1846 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

und gefährlichsten sind. Der Anlaß, der die bestehende Aufregung und da- durch mittelbar die Adressen hervorgerufen hat, ist von der Regierung und ihren Organen nicht ausgegangen; sie habeu an dem einen und dem ande- ren feine Schuld: daß eine solher Anlaß gegeben wurde, ih beklage es tief, ih beklage es laut und shmerzlih.“

Nach

Großherzogthum Meeleuburg: Schwerin. dem so eben ershienenen Mecklenburg-Schwerinshen Staats- Kalender auf das Jahr 1846 beträgt die Staats-Einnahme für das Etats-Jahr, von Johannis 1845 bis dahin 1846, 3,203,026 Rtblr. (40,275 Rthlr. mehr als im Jahre 1843 44) und die Staats- Ausgabe 3,143,513 Rthlr. (19,238 Rthlr. weniger als im Jahre 1843 44). Es bleibt demna, die Ausgabe von der Einnahme abgezogen, ein U eber \chuß von 59,513 Rthlr. N?,. An Einnahme tragen ein: Domaine 1,761,677 Rthlr., Steuern 369,239 Rthlr., Zölle 256,380 Rthlr., Regalien und Monopole 254,610 Rthlr., Civil - Administration 171,082 Rthlr., Hof- Admi= nistration 22,715 Rthlr., Militair-Administration 11,485 Rthlr., nah Verträgen mit den Ständen 64,600 Rtblr. , Zinsen, Kapitalien und Renten 6351 Rthlr., Vermischte 40,353 Rthlr, , Außerordentliche 244,534 Rthlr, Von der Ausgabe fallen auf: Domainen 748,318 Rthlr.,, Steuern 71,177 Rthlr,, Zölle 30,140 Rthlr., Regalien und Monopole 202,873 Rthlr., Civil - Administration 426,078 Rthlr., Großherzoglide Schatulle und Haus 116,760 Rthlr., Hof - Administration 297,483 Rthlr., Militair - Admi- nistration 444,676 Rthlr., nah Verträgen mit den Ständen 16,353 Rthlr., Zinsen, Kapitalien und Renten 335,595 Rthlr., Pensiouen und Gnaden-Bewilligungen 137,076 Rthlr., Vermischte 90,977 Rthlr., zur Disposition 25,000 Rthlr., Außerordentlihe 201,007 Rthlr. Was die meckleuburgishe Seeschifffahrt im vorigen Jahre anbelangt, so famen vom 1. Januar bis 31. Dezember 1845 zu Warnemünde ein 645 und gingen aus 671 Schiffe, davon waren unter dänischer Flagge 163, englischer 6, französischer 3, hannoverscher 32, norwe- gisher 5, preußischer 27, rostocker 138, russisher 5, \chwe- disher 48, Zu Wismar kamen ein 224 und gingen aus 237 Siffe. Im Dezember 1845 hatte Rostock 231 Schie von 20,249 rostocker Noggenlasten und 32 Nachprahmer und Leichter von 594 Lasten; Wismar hatte zu derselben Zeit 51 Schiffe von 4800 rostocker Rog- genlasten und 18 Nachprahmer und Leichter von 223 Lasten. Die Zabl der auf der Universität zu Rosto Studirenden betrug im No- vember 1845: immatrikulirte 8, nicht immatrikulirte, aber zum Be- such der Vorlesungen Berechtigte 13; an den Vorlesungen nahmen weiter Theil 2, zusammen 103,

Freie Stadt LübeckŒ. Was dem Verkehr auf der Trave im vorigen Jabre betrifft, so kamen auf diesem Flusse 265 Fahr- zeuge von zusammen 1385 Lasten aus der Fremde ein, worunter 112 oldesloer und 105 lübecker mit Ladung und 1 oldesloer und 47 lü- beder in Ballast. Unter diesen Fahrzeugen gehörten zur Flußbeurt- fahrt 235 Fahrzeuge mit 1222! Lasten, worunter 113 oldesloer und 122 lübecker, die übrigen waren lübecker Holz- und Steckniß-Schiffe. Im Jahre 1844 kamen im Ganzen 241 Fahrzeuge zu 1328] Lasten Trächtigkeit ein; es fand also im vorigen Jahre eine Zunahme im

Verkehr statt. : Rußlaud und Polen.

St. Petersburg, 5. Febr. Die hiesigen Zeitungen ent- halten Folgendes unter den Hofnachrichten: „Se. Majestät der Kaiser haben dur einen in der Naht auf den 22, Januar (3. Februar) aus Palermo hierselb eingetroffenen Feldjäger von Jhrer Majestät der Kaiserin die frohe Botschaft erhalten, daß am 6ten (18ten) diescs Monats, in Folge des von Sr. Majestät dem Könige von Württem- berg ausgesprohenen Wunsches und nah vorhergegangener Geneh- migung Zhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin, Jhre Kaiserlihe Hoheit die Großfürstin Olga Nikolajewna und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz vonWürttem-

berg, dem eigenen Zuge des Herzens folgend, das cli A

mit einander ges{losen haben.“

digen Bach in unscre Zeitformen genannt hat, zeiGnet si vorzüglich durch ticies Eindringen und riétigcs Crfasen des Geistes und Charafters des Mrifers aus, welde, in einer gefällizeren Form und ganz der Eigenthüm- liétrit ber betreffenden Änfrumente in ihrer neueren Anwendungswcise ent- sercdend, uré mzr zu lebendigerem Bewußtsein und leichterem Genuß ge- braút meiden. Der Herausgeber hat sich durch die gescite in einem ern- fien Streben so gelungene Lösung seiner Aufgabe den Dank uno die Aner- tennung aller Freunde echter Kunstshöpfungen und der Verehrer des großen

Meisters im Besonderen gesichert, Gesangs-Composition, Elegishe Poesieen von H, Truhn, Braunschweig, bei G, M,

Meier. ;

Unter diesem Titel faßt der beliebte Lieder - Komponist, H. Truhbn, eine Reibe von lorishen Ergüsen verscbiedener Dichter zusammen, deren Comeoztion Neues darbietet in drei hübsch ausgestaticten Heften. Wir

194

| Zur Bezeigung besonderen Kaiserlichen Wohlwollens ist dem

österreihishen General der Kavallerie, Graf Wallmoden, der St. Alexander - Newskfi - Orden, dem General = Lieutenant in sicilianishen Diensten , Königlichen Statthalter in Sicilien, Herzog di San Pietro, so wie dem Wirklichen Kammerherrn am Hofe des Königs beider Sicilien, Herzog di Serra di Falco, der Weiße Adler- Orden, dem General-Lieutenant in sicilianishen Diensten, Comman- deur aller in Palermo fkantonnirenden Truppen, Viagliu, und dem Dirigirenden des Königlichen Hofes in Sicilien, Marquis Forcella, der Stk. Annen-Orden erster Klasse verliehen.

Vom Kaukasus sind Nachrichten bis zum 18. Januar hier ein- gegangen, welche melden: „Das Detaschement des General - Lieute=- nauts Freitag arbeitete sortwährend bis zum 5. Januar, den goitins- fischen Wald in der Tschetschna zu lichten, auszuhauen und zu ver- - brennen; am genannten Tage, als alle Arbeiten daselbst beendigt wa- ren, trat cs seinen Rückmarsch anz cin Theil desselben nahm seinen Weg in der Richtung nah dem Fort Wosdwishenskoje, ein anderer nah der Festung Grosnaja. Als das Detaschement sich auf Kano- nenshußweite entfernt hatte, sammelten die Tschetschenzen sih hau- fenweise auf dem so eben verlassenen Lagerplaße; aber wohl mit Mühe mochten sie den Ort wiedererkeunen. Der gefürhtete Wald, scinen Anwohnern viele Jahre hindur ein Bollwerk, ist niht mehr; der frühere durch denselben führende Weg, der ein enges von Verhauen ge=- sperrtes Defilee bildete, und welchen die Tschetschenzen nur „die russische Heerstraße“ zu nennen pflegten, wegen des hartnäckigen Widerstandes, den sie jedem Durchzuge unserer Truppen daselbst entgegensebten, is jetzt auf zwei Kanonenshußweiten erweitert, und der breite Durhhau ver-= dient jeyt reht eigentlich den Namen „die russishe Heerstraße“. Nach den Aussagen glaubwürdiger Kundschafter belief sich die Zahl der Tschetshenzen uud anderer Gebirgsbewohner, welhe auf Schamil?s Geheiß zur Vertheidigung des goitinskishen Waldes sich hier ver=- sammelt hatten, auf mehr als 10,000 Mann. Alle benachbarten Aul's füllten sich mit diesen Gästen, so daß jeder Hauswirth bis an 20 Reiter zu beherbergen hatte. Diese Mannschaft zehrte, ohne den goitinskishen Wald retten zu können, den Tschetschenzen nur alle Vorräthe auf; zwei Tage nah dem Abmarsch unseres Detaschements zerstreute sie sih wieder in ihre Wohnstätten. Wäh- rend der zwanzig Tage seines Verweilens in der Tschetschna hat das Detaschement dem Feinde eine Fläche Waldes von beinahe 350 Dessatinen zerstört; fast täglich hatten die Truppen Scharmüzel zu bestehen, und dessenungeahtet wurden im Verlaufe dieser Zeit auf unserer Seite nur 1 Offizier getödtet, 6 Osfiziere verwundet, und er=- hielten 2 Offiziere Kontusionen, es blieben 8 Soldaten, es wurden 62 verwundet und 9 erhielten Kontusionenz; cin unbedeutender Ver= lust im Verhältniß zu den aus der glücklihen Vollführung dieses Un- ternehmens entspringenden Vortheilen. Während der ganzen Zeit war der Gesundheitszustand der Mannschaft des Detaschements durchaus befricdigendn Am 16. Dezember zeigte sich ein an- sehnlicher Haufe Raubzügler auf der kumükshen Ebene und nahm, dem mahomatschen Posten vorüber, seinen Weg nah dem Terek. Ein Kommando, bestehend aus Kosaken des donishen Regi- ments Nr, 13, aus Mannschaft des kfisliarshen Semeinü-Polk und eiuer geringen Anzahl von Nogaiern, verfolgte, vom Oberst - Lieutenant Smirnoff geführt, den erwähnten Trupp und lieferte demselben ein hartnäckiges Gefeht, Nach dem ersten Angriffe wurden die tapferen Kasaken in einen Waldgrund, wo ein Hinterhalt gelegt war, verlockt und litten einigen Verlust, doch drangen sie, als die Reserve heran fam, mit derselben vereint, muthig adt die Tschetschenzen ein, welehe sich nun genöthigt sahen, das in großer Menge den Nogaiern ge= raubte Vieh zurückzulassen und eiligst den Rückweg anzutreten. Die Zahl der in diesem Gefechte auf unserer Seite Getödteten und Ver- wundeten betrug 57; der Feind hatte mehr als 100 Verwundete und ließ außer den Todten, die er mit fortgeführt, noch 16 Leichen auf dem Plate. Von den übrigen Pankten sind keine in militairischer

músen geûüechen, daÿ crwähnter Titel uns anfangs den Verdacht erweckte, ; als wolle der Kompenis bierdur eine gewisse, den meisten heutigen Licder- |

Comefitienen anhasiende Sentimentalität einigermafen beichönigen.

Too |

tamen mir bizrecon bei näherer Einsichinahme bald zurüd, wenn wir Herrn | Tushn au nit zugestehen können, daß er sich 202 der so belicbten, etwas |

tranthaften Gefühlérihtuna, die jet, so zu sagen, Mete ift, ganz frei ge- halten. Unter den elegishen Liedern müßen wir: „Jm Herb“ von Eihendeorf, „Sebtilslied““ von Bef und „Ein Stündiein vor Tag“ von Mérícke, als ticjenigen bervorhcben, în denen sh das Talent des Kem- zomifez am cizemttumliéften geliend macht, wo derselbe offenbar von sei- ren Gezenfiznt 22m; crfúll: war und daber zwar weniger beliebte, aber u periae orie Bertencen anbradte, sofern wir dieses Wort, vei «5 er mr ünf ies Sinzztomm auStrúdt, bier gebraoen dürfen. Namen F ns Zil von cinem tief Ent wahr aecfüblten Auétrud zer Melcmtinsie vurüw. Tüctier firigert d bis zu einzelnen Stufen limer{ictier 2iwerliwaf:, in venen ver Komponif beinave an dramatiicen Yuswrad inne. „Ein Stüntlein wor Tag“, fer Lang und pifant, vir ib uf “tr Freunbe erwerben

Eprmaenn's Lied erínncri in cinem Reicoin pu sepr am dhúe Po tw fir! üvcwänglihen, gemadten Crlpntgrfüns, als raf c us t Wor Gmzélinbeiten schr pusager fim,

Fibtst letvrst tfi uns R. 7, „Tie DSeorwefiuper“, cún s tem Siomvonirn ri gfiunger #. s Entfogleanbfs unt Boifs- üntirize veferr Gatiung zw 1ffien. Zawel if due Sangstiurme is glatt uri naurigenur beant, t Sou 1 veuttwen Sar omprf:8- Ter nt! zu ut t zen z 0 / prezfumti weten of La aut von v Zte fr Ler Zimmer wte vie

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Hinsicht bedeutenden Nachrichten eingegangen.“

Nr. 2. „Trost in Thränen“ von Göthe giebt die beiden darin herr- schenden Gefühle, das eizaer tiefen Shwermuth, daneben den zu fri;cher, erneuter Lebens-Thätigkeit drängenden Zuspruch, in carakteristischer Son- derung, ohne dadur die Harmonie des Jnhalts im Ganzen zu stören, Eine Klippe, an der so mancher andere Versuch der Composition dieses Ge- dichts gescheitert ist, E

Nr. 3. „Liebes-Frühling“/ von ckert und Nr, 4. „Mailied“/ von Heine finden ihr Urtheil in dem oben im Allgemeinen über diese Lieder Gesagten. Die Bekanntschaft mit densclben wird Jedem den Eindruck der Dichtungen mit den maunigfachen Reizen einer Schwesterkunst wahrhaft er- böbht und bereichert ershcinen lassen. 12,

Meteor-Staub und vulkanische Auswürflinge.

Berlin. Jun der Gesammt-Sizung der Akademie der Wissenschaften am 18. Dezember berichtete Herr Ehrenberg über seine Untersuchungen des am 2. September v. J. auf und bei den Orkney - Juseln gefallenen Meteor - Staubes , so wie der vom Hekla an demselben Tage auf Jöland auégewerfenen vulkanishen Produkte und deren Beimishung von mifro- sfopiichen Organismen. l i ;

Jm Okfiover hatte Herr Profesor Forhhammer in Kopenhagen eine Probe des auf die dänische Schlup „Helena“ am 2, Septcmber Abends 9 Uhr unter Lat. 61° N. Long. 58‘ W, Grw. gefallenen Staubes*) übersandt, welhe Herrn Ehrenberg zu miérosfkopischer Uniersuhung übergeben

j wurde.

Dieser Siaub hatte eíne grünlich schwarzbraune, starkgebranntem und emahlenem Kaffee fast ähnliche Farbe und war in seinen Theilchen lcicbter ver- \cziebbar als Mebl oder Kohlenstaub, schr feinem, trockenem Sande ähnlich, leicht zerstäubend, mit dem Finger auf glaitem Papier gerieben, etwas rauh und zwischen den Zähnen merklih knirshend. Das |Mikroskop zeigte sogleich reutlih, baß die Substanz niht Pflanzenkohle sei, vielmehr waren die Theilchen unregelmäßige, oft scarffantige ausgebuhtete und röhrige Körperchen, die tinem zerstobenen oder geschabten Bimsteine ähnlich waren, an Farbe aber bei burgehentem Lichte tem braunen Louteillen-Hlase oder dem Obsidian glichen. Zwischen diescr ganz unorganisch gestalteten Glastrümmermasse fanden fi bald cinige deutliche tieselervige organische Theilhen und beson- ves tine faßt ganz unversehit erhaliene Schale eines Znfusoríums, Navi- cula Silicala. Allmalig fanden si sieben benennbare organishe Formen alé Fraameute,

Bei größerer Auédehnung ber Spezial-Betrachtung fanden sh bald au in vem ZCZtaube ciaíge uustlohlie Dolziasern und andere Fasern, die seinrn Ther -Haaren glichen, unv vie i sehr bald als bunte Löschpapler- Fama eferunza liegen, Linge, welze schon in der Botanik irriger- und fo- wúisherrmeise ali Leptomitus polzcuorus besonbere Pflanzennamen erhalten

Tycilétra fiat, Ua f ieg ¡ufállige Theilen zu entfernen, glühte nun f

inen Theil ves Staubes auf Platinbleh, und so ealuhten, 20 von

agegen Thrilégra, vie alé Resultat ergaben, vaß in 40 Theilen ver 414 gerer, 17a! tyrilé riogelae, Theile mehrere organishe Theilen

*) Van (dg eas bide Tolle mi flar!ra Tinte (nit Zturm) von

i 23, 4 vem Chile núyera, uv Chi unv Cregel hevedten ih a Asche, As verallies Lage war ter Huhn ves etwa 11/7 Meilen etemden Gla aut dlass eleolgi, Ha Drin Aoryammers VBereth- my hatte bie Mien Pill gegeo 10 Meilen ln bec Diunve zurúillgelegt,

V5,

Frankreich.

Deputirten-Kammer. Sipung, vom 5, Feh; Amendement d'Angeville's zu dem 7ten dreß-Paragraph es mit dem von Herrn Billault vorgeschlagenen Zusay, unte stimmung des Ministeriums, von der Kammer, als Anhan zu Paragraphen, angenommen is, um der Expedition gegen Med st in der Adresse zu gedenken, lautet : „Frankreich verzichtet auf h) seiner Rechte; es shreck niht zurück vor den Opfern, wz große Jnteressen ihm auferlegen, aber mit Besorgniß würde es daß man ohne eine wohlerkanute Nothwendigkeit diese großen fernt peditionen vervielfältigte.‘/ Jn dem 8ten, auf Polen bezüglichen Vuru, phen wurde auf den Antrag des Marquis von Mornay: „zug Polens“/ geseyt statt: „zu Gunsten eines edelmüthigen Der Paragraph lautet nun: „Treu den Verpflichtungen, welde 3, reih übernimmt, ist es berechtigt, die Achtung der Verträge y fen. Es erinnert Europa an die zu Gunsten Polens stipulirty ( lichen Garantieen.“ Herr von Lamartine hatte als Eig, zwischen dem 8ten und 9ten Paragraphen noch folgendes ae bezüglihe Amendement vorschlagen wollen: „Wir wüns die Wiederherstellung des inneren Friedens und der j, ferungsgemäßen Regierung im Libanon der maronitischen den Einfluß der Freundschaft und der guten Rathschläge Frau, fühlbar mache.“ Er nahm dasselbe aber zurück, da Herr (y erklärte, daß diese Frage niht zum Mittel eines Parteistreits q werden dürfe, indem alle Seiten der Kammer den Frieden iy 6 non hergestellt zu sehen wünschten, und daß er die Versiche ben könne, die Aussichten auf Erreichung des erwünschten Ziel nie so günstig gewesen als in diesem Augenblick, während jede U} Debatte oder Amendement hierüber diese Aussihten nur von neuen fönnten. Man schritt darauf zur Diskussion des Iten, auf Algier bezüg Paragraphen, und Herr Gustav von Beaumont wollte gez Vertrag mit Marokko sprechen, um zu zeigen, daß Frankreiÿ h deuselben angeführt worden sei, da Abd el Rhaman nichts y habe, um seinen guten Willen zu beweisen; der Redner kon aber fein Gehör mehr verschaffen, und die Debatte wurde verk

Paris, 6. Febr. Die Nachrichten von dem leßten Sih vereinigten französischen und englishen Seemacht im La Play die Verhandlungen, welche in der Deputirtenkammer über die dig Verhältnisse stattgefunden haben, werden von dem Journal Débats nur mit folgenden wenigen Bemerkungen begleitet; F Ereignisse, welche sih im La Plata {hon zugetragen haben und n zutragen, haben bereits dem Gerede der Opposition sein Urtheil gt fällt, in sofern dieselbe behauptete, man habe gleichzeitig mit d Absendung der Bevollmächtigten an den Gouverneur von Buenos Ayres, die an ihn Aufforderungen zu überbringen hatten, andu Unterhändler an ihn abgeschickt, die beauftragt gewesen \üta, | zum Widerstande aufzumuntern. Von Anf

nfang au waren die ( sandten Frankreichs und Englands sörmlich angewiesen, Präsidenten Rosas j

alle Versöhnungsmittel zu ers{chöpsen, zu Zwangsmitteln geschritten würde. Die Jnstructionen der | zösischen Regierung sind veröffentlicht, die der englischen soll ebenfalls werden, und wir finden bereits in einem englischen ÿ eine Analyse, welche beweist, daß beide ganz ähnlich lauteten, Streitkräfte beider Länder haben in Uebereinstimmung gehandelt, u nah den in diesen Tagen erhaltenen Nachrihten würde es dm sein, zu behaupten , daß das Einschreiten nicht ernstlih gemeint se Der Constitutionnel meint, man könne den Sieg im L nur mit gemishtem Gefühl von Stolz und Bedauern treten, „Ein unglücklicher Zufall‘/, bemerkt das Oppositionsblatt, hk v Schi} „St. Martin‘/ dem Kreuzfeuer der feindlichen Batterizen und eines der Schiffe des Diktator Nosas aus. Die Folge war tin vit größerer Verlust auf unserer Seite, als auf Seiten unserer Viki deten. Unsere Seeleute ließen es an Muth und Geschicklichkeit nicht fel

nur Umsicht, die damit niht unvereinbar ist, fehlte. Dieser Kampsl(

sih vorfanden, und daß etwa 10 bis zu 1 Linie lange feine Holztih sich in der übrigen Masse erkennen und ausscheiden ließen. Es fande

a. Kieselschalige Jufusorien.

1) Navicula Silicula, 2) Cocconeïs ? nova species.

b. Kieselerdige Phytolitharia. 3) Lithostylidium quadratum. 4) » serpentinum, 5) Lithochaeta borealis 6) » ? 7) Spongolithis acicularis? c. Weiche verbrennliche Theile. 8) Bunte Wolfasern von Löschpapier. 9) Dikotylishe Holzfasern, unverkohlt,

Herr Ehrenberg schloß hiera1s Folgendes :

1) Die in dem Staube aufgefundenen kieselerdigen organischen U chen, welche fast sämmtlich ihm schon bekannte terrestrishe und Süjwst Bildungen sind, ließen nit glaubeu, daß sie von der Schisfs-Obrkä in den Staub beim Einsammeln desselven zufällig gerathen wären. È von Jsland kommendes Segelschiff ist bei den Orknep-Snselu schon je in Fahrt, daß die Oberslähe da, wo solher Staub leicht zu sa war, oft mit Scewasser gewaschen worden scin mußte, :

2) Die Theilhen bildeten augenscheinlich niht eine dazwischen thene, fremde, räumlih sih abgränzende Masse, sondern waren höchî 0 und innig mit den übrigen so vermischt, daß eine künstliche Beinäs cine so gleichmäßige Vertheilung höchst schwierig Mrg gad nagen wüite

3) Die dikotylischen Golzfakern als unverkohlie Theile im srisho/ fanishen Staube wären wohl fein Hinderniß sür die Anerkennun# Ursprungs aus derselben Katastrophe in Jsland, woher die Glau der Staubwolke kamen, da die unberechenbar gewaltige Macht der © alle Gewächse und alles Wurzelwerk der torfigen Oberfläche des E Bereiches leicht in die feinsten Theile zerrissen und so heftig zerstäubdi fann, daß sie keine Zeit oder feine Gelegenheit hatten , von der u lichen Hiße zu verkohlen. j

4) Nur die Löschpapier-Fasern nahmen Herrn Ehrenberg alles 2 daß die von ihm an die genaue Untersuchung verweudete Zeit, wegs reinhcit des Materials, nur des Nennenus werth sein werde. ;

Auf eine an Herrn Forhhammer geiichtete Anfrage, ob sich wei: von anderen Schissenu und Lokalitäten dort solcher Staub erhalten erhielt Herr Ehrenberg vou demselben am 16. November drei X neuester vulfanischer Produlte von Jsland selbst, nämlich 1) eint ? von Napillen, „in der Umgegend des Vulkans gesammelt, wahr von dem ersten gewaltsamen Äschen-Ausbruch herrührend.“ 2) Pre Bimstein, 3) Bruchsltük von glühend abgebrochener Lava. et

Herr Ehrenberg hat auch diese Proben genau untersucht. Nr. 2 haben ihm bisher leine organischen oder sons interessanten ErshemE m Mikcoslop gezeigt, allein die Napillenprobe hat einen so aufs - Charafter ergeben, das ihm die Mittheilung desselben, so wie der Untersuchungen des Orkney-Staubes, eine Pslicht zu sein schien. ai

Die Napillen-Probe i s{chwarz, sehr sein pords und leicht, im L Bruche mit MUO « grauen Glasglanze, Beim Durchbruche zeig" vlele innere Zellen mit elner hellbraunen Erde ersullt , manche at an den Bänden davon sehr dünn überzogen. Auch einge e Zellen waren so o

Die mifrosfoplsche Untersuchung ergab zwel aussallende Resultate, ganz geelgnet sind, dle Natur bes Oifney-Staubes ausier Zweifel E

1) Abgeschabter seiner Slauh ver Napillen zeigte gerade jene

Piliplantarum uailicei,

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H ubillinie der Masse, deren jede derglei alten, entnehmen lassen:

H

Todte und 70 Verwundete, Werden die Früchte dieses igt he Opfer aufwiegen? Das is leider sehr zweifelhaft. Man ‘ed sagen, durch die Vernichtung der Batterieen sei der Parana k Handel geöffnet, Das wird so lange der Fall sein, als die ver- deten Streitkräfte anwesend sind; wird aber Rosas, welher Herr n andes ist, nicht den Zugang wieder ließen, sobald sie sih fernt haben? Gegen die Macht dieses Mannes, der ein Feind der

ttung ist, sollten ge Streiche si rihten. Jhn sollten wir zwingen, Pete des europäischen Handels und die Freiheit unabhängiger a- en zu ahten. So lange Rosas nicht unshädlih gemaht ist, wird die ropäische Frage im La Plata nit um einen Sthritt vorgerückt und ¿ edle Blut umsonst vergossen sein.‘ Der National läßt der ayour aller drei Parteien, der Franzosen, Engländer und Buenos- rier, Gerechtigkeit widerfahren und fügt hinzu: „Möge das an Usern des La Plata vergossene Blut einige der Makel deen,

die muthlose Politik unserer Regierung uns zugefügt hat.“ Courrier français will hier, wie in Madagaskar, den Vor- allein auf Seiten Englands erblicken, während der Verlust haupt- dlich Frankreich treffe. „Ueberdies“, fügt dieses Blatt hinzu, „wird r, wie in Madagaëkar, der erste Sieg gar nihts ausmachen. Um Gauchos, wie die Hovas, zu unterwerfen, dazu muß dem Siege thwendig Besißnahme und Verfolgung sich anreihen. Die Gauchos er in ihren unermeßlihen und öden Pampas zu verfolgen, is ge- hrlich und würde fruchtlos sein. Man wird daher einige Punkte den Ufern des Flusses beseßen müssen, eben so wie es an den sten von Madagaskar geschehen wuß. Was wird nun geschehen?

land wird vor uns, mit oder ohne uns da sein, und die Folgen nnen wir dem Nachdenken Jedermanns überlassen.“

Die marokkanishe Armee soll, wie die France algerienne m sten v. M. meldet, sich anschicken, gegen die Deira Abd el Ka- 7's zu marschiren. „Alle Vorbereitungen sind getroffen“', sagt dies att, „um sich des Emirs zu bemächtigen, und wenn man auch sei- r selbst niht habhaft werden sollte, wird er do gewiß dur die reinten Anstrengungen des Kaisers von Marokko und der französi- en Kolonnen seine Truppen geshlagen sehen.“ / :

Briefe aus Setif berihten dem Akhbar von Algier, daß die ahl der auf dem Mars der Kolonne des General E er- renen Mannschaften sh auf 208 belaufe; von den in die Lazarethe raten halb erfroreuen starben aber auch noch sehr viele, so daß R in Folge des Schneesturms jeßt auf 500 Mann jâgt wird.

âm 3lsten v. M. hat Dr. Roux, der von Paris nah Bourges fen wurde, daselbst dem ältesten Sohne des Don Carlos den par operirt. Man hofft, daß die Operation, die nur wenige Se- den dauerte, den erwünschten Erfolg haben werde.

Gestern war General-Versammlung der Actionaire der Nordbahn iter Vors des Herrn von Rothschild; 86,000 Actien waren dabei präsentirt. | Die mit der Prüfung des Geseh -Entwurfes in Bezug auf die innen-Schiffahrt beauftragte Kommission der Deputirten - Kammer pr vorgestern versammelt, Der Minister der öffentlichen Arbeiten

langt sür die noh erforderlihen Bauten im Juteresse der Schiff- jr einne Summe von 63 Millionen, welhe mit den zu diesem jede bereits gemachten Ausgaben den Gesammtbetrag auf 288 Mil= nen steigert, um fast hundert Millionen mehr, als im Jahre 1821 i der Ausstellung des Schifffahrts-Verbesserungsplanes veranschlagt iden war. Die Kommission hielt es bei einer solchen Ueberstei- ing der Anschläge für nothwendig, wenn sie auch dem ministeriellen iwurfe ihre Beistimmung nicht verweigerte, doch der Regierung myempfehlen , insfünftige mit mehr Vorsicht bei ihren Veranschla- gn zu Werke zu gehen und mehr Ordnung bei der Verwendung et bivilligten Summen zu beobachten. Dies is die Grundlage des Berihid, den der Marquis von Dalmatien im Namen der Kom- hisson erstattet,

Die Regierung beschäftigt sich {hon seit längerer Zeit mit den forarbeiten einer Geseßgebung gegen die Bettelei. Sie hat zu diesem

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Zwecke nicht nur die desfallsigen Maßregeln fremder Staaten an Ort und Stelle untersuchen lassen, sondern das Ministerium des Jnnern fels au jeßt ein Schreiben an die Präfekten erlassen, worin es die- elben über gewisse desfallsige Fragen zum Bericht auffordert.

x Paris, 6, Febr. Jn der heutigen Sißung der Depu- tirten-Kammer war Fortseßung der gestern abgebrochenen Dis- fussion des Paragraphen der Adresse an der Tagesordnung, welcher die Verhältnisse Algeriens betri. Das Protokoll wurde darauf angenommen.

Herr G ustav von Beaumont besteigt die Tribüne, mit dem Ver- sprechen beginnend, daß er schr kurz sein wolle. Er habe Aufschlüsse haben wollen über den Vertrag von Lalla Magrnia, der ihm \chlecht scheine, und über zwei nach einander in der Provinz Konstantine den französischen Trup- pen zugestoßene Unglücksfälle, Erst neuerlih sei noch cine Kolonne durch die Kälte dezimirt worden. Ob das Unoo: sihtigkeit sei oder Uncrfahren- heit? Die fläglihsten Gerüchte seien darüber in Umlauf gewesen, man be- unruhige sih, gebe die Zahl dsr Todten hoffentlih übertrieben an. Wie die Regierung bei dieser allgemeinen Unruhe Schweigen beobachten fönne 7 Er wolle heute niht auf alle Klagepunkte bestehen, da ohnedies die Gelegenheit dazu wiederkehre bei den Supplementar - Krediten für Algerien, wenn das Ministerium solche verlangen werde.

Der Kricgs-M inister erwiederte: Er sei über die Gerüchte in Be- tref der beiden Unfälle der Kolonne in Afrika eben so betrübt gewesen, als der Nedner vor ihm. Aber das Ministerium habe kein Müitel gehabt , sie zu entfräften oder zu bestätigen, also warten müssen, bis offizielle Berichte eingelaufen. Jeßt freue er sih, ankündigen zu können, daß n Gerüchte außerordenili@; übertrieben gewesen. Er werde diesen Abend die ihm neuer- dfe zugekommenen Berichte aus Afrika in den Journalen veröffentlichen assen.

Herr Garnier-Pagès klagt über zu späte Vorlegung des Budgets der Ergänzungs - Kredite, Wenn man von der Kammer die Genehmigung schon gemachter Ausgaben verlange, seien bereits andere außerordentliche Ne an der Tages-Ordnung. Das sei cine shlehte Art, Rechnung zu führen.

Der Kriegs-Minister: Er habe Befehl gegeben zur Beschleunigun der Abfassung dieses Dokuments. M G M

Herr von Gasparin: Er habe auch einige Bemerkungen machen wollen über Algerien, Da aber nah allgemeinem Einverständniß die Dis- kussion dieser Frage vertagt werden zu sollen scheine, so werde er hei Beifau ns des Verlangens um Ergänzungs - Kredite das Wort begehren.

eifall.

Der Präsident verliest den 8ten Paragraphen: „Wir beklagen mit Ew. Majestät díe Ereignisse, welche unsere Besipungen in Afrifa gestört haben, und wir theilen die Gefühle, die Jhnen der Heldenmuth unserer Soldaten einflöóßt, Frankreich folg! ihnen in ihren Gefahren mit Sorgfalt und An- erkennung, Es zollt Beifall den \{chleunigen Maßregeln, die Sie genommen haben, um in Algerien seine Stärke und seine Herrschast zu erhalten. Nichts wird unsere Ausdauer ermüden können, und unsere energishen Anstrengun- gen werden dahin gelangen, eine gedeihlihe und fruchtbringende Sicherheit e diesem Boden zu begründen, den wir als eineu französischen verkündet

aben.“

Der erste Sah dieses Paragraphen wird angenommen.

Herr Bureau de Puzy verlangt das Wort über den zweiten Say, Er erhebt sich gegen die in Afrika üblichen Disziplinarstrafen, namentlich die sogenannten Crapaudieen und den Clou rouge. Jn diesen Strafen liege eine grausame Härte, die den sranzösischen Sitten und selbst den Mi- ded Mecfieorn widersprehe. Sie seien cine wahre Tortur. Jm Namen der Menschlichkeit wie im Namen der Würde der französishen Soldaten bitte er den Kriegs-Minister, das Bestchen solcher Strafc in Abrede zu stel- len oder, wenn sie beständen, sie abzuschaffen.

,_ Der Kriegs-Minister dankt dem Redner für die mitgetheilten Um- stände und seine Vorsorge für Frankreihs Soldaten. Er habe einige dieser Strafen gekannt, aber nicht die jeyt enthüllten begleitenden Umstände. Er werde sih Bericht erstatten lassen, und wenn tie Thatsachen wirklich so seicn, wie angeführt, mache er si anheischig, daß die Sache nicht wieder- Fehren solle. (Beifall. )

Der zweite Saß des 9ten Paragraphen wird nun auch ange- nommen, i RA der leßte Paragraph, welcher die Königliche Familie betrifft. Herr von St. Priest erklärt, daß er sein Amen- dement über die Rentenumwandlung zurückziehe. Nun wird zur Ab- stimmung über die ganze Adresse geschritten. Zahl der Abstimmenden

E E L L L E E E

3733 dafür stimmen 232, dagegen 141; die Adresse is also mit einer Majorität von 91 Stimmen angenommen. Morgen is keine öffent- lihe Sigung.

- Großbritanien und Irland.

London, 6. Febr. Der Hof is nah wesene Aufent- halt in Claremont gestern wieder nach der Stadt zurückgekehrt.

Die gestrigen Parlaments-Verhandlungen waren bis auf einige Erklärungen Sir R. Peel's im Unterhause von keiner Bedeutung. Das Oberhaus saß nur kurze Zeit; Graf Dalhousie, Präsident des Handels - Aites erklärte hier, daß das Eisenbahn - Comité einen Beschluß gefaßt habe, die bisherigen Verordnungen aufzuheben, nah welchen bei Einbringung jeder Eisenbahn-Bil! soglei ein Zehntel des unterzeihneten Anlage- Kapitals depouirt werden mußte, daß aber fortan die in dieser Session einzubringenden Bills die erste Lesung erst nach Erlegung des zwanzigsten Theils und die dritte Lesung erst nah Erlegung des anderen zwanzigsten Theils das Anlage-Kapital erhalten sollten. Cisenbahn-Bills würden überdies erst am Montage den 23, Februar angenommen. Der Graf von Clancarty beantragte hierauf die Len der auf den Beistand der Armen in Jrland Bezug habenden Geseße und bewirkte die Ernen- nung eines Comités zu diesem Zweck. Jm Unterhause zeigte O’Connell an, daß er am nächsten Tage (heute) das gegenwärtige Elend und die Hungersnoth in Jrland zur Sprache bringen werde. Sir R. Peel beantwortete hierauf eine Frage des Dr. Bowring in Betreff angeblicher Nepressalien von Seiten Spaniens für die Ausschließung des Cuba = Zuckers von dem englishen Markte Os daß der Regierung darüber keine Nachricht zugekommen sei. uf eine andere Frage erklärte der Premier-Minister, daß die Re- gierung beabsichtige, die vorgeschlagenen Zoll-Ermäßigungen fast ohne

usnahme, jedenfalls aber die modifizirte Getraidezoll-Skala, einzeln von dem Tage an, da die betreffenden Resolutionen vom Hause an- genommen und der Comité-Bericht über dieselben erstattet sei, in Kraft treten zu lassen. Eine längere Unterredung entspann sich über einen Antrag des Herrn Watson, seine Bill aus der vorigen Session zur Abschaffung der leßten noch nit aufgehobenen Strafbestimmun- gen gegen die fkatholishen Unterthanen einzubringen. Sir James Graham widerseßte sich dieser Bill nicht, machte indeß bemerklih, daß der Lord - Kanzler im Oberhause eine ähnliche auf die Berichte der Kriminalgeseß-Kommission gestüßte Maßregel vorgeschlagen habe, welche die Regierung L Aa wolle. Sir R. Jnglis beklagte sich bitter über diese leßtere Maßregel, welche, wie er sagte, nur eine Abschrift der Bill des Herrn Watson sei und unter anderen Bestim- mungen auch dur die Abschaffung des Supremat - Eides sogar die Verfassung verleße. Sir James Graham stellte beide Behaup- tungen des hochfirhlihen Mitgliedes für Oxford in Abrede. Lord John Manners, ein angebliches Mitglied der Partei des „sungen England‘, hielt dasür , daß allerdings die Kirche von England ein Recht habe, auf ihre umverkürzten Landmarken und Bischofs=Siße zu bestehen, aber nichts dabei verliere, wenn so veraltete Strafbestim- mungen im Statutenbuh ausgelösht würden, wie namentli die, welhe unnüßerweise die Errichtung von Kloster - Orden beschränkten. O'Connell ließ sich über den sonderbaren Zustand des Gesebes aus, wie er sagte, demgemäß die reinsten Handlungen der Tugend , das Cölibat, um der Religion und des Heiles der Menschen willen, durh Parlaments-Akte gestrast werden sollten. Lord John Russell hielt die Frage wohl einer Erörterung werth, und Herr Watson erhielt Erlaubniß zur Einbringung seiner Bill. Nachdem Herr Bankes noh mit Erfolg einen Nachweis der Namen und Personen beantragt hatte, welhe in den leßten Tagen das Ste- ward-Amt der Chiltren hundreds nahgesucht, d. h. welhe ihre Sihe im Parlamente aufgegeben hätten, und außerdem noch einige Ge- shäfte förmliher Art erledigt waren, vertagte sich das Haus.

Die ostindische Ueberlandpost, wenigstens die Depeschen derselben für die Times, is auch diesesmal auf dem Wege über Triest hier zuerst angekommen, und zwar shon am gestrigea Tage. Sie hat

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i und Form, welche die Hauptmasse des Meteor-Staubes der Orkncy- eln bilden. 2) Die in den Zellen der Rapilli befindliche hellbraune Erde ist mit

elschaligen Jufusorien und Phytolitharicn erfüllt.

Folgende Formen haben sich aus zehn Can I B uo je en enthielt, als erkennbar er-

. Kiesel schal i ol E 1) Eunotia Tieddti s [ch ige P yga str ca

2) Gomphonema minntissimum.

# 3) Pinnularia borealis,

“—-drSirfeferite e Ptptotitbari ; eselerdige tolithariía. Ì 5) Lithost lidium rude, Da : | Alle diese Formen find wieder bekannte Süßwasser-Bildungen mit einer nntilih erhaltenen Pinularia oder Fragilaría. , Resultate und Shlüsse.

1) Der sehr feine braunschwarze Glasstaub, welcher am 2, September den Orkney-Jnseln, einer ankommenden Wolke ähnlich, fiel, ist nicht dem mstein, nicht den Schlacken, wohl aber den Napillen des ersten Auswur- des Hekla aus jener Zeit an Farbe und Substanz auffallend gleich, Staub der geshabten Napillen is in seinen seinen Theilchen auch der im nah jenen Staubtheilchen gleich.

2) Andere vielartige, von Herrn Ehrenberg un!érsuchte Rapillen, auch von der wieder Sersaklentis neueren Jusel Ferdinandea , verhielten sich

3) Zwischen dem Orkney - Staube finden si kieselerdige organische le von Süßwasser-Bildungen; eben so findet sich in den inneren Zellen ¡apillen von Jsöland eine mit erxkennbaren Süßwasser - Kieselschalen er-

A sind zusammen 12 verschiedene Arten, 3 nicht vollständig deut- , I, aber son bekannten Kicsel - Organismen ganz ähnliche organische A n den vulkanischen neuen Auswürflingen erkannt.

Z So wenig es wahrscheinli is, daß ein von Zsland kommendes ge {if auf seinem Verdecke Staub oder Sumpf-Erde des Festlandes bis fn Orkney - Jnseln so mit sich führe, daß sie beim Zusammensfegen des ¡or - Staubes sich mit demselben mischen konnten, so unwahrscheinlich b es auch sein, daß die Napillen - Probe aus einem Moraste gewählt ident sei, Uebrigens war dieselbe niht shmußig zu nennen. Als dritte \ahrscheinlichkeit macht sih die schwerli zufällige Gleichheit der Rapillen d der P geltend.

i Dennoch is nicht zu verkennen, daß die Materialien zu diesen Un- be ungen einer ansprehenden Beglaubigung ihrer reinen Ursprünglichkeit dthren, So mat si denn, da dergleichen Untersuchungen nie stattge- “en oder bisher nie zu Resultaten geführt haben, das Bedürfniß sicherer tríalien fühlbar.

i Die angeführten äußeren und inneren Gründe, so wie auch der e e Anschein mancher Formen, sprehen doh überwiegend dasür, daß t lane en Beimischungen unmittelbar von dem Vulkane herrühren,

I Quige spätere Verunreinigungen sind, es fris ind aber die organischen Einschlüsse in die vulkanischen Projektilien

n Auswurfs außer Zweifel, nuu, so sallen damit von selbst für sr ga alle die Einwürfe, welche be eognostischen älteren Lagen sich te Mishu wonach Ae sende lange Jnfiltrationen scheinbar unberechen- | En mit sehr kleinen sremdartigen, au solchen Theilchen theo- 1d infilte Sefügrt baben können, Wie aber der geübte Mineralog sich

irte Kleinigkeiten nicht irren läßt und Uederfieterungen vom Kerne

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scheidet, so läßt sich auch dem mifrosfopishen Beobachter das Zufällige vom Ursprünglichen und Festen, das Wesentliche vom Unwesentlichen ganz wohl unterscheiden.

9) Obwohl die lockere Kreide ganz durchdrungen is vom Wasser und manches Jahrtausend länderweis gelegen und Meere und Ströme durch und über sih strömen läßt, so finden sich doch nirgends hineingekrochene Kiescl-Thierchen, und in oberflählihen Höhlungen erkennt der Geübte das Zufällige derselben augenblicklih, auch sind die Formen der alten Kreide- Mergel, obwohl seit unbekannten Jahrtausenden naß, oft noch so glatt und frisch, als wäre das Thieren so eben erst daraus geschieden. Hier wal- r G Gesege, Theorie kann hier die Erfahrung niht bestimmen, nur

eglciten.

10) Werden organische Einschlüsse in vulkanishe Projektile frisch beim Ausbruche künftig nicht mehr oder nur selten erkannt, so hat das einzelne Faktum natürli keinen höheren Werth; werden aber allmälig solche Ein- schlüsse als häufiz und gewöhnlich, ja, bei jedem Ausbruche in gewissen Arten der Massen direkt und massig erkannt, nun, dann wird auch bei den älteren geognostishen Lagern Wahrscheinlichkeit und Unwahrscheinlichkeit des Wesentlichen solcher Beimischung mit wissenschastliher Schärfe festgestellt werden können.

11) Daher eben i} es nöthig ershienen, daß das gegenwärtige einzelne Faktum, weil es den Reiz zu einer wichtigen Forshung enthält, nit unter- drückt, sondern öffentlich werde, und daß das Bedürfniß vieler und reiner Materialien dieser Art eine kräftige und vielseitige Fürsprache erhalte. Herr Ehrenberg wünscht, daß bei reht vielen künstigen Gelegenheiten, neben einer größeren, bequemer gesammelten Menge meteorischer und voulkanischer Staub - Arten, auch stets eine, wenn auch sehr kleine Menge sehr sorgfältig in reinem weißen Papier oder in reinen trockenen Glasfläschchen aufbewahrt und, wo es angeht, gleichzeitig mehreren mikrosfkopisben Forschern zur Dis- position gestellt werde.

12) Schließlih verwahrt si Herr Ehrenberg noch gegen alle indirekten Schlüsse, welche bieraus, besonders rücksichtlih der Tiefe, aus welcher das organische Leben hervorgetrieben werden soll, gezogen oder gar ihm unter- gelegt werden möchten, und erinnert, daß er si streng an diese binreihend interessanten Thatsachen halte, welche, Schritt vor Schritt zu verfolgen, eine offenbar gute und wichtige, aber vielleicht, bevor sie reife Früchte trägt, langwierige Aufgabe der Wissenschaft sei.

Archáäologische Gesellschaft.

Berlin. Jn der Sipung vom 5. Februar theilte Herr Panofka von den archäologischen Früchten seiner Herbstreise nah London einen Be- richt über die Antiken einer der vorzüglichsten Privat-Sammluugen daselbs, der des Kolonel Leake, mit und schloß hieran die Erklärung der lokrischen Hpdría des Königl. Museums (Nr. 8), deren Bild in Uebereinstimmung mit eîner in Caere neuerdings audgegrabenen und mit Namens-Jnschriften verschenen Campanaschen Vase gleicher Herstellung, auf den vom trojanischen Krieg beimgekehrten Ulvf, zwischen der verschleierten Penelove und dem be- jahrten Mentor sigend, sch bezieht; für das merkwürdige pompejanische Wandgemälde im Hause des Meleager (Mus, Borb. Vol. IX. Tar. XXXVIL), wovon Herr Zah n eine Durchzeichnung beibrachte, ward, mit Rücksicht auf das Gegenst des Theseus im Kampf mit dem Minotaur,

Faunisf mit schlangenumwundenem Hictenstad, vielleicht dei einem Gradmal vermutbet, Hierauf ward ein Sehreiden des Herrn Gerdard (Nom, den 19, Januar) über die Januar-Sigungen des archäologischen Znsituts und

die vielen neu entdeckten, in Zeichnungen daselbst vorgelegten, interessanten -

Denlmäler der mannigfaltigsten Kunstgattungen vorgelesen. Von neu erschienenen Schriften legte L Panoffka vor: 1) Révue Archéologique. Nov. Beschreibung des Museum St, Angelo in Neapel, von E, Vinet. Zweiter Brief des Herrn Pelissier über die Alterthümer von Tunis. Unter den beigegebenen Kupfertafeln verdient ein griehishes Basrelief, archaischen Styls, Beachtungz von Herrn Rangabé als Minerve couronnant un ci- thariste publizirt, aber Apoll mit Lyra darstellend, von Athene bekränzt, hinter der Artemis mit Fackeln steht und Leto mit Schale sigt. Décembre. Observations sur le mythe du lion de Némée par M. A. Maury. Unter den beigegebenen Tafeln findet sih eine inschristlihe Vase aus Rüvo, die Ankunft des Telemach bei Nestor vorstellend, und ein Aryballos gleicher Herkunft mit Eudarinonia , Pandaisia, Hygieia, Polyednos und Kole. 2) Raoul Rochette Questions de lhistoire de l’art discutées à l’occasion d’une inscription grecque gravée sur une lame de plomb et trouvée dans Pintérieur d’une statue antique de bronze mít Facsimile der Jn- schriften auf den Bleiplatten und der silbernen auf dem Fuß. 3) Ed. Gerhard Apulische Vasenbilder des Königl. Museums zu Berlin. Jm- perial-Folio. 36 Selten Text erläutern auf sechzehn Platten in Farbendruck und fünf Ergänzungs-Taseln elf Vasen mit folgenden Vorstellungen : Taf, I1— V. Diongsiaca. Diomedes in Daunien; Amazoneukampf. Taf. Vi. Aftäonz; Chrvysippos; Aegina. Taf. V1. Europa p Meereswogen ; Ken- tauren und Amazonen, Taf. V111—X. Meleagros; Bellerophon , wofür Herr Panoffa Jason der Medea gegenüber im Beisein der Boreaden er- fenntz Bervones. Taf. Xl. Herakles und Hesione; Urtheil des Paris, Taf. X1ll. Urtheil des Paris, Taf. X11l. Dasselbe. Taf. X1V. Herakles und Omphale, Taf, XV. Herakles* und Hebe’s Vermählung, Taf. XFT. Heroon und Todtenopfer. Unter allen bisher erschienenen Vasenwerken nimmt diese Publication der Vasen des Königl. Museums, in Hinsicht auf

treue und zugleich geistreiche Wiedergabe der Originale, unstreitig die erste

Stelle ein.

Eine zweite blaue Grotte.

Neapel, 20. Jan. Am palinurisen Vorgebirge , in der Nähe des Castello di Molpa, i eine Grotic entdeckt worden, welcde, nach den Aus- sagen eines zuverlässigen Malers (Andrea de Crescenzo), an Schönheit des Farbenspicls die blaue Grotte von Capri noch übertreffen soll. Man gelangt dabin am leidtesten zu Wasser von Salerno aus oder zu Lande uber Pâstum und Vallo. Bis Vallo in der Richtung nach Policastro führt eine guterbaltene fabrbare Strafe. Man reitet über Piêciotta (in dessen Nähe die scbentwerthen Trümmer der alten Stadt Velia) und Centola an das pali- nurische Cav, wo die Ueberreste der sogenannten Tomba di Palinuro fit be- finden, Ein paar Engländer sollen dis jeßt die einzigen Besucher dieser Gegend, die son| feine großen Naturreize dardbietct, gewesen sein. Die ur- alten Stadtmauern in der Nähe von Pisciotta (der von Losnes verlegt Velia an einen anderen Ort) sind keineêweges, wie bièher nah den Aus- sagen Torcia's falsch angenommen wurde , von cyklopiscdem (velasgischem) Bau, sondern besteden aus regelmäßig dehauenen viereckigen Steinen odnue Vindemiitel, ähnlich den Mauern Pâltums und Manduria's. Vielleicht ge-

| lingt & im E Grana eine Dampfsthiffahrts- Compagnie zu dewe- ì ; | gen, dadin von Neapel aus eine Lusfahrtî ; wárde bier Ariadne, die Gemahlin des Dionvsos auf Naros, gegenüder einen | DE Me die Lans ls

Weg in 8 bis 10 Stunden zurüFzukegen seim.

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