1846 / 55 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

äufíg ganz aufgehört, Derselbe Fall dürfte auch bei Niederschlesish-Mär- fischen bald eintreten, da dasselbe Jnstitut seit gestern auch diese Actien ge- Fauft hat. Größeres Leben im Geschäft kann deshalb erst dann eintreten, wenn die Zahl der Käufer oder Verkäufer sich in dem Maße vermehrt, daß ein Paralysiren der Course niht mehr mögli sein wird. Bis dahin scheint unsere Börse darauf angewiesen, sich mit dem Handel in ausländischen Eisen- bahnen zu beschäftigen, wozu die Notirungen der auswärtigen Börsen T lich neue Veranlassungen darbieten, ein Umstand, welcher unseren be rentirenden Eisenbahnen leider ganz abgeht, obschon sie bei gleicher Divi- dende um circa 50 % billiger stehen. In unseren Eisenbahnen, namentlich in Berlin - Stettinern und Berlin - Anhaltern, war der Umsaß auch nur äußerst unbedeutend, Erstere blieben heute 1165 %, leßtere 117 % Br. u. G. Düússeldorf-Elberfelder, fortwährend gefragt, wurden heute bis 95 % bezahlt, Rheinische 89% Br., 88% zuleyt bewilligt; in den übrigen vollen Actien ging nichts um, dagegen waren für Kiel-Altona a 107 % viel Käufer, und auch in Mailänder wurden ziemlich starke Posten umgescÿt; leßiere wichen von 128 a 126 %. Wien - Gloggnißer a 147 % und Kaiser Ferdinands- Nordbahn a 192 % bezahlt. Pesther 106 a 1055 bez. und Gld. Aus den Bewegungen unserer Börse, die an Thäligkeit gewöhnt ist und sih gern mit solchen Effekten beschäftigt, wo Schwankungen stattfinden können, geht hervor, daß die Aufmerksamkeit von unseren Actien abgezogen und den aus- wärtigen Eisenbahnen bald im großen Umfange zugewendet wird. Es bleibt daher auch das Geschäft in allen Quittungsbogen, woran der größte Theil unserer Börse fast gar keinen Theil mehr nimmt, schr beschränkt. Auch diese schließen heute unter der vorwöchentlihen Notiz; Berlin - Hamburger 166% % bezahlt, Köln - Minden 1005, & a 5% bezahlt; Halle - Thüringer und Bergisch-Märkische 98%, 7 und 4% bezahlt; Magdeburg - Potèdamer 992 bez. u. Brf. ; Magdeburg-Wittenberger 1004 % bez. Friedrih-Wil- D TINTEa N 90% bez. u, Gld,; Lippstädter 974, 5, 5 a 5 % bezahlt und Geld.

Jn Staatsschuldscheinen i wenig gemacht, der Cours blieb heute 97% bez. u. Brf. Unsere Pfandbricfe sind meistentheils gewichen und {wer verkäuflich geblieben, Ausländische Actien flauer als in voriger Woche, ohne daß der Umsay lebhafter geworden.

Von Wechseln blieb Frankfurt a. M, und Paris begehrt; London 3 Mkt, niedriger notirt und Hamburger \{chwer zu plaziren, Das Geld reihlich und Diskonto a 47% zu haben,

Berlin, 21, Febr. Unser Markt für We zen verliert immer mehr ar Interesse, wie es bei den Berichten von Englaud auch nicht anders ein fann.

Daß irgend etwas von Belang darin gemacht wäre, hörten wir uicht, wohl aber , daß Forderungen gestellt werden, die man nicht aulegen will. Unser Konsumo scheint ebenfalls ganz mit dem Einkauf zu pausiren und versorgt sich mit dem Nothwendigsten am Landmarkt, Der Werth is etwa wie nachstehend anzunehnien, und der nominelle Stand der Preíse heute : bunt, poln. 86/88 pfd, 73—72 Rihlr., hochbunt. poln, 86/88 pfd. 75 Nihlr,

244

Roggen, welcher bisher fast unausgeseßt in steigender Richtung blicb, mußte in den p 8 Tagen dem allgemeinen Druck nachgeben, und werden gleich die Preise noch so ziemli gehalten, sogar au temporair eiwas gehoben, so würde es wohl, um eine reelle Besserung wieder herbei- zuführen, einer nachhaltigen Anregung von außen bedürfen , die für den Augenblick fehlt, Auf Lieferung pro April /Mai und Mai /Juni würde Ke! 51 Rihlr. einzeln zu bedingen gewesen sein, wie pro Juní/Juli 51%

thlr. In loco ist 83pfd. zu 53 Rthlr. verkauft, wie 86pfd. zu 55 Rihlr. detaillirt, Am Landmarkt sind die Preise in Folge vermehrter Zufuhr um 1—15 Rihlr. zurückgegangen, und es war da zu 50—53 Rthlr, zu kaufen.

Gerste, gr., 38 Rthlr., am Landmarkt 39—40 Rihlr.

Hafer in loco 48pfd. 30 Rihlr.; auf Lieferung im Frühjahr 48pfd. nach Maß und Gewicht zu 30x Rthlr., mit Angeld verschlossen, unter ge- wöhnlihen Conditionen 48pfd. 305 Rthlr., gef. 305 Rihlr. zu machen.

Erb sen, Futter-, ohne Bedarf 50—52 Rthlr., feinste Koch-, auf 60 Rihlr. gehalten, geringe zu 56 Rihlr. da.

Für Kleesaamen zeigte sich etwas mehr Frage und von rother wie weißer neuer Waare ist niht unbedeutend gekauft. Extrafcin roth bedang 155 bis 16 Rthlr., fein u. feinm. 142 —15 Rthlr., mittel 135—14 Rthlr,, altes mit 10—12 Rthlr. angetragen. Extrafein weiß 16;—17 Rihlr., fein 15—16 Rithlr., mittel und feinmíttel 13—145 Nthlr., ord, 10—11 Rihlr. ohne Begehr, Thymo- thee wieder auf 8 Nthlr. gehalten, und 75 Rthlr, für feinste Waare be- zahlt, Für Oelsaaten scheint die Frage ganz ausgehört zu haben. Für Sommerrübsen wurde 65 Rthlr., für Leinsaat 53 Nthlr, gefordert, 2 Rihlr, weniger geboten, und es ist zweiselhast, ob augenblicklich, selbst zu ermäßigten Preisen, etwas umzuseßen wäre, Jn Rüböl war wenig Um- saß und îm Allgemeinen eine slauere Stimmung bemeikbar, da mildes Wetter wieder eingetreten und gleichzeitig von den bisher zurückgehaltenen Par- ticen in loco Mehreres an deu Markt gebracht wurde, die man wegen bal- diger Nückgabe der Fässer gern verwerthen wollte; in loco wird noch auf 12 Rthlr. gehalten, 117 Rthlr. geboten, Febr, 1147 Rthlr. Br. u. bez, Febr. /März 11% Nthlr, Br., 4113 Rthlr. Geld, Mai/Juni 115; Rthlr. Br., 11% a { Rihlr. G., Sept /Okt. 115, Rihlr, Br., 115 Rthlr. G. Leinöl loco 105 Rihlr. bez., 10% Rihlr, gefo1dert, auf Lieferung 11 Rihlr. Br., 105 Rihlr. Geld,

Spiritus angenehm, loco 19 Rihlr. gefordert, 18; a 3 Nihlr. bez., 182 Rthlr. G,, p. März 19% Rihlr. bez.,, April/Mai 20 Rthlr. Br., 195 Rthlr, G., Mai/Juni 205 Rthlr., Juni/Juli 21 Rihlr. bez. p, 10,800 %.

4 Frankfurt a. M., 19. Februar. Unsere Börse zeigte gestern und heute eine flaue Tendenz. Die Berichte aus Madrid wirkten ungünstig, wenn auch zunächst auf die span, Fonds, Heute waren wieder fast alle Fonds zurückgegangen,

Auswärtige Börsen. Amsterdam, 18. Febr. Niederl. wirkl. Sch: 605-. 5% Span. 22. 4% do. 395. Ausg. —. Pass. —, Ziusl, —. Pereuss. Pr, Sch. —, Poln. —.

Frankfurt a. M., 19. Febr. 5% Mei. 1125 G. Bank 4. 1962. 1900. Bayr. Bauk - Actien 700 Br. Hope 89% Br. Stiegl, 882 pl 60. 592. Poln. 300 Fl. 100k. 2. do. 500 Fi. 824. 82. Be,

Hamburg, 20. Febr. Bank-Actien 1600 Br. Engl. Russ. 108

Londo n, 17. Febr. Cons. 3% 964. 953. Belg. 984. 972. Neue Anl, 27 Passive G3. Gi. Ausg. Sch. 163. 164. 25% Holl. 69.595. 4% a, ge? Neue Port. 605. 595. Engl. Russ. 112. 111. Bras. 83. 82. Chili 100 98 31. 305. Peru 40. 39. : 1

Paris, 17. Febr. 5% Reute fin cour. 123. 40. 3% do. fia cour Neapl. —. 0% Span. Rente —. Pass. —. Uy

Wien, 18. Febr. 5% Met. 112%. 4% do. 1017. 3% 77 Actien 1585. Anl. de 1834 155. do, 1839 1224. Nordb. 185. gj, Mail. 1225. Livorn. 1157. Pest. 105. Buodw. —. Ben ]

Königliche Schauspiele. Montag, 23. Febr. Jm Schauspielhause. 36ste Abonne, Vorstellung. Das Urbild des Tartüsfe, Lustspiel in 5 Abth,

K. Gußkow.

Dienstag, 24. Febr. Jm Opernhause. Mit Aufi, Abonnement: Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., My Bellini. (Dlle, Lind: Amine.) Anfang halb 7 Uhr. "A

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den erhöhten din haus-Preisen verkauft.

Im Schauspielhause, 42ste französishe Abonnements-Vorsyj La première représentation de: Une bonne répulalion, médie nouvelle en 1 acte, par Mr. Arnould. s nisse, vaudeville en 1 acte, par MM. Ancelot et Dupont,

roman intime, comédie en 1 acte, par Scribe et Fournie,

Königsstädtisches Theater.

Montag, 23. Febr.

Borgia, Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti.

Alboni wird die Partie des Orsini in dieser Oper zum lehimy

singen und nah dem Schluß der Oper die arie Scene und aus : Betly, von Donizetti, vortragen.)

Verantwortlicher Nedacteur Dr. J, W. Zinkeisen.

Jm Selbstverlage der Expedition.

Gedrut in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,

i s Rlhlr. -

| , %! E Theilen der Monarchie en e Preigerhöhung. | C U jons- Gebühr sür den nser iner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr. i

Dieu voy «E

(Italienische Opern-Vorstellung.) Lun] # (Sga. Muh

uckerm. 89/90 pfd. durch Eisenbahn zugeführt 70 Rthlr., eben so mecklenb.-

pommersch. 88/89 psd, 70 Rthlr.

Bekanntmachungen.

[47] Subhastations-Patent.

Das im Nandowschen Kreise belegene Vorwerk Pin- now nebst Frostenwalde, der großen Pinnowschen oder Frostenwalder Heide und dem Pieper Tanger, so wie das Erbzinsbruchs-Antheil Friedrihsbruch þ. (legteres bestehend in einem Theile des nupbaren Eigenthums desjenigen Erbzinsbruchs, welches die Stadt Garz dem früheren Domainen -Amte Pinnow erbzinsweise über- lassen hat und 190 Morgen beständiger Wiesen, 67 Morgen privativer Koppelhütung und circa 650 Mor- gen gemeinschaftliche Hütung mit der Dorfschaft ent- haltend), zusammen abgeschäßt auf 156,567 Thlr. 19 Sgr. 11 Pf., zufolge der nebs Hypothekenschein und Be- dingungen in der Registratur des unterzeichneten Ge- richts, bei dem Justizrath Herrmann zu Stettin und auf dem Gute Pinnow selbst einzuschenden Taxe, soll

am13, März U H Vormittags

r, an ordentlicher Gerichtsstelle in freiwilliger Subhastation verkauft werden.

Stettin, den 12, Januar 1846.

Königliches Ober-Landesgericht. Erster Senat. v, Moeller,

[51] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 5. Januar 1846. Das in der Sophienstraße an der Eke der großen Hamburgerstraße belegene, Vol. 111. No. 261. im Hy- pothekenbuche der Königsstadt verzeihnete Grundstü des Destillateurs Feicht, gerichtlich abgeschäßt zu 24,677 Thlr. 15 Sgr. 3 Pf., soll am 1, September 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind ín der Registratur einzusehen,

[1154] Bekanntmachung. Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 3. November 1845,

Das den Erben der Wittwe Krause gehörige, Vol, 23. No. 1683. des stadtgerichtlihen Hypothekenbuhs von der Friedrichsstadt verzeichnete, in der Lndenstraße Nr. 107 belegeue Grundstück, gerichtlich abgeshäyt zu 8210 Thlr. 5 Sgr. 11 Pf., soll Theilungs halber

am 19, Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden, Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[1262] Bekanutmachung.

In Folge beantragten Aufgebots des auf dem Grund- stü Holzplay Nr. 1 Rubr. 11. No. 2 auf Grund der gerichtlihen Erklärung vom 27. März 1793 für den Major Johann Joachim Braaß wegen 1080 Thlr, Kaufgelder eingetragenen Vorbehalts der Eigenthums- Rechte werden der Major Johann Joachim BVraaß und scine Erben, Cessionarien oder die sonst in seine Rechte getreten sind, und alle diejenigen, welche an diese Post als Eigenthümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Juhaber Ansprüche zu machen haben, zur An- meldung ihrer Ausprüche zu dem auf den

27, März 1846, Vormittags 11 Uhr,

. vor dem Herrn Ober-Landesgericht s-Asses- or Wendt in unserem Parteienzimmer angeseßten ermine hierdurch unter der Warnung vorgeladen daß

bei ihrem Ausbleiben die gedachte Post im Hypotheken-

buche gelöscht werden wird,

“Breslau, den 5, Dezember 1845.

Königliches Stadtgericht, 11. Abtheilung.

E [121 b]

Die Herren Actionairs der neuen Berliner Hagel- Assekuranz-Gesellschaft werden zu einer auf Mitt- woch den 25sten d. M., Vormittags 11 Uhr, im Lo- kale der Anstalt, Behrenstrasse No, 35, anberaum-

3% Russ, Hope 99%. Autwerpen, 17. Febr.

Allgemeiner Auzeiger.

ten ausserordentlichen General - Versammlung erge- benst eingeladen, Berlin, den 11, Februar 1846, Direction der neuen Berliner Hagel-Assekuranz-Ge- sellschast.

Dampfschifffahrt

[133 b] zwischen i :

T und Hamburg.

Während des Monats Fe- bruar c. wird wöchentlich ein A Passagier- und ein Schlepp- p (h iff von hier und von Hamburg expedirt und sind die A agang etage des Passagierschifses: von hier, Mittwohch, Nachmíîttag 3 Uhr, » Hamburg Sonnabend, do, 3 des Schlepp\schiffes: von hier Sonntag, » Hamburg Mittwoch. Magdeburg, den 14. Februar 1846. Die Direction der vereinigten Hamburg - Magdeburger Dampfschifffahrts - Compagnie, Holyapfel,

[127 b]

Russish-Englishe 57 Anleihe.

Wir besorgen in diesem Jahre zu denselben Be- dingungen wie im Jahre 1834 die neuen Coupons zu vorgenannten Obligationen,

Berlin, im Februar 1846.

Mendelssohn & Co,,

Jägerstraße Nr. 51, [144 b]

Unterzeichnete sind bereit, die Besorgung neuer Couponsbogen zu den Russ.-Englisch 5 pCt. Obli- gationen vom Jahre 1822 zu übernehmen.

Berlin, den 23. Februar 1846.

Gebrüder Veit et Co., Neue Promenade No. 10.

[1273] ŒE d iftal-Citation.

Bei dem unterzeichneten Justizamte hat der Kaufmann und Hausbesigzer Herr Friedrich Eduard Thomas in Wermsdor neuerdings seine Jnsolvenz angezeigt und sih dem Ban- keruttir-Mandate unterworsen. j

Es is daher zu Eröffnung formellen Konkurses wider ernannten Herrn Kaufmann Thomas nach dem Banke- ruttir - Mandate vom 20, Dezember 1766 der Ediktal- Prozeß eingeleitet worden, und werden alle diejenigen, welche gegen Herrn Kaufmann Thomas als Gläubiger oder aus irgend einem anderen Nechtsgrunde Ansprüche zu haben vermeinen, unbekannte sowohl, als bekannte Prätendenten, hiermit peremtorisch bei Verlust des etwa zustehenden Rechts der Wiedereinseßung in den vorigen Stand unter der Verwarnung, daß außerdem alle die- jenigen, welhe wider Herrn Kaufmann Thomas qus irgend einem Rechtsgrunde Ansprüche haben könnten, deren für verlustig erklärt und damit von der Konkürs- masse ausgeschlossen werden sollen, geladen,

den 27. Mai 1846

zu rechter Gerichtszeit in Person und, da nöthig, gehö- rig bevormundet oder dur Beauftragte, welche mit ge- nügender und, so viel auswärtige Jnteressenten betrifft, mit gerichtlicher, jedenfalls zur Émsán nahme aller Zu- fertigungen hinlängliher Vollmacht versehen sein müssen, an hiesiger Amtsstelle zu erscheinen, sich anzugeben, ihre Ansprüche an die Konkursmasse anzumelden und zu be- scheinigen, darüber mit dem bestellten Konkursvertreter, so wie nah Befinden unter einander kürzlich zu versah- ren und zu beschließen, daneben aber auh

Zins, —.,

Neue Aul. 21 f

den 13, Juni 1846 der Bekanntmachung eines Präklusiv-Erkenntnisses, wo- mit Mittags 12 Uhr dieses Tages wider alle Außen- bleibenden in Kontumaz verfahren werden soll, sih zu gewärtigen.

Hieruächst haben die Anspruchs-Berechtigten

den 25, Juni 1846, welcher zum Verhörs-Termin in diesem Konkurse anbe- raumt worden, Vormittags 10 Uhr, sih wiederum ge- bührend hier einzufinden und anzugeben, und gütlichen Verhörs und Vergleichs, wobei diejenigen, welche gar nicht erscheinen oder sich, ob sie den vorseienden Ver- gleih annehmen wollen oder nicht, deutlich niht erklä- ren, als damit einverstanden erachtet werden sollen, in Ermangelung eines Vergleichs aber endlich

den 22. August 1846 der Jnrotulation der Akten Behufs der Einholung oder der Abfassung des Locations-Erkenntnisses gewärtig zu

sein, den 23. September 1846

aber zu rechter früher Gerichtözeit anderweit an hiesiger Justizamtsstelle zu erscheinen, sich anzugeben und der Dana dieses Erkenntnisses, womit Mittags 12 Uhr dieses Tages wider die Außenbleibenden in Kon- tumaz verfahren werden soll, beizuwohnen.

Hierüber wird gegenwärtige

Ediktal-Ladung

I des Geseyes vom 27, Oktober 1834 andurch erlassen.

Justizamt Muyßschen zu Wermsdorf, den 29, No- vember 1845.

Königl, Sächs. Justiz-Amtmaunn allda. Wilhelm Nathusíus.

[146 b]

Lo Eisenbahn.

Von den in unserer Bekanntmachung vom 2, Januar l. J. aufgeführ- ten 198 Ste. Jnterims- nl p Actien, auf welche bis

Fh zum 31, Dezember v. J. U, S :

F L die Vierte Einzahlung nicht geleistet worden war, sind bis mit Ablauf der

Bana Práäklusivfrist (den 16ten d, Mts.) folgende Nummern der dritten Einzahlung:

5899, 5900, 6659, 8787 bis mit 88093, 12836 bis

mit 12846,, mithin 28 Stück, nicht eingelöst worden.

Jn Gemäßheit §. 16. der Gesellschasts-Statuten wer- den nun hiermit diese voraufgeführten Actien der dritten Einzahlung für erloschen erklärt, und sind demgemäß a er aller ihnen als solchen zustehenden Rechte verlustig.

Zittau, den 17, Februar 1846,

Direktorium der Loebau - Zittauer Eisenbahn - Gesellschaft. v. Nostiíy, V. Helfft.

Eisenbahn.

Der zweite Geschästs- beriht des unterzeichne- ten Directorii nebst dem

Arr Nechnungs - Abschlusse fi nen Mp vom 31, Dezember 1845 S K G fann im Haupt - Büreau A U allhier in Empfang ge- T Ff A V a nommen werden. S L Zittau, den 17, Fe- a bruar 1846,

Direktorium der Loebau - Zittauer Eisenbahn - Gesellschast. v. Noti b, V,

[147 b] Loebau- Zittauer

D

Citerarishe Anzeigen.

[141] Bei VVilhelm Besser (Behrenstr. 44)

sind als besondere Abdrücke aus den Jahrbücdhd

f. VWissenschast. Kritik erschienen :

Schultz, Prof. Dr. K. H., die Gestaltung d Medizinal -Reform aus den Quellen der Wi senschaft.

Preis brosch. 15 Sgr.

Neander, Dr. A., die Bedeutung des Thomas Arnold für den Standpunkt der kirchlioeu Gegen wart.

Preis brosch. 4 Sgr,

[143] Preisherabsetzungen,

Nachstehende als Supplemente zu allen A des Conversations-Lexikon zu betrachtendes sind zu herabgeseßten Preisen durch alle

J handlungen zu beziehen, in Berlin durch die Nil

laische Buchhandlung, Brüdf

Das Abonne ment belrägt:

2 Kthlr. sür 4 Iahr. (r. - 4% Iahr. 4 Kdr î Jahr.

Allgemein

eitung.

Alle Post-Anstalten des In- und Auslandes nehmen Bestellung ans diescs Blatt an, sür Berlin die Expedition der Allg, Preuß, Zeitung: Friedrihsfslraße Ur, 72,

Berlin, Dienstag den 24 Februar

Inhalt.

î 0 F eil. tr Schlesien. Warnung vor Betrügerci,

eutshe Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Landtags- erhandlungen, Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Reisen von Mitgliedern der Großherzoglichen Familie, Großher- ¿ogihum Medlenburg-Schwerin. Die verwittwete Frau Groß- herzogin, Hofball. Fremdenbesuch in Schwerin. Herzogthum olstein, Projeftirte Dampsfschifffahrts-Verbindung zwischen Altona und

J rg. F D eeich, Paris, Hofnachricht, Nachrichten aus Algier.

Der spanische Ministerwechsel, Konsulats - Functionen in China. Solufshub der Expedition nah Madagaskar. Bewilligungen für Ka-

albauten, Verhaftungen. Börse, (Schreiben aus Paris, Neuer Kommissionsvorschlag hinsich:lich des Eigenthumsrechts auf Muster ; Rommissionen der Deputirten.)

oßbritanien und Jrlaud. Unterhaus, Fortgeseßte Debatte Siber die Krongeseßez Sir R. Peel's Rede; Antrag O'Connell's über Pdie Noth in Jilandz weitere Vertagung der Debatte über Sir R. Peel's Handels-Maßregeln. Londo n, Hof-Nachricht, Parlamentarisches. F9Bahl in Westminster zu Gunsten der Whigs. Voikehruagen gegen die Noth in Jrlaud, Vermischtes,

weiz. Kanton Aargau, Die Pfründ-Aussteucrung aus den auf-

ehobencn Klöstern. :

talien. Von der italienishen Gränze, Fortwährende Gährung. panien, Bricfe aus Madrid (Die Minister-Krisis.) und Paris. (Zwistigkeiten zwischen dem General - Capitain von Catalonien und dem Gefe politico ; Eisenbahn von Barcelona nah Mataroz Sterblichkeit in Barcelona.)

irkei, Konstantinopel. Die Libanonsache,

isenbahnen. Hannover - Minden - und Bremer - Bahn, Schreiben aus Kopenhagen. (Altona-Kieler Bahn.)

andels- und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börse.

Amtlicher Theil.

Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Karl von Hessen und i Rhein nebst Höchstderen Tochter, der Prinzessin Marie une, slud yon Darmstadt hier angekommen,

Bekanntmachung. | Ju den Post-Büreaus auf den hiesigen Bahnhöfen der Eisenbahn- outen nah Cöthen, Stettin und Frankfurt a. d. O. können von jeßt ) solhe Paket- und Geld-Sendungen aufgegeben werden, welche von r aus mit dem Postwagen auf der betreffenden Eisenbahn=Route jesandt werden. Es eignen sih daher zur Aufgabe in diesen Post- reaus außer den Gegenständen nah Orten, dic an der Eisenbahn in deren Nähe belegen sind, namentlich ) auf dem Anhaltshen Bahnhofe Sendungen nah Sach- sen, Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, der freien Stadt Frankfurt a, M., Nassau, der Rhein - Provinz, der Provinz Westphalen, nah Frankrei, Belgien, Holland, Braunschweig und Hannover u. st. w.

2) aus dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Stettin Sendungen nah

straße Nr. 13: L

Vor- und Hinter-Pommern und

Convers ations 7 Lexikon 8) auf dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Frankfurt a. O. Sendun=-

der neuesten Zeit und Literaluß

Vier Bände, Gr. 8. 1832—34, Ladenpreis 8 Thl, Herabgesepter Preis 3 Thl-

Conversations-Lexikon der Or

genwart.

Vier Bände in fünf Abtheilungen. Gr. 8. 41838—41, Ladenpreis 42 Thir, Herabgesepter Preis 5 Thlr, Leipzig, im Jauuar 1846, F, A. Bro ckhaus

d

ai

4

r [145 b] Compagnon-Gesuch. 0 Zu einem einträgl. liter, Etablissement wit"!

Theilnehmer (thätig oder still) mit 4—500

Einlage gesucht. N Das Geschäft umfaßt: eine Bu ch dru

hüßt; eine Verlags-Buchhandlung, "s eitgemäßen gangbaren Artikeln und die gon

ion zu einem wöchentl. Volksblatie, Das Etabl. wird durch eine milde und freisi#

Censur begünstigt und is} in einer durch Natur, a

telligenz und Gewerbthätigkeit rühmlichs bela

Residenz des mittleren Deutschlands belegen; da}

wurde erst vom Besizer theils neu begründeh, }

käuflih erworben. - n Adressen werden b aldig| snb L. 185, im /

Comt. erbeten, und soll dann eine sofortige Bet

t Hung erfolgen. 2 O

[148 b] (ad

Mein bisheriger Kassenbote

Kammer 18t heute aus «cinem Di

s s L a1. ste bei mir entlassen. Berlin, de"

bri ir 4846, J. H. Riley. [149 b]

Mecklenburger Reit- u. Wi

genp ferde kommen zum Verkauf heute an, 9 renstraße Nr. 43,

ausgezeichnet eingerichtet, durch privileg. Ret |

gen nach den Provinzen Schlesien, Posen, West- und Ost-Preußen.

e Paket= und Geld-Sendungen werden mit dem zunächst abgeben=-

Eisenbahnzuge befördert, insofern sie bis eine Stunde vor Abgang fselben in dem betreffenden Post-Büreau aufgegeben worden sind, î Die Post-Büreaus auf den Bahnhöfen werden ohne Unterschied t Jahreszeit eine und eine halbe Stunde vor Abgang des ersten \hnzuges der betreffenden Route geöffnet und bleiben demnächst den jg über offen. Nach Abgang des lebten Bahnzuges auf jeder Route iden sür den nächstfolgenden Tag Paket- und Geld-Sendungen im aus niht angenommen. | Berlin , den 19, Februar 1846.

General-Post-Amt,

Uichtamtlicher Theil. Inland.

Provinz Schlesien. Auch die Königliche Regierung zu s hat sich, gleih der zu Köslin (\. Nr. 40 bir Allg. ÞŸ r, Zig, Mnlaßt gesehen, vor umherreisenden Betrügern, welche arglose Grund- p ¿ur Unterzeichnung \chlau abgefaßter Kaufkontrakte in der Ab- s überreden suchen, um sie später zur Zahlung eines mehr oder pr beträchtlichen Abstandsgeldes zu zwingen, öffentlich zu warnen; een die bn ie U angewiesen, ihr Augenmerk auf e Vorgange zu rihten und Anzeige zu machen, wenn ähnli suhe zur Kenntniß gelangen, S E

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Am 17. Febr, is bei der ersten Kammer e ericht ihrer außerordentlichen Deputation, in Betreff der „Vorlegun | Gil Oeffentlich keit und Mündlichkeit nebst Anklage - Proze 4, taats - Anwalt schaft gebauten Strafprozeß-Ordnung“ cinge- f - dessen wesentlicher Jnhalt folgender is, Nachdem im Eingange gon früher in dieser Angelegenheit von den Stänven, wie auch von \„eglerung, gethanen Schritte kurz erwähnt worden, hcißt es weiter: | auf ndische Petition vom 16, September v, J. kam die Angelegen- è ael O gegenwärtigen Landtage von neuem in Anregung. e bo ammer is den Anträgen ihrer Deputation allenthalben beige- fenilig aben sich bei der Debat'e mehrere Abgeordnete nur für beschränkte führuz eit ausgesprochen, Die von der Deputation nicht bevorwortete l Veri Cy Geschworenengerihten fand in der jenseitigen Kammer eben- Stim iger, das dieèfallsigi: Deputations-Gutachten ward aber gegen

en angenommen, und es reduziren sich sonach die jenscits ge-

faßten Beschlüsse in Uebereinstimmung mit den im Deputationsberichte nic- dergelegten Vorschlägen auf folgende Punkte: „den Anträgen auf Einfüh- rung von Geschworenengerichten weitere Folge nicht zu geben“, dagegen aber im Vercin mit der ersten Kammer die Staats-Negierung zu ersuchen : ,-1) einen auf den Grundsay nicht allein der Mündlichkeit und des Anklagc- Prozesscs mit Staats-Anwaltschaft, sondern auch der Oeffentlichkeit ge- bautcn Entwurf einer Strafprozeß-Ordnung, und zwar, wegen der Dringlich- feit der Reform unseres Strafverfahrens, längstens am nächsten Landtage, den Ständen vorzulegen; 2) mit dieser Vorlage aber zugleich die cincs Gescy-Entwurfs über Zurüfknabme und Aufhebung der in den Händen von Privaten und Corporationen befindlichen Kriminalgerichtsbarkeit zu verbin-

den,“ Vou Seiten der hohen Staatsregierung is bei den Verhandlungen .

in der zweiten Kammer crklärt worden, daß sie sih für Cinfübrung der Mündlichkeit und Staats-Anwaltschaft entschieden MEe Jn Be- tref der Oeffentlichkeit glaubt sie diejenigen Vorzüge derselben, welche nicht zu verkennen seien, ‘unter Vermeidung aller damit ctwa verknüpster Nachtheile durch Zulassung einer Gerichtsbank von Unbetheiligten zu errei- chen und hat hierzu erläuternd beigefügt, daß diese Gerichtsbank nicht dur Männer, die das Gericht wähle, die also gewissermaßen von dem Gericht ab- hängig wären, sondern durch Männer aus der Zahl der Gemeindevertreter (Stadtverordneten oder Gemeindevertreter auf dem Lande) des Orts, wo das Gericht gehalten werde, zu bilden und als eine freiwillige zu betrachten sci, so daß sie zwar nicht unbedingt dabei sein müßten, wohl aber dabei sein könnten, Hiernächst hat dieselbe erwähnt, daß nach bewirkter Organisation des Ad- vokatenwesens kein Bedenken obwalten würde, das Barreau des Gerichts und überhaupt alle Advokaten an den Sizungen Theil nehmen zu lassen. Bei den Berathungen der unterzeichneten Deputation hat sih der zur Theil- nahme eingeladene Königl, Kommissar, der Herr Staats-Minister der Justiz, in demselben Maße ausgelassen, mit dcm Hinzufügen, daß allerdings in Er- wagung kommen könne, ob ohne Verlegung des gegen Zulassung des Publi- fums gerichteten Prinzips sich annoch gewisse Kategoricen von Staatsbürgern ermitteln ließen, denen Zutritt zu den Gerichtssigungen in der Haupt-Unter- suchung zu gestatten sein dürfte. Bei Begutachtung der vorliegenden einzelnen Fragen wird sich die Deputation zur Erleichterung der Uebersicht der Reihen- folge anschließen, welche im Deputations-Bericht der jenseitigen Kammer ge- wählt worden is, Sie wendet sih daher I. zu der Frage: „Js überhaupt eine Neform der Strafrechtspflege nothwendig und an der Zeit?““ Die Deputation trägt kein Bedenken , solche zu bejahen, enthält sih aber weit- läufiger Auseinandersezung über diesen Punkt, zumal bereits auf früheren Landtagen auch in der ersten Kammer anerkannt worden is, daß die Kri- minalrechtspflege durchgreifender Verbesserungen bedürfe, Die Staats-Re- V geht ebenfalls davon aus, daß eine derartige Reform ersordcrlich ci, und es darf sonach hinsichtlih dieser Prämisse in der Hauptsache “Ein- verständniß zwischen dcr leßteren und beiden Kammern der Stände # Ver- sammlung vorausgeseßt werden, Doch läßt sich die Bemerkung nicht un- terdrücken, daß die dermalen in Sachsen bestehende Kriminal- Rechtspflege oft mit zu dunklen Farben geschildert worden ist, was als natürliche Folge der - so schr verbreiteten Vorliebe für das Prinzip der Mündlichkcit und Oeffentlichkeit angesehen werden darf. Anlangend 11. die Grundsäße, welche bei dieser Neform zu befolgen sein dürften, so verdicnt nah der Ansicht der unterzeichneten Deputation die Frage, „ob 1) Mündlichkeit oder Unmittelbarkeit an die Stelle der dem bisherigen Kriminal-Verfahren eigenthümlihen Schriftlichkeit zu schen sei?“ die rciflichste Erwägung, da deren Bejahung schr erhebliche Konse- quenzen nach sih zieht und namentli auf die Reform der Gerichts-Bcehör- den in Kriminalsachen den wesentlichsten Einfluß äußert. Es würde jedoch nicht angemessen sein, wenn gegenwärtig auf Abwägung aller für und wider das Prinzip der Mündlichkeit anzuführenden Gründe von neuem weitläufig eingegangen werden wollte, da dic dem Gesey-Entwurfe, welcher auf dem vorigen Landtage vorgelegt worden war, beigefügten Motive, so wie die in beiden Kam- mern auf dem vorigen Landtage gepflogenen Verhandlungen, in dieser Bezie- hung so reíchhaltiges Material darbieten, daß kaum etwas Neues beigefügt wer- den könnte, Die Deputation beschränkt sich daher auf die allgemeine Bemerkung, daß es, ihrer Ansicht nach, allerdings für Auffindung eines der materiellen Wahrheit, so weit es nah menschlicher Unvollkommenheit denkbar und aus- sührbar erscheini, möglichst nahe kommenden Ausspruchs in. Kriminalsachen überwiegende Vortheile herbeiführen muß, wenn dem Nichter-Kollegium, welche das Urtheil zu fällen hat, Gelegenheit gewährt wird, seine Ueber- zeugung in Betreff der einschlagenden Thatsachen auf eigne. unmittel- bare Wahrnehmung zu gründen. Nun wird es zwar, da das zu bestra- fende Verbrechen der Vergangenheit angehört und die Spuren, welche das- selbe in einzelnen Fällen hinterläßt, nur die Gewißheit des objektiven That- bestandes betreffen, auch dem erkennenden Gericht der Natur der Sache nach nur sehr selten werden vorgeführt werden können, niemals dahin kommen, daß sich Lebteres durch völlig unmittelbare sinulihe Wahrnchmung davon zu überzeugen vermöchte, ob der Angeschuldigte die als Verbrechen bezeichnete That wirklich begangen habe oder nicht, Allcin cs wird im Kriminal-Verfahren schon viel gewonnen, wenn die Umwege, die hierunter nicht völlig zu vermeiden sind, thunlichst abgekürzt werden, was offenbar geschicht , wenn der erkonnende Richter in den Stand geseht wird, die Aussagen des Angeschuldigten und der Zeugen selbst und ohne Mittelsperson zu vernehmen, auch etwanige Dunkelheiten und Lücken, die nach seiner Ansicht noch vorhanden sind, durch angemessene Fragen ohne Aufenthalt der Sache selbs zu beseitigen, Ganz vorzügliches Gewicht legt die Deputation in dieser Beziehung auf den Um- stand, daß die hohe Staats-Regierung, welche früher das schristliche Verfah- ren so lebhaft und mit Gründen, deren Erheblichkeit nicht zu verkennen war, vertheidigt hatte, dennoch zu der Ueberzeugung gelangt is, daß die Vorzüge cines niht auf Schriftlichkeit allcin beschränkten Verfahrens überwiegend

seien. Nur ein gegen Einführung der Mündlichkeit früher vorgebrachter Grund,

der nach Ansicht der Deputation allein dieselbe wenigstens sehr bedenklich machen würde, wenn er sih nicht beseitigen ließe, muß näher in Erwägung ezogen werden, Man hat nämlich gesagt, daß die Garantieen der auf die

hatfrage bezüglihen Enischeidungsgründe und des Junstanzenzugs bei dem mündlichen Verfahren ausgeschlossen und mit demselben nicht vereinbar scien. Beide oder auch nur eine derselben aufzugeben, könnte aber die unterzeichnete Deputation ihrer Kammer durchaus nicht anrathen und bezieht sich, um Wiederholungen zu vermeiden, zu dessen Begründung auf die mehrerwähnten Motive zu dem zurückgenommenen Gesez-Entwurfe, Um jedo jeden Zweifel in der fraglichen Bezichung zu beseitigen, räth die Deputation ihrer Kammer an, den Beitritt zu den Anträgen der zwei- ten Kammer, so wie solcher später anempfohlen werden wird, von der Vor- aussczung abhängig zu machen: daß auch bei dem künftig cinzuführenden Verfahren in Kriminalsachen die Beifügung von Entscheidungsgründen über die Thatfrage als Erforderniß der richterlichen Entscheidungen angesehen, ingleichen der Jnstanzenzug bcibehalten und bei dem Gesey - Entwurfe auf Beides genügende Rücksicht genommen werden möge,

j (Schluß folgt.)

Großherzogthum Hessen und bei Rhein. Se. K, Hoheit der Erbgroßberzog und Se. Großherzogliche Hoheit der Prinz Alexander reisten am 19, Februar nah München und Wien und am folgenden Tage Jhre K. Hoheit die Prinzessin Karl nah Berlin ab.

Großherzogthum Mecklenburg- Schwerin. Nach unlängst in Schwerin eingetroffenen Briefen aus Palermo, hatten si

1846.

Ihre aier Hoheiten die Frau Großherzogin und die Herzogin Louise des erwünschtesten Wohlseins zu erfreuen und gedachten am 10ten k. M. die Rückreise wieder anzutreten. Se. Königl. Hoheit der Groß- herzog gab am 17. Februar in den Sälen des s{chweriner Schauspiel- hauses cinen großen Ball nebst Souper, wozu auch viele Auswärti namentlich die Haupt - Actionaire der mecklenburgischen Eiscnbahnen, geladen waren, so daß sih die Zahl der erschienenen Gäste auf nahe an 600 belaufen mohte. Nach einer Ucbersiht des Geschästs= betriebes, des Stadt - Polizei - Amtes wurden während des vorigen Jahres in Schwerin 11,810 Fremde angemeldet.

Serzogthum Holstein. Ju Altona traten vor einigen Tagen Bürger und Einwohner der Stadt zu einer Berathung zusam- men, wegen des in Anregung gebrachten Plans, eine direkte Dampf- \hiff}fahrts-Verbindung zwischen Altona und Harburg einzurichten, Ein bestimmter Beschluß darüber wurde noh nicht gefaßt.

Frankreich.

Paris, 18. Febr. Der König hat den marokkanischen Bot- schafter in seiner Abschieds - Audienz reich beschenkt. Unter dem Ge- folge des Gesandten bemerkte man auch einen mit dem Orden der Ehrenlegion geshmüdten algierischen Lootsen, Barufa, den der König durh einige belobende Worte und durch Ueberreichung eines prächti- gen türkishen Säbels auszeichnete. Herr Leon Roches, der den marokka=- nishen Abgesandten als Dolmetscher nah Paris begleitete, kehrt nah Tanger mit dem Titel eines Legations-Secretairs zurück und wird dort unter Herrn Dechasteau stechen, der zum General-Konsul befördert ist.

Es sind Nachrichten aus Algier vom 10, Februar cingetroffen. Von dort und zugleih aus Konstantine vernimmt man, daß Abd el Kader in die östliche Provinz einzudringen versuht hat. Er ging bis Busada, aber die fast feindselige Gleichgültigkeit, mit der er von den Bevölkerungen aufgenommen wurde, ermuthigte ihn nit, weiter vor= zudriugen. Den neuesten Meldungen zufolge, befand er sich bei den Flissas. Die Kolonnen des General-Gouverneurs Bugeaud und des General-Lieutenants Bedeau wandten sih auf Hamsa und waren im Stande, dem Emir die Rückwege nah dem Osten abzuschneiden. „Abd el Kader“, sagt der Akhbar, „wird es aber {werlich wagen, sich ter Ebene der Metidscha zu nähern. Die starke Niederlage, welche die Saar Ben Salem?'s erlitten, der in dem Gesehte umgekommen sein soll, ist eine allzu eindringliche Lehre, als daß der Emir sie unbeachtet lassen sollte. Ben Salem hatte si mit einer Schaar von 400 Reitern bis an die Jsser ge- wagt. Oberst Blangini, der nur wenige Truppen zur Verfügung hatte, überfiel ihn am 5ten, trieb ihn in die Flucht und nahm ihm einen Theil der Beute und der Gefangenen ab, die er bei verschiede=- nen Stämmen gemaht. Am 7ten erreihte Blangini den feindlichen Heerführer abermals zu Schenap el Tebul; die Araber wandten si bald wieder zur Flucht; Ben Salem selbs soll in dem Gefechte ge- blieben sein; Blangini's Kolonne erbeutete 2500 Stück Vieh, 600 Flinten, eine große Menge von Vorräthen und einige Fahnen.“ Nach dem Akhbar hatten die Franzosen in diesem Gefechte keinen einzigen Todten, ja nit cinmal einen Verwundeten, während die Araber etwa 100 Todte verloren hätten, worunter zwei angesehene Häuptlinge gewesen seien. Der Kriegs-Minister hat gestern auch einige amtliche Berichte aus Algier erhalten. General de Bar meldet unterm 10ten von dem oben erwähnten Gefeht mit der Kavallerie Ben Salem's , dessen Streitkräfte er aber nur auf 300 Mann angiebt. Von Ben Salem's Tode und von dem zweier anderer Häuptlinge, wovon der Akhbar spricht, is in der Depesche keine Rede; auch die Zahl der überhaupt Getödteten is darin nicht angegeben. General de Bar sagt blos: „„Es gelang dem General Gentil vollständig, das Lager Ben Salem's unversehens zu überfallen, Der Bericht fügt auch hinzu, daß der Oberst von St. Arnaud, nachdem er eine glückliche Expedition in das Dahara - Gebirge ausgeführt, wo er eine große Anzahl Araber ge- tödtet und Gattin und Schwester des angesehenen Häuptlings Ben Hini gefangen genommen hatte, nah Orleansville zurückgekehrt sei. Eine Depesche des Oberst Eynard aus Orleansville vom Z0sten v. M. berihtet über mehrere Gefechte, die mit dem Feinde in den Gebirgen stattgefunden, aber von keiner Bedeutung waren, und ein Bericht des Gerneral Cavaignac vom 27sten enthält nur bereits bekannte That- sahen. Der Moniteur algerien vom 10ten d. meldet: „Gene- ral-Lieutenant de Bar hat folgende telegraphishe Depeshe vom Mar= \chall General-Gouverneur erhalten: Boghar, 5. Februar. Vollziehen Sie meine ersten Befehle hinsichtlich der Miliz und meine lebten hin- sihtlih der Sträflinge. Durch Vorsiht wird Gefahr vermieden. Wenn gegen alle Erwartungen und troß aller unserer Anstrengungen die Umstände dringend werden sollten, wird die öffentliche Meinung diese Maßregel als eine weislihe billigen. Sie mag immerhin für den Augenblick einige Aufregung verursachen, in wenigen Tagen wird man sih daran gewöhnt haben und anerkennen, daß sie dazu geeignet ist, die Unruhe zu beschwichtigen, statt zu vergrößern. Für jeßt is wirkflich feine ernste Gefahr vorhanden, und wir hoffen sie aus dem Osten eben so zu entfernen, wie wir es {hon im Westen gethan ; mein Befehl aber is von weiser Vorsicht eingegeben.“ Der Moniteur parisien, bekanntlih ein halb amtliches Blatt, sagt heute: „Die Nachrichten aus Konstantine vom Aten d. klagen über Mangel an Truppen und über zu lange Abwesenheit des Ve- neral Bedeau. Ungeachtet der günstigen Stimmung der Eingébornen fürchtet man, es werde eine Bewegung in dieser Provinz ausbrechen, wenn ihr Chef und seine Truppen niht zurückehren.‘“’ Mehrere Offiziere der afrikanischen Armee, die auf Urlaub in Paris sind, haben so eben den Befehl erhalten, sich unverzüglih auf ihre Posten zurück- zubegeben. Alle diese Nachrichten liefern den Oppositionsblättern wieder reichlichen Stoff zu Angriffen auf Marschall Bugeaud. „Daß man die ganze Reserve der Nationalgarde von Algier aufbietet‘‘, sagt der National, „beweist, daß die Armee nicht ausreicht. Ja selbst zu Leuten, die das Geseß getroffen und aus den Reihen unserer Ba- taillone ausgestoßen hat, nimmt man seine Zufluht : 500 Mann, die ein Gewicht zur Strafe an ihren Füßen trugen, sind in aller Eile bewaffnet und ins Feld geshickt worden. Jeder erräth leiht, was der Aufruf an die Hingebung und den Muth der bürgerlichen Be- völkerung von Algier bedeutet. Es is klar, daß Herr Bugeaud nicht mehr aus nohch cin weiß. Durch seine Fehler allein ist auf einem kurzen Feldzuge von 4 Monaten eine herrliche Armee hingeshmolzen.““

E Y E Bat E I E ae 2 R R mus, S T et “s PTSODE p: fis L E H E De unve i T f H pAET Er P D E 7 ege f ¿I Err Or E S TRONE L S T A r A g E 0E E E D E: E A S R D E E A T U L TE M E CHL T E: H. «V E O S L O LOLNS E: Dle

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