1846 / 52 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

Zuziehung des Geistlichen, erscheine jedoch nicht rathsam, ausgenommen etwa unter ganz besonderen Umständen, wo der Richter gegrün- deten Verdaht des Meineides hegt. Die Regierung wünsche aller- dings, daß der Eid so feierli und besonders #0 ungestört als möglich geleistet werde; allein dafür sei auch sattsam ge- sorgt, indem die Nichter genügende Anweisung erhalten hätten.“ Die Kammer ging hierauf über zu dem Berichte der vierten Deputation, die Beschwerde der Besißer des Mannlehngutes Scharfenstein, Johann Alexander von Einsiedel’'s und Gen., betreffend, Die Beschwerdeführer hatten beabsichtigt, gewisse Ablösungs - und Grundsteuer - Entschädigungs- elder zum Ankauf von Grundstücken zu verwenden, welche mit dem

annlehngut Scharfenstein vereinbart werden sollten, Das Appellations- geriht zu Dresden hatte jedoch als Lehns - und Hypotheken - Behörde die Beschwerdeführer beschieden, daß zum Ankauf von Grundstücfen aus jenen Entschädigungsgeldern die Genchmigung pvicht ertheilt wer- den kfönue, bevor die gerichtliche oder gerichtlich refognoszírte Ein- willigung der am Gute Scharfenstein in unbedingter gesammter Hand stehenden Mitbelehnten beigebracht worden. Denn diese Entschädi- gungsgelder machten, als Acquivalent für die dem Gute vorher zuständig ewesenen Befugnisse, einen Bestandtheil des Lehns aus, über welches die esiper ohne Zustimmung der Mitbelehnten nicht verfügen könnten. Die She des Gutes hatten dagegen bei dem Justiz - Ministerium Beschwerde eführt, aber au von diescm abfällige Bescheidung erhalten, und nunmehr ei der Stände- Versammlung darum nachgesucht, diesclbe wolle bei der Staatsregierung vermitteln, daß ihnen ohne vorherige Zustimmung der Mit- belehnten der Ankauf von Grundstücfen, die zu dem Lehngute geschlagen werden sollten, gestattet werde. Die Deputation erklärte sich für das Ge- such der Beshwerdesührer, und nach einer langen Debatte, in welcher der Königl. Kommissar, Gch. Rath von Langenn, und Herr Staats - Mi- nister von Könneriß den verschiedenen Gründen für die Deputation mehrmals widersprochen hatten, trat bei der Abstimmung Stimmengleichheit as Kents eine zweite Abstimmung mußte auf die nächste Sihung verschoben werden,

Großherzogthum Baden. Der Schwäbische Merkur enthält ein Schreiben aus Karlsruhe, vom 14. Februar, worin es unter Anderem heißt: „Die Wahlen bilden nun das Hauptgeschäft unserer Politiker; während der hiesige Gemeinde - Rath eben mit der Aufstellung der Wähler-Listen begonnen hat, werden schon Besprehun- gen gen und an die Stelle der seitherigen drei Abgeordneten der. Stadt Karlsruhe, von denen zwei wenig Aussiht auf Wieder- erwählung haben sollen, andere in Vorschlag gebracht.“

XX Frankfurt a. M., 17. Februar. Zur Feier des Z00jähri- gen Todestages Luther’s findet morgen Nachmittag hier in drei Kirchen der lutherischen Gemeinden festliher Trauer - Got- tesdienst statt, und man mußte um so mehr von der ur- \prünglichen Absicht, in der St. Katharinen - Kirche allein eine kirh= liche Feier zum Andenken an den großen Reformator zu veranstal- ten, abgehen, da sih erfreuliherweise eine lebhafte Theilnahme der protestantishen Bevölkerung für diese Todtenfeier zu erkennen gab und die Kirhe gewiß mehr als überfüllt worden wäre, Es maníi= festirt sich überhaupt, troß aller entgegengeseßten Bemühungen, ein . eht protestantisher Sinn în unserer Stadt, der unter allen Umstän- den ein treues Festhalten an der Kirhe will.

Wir \{éeinen nun wiedér aus dem Winter heraus zu sein, und gelindere, meist regnerishe Witterung treibt den Schnee aus den Ge- birgen, läßt aber auch wieder ein Wachsen des Wassers besorgen. Der Main is indessen so weit gefallen, daß die Schifffahrt alsbald wieder beginnen kann. Wir hoffen indessen, daß die Frucht-Ausfuh- ren nicht fortgeseßt werden, denn es i} leider keiner Frage unterwor= fen, daß die noch vorhandenen Vorräthe so gering sind, daß sie kaum bis zur nächsten Aerndte, die Gott gedeihen lassen möge, ausreichen. Von éiner Milderung der jeßigen Theuerung wird deshalb im näch=- sten Frühjahre kaum die Rede sein können.

Oesterreichische Monarchie.

IVien, 12. Febr. Auf Anregung des Hoffkammer-Präsidenten von Kübeck beabsichtigt man den Bedarf aller ungärischeu Eisenbahnen und Dampfschiffe an Eisen und Steinkohlen künstig aus dem Banat zu beziéhen, dessen Kohlen bekanntlih zu den brsten gehören. Zum Betriebe der dortigen Köhlen - Bergwerke sind bereits neun Dámpfs Maschinen in Belgien bestellt und werden zum Frühjahr erwartet.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 13. Febr. Se. Majestät der Kaiser hat dem österreichisheu General-Lieutenant Wocher und dem Jntendanten der Provinz Palermo, Herzog di Laurino Spinelli, den St. Annen- Ordéñ 1ster Klasse und dem Prätor der Stadt Palcrmo, Marquis Spedáällotto, dem Kammerherrn des Königs von Neapel, Herzog di Terranova, jo wie dem sicilianishen General - Major Cardamona den St. Stanislaus-Ordén 1ster Klasse, verliehen.

__ Nah Maßgabe der in der Landwirthschaft des russishen Reiches d ausprägenden Gegensäße und Besonderheiten is das curopäische Rußland in sechs Bezirke getheilt; jeder dieser Bezirke besteht aus mehreren hinsihtlih ihres Klima's, Bodens, ihrer Handels - Verhält- nisse u. \. w. unter sh gleichartigen Gouvernements, und in jeden dérselben soll alljährlih, entweder an einem und demselben Orte wie- derholt oder, je nahdem es zweckmäßiger erscheint, an einem anderen, so daß jedes zu einem Komplex gehörige Gouvernement nah und nach an die Reihe kömmt, eine Ausstellung von landwirthschaftlihen Erzeugnissen veranstaltet werden. Für jede Ausstellung hat das Mi- nisterium der Domainen 1000 Silber - Rubel angewiesen, wovon die

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nöthigen Ausgaben und namentlih die goldenen und silbernen Me- daillen und die anderen zu Preisen bestimmten Gegenstände beschafft werden. Jm verflossenen Jahre wurden vier solher Ausstellungen gehalten, nämlih in den Gouvernements Jaroslaw, Tamboff, Kasan und in Jekatherinoslaw.

Der russishe Vice =- Konsul in den Dardanellen, Timoni, ist dcs Dienstes entlassen und an seiner Stelle der Kollegien-Registrator Fon- ton für jenen Postén ernannt worden.

Frankreich.

Paris, 15. Febr. Gestern überreichte der bisherige Königl, preußishe Gesandte am hiesigen Hofe, Graf von Arnim, dem Könige in besonderer Audienz das Schreiben, welhes ihn von diesem Posten abberuft. An demselben Tage hatte auch der marokkanishe Abge- sandte, Sidi el Hadsh, scine Abschieds-Audienz. Vorgestern Nach= mittags wurden im Caroussel - Hofe die dem Könige vom Kaiser von Marokko zum Geschenk übershickten arabishen Pferde übergeben. Der König selbst verfügte sih bei diesem Anlasse in den Hof, umgeben von seinem Stabe und begleitet von dem marokkanischen Botschaster nebst dessen Gefolge,

Der Courrier français sagt in Bezug auf die bevorste- hende Abreise des Herzogs von Aumale nach Algerien : „Der Her- zog von Aumale wird niht nach Algerien gesandt, um den General Bedeau in dem Kommando der Provinz Konstantine zu erseßen. Es wird uns mitgetheilt, der Prinz begebe sich nach Afrika, bekleidet mit außerordentlidén Vollmachten von Fehr ausgedehntem Charakter. Es wird dem Prinzen eine große Verantwortlichkeit zugetheilt; aber die ausnehmende Bedeutsamkeit der Lage erklärt zur Genüge die ihm anvertraute Sendung.‘

Nach dem Toulonnais vom 10ten d. würde die gegen Ma- dagaskar bestimmte Flotte an einem der nächsten Tage von Toulon na) dém Orte ihrer Bestimmung abgehen. Das Gerücht, die Re- gierung habe auf die Expedition gegen Madagaskar verzichtet, würde sich demnach, wie schon gestern von Toulon aus versihert wurde, als grundlos erweisen.

Privatbricfe aus Port-au-Prince, von der ersten Hälfte Januars, enthalten noch Näheres über den Abbruch der diplomati= hen Beziehungen zwischen dem General-Konsul Frankreihs und der haitishen Regierung. Der Entfernung des Herrn Levasseur an Bord der Fregatte „Thetis“/ folgte keinerlei Störung der Ruhe. Die in Port-au=-Prince ansässigen Franzosen seßten ihre Geschäfte, wie vor= dem, ungestört und in Frieden fort, und die Abbrehung der diploma- tischen Beziehungen äußerte niht den gèringsten Einfluß auf die Privat-Verhältnisse. Die Mannschaften der drei auf der Rhede vor Anker liegenden französischen Kriegsschiffe stellten ihren freundschast- lichen Verkehr 1äit dem Lande nicht ein, und die Lustbar- Feiten, zu welhen die Offiziere der Flottille auch ferner ein- geladen wurden, dauerten ungestört fort. Die dominikanische Republik, welhe anfangs daran gedacht hatte, ihre Sache unter das Protektorat Frankreihs zu stellen, hat seitdem ihre Hoffnungen auf Spanien geseht, um einen Schuß zu finden gegen die Jnvasion, wo- mit die Haitier sie bedrohen. Es fehlt noch an siheren Angaben darüber, ob Spanien wirklich seine Unterstüßung zugesagt oder mit dem Plane umgehe, seine Ansprüche auf den Lakssiden Theil St, Domingo?'s wieder geltend zu machen. Zu Havanna war indeß eine aus sieben Kriegsschiffen zusammengeseßte spanische Flotte versammelt, welche, wie es hieß, die Bestimmung hatte, sid nah den Küsten St. Domingo's zu begeben. Beim Abgange der leßten Nachrichten war diese Flotte, welche zu Cuba Truppen an Bord genommen hatte, unter Segel gegangen, und se wurde von einem Tage zum anderen an der Küste der dominikanishen Republik erwartet.

Victor Hugo hat gestern in der Pairs-Kammer seine erste Rede als Mitglied dieser Versammlung gehalten; sie betraf das Eigen- thumsreht der Fabrikanten auf ihre Muster, also den Schuß gegen cine Art Nahdruck. Der Redner sprach mit großer Beredtsamkeit für Ausdehnung dieses Eigenthumsrechts auf 30" Jahre.

Man hat hier Blätter des Polynesian, einer in Honolulu der Hauptstadt der Sandwichs-Jnseln erscheinenden Wochenschrift, vom 14. Juni bis zum 2. September 1845 erhalten. Die Nummer vom 14. Juni enthält eine langé Rede, welhe vor dem König der Sandwichs-Jnseln bei der am 21. Mai stattgehabten Eröffnung der ersten Session des geseßgebenden Körpers in Honolulu von dem Pre=- mier=-Minister gehalten wurde. Es wurden durch diesen die Mitgliec- der der Sandwichs-Legislatur davon benachrichtigt, daß die Grund- lagen der neuen Verfassung denen nachgebildet seien, auf welhen die Verfassungen Frankreihs, Englands, der Vereinigten Staaten und Belgiens beruhen !

x Paris, 15. Febr. Die Verhandlung der Deputirten-Kam- mer über die allgemeine Frage des Nutens der Kanäle und Eisen= bahnen und ihr gegenseitiges Verhältniß zu einander is von allge- meiner Wictigkeit für alle Länder, wo solhe Verkehrêwege schon be- stehen oder deren Errichtung im Werden oder auch erst im Plan- is. Mehrere ernstl:che Zweifel und Bedenken waren in dem Pro- blem rege geworden, manche hat die Erfahrurg {hon beseitigt, aber noch is} die Frage keinesweges vollkommen gelöst, und weitere For- hungen und Berechnungen sind daher wohl zulässsg. Einé sehr wichtige Thatsache steht jebt fest: die Eisenbahnen sheuen die Nähe \{hiffbarer Wasserstraßen nicht nur nicht, sondern sie suchen dieselben sogar auf, um ihrem Laufe zu folgen, Zwéi Gründe wirken dafür

zusammen : einerseits is die Richtung, welcher die Wasserstraße folgt,

häufig, ja in den meisten Fällen, die beste, mnanhmal die einzi d y 4 je Ei j i önne, bemerkt sie: „Während Herr T. Baring einige

Sie dhe E Ne uer Cisengembererseiti Uher he Streiche gegen die minsieiel Gaza E sind doh feme z E s «I rue CUEN r Würdigung der ganzen Frage keineêweges jo, wie man sie Waltersiraßen vesehen e E anes. De blüzendste Argume Manne @ p-a an de Fonamergialior Erfahrung zu er= plERas as u prewen K Me y r. - gerade dit Ee ein Reht hat. Man nehme dics eine Beispiel: Es werde ften dn Éi S fa E! Iauda o gra Ein La P bauptet sagte er, die große Wohlfeilheit des Brodtes sei die Ur= zwERR Funn Eisen E "g an g we e t B i Wass beh - ‘Wohlfahrt der leyten Jahre gewesen, er aber glaube, daß qi REien, O en, ie he ense hen en fs i nd, also fein, ae de hrt weit geringer gewesen wäre, wenn si eine geringere urrenz mit denselben zu bestehen haben, zeigt, daß die erstere, Madfrage nah Arbeit gezeigt hättez die größere Wohlfahrt sei dem- dur nittlaben Ertrag, von # Pet, Iahelid teser, die line N mee aud der gróperen, dund innere Verbesserungen und die nur eine 3 pCt. 1 1 E, 5 S i fn land, sondern auch in Belgien und in Frankreich selbs as 1M rhätigfeit des Handels hervorgerufenen Nachfrage nah Arbeit ent

zu Tage getreten: Es entstebè nun aber natürlich die nige. seres, und ee glaube, daß das Arbeitslohn nur durch den Lor: haben die längs der Wasserstraßen sch hinziehenden Gi rah von und die Has Sn lfeilheit des Brodtes und B E

diese ihre Bereicherung etwa nur dur Verarmung der Wag, s. Baring behandelt hier Wohlfeilheit des Brodtes und Begehr nach selbst erlangt? Haben diese verloren, was jene se beit als zwei gänzleh E E gerade (9, O Der Deputirte und Jngenieur, Herr Collignon, antwortet, 7 h Jemand Y N L GINL Ip ees von dem

/ ¿nen Wetter trennen wollte. Herr Baring {eint zu glau= m he Gebt man weiter, pelt un alle erwiesene aen, 0 Fîme großer Begehr nat Arbeit ohne Woblsideit so gelangt man zu der Erkenntniß, daß es gewisse große wz/ Brodtes be } B mgn 5 a é ¿Af l nien giebt, so zu sagen Ströme des Verkehrs, für welthe y eit des Brodtes O A b es be E u ildet’ si ein, beneinanderbestehen der Eisenbahnen und der Kanäle unmit} : wäre möglich, Mi fu bre t _e ‘Mit L LA R beträchtliche Verminderung der- Transportpreise auf beiden a beschäftigen, vyne ‘ver Dim w A nons E L Á Ms, kurrenz machenden Straßen bewirkt; daß ferner dieses Nest. M!f! Jahre lang zt Al G piGas L 2 uus e vi “E Me derbestehen beider eine ins Unendliche gehende Vertheilung dir herr Baring "Wohlfahrt e wil ‘dieselbe “i gros x / E Zufall terialien hervorruft, dereu die verschiedenen Jndustriezweige hung e n, damit er nur nicht die Wahrheit ae Ô des Das Nebeneinanderlaufen der Eisenbahnen und der Kanäle bh e Segen i. Wir wollen nicht bei der Undankbarkeit also das geeignetste Mittel zu sein für die Entwickelung und t, leberslup cin Degen

, ( ; , s verweilen, wir wollen ihre Abgeshmacktheit nah- \{chwung des öffentlichen Reichthums und zugleich zur Lösung d ieser Gesinnung, / gel ] blems ber zweckmäßigsten Führung und Einrichtung ber l eisen, Was würde aus einer Nahfrage nah Arbeit geworden sein,

; l : : n S eun Korn nicht wohlfeil und reihlich dagewesen wäre? Man denke L O. E E L eine Nation, welche große innere Verbesserungen vornimmt und Wegstrecke herab. Jn Belgien betragen ste durhschnittlich N Eg N tigen p E eidiqnor Mayen ry L times und für eine beschränkte Anzahl von Artikeln 84 (q FWetraidevorrath, Es fann nur ei n Nesultat geben, und das ist cin Ju England wechseln die Tarife zwischen 10 und 25 Centime d [Fehr gefährlihes, Wir würden jenen Dorrath. logleiz_ershöpfen und selbe is so ziemlich der Fall auf den zahlreichen deutschen ut „E!“ Nation in das doppelte Unglück eincs Bankerots und einer Hun- hen Eisenbahnen. Sehen wir nun, welches die Tarife det , erênoth stürzen; die Unternehmungen müßten cingestellt werden,

Anzahl gut unterhalteuer Kanäle Frankreichs sind. Auf tw Ind die Nahrungsmittel wären aufgezehrt. Für eine Nation wie

A, 2 / : j y ir ein Judividuum is „Thätigkeit“ ein Wahnsinn. und „Verbesse- Ne e ‘die Teste Le Sthisfers flieht, 4 L P Ccatiti ng“’ unvermeidlicher Untergang, sobald dieselbe über das zu Ge=- , 3

l n hte stehende Kapital hinausgehen. Begehr nah Arbeit is keine und Kilometer Wegstrecke. Angenommen nun, die Kanäle winWeohlfahrt ohne Nahrung, chne Nahrung bei e Hand Ma doch Staate heimgekaust, und dieser begnügte sich mit einem Vie, daß sle sicher erreicht werden fann, cs ist vielmehr ein Unheil.“ von 1 bis 2 Centimes, so betrüge der Transporkpreis auf di Wie der Economist bemerkt, ist der von den Protectionisten nälen demna zwischen 27 und 3% Centimes durchschnittlich: erlangte Aufschub der Diskussion den Peelshen Maßregeln auf zwie- haben aber oben gesehen, daß der Transportpreis aus den Cist he Weise zu statten gekommen. Einmal habe sie die außerordent- nen nicht unter 10 Centimes herabsinkt, Diese Resultate \ liche Shwäche jener Partei hervorgehoben, uud zweitens habe die shlagend, daß man niht wohl mehr wird sagen können, die Freihandels-Partei mehr Zeit gehabt, den wirklichen Charakter und der Kanäle sei vorüber, und man. bedürfe nur noch der Cisenbak ie Final-Tendenz. jener Maßregeln zu untersuchen, wodur ihr denn Dabei ist noch wohl zu erwägen, daß die Kanäle, während die (etc geworden sei , daß dieselben zu groß und zu gut seien, um sie bahnen im Fortschritt begriffen, keinesweges zurücgeblieben. irh einen Versuch, eine buhstäblichere Annahme ihrer Grundsäße zu ders in der leßten Zeit sind in den Dampf-Apparaten für dies zoingew, irgend. oiner Gefahr oder auch nur einer Ver- fahrt eben so bedeutende Verbesserungen cingefühßrt worden, ; ;

: : i: / gering auszuseßen, Der Economis zeigt ferner, wie den Lokomotiven der Eisenbahnen. Die Deputirten - Kan Be ‘f i j E é cben die von der Regierung verlangte nahträglihe Sumn E E E E Nt ca ian

y L I, iéenhange ständen und mit einander verwebt seien, daß es Vollendung des Marne-Rhein-Kanals bewilligt. Einige Thei augensceinliche Ungerechtigkeit sein würde, einen Theil werden hinreichen, die große Wichtigkeit dieser Kanallinie für /Wheselben und nicht das Ganze anzugreifen. Der ganze Plan fasse reih und die absolute Nothwendigkeit E Vollendung Finanz-Fragen in si, welche diejenigen, die ihn stören wollten, auch Q Von Havre nah Rouen ere er mittlere In yieder in die Nothwendigkeit verseßten, sie zu ordnen. Es sei also kein Preis pro Tonne 13 Fr. 50 C,, zwischen Rouen und Pari 1? F wunber, baß bei mehrmaligem Nachlesen der Peelschen Rede der Von Paris bis Straßburg hat man in Zukunft zurückzulegen: 1) 0A ine nah dem Anderen es aufgebe, selbs eine ehrenvoll scheinende der Marne , deren Flußbett verbessert wird , 170 Kilom Viy Dyvsition dagegen zu führen. Deshalb gewinne denn auch mit 2) auf dem Seitenkanal der Marne 64 Kilometer; 3) auf dem Nu chen Tage die Meinung mehr die Oberhand, daß diese Opposition Rheinkanal 302 Kilometer, also 536 Kilometer, welche zu 20 schwach und wirkungslos sein werde. Auch der Economist bemerkt, pro Tonne ergeben 13 Fr. 40 Cent, Der Fratpreis sür ed haÿ im Oberhause der Widerwille gegen die Maßregel tägli ab- von Havre bis Straßburg wird also nur noch betragen 38 Fr, ehme und die Bischöfe unter Anderem sämmtlich für die Regierung Nehmen wir nuun an, es bestäide eine Eisenbahn von HtFiumen würden. Straßburg auf der ganzen Strecke ununtetbrohen. Ihre Läng! Der Westminster- Reform - Verein hielt gestern ein Meeting, um ungefähr 940 Kilometer ausmachen. Legt man den niedrig erabrebungen zun treffen zur Unterstüßung der Kandidatur des Ge- bestehenden Tarif zu Grunde, so würde der Frachtpreis imm ret Evans, der bei der nahen Wahl eines Parlamentsgliedes für 94 Fr. pro Tonne betragen. Die Erspärniß an den Gray estminster mit dem Capitain Rous konkurrirt. General Evans war auf der Wasserstraße stellt sich sonach auf nicht weniger als (A, cégen und hielt eine Rede. Dann wurden dem Kandidaten mehrere heráus. Der Rhein-Marnekanal wird sich dur sehr inbustriell| agen vorgelegt. Herr Lewis wollte wissen, ob derselbe für die so- vinzen hinziehen , den Osten Frankreichs und Deutschland mit Moctige Aufhebung der Korngesege stimmen werde, in Opposition ge- und dem Atlantishen Ocean in Berbindung seßen , und wfe Fen die ministerielle Hinausseßung auf drei Jahre; der Gefragte ant=- Opfer er jeyt auch auferlegt, dieselben werden durch die groß WWortcte : „Er sei, wie allgemein bekannt, für alsbaldige Abschaffung theile, die er dem Lande bringen muß, reichlich vergütet u Wer Korngeseyez sollte aber die ganze Whigpartei, sammt der Anti= gewogen. orn- law - league, dahin entscheiden, daß es dienlih sein werde, deu WVotshlägen Sir Robert Peel's keine Oppesition entgegenzuseßen, fo ho e er, man werde ihm verzeihen, wenn er dieser Entscheidung gemäß handle.“ Auf die weitere Frage: „ob er, falls die League fh gegen den Peelshen Plan erkläre, für sofortige und völlige Auf= hebung der Korngeseße stimmen wolle?“ erwiederte Evans ganz kurz : Jh gehe in alleu Wegen gleichen Schritt mit der League,“

Zu Buingham wurde gestern die Wahl eines Mitgliedes des Parlaments an die Stelle Sir Thomas Freemantle?s, der resignirt hat, vorgenommen. Die Wahl fiel einstimmig auf den Marquis Lhandos, einzigen Sohn des Herzogs von Buckingham. Jun seiner Dank-Rede erklärte der Marquis, er sei entschieden gegen das Frei- Jandels- System; sein erstes Votum im Hause der Gemeinen werde

Hegen die von Sir Robert Peel vorgeschlagenen Maßregeln ab-

Großbritanien und Irlaud.

London, 14. Febr. Die Morning Pos melde, bej d Admiral Sir George Cockburn im Begriff stehe, seine Stellt di Admiralität, deren leitendes Haupt er sei, niederzulegen, md Graf Delaware, Lord-Kammerherr der Königin, resignirt habt.

Von den Rednern im Unterhause, welche bis jeyt auf der Schußpattei gegen Sir R. Peel's Reform-Maßregeln ge haben, machte Herr Thomas Baring in der vorgestrigen Sipuh meisten Eindruck, da sein Urtheil als merkantilische Größe Vie bedeutendem Gewicht erschien, Die Times kommt indeß he seine Rede zurück und widerlegt die darin aufgestellten Behaw! in einfaher und treffender Weise. Nachdem sie vorangestif ein Kausmann niht immer liber merkantilishe Fragen ein "E Die Times meldet, daß der Pascha von Aegypten die englische

i ransit-Compagnie aufgehoben und seinen Enkel Abbas Pascha, Gou-

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wo der Wind scharfe Eisnadeln einherpeitsht! Bei \{lechter Witterung im Winter kommt nämlih dort oben der sogenannte „Gugs“', d. h. ein heftiges Schneegestöber, von einzelnen starken Windstößen begleitet. Dieser Gugs hat eine jo fürhterlihe Gewalt, daß selbst ein fräftiger Oberländer nicht im Stande if, zehn Schritte vor das Hospiz zu machen. Die Kälte reißt. dabei die Haut unter Schmerzen auf, und es mag wohl von dieser einschncidenden Wirkung tes Windes tie etwas sonderbare Ansicht des Spittlers herrühren, taÿ dieser S248 die sogenannten Gletscherschliffe auf den Thalseiten herworbrinze, iren e sogar Granit abzuschleifen vermöge. Einen rechten Begrif 30x der schlefiter Witter auf dem Grimsel fann man sih aber erf maler, wmm man ö Erzählung des Grimselfnechtes hört, wie er an einem Wintertiagi hrt spl wrgiafticgem Wetter mit seinem Freunde das Hospiz fröß Waren 9e aus Ybents mit cinbrechender Naht die zwei Stunden extferutie Suntieetnücte haltett erreichte, indem sie Beide beständig gegen ten 4 cahäutfennwr Schwe anfärpfen mußten, Nur die gegenseitige Aufmunterung, ew Muth nicht pr derlieren und mit allen Krästen auszuharren, rettete damals tiese Leiter. ls amt 11ten Abends um 65 Uhr unsere ganze Hausgenossenscaft gemüthlih 1m ven warmen Stuben- osen äß, machte plôylih eine Erschütterung bas Haus erzittern, ie ähnlich, welche eine Grund-Lawine, wie deren nur im Frühjahr fallen, hervor- bringt. Da sich am nächsten Tage aber nirgends die Spuren einer solchen Lawinte fanden und überdies bei den obwaltenden Witterangs-Verhältnissen eine solche unwahrscheinlih war, o hielt man es für eine ÉErderschütterung. Zch weiß nicht, ob man anderwärts ebenfalls eíne solche zur gleichen Zeit WENINN hat.

Am Morgen des 12, Januar ward eine zweite Erkursion ñüah tem Gletischer gemacht, üm so gut als möglich die Verhältnisse des ausfließen- den Wassers und die Struktur des Eiscs zu untersuchen, Bei der soge-

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nannten Gaishütte, an dem unteren Ende des Gletschers, fand man in ciner Tiefe von sechs Fuß unter dem Schnce das Wasser der Aar. Es hatte eine Temperatur von und war hell wie Quellwasser, wodurch es sich offenbar von den trüben, milhigen Ausslüssen der Gletscher im Som- mer unterschied. Doch spräche dies noch keinesweges gegen seinen Ursprung aus der Gletschermasse, da mit großer Wahrscheinlichkeit anzunchmen ist, daß das Gletscherwasser, welches dur staubartige Partikelchen sein milchi- ges Anschen erhält, beim Durchflicßen durch Schnee sih vollkommen klärt, wie durch cin Filtrum, Ein Vordringen bis zum unmittelbaren Urspruüng der Aar aus dem Gletsher war wegcn der angehäuften Schncemassen eite Unmögliehkeit. Das Eis des Gletschers war zwar noch von seinen feinen Haarspalten durchzogen, aber dicse haiten jevt ihre Eigenschaft, Flüssigkeiten durchzulassen und in das Jnnere des Eises zu ínfiltriren, eingebüßt und verhielten sich vollkommen indifferent gegen díe gefärbten Flüssigkeiten, welche inan auf einen herausgehauenen Eisblock herausgoß. Ob man duich Er- wärmung dem Eise jene Eigenschaft wieder ertheilen könne, war nicht zu ermitteln, da man den ausgehaucnen Block, den man in die Galshütte in die Nähe eines Feuc-s brachte, nicht durch und durch erwärmen konntez das abschmclzende Wasser machte natürlicherweise an der Oberfläche dessrl- ben zu viel cinwirkende Wärme latent, als daß sie in das Jnnere des Blockes hätte eindringen können. Dén Nachmittag benußte noch Desor zur Untersuchung eincs cigenthüm- lihen Phänomens, nämlich des Verhaltens, welches zur Winterzeit die bei- den kleinen Seen zeigen, die sich in der Nähe des Hospizes befinden. Die Knechte, welche dort überwintern, behaupten nämlich, daß in manchen Jah-

betaillirtere 9

ren diese Scen nicht zusróren, soûbern zugeshneit würben. Man schenkte aber dem von Seiten der Natürforfcher wenig Glanben. Nichts- destoweniger verhält es sh buchstäblich so, Tritt Frost ein, bevor noch

- L Perneux vou Kahira, mit ägyptischen und türkischen Beamten au de=

; ; ¿open Stelle geseht habe. Die von Herrn W in der nee gefallen is, \o fricren sie zu; kommt aber noch vor dem j : n Herrn Waghorn in der üste auf fee Schnvesali, so ues d Obersläché cine Ant Schnéeb bi Ur nah Suez erbauten und eingerichteten Stationen seien von allmälig zu eincm immer festeren Gewölbe heranwächst, Dae F Aegyptern in Besiß genommen worden. unmittelbar auf dem Wasser und erhält ih öfters so dén ani “E durh. Von Zeit zu Zeit bricht jedoch auh die shwere Dee Last des Schnees ein und wird vom Wasser überdeckt. Bei e folgenden Schncefalle bildet sih alôdaún ei neues Gewölbe, daß i M lih nicht so mädtig i, als die Schneéschiht an deù Usern. í liches Einsinken dcs Schncegewölbes hatte diesen Winter zu Ansaß zembers stattgehabt, Unsere Rèiscnden fanden deshalb die Sd m auf dem Sce nur 17 Fuß dick, während sie an den umliegenden, \ Winde geshühßten Orten überall 5 Fuß mächtig war. Bricht g 4 decke mehrmals cin in cinem Winter, so findet man im Junern an mehrere deutli wahrnchmbare Stufen, deren Entfernung von ein jeweiligen Mächtigkeit der eingestürzten Schichten entspricht. = Einbruch findet außerdem statt, wenn eine Lawine von den u" us Bergen auf den Sre fällt, Die Folge davon is, daß der aué, ießende Bach plöglih ungrheuer anschwillt und bald darauf ga" éa G daß sih der Griniselkneht im Winter oft genöthigt sicht, dek zubohren, um Wasser zu erhalten. Ein; Hiermit schließt das Tagebuch unserer Reisenden, in dessen ersà E einzutreten hier niht der Ort wäre, besonders da uns das nen d Werk von gas über die Gleisher, welches in kurzem die Pre

Niederlande.

Aus dem Haag, 15. Febr. Se. Masestät der König hat en Staats-Minister, Baron Schimmelpennindck, D Mitgliede der L “"Vestern farb t estern starb hier im Alter von 75 Jahren der Staats=Mini d Maanen, welcher bekanntlih zur Zeit der belgischen Nevalalien B, E A MIE-Rises war und diesen Posten bis zum Jahre chielt,

Selgien.

16. Febr. Es wird wiederholeutlih versichert, da perr Vandeweyer in Folge zweíer Nabinttse Bera en o E A OT über den mittleren Unterricht bei scinen Kollegen

Brüsfel,

Unbesiegbaren Widerstand gestoßen sei, weil er dem Staat ein j 0s Aufsihtsrecht über den Unterricht vorbehalten wolle, dem arihten und Auseinanderseßungen der erwähnten bar s eine Entlassung eingereiht habe. Se, Majestät habe sie ihm tungen geben i 2A Die E H L L D eA e pi nicht O A A “G4 L aus O, efáhrliche gewesen wäre, war durh die Gunst cines heiter“ nes ( e Aenderung im Personal des Ministerium - a anigehehmen und für die Anstrengungen eine nen 3) enommen würde, s M I worden, i i

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S weiz.

__Kantou Vern. (N. Z. Z.) Am 14. Februar fand die artikelweise Berathung des Dekret Entwurfs über den Verfassungs- Rath statt. Die Haupt-Bestimmungen, wie sie augenommen wurden, lauten folgendenmaßen: „Auf je 3000 Seelen wird ein Verfassungs- Rath gewählt; die Bruchzahl 1500 und darüber zählt für 3000, Der ganze Kanton zerfällt zu dem Ende in 60 Wahlkreise, in denen im Ganzen 140 Verfassungs-Räthe gewählt werden (diese Abtheilung der Wah!kreise wurde zur Prüfung noch cinmal an eine Kommission ge- wiesen). Stimmfähig sind alle im Gebicte wohnhaften Staatsbürger der Republik Bern (so wie der Kantone, die das Gegengewicht halten), die das 20ste Altersjahr zurückgelegt habeu (der Dekrets- Entwurf wollte das 23ste Jahr). Ausgenommen sind die Wahnsinuigen und Blödsinnigen, die in der Ehrenhasftigkeit Eingestellten und die Besteuer=- ten. Wahlfähig in den Verfassungs-Rath sind alle stimmfähigen Kantons-Bürger, wenn sie das 25ste Jahr zurückgelegt haben. Am 2. März finden die Wahlen statt, und am 16, März wird sich der Verfassungs - Rath versammeln.“ Am Schluß der Sihung wurde eine von 61 Großräthen unterzeichnete (Erklärung eingereiht, worin die Besorgniß ausgesprochen war, daß die 9 Mitglieder der Regie=- rung, welche die befannte Erklärung an das Volk erließen, auch Tis ner dem Verfassungs-Rath hindernd in den Weg treten würden, man hoffe, daß diese Besorgniß durch cine befriedigende Erklärung von Seiten der 9 Mitglieder gehoben werde. Am 15ten früh wurde noch einmal über die Abtheilung der Waßÿlkreise verhandelt, die Er- flärung war bis 12 Uhr noch nicht zur Sprache gekommen,

Griechenland.

Athen, 2. Febr. (A. Z.) Der Adreß - Entwurf der Depu- tirten -Kamwer zur Beantwortung der Thron - Rede lautet folgen- dermaßen :

„Sire! Um Ew. Majestät vereinigt, haben die Repräsentanten Grie- chenlands mit Freude den feierlichen Ausdruck der Gesinnungen vernommen, welche das Königliche Herz Ew. Majestät erfüllen, welhe Jhre Handlungen leiten, Glüflih durch das Wohlwollen, mit welhem Ew. Majestät die Gesinnungen der Kammer belohnten, wird eine unbegränzie Ergebenheit für die Junteressen des Vaterlandes und des Thrones fortan: sie beseclen. Ew. Majestät edle Absichten zur Aufrechthaltung einer unter den Schuy des Volks und der Krone gestellten Verfassung ane:fennend, überläßt die Kam- mer sih der Hoffnung, daß Ew. Majestät, als hochherziger und treuer Ver- theidiger unscrer constitutionellen F;ciheiten, die Wünsche und Juteressen der griechishen Nation durch diese Nation selbst fördern werde. Die Kammer betrachtet es indessen als heilige Pflicht, bei dieser Gelegenhcit zu bemerken, daß dic Anwendung des Art. 72 der Charte Veranlassung zu Mißverständ- nissen gegeben habe, Die Vertreter des Volks werden aber auch mit der- selben Loyalität, mit derselben Ergebenheit die Rechte der Krone aufrecht halten, das gegenscitige Vertraucu wird alle Hindernisse bcsiegen,

Die Kammer i glücklih, zu vernchmen, daß Ew. Majestät sreund- schaftliche Verbindungen nah- außen ungetrübt bestehen. Griechenland er- fennt danlbar sih den Shußmächten verpflichtet, die mit dem Anlehen übernommene Verbindlichkeit 1| ihm heilig. Wir theilen Ew. Majestät Hoffnung auf Nachsicht, die Kammer isst überzeugt, daß Ordnung und Sparsamkeit im Staatshaushalte, Ermunterung der Gewerbe, des Acfer- baues, des Handels und der Schifffahrt, verbunden mit strenger Haud- habung dcs Artikels 53 der Verfassung, den Augenblick beschleunigen wer- den, in dem Griechenland scine Verpflichtungen wird erfüllen können. Jn seiner Entwickclung begriffen, wird Griechenland unaufhörlich ankämpfen

egen die Anarchie; die Erhaltung des Friedens im Orient ist Gegenstand

Ua Wunsches und sciner ununterbrochenen Sorge. Die freundschaft- lichen Verhältnisse zu der Psorte werden den Handel und die Jndustrie beider Staaten neu beleben, die Entfernung jedes Konflikts licgt im gegen- seltigen Interesse, und darüber wird Ew. Majestät Regierung zu wachen wissen.

Die Kammer hat Ew. Köuigl, Majestät einen unzwcideutigen Beweis von Zutrauen gegeben, indem sie für ein ncucs, den constitutionellen Prin- zipien angemesseneres , den Bedürfnissen des Landes entjprechenderes Ver- waltungs-System stimmte. Sie hat nur Ein Ziel im Auge: Herrschaft des Geseyes, Aufrechthaltung der Nuhe, Beförderung des allgemeinen Wohls. Sire! Vertrauend dem Eifer Ew. Majestät für die Verbreitung der Aufflä- rung, haben wir dem öffentlichen Unterricht eine größere Ausdehnung geben u müssen geglaubt, wir betrachten ihn als Grundlage jeder freien Gesell- schaft! Die Sorgfalt für das Juteresse der Kirche, welche die Kammer o

lüdlih war, von Ew. Majestät ausgedrückt zu hören , theilt sie in vollem aße, sie wird bereitwillig alles dasjenige gutheißen, was die Würde und Heiligkeit der Sache erziell, Die Gründung einer angemessenen Zahl bischöflicher Siye ist in dieser Bezichung erstes Erforderniß. Wir zweifeln nicht, daß Ew. Königl. Majestät Negtervog die Aufrechthaltung der Unab- hängigkeit unserer National - Kirche in Einklang mit dem Art. 2 der Ver- fassung zu ihren ersten Pflicht:-n zählen werde; die Kammer fann den Wunsch nicht unterdrücken, ed mögen alle diesen wichtigen Gegenstand be- treffenden Geseh - Entwürfe schon in ihrer gegenwärtigen Versammlung zur Vorlage gebracht werden, ir werden den an uns gelangenden Geseh -Entwürsen unsere ganze Thätigkeit zuwenden , das Heer-Ergänzungs-Gesey scheint vor Allem unsere Aufmerksamkeit in Anspruch zu nchmen. Auch müssen, um Verschleuderun- gen vorzubeugen, die Kommunal-Cinkünfie unter geseyliche Kontrolle gestellt werden. Ja, Sire! Sicherheit is eines der ersten sozialen Elemente. Die Kammer ist von der Wichtigkeit des Gegenstandes durchdrungen, es ist ihre heilige Psliht, Hand in Hand mit Ew. Majestät Regierung diejenigen Vor- kehrungen zu treffen, welche die öffentliche Nuhe und Sicherheit zu befesti- gen gecignet sind. Die Bildung der National-Garde, welche die Verfassung nann und die Kammer gewünscht hat, is zu diesem Zweck cin siche- res Mittel.

Die Belohnung der dem Vaterlande geleisteten Dienste war stets Ge- genstand des öffentlihen Wunsches. Daß Ew. Majestät zu diesem Zweck eine Kommission ins Leben gerufen, betrachten wir daher als cinen Aft der- jenigen Weisheit, welche alle Handlungen Ew. Königl. Majestät bezeichnet,

Der Glaube an eine bessere Zukunft is es, der alle griechischen Herzen hebt. Die Wunder, unter deuen die Vorschung unsere Bieveraufetsiehüng

eschehen ließ, sollten sie diesen Glauben nicht rechtfertigen? Sind die un-

a Boden bedeckenden Ruinen nicht Zeugen der cdlen Abstammung des Volkes? Einey so ruhmvollen Vergangenheit würdig, glaubt Griechenland, von neuem die Theilnahme der civilisirten Welt erringen zu können. Die Völker haben begeistert sih gezcigt für den altcn Hecrd dcr Bildung, die griechische Nation sieht in edlem Selbstbewußtsein der glänzenden Zukunst entgegen, die der Allmächtige ihr bereiten wird, Möge die Vorschung das Gebet cines noch {wachen Volfes erhören, möge sie den Thron und das Vaterland beschüyen !“

Eiscunubahnen.

Eisenbahnen in Judien.

Das Journal des österreihishen Lloyd bringt in seiner leßten Nummer über den Zustand des Eisenbahnwesens im britischen Indien folgenden Artikel von einem dortigen Rciseuden :

Schon seit einigen Jahren ging man in Jnudien mit Plänen zu An- lagen von Eisenbahnen um, Die Vollführung wurde bisher aus Man- gel an Zutrauen der Kapitalisten im Lande selbst (eine natürliche Folge des Schwindelgeistes, welcher gewöhnlich bei allen ähnlihen Speculationen an der Kalkutta - Börse vorherrschtc) verschoben. Die Zeit scheint sich jeßt zu nähern, wo dieses Riesenprojekt zur Ausführung kommen dürfte, Die

Negierung sieht die Vortheile ein, welhe Eisenbahnen in militairischer Hinsicht in einem Reiche von diesem ungeheuren Umfang bieicn, und die angeschensteu Handlungshäuser Kalkutta's, die Wichtigkeit der Communi- cations- Erleichterung mit dem Jnnuern für die fernere Entwickeluug des Handels anerkennend, scheinen entschlossen, die Unternchmung auf einem soliden und sicheren Fuße in Gang zu seßen und zu verfolgen. Die erste Linie, welhe zur Ausführung kommen dürfte, ist die von Kalkutta über Burdwan nah Mirzapore, ein Abstand von ungefähr 450 englischen Meilen. Dieser, schon jeyt der Hauptmarki im Junecn- von Britijch-Ju- dien, steigt von Jahr zu Jahr. rasch an Bedeutung und scheint berufen, der Ceniralpunki im enormen Handelsverkehr zwischen Süd- und- Central- Asien zu werdcn, Aus cinigen von Mac-Donald Stephenson ge- sammelten, im Dru erschienenen, authentishen Angaben erhellt, daß der Verkehr zwischen Mirzapore und Kalkutta {en im Jahre 1844: 200,000 Tons, oder beilänfig 3,600,000 wiencr Centner Waaren, zu 47 Sh. 6 Pce. 50 Sh. Fracht per Ton, und 523,000 Personen, umfaßtez zwischen zwei Punkten in ähnlichem Abstande, wahrscheinlich der größte jeyt beste- hende Verkehr auf der Erde! Die Neisekosten hin und zurück, entweder mit Palankin über Land, oder mit Dampfschiffen auf dem Gan- ges, gegen 70 Pfd, per Person betragend, würden, weun die gewöhnliben Eisenbahnfrahten in England zur Basis genommen werden, sih zwischen 5 Psd. 1 Sh. und 11 Pfd. 4 Sh. belaufen, die Fracht für Güter niht 36—37 Sh. p. Ton übersteigen, der jeyige Ver- fehr würde. demnach schon genügen, um ein lohnendes Resultat zu sichern, abgesehen von der bei der allmäligen Entwicfelung des Landes sid in Aus- sicht stellenden ungeheuren Vermehrung desselben, das Terrain is. auf dem ganzen Striche von Kalkutta bis Mirzapore das allergünstigste für Eisenbahn- Anlagen. Größtentheils besteht es aus einer flachen Ebcne, wo wenige Brückenbauten von Bedeut1ug und gar keine Tunnels erforderlich sein werden. Arbeitslohn und Baumaterialien, als Steine, Holz 2c., sind äußerst billig, Der Boden wird. nichts kosten, indem die Regierung überall sich demselben, behufs öffentlicher Anlagen , unentgeltlih reservirt hat, Nach den genauesten Berechnungen von. sachkundigen Leuten. werden die Kosten ciner Doppel - Schienenbahn durchschnittlich für die englishe Meile nicht 6000 Pfd. übersteigen (circa 240,000 Fl. pro deutsche Meile), wäh- rend die 24 bedeutendsten Linien, die Anfangs 1844 ín England in Thä- tigkeit waren, einen durhschnittlichen Kosten-Auswand- von circa. 28,000 Psd. pro Meile (circa 1,120,000- Fr. pro deutshe Meile) auswcisen!: Selbst ohne auf die Anwendung des indischen Eisens zu renen, und. angenommen, daß die Schienen aus Europa bezogen werden müßten, wird dieser Theil der Anlage, bci. den sehr mäßigen Frachten, nicht viel theurer, als in England zu stechen kommen. FJundien besigt großen Reichthum an Eisen und Steinkohlen das Eisen is indessen bis jeßt wenig exportirt worden Steinkohlen aber werden in bedeutender Menge in Burdwan, 140 Meilen von Kalkutta, gewonnen, und zwar, in Betracht, daß die Werke bis jeyt nur oberslächlich bearbeitet wurden, von einer Qua- lität, die das beste Resultat verspricht, sobald nur tiefere Schärfungen vor- genommen werden. Nach diesem, auf der Linie nah M irzapore lie- genden Punlte, beabsichtigt man fürs erste die Bahn zu ziehen, und der jeyt zwishen Burdwan und Kalkutta stattfindende Verkehr von 107,000 Tons mit cinem Frachtauswand von 125,000 Pfd. is an und für ch schon binlänglih, um cinen lohnendeu Erfolg zu sichern, i3dem die ganze nage bei den äußerst günstigen Terrain-Verhältnissen höchstens 7- bis 800,000 Pfd. kosten würde. Die Betriebskosten von Eisenbahnen in Judien, wo Steinfohleu vorkommen (wie auf den meisten Hauptpunkten der Fall ist), wenn auch auf höhere Besoldung des obersten Beamten und auf einer größeren Abuugung der Maschinen und Geräthschaften, als Folge der Ein- wirkung eines tropischen Klima's, gerechnct werden muß, weiden doch im Ganzen nicht höher zu stehen kommen, als in Europa, indem die Zwischenstatio- nen minder häufig vorkommen, die Bahnhöfe nicht, die in Europa. gewöhn- lih so bedeutende Kosten erfordern, und die lokalen Verhältnisse in anderen Hinsichten viele Ersparnisse erlauben. Von Mirza pore beabsicbtigt man die Bahu bis Agra und Delhi (eine Ansdehnung von ferneren 500 Meilen) erstens über Allahabad und Cawnpore zu sühren Das Terrain soll in dieser Richtung noch weniger Schwierig- feit darbieten, nur der Uebergang des Flusses Soane, bevor Mirzapore erreiht wird, und dcs Sumno- Stromes bei Allahabad und die auf einzelnen Punkten gegen die pcriodischen Ueberschwemmungen erforderlichen Eindämmungen werden außerordentliche Kosten verursachen ; indesscn stim- men alle Leute vom Fache, die Gelegenheit hatten, Jundien kennen zu ler- unen, darin überein , daß die Bahn im Ganzen mit weit geringeren Kosten, als die gewöhnlichen in Europa, ausgeführt werden kann, wie die oben- erwähnte Berechnung vorausseßt. Zwei der ersten Jngenieure Englands, Joseph Locke und Charles Víignoles, die sich mit dieser intercssanten Angelegenheit besonders beschäftigten , treten dicser Meinung aufs entschie- denste beiz ja, der Leytgenannte äußert sich bestimmt dahin, daß die Kosten nicht ein Viertel oder ein Drittel der englischen Bahnen belaufen werden. Daß das Unternehmen, dieses vielversprechenden Vortheils ungeachtet, nicht früher zur Ausführung kam, muß theils der Lauigkeit und dem kleinlichen Geiste der ostindischen Compagnie-Verwaltung, theils dem in Ostindien gang- baren hohen Zinsfuß von 8 bis 12% zu cschricben werden. Nur mit eng- lischen Kapitalien is daher die Sache ausführbar, die bedeutende Geld-Au- wendung, welche bis jeyt ähnliche Anlagen in Europa in Anspruh namen, lenkte die Ausmerksamkeit vom entfernten Judien abz indessen die Aussicht eines entsprechenden, weit größeren Vortheils wird unzweiselhast bald die Bei- \haffung der erforderlichen Kapitalien und die Verwirklihung dicses Ric- senwerkes mit sich führen. Jn Bombay ist cine Eisenbahn durch die Insel dieses Namens und die anliegende Jnsel S alsetta, in der Anlage begriffen. Einc andere und zwar eine wichtigere, wird von dort aus projektirt, die von Pan well an der gegenüberliegenden Küste des Fesilandcs , vor- läufig nur bis Poonah gehend, später aber die reihen Provinzen Khan- deish und Malwa, das nerbuddaer Thal durcziehend, bei Minzg- pore mit der Kalkutta-Linie zusammenzulaufen bestimmt is, ein Abstand vou 800 englishen Meilen. Auch in Madras geht mau mit Eisenbahn- Projekten über Arcot und Bungalore nah Kal ikut auf der Malabar- Küste und nah Tinncvelly gn der Südfüste von Travancore umz und es leidet wohl geringen Zweifel, daß im Verlauf einiger Jahre Hindo- stan auf allen wichtigsten Punkten von Schienenwegen durchzogen sein wird. Die Reformen, welche dic Eisenbahnen im Allgemcinen in der ganzen Welt hervorzubringen berufen sind, deren Folgen man noch kaum ahnt , werden in British-Jndien weit stärker, als in Europa hervorragen und fkráäftigst auf die erst im Keim der Entwickelung begriffene Civilisation dieses ungeheuren Reiches cinwirken,

Handels- und Börsen - Nachrichten.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 19. Februar 1846. Zu Lande: Weizen 2 Rihlr. 28 Sgr. 10 Pf., auch 2 Rihlr. 26 Sgr. 5 Pf.; Roggen 2 Riblr, 4 Sgr. 10 Pf,, auch 2 Rihlr. 1 Sgr. 10 Ps; große Gerste 1 Rthlr, 16 Sgr. 10 Pf,; klcine Gerste 1 Rihlr, 17 Sgr. 5 Pf., auh 1 Rthlr. 15 Sgr. 7 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 9 Sgr. 7 Pf., auch 1 Rihlr, 4 Sgr. 10 Pf.z Linsen 3 Rthlr, 7 Sgr. 2 Pf., auch 3 Rihlr. 3 Sgr. 7 Pf. Eingegangen sind 89 Wispel. Zu Wasser: Weizen (weißer) 3 Rihlr. , auh 2 Rihlr. 28 Sgr. 10 Pf. und 2 Rihlr. 24 Sgr.; Roggen 2 Rthlr. 6 Sgr., au 2 Rihlr. 4 Sgr. 10 Pf. z große Gerste 1 Rihlr. 18 Sgr. Eingegangen sind 60 Wispe]. Mittwoch, den 18, Februar 1846. Das Sehock Stroh 10 Rthlr., auh 9 Rihlr, 20 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr, 6 Pf., auh 20 Sgr.

Kartoffel - Preise. Der Scheffel 15 Sgr., auh 10 Sgr,

Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 14. Februar 184 —18k Rithlr., am 17. Februar 18% Rihlr. und am 19. Februar d. J. 183 18 Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54 % oder 10,809 % nach Tralles. Korn - Spiritus: ohne Geschäft.

Berlin, den 19, Februar 1846.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,