescm Zwist Frankreich zu befolgen? Der Minister der auswärtigen Angelegenhci- ten habe die Neutralität angedeutet, Dic Adresse aber sage davon nichts. Das sci eine Lücke, es deute cine kritische Lagc für Franfrcih an. Das von seincr Regierung anzunehmende Verhalten müsse ín einem feierlichen Akte festgestellt werden. Das Minisitcziom habe sich zu ciner Macht hinge- neigt, die nicht der wahre Verbündete Frankreichs sei. Interessen und Er- innerungen schienen cher F-anfrcih an die Vereiuigten Staaten zu fetten. Es wäre vielleiht angemessener gewcsen, uns gegen die nebenbuhlerische Seemacht, welche sh die Herrschaft der Welt anmaße, zu stellen. Wie dem auch sci, so müssc man wissen, wie weit Frankreich sich verbindlih gemacht habe, ob man nicht von ihm die Aufopferung seiner theuecrsten Jnteresscn verlangt habe. Der Redner prüft das Verhalten Frank- reihs in der Sache der Einverleibung von Texas in die Union und tadelt die ganze Politif des Kabine!s in dicser Frage, Es sci nicht von einem sranzösischen Jnteresse darin geleitet gewesen. Frankreih habe feinen Grund gehabt, die Vergrößerung der Vereinigten Staaten zu fürch- ten, dem Anschlusse von Texas an dicselben sich zu widerseyen. Alle vom Herrn Minister der auswärtigen Angelegenheiten angesührten Gründe scien im Grunde ohne Werth. Er habe sie alle:dings mit großem Talente auê- einandergeseßt, aber do nicht ihre Wahrheit zu dewvelen vermocht. Das Motiv seiner Politik liege in dem Wunsche, England zu gefallen, die Würde Frankreichs sei oft bloßgestellt worden. Wenigstens müsse man versuchen, dessen Juteressen zu wahren. Der Nedner sucht zu beweisen, daß Frankreich sich, ohne cin cigenes Jnteresse dabci zu haben, England angeschlossen habe in einem Aft des Widerstandes gegen die amerikanische Regierung, daß das Kabinet sih den Vereinigten Staaten feindsclig gezeigt, um England ein Zugeständniß zu machen, und auf desscn Verlangen; man habe gegen die Ehre gchandelt, die stets den offenen, loyalen Aften zur Scite stehen. Er prüft nun die Politik des Kabinets am La Plata und zu Madagaskar. Ucbcrall sicht er Unterordnung Frankreihs unter Englands Inte: essen. Deshalb sei er beunruhigt über die gegen England übernommenen Verbind- lichkeiten, welche Frankrcich die Freiheit scines Handelns benähmen. Nichts fönne decn Vercinigten Staaten feindscliger scin, als die vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten angedeutete Neutralität, und darin liege eine Abweichung von der wahrcn Polit.k Frankreichs. Herr Guizot bestcigt beim Postshluß eben die Tribüne, um zu anworten, (Nach Berichten aus Paris vom 1, Februar wurde das Berryershe Amendement mit 234 ge-

en 156 Stimmen verworfen.) i i

Jbrahim Pascha, von drei chronischen Krankheiten , deren Hei- lung ihn nah Frankreich zu kommen veraulaßt hat, fast völlig her- gestellt, wird nun bald nah Paris kommen, und zwar von Vernet, dem Pyrenäenbade, das einen so heilsamen Einfluß auf seine Gesundheit ge= äußert hat, nah Bayoune gehen, dort sih nah Bordeaux einschiffen und von - da direkt hierher reisen. Zu Bordegux ist seine bevor=- stehende Ankunft bereits angekündigt, und alle Maßregeln sind für cinen glänzenden Empfang getroffen. Der General-Kommandant der 11ten Militair-Division, Marquis von Castelbajeac, wird einen glän- zenden Ball ihm zu Ehren veranstalten. Auch hier ist bereits Alles zu seiner Aufnahme vorbereitet.

Großbritanien und Irland.

London, 31. Jan. Gestern, am Jahrestage der Hinrichtung Karl's 1, hielt das Parlament keine Sißung. Sir R. Peel motivirte vorgestern seinen Antrag auf Vertagung d:s Hauses bis zum Montag dadur, daß er erklärte, es stehe für diesen Abend nihts auf der Tagesordnung. :

Nachdem. der erste Eindruck vorüber ist, welchen die großartigen Handels - Vorschläge Sir R. Peel's gemacht haben, beginnen in der Presse die kritishen Untersuhungen über deren mögliche Vortheile und Nachtheile für die politishen und kommerziellen Verhältnisse des Landes. Die Parteien scheiden sih, und die Vorschläge befriedigen, wie der Minister és vorhergesagt hatte, weder die Agrikulturisten, noch deren Gegner, Die Ersteren widerseßen sih bekanntlich jeder Aenderung der Getraidezoll-Skala und haben darüber wiederholt ihre Ansichten ausgesprochen, die Leßteren wollen sih nicht damit einver=- standen erklären, daß eine nothwendige Maßregel, die Abschaffung der Korngeseße, zu Gunsten einer bevorzugten Klasse drei Jabre auf- geschoben werde, während Fabrikanten und Handwerker nach der Ermößi- gung der Zölle für Judustrie-Erzeugnisse die Konkurrenz mit dem Auélande bestehen sollen. Diese Einwendungen erhebt besonders der whiggistische Globe, indem er bei all seiner Vorliebe für den freien Handel es doch für gewagt hält, Zoll - Ermäßigungen in solchem Umfange ein= treten zu lassen und daneben dem Schaße eine Entschädigungssumme von 513,000 Pfd. für die Grundbesißer aufzubürden, mit der unge- wissen Aussicht, dieselben dur einen vermehrten Verkehr wiederzu- gewinnen. Die bisherigen Organe des Ministeriums, Standard und Morning Herald, haben mit großem Eifer für die vermeint= lihen Rechte der Agrikulturisten das Wort genommen und bemühen sich, nachzuweisen, daß noch jeßt bei einem treuen Zusammenhalten die Möglichkeit vorhanden sei, die Vorschläge Peel's zu vereiteln, also das Ministerium, das sie bisher unterstüht hatten, zu stürzen. Der Standard nimmt gewissermaßen Abschied von demselben, in- dem cr schreibt: „Alle, welhe uns die Ehre erwiesen haben, auf den Gang zu achten, den wir seit vielen Jahren befolgt haben, wer-= den uns zutrauen, daß wir redlih wünschen, die das Handels- und soziale System unseres Landes bedrohende Aenderung billigen zu fönnenz und sie werden glauben, daß. wir jeden Beweis zu dessen Rechtfertigung niht nur offen, sondern auch günstig aufnehmen. Wir sind jedo zu unserem tiefen Bedauern gezwungen, uns gegen diesen wichtigsten Vorschlag des besten und glücklichsten Ministers, den dieses Land seit vielen Jahren besessen hat, zu erklären. Wir empfinden indeß die Verdienste desselben noch so tief, daß wir unsere Opposition niht in der Weise führen fönnen, welhe sonst offenbar und wahrscheinlich uns die öffentliche Gunst zuziehen würde. Wir glauben aber, daß die gedrohten Moaßregeln uoch verworfen werden, obschon wir hören, daß die Anhänger des Freihandels-Systems eine Majorität von 70 bis 80 Stimmen in dem Hause der Gemeinen berechnen. (Man rechnet nämlih 260 Konscryative und etwa 30 Whigs, welche gegen die Maßregel Peel's stimmen, dagegen 100 bis 120 Konservative vnd 269 Whigs und Radikale, welche dieselbe unter= S werden.) Wenn die Vorschläge aber abgelehnt werden sollen, o muß der Kampf dur Angriff auf tie Maßregel , nicht auf den Der Mahnung des Stan- dard, ein eifriges Zusammenhalten der Agrikulturisten zu bewirken, scheint übrigens der Herzog von Richmond bereits zuvorgekommen zu sein, indem derselbe vorgestern in einer Versamm- lung der Central-Agrifultur-Gesellshaft den Beschluß durhseßte, daß allen Lokal-Agrifultur-Gesellshasten empfohlen werde, die Parlaments-

Staatsmann, gewonnen werden.“

Repräsentanten ihrer Distrikte zur Abgabe ihrer Sihe

lt ver

falls sie die Maßregeln Sir R. Peel's niht verwerfen wollten, Times, Morning Chronicle und Sun nehmeu si der y schen Reformen am entschiedensten an, obschon auch sie die Korn,

Maßregel nicht billigen; namentli erklärt die Time ihres Börsen-Berichterstatters, daß der von Sir R,

Rücksicht auf die Vereinigten Staaten geeignet sei, ei

s sih im

Peel eino gene Weg der richtige sei, um theils Reziprozität von N Ländern im Handels-Verkehr zu erzwingen, theils ganz besonde

die Erhaltung des Fricdens zu bieten. Nach allen diesen Vorh,

fungen zu urtheilen,

wird man deshalb die radikale Freihzy

Partei, mit den Ultra-Tories im Bunde, den Vorschlägen des R

riums sich widerseßen schen, und das Schifsal desselben in den hz, der streng ministeriellen und der nit zur Anti-corn-law-leagy

hörenden Mitglieder der Whigpartei, mit Lord J.

Spiße, liegen.

Leßterer hat sih noch nicht ausgesprochen, weh

.

Russell Un

die erstere auf einer vergestern in Manchester stattgefundenen sammlung ihres obersten Rathes. Es wurde beschlossen, soy,

völlige nud unverweilte Aufhebung der Getraide - Ge niren. Heute veröffentlicht au der Führer der Lea ten, in der Times ein Schreiben „an die Pächter Königreichs““, für den Ackerbaucr wesentlihe Vortheile deduzirt. „,

sebe zu w gue, Dmg

des va

worin er aus der sofcrtigen Abschaffung der K

Wenn «i

Cobten““, fügt die Times hinzu, „wirklich gelingen sol

Klasse, an die er sich richtet, dem Lande einen großen Dienst erweisen und ein Meister der Ueberredungskunst darstellen. Jn tigen Lage der Dinge aber i| cs eine Hauptsache , zu vereinigen, werde.

dacht sind, beweisen zum Ucberfluß noch mehrere b wahrscheinlih schon eingetretene Resignationen in cini gierungs- und Hofämtern. Fremautle, der Secretair Präsidenten der Zoll - Kommission vertauscht, weil Buckingham die Wähler von Buckingham veranlaßt

zu überzeugen, so wird er ohn

sih selj der geg alle Juh

damit die vorgeschlagene Maßregel dur Sie is als ein Vergleich bezeichnet worden, und j vielleicht auch der beste, welher hätte gemaht werden klin Daß übrigens die Grundbesitzer auf den ernstlihsten Widersta [5

eabsihtigh gen höher

So hat, wie es heißt, Sir Y für Jrland, seinen Posten mit den

der Herz hat, iu

Mandat als ihr Vertreter im Parlament zu kündigen. Lord Lennox, ein Bruder des Herzogs von Richmond, giebt sein 4

Artillerie-Jnspecteur, der Graf von Hardwike scin Amt

als Kam

der Königin und der Marquis von Granby sein Amt als Ka

herr des Prinzen Albreht auf.“ diese Nachrichten zu bestätigen, indem er schreibt :

Der Morning Herald st ,, Ein öffentl

Blatt meldet, daß seit vorigen Dienstag mehrere hohe Staatt-

Hof-Beamte ihre Entlassung eingereicht hätten. mächtigt, diese Nachricht zu bestätigen; aber obgleich zu bekennen, daß wir glauben, daß dieselbe gegründ ihnen wahrscheinlich noch viele ähnliche Aeußerungen

Wir snd nit t

wir bereit et if, und dal des Ming

gens mit den Plänen des Ministeriums folgen werden, so wn

doch nicht die Gefahr übernehmen, die Parteicn durch

ihrer Namen. in Verlegenheit zu seßen.“

Lord Ashley, der menschenfreundlihe Vorkämpfer und Veseit:gung des gestern, wie schon erwähnt, im Unterhause scinen A beitszeit der jungen Leute in Fabriken zu beschränken. Sein Vortrag war in mehrfacher Interesse, biet berührte; ( gen, ob sein Vorschlag angenommen werden könne für den Handels - Verkehr und ob derselbe niht von ciner wesentlichen Verminder lohns unzertrennlich

Av zur Mild

Elends der Fabrik- Arbeiter , bchandeli

ntrag, ti

auf 10 Stunden desd

Beziehun

obwohl er ein bekanntes und oftmals {on erörtert der edle Lord behandelte indeß hauptsächlih di j

ohne Nj

die Jnduftrie des Lande 4

ung 4 Tie

sei? Beide Fragen wurden zu Own Wi

Antrags entschieden, und zwar durch Nachweis der Vortheile, l

schon die im vorigen Jahre beschlossene Herabschung von- 12 auf 11 Stundeu hervorgebraht habe, Aus

der Abi M den Zeu

bedeutender Fabrik-Jnhaber in den Manufaktur-Bezirken sagit

Ashley, gehe hervor, daß in der kürzeren Arbeitsz

so viel beschafst werde,

eit gerade

wie in der längeren, daß die Arbeit

sei, daß die Gesundheit der Arbeiter sich wesentlich besser hall

besser zu Rathe

daß sie selbst ihr Geld Aufmerksamkeit auf i

daß ihre Frauen mehr Verrichtungen wenden können.

Arbeitszeit noch genauer kennen Preußen gewandt, wo seit 1839

zu lernen, habe

aus Elberfeld erfahren, daß diese Beschränkung durch fluß auf die Größe des Tagelohns geübt, und daß wohlthätig auf den sozialen und moralischen Zustand N eingewirkt habe. Lepteres habe sih auch in Er währt,

halten, (0

hre hâ!

Um die Resultate der

er

eine Beschränkung der | i deitszeit für alle Kinder unter 16 Jahren bestehe, und unter Ant( U terrihten, Die Kammer fann,

aus keinen | das Geseß der arbeili ¡gland sel

denn seit dem Jahre 1833, wo die Zahl der Arbeitis

für Kinder unter 13 Jahren auf sechs reduzirt und ihnen Zeit gegeben wurde, die Schulen zu besuchen, habe si die Squlkinder in den Fabrik - Bezirken in dem Verhältniß von

vermebrt, wogegen in der Zahl gut wie gar fein Zuwachs stattgcfunden habe. ten Muster - Fabrik in Lowell, in dem

der Schulkinder über | In der amerikanischen

Moassachussetts, in der größtentheils nur Mädchen beschäftigt n lasse man feines unter 15 Jahren, ja im Durchschnitt nicht u

Jahren, zu, die Arbeiterinnen seien im Durchschnitt nur beschäftigt und verharren in der Regel nur etwa vier

12 €l Jahre

Fabrik, und denno haben sie wiederholt Beschwerde gefüht

allzu anstrengende, die Gesundheit begründeter müßten

men der Kinder von 13 bis 18 Jahren erhebe, für

zerstörende Arbeit. Um da nicht die Beschwerden sein, welche er

welche

noch gar keine Erleichterung beschlossen worden sei, ungeachte

hon zum zehntenmale ihre heit genommcn habe. Bristol is gestern Morgen

Sache dem Hause vorzutragen ®

von ciner Sturmfluth heiß

worden, wie sie, mit ciner einzigen Ausnahme, die vor etwa Í ren statthatte, seit hundert Jahren nit vorgekommen ist. Dal

ser stieg so plößlich, daß alle Niederungen vom Flusse eine große Anzahl

Die Fluth erreichte eine Höhe von 53 Fuß. iliederlande.

über flutt®

Vieh von den Weiden weggeshwemmt wol

Aus dem Haag, 30.Jan. Die Regierung hat den Gener! den Bestand der Einnahmen und Ausgaben der niederländischen ge

für das Jahr 1845 mitgetheilt. Die Gesammtausgabe bet die Einnahme 49,555,177 Fl. gesälle mit 14,955,000 Fl., und Eiunahmen verschiedener Art mit etwas mehr

Grund- Abgaben mit 1 1,300,

E 1, Unter den Eiunahmen stechen dit?

G ,

als 7,008

Handel und Kultur 11,000,000 Fl. ; die Einkünfte von Sum

tragen 2,409,000, der Ausfall beträgt 10,473,899 Fl.

soll durch Verkauf von Produkten in Holland, deren 34,739,931 Fl, veranschlagt, gedeckt werden. Die Au terlande sind auf 17,829,579 Fl. geschäßt, so daß übrig bleiben gaben ab, so erhält man für das Jahr einen 10,838,846 Fl. Surinam kostete 150,000 Fl, mehr,

Dieset

Belao y en '

9205

würden. Zicht man davon andere nothwendig,

Uebers" als es ein

uracao hatte ein Defizit von 122,000 Fl.; St. Eustache kostete 1,878 Fl, und St. Martin hatte ein Defizit von 9300 Fl.

" Der Bestand der niederländischen Seemacht war am 1. Ja- var folgender: 2 Linienschiffe erster Klasse, je von 84, und zweiter Klasse von 74 Kanonen; 3 Fregatten ersicn Rangs, wovon ci von 60 und eine von 54 Kanoneu; 14 Fregatten zweiten Ran- es, wovon 11 von 44, 2 von 38, 1 von 32 Kanonen; 3 rasirte regatten, 12 Kuil-Korvetten, wovon 6 von 28 und 6 von 20 Ka- onen; 4 Gladdedcks-Korvetten, wovon 2 von 22 und 2 von 20 Ka- nen; 14 Briggs erster Klasse, rämlich 10 von 18 und 4 von 0 Kanonen, 6 zweiter Klasse und Aviso's, davon 5 von 14 und 1 n 8 Kanonen ; 12 Schooner-Briggs, und zwar 11 von 6 und 1 von Kanonen; 14 Dampfschiffe, zwei Instructionsfahrzeuge, 3 Trans- ortshisfe, 10 Kanonierböte, jedes mit einem Mörscr und drei anonen, 39 Kanonierböte großen und 30 kleinen Modells. Zu-

amen 178 Kricgsfahrzeuge. Belgien.

Brüssel , 1. Febr. Ju der vorgestrigen Sißung der Reprä- tanten-Kammer erstattete Herr Zaude Bericht über die auf Post- eform gerichteten Petitionen und trug darauf an, dieselben an das tinisterium zu überweisen, Die Kammer nahm dies an, und der tinister der öffentlichen Arbeiten erneuerte sein Versprehen, im ärz einen darauf bezüglichen Gesepentwurf vorzulegen. Herr Hoffshmidt gab sehr beruhigende Erklärungen über den Tunnel n Braine le Comte; es sei weder jeßt noch später eine Gefahr

fürhten. Ein doppeltes Geleise soll dort unter freiem Himmel elegt werden. Gestern s{hloß die Kammer die Berathung der

nzelnen Artikel des Jagdgesebes.

4 Gegen Ende nächster Woche soll die neue Zoll - Convention mit

anfreih den Kammern vorgelegt werden.

Aus einem der Repräsentanten-Kammer vorgelegten Civilstauds- egister von Santo Thomas geht hervor, daß am 25. Januar 1845 n den 854 nach dieser belgischen Kolonie gegangenen Ansiedlern nur pch 351 daselbst anwesend waren; 217 hatten sich nah dem Junern 3 Landes und 113 nach Europa zurückbegeben, und 170 waren ge- (rben, wozu bis zum 12, Mai 1845 noch 35 Sterbefälle kamen. die Hälfte der Gestorbenen waren indeß Kinder unter zehn Jahren, ch sind mehrere Todtgeborene mitgezählt. Herr Sigart, der diesen vhweis vorlegte, wünschte bei dieser Gelegenheit von dem Minister

auswärtigen Angelegenheiten zu erfahren, ob derselbe die Ver- rehungen seiner Vorgänger in Bezug auf die Kolonie Guatimala alten wolle, und wie es mit dem schon zu verschiedenen Malen an- efündigten Bericht über diese Niederlassung stehe. Hierauf gab Herr

echamps folgende Erklärungen ab:

„Die Regierung hat, um das Land vollständig über die bis jeyt we- tig bekannten Thathsacen hinsichtlih der Ansiedelung zu Santo Thomas qufzullären, nicht allein ausführliche Berichte von dem Konsul in Guati- nala verlangt, sondern auch den General-Konsul von Mexiko nah Santo Thomas gesandt, um sh an O.t und Stelle selbst über alle Thatsachen n Bezug auf den Gesundheitszustand der Kolonie, die klimatischen Ver-

âlinise, die Haudels- oder sonstigen Fragen, die sih daran fnüpfen kön- 1, zu unterrichten. Die Regicrung hat cinige vorbereitende Berichte von ren Blondeel erhalten , aber der General-Bericht, womit ihn die Regie- ng beaustragt, is dem Ministerium noch __nicht zugekommcnz er ist uns de binnen kurzem versprochen worden. Sobald ich dieses wichtige Do- ment erhalten, werde ih die Nachrichten zu sammeln mich bemühen, [he die Kammer aufflärcn können, und ihr einen ausführlicheren Bericht erlegen. Jch lann indessen sagen, daß nach den uns # on zugekommenen berichten der Gesundheitszustand der Kolonie sehr befriedigend ist; man hat n den leyten Monaten nur einige Todesfälle unter den Greisen und Kin- era aufzuzeichnen gchabt; der Gesuntheitszustand war sehr befriedigend hrend der gefährlichsten Jahreszeit. Die Kammer und die Regierung ou daher über die gegenwärtige Lage ruhig sein. Jh muß durchaus je Yyuase zurückweisen, womit Herr Sigart seine Rede beendet hat, wenn r sagt, daß die Negierung sür die Waisen sorgen müsse, nachdem sie den 0d der Aeltern verursaht. Die Regierung hat den Tod der Aeltern nicht erursaht; man sollte sich iolher Beschuldigungen cn!halten. Es ist cht meine Absicht, die Diskussion des vorigen Jahres zu er- uernz die Verantwortlichkeit konnte übrigens auch nicht auf das Ministc- um, so wie es jeyt zusammengeseßt ist, fallen; ih weide sie daher nicht puern, wenn nicht dice Kammer mich dazu treibt ; sie würde bei den jebi-

Umständen, wie mir scheint, unnüß scin. Jch will nur das harte und

nig ‘gerechte Wort zurücweisen, dcssen sih das ehrenwerthe Mitglied be- ent hat, Die Negierung hat das Auge ofen z sie beschäftigt sich damit, ollfommene Aufklärung zu erlangenz sobald sie dieselbe besipt, wird sie die Rammer durch einen Bericht, den sie auf das Büreau legen wird, davon G wcnn sie die Urkunden vor Augen hat, le Erörterung, so wie sie es im Juteresse des Landes für gut findet, wie- r aufnehmen. Unterdessen kennt sie die ihr aufgelegten Pflichten der Bor- rge und der Menschlichkeit und wird dieselben erfüllen,“ ;

Graf Merode vertheidigte den Ansicdelungsplan, bei welchem er be- nntlich ganz besonders mitgewirkt hat. Man habe zwar viele Fehler und horheiten begangen, man habe cine zu große Anzahl von Kolonisten nach danto Thomas gesandt, ohne vorher die zu ihrer Unterkunft nöthigen Raßregeln getroffen zu haben, aber die Sache an sich sci nicht schlecht ge- esen, Um zu zeigen, daß die Lokalität der Kolonie nicht so nachtheilig , wie man sic geschildert, verlas er folgenden Bcricht des Dr. Fleussu : Central-Amerika genießt im Allgemeinen ein mi!des und gesundes Klima, jie méisten Sammelpläge der Bevölkerung des Staates Guati- ala liegen auf den Hochebenen in cincr größeren oder geringe- n Höhe, wo eine freie, trockene und sich leiht bewegende Lust e Atmosphäre erneuert und die schädlichen Dünste zerstreut, Santo homas bietet nicht alle diese Vortheile dar. Jn cinem Thale, nur einige

ß über dem Mecresspiegel gelegen, ist die Stadt im Westen von Bergen d im Osten von undurchdringlichen Wäldern eingeschlossen. Sie ist we- \ des häufigen Regens, wegen des sich noch vorfindenden Mangels an fluß der Gewässer und des bedeutenden Thaucs einer fast beständigen uchtigkeit ausgeseßt. Die Luft is mehr oder weniger mit Miasmen ge- scht, und manchmal sühlt man cine erdrücende Hiße wegen der zurück- allenden Sonnenstrahlenz aber glücklicherweise wird die Wirkung dieser ädlihen Einflüsse zum großen Theil durh die regelmäßigen Land -_ und fwve zerstört, welche die Feuchtigkeit des Bodens vermindern, die Son-

hige mildern, die Luft reinigen und diescn Ort sür den Menschen f bewohnbar machen, wenn cr- eine Wohnung und cine für das ima passende Nahrung hat. Der Mensch muß der Natur zu Hülse kom- [O und die Hindernisse heben, welche sich ihm noch widerseßen können, ta- t er hier, wie anderswo, einer guten Gesundheit genießc. Man eutholze as Gebiet der Stadt und die Schluchten der Berge, damit die Luft leich- r in das Thal dringen kann; man werfe Gräben auf, um. den Abfluß s Regenwassers zu erleichtern; man bedecke die Straßen mit Sand, man ache die Häuser reinlih und bequem; man errichte ein Hospital mit Bä- rnz; man eröffne eine Promenade, und dieser Ort wird ein angenehmer ufenthalt und ohne besondere Gefahr für denjenigen sein, welcher über- e ist, daß er überhaupt in der heißen Zone gewisse Regeln für seine Lebens- a e beobachten muß, die zu verlegen stets gefährlich ist. Jn diesem Augcnblicke

er Gesundheitszustand sehr befriedigend; von 13 Krankcn, die sich am 1. Juli Hospital befanden, is ein einziger, ein Kind, heftig angegriffen; die an- Ee sind in der Besserung. Vei der kleinen Anzahl der Personen, die in en Wohnungen behandelt werden , findet man nur Krankheiten , die kei-

wcestigen C arakter tarbictenz die kalten Fieber werden immer seltener ; i aen leiht einigen Tagen Ruhe und einer kleinen Dosis Chinin. Die Dea qungen sind in diesem Jahre wicder ausgenommen worden, und ( a va ungeachtet der physischen Schwäche, welche noch die Mehrzahl è dah onisten fühlen, \\ch die Anzahl der Kranken stets vermindert. Es s zu V fein gerechter Grund vorhanden, auf die Kolonisirung des Distrik- ti geerzihten und die gegenwärtige Lage von Santo Thomas, die für die

ung der Handels-Geschäste o günstig ist, zu verändern,“

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Man hofft , die mit Holland begonnenen Zoll - Unterhandlungen würden ein so baldiges Resultat haben, daß eine Diskussion über die Repressalien in der Kammer gar nicht erst nöthig sein werde.

Die Maas, deren Wasser zu fallen schien, is zu Lüttich von neuem gestiegen, das ganze flahe Land um die Stadt steht unter Wasser. Diese Uebershwemmung is die stärkste, welhe man seit 1784 erlebte.

Durch Königlichen Beschluß vom 27sten v. M. is der Baron von Gerlache für 1846 zum Präsidenten der Afadcmie ernannt worden.

Dänemarh.

Kopenhagen, 30. Jan. Se. Majeslät der Kön'g hat dem Spcisungs-Comité auf Christianshavn 200 Rbthlr. zustellen lassen.

Gegen eine beabsihtigte Versammlung tes hiesigen bürgerlichen Lese - Vereins , in welcher die Bauern-Bewegungen das Thema eiuces Vortrages abgeben sollten, ist folgendes Polizei - Verbot erschienen: „Da, wie ich in Erfahrung gebracht habe, heute Abevd in der Ver- sammlung des bürgerlihen Lese- Vereins vom Schullehrer Gleerup ein Vortrag übcr die Bauern- Bewegungen, ihren Grund und ihre Bedeutung gehalten werden soll, so habe ih, unter der Voraus- seßung, daß dies sih so verhält, der Administration des gedachten Vereins mit Beziehung auf das Cirkularschreiben der Königlich däni-

“schen Kanzlei vom 8. November v. J. hiermit dienstlihst auferlegen

wollen, dafür Sorge zu tragen, daß ein Voitrag über einen solchen Gegenstand in der Gcsellschaft nit gehalten werde. Der Empfang gegenwärtigen Schreibens, sür dessen Befolgung ich die Administra- tion verantwortlich mache, is auf beifolgender Abschrift zu beschei- nigen. Kopenhagener Polizei-Kammer, 24. Jauuar 1846. Bröstr u p.“

Für das Königreich ist unterm 21sten d. ein Plakat vom Gene- ral - Zollkammer- und Kommerz - Kollegium ergangen, welches Versü- gungen über die provisorishe Erlassung von Schisss-Abgaben in jol- chen Fällen enthält, wo Schiffe wegen Gegenwind, Seeschaden, Cis- gang und dergleichen cinen dänischen Hafen aulaufen und ihre Ladung wieder ausführen.

Bei der diesjährigen gestern stattgefundenen Wabl der Bürger- Repräsentanten sind von 2166 Wählern nur 391, also 18 von 100 erschienen. Die Zahl der Erscheinenden nimmt jährlih ab. Jm Jahre 1842 betrug sie 45 von 100; 1843: 34 von 100; 1844: 31 von 100; 1845: 21 von 100.

Die diesen Morgen angekommcne hamburger Post war durch Dampfschiff von Skibs9aon nach Korsor gebraht worden, wegen des vielen Eises, welches sih im Hafen von Nyborg gesammelt.

Die Nachrichten über die Härings - Fischerei an der norwegischen Küste, die bereits begornen hat, lauten bis j:ht günstig.

Es haben si bereits ein Paar Störche in Lyngby eingefunden, und auch weiter hinein in Seeland hat man welche gesehen.

S m wei}.

Kanton Bern. Nahstchendes ist tie Proclamation, welche der Große Rath von Bern in Folge der in der Angelegen- heit der Ver fassungs-Revision gefaßten Beschlüsse an das Voik erlassen hat :

„Theure Mitbürger! Den vor uns gelangten Wünschen einer nam- haften Anzahl von Staatsbürgern Rechnung tragend und in Anerkennung des Bedürfnisses, verschiedenen durch die Erfahrung hervorgetretenen Män- geln der Staats - Verfassung abzuhelfen, haben Wir in außerordentlicher Sihung und nach einläßlicher Berathung beschlossen, es solle die Verfassung unscrer Republik ciner umfassenden Revision unterworfen werden. Wer von uns wdllte cs verkennen, daß dic Verfassung, welcbe im Jahre 1831 vom bcrner Volke mit Jubel begrüßt wurde, die wesentlichen Bedingungen sciner Freihcit und Wohlfahrt enthielt, und daß seither viele schöne Keime, welche in dieser Urkunde niedergelegt waren, cine gcdeihliche Entwickelung fan- den und erfreuliche Früchte trugen. Aber, wie alle Werke der Menschen, war auch diese Verfassung cin Werk der Zeit, hervorgerufen durch die Bedürf- nisse und geschaffen für die Forderungen jener Zeit. Wie Alles, was aus Menschenhand hervorgegangen, is auch sie der Vervollkommnung fähig. Eine neue Zcit i} angebrochenz sie fordert Befriedigung anderer Wünsche und eine dem geistigen Fortschritte und der geläuterten Einsicht des Volkcs angemessene Entwicf{lung. - Kraft der Uns in der Verfassung eingeräumten

«

Besugniß und ín Erfüllung der Uns obliegenden Pflicht haben Wir nun beschlossen, eine solhe Veränderung ins Leben zu rufen und nah Art, 9 der Verfassung auf dem Wege der Geseßgebung einzuleiten. Es is zu dem Ente eine zahlreiche Kommission aus unserer Mitte, vertraut mit den ver- schiedenen Bcdürfnissen des Landes , beauftragt worden, ungesäumt decn Entwurf ciner revidirten Verfassung zu bearbeiten. Ueberdies werden Wir seiner Zeit zugleich mit dem Entwurfe einer revidirten Ver- fassung dem Volke den Vorschlag eines besonderen Verfassungs- geseyes vorlegen, damit auf den imme: hin möglihen Fall der Verwerfung jenes Entwurfes sofort cin Verfassungs-Rath auf verfassungsmäfigem Wege aufgestellt werden könne. Um endlich in ciner sür die künftige Wohlfahrt des Vaterlandes so bedeutungsvoll-n Angelegenheit die Stimme des Volkes zu vernehmen, werden Wir den stimmfähigen Staatsbürgern in den Urver- sammlungen die Frage zum Entscheide vorlegen, ob sie mit den von Uns gefaßten Beschlüssen einverstanden seien, Jn diesem Falle werden Wir in der E der wichtigen Revisions - Arbeit des kräftigen Beistandes des bernishen Volkes sicher sein. Jm Falle der Verwerfung aber würde der Grofe Nath sofort wieder zusammentreten, um diejenigen Maßnahmen zu treffen, welche das öffentlihe Wohl, dic Nuhe und der Friede des Vaterlandes crheishen. Ju der Erwartung, daß unsere Schlußnahme alle billigen Wünsche befricdigen und die besorgten Gemüther beruhigen we: de, verschen Wir Uns mít voller Zuversicht zu Euch, geliebte Mitbürger, Jhr werdet im Vertrauen auf die wohlgemcinten Absichten der von Euch gewählten Stellvertreter mit besonnener Nuhe und schuldiger Achtung vor Gesey und Rccht dem Ent- scheide dicser Frage durch das Volk entgegensehen. Damit Wir aber in dicsem folgercichen Ausspruche den wahrcn Willen des Volkcs erkennen, richten Wir an Euch die Einlädung , Eure Theilnahme an dem öffentlichen Wohle durch zahlreihen Besuch der Urvcrsammlungen und gewissenhaste Ausübung Eures Stimmrechtes zu beurkunden, Wenn Jeder von uns auf der ihm angewiescnen Stelle treu und nach bestem Wissen scire Pflicht erfüllt, dann wird auch die schüßende Hand des Allmächtigen, welcher unser theures Vate:land schon so oft aus drohender Gefahr crrettete, über un- screm Werke walten. Gegeben in Bern, den 17, Januar 1846,‘ (Fol- gen die Unterschriften.)

De Eidgenössishe Zeitung enthält folgende Mittheilung ihres Korrespondenten von. Bern: „Sie haben in Jhrer Nummer vom 18ten d. M. die 41 Mitglieder der Verfassungs - Revisions= Komnission faum richtig klassifizirt. Nach meiner Ansicht und meiner Kenntniß von Verhältnissen und Personen sind sie in drei Kategorieen einzutheilen: in Liberale (d. h. cigentlih antiradikale), Radikale und offene Revolutionaire; 21 derselben gehören zur ersten, 9 zur zweiten und 11 zur dritten Klasse, Von den 9 Radikalen werden überdies, wie ich anzunehmen Gründe habe, 3 in allen poli= tischen Lebensfragen mit den 21 der ersten Klasse stimmen. Unter den offenen Revolutionairs befinden sich zwei Freischaaren-Sommitäten, die beide nur ihrer Leihtfüßigkeit und der Ausdauer ihrer Pferde die Rüdkehr auf sicheren Boden zu verdanken hatten. Jn derselben Klasse sind 6 Jndividuen, die in gegebenen Fällen einem Robespierre und St. Just an die Seite geseßt werden dürften, Allein ich kin überzeugt, daß ihre Tendenzen im Wesentlichen an den freisinnigen Grundsäßen der Mehrheit der Kommission scheitern werden. Ueber die Rolle, die der Schultheiß von Tavcl nicht nur in dieser Sißung des Großen Raths, sondern seit 14 Monaten gespielt hat, is unter allen Ehrenmännern nur Eine Stimme. Welche Partei mag fortan ihm trauen? Diejenige, die er im entscheidenden Augenblick verlassen hat? Oder diejenige, der er sich im scneidensten Kontraste gegen

alles für möglich Gehaltene plöblich in tie Arme warf? Die Ant- wort scheint darin zu liegen, daß er von keiner Partei in die Kom- mission gewählt ward. Glücklicherweise giebt es noch eine Nemesis in der Welt, die oft schneller kommt, als man es erwarten darf!“

_(Eidgenöss. Ztg.) Am 29. Fauuar versammelten sich im Kasinosaale zu Bern gegen zweihundert zu Festhaltung an Verfassung und Geseb entshlossener Männer aus den verschiedensten Ständen und politishen Meinungen. Unter dem Vorsiß des Ober -Richters Kurz wurden die nöthigen Verabredungen getroffen, um in den Ur- Versammlungen der Stadt die Annahme der Großraths- Beschlüsse dur eine größtmöaliche Anzahl von Stimmenden zu erwirken. Hier- auf wurde beschlossen, durch eine Abordnung, bestehend aus dem Ober- Richter Kurz, Gerichts- Präsidenten Hermann und Fürsprech Stettler von Bonstetten, dem Alt - Schultheiß Neuhaus, eine sogleich mit zahlreichen Unterschriften bedeckte Erklarung zustellen zu las= sen, des Inhalts: daß tie Einwohner von Bern erwarten, die Regierung werde in diesen kritishen Zeiten Geseß und Ordnung auf- recht erhalten, und daß sie bereit seien, zu diesem Zweck sofort eine Bürgerwache zu bilden. Ein eingesandter Artikel der Berner Zeitung mciat, das Volk werde mit einer wesentlihen Veränderung im Gerichtêwesen, direkten Wahlen, Aufhebung des Census und der- gleichen nicht zufrieden sein; was es eigentlich wolle, sei eine „Fi- nanz-Reform, z. B. Abschaffung der ungleichen indirekten Abgaben (Zehnten, Grundzinse), Einführung einer Vermögenssteuer (nicht einer Grundsteuer, um besonders au die Kapitalisten zu treffen), Centra= lisirung des Armenwesens und was daraus folge.“

Kanton Waadt. Das neue in Lausanne erscheinende Journal die Zukunft beginnt die ganze Reihe der an die zum Austritt aus der Staatskirche gezwungenen Geistlichen des Waadtlandes fast aus allen Theilen dcs protestantischen Europa's gerichteten Zuschriften zu ver öffent- lihen. Die erste Nummer enthält diejenigen der \reien schottischen Kirche , der schottischen National - Kirche, der englishen Presbyterial= Kirche, der evangelischen Gesellschaft und der ehrwürdigen Compag=- nie von Genf und der evangelischen Kirche von Colmar, Mühlhausen und Fra:ksurt am Main.

Aalen

Modena, 23. Jan. Nachdem Se. Königl. Hoheit der Her- zog von Modena, Franz IV., am 21sten d. in ¿olge cines hronischen Brustübels mit Tode abgegangen, is gestern im Messagiere Mo- denese nahstehendes Manifest seines Nachfolgers erschienen :

„Es hat dem allmächtigen Gott in seinen uncrforschlihen Rathschlüssen gesallen, Se. Königl. Hoheit Franz 1V., Unseren hochverchrten und gelicbten Vater, von dicser in eine besscre Welt zu berufen. Sc. Königl. Hoteit ist gestern um bta!b 8 Uhr Abends verschieden, Uns in dem tiefsten Kummer zurücflassend ; cs gereiht Uns jedoch zum großen Troste, dic lebhaftc T heil- nahme von Seiten Unserer Unte:thanen, welche während des furzen Uebels des erlauchten Fürsten dic wärmsten Gebete zur Abwendung des ¿raurigen Vorfallcs zum Himmel emporgerihtet hatten, Wir hegen die Uceber- zcugung, daß sie, von Dank durchdrungen wegen der zahlreichen Verfügungen und der wirklich väterlichen Sorgfalt, wemit Un- ser Königlicher Vater ihr Wohl mit unermüdetem Fleiß förderte, Ihn auch in immer theurem Andenken bewahren werdcn, Jndem Wir die Nachfolge in der Souverainetät dieser Staaten von Rechts wegen antreten, sind Wir Uns der Pslichten, welche diesclbe Unserer Fi auflegt, wohl bewußt, und alle Unsere größte Sorgfalt soll gewiß dahin gerichtct sein, das Glück Unserer vielgelicbten Unterthanen nach Möglichkeit zu fördern, von welchen Wir Uns dagegen Gehorsam, Treue und Liebe mit vellkommcn freudigem Gcmüth versprewen , weshalb Wir auch die göttliche Vorschung anrufen, auf daß sie Uns beistchen und zugleich jedwedes Unheil von Un- seren Staaten entsernt halten möge. Jndem es übrigens Unsere Sorge is, daß in der Erledigung der Geschäfte Unserer Staaten keine Hindernisse cin- treten, bestätigen Wir mittlerweile die Würden, Chargen und Beamteten in ihren betreffenden Amtsverrichtungenz und da die öffentlichen Belustigun- gen sich mit dem dermaligen traurigen Vorfalle nicht vereinigen lassen, so bestimmen Wir, daß sie von dicsem Augenblicke an aufzuhörcn haben, wie dies Unsercs souvoerainen Ausinnens und Willens is, Gegeben zu Mo- dena in Unserem Herzoglichen Palaste, am 22, Januar 1846, Franz m, p. Gactano Gamorxa, Kabinets-Secretair,

S panien.

Madrid, 24, Jan. Jm Kongreß griff heute Herr Sala- manca das System des Finanz-Ministers Mon an, der sein Steuer- System mit dem lebhaftesten Eifer vertheidigte. Nach lebhafter De- batte wurde endlich der auf die Finanzen bezügliche neunte Paragraph des Adreß-Entwurfss angenommen.

ck= Paris, 31. Jan. Wir haben Nachrihten aus Barce= lona vom 25sten und von der catalonishen Gränze vom 27. Januar. Zu Barcelona scheint man von Seiten der Behörden noch immer Besorgnisse vor möglichen Ruhestörungen zu hegen, und noh täglich sieht man militairishe Vorsihts-Maßregeln treffen, als ob der Aus- bru eines Ausstandes zu befürchten wäre. Die Truppen sind be- ständig unter den Waffen, die Pferde gesattelt, die Artillerie steht mit brennenden Lunten bei ihren Kanonen. Aehnlihes vernimmt man aus Gerona. Die Polizei hat dort in den Häusern mehrere Ein- wohner bei vorgenommener Nachsuchung beträchtlihe Quantitäten Pulver entdeckt. Jn Folge dessen sind neuerdings 23 Personen ver- haftet worden. Am 22sten und 23sten war das vom General= Capitain Breton eingesebte Kriegsgericht versammelt, allein es is bis zu Abgang der leßten Nachrichten noch zu keinem Urtheilsspruche ge= fommen. Der General-Capitain Breton befand sich damals noch immer zu Gerona, doch hieß es allgemein, er gedenke in den nächsten Tagen mit seiner Truppen - Kolonne den Rückmarsh nah Barcelona anzutreten. Die Stärke der Truppen, welche aus den anderen spa- nischen Provinzen noch zu den hon in Catalonien stehenden Truppen stoßen sollen, wird auf zwei vollständige Regimenter angegeben.

Wir hören, daß auf der ganzen Strecke von Bayonne bis Ma- drid große Vorbereitungen zum Empfange des Herzogs von Mont- pensier getroffen werden. Hier ist durchaus nichts von einer bevor= stehenden Reise dieses französischen Prinzen nah Madrid bekannt, obgleich die madrider Blätter dessen nahe Ankunst, so wie die des Gra- fen von Trapani und des Herzogs Leopold vvn Sachsen-Koburg (der sich gegenwärtig !mit seinem Vater, dem Herzog Ferdinand, bei sei- nen erlauhten Verwandten am portugiesishen Hofe zu Lissabon be=- findet), in der spanischen Hauptstadt ankfünden.

Die madrider Journale berihten auch, daß aus Frankreich eine Summe von einer Million s{hwerer Piaster (5,250,000 Fr.) in der spanischen Hauptstadt angekommen sei, Ob dieselbe wirklich so be= deutend ist, läßt sih nicht bestimmen. Richtig aber ist, daß von Bayonne in den leßten Wochen allerdings niht unbeträchtlihe Sum- men in Gold nah Madrid abgesendet worden sind, die jedoch {hwer- lih die vorstehend angegebene Ziffer erreiht haben dürften, Vor drei Tagen noch befand sich zu Bayonne ein Agent der St. Ferdi- nandsbank aus Madrid, um dort eine Summe von 2 Millionen Francs in baarem Gelde aufzubringen. Diese soll nah Madrid geschafft werden, und die Truppen-Abtheilungen, welche dem Convoi zur Bedeckung dienen sollen, sind bereits von Etappe zu Etappe staffelfórmig aufgestellt. Wie nöthig diese Vorsichtsmaßregel is, zeigt ein neuer , den Mangel an Sicherheit selbst auf dieser großen Hauptstraße beurkundender Vor- fall. Die am 27sten zu Bayonne angekommene Mallepost aus Ma- drid, welhe von dort in der Nacht vom 22sten auf den 23sten a“=

E C AR O O s E As E Es