errungenen Sieg pot und mit neuen Anforderungen und Drohungen hervortritt. „Möge die Regierung bedenken““, sagt der Tie mp o (ein mo- derirtes Blatt), „daß weder das Land, noch wir, nohch e Jemand sich beruhigt über den Erfolg eines Versprechens, einsch äfern läßt, das gebrohen werden fönnte, und daß ihre Verantwortlichkeit von nun an eben so unermeßlih sein wird, als es die Rechte sind, welche sie in ihrem eigenen und der Königin Namen auf die Cortes übertragen hat .….. Möge die Regierung bedenken, daß auf das Vergessen oder Umgehen ihrer Versprehungen von jeßt an etwas mehr als Manifeste und Adressen, étwas mehr als Juterpellationen und ministerielle Krisen folgen wird: die Revolution steht bereit, im Uebermaße ge- rechtfertigt, ausgerüstet mit aller Kraft u. st w“ i
Am 27sten versammelten die Deputirten der Minorität stch in der Wohnung des Herrn Peña Aguayo (Herr Pacheco ist krank) und verständigten sih darüber, daß die von dem Minister-Präsidenten er- theilten Erklärungen und Zusicherungen nicht als genügend betrachtet werden könnten, und daß man von dem Widerstande gegen das nea- politanishe Projekt nicht ablassen dürfe. Einige Deputirte von der Majorität traten diesem Beschlusse bei. i
Son gestern, als der Kongreß si wieder versammelte, gab sich die Hartnäckigkeit der Opposition bei einer nicht unwichtigen Frage zu erkennen. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten theilte dem Kongreß Atschristen von dem mit der Republik Chili ah- geschlossenen Friedens- und Freundschafts-Traktate, von einer mit der portugiesishen Regierung in Betreff der spanischen Konsularbefugnisse
etroffenen Uebercinfunst und von einer mit Marokko abge- hlossenen Convention mit, Da nun der Secretair Nocedal (von der Opposition) den Kongreß befragte, ob diese Aktenstüde an die Sectionen zu verweisen wären, wandte der Minister , Herr Martinez de la Rosa, dagegen ein, daß sie als bereits abgeschlossene Traktate und Conventionen nicht vor die Sectionen gehörten, sondern ihre Hinterlegung in das Archiv genüge, Dem Art, 46 der Consti- tution zufolge, steht nämlich den Cortes das Recht der Einwilligung nur bei ofensiven Allianz-Traktaten und speziellen Handels-Berträgen zu. Herr Martinez de la Rosa wies nun darauf hin, daß keines der vorgelegten Aktenstücke in diese Kategorie gehöre. Die Deputirten der Opposition behaupteten dagegen, daß sie von dem Jnhalte der- selben feine amtliche Kenntniß hätten und deshalb ein Ausschuß zu ihrer Prüfung niedergeseßt werden müßte. Der Saß, den man gegen den Wortlaut der Constitution ausstellen wollte, bestand darin, daß die Regierung verpflichtet sei, von al- len Traftaten den Cortes Rechenschaft abzulegen, von den einen, damit die Cortes die Ermächtigung zu ihrem Abschlusse ertheilen, von den anderen, damit sie dieselben nah ihrem Abschlusse prüfen und im geeigneten Falle die Minister zur Verantwortung zie- hen fönnten. Die Minister béharrten bei ihrer Behauptung, daß die Cortes feinerlei Art von Einwirkung auf die vorgelegten Traktate ausüben dürften, und endlich beshloß der Kongreß mit 90 Stimmen gegen 40, daß die Aktenstücke niht an die Sectioneu verwiesen, son- dern in das Archiv hinterlegt werden sollten, Unter den Deputirten, welche gegen den Minister der auswärtigen Angelegenheiten stimm- a bemerkte man mehrere der vertrauteren Freunde des Generals
arvaez,
Da der Finanz-Minister in den Cortes behauptet hatte, er habe der Geistlichkeit für das verflossene Jahr 153 Mill, Realen auszah- len lassen, \o hat die sür die Aussteuer des Klerus und Kultus nie- dergeseßte Junta, an welche der Finanz-Minister die desfallsigen Gel- der zur Vertheilung zu übermachen hat, sih so eben veranlaßt gefun- den, ihre Rehnungen zu veröffentlichen. Aus diesen ergiebt sich, daß die Junta im Laufe des ganzen Jahres niht mehr als 67,537,224 Realen zur Vertheilung crhiclt und davon ein Betrag von 38,661,257 Realen als Rüstand aus früheren Jahren in Abrehnung zu bringen ist. Wenn nun der Finanz-Minister, wie er ebenfalls in den Cortes an- fündigte, im vorigen Jahre die Staats-Einkünfte bis auf 1200 Mill. Realen (60 Mill, Piaster) brachte, so begreift man nicht leiht, warum der Geistlichkeit die ihr im Budget ausgeseßte Summe nicht ausge- zahlt wurde. Freilih hört man andeuten, daß die Armee einen un- erhörten Kosten - Aufwand verursahe. Der Heraldo, das Organ des Herzogs von Valencia , erklärte aber gestern alle Gerüchte von einer bevorstehenden Reduzirung „der Armee für unbegründet und die Verbreiter derselben für Feinde der öffentlihen Ruhe und straffällige Verschwörer.
Der Vater des Generals Narvaez is mit Tode abgegangen.
3 proz. baar 323,
Ueber die Volksdichtigkeit in Nußland.
Der von der Kaiserlichen Afademie der Wissenschaften alljährlich her- auêgegebene St. Petersburger Kalender, der sowohl in russischer wie in deutscher Sprache erscheint und durch seine inhaltreichen Beiträge, welche die ausgezeihnctsten Statistifer des russischen Reiches, vor Allen der Akade- mifer und Staatsrath Köppen, dazu licsern, als eine ganz besondere Huelle für die Statistik Rußlands betrachtet werden kann, giebt auch in
— —
198
seinem neuesten, so eben erschicnenen Jahrgange 1846 sehr wverthvolle Ueber- sichten von den statistischen Verhältnissen jenes - uns immer befannter wer- denden Staates, welcher besonders in neuester Zeit durch eine große Zahl auswärtiger, zumal deutscher Gelehrten, die gründlichsten Bearbeiter in allen Zweigen der Wissenschaft, besonders der Geographie, Statistik, Astronomie und der damit verwandten Wissenschaften, gewonnen hat. Der diesjährige Gt, Feter s pvr gee Kalender, der fast alle seine Vorgänger hinter sich zurückläßt, legt pre von den Fortschritten aller dieser neuerlich in Rußland so \höôn gedcihenden Wissenschaften Rechenschaft ab und zeigt uns besonders in einem schr gchaltvollen, 48 Seiten langen Aussay, der die FgousGeitte ter praktishen Astronomie im Allgemeinen, insbesondere aber in
ußland und das Wirken der Sternwarte in Pulkowa, unter Struve's Leitung, beleuchtet: welche für die gesammte Erdkunde hohwichtige Unter- nehmungen wir dieser Haupt - Sternwarte des russischen Reiches und ihren Gelehrten zu verdanken haben. Dahin gehört vor Allen die Chronomcter- Expedition zwischen St. Peterêburg, Altona und Greenwich, die Meridian- Gradmessung und die, wenigstens unter ihrer Mitwirkung vollendete, höchst enaue Vermessung von bercits 37 europäischen Gouvernements des russi- chen Reiches, deren Resultate in dem vom topographischen Depot des Kai- serlichen General-Stabes zu St. Petersburg herausgegebenen großen Ailas niedergelegt sind. Eine Flähe, mehr denn dreimal so groß als der ge- sammte deutsche Staatenbund , ward vermessen; denn jene 37 Gouverne- ments und N des russischen Reiches, die vom Weißen bis zum Schwarzen Meer und von Pensa bis zur polnischen Gränze sich erstrecken, umfassen ein Areal von 1,866,342 Quadratwersten oder nahe 38,573 geo- graphischen Quadratmeilen. ;
Dicsen nah ihren Flähenraum somit bestimmten Provinzen hat in ciner besonderen, sehr werthvollen Uebersicht, die sich ebenfalls in dein neue- sten St. Petersburger Kalender befindet, der um die Statistik Ruß- lands so verdiente Staatsrath Köppen die von ihm ermittelte neueste Volks- zahl gegenübergestellt, wozu er im dritten Bande des Bulletin de la Classe des Sciences historiques, philologiques et politiques de PAcadémie Impériale des Sciences de St. Pétersbourg No. 1 et 2 (vom November 1845) die näheren Bclege angiebt. Wir erhalten dadurh zum erstenmal cin genaucs, von den früheren Angaben viclfah abweichendes Bild der \o-
enannten relativen Bevölkerung oder der Volksdichtigkeit der einzelnen Pouverneinents des europäischen Rußlands, welche Köppen sowohl nach Quadratwersten, a!s auch nach geographischen Quadratmeilen für die gegen- wärtige Zeit bestimmt hat. Die verhältnißmäßig größte Bevölkerung hatte das Gouvernement Moskau, woselbst 2323 Menschen auf dem Raum einer » Quadratmeile lebten; die geringste Bevölkerung zeigte sich (hinsichtlich der curopäischen Provinzen, welche hierbei nur Berücksichtigung fanden) im Gou- verment Archangelsk, wo nur 16 Menschen auf die Quadratmeile kamen.
Es gab überhaupt nur 4 Provinzen mit ciner Bevölkerung von mehr als 2000 Seelen auf einer Quadratmeile, nämlich :
das Gouvernement Mosfau mit 2323 Seelen, » » Tula » 22211 » » » Podolien » 2201 » » » Kursk » 2052 » und Daran reiht sih als fünfte Provinz Es gab somit das Gouvernement Poltawa mit 1989 Selen
Diese sünf Gouvernements, welche die relativ größte Einwohnerzahl von allen russishen Provinzen besigen, lassen sich auch im Ganzen als solche betrachten, die eine im europäischen Sinne des Wortes dichte Be- völferung haben. Mos”au ist noch um etwas bevölkerter als der preußische Regicrungs - Bezirk Frankfurt, in welhem- nur 2274 Seelen zu Ende des Jahres 1843 (vgl. die statistishen Tabellen des preußischen Staats, her- ausgegeben von unserem geshäßten Statistiker, Herrn Geheimerath Diete- rici, Berlin, 1845) auf dem Flächenraum ciner Quadratmeile lebten. Weit l mehr noch übertraf das Gouv, Moskau an Dichtigkeit der Bevölkerung den wis Regicrungs-Bezirk Stralsund, wo Ende jenes Jahres nur 2224 Einwohner, den Regierungs-Bezirk Stettin, wo 2185, Gumbinnen, wo 2078, Brom- berg, wo 2015, Königsberg, wo 2014, Marienwerder, wo 1809, und Kös- » lín, wo nur 1599 Einwohner zu Ende des Jahres 1843 auf dem Raume » einer Quadratmeile angetroffen wurden. Selbst das zuleht genanntic jener » russishen Gouvernements, das Gouv, Frans zeigte noch eine weit dich- tere Bcvölkerung, als die beiden preußischen Regierungs-Bezirke Marien- werder und Köslin besaßen.
Eine Bevö!kerung von 1500 bis 2000 Einwohnern auf der Quadrat- meile hatten, außer dem Gouv, Poltawa, noch folgende Provinzen
dd: P wosclbst auf 1 Q. M. lebten das Gouv. Rjäsan . ..... 1782 Seelen
eine dichte genannt manchen findet,
dratmeilen gro gende Kreis
Danzig, b
preu
und »
» » » »
» Astrachan uud
»
» 1 27 »
Es gab also 6 Provinzen im europäischen Rußland mit jener oben angedeuteteten Bevölkerung von 1500 bis 2000 Einwohnern auf einer Qua- dratmeile, und von diesen hatten die erstgenannten 4 Gouvernements eben- falls noch eine dichtere Bevölkerung, als der preußishe Regierungs - Bezirk Köslin, der, mit seiínen 1599 Einwohnern auf der Quadratmeile, nur eine wenig größere Do! zeigte, als die beiden zuleyt genannten rus-
und
ischen Gouvernements Pensa und Jaroslaw. A Zwischen 1000 le 1500 Einwohnern auf der Quadraimeile lebten
ín den Gouvernements woselbst auf 41 Q. M. sich befanden Charkow .…......e ie is 1490 Seelen S ede ebes 1456 » Wladimir Tschernigow
gen
das russische
Allgemeiner Anzeiger.
11037 Sckanntmachungen.
Kriminaalgerichtlihe Bekanntmachung. Die Thâter des am 22. Oktober v. J. an dem ín der Alten Jakobsftraße Nr. 82 wohnhaft gewesenen Rentier Reith verübten Mordes sind durch die bis- herige Untersuchung nicht ermittelt worden. Es wird deéhalb Jedermann, der im Stande zu sein glaubt, irgend etwas, auf das Verbrechen Bezügliche, wodurch die Entdeckang der Thäter herbeigeführt werden könnte, befunden zu fönnen, hiermii wiederholt aufaefordert, solhes entweder schriftlih dem unterzeichneten Sdaiaet gerichte, oder mündlich dem ernannten Jnquirenten, Kriminalgerihts - Rath Noerner, täglih während der ewöhnlihen Geschäftsstunden im Kriminalgerichts-Be- áute, Molfenmartt Nr, 3, unverzüglih anzuzeigen, unt wird dabzi bemerft, daß von den hinterbliebenen Verwantien des :c. Reith auf die Ermittelung der Thäter ster zineé derselben cine Geldbelohnung von
fünfßuntert Thalern Courant
gesest warten iff,
Derlin, ten 7, Februar 1346,
Könialitzes Friminalaerict biefiger Residenz. s. Séroetter,
[1107] Neothwentiger Ler?fauf, Stadtgericht zu Berlin, ten 3. November 1345. Das hierselbst am Enfeslag Nr. 2 belegene, im
stadtigerichilihen H9rothefenbuze Val. 25, Nr. 1790, |
verzeihneie Grundstü des Kammergerichts - Kanzlisten |
Schiedler, gerichilich abgeshägt zu 12665 Thle, 7 Sgr.
6 Pf., sell Schulden halter am 12. Juni 1846, Lormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle, Verhörszimmer Nr, 9, cablahirt
werden. Taxe und Hzpothekenschein find in ter Regi- sératur einzusehen. Der dem Aufenthalte nah unbekannte Bläubiaer, * den ha
lih vorgeladen, [1241]
am 2. J
[1239]
Vol. 33.
am 3. J
[1240]
Rentier Ernst Friedrih Schroeder, wird hierdurch öffent-
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin , den 23, November 1845. Das allhier ín der Augußrabe Nr. 33 und 33 a,
Ede der Waldemarstraße [
rihtlihen Hypothekenbuche Vol. 5. No. 396 verzeichnete
Hoelkeshe Grundstück, gerichtlih abgeschäßt zu 18254
Thlr, 13 Sgr. 9 Pf., soll
uli 1846,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden.
pothekenschein sind in der Registcat1r einzusehen.
Der dem Aufenthalt nach unbekannte Viktualienhänd- ler Johann Carl Francke, modo dessen Erben, werden hierdurch öffentlih vorgeladen.
Nothwendiger Verkauf. ; Stadtgericht zu Berlin, den 21. November 1845, Das in der großen Frankfurterstraße Nr. 91 belegene, No. 1895 A. Hypothekenbuchs von der Königsstadt, Stralauer Vier- tels, verzeichnete, Kaufmann Johann Friedri Müller- erih-lih abgeshägt zu 17701 Thlr., soll uli 1846, Vormittags 11 Uhr,
an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein siad in der Registratur einzusehen,
sche Grundstück, g
Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 17, November 1845, Das 90r dem Cottbusser Thore rechts am línken Ufer
des Landwehrgrabens belegene, im Ae ctercene von
ven Umgebungen Vol. 15. No. 1005 verzeichnete
sud tes Maschinenbauers Johann Matthaeus Ferrís,
gra abgeshäyt zu 6393 Thlr, 5 Sgr,, soll Schul-
er
am 1. Juli 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Die dem Aufenthalte nah unbekannte Ehefrau des Gutsbesipers Grunow, Caroline, geborene Hannemann, wird hierdurh öffentlich vorgeladen.
r, 18 belegene, im stadtge-
[1243] Nothwendiger Verkauf. Patrimonialgeriht Clausdorf.
Das in Westpreußen und dessen D. Croner Kreise zu Hammer belegene Mühlengrundstück, abgeshäpgt auf 7285 Thlr. 5 Sgr., zufolge der nebst Hypothekenschein un S in unserer Registratur einzusehenden
axe, so
am 30, Juni 1846, Vormittags 11 eas an M Gerichtsstelle in Clausdorf subhastirt wer en. L
Zugleich wird der seinem Aufenthalte nach unbekannte Kantor Jacob Schulz, ehemals zu Woldenberg, híer- mit vorgeladen, ;
Tyy in Westpr., den 14, November 1845,
Bonn-Kölner Eisenbahn- En Gesellschaft.
Die Herren Actionaire unserer Gesellschast werden mit Bezug auf die §§. 22. und 23, des Statuts, wo- nah zur Ausübung des Stimmrechts berechtigende Actien - Ueberschreibungen wenigstens sechs Wochen vor der Been BAOLEBE eschehen müssen, darau} aufmerksam gemacht, daß iescibe im Laufe des Monats | April stattfiadet, Der Tag wird näher angezeigt werden.
Neberschreibungen geschehen in Bonn auf unserem
Vormittags 11 Uhr, Taxe und Hy-
pag. 369 des stadtgerichtlichen
und-
Gouvernements Woronesk. E 4 Nishni Nowgorod . . ....--
h
und Simbirsk e na ta 41003 » 46 Gouvernements hatten demnah eine Bevölkerung von und 1500 Seelen auf der Quadratmeile, eine Bevölkerung, ch do aber cin Seitenstig | erade recht umfangreichen Kreisen des preußischen Stagtez „| o hatte zu Ende des Jahres 1843 der im Regierungs, Gumbinnen liegende Kreis Johannisburg (der am dünnsten bevöllny A ganzen preußischen Staate), bei einem Areal von 31,80 geogr, Out meilen, eine Bevölkerung von 1072 Seelen auf der Quadratmeile; j, Regierungs-Bezirk Marienwerder gelegene Kreis Schlochau, der 38,4 ist, hatte 41.79; der in demselben Regierungs - Koniy hatte bei einem Umfange von 41,62 meilen 1121; der öslín befindliqe 4 Rummelsburg, 20,15 Quadratmeilen groß, hatte 1153; der Kreis N nígsberg, 29,61 Quadratmeilen groß, hatte (/ im Regicrungs-Bezirk Marienwerder, 39,0 tw draimeilen groß, 1208z so wie der Kreis Behrend im Regierungs,
eb 22,95 Quadratmeilen Flächenraum, 1292 Einwohner, =
von Charkow bis Pensa infl., genannten russischen Gouvernements alle eine dichtere Bevölkerung, als sie si in jenen preußischen Kreis
im Regierungs-Bezirk Kö der Kreis Deutsh-Krone
muß di und wozu st
eine Bevölkerung, wovon man é Begriff hat. Selbst die drei am dünnsten bevölker Schwedens, das Oestersunds-, Umeä- und Piteä-Län (vergl. Berz
), so wie das rauhe Amt Finmarken in Norwegen, haben eine E viel größere Bevölkerung Gouvernement Archangcelsk, in
eogr. Almanah V. Jahrgang
wie zwei starre feindliche Gegensä und für einander gemein haben,
woselbst auf 4 Q. M, sih befanden
E EGEY E
werden kann, zu der sti
im Regierungs - Bezirk
befaß auf der Quadratmeile 978 Seelen.
die Provinz Bessarabien das Gouv. Esthland
St. Petersburg. ekaterinoslaw
Cherson . 632 »
41 russische Provinzen mit einer derartigen Bevölkerun Provinzen, die man sämmtlich zu den sehr mittelmäßig bevölkerten rene ch nicht cinmal în vereinzelten Kreisen des gesammt
hen Staats, viel weniger in ganzen Regierungs-Bezinfen oder Pro vinzen desselben, ein Analogon findet. i ‘Doch hatte Rußlaud noch viel dünner bevölkerte Provinz, «(d d ecbengenannten. Cherson ist nahe Lan \so dicht bevölkert wie dad Ge vernement Olonez, über sechsmal so dicht bevölkert wie das Gouver Astrachan und hatte im Verhäliniß eine beinahe vierzigmal größere L ferung als das Gouvernement Archangelsk, en 100 und 500 Einwohnern auf dem Flächenraum einer} dratmeile hatten folgende Gouvernements und Provinzen nämlich: das Gouv. Tauríen
492 Seelen, Nowgorod... ........+-- baus » Orenburg »
» »
die Provinz Ciskaukasien S Uit ds Esss » das Gouv. Wologda »
Olonez »
Es gab also 9 Gouvernements und Provinzen mit einer dn Bevölkerung, die man sämmtlich zu den sehr dünn bevölkerten zählen mu obwohl, ganz unabhängig davon, die Bevölkerung in einiger » vinzen; z. B. in Taurien, Saratow, Orenburg und Perm, als eine
» \sortfchreitende sih zeigt. : Die allerspärlichste Bevölkerung hatten die beiden Gouvern rhangelsl, eine Bevölkerung nämlich, die noch nid
Seclen auf der Quadratmeile erreichte, Die Volkszahl betrug näml
im Gouv, Astrachan » Archangelsk 166 »
auf der Quadratmeile 99 Seelen
n den westlichen Ländern Europa's
enz mama
Büreau, in Köln auf dem Comtoir unseres Dirt
Mitgliedes, Herrn Du Mo nt (Hochstraße 13)
ie Direction.
(106) Literarische Anzeigen
Bci F. A. Brodckhaus in Leipzig ist 0 # schienen und in allen Buchhandlungen zu e
Berlin in der Gropiusschen Bud
Bonn, den Â; Februar 1846.
Kunsthandlung, Königl. aus
den Nr. 12:
Adolphine. Neue Märchen un) biundep Le jugendlie Leserit . . . T, Von der Verfasserin erschienen im Jahre 18 daselbst :
Märchen und Erzählungen für jugt?
Leserinnen, Gr. 16, Gch, 24 Sg!
Literarische Anzeige der Besserschen Buchhand!
G ben níéel LPGErn 44).
0 cben erscheint : j des italit!
Ga A e FAL Fries
von B. G. N ) e b u h le 2r Band. im S Der Preis für beide Bände dieser 4 Thi 4829 zu Bonn gehaltcnen Vorlesungen ist Die Bände werden nicht getrennt,
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bak (/ f fand. Es gab im Ganzen 27 Gouvernements, wo die Bevölkerun w 4 als 1000 Einwohner durchschnittlich auf der Quadratmeile betrug, jf: übrigen Gouvernements und Provinzen hatten eine geringere Vevillm J Unter 1000, aber mchr als 500 Einwohner auf die Quadratmeile h} folgende Provinzen:
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welhem Land und Volf be erscheinen, die nichts Se r ‘
i Das Abounemenut beträgk : Z 2 Klhlr. für 4 Iahr.
S 4 Rthlr. - j Fahr, Z g Kthlr. - 1 Iahr.
allen Theilen der Monarchie : ohne E
5 tions - Gebühr für den [ales ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes uchmen GSestellung auf dicsses Blatt an, für Serlin dic Expedition der Allg. Preuß,
citung: Friedrihsfslraßfec Ur. 72,
¿ 44.
Berlin, Freitagden 1Z3w Februar
In halt.
tlicher Theil. M Der Xaverius-Verein. e Schreiben aus Breslau.
nland. Berlin, (Berichtigung,) z deutsche Bundesstaaten. Königreih Bayern. Die Kammer der Reichsräthe. — Königreich Sachsen. Landtags-Verhandlungen, — Königreich Hannover, Die neue Polizei-Ordnung sür die Ne- sidenzstadt Hannover, — Königreih Württemberg. Rückfchr des Kronprinzen. =4 Großherzogthum Baden. Der Landtag. desterreichische Monarchie. Wien. Der sardinische Gesandte {. Fußland und Polen. Warschau. Ankunft des Grafen Nessel- rode. — Verbot der Ausfuhr und Freigebung der Einfuhr von Getraide, raukreih, Paris. Das Ergebniß der Abstimmung über die Depu- tirten-Adresse, — Das Amendement in Betreff Polens. — Die Expedi- tion nah Madagaskar. — Kommission3-Gutachten über die Marine und das Budget, — Gerüchte über die Dotations-Frage und über Aenderun- F gen im Ministerium, — Verluste in Algier. — Ordens-Verleihungen an 3 A — Dle *Ercignisse am Sutledsh, — Jbrahim Pascha?s Reise. Y — Börse, [Sroßbritanien und Irland. London. Parlaments - Verhandlun- F gen : Annahme der Beschlüsse über Eisenbahnen; Differenzzölle in i i Brasilien. — Lord Morpeth, — Die Beförderung der indischen Ueberland- Ur: — Vermischtes. Miederlande. Aus dem Haa L Wiedereröffnung der zweiten Kammer. Fhweiz. Kanton Zürich. ie Eidgenössishe Zeitung über die berner Verfassungs - Revision. — Kanton Luzern. Schreiben des Fegierungs- Raths an die o V von Solothurn und Tessin. — Fanton Bern, Verwerfung des Großraths-Beschlusses. enes, Zürich, Schenkung der Baustelle für den Eisen- ahnhof. jandels- und Börsen-Nachrichten. Schrciben aus Amsterdam. (Börscn- und Marktbericht.) d d ARAdRR
önigl, Schauspielhaus. (,„Der Günstling‘.) — Konzertsaal des Königl. Schauspielhauses. (Sechste Symphonie-Soiree der Königl. Kapelle.) D Zur diplomatischen Literatur, — Gletscher - Expedition,
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Den Regierungs- und Schul-Rath Striez in Potsdam zugleich zin Konsistorial-Rath bei der dortigen Regierung; den Superinten= nten, Pfarrer Frobenius in Merseburg, zum Konsistorial-Rath hi der Regierung in Merseburg; den Superinteudenten, Pfarrer Gheibe in Erfurt, zum Konsistorial -Rath bei der Regierung in ut, und den evan t Pfarrer Bredt in Aachen zum Re- gierungo und Schul-Rath bei der Regierung daselbst; und
Den bisherigen Ober-Lehrer, Professor Dr. Schlüter am Gym- sun in Arnsberg, zum Direktor des Gymnasiums in Koesfeld zu ennen.
Der bisherige Privat-Dozent, Dr. Geppert hierselbst, ift zum herordentlihen Professor in der philosophischen Fakultät der hiesigen fiversität ernannt worden,
Z Abgereist: Se. Durchlaucht der Fürst Alexander zu Sayn- bittgenstein-Hohenstein, nah Wittgenstein.
1846.
Uichtamtlicher Theil.
Inland.
Verlín, 12, Febr, Bis heute Mittag waren die Rheinischen Blät- ¡6 und die Zeitungen aus Bremen und Hannover noch nicht ange- ommen,
Verlín, 11. Febr, Nach einer aus der Elberfelder Zei- tung in andere Blätter übergegangenen Korrespondenz - Nachricht, d. d. Paderborn, den 26. Januar cr., soll in allen Pfarrkirhen dieser „Diözese eine Aufforderung des Bischofs zum Beitritt zu dem Xaverius-Verein von den Kanzeln verlesen und dabei die Bedingun- pen bckannt gemacht worden sein, unter welhen der Beitritt ge- hehen könne, Jedes Mitglied solle nämlich alle vier Wochen beichten und kommuniziren, alle Tage einmal den Rosenkranz und beim Morgen- und Abend - Gebete ein Vaterunser und Ave Maria mehr als sonst beten, so wie wöchentlih einen Beitrag von 5 Pfennigen entrichten, was auf das Jahr 21 Sgr. 8 Pf. aus- machen würde 2c. An diese Nachricht knüpft der Verfasser die Frage : ob es der Priesterschaft geseylich erlaubt sei, Brüderschaften oder an=- - dere religiöse Verbindungen zu stiften, ohne hierzu die Erlaubniß der Landes-Behörde eingeholt zu haben? Ob es ihr vom Gesehe gestattet sei, ohne Einwilligung der Regierung eine Steuer oder Kollekte zu erheben und dabei nicht einmal den Zweck, so wie die Art und Weise der Verwendung der erhobenen Beträge, anzugeben? Nah diesen in Frageform beigesüg- ten Reflexionen gewinnt es den Anschein, daß der Verfasser mit dem Wesen jenes Vereins nur sehr unvollkommen bekannt seiz wir können seine Mittheilungen aus zuverlässiger Quelle dur einige nähere Auf= shlüsse ergänzen. Der im Jahre 1822 mit päpstliher Genehmigung zu Lyon gestistete und demnächst in rascher Folge fast über alle ka- tholi chen Länder Europa's verbreitete Xaverius-Verein hat die Unter- stüßung der fkatholishen Missionen in überseeischen Ländern zum Zwee. So wie die hiesige „Gesellschaft zur Beförderung der evan- gelischen Mission unter den Heiden“ und ihre Zweig=-Vereine vou der Regierung genehmigt worden sind, weil ch gegen den Zweck und die Statuten derselben vom staatlihen Standpunkte nichts zu erin= nern fand, o ist ein Gleiches aus gleihem Grunde son vor länger als zwei Jahren auch rüdsichtlich des Xaverius - Vereins geschehen, der sich eine ähnliche Thätigkeit, wie die evangelischen Missions-- Vereine, natürlich jedoch im Sinne der katholischen Kirche, zur Auf= gabe gestellt hat; daher denn auch die Bedingungen des Eintritts 2c. das konfessionelle E dieser Kirthe tragen. Zu diesen Bedin=- gungen gehört auch die Verpflichtung zu gewissen Andachts-Uebungen ; dieselbe beschränkt sih auf ein tägliches kurzes Gebet, und sind die weite= ren Andachts-Uebungen der freien Entschließung der Mitglieder überla\= sen. Von den katholischen Landestheilen Preußens sind es die west= lichen Diözesen, so wie die Bisthümer Kulm und Ermland, in denen der Xaverius = Verein bis jeßt den meisten Anklang gefunden zu haben sheint, Das Rechnungswesen des Vereins steht unter einer genauen Kontrolle, und in dem zu Lyon erscheinenden Journal desselben wird über den Betrag und die Verwendung der eingegangenen Beiträge jährlih eine detaillirte Rehnung gelegt, deren Einsicht, da jenes Journal auch in einer deutschen Ueberseßung unter dem Titel „Jahr= bücher über die Verbreitung des Glaubens“ erscheint, auch dem deut= {hen Publikum zugänglich ist.
X Breslau, 4, Febr. Am Schlusse des Jahres 1844 be- trug das Gesammt-Vermögen der im Regierungs-Bezirk der hiesigen Königl. Regierung vorhandenen 18 Sparkassen 1,070,406 Rthlr. (Jn Nr. 342 der Allg. Pr. Ztg. von 1845 i} diese Notiz bereits ent- halten, nur daß dort durch einen Druckfehler „Provinz“ statt Re- gierungs - Bezirk und „1,070,407 Rihlr.“ statt obiger Summe steht.)
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Bayern. Den in den leßten Tagen veröffentlichten Verhandlungen der Kammer der Reichsräthe vom 10 Januar, in Betreff des Antrags des Fürsten von Wrede, wegen der Verantwortilich- keit der Königl, Staats-Minister und höheren Staats-Beamten, entnehmen wir Folgendes: Der zweite Präsident legte auf dem Präsidententisch einen Präliminar-Antrag des Juhalts; „die Kammer wolle die Haupt-Be- rathung und die Beschlußfassung über diesen Gegenstand bis zu dem Zeit- punkte verschieben, wo sie sämmtliche von dem Herrn Antragsteller über- reichten Anträge auf Anklage und vor Gerichtstellung des Herrn Ministers des Jnnern erledigt haben werde.“ Zur Motivirung dieses Antrags fügte derselbe bei: Eine heute {hon an die Krone gebrahte Bitte um Vorlage eines Geseges zur Vervollständigung des bestehenden Ar- tifels VI, Liu. VII. der Verfassungs - Urfunde wäre Jhres Er- achtens ein beispiellose Schritt, — ein Schritt, welher auf der einen Seite nothwendig der Krone höchlih mißfallen und auf der anderen Seite eine große Aufregung in dem Publikum erregen müßte; ein Schritt, welcher gleichsam das Uebertreten dieser hohen Kammer an der Stirne tra- gen — und eine halbe. Verurtheilung des Ministers in sich tragen würde. Noch nie habe die Kammer zuerst diesen Gegenstand angeregt. Wohl habe sie in den Jahren 1831, 1840, 1843 den von der zweiten Kammer an sie gelangten Anträgen dieses Jnhalts beigestimmt , aber stets nur accessorie, — niemals principaliter; und heute wollte sie sich an die Spiye einer nach Jhrem Bedünken die Krone tief verlegenden Bitte stellen, einer Bitte, welche seit 27 Jahren erfolglos geblieben seiz einer Bitte, ‘welche aller- dings zur Folge haben könnte, daß Deutschlands liberale Zeitungs- blätter mit dem Ausrufe in die Posaune stießen: „Endlich fängt der Tag in der bayerischen Kammer der Reichsräthe zu grauen an“/z eine Folge, welche Sie keinesweges herbeigeführt zu sehen wünschten, Nachdem hierauf einige Reichsräthe, unter ihnen der Fürst von Wrede selbst, im ent- gegengeseßten Sinne sich ausgesprochen, bemerkte der Referent: Die Krone habe sih bestimmt ausgesprochen darüber, daß ein Gesey an die Kammer gebracht werde. Die hohe Kammer schreibe der Krone durchaus keinen Termin vor, sie bestimme durch die allgemeine Fassung dieses Antra- ges nicht das Wann und Wie, sondern lasse der Regierung freie Hand. Sie wüßten also nicht, wie dadurch nur im geringsten die Krone unange- nehm berührt werden könne. Sie erlaubten sich nur diese wenigen Bemer- fungen auf die Aeußerungen des zweiten Herrn Präsidenten, Nach ge- s{lo}sener Diskussion wurde (wie bereits bekannt) die Frage: „ob die Kam- mer die Haupt-Berathung und die Beschlußfassung über diesen-Gegenstand bis zu dem Zeitpunkte, wo Sie sämmilihe von dem Herrn Antragsteller überreichten Anträge auf Anklage und vor Gerichistellung des Herrn Mini- sters E E erledigt haben werde, verschieben wolle?‘ gegen 16 Stim- men bejaht.
__ Königreich Sachsen. Die erste Kammer beschäftigte sich au
in ihrer Sizung vom 7, Februar mit dem die Be stellun s S e máännern betreffenden Gesez-Entwurfe und gelangte in der speziellen Be- rathung desselben bis §. 12, Zu §. 2 brahte Dr. Mirus ein Amende- ment, nah welchem den Gemeinden nachgelassen bleiben solle, für Behin- derungsfälle des Schiedômannes einen Stell vertreter zu wählen. Der Staats-Minister von Könneriy bemerkte dagegen: „Bei dem Stellver- treter werde die Frage entstehen, wann er das Recht habe, einzutreten, fer- ner: ob die Behinderung des Schiedsmannes bescheinigt sein müssez auc könnten Reibungen zwischen Beiden vorkommen, indem Jeder glaube, der
Königliches Schauspielhaus. Der Günstling. Original-Lustspiel von Dr. Lubarsch.
(Den 11. Februar.)
Seit geraumer Zeit eilen die Thespiskarren der neueren Dichter auf eit Gebiet der Jutrigue so geshäftig hin und her, daß die Geleise endlich usgefahren sind, und der eine unwillkürlich in die Spuren des anderen erth, Echte Produktivität freilih , die immer eigene Wege geht , kennt lese Gefahr nicht, aber auh hon die Klugheit meidet sie, und dem ver- îndigen Gu ykow werden wir gewiß nicht so leiht wieder auf cinem errain begegnen, auf dem es s{chwer ist, etwas anderes als Doubletten zu tein, Inzwischen läßt es B die Juproduktivität wohl sein und kutschirt gnügt in den alten Gcleisen einher, so lange sie der Sonnenschein der (gemeinen Gunst trocken und fahrbar erhält. Nichts Neues unter dem \onde, nichts Neues hinter den Lampen! Man mag sih bemühen, wie man il, alle Reminiscenzen aus dem Kopfe zu schlagèn: der Berfasser des ünstlings drängt sie förmlich auf,
Herr Lubarsch hat einen Protest gegen den Jesuitismus geschrieben V) mit Erfolg: das Publikum hat unterzeichnet. Gut, das Laster kann t genug gebrandmarkt und gepabt werden, und die Bühne wirkt mora- YFelfam, wenn sie die Geister aus der unseligen Stagnation zum Be- N ihrer wahren Sympathieen bringt. Wenn \ich nur die Proteste N LUE so ähnlich wären! Wenn nur das neue Jutriguenstück eine ngs boa D Situation brächte! Wenn nur nicht seine Gestalten
lber vil n wären, deren Schicksal cben so prädestinirt ist, als 7 St0lère hat im „Tartüffe‘“ den Einfluß der jesuitischen Gesinnun zie Familie in welthistorishen Zügen deicidinein, G O fow Tes Vin ar sh as Urbild jenes Tartüffe ausstoßen; nun dramatisirt Herr Lu- Mh die Vertreibung der Jesuiten unter Ludwig XV,, sept ih also eine us e, die bereits erfüllt is und nur noch durch die Art hrer Lösung d aschen kann. Der Dramatiker muß die Vertreibung der Jesuiten auf
ne Wege vollbringenz es führen ja viele Wege nah Rom.
tait aber aus dem Quell der Dichtung zu \{öpfen, griff. er nach dem Wasser! , demselben, das Scribe vor etlichen Jahren der modernen hast mit E Grazie präsentirte, und reihte uns mit weniger oblbef nen abgestandenen Inhalt. Ju diese Flüssigkeit wurde der i Yefaunte, shwarze Jesuitièómus hineingeträufelt; so oft ein Tropfen tigte U loler Beifall, Nach dem zweiten Akt war das Drama eine ge- e L A Von „Glas Wasser“’ mít Jesuitismus, die keinen Tropfen ung gunaym, er dritte und vierte Akt beschäftigten sich mit der Treu- a der r gemischten Stoffe, die wohl etwas schneller vor sich gehen mußte, er Ver aua pg E am N deset und weiß, daß
' ein Ziel zu kommen, sich n i P lassen wird, die er sich Viber let, , sich nicht durch die Hindernisse n ei einer neuen Musik eine Passage, cin Motiv vorkommt, das Ä Vena (finnert, so stoßen sich gleich ein paar Nachbarn, die blos zei- - daß sie die alte kennen, sehr pfisfig an und flüstern: das is ja
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aus der und der Oper oder aus der und der Soymphonie. í n! Als 0b es bei der reíhen Production unserer Bade) N alles aba Clagt dis nur möglih wäre, durchweg neu zu sein, und als ob nicht die ucht niht blos im Ganzen, sondern au im Einzelnen selbstständig zu scin, zum Manierirten führe. Aber wenn eine neue Musik nah Form und Inhalt einer alten so stark gleicht, daß man Mühe hat, sie von ihr zu un- terscheiden, dann is es doch etwas originell, sie original zu nennen, Der Günstling is mit den Stihwörtern der Zeit versehen and wird sh so lange halten, als diese stehen, dann aber sanft ins Reich der Schat- ten hinabfahren, schon jeßt ein Schatten, der aber vom Blut der Gegen- wart Ea hat. espielt wurde vorzügli. Welches Drama aber wü Darstellern nicht durchgebracht ? Y E E
Konzertsaal des Königl. Schauspielhauses.
Sechste Symphonie=- Soiree der Königl. Kapelle, : (Den 11. Februar.)
Die lebte Soiree dieses Cyklus {loß mit der Symphonie C-moll von Beethoven. Ein übler Stern waltete über dem Werke, das Alle kennen, Alle verchren und lieben ; der Eindruck desselben wurde durch viele Mängel in der Ausführung gestört und getrübt, Die störenden Einzelnheiten hier speziell aufzuführen, wäre zwecklos. Sie gehören unter die Rubrik der offenkundigen und sind gewiß von Niemanden übler empfunden worden, als von den Ausführenden selbs. Ein Vorschlag jedo, der nah der vorigen Symphonic-Soiree- in Betreff der Fidelio-Ouvertüre anderwärts angedeutet wurde, nämlich: „sie zu wiederholen und "dadurch gewisse Versehen wieder gut zu machen‘“ — verdient diesmal gewiß zu ernstliher Erwägung gezogen ael Es gilt, die zürnenden Manen Beethoven?s wieder zu ver-
en!
: Wie große Aufgaben er der Ausführung in seinen Werken gestellt hat, wissen wir, Selbst die vollendetste Meisterschaft jedes Einzelnen unter den Ausführenden giebt hier keine Bürgschaft für das Gelingen des Ganzen. Dieses is die Summe einer Reibe namenloser Faltoren. So verschieden sie unter einander sind an Größe und Werth, so gleih sind sie sih an Wichtigkeit in Beziehung aufs Ganze. Anch der größte Virtuos, sobald er in die Reihen eines Orchesters tritt, is davon nur ein Theilchen, und seine Leistungen erhalten mit der neuen Bestimmung auch ein neues Kriterium. Scine Verantwortlichkeit zwar i nicht geringer; aber sie verliert für das fia La das Namhafte und Persönliche, welches sie bei einer Einzelnlci-
Dies ein - für allemal zur Verständigung in solchen Fällen, wo die Beurtheilung von Orchester-Leistungen das Eingehen auf bestimmte Jnstru- mente nöthig macht und Ausstellungen in Betreff derselben mit si führt, Mit welcher Meisterschaft einzelne Mitglieder einer so ausgezeichneten Ka-
pelle, wie die hiesige Königliche, ihr Jnstrument beherrschen, is bekannt, Jn
welche eigenthümliche Verlegenheiten aber au dic größte Meisterschaft
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durch Zumuthungen gerathen kann, die, wie vielfah in Bethoven's Wer- s gean n e e Es n wollen, und E Gelingen einem Haar hängt: — au eses is jenen gewiß am und D es E ersadrict, ce: L IES Diesmal war die uld allgemeiner, als in der Ouverture zu Fí- delio, Jn der That aber, die Einsäße der Streicher , so mißlich f R hier sein mögen, können unmöglich unter jene Salto mortales gezählt wer- den. Es muß an der nöthigen Zeit zum Studiren gemangelt haben! Um so nöthiger erscheint es, daß eine baldige Wiederholung des Werkes Alles wieder gut mache, Für diesen Fall -aber sei ganz besonders den Trompeten die Ansrage wiederholt, ob es niht möglih is, auh auf diesem Jufstru- mente Töne von längerer Dauer so zu bilden, wie auf jedem anderen Blasinstrumente und wie im Gesangez nämlich entweder in einer gewissen dauernden, gleihmäßigen Stärke oder entwickelnd, von leichtem Ansay zu immer größerer Kraft? Sind nämlich je die Bleche in ihrer ganzen hell- glänzenden , triumphirenden Natur verwendet gedacht worden, so war dies in dem wunderbaren Andante dieser Symphonie der Fall, Hier, in dey jedesmaligen C-dur, müßten sie die Töne halten, und wenn die Brust dar- über sprängez zumal da, wo die Streicher nicht figuriren, sondern alle Jn- strumente in gleichen Rhythmen stolz triumphirend cinhershreiten. Gewiß, die Hand des Meisters selber bebte, als sie hier und im Finale den heißen Strom glühender Empfindung niederschrieb; denn tiefer aus der eigenen Sccle des Schöpfers is wohl nie ein Werk geslossen, als dieses — und wahrlih, Jeder muß fühlen, daß cs sh hier um den Ausdruck des Un- E D T atn eyn S Wirklichkeit meist hinter der ee zurück, so muß doch wenigstens das Möglichste ge i Erscheinung zu bringen. / E Me _ Der Symphonie voran gingen zwei Ouvertüren. Eine „zum Wasser- träger“ von Cherubini, die andere zu „Joseph in Aegypten“ von Mehul, zwischen beiden: Symphonie (F-dur) von W. Taubert.
Dieses Werk, unter der Leitung des Komponisten aufs vortrefflichste ausgeführt, bat vor vielen anderen dergleihen Produkten der Gegenwart zunächst den Vorzug , daß es sciner formellen Beschaffenheit nah vollkom- men klar und gerundet erscheint. Die Mittel des Orchesters kommen darin zu einer geschickten, interessanten und natürlihen Verwendung, die sh von den theils gesuchten, theils sogar ästhetisch beleidigenden Effekten der Neueren, wie von ihrem Uebermaß in Totalwirkungen gleich fern hält, Dies die Acußerlichkeiten des Ausdrucks, wofür der gesunde Sinn jedes Schaffenden, die Ausdauer seiner Bestrebungen und sein guter Geshmack aufkommen. müssen. Bei Schriftstellern, zumal bci Poeten, kommen die Schönheiten der Form und des Ausdrucks im Allgemeinen viel weniger in Betracht, als der eigentliche Jnhalt. Wenigstens fühlt die Mängel des leßteren Jeder leichter heraus, als er jene vermißt und erkennt. Jn der Musik ist es um- gekehrt. Wir sind geneigt, über dem Reiz äußerer Ausstattung, über den Pikantericen einzelner Effekte, über der [heinbaren Gewichtigkeit gewisser Phrasen, über dem Schmelz einzelner Melodieen dic Anforderungen zu ver- gessen , die wir an den Sinn des Ganzen in seinen inneren künstlerischen
| Zusammenhang machen müssen, Jn einem Kunstwerk, das aus vier ganz
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