1846 / 38 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gegangen war, is, sieben Lieues von Madrid, zwishen Alcobendas und San Agustin, von Banditen überfallen worden, die aber auf einen anderen Fang gelauert hatten. Die Post wurde umringt, und die Mitreisenden mußten ihre Uhren, und was sie au Geld bei sih hat- ten, nothgedrungen abgeben. Allein die Bauditen hatten Eile, da- vonzukommen, da sie selbst überfallen zu werden fürchteten; sie muß- ten daher auf Ausplünderung der Koffer der Reisenden verzichten. Diese blieben so verschont, und die Reisenden selbst waren au ohne sonderlihe Mißhandlung weggekommen,

Ostindien.

Die Allgemeine Zeitung enthält aus Triest von 29. Ja- nuar die Nachricht, daß der Krieg zwischen den Engländern und den Seikhs inLahore ausgebrochen ist. Lebtere hatten den Gränzstrom Sutledsh überschritten, waren iu das britische Gebiet eingefallen, aber auh sofort von der englischen Heeresmacht angegrif=- fen und zurückgeshlagen worden. Ein Sqreiben ans Alexan= drien vom 22. Jauuar derselben Zeitung meldet: „Die Post aus Kahira is eingetroffen. Der Krieg hat im Pendschab begonnen. Briefe aus Suez besagen, daß die Seikhs am 21. Dezember, 55,000 Mann stark und mit 150 Geschüßen, das britishe Heer angegriffen haben. Die Schlacht war, als der Courier am 23sten abging, noch nicht be- endigt (?). Von den Seikhs war ein großer Theil vernichtet, und 55 ihrer Kanonen waren in die Gewalt der Engländer gefallen, die gleichfalls große Verluste erlitten hatten. General Sir John kittle war anfangs zurückgedrängt worden, aber die Streitkräfte Sir Henry Hardinge's und Sir Hugh Gough's wendeten die Schlacht so voll= ständig zu Gunsten der Engländer, daß die Seikhs am folgeuden Tage über den Sutledsh zurückgehen mußten.“/

Handels - und Börsen - Üachrichten.

Berlin, 5. Febr. Die Börse fährt fort sehr ruhig zu bleiben, und die Course erleiden wenig Variationen; doch ist das Geschäft aus Mangel an auswärtigen Ordres sehr leblos,

© 21 Anisterdam, 31. Jan. Die îm Laufe dieser Woche abermals eingetretene eifrige Frage nah Geld und demnächstiges Steigen des Zinê- courses hat wiederum einen nachtheiligen Einfluß auf die Preise der Staats- papiere ausgeübt und vornehmlich die holländischen zum Weichen gebracht ; auch gestern zu Anfang der Börse dauerte dieser Zustand noch fort, als aber einige erhebliche Einkäufe gemacht wurden, änderte sich die Stimmung und blieb am Schlusse des Marktes meiklih angenehmer; Jutegrale warcn von 61 allmälig bis 607 % gesunken, wurden aber zuleyt partieweise zu 607 % abgenommen, ohne daß sich das Bedürfniß an Kapital geringer zeigte. Die übrigen holländischen Fonds folgten verhältnißmäßig, eben so wie srcmde, von denen russische vor allen häusiz ausgeboten wurden z alte Obligationen zu 5% bei Hope ficlen desbalb von 1065 bis 1054 % ; Aproz. Certififate bei demselben von 905 auf 90; %;z spanische Ardoin-Obligationen gingen von 235 auf 22% herunter; deren Coupons auf 235 %z poitu- giesshe, von 62 bis 615 gewichen, wurden gestern zu 614 % abgenommen ; rasilianishe gingen 7% niedriger und holten zuleßt 865 %. Am Geld- marfte hat man gestern Prolongations - Geschäfte zu 7% und gewöhnliche Anleihen zu 55 a 6% Zinsen geschlossen. Die erlaubte zollfreie Einfuhr von Getraide nah der Rhein - Provinz hat einen günstigen Eindruck auf die hiesigen Ma1ktpreise gemacht und dieje Woche lebi\aften Umsaß veranlaßt; dabei erhielt man gestern Bericht von

170

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anslalleu des In- und Auslandes uchmen estellung aus dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß,

eilung: Fricdrihssiraße Ür. 72,

Berlin, Sonnabend den Februar

dem dur den Minister in London vorgetragenen veränderten Getraidezoll- | 1805. 1903. Bayr. Bauk - Actien 714 Br. Iope 89% Br. Stiegl. §8! p, System, welcher besonders die Weizenyreise etwas höher brachte. Mittwoch | 539§-. 59!/;. Polu. 300 F1. 101 6. do. 500 F1. 824. 8L=#. G t beträgt: zahlte man für unverzellten 128pfd, rothbunten polnischen Weizen 345 Fl., Hamburg, 3. Febr. Bank-Actien 1600 Br. Eugl. Russ. 10g: , ias Abounemen rag! : 128pfd. schönen dito 360.362 Fl., 128pfd. bunten dito 355 Fl., 126pfd. Paris, 31. Jan. 5% Reute fin cour. 122. 80. 3% do. 6a R, g 2 Rihlr. für & Jahr. dito 340 Fl., für verzollten 130psd. alten bunten 382 Fl., 125psd, dito | Neapl. —. 5% Spau. Reute 374. Pass. —. D 4 Kthlr. - § Iahr. 345 Fl., für 130pfd. amerifan:shen Roggen 315 Fl.; 121. 122pfd. preuß. Wien, I. Febr. Nordb. 1897. Gloggu. 143i. Mail. 124: Livorn, } 8 Rthlr. - 1 Iahr. : Roggen 295,298 Fl. Gestern wurde bei weniger Umsay angelegt: für | Pest. 1045. Budw. —. Ug allen Theilen der Monarchie 129. Q e Weg 370 is, l een M Tes ohne Preiserhöhung. dito 365 Fl., für 121 . 122pfd. alten preußishen Noggen 295, é ; ¿ons- Gebühr sür den für 109psd, jährige dänische Gerste 182 Fl., 78pfd, dicken Hafer 125 Fl, Meteorologische Beobachtungen. ser iner ZAcile A. Allg, B @ F I ¡ ner B örse. 1846. Morgens Mains Abeuds | Nach eiumal Anzeigers 2 Sgr. Deu 5. Februar 1846. 4. Februar. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. Beobachtung Z | T. Cas L: P,. Cour. Luftdruck... [333/66"’’Par.|334,12’’’Par./335/38"’Par.| Quellwärme 7,70 e Fonds. S Ï 5 7 Actien. S L Luftwärme .…...|+- 2,2° R. + 5,9° R. 2,0? R.! Flusswüärme 0 0 ) fe Brief. | Geld. Brief. | Geld. | Gew, Thaupunkt .…..|+ 0/1° R. + An R.| 00° m Bodenwärme gr / 2 O

St. Schuld-Sch. 35 97% 97L Irl.Potsd.Eisenb.! 5 G Ee Dunstsättiguug .| 84 pCt. pCt. 2 pCt. Aasdünstung U u R S R E ! B Ph E Regen. trüb. halbheiter. | Niederschlag 0/4] y Ln. 1007, —| S7% | 87% la. E: ind eeres W. W. Ww. Vas p I l Lt Kur- u. Neumärk. do. do. Prior.Obl.| 4 Wolkeuzug E W. s 0,5° R n ) a .

Schuldverschr.|35 967 95 [u l. Anb. abgest.|—| 117 116 Tagesmittel: 334/39’! Par... 3/,4°R... 1/,4° R... 85 pct. í r T eil.

Berliver Siadt- 7 s do. do. PiavOtt 4| 1007 | / E P E 4 De inz Preußen. Eclaß des Ober-Präsidenten in Betreff

Obligationen |3{| 982 | 98 [Düss.Elb. Eisenb.|5| 94 93 E ; Sr neuen Sekte, Provinz Weslphaleu, Frequenz der Akademie Danz. do. in Th.\—| do. do. Prior.O0bI. 4} 97% Königliche Schauspiele. S Münster, Ns Nr 00M Das Fest zu Ehren des Prinzen Westpr. Pfandbr.|36| -— 96% [Rhein. Eisenb. |—| §874 865 i L , Ln | riedrich in Düsseldorf. Z L Pos. d 4| 103! E do. do. Prler.Ob. 4| 87 A Ab Gag, O Gebr ¿ A Team, p A SGavsvihe y E ccbe Bundesstaaten. Königreih Bayern. Königliches

1 91 . , 0E Es S,

L A s 1 S Ge Anfang 6 Ubr ilhelm Te hauspiel in 5 Abth, y M andschreiben. S S adi E Fatdiets-Becbacdinigen, Ostpr. Pfandbr. |35| 972 Job.-Schbles.E.LA| 4| * i + j e E @ónigreich Hannover, Taufe des Erbprinzen. Herzog- va a. (81 07% | 97 E E Qu! 4 ¿s tei DURg werden Billets zu den gewöhnlichen oe K L isen -Ko burg-Got G Lrösnung des L ZULEEs: Cur- u.Neuni. do. S4 981 do. Lt, 0|—| WeO e aus- Preijen vertauf. | ürstenthum Waldeck. Briefe aus Weimar. (Geburts- A “l 3 971 T E La Die Opernhaus - Abonnements sind nah §. 7 der besteh A ded Tiborioas: Schulrath Schweißer +3 Uebershwemmung.) do. v.Staatg.LtB.|34| 965 | [Magd.-Ialbst.Eb.| 4 | 1004 | 99; Kontrakte an diesem Tage nicht gültig; dagegen wird das Schau Wund Frankfurt a. M. (Luther's Todestag; Wasserstand des Mains.)

}r.-Schw.-Frb.B./4| | haus - Abonnement zu der Vorstellung: Wilhelm Tell, in das O sterreichische Monarchie. Wien, Befinden des Erzherzogs Karl, Gold al marco. |—| lo. do. Prior.ObL 4| Ss haus übertragen. Saukreich. P enn A aa U Px fu Gn e aaa (al 032/] 13U _Köluer Esb. E , - Wi nterrichts - Rath; Interpellationen ; Verwerfr mendemen Paieiis (pee 1356 135% pas Min 2 Wi | ai Sonnabend, 7. Febr. Jm Schauspielhause. 25ste Abonnem} P Saa uf die Verhältnisse zu England, Paris. Auendement

Raa D s E ê Vorstellung : Torquato Tasso. / , i „Bü Bezi

Disconto, A 5% | do. Prioritäd/ 4| 98 98: , M cmusat’s, Neue Wahlen in den Depulirten-Büreaus. Beziehungen ? Mwinh.B. (c.-0)|4| 2 Sonntag, 8. Febr. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Ui dem Herzogthum Modena. Die Expedition gegen Madagaskar. [Wilh. e ide ay Feldlager in Schlesien. (Dlle, Lind: Vielka,) [ngebliche Verhandlungen ui Guizot o M ck y h ang r. oßbritanien und Arland. London. Hof-Nahriht,. Die Ge- Wechsel - Cours. Thie, za 20 Sgr. u dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten D gidezoll - Maßregel Peel’s von Times und Morning Chronicle Brief. | Geld. vai dit A g z yós f nterstübt. Getraidevorrath, Fondsmarkt. : ; i Äattedthe s Lite r Le TAA +23 250 Fl. | Kurz 140% G Die Oas bleiben bis Sountag, den Sten d,! E Gutachten der Central - Kommission übex das dg ft LUCAS D L CERUÓD C 85 250 FI. 2 Mi. t tittags 12 Uhr, reservirt. R: : lid : E ambg erar O 10 | mar ÎN, Schauspielhause, 26e Abonnements - Vorstellung: Fini0n Euer n. Diorihiang Jetod Mülio's. Die Amnestie, R E S S M : O 11 arquise von BVilette, anton Waadt. Die Revision des Kirchen - Gcseßes verworfen, cia A N is D 2 A s un 0 Aas anien. Schreiben aus Madrid. (Die Vermählungs-Frage.) Wien lu 20 Ke T Om 2 mi. 162% | 102" Königsstädtisches Theater. jirkei. Ft tinopel, Einigkeit und Harmonie unter den Mi- A ai 150 Fl | 2 M. 1024 | Freitag, 6. Febr. Stadt und Land, Posse mit Oes 1M 1 i ie Unti ¡5 N B 100 Tblr. | 2 Mi. 995 | 9% | 3 Akten, von Friedrich Kaiser. Musif von À. Müller. Has: senbahnen, T Augenblickliche Unterbrechung im Eiscnbahn S M. 992 / : i Ï : Verkehr in Folge dcs hohen Wasserstandes. Kopenhagen. Bericht Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. } 9 “ed E 9917 List und Phlegma, Vaudeville-Posse in 1 Aft, frei nah Pia, va M über die Arbeiten der Seeländischen Eisenbahn, Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI 2 Me dns 56 é L: Angely. f andels- uud Börsen-Nachrichten. Berlin. Markibericht. del ¿L Me irie : 2 M = / cricht. Beta cs i ei if 100 SRbI. | 3 Woch. 1074 | 1067 —— Franlsurier Börsenb Auswärtige Börsen. Verauntwortliher Redacteur Dr. J. Di 3 inkeisen,

Amsterdam, Î. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 6041-. 6% Span. 223. Jm Selbstverlage der Expedition.

Antwerpen, 3I. Jan. Ziosl, —. Neue Anl. 22. ;

Frankfurt a. M., 2. Febr. 5% Met. 1125 G. Bank-Actien p. ult, Gedrudckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei,

Bekanntmachungen. (19)

[23] Ediktal-Citation.

Die verchelichte Bediente Jean Fauguel, Sophie ge- borene Werther, hat bei dem Königl. Kammergericht gegen ihren Chemann, den früheren Bedienten Jean Fauguel, wegen böslicher Verlassung auf Ehescheidung angetragen, Da der 2c. Jean Fauguel sich nun an- geblich bereits seit Ende März 1841 heimlih von sci- ner genannten Ehefrau entfernt hat, ohne daß sein jeßiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist, so wird derselbe hierdurch zu dem zur Beantwortung der Ehe- \cheidungsklage auf den 23, Mai 1846, Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Kammergerichts -Rath von Lauer im Kammergericht anberaumten Termine unter der Ver- warnung vorgeladen, daß bei seinem Ausbleiben alle von seiner klagenden Ehefrau angeführten Thatsachen in contumaciam für zugestanden werten erachtet wer- den und demgemäß, was Rechtens ist, erkannt werden wird, Berlin, den 28, November 1845,

Das Ehegericht des Königl, Preuß, Kammergerichts,

subhastirt werden.

[887]

3 Pf, soll

[86] F roe Lama

Von dem unterzeichneten Königl. Ober-Landesgericht wird bekannt gemacht, daß über das Vermögen des vor- maligen Justiz-Kommissarius und Notarius Grafen von Pfeil, vorwaltender Jnsufficienz wegen, auf den Antrag mehrerer Gläubiger der Konkurs eröffnet, desseu Anfang auf die Mittagsstunde des 9. Dezember v, J. festgeseßt worden is, und die Masse, welche vorzüglih nur durch außenstehende Forderungen und Effekten konstituirt wird, eine Unzulänglichkeit von etwa 5090 Tblr, ergeben dürfte.

Alle eiwanigen unbekannten Gläubiger des Bemein- \chuldners Grafen oon Pfeil werden daher vorgeladen, in Termino den 19, Mai d. J,, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten, Ober-Vandesgerihts-Ne- ferendarius von Forkenbeck, auf dem Swlosse hierselb entweder persönli oder durch mit vollständiger Jnfor- mation und geseßlicher Vollmacht verschene Mandata- rien aus der Zahl der hiesigen Justiz-Kommissarien, von denen bei etwaniger Unbekfanntschast die Justizräthe Wunsch, Ziekursh, Werner, Treuller, der Ober-Landes- gerihis-Rath Michaelis und der Justiz - Kommissarius Haad in Vorsþlag gebracht werden, zu erscheinen, ihre Forderungen anzumelten und gehörig zu bescheinigen, sich auc über die Beibehaltung des vorläufig bestellten JInterims-Kuratoris, Justizrath Noscno, zu crklären, oder auch ihre Wahl auf einen anderen dec hiesigen Justiz-

[1091]

ben soll,

abgeschäßt bei Kapitalisirung des Neinertrags zu 5 pro | Meyer, Zierold. Bielke. v. Tettenborn. Ceut auf E E 12 e und zu 4 pro Cent auf 12,924 Thlr. 22 Sgr., so

am 31. Juli 1846, [104 b]

Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichisstelle

Der Hypothekenschein, die Taxe und Verkgufs-Bedin- gungen sind im 111. Büreau einzusehen.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 21, August 1845, Das vor dem Schleschen Thore Ausgangs rechter Hand, an der Ee der Schlesishen Straße und der Communication belegene Bleicher Hochkirhshe Grand- sf, gerichtlich abgeschäßt zu 10861 Thlr. 25 Sgr.

am 3. April 1846, Vormittags 11 llhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Ediktal-Cítation.

Da die Todes-Erllärung folgender Personen:

a) des Bäergeselleu Johann Christian Martin Geb- hardtsbauer, geboren zu Noßla am 25, Februar 1805, welcher im Jahre 1833 Neustettin mit der Absicht, nach Polea zu wanvern, verlassen haben soll,

b) des Bäergesellen Johaun Ernst Kegel aus Roßla, geboren am 12. September 1752, welcher sih zu- legt in Friedrichsstadt in Curland aufgehalten ha-

bean!'ragt worden is, so werden dic genannten Ver- \schellenen oder deren Erben hierdurch öffentlich vorge- laden, sich spätestens auf

den 28, September 1846, Vormitt. 11 Uhr, vor dem Deputirten, Landgerichts-Rath Haacke, an Ge- richtsstelle hiersclbst anberaumten Termine persöulich oder durch eizen legitimirten Bevollmächtigten, wozu ihnen bei Mangel näherer Bekanntschast die Justiz-Kommissa- rieu Günther und Hesse zu Sangerhausen und Günther zu Stolberg als Mandatarien in Vorschlag gebracht werden, zu stellen und sich zu legitimiren, widrigen fall3 die Verschollenen für todt erklärt und deren Vermöge den sich legitimirenden Erben, bei deren Ecmangelung aber dem Königl. Fiskus überlassen werden wird,

Roßla, den §. Oktober 1845. Gräflich Stolbergsches Landgericht.

R ———————-

| Allgemeiner Anzeiger.

Subhastations-Patent, Nothwendiger Verkauf. Land- und Stadtgericht zu Culm. Das zu Prniewitten sub No, 19 belegene, den Julíus Rüheschen Eheleuten zugehörige Erbpachts - Grundstück,

Wie sind überzeugt, dass begründete Anfourderun- - gen, welche an unsere Gesellschasft gemacht wurden, ihre Erledigung finden werden. Schwedt, den 26. Januar 1846. Haupt-Direction.

Die General-Versammlung der Wriezen-Freienwalder Chaussee-Gesellschaft is auf Sonnabend den 21. Februar c., Vormittags 10 Uhr, auf dem Rathhause zu Wriezen anberaumt, wozu wir die Herren Actionaire ergebenst cinladen. Wriezen, den 3, Februar 1846. Das Comité der Wriezen - Freienwalder Cl'aussee- Gesellschaft.

[106 b]

Berlin- Hamburger Eisenbahn. T _ Nachdem der Termin

E) zur ahten Einzah-

lung auf die Actien der Berlin - Hamburger Eisenbahn - Gesellschast am 2ten d. Mts. abge- \ laufen i, werden dieje- FSnigen Jnhaber von Quit- tungsbogen , welche mit t der Sten Einzahlung im Rückstande sind, darauf aufmerksam gemacht, daß in Gemäßheit der §§. 14, und 15, des Statuts noch

2 / D j bis zum 15ten d. M. eine Nahzah- lung nebst 10 Thlr. Strafe pro Actie und den vom isten d, M. an aufgelaufenen Zinsen, angenom- men wird, nah diesem Termine aber diejenigen Actien, für welche vorgedachte Zahlungen nicht geleistet worden, annullirt werden müssen.

Verlin und Hamburg, den 6. Februar 1846,

Die Direction der Berlin - Hamburger Eisenbahn-

Gesellschaft.

Taxe und Hy-

8 Ronn-Kölner Eisenbahn. 6 Wir sind ermächtigt worden, die an! 4. Januar d. J. fälligen Zins-Coupons

L v m

Kommissarien zu rihiea und demnächst das Weitere zu gewärtigen. ,

Diejenigen Gläubiger, welhe sch bís zu oder in dem Termine nicht melden, werden bald nah demselben, in f Gemäßheit der Allerhöchsten Königl. Kabinets - Ordre E vom 16. Mai 1825, mit allen ihren Ansprüchen an die Masse präkludirt, und es wird ihnen deéhalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.

Glogau, den 17. Januar 1846,

Königliches Ober-Landesgericht. T, Senat, (L. S.) v. Fordckenbeck,

[82 b]

Hagelschaden- und Mobiliar-Brand-Ver- sicherungs-GesellschaftzuSchwedt a. d. O.

Mit Bezugnahme aus unscre Einladung zur heute abgehaltenen ausscrordentlichen General - Versamm- lung vom 9. Januar d. J. benachrichtigen die geehbr- ten Gesellschasts-Mitglieder wir ergebenst, dals die- jenigen Formen, welche der Vorlegung unserer nenen Statuten zur Allerköchsten Genehmigung entgegen- standen, erledigt, und dass die Statuts - Entwürse, nunmehr von sämmtlichen erschienenen Mitgliedern vollzogen, aufs nene an die Königliche Regierung zur Einholung der Allerhöchsten Bestätigung über- sandt worden sind,

i bis zum 28. Februar d. 3. einzulösen, Gebrüder Veit & Co.,

Neue Promenade Nr. 9,

[103 b] Gesellschast sür Bergbau und Zink-Fabrication zu Stolberg.

“Wir beehren uns die Herren Actionaire der Gesell-

schaft sür Bergbau und Zink-Fabrication zu Stolberg

zu benachrichtigen, daß das Statut unter den l

zember v. J, die Allerhöchste Genehmigung erh,

Wir berufen daher hiermit eine außerordenil\ W neral - Bersammlung auf den 25. Februar d, J, u 11 Uhr Morgens, îm Gasthofe des großen Monunia

bei Herrn Dremel zu Aachen, um die Wahl ded finitiven Verwaltungs-Naths vorzunehmen, Aachen, den 20. Januar 1846. Der provisorishe Verwaltungs - Nath. A. Gouín. v, Legentil. J, Chauvit Simon Oppenheim. Ph. Engels, D. Lei C. Nellessen, Kelleter. J. Küchen,

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[87] Säüchsisch-Schlesische Eisenbahn. E Von den in u * N E serer Bekanntm R hung von: o. f zember v, Z, Pf gefühiten J

rims - Actien

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siofrist (den 27sten dieses Monats) folgende Nun der sünsten Einzahlung:

Nr. 6-77 bis mit 6296, nit eingelöst worden.

Jn Gemäßheit §. 18. der Gesellschasts-Statuten®

Sächsisch-E Fi 4 hen Eise Vi r quf welche bit A j 1sten desselb,® m aats die [# Einzahlung s geleistet worden war, sind bis mit Ablauf der +,#

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Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Oberst-Lieutenant a. D. von Brozowski und dem Re- ungs-Secretair, Hofrath Seidel in Erfurt, den Rothen Adler- den vierter u so wie dem evangelishen Schullehrer G ü n= zr zu Mönchehöfc, im Regierungs - Bezirk Merseburg, dem Thür= n U\tenhoff der vereinigten Artillerie- und Jugenieur - Schule, s Ayemeine Ehrenzeichen; und

Dem hiesigen praktischen Arzte, Dr. Andr esse, den Charakter } Sanitäts-Rath zu verleihen.

Der Königl. Hos legt heute für Jhre Hoheit die verwittwete rzogin von Anhalt-Deßau die Trauer auf 8 Tage an. Berlin, den 6. Februar 1846. | Der Ober- Ceremonien - Meister. Graf Pourtales,

Vichtamtlicher Theil.

Inland.

Berlin, 6. Febr. Se. Majestät der König haben Allergnä-

st| geruht: dem Wirklichen Legations - Rathe von Kampßh die

egung des von des Königs von Hannover Majestät ihm verlie-

en Commandeur - Kreuzes zweiter Klasse des Guelphen - Ordens

dèêm Stcuerrath Vorl]änder zu Minden die Anlegung des elphen - Ordens vierter Klasse; so wie dem Einwohner Willert Krempendorf und dem Büdner Koch in Stepeniß, Kreis Ost=

legniß, der ihnen verliehenen Großherzoglich. mecklenburg - shwe-

hen Kricgs-Denkmünze für 1813 1814 zu gestatten.

den nun hiermit diese voraufzeführten Jnterims-A

der fünften Einzahlung sür erloschen erklärt, un demgemäß deren Junhaber aller ihnen als solchen henden Rechte veriustig. Dresden, den 31. Januar 1846. Das Direkftorium

der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn - Gesells Anton Freiherr von G abl}

C, L, Schill,

Literarische Anzeigen.

[105 b]

Bei Simon Schropp § Co. in Berlin, Jg

strasse No. 24, ist erschienen:

Uebersichiskarte der

senbahnen von Mitte

Europa von E. von Sydow.

4ste bis zum 4. Januar 1846 hberichtigte Aus

Preis 6 Sgr.

Provinz Preußen. Die Zeitung für Preußen ver- nilicht folgenden Erlaß des Ober-Präsidenten der Provinz Preu- , mit Bezichung auf den Gottesdienst der neuen protestantischen te, die sch in Königsberg gebildet hat: „Die neue Religions=

sellschast, welhe sich, nah der Anzeige vom 16. Januar, hier ge-

et hat, ist nah §§, 15 und 21, Tit. 2, Thl. 2 des Allgemeinen drehts verpflichtet, die Grundsäße, welche sie befolgen will, der hörde „anzuzeigen, damit diese prüfe, ob die Gesellschaft geduldet den könne oder niht. Da die Gesellschast durch die Anzeige des

visorishen Presbyteriums vom 15, Januar als eine „evangelische“

bezeichnet hat, so ist sie nah §. 2 und §, 5 der Dienst-Jnstruction die Provinzial - Konsistorien vom 23, Oktober 1D s der höchsten Kabinets-Ordre vom 31, Dezember 1825 B. der Auf-

t des hiesigen Provinzial-Konsistoriums unterworfen. Bevor die-

auf den Antrag der neuen Gesellschast ihr niht die Rechte der Staate geduldeten Kirchengesellshasten vermittelt hat, darf ihr ) §, 22 und §. 23 a. a. O. die Abhaltung eines Gottesdienstes,

die Gränzen der Haus-Audacht (§. 7 |. c.) überschreitet, weder

Privat-, noh in öffentlihen Gebäuden oder auf öffentlichen Pläßen

stattet werden,“

[102 b] j Spandauerstr. 59 ist cin Lokal, welches her zum Wollgeschäft a worden, hend auseinem Comtoir m denräumen, so wie eine Se 0 gerkeller, im Ganzen od. theilweise, #99 z: 1, Apr, d, J. zu verm. Näh. das, beim Po?

bel tNemisen U‘-* ein:

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mesters gu

Provinz Westphalen. Nach dem unlängst ausgegebenen liheu Ta stiduiffe befinden sich während des aubaubon Winter- ] der theologischen und- philosophischen Akademie zu Mün-

R immatrikulirte udirende. Unter diesen sind 225 Juläuder h 172 aus Westphalen, 45 aus der Rhein - Provinz, 4 ans

Ie

uben, 2 aus Posen und 2 aus Sachsen) und 35 Ausländer, (näm-

7 aus dem Großher p S7 zogthum Oldenburg, 15 aus dem Königreich nover , 2 gus dem Königreiche der Niederlande und 1 aus dem

Großherzogthum Luxemburg). Der theologischen Fakuktät gehören au: 167, darunter 21 Ausländer, und der philosophischen Fakultät : 93, darunter 14 Ausländer. Außerdem besuchen die Akademie, als zum Hören der Vorlesungen berechtigt , die Zöglinge der dortigen medizi- nish=-chirurgischen Lehranstalt und mehrere Hospitanten. Gegen das vorige Sommer-Semester ergiebt sich ein beträchtliher Zuwachs, da

die Zahl der Studirenden damals nur 224 (198 Jnländer und 26

Ausländer) betrug. Es g!ngen nämlih ab: 46, wöhrend 82 neu

immatrifulirt wurden.

Rhein-Provinz. Das Fest zum Andenken an die 25jährige Anwesenheit Jhrer Königl. Hoheiten des Prinzen und der Prinzessin Friedrih von Preußen in Düsseldorf (s. Nr.-36 der All g. Pr. Zt g.) wurde von Seiten der Bürgerschast auf folgende Art begangen: Morgens 7 Uhr Kanonendonner. Mittags 12 Uhr Beglückwünschung Jhrer Königl. Hoheiten durch den ganzen Stadtrath, im Namen der Bürgerschafi. Abends 6 Uhr Fest-Vorstcllung mit Prolog im Thea- ter; nah Beendigung des Theaters, um 9 Uhr, Fackelzug der Bür= ger. Eine beabsichtigt gewesene allgemeine Erleuhtung der Stadt unterblieb, weil Jhre Königl. Hoheiten den Wunsch geäußert hatten, das dafür bestimmte Geld unseren städtishen Armen zugehen lassen.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Aufeine Dank- und Ergebeuheits- Adresse von tausend tatholischen Bürgern Augsburgs is nachstehendes Aller= höchstes Handschreiben erfolgt: „„Wohlthuend i| Meinem Herzen, die in dieser Schrift ausgedrückten Gefühle zu vernchmen, und dieses um so mehr gegenwärtig, wo statt Anerkennung Berkennung an der Tagesordnung is. Großen Undank nicht seltend erfahrend, is Mir der Dank von Augsburgs katholischen Bürgern um so erfreulicher, der Jh Katholiken und Protestanten in ihren verfassungsmäßigen Rechten beshüße und für Beider Glück mit gleiher landesväterlicher Liebe be= sorgt bin. Wie schr Jh diese Daukschrift zu würdigen weiß, wie- dethole Jch hiermit und bin deren wohlgewogner Ludwig. Mün- hen, den 29, Januar 1846,“

Königreich Sachsen. Ju der Siyung der ersten Kammer vom 3, Februar war der Bericht der ersten Deputation über den „Geseß-Entwurf, die Ausschlicßung der auf jeden Jnhaber lautenden öffentlichen Kreditpapicre von der Vindication beiressend““, an der Tagesordnung. Referent, Dom- herr Dr. Günther: „Die Deputation erkannte die Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit der Vorlage an; die Ueberschrist des Geseyes wurde in Gemäßheit des Deputatious-Antrages, mit allcinigem Ausfall des Wortes „öffentlichen“, beibehalten; übrigens trat die Kammer den Beschlüssen der weiten Kammer im Wesentlichen bei, namentlich dem Antrage, daß §. 1 e in Wegfall gebracht und als besonderes Gesey publizirt werden möchte, nur fand die Deputation die Fassung der Voilage, wonach auf jeden Jnhaber lautende Kreditpapiere ohne Genehmigung der Re- gierung „nicht mit rehtliher Wirkung ausgestellt ‘‘ werden kön- nen und aus ihnen kcinem Jnhaber. zur Zahlung zu verhelfen sei, entsprehender, als die von der zweiten Kammer beschlossene Fassung, nah welcher diese Ausstellung verboten würde und als verbotene Handlung auch mit einer Strafe hätte bedroht werden sollen, was offenbar nicht die Meinung der Kammer gewesen. Bei §.3 empfahl die Deputation der Kammer: A. in die ständische Schrift cinen Antrag des Jnhalts guf- zunehmen: „dieselbe wolle ein Gesey erlassen, worin diejenigen Normen fest- gestellt werden, unter welchen alle und jede sächsische öffentliche Kreditpapiere, mit Aussh!uß des eigentlichen Papiergeldes, auf ähulihe Weise, wie die Pfandbricfe des erbländischen ritterschastlichen Kreditvereins außer Cours und wieder in Cours geseht werden können““, zugleih aber B. der Erwä-

gung anheim zu stellen: „ob und unter welhen Verhältnissen die diesfallsigen Vermerkungen nicht blos von den Grcrichtsbehör- den oder der die Papiere emittirenden Anstalt selbs, sondern

auch von Administrativ -Bchörden, welche obrigkeitlibe Rechte“ haben, auf die betreffenden Papiere gebracht werden können,“ Der Königl. Kom- missar, Geh. Nath von Langenn, erinnerte dagegen, „daß dicser Punkt Schwierigkeiten haben werde, namentiih in Bezug auf Behörden, welche als Depositare der oft in grozen Summen vorhandenen Papiere zu betrachten scien. Das Festmachen und dessen Wiederaufhebung würden oft so nell auf einander folgen, daß auf diese Behörden dadurch große Verantwortlich- feit gehäust werden könne. Die Sache müsse auch in Verbindung mit den Gescyen über das Depositalwesen und manchen angränzenden geseßlichen Bestimmungen, welche dadurch berührt werden können, in Erwägung gezo- gen werden. Die Regierung habe sich nicht über Vorlegung eines solchen Gesetz-Entwurses erklärt, weil sie sich noch nicht überzeugt hätte, daß dieselbe nüßlich oder auch thunlich sei.“ Die Kammer nahm die Anträge ihrer De- putation an, genehmigte auch bei der Abstimmung mit Namens-Ausruf die Vorlage in der beschlossenen Fassung einstimmig.

Königreich Hannover. Am 4. Februar wurde die feierlihe Taufbhandlung an Sr. Königlichen Hoheit dem Erbprinzen, Sohne Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Hannever, in dem Königlichen Palais Nachmittags um 2 Uhr von dem ersten Hof- und Schloß - Prediger , Konsistorial - Rath Dr. Leopold, im Beisein des zweiten Hof - und Schloß - Predigers, Konsistorial - Raths Nie= mann, und des Hof - Kaplans Sr. Majestät des Königs, Rev. Mr. Wilkinson, vollzogen. Zu diesem Zwecke war ein Altar unter dem Thronhimmel errichtet, vor welchen der erste Hof - Prediger \ich stellte, indem die beiden anderen Geistlichen ihre Pläße seit= wärts am Altar einnahmen, Der Taufhandlung wohnten, aqu- ßer dem Königlichen Hofe und der Adjutantur Sr. Majestät und Sr. K. Hoheit des Kronprinzen, au der K. britische Gesandte, Herr Bligh, die Staats - Minister und Mitglieder des K. Kabinets, so wie die K. Generalität, bei. Jm Taufsaale nahmen die Aller= höchsten, Höchsten und Hohen Herrschaften, geführt von dem Ober- Kammerherrn , die Pläße dem Altar gegenüber, die durchlauchtigsten Aeltern aber neben demselben ein. Der Ober=-Kammerherr führte hierauf Se. Majestät den König an den Tauf- Altar, und es überreihte die Staatsdame von Reden ten Täufling Sr. Ma- jestät dem Könige, Allerhöchstwelher als Großvater und Pathe den Prinzen über die Taufe hielt. Diese ward sodann nah dem üblichen Ritus vollzogen, und es erhielt der Erb- prinz die Namen: Ernst August Wilhelm Adolph Georg Friedrich. Die abwesenden hohen Pathen waren : Se, Majestät der König von Preußen, Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cambridge, Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin von Gloucester, Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Sophie vou Großbritanien und Hannover, Se,

1846.

Königl, Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Streliß, Jhre Königl. Hoheit die Frau Herzogin Louis von Württemberg, Se. Königl. Ho- heit der Prinz Friedrih von Preußen und Jhre Hoheciteu der Herzog

und die Herzogin von Sachsen-Altenburg.

Herzogthum Sachsen - Koburg - Gotha. (Allg. Anz. d. Deutschen.) Dic Versammlung der Landstände des Herzogthums Gotha, welche alle vier Jahre zu cinem ordentlichen Landtage einberufen werden, wurde am 1. Februar durch Se. Hoheit den regicrenden Herzog Ernst von Sachsen - Koburg - Gotha in Hocheigener Person eröffnet, Nach cinem fcierlichen Gottesdienste in der Schloß - Kirche sprach im Hauptsaale des Schlosses Friedenstcin der Herzog selbst, in Gegenwart seiner Gemahlin und von scincm Hofstaate und den Mitgliedern aller Landes-Behörden um- geben, eben so ofene als herzlihe Worte zu den Landständen, die seit dem Antritte seiner Negierung zum erstenmal in voller Versammlung vor ihm erschienen, Er sagte ihnen, daß scin Herz im Hinblie auf die befriedigenden öffentlichen Zustände dcs Herzogthums, die der scgenöreihen Regierung seines verewigten Vaters zu verdan- fen seien, von Freude bewegt, und daß es zugleich von zuversichtliher Hoff- nung e:füllt sci, die in Treue bewähiten Stände dcs Landes würden auch ihn in scinem Wirken für des Landcs Wohl willfährig unterstüßen. Er vertraue nicht nur ihrer Einsicht und ihrer Uncigennüpßigfcit in Berathung jeder Angelegenheit der allgemeinen Wohlfahrt unter den gegenivärtigen Verfassungs - Verhältuissen , Vibeva rehne auf ihre treue Erwägung und Nachgiebigkeit auch in dem Falle, wenn etwa Landesherr und Stände

cmcinsam Veränderungen in den vererbten Formen der Verfassung ür wünschenswerth erachten könnten, obgleich nicht auf diesen For- men allcin, sondern mehr auf dem {hönen Bande der Liebe und des Vertrauens zwischen Fürst und Volk des Landes wahres Wohl beruhe. Er wünsche innig, daß ihm ter Himmel beistehen möge, die Vorsäye zu verwirklichen, von denen er si für das Beste sciner Unterthanen durchdrun- gen fühle, und daß Gott den Ständen die Kraft verleihen möge, ihn in der Ausführung dieser Vorsäye zu unterstüßen. Nachdem der Herzog hier- auf den Landtag für eröffnet erklärt hatte, ward vom Gch, Staatsrath Heß die herzoglihe Propositionsschrift an die Stände vorgelescn, in we!chcr, mit einleitenden Rückblicken auf die befriedigenden Leistun - gen der vershicdenen Zweige der Staats -Verwaltung in den leyt- verflossenen Jahren, die cinzelnen Gegenstände ter Geseypgebung und Verwaltung näher bezeichnet wurden, für deren fertschreitend verbesserte Ge- staltung der Beirath oder Verwilligungen des Landtages zunächst in An- spruch genommen werden. Es betreffen dieselbcn unter Anderem: die Or- ganisation der Lehens- Verwaltungen in Bezug auf das Hypothcekenwesen, welches leytere, nah Vollendung der Landes - Vermessung, sür welche ein höherer Aufwand erforderlich sei, einer neuen Verfassung entgegensche; die Herstellung neuer Landes - Strafgefangenhäuser, welche sich in Hinsicht auf das zur Publication bereit liegende neue Strasgesezbuch nöthig mache; dice Beschränkung der privilegirten Gerichtsstände und die Erlaubniß zu Prozeß- führungen für Gemeinden und Minderjährige; fcrner: Bewilligungen von Zuschüsen aus Landeêmitteln zu den bciden Gomnasicn und zu besserer

usstattung des Schullehrer - Seminars, mit welchem eine Taubstummen- Anstalt, die dem Lande noch abgeht, verbunden werden solle. ‘Für das Militair werde cin höherer Etat erfordert, um dassclbe den bundesmäßigen Anforderungen genügend aufzustellen, Die Gendarmeric, die Landes - Ar- menkasse und die Armenkasse der Residenzstadt bcdürscn weiterer Zuschüsse z für leßtere sei eine Erhöhung der Hundesteucr in Antrag gebracht. Ucber eine Reform der Rügegerichte, über Einbreitung und Geradelegung der

Grundstüfe werden den Ständen Gescye vorgelegt werden. Das sämmtliche Landstraßen - Bauwesen, für welhes cin neuer Auswand

in Richtungen nah der Thüringischen Eisenbahn nöthig sei, solle, so viel möglich, konzentrirt und unter eine gemeinschaftlihe Ver- waltung gebracht werden, Der thüringischen Eisenbahn werde sich die Main- Weserbahn anschließen. Jun Bezichung auf das Stcuerwesen bedürfe die Gewerbesteuer dringend einer neuen Regulirung; aber sie solle in so mäßi- gen Säpen gehalten werden, daß dadurch keine Mchrbesteuerung der Unter- thanen im Ganzen herbeigeführt werde; vielmehr sollen auch alle bisherige Steuern ohne alle Erhöhung bleibcn, und zur Bestreitung der in mehreren Propositionspunkten angedeuteten höheren Landesbedürfnisse verzichte der Herzog selbst für die nächste vierjährige Finanz-Periode auf die bisher aus der Ober-Stener-Kasse zur Haupt-Kammer-Kasse geleistete jährlihe Zahlung von 5000 Rthlr. (die sogenannte Kammerhülfe) und auf die bisher gesche- i Rückerstattung der Zollgefälle für den Bedarf des Herzoglichen Hau- es und der Hoshaltung, wogegen derselbe um so mehr auf die Zustimmung der Landstände zur Forterhebung aller bisherigen direkten und indirekten Steuern hoffe, als auch die Landcsschulden-Tilgung in geordnetem Zustande fortschreite. Nach erfolgter Einhändigung der Propositionsschrift an den ersten gräflichen Abgeordneten, Hofrath Freiherrn von Plessen, sprach

dieser den lebhaften Dank der Stände für die wohlwollenden Ge- sinnungen des Herzogs aus und gab im Namen der Versjamm- lung die feste Brésiderung, daß sie sich ihrem wichtigen Be-

rufe mit Eifer und Treuc unterziehen, bei ihren Berathungen ih das wahre Wohl des Landes zu steter Richtschnur dicnen lassen und sih des entgegenkommenden Vertrauens des Landesherrn, den Gott zum Segen des Landes noch lange erhalten wolle, würdig zeigen werde, Der Herzog verließ seinen Thronplay und reichte dem Sprecher mit freundlichen Wor- ten die Hand. Dann ging die Versammlung aus cinander, um sich, auf erhaltene Einladung, einige Stunden später nochmals zu einem festlichen Mahle um den Herzog zu vereinigen.

Fürstenthum Waldeck. Am 30. Januar fand die feier- lihe Vermählung des Grafen Karl A. F. von Bentinck, Oberst in der Garde Jhrer Majestät der Königin von Großbritauien, mit Karoline Mechtild, ältesten Tochter des regierenden Grafen zu Wal- deck und Pyrmont, zu Schloß Bergheim statt.

X Weimar, 3. Febr. Das gestrige Geburtsfest unseres ver= ehrten Großherzogs wurde durch die Änwesenheit mehrerer fürstlichen Gäste, des Herzogs von Koburg =- Gotha, der Fürsten von Schwarz- burg-Sondershausen und Reuß=Grciß, außerdem dur die des Herrn General-Lieutenants von Hedemaun aus Erfurt mit einem ansehnlichen Es preußishen Offizier-Corps aus Erfurt und Langensalza, ver- herrlicht,

Gestern starb hier, erst 46 Jahre alt, der Schulrath und Di- reftor der Bürgerschule und des Seminars, Herr M, Schweizer, Sqwiegersohn unseres Vice-Präsidenten Röhr, zum allgemeinen gro=- ßen Bedauern. Zwanzig Jahre hat er hier in Segen gewirkt.

Unser bescheidencs Flüßchen , die Jlm, hatte in voriger Woche, durh Regen und den geshmolzeneu Schnee auf dem Thüringer Walde stark angeschwollen, das ganze Jlmthal ellenhoch überfluthet. Der Theil unseres Parks, welcher an der Jlm liegt und der Stern ge- ven wird, ist dadurch in. seinen Parkwegen sehr hart mitgenommen worden.

V G Hi B B 59 s P E FRE S S É R V: A R 7

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