1846 / 47 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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telbar besonders dem freundlihen Bestreben des österreichishen Ge- sandten, Generals Freiherrn von Prokesh-Osten, zu verdanken hat.

1993. 1901. Bayr. Bank - Actien 708 Br. Hope S892 Br. Stiegl, 88; : É, 604. 60 7. Poln. 300 Fl. 1015 Br. do. 500 Fl. 82. 825. * DS pas Abonnement! befrägl: Hamburg, 12. Febr. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Rus, 10g: 2 Kthlr. sür Iahr. London, 7. Febr. Cous. 3% 97. Ard. 27%. Pass. 6E, A 1h 4 Kthlr. - 5 Iahr.

Int. 607. 4% 95. Port. 60. Bras. S1. Mex. 303. Peru 39, U, s Rthlr. - 1 Jahr. Paris, 9. Febr. 5% Rente fin cour. 123. 40. 3% do. fn cour, h llen Theilen der Monarchie Neapl. p 5% Span. Rente —. Pass. —. a ohnc Preiserhöhung. Wien, 10. Febr. Nordb. 186. Gloggn. 142, Mail. 123. Lir :ons- Gebühr für den Pest. 1047. Budw. 923. 28 P er Zeile des Allg. E Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Berlin, Montagden 16w Februar

sollen in der That angewiesen worden sein, das Fehlschlagen des Ent- wurfes zu veranlassen. Die Oppositions-Partei hat dagegen einstim= mig den Beschluß gefaßt, zu Gunsten des ministeriellen Entwur 6 zu votiren. So sind die Nollen vertausht worden. Weder Minister noch Deputirte berücksihtigen das bleibende Wohl des Landes, das augenblicklihe Jnteresse der Parteien entscheidet Alles.

Die heutige Sißung des Kongresses liefert einen neuen Beleg zu dieser Behauptung. Der bekannte Progressist, Herr Cortina, war in Salamanca zum Deputirten gewählt worden. Obgleich keine er= hebliche Einwendungen gegen die Legalität dieser Wahl erhoben wur- den, erklärte der Äongreß sie, freilich nur mit 50 Stimmen gegen 46, für ungültig.

Heute stiegen die 3proz. Papiere, baar 33.

Alle Posl-Anflaltcu des In- und Auslandes nchmen HSestellung ans dicses Blatt an, sür Berlin die Expedilion der Allg. Preuß, Zeilung: Friecdrichsflraße Ur. 73.

Eisenbahnen. Niederschlesisch- Märkische Eisenbahn,

Auf der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn sind vom 41. bis

7. Februar 1846 besfördert worden: a) zwischen Berlin und Frankfurt b) zwischen Breslau und Bunzlau

2675 Personcn 3182 - ; S T Meteorologische Beobachtungen. Abends

10 Ub. |

1846. 13. Februar.

Nachmittags 2 Ubr.

Nach einn Beobacht,

Morgens 6 Uhr.

¿ 47. 1846.

Griechenland.

O Múnchen, 9. Febr. Die beruhigenden Versiherungen Jhres geehrten Korrespondenten aus Athen über den Charakter der neuesten Justructionen, die Sir Edmund Lyons aus London erhalten haben soll, stehen leider nit in Einklang mit demjenigen, was wir über diesen Gegenstand auh wieder iu den neuesten griecishen Brie- fen lesen. Weit entfernt, in Bezug auf die Zahlungsleistungen eine gleich freundlihe Gesinnung zu offenbaren, wie Herr Piscatory ie in Auftrag seiner Regierung zu erkennen gegeben hat, besteht der englische Gesandte noch dringender, als früher, auf seinen das Mini=- sterium bedrängenden Forderungen, und auch das scheint vollkommen begründet zu sein, daß sich Herr Persiani demselben darum ange- shlosseu hat, obschon allerdings weder über den einen, noch über den anderen Punkt aus dem Moniteur grec bis jeyt etwas Offizielles zu entnehmen gewesen is. :

Die Arbeiten in der Abgeordneten - Kammer gehen unglaublich langsam vorwärts, so daß man noch nicht einmal mit der Antwort auf die Thron - Rede zu Stande gekommen ist. Als Grund davon wird mit Recht die Absicht der Majorität hervorgehoben, vorher den Minister - Präsidenten zur Vervollständigung des Minister - Raths zu drängen. Das Zaudern des Herrn Kolettis, entweder die erledigten Portefeuilles zu verleihen oder ein durchaus neues Ministerium unter seiner Präsidentschaft zu bilden, wird denn auch von der Opposition als ein stillshweigendes Eingeständniß seiner Unfähigkeit bezeichnet, und son verkündigen ihre Organe triumphirend, daß diese ministe- riclle Krisis zu seinem Sturze führen werde oder, nah ihrer Aus-= drucksweise, zur Befreiung des Vaterlandes von der Diktatur des herrschsüchtigsten und gewaltthätigsten aller Minister. Die Freunde Kolettis? und der größte Theil der Bevölkerung der Hauptstadt schei= nen dagegen der Klugheit und der Ausdauer desselben nah wie ver fest zu vertrauen.

Wir haben {hon öfter Gelegenheit genommen, solcher wohlthä= tigen Justitute zu gedenken, die Gricchenland dem Patriotismus der= jenigen Bürgerklasse verdankt, die für ihre Theilnahme an dcm Ge- \hicke des gemeinsamen Vaterlandes bis jeßt weit mehr Undank als Dank zum Lohn erhalten hat, nämlich der Heterotohthonen. Aber- mals ist ein {önes Werk vollendet, die nene Sternwarte, ein Ge-= \henk des edlen Heterotochthonen Freiherrn von Sina in Wien. Pie Vollendung des Gebäudes hat einen Geld-Aufwand von gegen 80,000 Drachmen erfordert, und weitere 30,000 Drachmen werden die in Wien anzufertigenden größeren astronomischen Justrumente kosten. Der Erbauer diesex in geschmackvollem Style aufgeführten neuen Sternwarte is der Architeft Theophilus Hansen, ein Däne von Ge- burt, der aber, nach vieljährigem Aufenthalte in Athen, jeßt Grie- chenland zu verlassen gedenkt, um sich Behufs seiner ferneren künst= lerishen Thätigkeit nah Wien überzusiedeln. Jn Athen wird es nicht verkanut, daß die Nation das Geschenk dieser Steruwarte mit-

Handels- und Börsen -Uachrichten.

Berline

Den 14. Fehruar 1846.

Luftdruck r Börse.

Dunstsättigung .

Pr. Cour.

Fonds. Brief. | Geld.

Aclien.

Pr. Cour. Wetter

Brief. | Geld. | Gew.

Zf.

Wolkenzug -.-

St. Schuld-Sch. |37| 98 | 977 Prämieu - Scheiue d.Sech. à S0 T. 7% 874 Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. |: 953, Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. |: Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. |- Pomm. do. Kur- u.Neum. do. /|: Schlesische do. do. v.Staat g.Lt B. /|«

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COSS O So Co C0 A608 | G S E L] M N E

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Gold ‘al marco. Friedrichsd’or. And.Gldm.à 5 Th. Disconto.

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Brl.Poisd.Bizenb.! do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. do. do. Prior.ObI. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb.

do. do. Prior. Ohl. do.v.Staat garant. Ob.-Schles.E.L A

B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-Halbst. Eb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior.Obl. 13 Bonn-Kölner Esb,

11 iedersch.Mk.v.e. 5 do. Priorität

Wilh.-B. (C.-0.)

192;

330/,55’’’Par. 332,60'"Par.!333/,54"’’Par. Quellwärme Tz Lustwärme .…..|+ 2,5® R.\+ 3,8°® R.|+ 2,0" R.| Flusswärme 0, Thaupunkt .….. {-+ 2,2° R.+ 0,9° R.|— 90,4° R.| Bodenwärme 0, 98 pCt. Regen.

67 pCt. 81 pCt. halbheiter. bezogen. W. W. W. W.

Aasdünstung () \,

Niederschlag iy,

Wärmew echs, 4 y I/8° R.

Tagesmittel: 332/23" Par... ++-2,8°R... +0,9° R... 82 pi,

Anh. abgest.

Fr. Lachner.

do. Prior. do. Lt. B.

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Vorstellung : L. Schubar.

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Wechsel-

Cours.

Pr. Cour. Thlr. zu 30 Sgr.

Brief. | Geld.

Amsterdam do. Hamburg do. London

an In Mo Cel 4%, Sv es 150, Fl. 150 FL 100 Thlr.

Leipzig in Courant im 14 Thl. Fuss. 100 Thir. |

Frankfurt a. M. südd. W. ........, 100 Fl. 100_SRh,

Petersburg

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl, Sch. 617. 5% Span. 228.

Ams terdam, 10. Febr. 4% do. 40%. Ausg. —. 3% Russ. Hope 91%. j

Autwerpen, 9. Febr. Zinsl.

Frankfurt a. M., L. Febr.

Pass. —.

Ziusl, —,

Bekanntmachungen.

[120] Bekanntmachung. y Der Kreis - Deputirte von Bilow auf Grischow im Kreise Grimmen, welcher sich am 12ten d. Mts, um die Mittagszeit vom Hofe entfernt hat, um aufs Feld zu gehen, ist seitdem nicht zurückgekehrt und der cifrigsten und angestrengteß6n Nachforschungen ungeatet spurlos verschwunden. Bei der gänzlihen Erfolglosigkeit der biêherigen Nahsuhungen und dem Mangel anderer das Verschwinden erklärender Umstände gewinnt die Vermuthung immer mehr Wahrscheinlichkeit, daß der von

141;

15! 150

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Me. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mit. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. Z Woch.

139: 1507 1497 6 243 80% 102% 1017 99%

99! 56 20 1063

1024 995 997

Preuss. Per. Sch. —. Poln. —.

—,. Neue Anl. 227. 65% Met. 1125 6.

Bank - Actien

Sonntag, 15. Febr. dem Volke, Schauspiel in 5 Akten, von Heinrich Börnstein, Albertine Rott : Marie Anne, als Gastrolle.)

Verantwortlicher Redactcur Dr. J.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 15. Febr. Jm Opernhause. 23ste Abonnementzz stellung: Catharina Cornaro, große Oper in 4 Abth. Ballets von P. Taglioni, |

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets, wit [l bezeichnet, zu den gewöhnlichen Preisen verkauft. ¿

Im Schauspielhause. Höchstes Begehren : von K. Gußkow.

Montag, 16. Febr. y Der Günstling, Original - Lustspiel in 4 Abth, E (Dr. Lubarsh.)

Must Anfang 6 Uhr.

Das Urbild des Tartüffe, Lustspiel in 5 Im Schauspielhause. 32ste Abonne

Königsstädtisches Theater. Marie Anne, oder: Eine Muttz

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 16. Febr. Jm Konzertsaale des Königl. Sdauspielhi ses: Abschieds-Konzert von den Herren Vivier und Léonard, Mit fälliger Unterstüßung des Fräulein Lise Cristiani, des Herrn Litel(s der Königl. Hofsängerin Frl. Marx und des großen Orchesters, Auw Compositionen kommen zur Aufführung: Kriegerische Jubel - Ouvertüre Lindpaintner, Cantabile, la Chasse und Villanelle für Horn Vivier, Violin- Konzert von L¿onard, Le Carnaval de Paganini, ferner: Beethoven's Cis-moll - Sonate, vorgetragen Herrn Litol ff, Musette für Vcelle. von Offenbach, Spielman von Gumbert, Frühlingêlied von ALUIN 2c,

Numerirte Billets à 1 Rihlr, sind Buch- und Musifhandlung, 34 unter den Linden, beim Kastellan des Konzertsaales und an der Kasse zu haben,

Venin n der löbl. Schles inge

W, Zinkeisen, Im Selbstverlage der Erpedition.

Gedruckt in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuddrulerei,

Allgemeiner Anzeiger.

Bilow ermordet und die Leiche von dem Schauplay der That in weitere Ferne fortgebracht worden ist.

Wir schen uns daher veraulaßt, cine Prämie von

109 Thalern

für das Ausfinden ded von Bilow oder sciner Leiche und für die Entdeckung des wahrschcinlich begangenen Verbrechens und der Thäter, \o wie für die Angabe von Umständen, welche mit Gewißheit zur Entdeckung führen, hierdurch auszuseßen.

Stralsund, den 30. Januar 1846,

Königlich Preußische Regicrung.

Nothwendiger Verkauf, Land- und Stadtgericht zu Bromberg.

Das an der Weichsel bei Fordon îm Bromberger Kreise bclegene Erbpachtsgut Schloß-Kämpe Nr, 1, ab- geshägt zu 5 pro Cent auf 4525 Thlr. und zu 4 pro Cent auf 5691 Thlr. 20 Sgr., zufolge der nebst Hy- pothekenschein und Bedingungen in der Negistratur ein- zuschenden Taxe, soll am 23. September 1846, Vormittags um 11 Uhr, an ordentlicher Gerichts- stelle subhastirt werden.

Die dem Aufenthalte nah unbekannten Gläubiger, namentlich: die Marianna Fandrcy und die Kinder des Martin Fandrey, werden hierzu öffentlich vorgeladen,

Bromberg, den 24. Januar 1846.

[119]

Königl, Land-

Sprzedaz konieczna. Sad Ziemsko-micyski w Bydgoszczy«

Popadtosé wieczysto-dZierzawna w powiecie Byd- goskim nad VVista przy Fordonie potozona Kepa zamkowa Nrem. 1szym oznaczona wedtug prowizyi o 5 odsta na 4525Tal. a po 4 od sta oszacowana na 9691 Tal. 20 sgr., wedlte taxy mogacé] byc rz¿yrzanéy Wwraz z wykazem hypotecznym 1 warun- Eni w Registraturze, ma byé dnia 23go VVrzes- nia 1846 przed potudniem o godzinie 11tej w mieyscu zwyktem posiedzen sadowém sprzedana.

Niewiadomi z pobytu wierzyciele Marianna Fan- drey i dzieci Marcina Fandrey zapozyWwaja siÇ na wspomniony termin publicznie.

und Stadtgericht,

[118] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 2. Februar 1846,

Das in der Linienstraße Nr. 67 belegene, Vol. 12. No. 906, des stadtgerichtlichen Hypothekenbuchs von der Königsstadt, Spandauer Viertels, verzeichnete, zur erb- \chaftlihen Liquidations - Masse des Tuch - Fabrikanten August Fricd;ih Brehme ati Grundstü, gericht- li abgeshäßt zu 9294 Thlr. 23 Sgr. 9 Pf., soll am 16. Scptember 1846, Vormittags 11 Uhr, an ter Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- vpothcfenshein sind in der Negistratur einzusehen.

Die dcm Aufenthalt nach unbekannten Real-Präten- denten werden unter ter Warnung der Präklusion hier- durch öffentlih mit vorgeladen.

[110] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 30. Januar 1846. Die in der Gollnowssraße Nr. 29 und Mehnerstraße Nr. 16 belegenen, im Hzpothefenbuche von der Königs- stadt, Königsviertel, Vol. 18, No. 1297, verzeihneten Fabrikant Meytenthinshen Gruntstüce, gerichtlih abge- \häßt zu 10,299 Thlr. 15 Sgr., soll am 5, September 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen. Der dem Aufenthalt nah unbekannte Bädermeister Johann Wilhelm Julius Wegner wird hierdurch öffent- lih mit vorgeladen,

[965] E r 0e a A

Der am 11. Dezember 1776 zu Hindenberg geborene und seit 30 Jahren verschollene Johann Chriftivn Magnus und seine etwanigen unbekannten Erben wer- den hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf

den 3, August 1846, Vormittags 11 Uhr,

im Amts-Geschäfts-Lokale zu Zechlin

anberaumten Termine schriftlih oder persönlich zu mel- dea, widrigenfalls der 2c. Magnus für todt erklärt und scin Vermögen dem nächsten geschlichen Erben ausge- antwortet wird.

Wittstock, den 27. Juni 1845.

Königl. Justiz-Amt Zechlin.

Potsdam - Magdeburger Eisenbahn.

Die Actionaire unse- rer Gesellschast werdcn hierdurch aufgefordert, die

§- neunte Rate : L von zehn Pro- S zent mit zehn Thaler

L EDEUZO ib É S A Es auf jede Actie in den

Tagen vom 10, bis 15. März. d. J.

entweder bci unserer hicsigenHauptkasse (Breite Straße Nr. 26) oder bei dem Geheimen Kom- merzienrath W, Beer in Berlin (Heilige Geist- straße Nr. 4) während der Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr einzuzahlen.

Jeder Einzahler hat mit den betreffenden Quittungs- bogen zwei nach den laufenden Nummern geordnete

leichlautende und mit seiner Namens-Unterschrift ver- bens Verzeichnisse einzureihen, wovon das cine auf einem ganzen Bogen geschrieben sein muß und bei den cingelicferten Quittungsbogen verble:bt, auf dem an- deren Verzeichnisse wird deï Empfang der Quittungs- bogen bescheinigt, und können solche 8 Tage nach der Einlieferung gegen Rückgabe desselben wieder in Em- pfang genommen werden,

Zugleich fordern wir diejenigen Actionaire, welche volle Einzahlung geleistet haben, auf, ihre Quíttungs- bogen, mit einem eben solhen doppelten Verzeichnise versehen, zum Umtausche gegen die für sie ausgefertig- ten Actien bei unserer hiesigen Hauptkasse einzureichen. Wir werden ihnen bei Ausreichung der 8 Tage später in Empfang zu nehmenden Actien die Zinscn für das Jahr 1845 baar vergüten. Für das Jahr 1846 wcr- den den Acticn halbjährige Zinscoupons beigefüat.

Potsdam, den 13, Februar 1846,

Direktorium der Potsdam - Magdeburger Eisenbahn- Gesellschaft.

[127 b]

E , d . 0 2 Russish-Englische 5% Anleihe.

Wir besorgen in diesem Jahre zu denselben Be- dingungen wie im Jahre 1834 die neucn Coupons zu vorgenannten Obligationen,

Berlin, im Februar 1846.

Mendelssohn & Co,.,

Jägerstraße Nr. 51.

[108] dic

Bekanntmachung, öffentlihe Versteigerung raffinirter Nidelspeise betreffend, Hoher Anordnung zufolge soll auf dem Königlichen Blaufarbenwerkc zu Oberschlema bei Schneeberg den 23, Mart. 1846, 2 früh 10 Uhr eine Quantität raffinirter Nielspeise in verschiedenen Naten gegen sofort zu leistende Anzahlung eines Vierthcils des Betrages der erstandenen Quanten und unter den sonstigen am Tage der Versteigerung zu eröffnenden Bedingungen bis auf hohe Finanz-Ministe- rial-Genehmigung der Seiten der Lizitanten verbindli- chen Gebote öffentlich versteigert werden, was mit dem Bemerken , daß die Herren Konkurrenten entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte

in dem Licitations-Termine zu erscheinen haben,

mít bekannt gemacht wird. À

Blaufarbenwerk Oberschlema, am 9. Febr. 18

Die Königl. sächs. Administration daselbj Graf von Holyzendorff.

sCitecrarishe Anzeigen. |*

Jm Verlage der unterzeichneten Buchhandlurz sheint sür 1846 und is in Berlin vorräthig in

Gropiusschen Buch- u. Ku)

[121] Illustrirte Zeitung für die Jugend

Herausgegeben

unter Mitwirkung der beliebte sten Jug

Schriftsteller von Robert Heller.

Wöchentlich eine Nummer von einem Bogen in shnä# Mit vielen Abbildungen.

Preis des Jahrgangs 2 Thlr.z ein Quartal 18 ein cinzelnes Monatsheft 6 Sz)

T_Fck Probenummern sind dur all handlungen und Postämter zu erha|® Leipzig, im Januar 1846.

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Jm Verlage von Hermann Schulye, M straße 13/14, sind erschienen :

Dr. Martin Luthers

[128 b] ungedruckte Predigten. 9

Aus den Handschristen der Herzogl, Bibliothet fenbüttel.

Erste Lieferung. (8

Predigten, zu Weimar gehalten im Zahre nitt | Zur dritten Säkularfeier des Todestagts U

herausgegeben Wilh 1m: Hoedck

ilhelm , ;

Secretair der Herzogl. Bibliothek zu Wolfenbüt

gr. 8. 104 S, Gehestet 15 Sg!

[129 b] Th. Rose jun, geprüfter Hühneraugen-Opera pubid empfiehlt sh cinem hohen Adel und gs ¿7 jedes Fußleiden aufs \chnellste und st\ merzlos tigen, Charlotten-Straße Nr. 16,

31ste Abonnements - Vorstellung; 1 L \WSroßbritanien und Irland. Unterhaus.

handlung, Königl. Bauschule Lad-1//FM

Inhalt.

icher Theil.

O Rhein-Provinz. Frequenz der Gymnasien.

deutsche Bundesfstaateu. Königreich Bayern. Landtag.

Königreih Sachsen. Landtags - Verhandlungen. Königreich

Hannover. Statistisches. Großherzogthum Baden, Noch A Einiges in Betreff der Auflösung der Stände - Versammlung. Freie z Stadt Bremen. Ausschließung holländischer Silbermünzen. Frankreich. Paris, Amendement zu dem Gesey über die Arbeits-

bücher und Annahme der Hauptbestimmung des Gesezes gegen die Wein- S fálshung, Lamartine über Syrien, Truppen - Sendungen nach Afrika, Marokko's Einschreiten gegen Abd el Kader, Die Zustände von Algerien. Bruch mit Haiti. Vermischtes. Schreiben aus Paris, (Fortsegung der Verhandlungen über die Arbeitsbücher und die

infälschung. Weinsälshurg." 1D Dea egel g O E rovi iber Sir Nobert Peel's Maßregeln. Lord John Russell’s Zustim- Sei London. Die Siellung der Whigs ¿u den Maßregeln Sir R. Peel's, Wahlbewegung. Aufstand in Mexifo, Schreiben aus D London. (Tie Debatte über die Maßregeln Sir R. Pecl'sz Resigna- f tionen; Unterhandlungen mit Amerika.) Belgien, Brüssel. Verlängerung einer Handels - Vergünstigung für M Frankreich. Verhandlungen und Vorlagen in der Repräsentanten- Kammer, Die Unterhandlungen mit Holland, Wahl auswärtiger Mitglieder der belgischen Akademie. chieden und Norwegen. Stockholin. beitung eines neuen Militair-Geseyes. Phweiz. Kanton Luzern, Die Aufruhr-Betheiligten. Kanton Vern, Anträge des diplomatischen Departements, Uebersicht der Ab- simmungen in den Ur-Versammlungen, dortugal. Schreiben aus Lissabon. (Adreß-Entwurf der Pairs-Kam- mer; Kammer-Arbeciten; Jahrestag des Aufstandes von Portoz Herzog Ferdinand von Sachsen-Koburg-Gothaz päpstliche Bestätigung des Pa- triarhen von Lissabon; Karneval.) Briechenland. Schreiben aus Athen. (Ernennung eines Finanz- Ministers und Entlassung des Justiz-Ministers; Vermischtes.) zandels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse.

Kommission zur Ausar-

önigsstädtisches Theater, (,,„Tancredi'“, „Anne-Marie‘‘,.) Die Religion der Unseris.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Königl. sardinishen Gesandtshafts-Secretair, Grafen De {udenas de Valleggio, den Rothen Ldler-Orden dritter Klasse; so e dem Legations-Rathe Dr. Reumont in Berlin und dem Premier-Lieutenant a, D.,, Steuer-Einnehmer Wülfin g zu Barmen, den Rothen Adler-Orden vierter Klasse zu verleihen; ferner

Den bisherigen Land - und Stadtgerichts-Rath Paschke in logau zum Rath bei dem Ober - Landesgerichte zu Frankfurt a, . ‘9 J Den Regierungs - Assessor Wehrmann zum Regierungs-

kath; und

7 Die Postmeister Guertler in Jauer, Laikmann in Konihß, N auve in Neiße und Meißner in Anklam zu Post-Direktoren zu rnennen,

F. L. Mylius in Berlin sind unter dem 12. Februar Patente, und zwar: i

auf einen Maish=- und Kühl-Apparat, in der durch Zeich=- nung und Beschreibung erläuterten Zusammenseßung, ohne Jemand in der Benugßung der einzelnen Theile zu beschränken,

F Dem 4546 zwei

nd auf einen Dampfbrenn-Apparat, in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammenseßung, ohne Je- mand in der Benußung der cinzelnen Theile zu beschränken,

e S Em E in

Königsstádtisches Theater. Jtalienishe Oper: Tancredi, von Roffini.

(Den 13. Februar.)

Rossini's Opecru-Masik ist das Vorbild für eine lange Rcihe spä- ler deraitiger Produkte geworden. Diese verdankten ihre Erfolge eben nur Umstande, daß sic die so belicbt gewordene Manier des Meisters, der \uptsache nach, festhielten. Jn gewissen Nebendingen aber wußten sie so eschict abzubiegen, daß sie mit einem Schcin der Neuheit und Originalität lmälig das Andenken des Urbildes verdrängten. Jeßt, wo man dies 'iederum hervorholt, erscheinen seine Züge gebleicht, die Konturen ausge- Pmung von den unermüdlich darüber hinspielenden Gewässern der Nach- Die Wahrheit ist auh in der Kunst cwig dieselbe; sie erscheint nur eu durch den Wechsel der Umstände, unter welchen sie ausgesprochen bird, So fönnen Kunstgestaltungen, der äußeren Erscheinung nach, inander sehr ähnlich sein und dabei doch gleiches Anrecht auf Neu- jeit und Ursprünglichkeit haben. Dies wird der Fall sein, wenn 1 beiden das Verhältniß der äußeren Erscheinung zur Jdee ein rich- ges und die Darstellung in beiden wahrhaft treu und erschöpfend ist. d haben Glu ck's Melodieen oft unter einander eine große Aehnlichkeit; so zeugt ferner auch jede sogenannte kflassishe Richtung einzelner unter den “ieueren, wo sie sh findet, auch ganz von selbst ein Hinüberklingen in die ludrucksweise der früheren Klassiker, ihrer Vorbilder, Allein, was beide nander ähnlich macht, is die Weise des Handelns, nicht aber das Han- eln selbst, denn auch die Bedingungen des Schaffens sind einander oft fdr gleich, Haben wir uns cinmal gewöhnt , vor Allem stets nach jenem erhäliniß zwischen Jdee und Erscheinung, zwischen der Darstellung und em Gegenstand des Danzustellenden zu forschen, so werden wir auch in serem Urtheil über ein Kunstwerk nicht ungerecht und über scine Ur- bünglichfeit nie zweifelhast sein. N Dies eín Versuch zur Berichtigung der vagen Begriffe, welche über here miscenzen in der Kunst und ganz besonders in der Musik vielfach es sind. Das Kunsturtheil Bieler richtet sh oft so ausschließlich i ihren falschen Begriffen von Neuheit und Originalität cines Kunstwerks, N sie über dem Haschen nach sogenannten Reminiscenzen ganz und gar titigen Pfad eines wahren Kunstgenusses verlieren,

beide auf aht Jahre, von jenem Tage an gerehnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Dem Th. Goldschmidt in Berlin is unter dem 12, Februar 1846 ein Patent auf eine für neu und eigenthümlich erahtete Zubereitung von Papier, um auf demselben mit farbloser Tinte zu schreiben, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Umfang des preußischen Staats ertheilt worden.

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Nhein:Provinz. Die 18 Gymnasien der Rhein-Provinz waren im Sgzuljahre 1844—45 von 4196 Schülern, fast 200 mehr a's im Schuljahre 1843—44, besucht ; die Ritter-Akfademie zählte 39 Zöglinge. Es kamen guf die neun katholishen Gymnasien 2713, auf die 8 evangelischen Gymnasien 1347, und auf das Simultan-Gymna=- sium 136 Schüler, Den größten Zuwachs erhielten Trier (c. 80), Düren, Emmerich und Köln (Friedrih-Wilhelms-Gymnasium). Die 6 vollständigen Realschulen der Provinz wurden in diesem Zeitraume von 1323 Schülern (31 mehr als im vorhergehenden Jahre) besucht.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Jun der Sigung der Kammer der Ab- geordneten vom 10. Februar erfolgte die Berichterstattung des Referenten im dritten Ausschuß, Dekan Pflaum, über den Antrag des Abgeordneten Dekan Neuland, die Erhebung der Konkurrenz-Beiträge von Kirhenstistun- gen betreffend, Der Referent und mit ihm cinstimmig der dritte Ausschuß

eantragten: „Die hohe Kammer wolle beschlicßen, auf verfassungsmäßigem Weg den Wunsch um authentische Auslegung des §. 48 des zweiten Edikts der Verfassung an Se. Majestät den König zu bringen, eventuell an Se, König!. Majestät den Antrag zu stellen, Allergnädigst anzuordnen , daß 1) die aus den Ministerial-Entschließungen vom 5. Mai 1835, resp. 31. Ok- tober 1837, dann 6. Juni 1838 und 9, Juni 1840 für die Kirchenstistungen hervorgehenden nachtheiligen Folgen beseitigt werden; 2) das das eigentliche Lokalbedürfniß der Stiftungen, wo solches noch nicht geschehen, auf besseren Grundlagen als bisher ermittelt werde; 3) daß die jährliche Erhebung und

- Vertheilung der Renten -Ueberschüsse für die in §. 48 des zweitcn Edikts

bezeichneten Zwecke von den Kreis-Regierungen nur nah vorgängig einge- holten Erinnerungen der treffenden Ordinariate und Konsistorien zu geschehen habe; 4) daß Renten - Ueberschüsse der Kirchenstistungen nicht für Klöster, sondern lediglih zu den in §. 48 und 49 des zweiten Edikts angesührten Zwecken verwendet werden dürfen.“ Keinesweges, so {loß der Referent seinen Vortrag, wolle er den §. 48 aufgehoben, sondern nur gut angewen- det wissen, damit er Segen bringe, damit der Rest des Stiftungsvermögens erhalten und vermehrt werde: dics liege im eigensten Jnteresse der Gemein- decn, denn diese müßten dafür eintreten, wenn es einst dahin käme, daß die Kirche nicht mehr helfen könne. Es handle sich um die Erhaltung eines von frommen Vorfahren der Kirche vererbten Gutes, von welchem zur Zeit der Noth die Kirche große Opfer gebracht babe.

Königreich Sachsen. Jun der Sibung der ersten Kammer vom 12. Februar wurde der Vorbericht der zweiten Deputation über den Ent- wurf zu cinem Geseye, den Schluß der Landrentenbank betreffend, berathen. Die zweite Kammer hatte beschlosscn, die Berathung der §§. 3 —6 bis zu dem Zeitpunkte auszuseßen, zu welchem die Gcsepvorlage „cinige nachträg- liche Bestimmungen zu dem Ablösungs-Gesehze betrefend‘““ von der Kammer berathen sein würde. Zu Vermeidung unzuträglicher Unterbrechungen er- klärte sich die zweite Deputation der ersten Kammer dafür, die Berathung über den ganzen Geseß-Entwurf vorläufig auszuseßen z da jedoch die, in der Verordnung vom 22. Dezember 1842 festgeseßte Frist mit dem 31. Dezem- ber 1845 abgelaufen war, stellte die Deputation zu Beseitigung etwaniger Zwcifel folgende Anträge: „1) durch eine zu erlassende Verordnung bckannt zu machen, daf, in Folge eincs bis mit dem 31, Dezember 1845 von den Verpflichteten auf Ueberweisung der Renten an die Landrentenbank gestellten Antrags, nur alle diejenigen Renten von der Land - Rentenbank annoch üdernommcn werden, welhe mit dem 1, April 1846 für dic Bank

Hat Rossini wahr komponirt? Jn manchen Fällen in den meisten aber etwas leichtsinnig, nah den Eingebungen eines überwuchernden Gei- stes, Die Wahrheit haben leider die späteren in ihm nicht nachgeahmt, son- dern mehr den Leichtsinn, Dabei plünderten sie die Schäye, die sein Genie verschleudert, legten die Kapitalien wie pfiffige Spekulanten an dies eben sind die falschen Reminiscenzen,

Die Ausführung des Tancred an diesem Abend war in allei Theilcn cine schr gelungene. Sga. Mariectta Alboni als Tancred entwickelte den ganzen Glanz ihrer vortrefflichen Begabung, ohne ihn irgendwo durch jenes Haschen nach bloßem äußeren Klang-Effekt in der Gewalt ihrer Ton- gebung zu trüben; cin Umstand, der ihr sonst öfter mit Recht zum Vor- wurf gereichte, Jhre Stimme zeigte in allen Theilen cin wohlthuendes Gleichmaß der Stärke und Fülle; dabei löste die Künstlerin alle Aufga- ben der Koloratur und sonstigen Gesangsfertigkeit mit großer Meisterschaft. Aber ein solches Talent vermöchte gewiß noh viel mehr, käme es unter eine Hand, die ihm in Beziehung auf cine tiefere Auffassung der Dinge die rech- ten Wege und Stege zeigte. Viele Erscheinungen bleiben unter der Hälfte ihres Werths, weil man sie zu früh für vollendet hält. é

Sga. Donatelli als Amenaide bewährte den Ruf, den sie sich als Sängerin und Darstellerin unter uns erworben. Die Künstlcrin hat nicht so große Gunst natürlicher Begabung für sh; allein sie weiß allen ihren Leitungen fünstlerishe Vollendung zu verleihen. : 5

Sgr. Tamasoni zeizte sich in Betreff sciner Stimmmittel als weiser Haudßshalter ; dies wenigstens stimmt das Urtheil, wic sons, auch diesmal ür ihn. | Sgra. Zmyoski erregt, selbst wenn sie nur so wenige Töne zu singen hat, wie in Tancred, das Wohlgefallen des Stimmkenners. Was wird abcr mit ihrcr ferneren Ausbildung? :

Sgr. -Crivelli weck mehr das Bedauern als das Wohlgefallen eines solchen; denn auch seine Begabung is vortrefflich, er befindet sich jedoch auf falshem Wege. 15.

Anne-Marie, eine Mutter aus dem Volke, Schauspiel in o Aufzügen nah dem Französischen von Börnstein. Jn diesem Drama sind die Leiden der Armuth mit Wahrheit gescildert,

doch gehört es dem französischen Boden so schr an, daß mehr als cine Ue- bersegung nöthig war, um cs sür cin deutsches Volks-Theater zu gewinnen,

zu laufen beginnen, so wie 2) die Ablösungs-Behörden dahín zu instruirett, daß dieselben bei allen nah Ablauf des Jahres 1845 vorkommenden Ab- lösungen, falls die Berechtichteu si nicht für Annahme von Land-Renten- briefen erflären, die Verpflichteten zu befragen haben, ob sie eventuell auf Ueberweisung der auf die Grundstücke gelegten Renten an die Land-Renten- bank antragen wollen und deren Entschließung zu den Akten zu bringen.“ Dicse Anträge fanden einstimmige Genehmigung. Die Kammer wendete sich hicrauf zu dem anderen Gegenstande der Tagesordnung, dem Berichte der dritten Deputation über die Petition des Ord. Domherr Dr. Günther, um Er- rihtungeinerLehr-Anstalt in Sachsen für junge Männer, welche sich dem Studium der katholishen Theologie widmen und zu Geistlichen oder Schullehrern bei den katholischen Kirhen und Schulen hiesiger Lande aus- bilden wollen. Motivirt war der Antrag 1) dadurch, daß der Stand der katholischen Geistlichen fast der einzige sei, dem es an Mitteln zu seinex Vorbereitung und Ausbildung im Vaterlande fehle, 2) daß dem Staate nicht gleichgültig sein könne, ob ein Geistlicher im Auslande oder im Jn- lande scine Ausbildung erhalten habe, da in den Anstalten aller Konses- sionen dem geistigen und religiösen Elemente ein größerer oder geringerer Theil des weltlichen und politischen (dies Wort im weitesten Sinne ge- nommen) beigemischt wäre, 3) daß die Genossen einzelner Staatcn gewissc sittlihe Sondergesühle unter sich gemein hätten und die Wirksarekeit des Seelsorgers segensreicher werde, wcnn er dieselbcn theile, 4) daß dem Staate daran gelegen sein müsse, Aufsicht über diese Bildungs-Anstaltcn und Kenntnißnahme von den dort gelehrten Grundsäyen zu erhalten. Die Deputation beantragte: „a) den in der Petition gestellten Bros ab- zulehnenz; b) zu genehmigen, daß in Baugzen ein homiletisch -katechetishes Institut für katholische Studiosen der Theologie begründet und an demsel- ben entweder ein besonderer Professor der Thcologie angestellt oder aber nach Befinden dahin Veranstaltung getroffen werde, daß die Canonici zu Bauyen bei demselben gegen eine angemessene Remuneration den erforderlichen Un- terricht ertheilen; ingleichen die Staatsregierung zu ersuchen: c) zu Be- gründung einer angemessenen Zahl von Stipendien 1) für erbländische Ka- tholifen, welhe sich im Seminar zu Prag zu Geistlichen ausbilden wollen, außer den bereits für dicsen Zweck bewilligten Zuschüssen jährlih cine Summe bis zu 300 Nthlr., 2) für katholishe Studiosen der Theologie aus dem Jnlande, behufs ihrer praktischen Ausbildung in Bauzen, jährlih eben- falls eine Summe bis zu 300 Rthlr., und endlich 3) für junge inländische Katholiken, welche sich dem Schulfache widmcn wollen, jährlich eine Summe bis zu 200 Nthlr. zu postuliren.‘’ Dekan Dittrich erklärte sich in einem längeren Vortrage, in welchem er die Gründe der Deputation theils wic- derholte, theils weiter ausführte, vellständig einverstanden mit den gedachten Anträgen und dankte der Deputation, daß sic dem Gegenstande so viel Auf- merksamkeit geschenkt und ihn in einer so befriedigenden Weise erledigt habe. Domherr Dr, Günther: „Auch er müsse der Deputation für dic sorgsältige Behandlung des Gegenstandes dankbar sein. Die Gründung einer katholischen Fakultät an der Universität Leipzig habe nicht in seiner Absicht gelegen, dicse würde ganz besondere Bedenken gegen sich haben. Der Antrag sei nur auf Errichtung ciner katholischen Lehranstalt im All- gemeinen gerichtet gewesen, Die Vorschläge der Deputation erreichten zwar das, was er beabsichtigt, nicht vollständig. Allein er bescheide sh gern, daß, wenn die Umstände verhindern, Allcs zu erreichen, man zufrieden sein müsse, wenn nur dem unmittelbarsten Bedürfnisse abgcholfen werde. Dies geschehe durch den Antrag der Deputation, und darum sei er mit ihr ein- verstanden.“ Superintendent Dr. Großmann war ebenfalls einverstan- den, wenn schon die Anträge der Deputation nur ein Surrogat dessen wären, was der Antragsteller gewünscht; doch bescheide cr sih, daß cin Mehreres nicht ausführbar sei. Sämmtliche Anträge der Deputation wur- den hierauf von der Kammer einstimmig genehmigt.

Der in der Sizung der zweiten Kammer vom 12. Februar bei Be- rathung der im Ausgabe-Budget des Departements des Jnnern enthaltenen beiden Positionen, Kreis -Directionen und Amts -Hauptmannschaften, von dem Abg. Schaffrath gestellte Antrag zur Aufnahme in die ständische Schrift ging dahin: Die Staats-Regierung wolle 1) in Erwägung ziehen, auf welche Weise die jeyt bestehenden Verwaltungs-Mittelbchörden , Kreis- Directionen und Amts - Hauptmannschafsten einfacher zu organisiren scin möchten; 2) ob nicht eine oder die andere in Wegfall fommen könne; 3) ob nicht statt der bestehenden vier Kreis - Directionen eine einzige Mittel- Behörde zu errichten, und 4) ob nicht die Trennung der Justiz von der Administration endlich durchzuführen, die Verwaltungs-Justiz und die Ver- waltungs-Strafjustiz den Verwaltungs-Behörden entzogen und den Justiz- Behörden übertragen wcrden könnez 5) hierüber der nächsten Stände-Ver- sammlung Mittheilung zu machen, und 6) gleichzeitig cinen veränderten Organisationsplan der Verwaltung den Ständen in Vorlage zu bringen. Der Abgeordnete begründete seinen Antrag durch die Annahme, daß dem

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Eine gewisse Sentimentalität, die das französishe Temperament wenigstens in seinen Aeußerungen zeigt, und die dem deutschen fremd is, sodann die Bedeutung, die das Findelhaus in Frankreih hat und in Deutschland nicht hat, nehmen dem Drama einen Theil seiner Wirksamkeit auf unser Publi- kum ; doch enthält es auch so immer noch ergreifende Scencn, die dur das lebhafte Spicl der Madame Rott und der Herren Wallner und Gro- becker zur Geltung kamen, 20,

Die Religion der Ansferis.

Konstantinopel, 21. Jan. (D. A. Z.) Ein gewisser Herr Cata- sago hat einen Katcchismus der bisher unbekannten Religion der An - seris entdeckt, welchen er in der Folge der Oeffentlichkeit übergeben will. Das alte Manuskript is in zwei Theile getheilt, in den theoretischen und praftischen. Jn dem ersteren werden die Grundsätze ihrer Religion in 92 Fragen und Antworten entwickelt, Es is ein sonderbares Gemisch von “ves Muhammedanismus , Christianismus und Sabäismus. Die

onne und alle Sterne werden als Gottheiten vcrehrt. Dann kommt noch eine Art Trinität vor, aus drei Prinzipien zusammengeseßt: 1) Mana, Be- zeichner, 2) Essem, Name, 3) Bab, Pforte. Alle drei Prinzipien bilden cine Macht und Gottheit, Das eine zeigt sich als Mensch geworden den Mcnschen zu verschiedenen Zeiten , in verschiedenen Perioden und verschie- denen Personen, als Abel, als Scth, Joseph, Josua :c. und zuleßt als Ali, der Stifter der persish- mubhammedanischen Sekte, welcher die leßte Manifestation der Gotthcit durch Menschwerdung is, Die Gottheit ver- shwand dann von der Erde und verbarg sib in die Sonne, wo sie noch cristirt. Doch wird sie von dort unter der Form des Weins auf die Erde herabgezogen, welchen der Jmam in einer Art Messe konsekrirt, Die See- len der gerechten Gläubigen werden nah dem Tode in die Sterne verseßt, dic der Sünder aber, in andere animalische Körper verwandelt, gehen ver- schiedene Metamorphosen durch und werden so nah und nach von ihren Sünden gereinigt, bis sie würdig sind, in dic Sterne emporzusteigen. Der praktische Theil enthält die sonderbarsten Gebete und einen ganz eigenihüm- lichen mvsteriösen symbolishen Ritus. Das Merkwürdigste in diesem System ist, daß die Gottheit unter den verschicdensten Personen und Namen aus fast allen Religionen erscheint, aber nie unter dem von Christus,