1846 / 52 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

S Ad

selbst abhänge, wodur die gänzlihe Unabhängigkeit der bürgerlichen und der geistlihen Gewalt festgestellt sei, eine Unabhängigkeit, als deren eifrigster Vertheidiger sich Herr Lebeau gezeigt habe. . Herr de Haerne führte an, daß der Bishof Gewalt über seinen Klerus habe, und daß der Hülfspriester, indem er seine Ernennung annehme, sich den Eventualitäten der Abseßung unterwerfe. Hierauf wurde die Diskussion zwishen Herrn Verhaegen und dem Justiz-Minister fort- geseßt. Die Schließung wurde durch eine große Anzahl Mitglieder verlangt, aber niht ausgesprochen, ungeachtet der Bemerkung des Herrn von Merode, welcher der Kammer begreiflich zu machen fuchte, daß sie viel wichtigere und nöthigere Gegenstände zu erörtern habe, als die Frage, womit sie \sich beschäftige, ohne daß sie dieselbe zu lösen habe. Dänemark.

Kopenhagen, 14. Febr. Die Berling\sche Zeitung ent- hält einen ausführlichen Artifel über die Expedition der „Galathea“ und die nikobarishen Jnseln. Jm Eingange desselben wird der Uebergabe der dänischen Niederlassungen auf dem ostindischen Konti- nent an die english-ostindishe Compagnie gedaht und dabei bemerkt, daß die zur Uebernahme ernannten englishen Commissaire in aller Hinsicht ihre vollkommenste Zufriedenheit über den Zustand zu erken- nen gegeben haben, in welchem ihnen jene Niederlassungen übergeben worden sind. Hinsichtlich der nikobarishen Jnseln wird bemerkt, daß diese theils wegen der von deren Einwohnern getriebenen Seeräube- rei, theils wegen ihrer Lage zwishen Bengalen, der Koromandelküste und Ceylon einerseits und Singapore, China und den indischen Jnseln andererseits, welche sie als Handelspläte zu einer Zwischenstation geeignet machten, in der leßten Zeit die Aufmerksamkeit der Regierung in hohem Grade auf sich gezogen hätten. Auch habe die Regierung bereits zu Anfang des vorigen Jahres dur den dänischen Konsul Madey in Kalkutta vorbereitende Untersuchungen anstellen lassen, deren Resultate ergeben hätten, daß die gedachten Juseln wahrsheinlich Kohlenlager besäßen und sich zur Anlegung von Kolonieen eigneten. Diese Re=- sultate böten also einen passenden Ausgangspunkt für die genaueren und umfassenderen Untersuchungen, denen die Jnseln jeßt mit Hülfe der auf der Korvette „Galathea“ von hier aus abgesandten Gelehr=- ten unterworfen werden sollten. Man sieht ferner, daß das auf Ver- anstaltung des General-Zoll-Kammer - und Kommerz- Kollegiums zu 43,000 Comp. Rupien gekaufte Dampfschiff „Ganges“ von mehr als 300 Tonnen Trächtigkeit (nah Abzug des Maschinenraumes circa 174 Tonnen) und 80 Pferdekraft, mit Z Kanonen und einem bedeutenden Quantum Hand-Armatur und \{harfer Munition versehen und, theils mit Leuten von der „Galathea““, theils mit Eingeborenen bemannt, dazu bestimmt is, nach der Wiederabfahrt der „Galathea““ auf der Station bei den Junseln zu bleiben, um vorläufig über die Sicherheit dersel- ben und die des Fahrwassers zu wachen. Bei der Untersuhungs=- Expedition wird es der Korvette als Tender dienen, demnächst aber war es angewiesen, von Penang chinesische Arbeiter nah den Niko- baren zu s{affen, welche dort die ersten Urbarmahungen und andere der Gesundheit der Europäer nachtheilige Arbeiten vornehmen wer- den, Dem Wunsche des Korvetten-Chess gemäß, wird auch der Gouverneur, Etats-Rath Hansen, sich von Tranquebar nah den Ni= fobaren begeben, um die Expedition mit seinen Erfahrungen zu unter= stüßen. Kammerherr Bille gedachte mit der Korvette, an deren Bord sich auch der preußische Botaniker Dre. Philippi befindet, am 17ten oder 18. Dezember, sogleich nach Ankunft der Ueberlandpost in Kal- futta, von da abzusegeln, so daß man annehmen kann, daß die Ex- pedition in diesem Augenblick schon mit der Ausführung ihres Zweckes

beshäftigt is. S weiz.

Kanton Bern. (N. Z. Z.) Am 12. Februar versammelte sh der Große Rath. Da man an vielen Orten das bloße „Nein“ in den Urversammlungen noch nicht für genügend gehalten hatte, um das Verlangen nah einem Verfassungs-Rath auszudrüden, so lagen außer der Vorstellung der Volks-Versammlung vou Pruntrut noh 71 Rd um einen Verfassungs-Rath mit über 10,000 Unter-= \{riften vor. Als Berichterstatter vom Regierungs-Rath und Sechs- zehner sprah Herr von Tavelz er verfoht den Antrag der Mehrheit, daß der Große Rath sofort einen Verfassungs - Rath beschließen möge. Jhm gegenüber vertheidigte Herr Neuhaus den An- trag der Minderheit, daß Großer Rath und Regierungs - Rath, da sie das Vertrauen niht mehr hätten, abtreten sollten. Herr Neu- haus schien, nah seinen Gesicht8zügen zu urtheilen, von den Ereig-= nissen angegriffen; auch seine Rede hatte nicht die gewohnte Kraft und Schärfe; er mochte fühlen, daß er für eine verlorene Sache \prach. Man sah wohl einzelne LUchtsunken, aber daneben traten die Widersprüche und Ausflüchte so grell uud handgreiflih hervor, daß die Rede unmöglich tiefen Eindruck machen konnte. Unerklärlich ist es, daß Herr Neuhaus auch jeßt noch auf Eid und Gewissen ih be- rief, die ihm verböten, für einen Verfassungs - Rath zu stimmen, während er, von der Anfrage an das Volk ganz abgeschen, den Ausweg, den er vorschlug, selbs damit vertheidigte, „daß man unter außerordentlihen Umständen au wohl außerordentliche Maß= regeln ergreifen dürfe.“ Herr Neuhaus suchte zwar seinen Antrag dadurch mit der Verfassung in Einklang zu seben, daß er sagte, es sei doch gewiß Jedem gestattet, seine Entlassung zu geben; aber, wie Jeder sieht, verlangte er etwas gauz Anderes, nämlich einen förmli= hen Beschluß des Großen Rathes, und dieser widerspriht der

232

Alles sprach, scheint weder Konsequenz, noch Charaktersiärke, sondern Starrheit, die fehlgegangen und niht wieder auf den rechten Weg will. Viel folgerechter waren die Herren Stettler, Bösh, RR. We- ber 2:c., die weder von dem Antrag der Mehrheit noch der Minder- heit etwas wissen, sondern au jeßt noch sich streng an den Buhh- staben der Verfassung halten wollten. Die meisten von der alten Mehrheit der 112 fügen sich indeß in den „Volksentscheid. Als es daher zur Abstimmung kam, wurde der Antrag i sofortige Nieder- seßung eines Verfassungs-Rathes nahdem vorher 140 egen 20 fürs Eintreten gestimmt hatten mit der großen Mehrheit von 129 gegen 25 Stimmen angenommen. So weit is also die Frage gelöst; über das Wahl-Reglement wird am 13ten verhandelt werden. Italien.

Nom, 29. Jan. (A. Z.) Alle Steins und Reisenden aus den Provinzen berihten von Mordthaten, welche dort vorfallen, und man sieht niht ab, wie dieser Zustaud enden soll. Es scheint, die Ruhestörer unterhalten stete Verbindung mit dem Auslande, woher sie auch ihre Weisungen bekommen. Aus mehreren Anzeichen ist man sogar berechtigt, anzunehmen, daß diese Menschen zum Frühjahr den verunglückten Versuch von Rimini erneuern wollen, was ihnen aber bei der Wachsamkeit der Behörde theuer zu stehen kommen könnte. Die Regierung steht gerüstet da und wird von dem besonneneren Theil der Bevölkerung in den Maßregeln, welche fie trifft, unterstügt.

Der Gesundheitszustand der Kaiserin ist, den hier eingegangenen offiziellen Berichten zufolge, so wie man unter den bedingenden Um- ständen der hohen Reisenden ihn nur wünschen darf. Jhre Aerzte, namentlih der Wirklihe Geheime Staatsrath Dr. Mant (aus Küstrin) und Dr. Marcus, erkennen darin ein erfreuliches Resultat des Auf- enthalts in einem südlihen Klima. Sie stellen sogar eine dauernd befestigte Gesundheit der Kaiserin in Aussicht, wenn Palermo, dessen Flimatishe Einwirkungen fast sihtlihen Segen brachten, nicht zu früh verlassen wird; die hohe Geneseude hat daher beschlossen, bis zum 15. März ihre provisorische Heimat mit keiner anderen zu vertauschen. Bei dieser Sachlage wird auch der Großfürst Konstantin nun niht mehr zum Karneval hier erwartet, Aus dem Haag sind direkte Nach- richten eingegangen, daß Jhre Königl, Hoheit die Frau Prinzessin e g 4 Preußen mit der Kaiserin von Rußland hier zusammen- reffen will.

Eisenbahnen. Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn. Im Laufe des Monats Januar 1846 sind auf , der Niederschle- sIsch - Märkischen Eisenbahn befördert worden 1) zwischen Berlin und Franksurt a. d. O.:

Rihlr. Sg. P. Rihlr. Sg. P.

13,150 Personen, wosür eingenommen wurde 9,721 1710

Passagiergepäck-Ueberfracht ................ 273 15 - 27 Equipagen .……........... C 162 - - 287 Ctr. 103 Pfd. Eilfracht 160: 12 6 26,300 Ctr. 57 Pfd. Güterfracht ........... 3,9874 ..2 - Vieh-Transport eee oer eco cer ou cc eror oer 1,044 20 6

45,236 7 10 2) zwischen Breslau und Bunzlau: 16,259 Personen, wofür eingenommen wurde 8,933 36

Passagiergepäck-Ueberfracht ................ 233 14 6 15 MOUIDaBCn 411464405020 65s e iers 8e 10e 69 5 - 148 G O Pa gt abe ube eis oe e cl 30156 49,068 Ctr. 95 Pfd. Gütersracht ........... 4,307 22 - DO Ide S ft, Ee Li Ps Pi leb 15126 O C E: 43 26 Vach-Pranspobt ¿ier epeicebeia reti 78 26 6 13,681 12 -

Summa 28,917 419 10

Handels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, 19, Febr, Die Stimmung matt, das Geschäft unbeträchtlich und die Course gegen gestern nicht besser, do gut Preis haltend, Berliner Börse. Den 19. Februar 1846.

Verfassung. Kurz, dieses Festhalten an einer Meinung, gegen die jeßt.

Allge

[45] A vertissement, Nothwendiger Verkauf.

Das der Frau Johanne Elisette Lezius, geborenen Lo- renz, gehörige Gut Ludolphine bei Oliva, Nr. 37A. des Hypothekenbuchs, abgeschäßt auf 6939 Thlr, 27 Sgr. 6 Pf. , zufolge der nebst Hypothekenscheine und Bedin- gungen in der Registratur cinzusehenden Taxe, soll

den 5, August 1846, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Königliches Land- und Stadtgericht zu Danzig,

Bekannimachungen.

[129] Erledigter Stedbrief.

Der hínter dem Bauschreiber Johann Friedri ch Robert Marmalle unterm 3ten d. Mets, erlassene Stebrief ist dur dessen Verhastung erledigt,

Berlin, den 14. Februar 1846.

Königliches Kriminalgericht hiesiger Residenz. v. Schroctter,

Pr. Cour. ; é Pr. Cour. Fonds. |8| *- Actien. |& 7 Brief. | Geld, Brief. | Geld. | Gem.

St. Schuld-Sch. (35 S984 7% IBrl.Potsd.Eisenb.| 5 | 1935 Prämieu - Scheiue do. do. Prior.Obl.| 4 | SES d.Seeh. a S0 T.|—| 87% 87% Mga. Lpz. Eisenb.|—| Mur Þ ork di do. do. Prior.Obl.| 4 = _— chuldverschr.|35| 95% [Brl. Aub. abgest.|—| 1177 = Berliner Stadt- do. do. Prior.Obl.| 4 | 100% eris

Obligationen |37 987 98 ÎDüss. Elb. Eisenb.| 5 937 Danz. do. in Th.|—| do. do. Prior.Obl.| 4 | 97% Westpr. Pfandbr. 32 _— 967 Rhein, Eisenb. |— 894 s Grossh. Pos. do.| 4 | 10375 Ido. do. Prior.0bl.| 4 | 98% do. do. |35| 947 94 Îdo.v.Staat garant.\32| Ostpr. Pfandbr. 35 98% | 97% [Ob.-Schles.E.LA|/4| Pomm. do. 35| 97x —_— do. Prior. 4| Kur- u.Neum. do. 35 98% 98% do. Lt. B.|—| 100 i

Schlesische do. |35| 975 [B.-St.E.Lt.A.u.B.\—| 1175 1165 do. v.Staat g.Lt B./35 96% [MMagd.-Halbat.Eb.| 4 S 102 Br.-Schw.-Frb.E.|4| ait Gold al marco. |—| Ido. do. Prior.0bL|4|

Friedrichsd’or. |—| 137; 13! Bounn-Kölner Esb.| 5 | 1355 And.Gldm.à 5 Th.|—| 11% 11% [Niedersch.Mk.v.e.| 4 985 Las

Disconto, l 52 do. Priocrität| 4 987 97% Wilb.-B. (C.-0.)|4|

ner Zeít, von De. Fr. Reil.

[140 b] Der Zahnarzt.

[133] Freiwilliger Verkauf. Königliches Ober-Landesgericht zu Coeslín, Das im Stolpschen Kreise belegene Allodial - Ritter- gu! Schojow, zum Nachlaß des Gutsbesißers Heinrich udwig Neißke gehörig, landschaftlich taxirt auf 35,997 Thlr. 28 Sgr. 10 E, soll im Wege der freiwilligen Subhastatiou auf den Antrag der Erben im Termin den 8, Juni d, J., Vormittags 11 Uhr, im Jnstructionszimmer unseres Kollegienhauses vor dem 132 Deputirten, Referendarius E L öffentlich verkaust [132] werden. Der Hypothekenschein, die Tare und die Kausf- Lehguagen fönnen ix unserer Registratur eingesehen wer en. ® Coeslín, den 6. Februar 1846, Königl, Ober-Landeszericht, Civil-Senat,

Verf. d, Betrachtungen üb, die Kriegskuns, Herausgeg, von Ed. von Bülow. - iste Abth gr, 8. geh, 4 Thlr, 6 Sgr,

Auslandes

Literarische Anzeigen. | ee Im Verlage von Karl Aue in Deßau ersien und i bei E, S. Mittler in Berlin (SteGbahn Nr, 3), Posen und Bromberg, zu haben: Aus dem Nachlasse

von Georg Héinrich von Beren- | sihitairiccho Purrfa 2:nes

Verstorbenen.

2te Abtheilung. i Alle Buchhandlungen sind in Stand geseyt, sowohl 4 tung nicht fehlen,

Jahrgangs 2 Thlr. haben,

horft,

T. bis 1V, Band.

meiner Auzeiger. Leopold ¿Friedrih Franz,

Herzog von Anhalt -Deßau, nah seinem Wirken und Wesen. Mit Hinblick auf merkwürd. z lA Agen sei-

gr. 8. geh, 10 Sgr, Velinpap. 2 Thlr, ° [131]

Bei À.Förstner in Berlin ist s0 eben erschienen, : Das Neueste und VVissenswürdigste des TIn- and Zahnheilkunde.

Eine Monatsschrist, in Heften à 2 Bogen. Preis des

Probeheste sind in allen Buchhandlungen gratis zu

Pr. T Wechsel - Cours. Thle. aud Beief, | Amadendaui. - co... 0. 0000 250 Fi. Kurz 141; de. ooo eee cer err eee 250 Fl. 2 Me. 133% | 7 E ar e eann ape e004 6006es 300 L. Kurz 1514 A Lee odéioes éo i Coo 300 ML. 2 Mét. 150! | 7 Loeb ¿oov docccteepe sd octccoèioh 1 Lst. 3 Mlt. 6 Bt l V ita ette Bel egi letéidé 300 Fe. 2 Me. 8u5/) ° Wies: o V Me. 6/4 e 66e eireue ens 150 F. 2 Me. 102! ck M s S0 0A P Ä Ca Ad é 0 150 yI. 2 Me. 102! | n Breslau... ooooooo oer eee 100 Thle. | 2 Mét. 99: | Leipzig in Courant im 14 Thi. Fuss. 100 Thlr. s ie i F Frankfurt a. M. südd W. ........ 100 Fl. 2 Mt. L 5 Petersburg. „c... 00... 0 000 100 SRbl. | 3 Woch. 107

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 15. Febr. Niederl. wirkl. Sch. G17. 5% Antwerpen, 14. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 224, "U Frankfurt a. M., 16. Febr. 5% Met. 1123 G. Bank A,

194. 1902. Bayr. Bauk - Actien 704 Br. Hope 891 Ber. Stiegl. 881 A

605. 607. Pola. 300 F1. 100%. 1004. do. 500 Fl. 824. 82. | Hambur » 17. Febr. Bank-Actien 1600 Br. Eugl. Russ, 166 6 Paris, 14. Febr. 5% Rente lin cour. 123, 30. 3% do. fa cou, ß

Verg. u ONN Fan. Rente —. Pass. —. :

ien, 15. Febr. Nordb. 1865. Gloggn. 142. Mail. 1233. ti,

Pest. 104%. Budw. —. - E F A

Meteorologische Beobachtungen.

1846. Morgens | Nachmittags Abends Nach ein 18. Februar. | 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Ubr. Beobachtug Luftdruck... 330,01’ Par.|333/92’'’Par. 1336,77" 'Par.| Quellwärme 711 Luftwärme .…..|— 0,4° R.\— 2,2° R.|— 3,6° R.| Flusswürme 0,91 Thaupunkt .…..|— 2,5® R. |— 7,3° R.'— 8,3? R.| Bodenwärme O21 Dunstsättigung . 83 pCt. 63 pCt. 65 pCt, Ansdünstung 0) Wetter ....... Schuee. beiter, heiter. Niederseblag (jy Wind ¿ée N. N. N. Wärmewechs!=/ 0 Wolkenzug N. 3,5° R,

Tagesmittel: 333/57" Par... —2/,1°R... 6,0° R... 70 yci x,

Königliche Schauspiele.

Freitag, 20, Febr. Jm Schauspielhause. 33\}e Abonneme Vorstellung: Thomas Thyrnau, Schauspiel in 5 S von

Birch-Pfeiffer.

Sonnabend, 21. Febr, Jm Schauspielhause. Z34ste Ab ments - Vorstellung: Christinens Liebe und Entsagung, Dram 2 Abth., von Th. Hell. Hierauf: Pas seul, ausgeführt von Brue. Und: Das Tagebuch, Lustspiel în 2 Abth., von Baue (Dlle. Viereck, neu engagirtes Mitglied des Königl. Theater E E : Christine, und îm zweiten: Lucie, als erste An

ollen.

Sonntag, 22. Febr. Jm Opernhause. 25e Abonnements-Y stellung: Adrian van Ostade, komische Oper in 1 Aft, Musik Weigl. Hierauf: Der Schußgeist, Ballet in 2 Abth., von P, Tagli Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit Sonnabend bezeidnet zu den erhöhten Opernhaus-Preisen verkaust.

Im Schauspielhause. 35|e Abonnements - Vorstellung» D Günstling, Original - Lustspiel in 4 Abth., von L, Schub ( Lubarsch).

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 20. Febr. (Jtalienishe Opern-Vorstellung.) Tan Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. (Sgra. Marietta wird die Partie des Tancredi zum vorleßtenmale singen.)

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Oeffentliche Aufführungen.

Montag, 23, Febr., Abends 6 Uhr, in der Sing- Akademie, als t Abonnements - Konzert, welches, eingetretener Hindernisse wel am Donnerstag, den 19ten d., nicht statisinden konnte: Die Jahres

ten, Oratorium von J, Haydn. Einlaßkarten à 1 Rthlr, sind beim

wart zu haben,

E

Verantwortlicher Redacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition,

Gedruckt in der De cker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,

fomplette Eremplare als einzelne Bände vot wi Werke zu liefern, in Berlin (Stechbahn 3), Post

Bromberg E. S, Mittler.

Thlr. Verlags-Bürtal

Jm Verlage von O ito Klemm in Leipzig j schienen und in allen Buchhandlungen vorräth | Berlin (Stechbahn Nr. 3), Posen und Brombt'

E. S. Mittler:

Russische Novellen von Nicolaus ct Nach L. Viardot übertragen v. H. Bode. Ñ l Tarahs Bulba. Preis für 2 Theile 11

Gogol's Novellen haben auch bereits M ij lande flassishen Ruf gewonnen. Sein Tat Bul ba wird als Meisterwerk geshäyt; wir th S4 selben hier zum erstenmale in der erweiterte mit, welche des Verfassers leßte Bearbeitun i ‘ben. Die übrigen Novellen {ließen sich wür j) wi Während der „König der Erdgeister e schem Zauber uns noch näher in das roman sackenleben einführt, zeichnen die anderen n | ai E und E neues Bilder de nas | uns die ihm von anderen Nationen erwiesene D

Abonnement beträgk: thlr. für 4 Iahr. 3 Sibie. - 5 Jahr. g üthlr. - 1 Jahr. , Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung. ertions- Gebühr für den ciner Seile des Allg. B Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes uchmen Gestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg. Preuß, Zeitung : Friedrichsslrafße Ur. 72.

¿ 52.

Inhalt.

il, ther Ddo. Allerhöchste Kabinets-Ordre, das den Erzbischöfen

1 Köln und Posen beizulegende Prädikat betreffend. Schreiben aus ittenber g, (Lutherfeier.) t e Bundesstaaten. Königreih Bayern. Zahl der serlichen Justitute weiblicher Orden in Bayern. Königreich chsen. Landtags-Verhandlungen. Großherzogthum Baden, h Wahlen, Schreiben aus Frankfurt a. M, (Luther's Todestag ;

ierung.) erreich

nat. j; olen. St. Petersburg. Ordensverleihungen.

fla tasuite Ausstellungen. Vice-Konsulat in den Dardanellen. nkreih. Paris. Hof - Nachrichten. Aumale?s Vollmachten für jer. Expedition nah Madagaskar. Zustände von Haiti, Vic- Hugo's erste Rede. Verfassung auf den Sandwichs - Jnseln. reiben aus Paris. (Die Konkurrenz zwischen Kanälen und Ei- ahnen.

Gbritanien und JFrland. London. Weitere Resignationen. e Times gegen die Argumente der Schußpartei. Die Peelschen aßregeln. Wahlen, Die englishe Transit - Compagnie ín ypten.

Prlande. Aus dem Haag. Der Baron Schimmelpenninck zum ¡gliede der ersten Kammer ernannt, Der Staats - Minister van aanen +1.

gien, Brüssel. Herr Vandeweyer,

eiz», Kanton Bern, Aunahme des Dekret -Entwurss über den fasungs-Rath.

chenland. Athen, Adreß-Entwurf der Deputirten-Kammer, enbahnen. Eisenbahnen in Jndien.

dels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Marktbericht, aufsurter Börsenbericht.

ische Monarchie. Wien, Die Steinkohlen - Lager des

cher-Grpedition im Winter, (Schluß)

Amtlicher Theil.

t, Vajestät der König haben Allergnädigst geruht : Dem Buchhändler K arl Heymann, dem Kunsthändler L. Sach se dem Seiden -= und Wollgarn - Fabrikanten August Ludwig ardt zu Berlin, so wie dem Kaufmann und Senator B ernhard ola zu Ratibor und dem Rheder Johann Heinrich Geerts ilau, den Charakter als Kommerzien-Rath zu verleihen.

/

Bekauntmachung.

Jn den Post-Büreaus auf den hiesigen Bahnhöfen der Eisenbahn- en nach Cöthen, Stettin und Frankfurt a. d. O. können von jeßt \he Paket- und Geld-Sendungen aufgegeben werden, welche von f aus mit dem Postwagen auf der betreffenden Eisenbahu-Route sandt werden. Es eignen sich daher zur Aufgabe in diesen Post- eaus außer den Gegenständen nah Orten, die an der Eisenbahn in deren Nähe belegen sind, namentlich auf dem Anhaltshen Bahnhofe Sendungen nah Sach- sen, Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, der freien Stadt Frankfurt a. M., Nassau, der Rhein - Provinz, der Provinz Westphalen, nah Frankreih, Belgien, Holland, Braunschweig und Hannover u. st. w. ) auf dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Stettin Sendungen nah Vor- und Hinter-Pommern und ) auf dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Franksurt a. O. Sendun- | gen nach den Provinzen Schlesien, Posen, West- und Ost-Preußen. Paket- und Geld-Sendungen werden mit dem zunächst abgehen- Cisenbahnzuge befördert, insofern sle bis eine Stunde vor Abgang elben in dem betreffenden Post-Büreau aufgegeben worden sind. Die Post-Büreaus auf den Bahnhöfen werden ohne Unterschied Jahreszeit eine und eine halbe Stunde vor Abgang des ersten zuges der betreffenden Route geöffnet und bleiben demnächst den über offen. Nach Abgang des lebten Bahnzuges auf jeder Route

Gletscher- Expedition im Winter. (Shluß. Vergl, Allg. Preuß. Ztg. Nr. 51.)

Für die Winter-Beobachtungen waren auf dem Gletscher drei Statio- sowohl auf dem beweglichen Eisstrom selbst, als auch an seinen un- glichen Thalwänden durch Signale fixirt, Die eine war beim „Ab- ung“ (8300 Fuß über dem Meere), am Zusammenfluß seiner beiden f, des Lauteraar- und Finsteraar-Gletschers, zwei Stunden von seinem en Ende entferntz die zweite befand sh weiter unten beim avillon‘‘; dritten endlich war das Gletscherende selbs erwählt. Der Knecht des n Dollfus war, wie oben erwähnt worden, angewiesen, den Winter ur, so oft es möglich sei, diese Signale genau zu beobachten und die kgung des Gletschers zu notiren. Die Kontrolle dieser Beobachtungen nahmen nun unsere beiden Forscher , welche dieselben zu ihrer vollkom- U Zufriedenheit fanden. Es zeigte sich das höchst interessante Resul- der Gletscher im Winter mit abnehmender Geschwindigkeit vorrüke, var so, daß die höher gelegenen Theile weit weniger fortschritten, als ommer, während das Ende selbst beinahe dieselbe Bewegung beibe- h le aufgefundenen Zahlen werden dies dem Leser noch anschaulicher n, Die mittlere Bewegung betrug in einem Tage:

A beim Abshwung, beim Pavillon

y ugust 1845... Vi dati 22 Centimeter 419 Centimeter

seit Ende Dezembers.……. E: E

e Vorrücken der untersten Gletschertheile schien dagegen ganz das- d M August geblieben zu sein. Die Verzögerung im Fort- d gus also in den sckneller fließenden höheren Theilen be-

stärker, als unten, wo die Winter-Bewegung nur um ein

Berlin, Sonnabend den 2e Februar

werden für den nächstfolgenden Tag Paket- und Geld-Sendungen im voraus nicht angenommen. Berlin, den 19, Februar 1846.

General-Post-Amt.

Vichtamtlihher Theil.

Inland.

Verlín, 20, Febr, Die heute ausgegebene Nr. 8 des Justiz - Ministerial-Blattes enthält folgende Allerhöchste Kabinets-Ordre : „Jh habe beschlossen, den Erzbishöfen von Köln, so wie von Gnesen und Posen, unter Abänderung des Erlasses vom 26. Oktober 1831, das Prädikat „Erzbischöflihe Gnaden“ zu verleihen und sehe das Staats-Ministerium hiervon mit dem Bemerken in Kenntniß, daß den genannten Erzbishöfen dieses Prädikat von allen Behörden im amtlichen Verkehr beizulegen is,

Berlin, den 9. Januar 1846.

An das Staats-Ministerium.“

X Tittenberg, 18. Febr. Bereits in den frühen Morgen- stunden ertönten die Olocken unserer Kirchen und erhöhten die feier- lihe Stimmung der Einwohner, die bald in zahllosen Schaaren sich nach der Pfarrkirhe begaben, um dem um 8 Uhr statifindenden Gottesdienste beizuwohnen, den Konsistorial-Rath Dr. Heubner daselbst hielt. Derselbe predigte, nachdem das alte von Luther gedichtete Lied : „Mit Fried und Freud ih fahr dahin“, gesungen und die Liturgie gehalten war, über die Stelle: „Selig sind die Todten, die in dem Herrn sterben, sie ruhen von ihrer Arbeit und ihre Werke folgen ihnen nah“, bei welher Gelegenheit er zuglei mit Hinblick auf die Bedeutung des Tages eine Vergleichung der Reformationszeit mit der Gegenwart gab. Se. Majestät der König und die Höchsten Herrschasten wohnten diesem Gottesdienste bei. Allerhöchst- und Höchstdieselben wurden an der Pforte von den Militair = und Civil - Behörden und von der gestern Abend noch spät eingetroffenen Deputation der Universität Halle, an

Friedrich Wilhelm.

deren Spie Professor Dalton stand, empfangen. Nach dem Gottes- dienste fand die Versammlung im Augusteum statt, dem Wohnsiße Luther's, an den \ich so viel historishe Erinuerungen knüpfen, die namentlih bei denen um so reger wurden, welhe das Glü hatten,

sih dieselben durch Aufenthalt in dem kleinen Studierzimmer desselben zu vergegenwärtigen, Gern hätte man Jedem zu diesem kleinen Heiligthume den Zutritt verstattet, wenn es der

bauliche Zustand desselben erlaubt hätte. Vom Augusteum aus begab sich die Versammlung gegen halb elf Uhr im feierlihen Zuge, die lange Straße vom Augusteum herab, nah der Schloßkirhe, an wel- cher Luther seine 95 Theses angeschlagen hatte. Das Prediger- Seminar und die zahlreihe Geistlichkeit (gegen 200 Geistlihe im Ornate, unter ihnen der Bischof Dr. Neander, der Hosprediger Dre. Strauß, der Hofprediger von Grüneisen aus Württemberg, der Ge- heime Kirchenrath Ullmann aus Baden, Dr. Julius Mükler aus Halle u. \. w.) eröffneten den Zug. Nach ihnen folgten die Civil-Behör- den und das Offizier-Corps, das Gymnassum, der Magistrat, die Stadtverordneten, welchen sich viele. Bürger angeschlossen hatten. Auch waren von der Garnison, je zehn Mann von jeder Com- pagnie, deputirt, welhe den Zug im Parade - Anzuge begleiteten. Der Zug bewegte sich an Melanthon's Hause vorüber nah dem Markte am reih und sinnig geschmückten Denkmale Martin Luther's (das Haupt des Reformators war mit einem Kranze umgeben, das Piedestal und der Baldachin über der Statue mit grünen Geflechten geziert) und dann beim Hause Lucas Cranah's und dem Komman- dantur - Gebäude vorbei. Se. Majestät der König und die König- lichen Prinzen befanden sich an den Festernn des leßteren Gebäudes.

Die Feierlichkeit wurde noch durch das fortwährende Läuten der Glocken und durch die festlihe Umgebung erhöht. Dicht war der Zug zu beiden Seiten von den Schaaren der Gläubigen umstanden und aus allen Fenstern folgten ihm die Blicke der Zuschauer. Auch das rauhe und windige Wetter hatte etwas nachgelassen, und freundlich ließ die Sonne von Zeit zu Zeit aus dem Gewölk ihre Strahlen in vielfacher Beziehung erhebende Schauspiel fallen.

Jn der Schloßkirhe, in welcher das lebensgroße Bild Luther's

zeigte sih sogar absolut größer, als die erstere. Die Ursache dieser auffallen- deu Erscheinung is {wer zu ermitteln. Desor glaubt sie darin zu finden, daß der Gletscher, welher nach seiner Ansicht hauptsächlih durh den Ge- halt an infiltrirtem Wasser bewegungsfähig wird, oben {hon beinahe durch und durch erstarrt sei, während das untere Ende noch flüssiges Wasser ge- nug in den feinen Haarspalten enthalte. Hierzu kommt noch der Umstand, daß weiter oben das atmosphärishe Wasser früher als unten in Form von Schnee sich niederschlägt und den Gletscher zudeckt, Ein Versuch, welchen Dollfus über die Kohásion des Eises angestellt hat, scheint auch zu Gunsten dieser Ansicht zu \prehen, Bringt man nämlich Eis von unter eine bydraulische Presse, so läßt es ih ziemli stark zusammenpressen, ohne zu zerspringen , sei es nun, daß es nah den Seiten etwas ausweichen kann, oder daß die darin befindliche Luft der Eismassc einige Kompressibilität ver- leiht, Seyt man hingegen Eis unter dem Gefrierpunkt einem stärkeren Druck aus, so zeigt es keine Nachgiebigkeit und wind augenblicklich iu tausend Splitter zersprengt, weil die größere Kälte demselben einen bedeutenderen Grad von Sprödigkeit gegeben hat, welche au die geringste Verschiebung der kleinsten Theilchen nicht ‘erlaubt, Dieses Eis wäre also durch seine Starrheit beinahe bewegungsunfähig. Von solch großer Härte und Unnach- giebigkeit war das Gletschereis überall, wo es unter dem Schnee zu Tage ging und der äußeren Kälte ausgeseßt war. Es fühlte si ganz trocken an, war äußerst glait und klang beim Anschlag hell und metallähnlih., Außer- a zeigte es eine grünliche Farbe, die man im Sommer niemals wahr- nimmt. '

Ein eben so auffallende Ersheinung boten die Verhältnisse der Temperatur dar, Während das Thermometer in der Luft an schattigen, vor Wind geshüpßten Orien sch um Mittag auf C hielt, in der

i : "ged von derjenigen des Sommers differirtez ja die ¡leytere

S H E i: P R E D 20

Sonne aber durch die einzelnen Stöße des Föhnes zwischen und

1846.

von Crana, nebst dem darunter befindlihen Grabsteine Luther's, mit Kränzen geshmückt und von den Mitgliedern des Prediger - Semi= nars in Festshmuck umgeben war, hielt nah dem Gesange (es waren drei von Luther gedichtete Lieder) und der Li=- turgie der Professor Dr. Schmieder eine begeisternde Predigt über den Spruch: „Gedenket an Eure Lehrer, die Euch das Wort Gottes gesagt haben, und folget ihrem Glauben“. Nach der Predigt führten die Prediger - Seminaristen an der Gruft Luther's noech den Chorgesang: Ecce quo modo moritur justus in ergrei- fender Weise aus. Se. Majestät der König und die Königlichen Prinzen wohnten au diesem feierlihen Gottesdienste bei. Nachmittags fand in der Sthloßkirhe die Aufführung des Mo- zartshen Requiems unter Leitung des Kapellmeisters Fr. Schneider statt, bei welhem Mitglieder der deßauer Kapelle und viele Mit- glieder der Gesangs - Vereine in Halle und Deßau mitwirkten. Um 7 Uhr Abends hielt noch der Konsistorial - Rath Dr. Heubner am Standbilde Luther's eine die Feier des Tages betreffende Rede ; und wurde dort von der versammelten Menge das Lied: „Eine feste Burg ist unser Gott‘, gesungen. Glockengeläut ertönte während dieser Handlung, auch waren die den Marktplaß umgebenden Häuser, so "wie die Thürme der Stadtkirche und des Rathhauses, dur zahlreiche Feuerbecken beleuchtet. A : Dieser Aft bildete den Schluß der Feierlichkeiten des heutigen Tages, die jeder der Einwohner dur seine Mitwirkung zu erhöhen und dadurch den Beweis zu geben gesucht hatte, wie sehr er von der erhabenen Bedeutung des Tages ergriffen war.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Bayern. Nach der gestern erwähnten Statisti? der bayerischen Klöster, bestehen, außer den genannten Instituten für Mönche, 29 Klöster und Mutterhäuser, nebst 45 Filialen, weiblicher Orden mit 1093 Ordensgliedern; darunter 2 klösterlihe Institute der Benedifktinerinnen, 2 der Cisterzienserinnen, 7 der Dominikanerin=- nen, 11 der englishen Fräuleins, 7 der Franziékanerinnen, 17 der

Scqhulschwestern u. st. w.

Königreich Sachsen. In der Sizung der ersten Kammer vom 17. Fdraar eröffnete nah dem E ee Dal Präsident der Kammer, daß ihm von dem Staats - Minister von Wietersheim eine Zuschrift übersendet worden sei mit der Bitte, von dem Jnhalte derselben die Kammer zu benachrichtigen. Eine Anzahl Geistlicher, welche die Petition des Magister Schubert aus Treuen wegen Abänderung des Religions-Eides unterschrieben hatten, waren nämlich bei dem Kultus-Ministerium mit der Erklärung eingekommen , daß sie diese Petition in dem Glauben unterzeich- net, als sei dieselbe blos für das Landes - Konsistorium bestimmt, und daß der Abdruck, so wie die Einreichung dieser Petition bei der Stände-Versamm- lung, ohne ihr Vorwi Ir é n geschehen sei, Auf der Tages- Ordnung befand \ich zuerst der Bericht der dritten Deputation über die Petition des Advokaten Sauer in Neusalza, die Aufhebung der wegen eidlicher Verpflichtung der Güter- und Necbtsvertreter in Konkursen bestehenden geseßlichen Bestimmungen betreffend. Die zweite Kammer ‘hatte auf Antrag ihrer Deputation in der Sißzung vom 19, Dezember 1845 be- \chlossen, bei der Staats-Regierung zu beantragen und dieselbe zu ermäch- tigen, daß die bisherige Verceidung der als Güter- und Rechtsvertreter im Konkurs - Prozesse ‘oder außerhalb desselben zu bestellenden Advokaten auf dem Verordnungswege aufgehoben , auch dieser Ermächtigung in der zu er- lassenden Verordnung gedacht werde, Die erste Kammer eitheilte diesem Beschlusse ihre Zustimmung. Bei dieser Gelegenheit sprach Bürgermeister Gottschald auch die Hossnung aus, daß die in Tit. XX. §. 3 der erläuterten Prozeß-Ordnung vorgeschriebene solennitas legalis, nach welcher die Advokaten bei Einrcichung der zweiten Beweis - Dilation beschwören müssen, daß die gesuchte Dilation ihnen wirklich Bedürfniß sei, aufgehoben werde, worauf der Königl. Kommissar, Geheime Rath von Langenn, entgegnete; „Es sei bekannt, daß die Staats-Regierung alle Fälle, wo in dem Prozesse Eide vorkommen, untersucht habe; das Nesultat liege vor: das juramentum ca- lumniae oder malitiae beim Armen-Eid sei weggefallen; díe solennitas legalis bei der Dilation hänge jedoch zu schr mit dem ganzen Mechanismus des Beweises zusammen, und man könnte eher versucht werden, mit diesem Eide auch gleich die zweite Dilation hinwegzunchmen, weil es bei dem jepigen Verfahren doch bedenklich erscheine, dieselbe ohne Weiteres zu ertheilen.“’ Sup. Dr. Großmann, welcher der Verminderung des Eides unbedingten Bei- fall schenkte und seinen wärmsten Dank dafür aussprach, fragte an, ob es nicht thunlich sei, den Eid mit mehr Feierlichkeiten als jeyt zu umgeben. Der sinnlihe Mensch bedürfe eines bleibenden Eindrucks, und wenn auch die alten Förmlichkeiten nicht zurückzuwünschen wären, könne man doch mehr Feierlichkeit wünschen, damit ' der Eindruck eines solchen Augenblicks ein bleibender sei, Königl. Komm. Geh. Rath von Langenn: „Es sei be- reits vielfach vorgeschrieben, daß Alles vermieden werde, was den feierlichen Eindruck der Eidesleistung störe. Vermehrung der Solennitäten, namentlich

E ———————— R ——

+2° schwankte, zeigte die Oberslähe des Schnees eine Temperatur von —- 13 9 C, obgleich sie in einer Tiefe von 25 Fuß nur betrug. Beim ersten Anblick scheint die Erklärung dieser außerordentlichen Kälte an der Schnee-Obersläche einige Schwierigkeit darzubieten, denn die Nachtkälte hatte seit dem 8, Januar nicht überschritten *), und auch die tiefe Tempe- ratur von frishgefallenem Schnee aus hohen Regionen konnte unter solchen Umständen nicht aht Tage lang andauern. Erwägt man aber, daß nach den neueren Untersuchungen von Martin und Bravais der Schnee und Firn zu denjenigen Körpern gehören, die der größten Wärmestrahlung fähig sind, so läßt sich shou aus diesem Umstand eine bedeutende Erkältung herleiten, zumal da seit dem 3. Januar der Himmel ununterbrochen heiter und also dic günstigsten Bedingungen für eine bedeutende Strahlung vorhanden wa- ren, Eine mitwirkende Ursahe mag auch dic Verdampfung des Schnees sein, Die Feuchtigkeit der Luft war nämlich so gering, daß der Thaupunkt auf 15 bis 17° C si befand. Der Schnee geht daher , begünstigt von einem geringeren Luftdrucke, aus dem festen Aggregatzustand unmittelbar in den gasförmigen als Wasserdunst über und bindet dadurch sreie Wärme, Deshalb nahm auch die Temperatur des Schnees in der Tiefe allmälig zu, weil die genannten Prozesse blos Einfluß auf die Oberfläche haben konnten. Auf die unteren Schneeschichten muß auch noh die Erdwärme bedeutend influiren , da der Boden, welcher auf der Grimsel 5 Fuß hoh mit Schnee bedeckt war, eine höhere Temperatur (— 2°) als die äußere Lust zeigte. Mit einbrehender Nacht trafen unsere Leute sehr ermüdet, wie es sih denken läßt, im Hospiz wieder cin. Die Lust war nun so windstill geworden, daß .man mit offenem- Lichte ins Freie gebe fonnte, um die Jnstrumente zu beobachten. Welch? ein Kontrast gegen sonst,

a O R idi d

*) Während man in Bern 12° C hatte,

s L E N h E 8 L Pai Zu F Bir E URAEE Tf A

2 % M hg ris F al T

R S R E E R R

E R

1 L T E Rd v ib R ASE 5 C ETACEIEE d in s S ae E A6 S 2