hessen und Schaumburg - Lippe gesichert worden. Die Ausführung des Baues der Eisenbahn im Königl, hannoverschen Gebiete ist der Königl. Eisenbahn-Direction übertragen; der Betrieb auf der ganzen Eisenbahn von Hannover bis Minden is vertragsmäßig vorläufig auf zehn Jahre der hannoverschen Eisenbahn-Verwaltung aussließ- lih überlassen. Nah Maßgabe des festgestellten Planes wird, die Eisenbahn von dem Haupt -= Bahnhofe zu Hannover in nordwestlicher Richtung dur die Feldmarken der Vorstadt Hannover , Vahrenwald und Hainholz, dann in mehr westlicher Richtung zwischen Burg und Herrenhausen geführt werden, oberhalb Letter die Leine überschreiten, dann in gerader Linie bis nach Seelze und von dort, an den Ort=- schaften Lohnde , Gümmer , Dudensen und Luthe vorbei , bis zu dem östlih der Stadt Wunstorf anzulegenden Bahnhofe gehen , von wo sie in der Richtung auf Haste, unweit Duendorf, die kurhessishe Lan- desgränze erreiht. Se. Majestät der König haben zugleih die Be- stimmung getroffen, daß die Eisenbahn von Hannover nah Bremen auf der Strecke von Hannover bis zum Bahnhofe bei Wunstorf in einer und derselben Linie mit der Hannover-Mindener Eisenbahn, und dann in nördlicher Richtung durch die Aue - Niederung neben Blu- menau und Lithe vorbei dur das alte Flußthal der Leini an Pog- genhagen, Moorkrug und Neustadt am Rübenberge vorbei, nordwest- wärts zur Feldmark Hagen gesührt werden soll, wo sie die unter dem 4. August v. J. bereits bekannt gemachte Linie der Hannover-Bremer
Bahn erreichen wird.“
X Kopenhagen, 17. Febr. Unterm Aten d, M. hat der König dem E pg arm einer Eisenbahn von Neustadt über Ol- desloe und Wandsbeck nah Hamburg zusammengetretenen Comité auf dessen Bitte um Gestattung des Nivellements dieser Eisenbahn - Linie einen ab\schlägigen Bescheid ertheilen lassen, Diese Königliche Ent- \hließung seheint zu beweisen, daß unsere Regierung entschlossen ist, Feiner CEisenbahn-Verbindung zwischen Nord- und Ostsee Vorschub zu leisten, bevor die Altona-Kieler Eisenbahn sich zur ihrer von Anfang an in Aussicht gestellten Bestimmung entwickelt hat. Es ist in dieser Beziehung interessant, zu sehen, wie die Elemente des Verkehrs sich allmälig gestalten. Jm vorigen Winter ging z. B. fast gar kein Schlachtvieh über die Bahn, während in diesem Winter nah den Veröffentlichungen der Direction dieser Verkehr schon bedeutend ist. Die Einnahme im Januar 1846 überstieg diejenige des Januar 1845 um circa 60 pCt. Die Zunahme des Personen - Verkehrs in diesem Sommer wird ohne Zweifel sehr bedeutend werden, da jeßt zwei Zweigbahnen im Betriebe sind, was im vorigen Sommer nicht der Fall war, und von Kiel aus zwei neue Dampsschisss - Linien, nah Stocholm und Christiania, eröffnet werden sollen. Unter solchen Auspizien läßt sich mit ziemlicher Sicherheit annehmen, daß die jähr- liche Einnahme der Altona - Kieler Bahn in wenigen Jahren auf die bei ihrer Anlage fkalfulirte Summe von 1 Mill, Mark Cour. steigen dürfte, bei welher Einnahme sih die Dividende auf ungefähr 75 pCt. stellen wird.
Handels - und Börsen-Nachrichten.
Berlin, 23. Febr. Die Börse war heute ohne alle Veranlassung schr flau, und die Course stellten sich uicdriger, als am vorigen Posttag.
248
Berliner Börse. Den 23. Februar 1846.
Pr. Cour. Brief. | Geld.
Pr. Cour. Brief. | Geld. | Gew.
E Zf.
Fonds. Actien.
Brl.Potsd.Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Brl. Anb. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do.v.Staat garant. IOb.-Schles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-Halbzt. Eb. Br.-Schw.-Frb.E. — fdo. do. Prior. Obl, 13! Bonn-Kölner Esb. 1157 [Niedersch.Mk.v.e. 55 do. Priorität Wilb.-B. (C.-0.)
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 19. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 60}; 4% do. 39%. Ausg. —. Pass. —. Preuss. Pr. Sch. —. 3% Russ. Hope 903. Antwerpen, 18. Febr. Zinsl. —. Neue Anl. 217. Frankfurt a. M., 20. Febr. 5% Met. 1125 G. Bank-Actien p. ult. 1993, 190. Bayr. Bank - Actien 700 Br. Hope 89% Br. Stiegl. 88% Br. Int. 5913: 594. Poln. 300 Fl. 1007. 3. do. 500 Fl. 825. 815. Hamburg, 21. Febr. Bank-Actien 1600 Br. E»vgl. Russ. 108 Br. Paris, 18. Febr. 5% Rente fin cour. 123. 40. 3% do. fin cour. §4. 80. 5% Span. Rente —. Pass. —. 5% Met. 1123. 4% do. 101. 3% T7. Bank- do. 1839 122%. Nordb. 1847. Gloggn. 140%. Budw. —.
o do\»ck S 1
St. Schuld-Sch. Prämieu - Scheiue d.Seeh. à SO T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Schlesische do. do. v.Staat g.Lt B.
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| 21111511118
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65% Span. 22.
Zinsl. —, Poln. —.
Neapl. —.
Wien, 19. Febr. Actien 1584. Anl. de 1834 155, Mail. 1225. Livorn. 115%. Pest. 1045.
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 24. Febr. Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Die Nachtwandlerin, Oper in 3 Abth., mit Solotanz. Musik von Bellini. (Dlle. Jenny Lind: Amine.) :
Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à 20 Sgr. und Amphitheater à 10 Sgr. zu haben.
Im Schauspielhause, 42ste französishe Abonnements-Vorstellung. La première représentation de: Une bonne réputation, co- médie nouvelle en 1 acte, du théáâtre français, per Mr. Arnould. Dieu vous bénisse! vaudeville en 1 acte, par MM. Ancelot et P. Duport. Un roman intime, ou: Les lellres du mari, comédie en 1 acte, par Scribe et Fournier.
Mittwoch, 25. Febr. Jm Schauspielhause. 37e Abonnements-
Vorstellungz Der Günstling, Original - Lustspiel in 4 Abth, Schubar (Dr. Lubarsch). " dh
Donnersiag, 26. Febr. Jm Opernhause. 26ste Abonne». Vorstellung : ie Hugenotten, Oper in 5 Abtheilungen, Musi Königl. General - Musikdirektor „und Hof - Kapellmeister Mey Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet, (Dlle, Jenny g Valentine.) Anfang 6 Uhr. U
Zu dieser Oper und zu den nachfolgenden zwei Vorstel derselben werden scriftlihe mit dem Siegel des Ausstellers vers Meldungen zu Billets von dem Hauspolizei - Jnspektor Heny und zwar zur ersten Vorstellung heute, am Dienstage den Ast zweiten am Mittwoch den 25sten und zur dritten am Donner 26sten d. M., jedesmal Vormittags von 10 Uhr an, im Opvent angenommen, wobei jedo zu bemerken, daß, um den einlgy, Bestellungen bei dem beschränkten Raume möglichst zu genüg jenigen, welche bereits zu einer der drei Vorstellungen Bille ten haben, zu einer anderen keine wieder angewiesen werdey j," Die Anweisungen zu den Billets werden sofort ausgefertiz bald sämmtliche Billets zu einer jeden der besagten Vis, angewiesen, wird die Expedition geschlossen und durch Ari fannt gemacht, daß zu dieser Vorstellung keine Billets meh p ben sind.
Die zur ersten Vorstellung angewiesenen Billets sind q vor derselben, sonah Mittwoch den 25sten d. M., beim Bille, faufs-Büreau im Schauspielhause zu den erhöhten Preisen in Ey zu nehmen. Wegen Abholens der Billets zur zweiten und yj Vorstellung soll nähere Anzeige später erfolgen. 2
Sämmtliche vor dieser Anzeige gemachten Bestellungen fi Oper: „Die Hugenotten“, bleiben unberücksichtigt, #0 wie nh! wiederholt wird, daß Billet-Bestellungen bei der General-Juhy/ tur nicht statthaben.
Königsstädtisches Theater. |
Dienstag, 24, Febr. Marie - Anne, oder: Eine 4A aus dem Volke, Schauspiel in 5 Aufzügen. Nach dem Fuj| hen: „Marie - Jeanne‘, dér Herren Dennery und Mallur, y Heinrih Börnstein, (Mad, Albertine Rott: Marie - Am,
Gastrolle.)
Mittwoch, 25, Febr. (Jtalienische Opern-Vorstellun!| 4 Erstenmale: Semiramide. Oper in 2 Akten. Musik von (Sgra. Marietta Alboni: Arsace, als Gastrolle. Sgra. Don Semiramide. Sgr. Crivelli: Assuro.) i
Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.
Verantwortliher Redactcur Dr. J. W. Zinke iscn,
Jm Selbstverlage der Expedition,
Gedrudt in der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdruderei,
Allgemeiner Anzeiger.
Bekanntmachungen.
[144] Bekanntmachung. Jn dem Depositorio des unterzeichneten Ober-Landes- gerichts befinden sich: a) 12 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf. Courant Restbetrag eines
i unter dem Namen der von Gadenstedt Pupillen- Masse verwalteten Bestandes von 32 Thlr. 20 Sgr. 11 Pf. Courant, welcher sih dur die Realisirung eines Westphälishen Zins - Bons Litt. M. No. 5440. über 237 Francs 41 Centimes, und zweier Westphälishen Zins - Coupons pro 31, Dezember 1813 Litt. M. No. 3897, a 80 Francs und No. 3898, a 14 Francs 965 Centimes, woran verschie- dene, früherhin hierselbst bevormundete Personen Theil hatten, gebildet hatte, Die Auszahlung die- ses Restbetrages, an dem zu ungleichen Theilen der Kassen-Controleur Hans Friedrich Gustav Rich- "L of ter, ehemals hier, für sich und scincn Bruder, den Artillerie - Licutenant Gustav Adolph Curt Anton Richter, früher zu Berlin, die Demoiselle Ernestine Eleonore Amalie Matthias, ehemals zu Helms- dorf, der Rektor Ferdinand August Goedike, sonst zu Coburg, für sich und seine Ge‘chwister, und endlih die Demoiselle Henriette Schaefer, sonst hier, partizipiren, hat biêher nit erfolgen fönnen, da von dem Verbleib dieser Personen nichts Ge- nügendes konstirte.
Mehrere Bestände aus Präbendaricn-Rcvenüen der vormaligen hiesigen Kollegiatstister, welche den nach- stehend benannien Präbendarien, resp. deren unbe- fannten Erben, zustehen:
I. beim Stiste St. Sebsstiani: Thlr. Sgr. Pf
a, des Dechant Johann Friedrih von
Röder en / b. des Senior August Friedrih Chri-
stian Krug von Nidda 21 -. des Kanonikus Hosrath Reinhardt . 21 ‘ . des Kanonikus Kohlenberg E . des Kanonikus von Runckel ……... +4. A des Kanonikus von Trecfow 21 . des Kanonikus von Bohm 10 ‘
Summa 141 2
Conring
[146]
worden.
IL. beim Siiste St. Nicolai: Thl. Sg. Pf. . des Dechant Christian Heinrih Müller — 28 4 . deé Senior Johann David Fäsh .. — 28 4 . des Subsenior Heinrich Friedrich Petri — 28 4 . des Kanonikus Carl Bredereck …….…. 2
. des Kanonikus Lutwig Herrmann von Stille 28 4
. des Kanonikus Grafen Carl Friedrich
[147]
des Kanonikus Friedrich Wilhelm Nie — 28 4
. des Kanonikus Heinrich Fertinand Stropp . — 28 4
1. des Kanonikus Friedrich Graf von S i E. .—2WA
. des Kanonikus Carl Ludwig Egídius von Krummensee 28 4
. des Kanonikus Julius Ferdinand von Bonge ……................-4:--:05:., = 28 3 . des Kanonikus Hans Wilhelm vonKleist — 28 3 Summa 11 9 10
werden.
111, bcim Stist St. Gangolphi: Th.Sg.P.
. des Senior David von Splittgerber . des Kanonikus Hans Ernst Christoph von Werder . des Kanonikus Heinrich Johann Gcorge Cuno 30 46 incl. 22 12 6 . desKanonikus Christian Otto Friedrich Ernst Ludwig von Gansauge 30 4 6 incl. 22 12 6
1V. beim Stift St. Petri und L S
. des Dechant Johann von Köpken .…. — . des Senior Leopold Sandes von Hoff- mann... des Kanonikus Jacob Andreas Bahl-
oooooooooo aeaen e
des Kanonikus Frige .…............- — . des Kanonikus Grafen von Rohde... — . des Kanonikus Carl Christian Sieg-
mund August von Bredow... — 1, des Kanonikus Carl August Bethge — . des Kanonikus Herrmann Justus von
Die Eigenthümer vorbenannter Massen resp. deren Erben werden angewiesen, binnen vier Wochen auf Aus- zahlung dicser Massen bei uns anzutragen und sih zu deren Empfangnahme zu legitimiren, widrigenfalls ge- dachte Massen gemäß §. 391, des Anhangs zur Allge- meinen Gerichts - Ordnung an die allgemeine Justiz- Offizianten-Wittwen-Kasse abgeliefert werden sollen.
Magdeburg, den 31. Januar 1846,
Der erste Senat des Königlichen Ober - Landesgerichts,
Bekanntmachung Der zum Verkaufe des der Frau Johanne Elisette Lezius, geb, Lorenz, Oliva, Nr. 37 A. des H9potheckenbuchs, auf den 5. Au- gust d. J. anberaumte Bietungs - Termin is auf den Antrag des Extrahenten der Subhastation aufgehoben
Danzig, den 16, Februar 1846. Königl. Land- und Stadtgericht.
Borladung unbekannter Gläubiger. Bei dem Konkurs-Verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alex de Laval hier, welcher am 9ten v. M, verhängt worden, werden die unbekannten Gläubiger desselben hiermit öffentlich vorgeladen, ihre Ansprüche an die Konkursmasse im Termine am 25. Mai c., Vormíttags 10 Uhr, tanc r vor dem Assessor v. Eckenbreher an Gerichtsstelle hicr Maximilian von Sandrezkly .…... — 28 4 S anzumelden und deren Richtigkeit nahzuwei- en, und werden ihnen bei persönlicher Behinderung die Justiz-Kommissarien Grubiß, Pabst, Jungwirth zu Be- vollmächtigten vorgeschlagen, von welchen sie einen mít Jnformation und Vollmacht versehen können. Diejenigen, welche sich weder vor noch in dem Ter- mine melden, werden mit allen ihren Anforderungen an die Masse prákludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein 'ewiges Stillschweigen auferlegt
Maadeburg, 16, Februar 1846, Königl, Land- und Stadtgericht,
[1157] Th.Sg.P.
30 46 incl, 22 12 7
c eoes, 30 4 6 incl, 22 12 7
Nothwendiger Verkauf. i Stadtgericht zu Berlin, den 14. November 1845. Das Vol. 38, No. 2410, dcs stadtgerichtlicben Hy-
pothekenbuhs von der Königsstadt, Stralauer Viertels,
verzeichnete, in der Blumenstraße Nr. 14 a belegene
Tischlermeister Winkelmannshe Grundstück, gerichtlich
f abgeschäßt zu 5374 Thlr, 15 Sgr., soll
am 24, Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, =— » 2N » an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.
in dem Büreau der Sächsisch - Schlesischen Eisenbah Gesellschaft (Antonstraße Nr. 7) unter Rüdgabe d
6ten Einzahlung, gegen welche neue auf die \vow i gezahlten 70 Thl1, lautenden dergleichen audgtgth werden, mit 9 Thlr. 6 Ngr. baar, l durch Zurehnung Hvierment Zinsen von den eingezahlten 60 Thlrn. zu gewi Diejenigen Actionaire, welche die Einzahlung obigen Schlußtermin (den 1, April 1846, Nad
Summa 120 18 — incl. 89 20 2
2
[136]
n
fahrt.
N bck
a bbck E
Prozent.
Ga Aan
N D
s Empfangsstellen :
Dresler,
ehörigen Guts Ludolphine bei Die
stattfinden kann.
[124]
den 30,, 31, M
Ruhrorter Dampfsch Dritte Einzahlung von zehn
Unter Bezugnahme auf §§. 3 und 4 des von des Königs Majestät unterm 6. Juli v. J. Statuts der Ruhrorter Dampfschleppschifffahrts-Ge chaft werden die Herren Actionaire hiermit aufgefor- dert, die dritte Einzahlung mit 10 Prozent, oder zehn Thaler per Actie, spätestens bis zum 20. April cr. nach ihrer Wahl in Ruhrort, Köln, Düsseldorf, Berlin oder Frankfurt a. M. zu leisten, und zwar bei folgenden
1) in Ruhrort bei Herrn Franz Haniel,
2) in Köln bei den Bankhäusern A. Schaaffhau- jen und Sal. Oppenheim jun. ©
3) in Düsseldorf bei dem Banlhause Wilh. Cleff,
4) in Berlin bei dem Bankhause Gebr. Schiller,
5) in Frankfurt a, M. bei dem Bankhause H. D.
gleichzeitig aber die in ihren Händen befindlichen Par- tial-Quíttungen über die früheren Einzahlungen mit ein- zulicfern, indem nur gegen deren Zurückgabe die über . 30 Prozent oder 30 Thaler lautenden neuen Partial- Va verabfolgt werden können.
nnahme der Einzahlungen findet von heute bis incl. den 20. April statt, und ertheilen die oben- bczeichneten Empfangsstellen Jnterims-Quittungen, deren Austausch gegen die von uns ausgefertigten Partial- Quittungen vom 10. bis incl. 20, Mai cr. cbendaselbs
Ruhrort, den 16, Februar 1846. Die Direction.
Sächsisch-Schlesische Eisenbahn.
den 26., 27. und 28, M bei der Leipziger Bank, welche zur Erleichterung der Herren Actionaire Zahlungen Ane Emen V Ns
rz, . pr . . von früh 9 bis Nachmittags 4 Uhr, allhier zu Dresden
4 Uhr) nicht geleistet haben, verfallen in die §1 Staluten festgeseßte Strafe von zehn Prozent da zahlungssumme (1 Thlr.). :
Es wird gebeten, sowohl hier als bi Bank in Leipzig, beim Umtausch der Al
leppschiff-
fü ge n. resden, den 10. Februar 1846. Das Direktorium [B der Sächsisch - Schlesischen Eisenbahn - Gesells{1}
bestätigten z \ Franz Netdcke.
ell- C, L, Schill.
Jn der Bessershen Buchhandlun [142] (Behrenstr. 44) ist erschienen:
König Sigurd's Brautfahrl Eine Is Sage.
Emanuel Geibel.
Preis 10 Sgr. A Der Erlös is einer hülfsbedürftigen Familic
Comp.,
[145] Eine Dampsmaschin von mindestens 60 Pferdekrast, neu oder geb nur solid und gut gebaut, wird zu kaufen gen Auf schriftliche Offerten mit genauer Beschr} Angabe der Forderung wird sofortige Antwort
der Maschinenmeister Nowotny. Sächs.-Bayer. Bahnhof in Lei
[148 b] Mein bisheriger
Kammer 15t heute aus scinem D
. ° Ô 1. ste bei mir entlasscn. Berlin, den?
T J. H. Riley
Kassecnbote C
Es wird hicr- durch die mit zehn Thaler auf _ jede Actie der Sâäch- sish - Schlesischen Eisenbahn zu lei- stende siebente Einzahlung aus- geschrieben.
Dieselbe is ent- weder ärz l. J.
[150 b] Konzert-AnzeißC® ilt Montag, den 2. März, im Konzertsa, Königl. Schauspielhauses: Konzert, Ì fal sten mehrerer armen Familien, vera von Jenny Lind. ü Billcts zu numerirten Sipplägen à 1 Thie N so wie zu Stchpläyen à 1 Thlr., sind in licnhandlung der Herren Bote und
Jägerstraße Nr, 42, zu haben,
die Muster; Börse.)
vom 1. Dezember 1845 datirten Juteriws - Actien d
Citerarische Anzeigen. j
; Verlin, 24, Febr.
Das Abounement beträgk:
2 Rthlr. für 5- Iahr. 4 Rthlr. - 5 Iahr. s Kthlr. - 1 Jahr.
llen Theilen der Monarchie ohne Preiserhöhung.
ions - Gebühr sür den
e r Seile des Allg,
Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Post-Auslallen des Iu- und Auslandes nehmen HSestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition der Allg. Preuß. Zeikung: Friedrihchsfstraßfe Ür. 72.
/ 56.
Inhalt.
(tlicher Theil. ; E, Berlin. Unruhen im Gebiet der freien Stadt Krakau und
n der Gränze von Gallizien, — Schreiben aus Erfurt, (Lutherseier.) utsche Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Schluß des Deputgtions - Berichts in der ersten Kammer. — Großherzogthum aden, Die indische Ueberlandpost, — Schreiben aus Braunschweig. Wintermesse.) : y ankreich, París. Entscheidungen der Budgets - Kommissiou. — ßertrag gegen den Sklavenhandel. — Akademische Ernennung, — Ver- ärfungen für Algier, — Abd el Kader's Bewegungen. — Sendung nach Bourbon, — Das neue spanische Ministerium. —— Thiers, — Arbeiter- Fingaben, — Getraide-Zufuhr in Bayonne, — Druckerlohn, — Börse, — chreiben aus Paris, (Diskussion der Kommissions-Vorschläge über
oßbritanien und Jrland. Oberhaus. Untersuchung der La- en des Grundbesißes. — Unterhaus. Rede Sir R. Peel's über die Petraide-Gesepe, — London, Hofnachricht, — Die Tímes über tie lede Sir R. Peel's, — Nachrichten aus Kanada,
lgien, Brüssel, Fortdauer der Ministerkrise, — Nachrichten von er Kolonie in Guatimala. — Flämisch - deutscher Gesangs - Verein, — Zdhreiben aus Brüssel. (Herr Vandewcyer und die Kabinets - Krisis z ie Verhandlungen mit Holland; die Linnen-Convention mit Frankreich.) hweiz, Kanton Bern, Erklärung und Beschlüsse des Großen
Schreiben aus Madrid.
Raths. Näheres über die Bildung des euen Ministeriums.) CRAD g
panien, ortugal. Lissabon, Adreß - Debatten. — Annahme der Adresse in her Pairs-Kammer,
ndels- und Börsen-Nachrichteu. Berlin, Markibericht,
¡tes Abonnements-Konzert der Sing - Akademie. — Einladung zu einer Helehrten-Versammlung nach Frankfurt a. M, 00
ilage.
Amtlicher Theil.
6e. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
Dem katholischen Lokal - Kaplan Andreas Keller in Proden- f, Kreis Neisse, den Rothen Adler - Orden vierter Klasse z so: wie n Kirhen- und Schul-Vorsteher Teschendorf zu Rohdau, Regie- 19è-Bezirk Marienwerder, das Allgemeiue Ehrenzeichen zu verleihen z
MuKreis-Deputirten und Rittergutsbesißer, Grafen vonS tra h - ip auf Peterwiß, zum Landrath des Kreises Frankenstein, im Regie= é-Bezirk Breslau, zu ernennen.
Bei der heute angefangenen Ziehung der 2ten Klasse 93ster gl. Klassen-Lotterie fiel der Haupt = Gewinn von 10,00 Kil Nr. 6684; 1 Gewinn von 2000 Nthlr. auf Nr. 8832; 2 Ge- e zu 1000 Rthlr. fielen auf Nr. 72,646 und 82,610; 2 Ge- e zu 500 Rthlr. auf Nr. 6512 und 19,579; 2 Gewinne zu Rihlr. auf Nr. 30,591 und 45,849; und 4 Gewinne zu 100 lr. auf Nr, 14,092. 16,896. 38,092 und 40,019,
ein von derenJnhaber unterschrie bene} Berlin, den 24. Februar 1846.
zeihniß der Nummern jedenfalls bis F Angekommen: Der Präsident des Landes-Oekonomie-Kolle-
Königl, General-Lotterie-Direction.
s, von Beckedorff, aus der Provinz Ponmern.
llichtamtlicher Theil.
Inland.
r. Zuverlässige Nachrichten aus Oppeln und fêlau melden, daß in den zur freien Stadt Krakau behörigen,
obershlesishen Gränze nahe lie 2 | d genden Ortschaften am 20sten N, Abends Unruhen ausgebrochen, namentlich bewaffnete Haufen
ertes Abonnements-Konzert der Sing-Akademie. Die Jahreszeiten von Haydn,
(Den 23, Februar.)
„Anlockend, wie die (m Frühli i C Quo, hling erwachende Natur, wirken Haydn's : fle s auf alle Freunde der Tonkunst, ja auf alle Mahn Die Va Zahl der Pläve im Saale der Sing - Akademie hatte, wo cs Die Mt leiden müssen, um dem Zudrang zu genügen. liche drs schließt sich hier eng an eîne wa rhaft idyllische, tief ge- lid nshauung der Natur. ine Kunst, ihrem innersten Wesen nach la nur bestimmt, die geistigen Zustände des Menschen darzustellen n rührender Naivetät und nícht zu übertreffender Treue eine Reihe E ern an uns vorüber, von denen man meint, sie müssen der \chil- ih Poesie oder dem Pinsel allein überlassen bleiben. So glauben wir de die blühenden Auen vor uns zu sehen, übersäet mit weidenden V und hüpfenden Lämmern. Der Aersmann schreitet vor unseren R eher : das Heer der munteren Schuitter zieht an us vorüber; des gs fröhliche Klänge schlagen wirklich an unser Ohr, und vor un- ile gen dreht sich shnurrend das Spinnrad, Und wo des Sommers oder m sih sengend auf die Fluren lagert, wo das Leben der Natur ta eint und „Todesstille ringsum herrscht‘‘, — selbs da findet die a R ihre Farben, und díe gedämpften Klänge {weben einher im Die Sa, ein blendend Meer von Licht und iderschein ! für e Us, hier die Sprache einer Kunst, deren Vieldeutigkeit eben so erstehen “2 als für Reichthum gehalten wird, cinmal so klar und sicher Iwerfes! f es 1 Zweifel, wodurch Vielen der JZnhalt gerade dieses dien A anziehend erscheint, Dazu kommt, daß der Ausdruck der uth | nur bestimmt is, den Zustand eines ungetrübten Genusses Í K a der Natur und des Lebens zu schildern. iegeln 189 e der Sänger is es, im Vortrage alle jene Regungen ab- ndet.” Died nas Gemüth bei einer solchen Anschauung der Natur st eine große Ausgabe, die von Wenigen in ihrem ga4-
Berlin, Mittwoch den 25 Februar
in den Flecken Jaworzno eingedrungen sind, die daselbs aufbewahrten Züchtlinge befreit und einige Mordthaten begangen haben. Die von Krakau kommende Post wurde unweit der diesseitigen Gränze ange- halten, durchsucht und beraubt. — Auch in der Nähe der galizischen Stadt Oswiencim hatten sih tumultuirende Haufen gezeigt und das Kaiserlich österreichishe Gränz - Zoll - Amt Babice veranlaßt, mit der Kasse in dem preußischen Haupt - Zoll - Amt Neu - Berun Schuß zu suhen. — Das în der Nähe liegende 2te Ulanen - Regiment hat sofort Befehl erhalten, an die Gränze zu rücken, um nit nur die diesseitigen Unterthanen vor etwaigem Eindringen der Empörer zu shüßen, sondern auch dem Freistaat Krakau die etwa nöthige Hülfe zu leisten, und sind zu gleihem Zweck eine Jäger - Abtheilung und ein Bataillon Jnfanterie von Breslau mit der oberschlesischen Eisen- bahn entsendet. Kaiserlich österreihishe Truppen waren schon einige Tage früher in Krakau eingerüdt.
X Erfurt, 20, Febr, Erfurt, die zweite Vaterstadt des gro- ßen Reformators, auf dessen Universität der strebende Jüngling \ich bildete, in dessen klösterliher Stille Lo die geistige Wiedergeburt des Mannes vollendete, war dur die Gnade Sr. Majestät des Königs in den Stand geseht, den Todestag Luther's in ganz besonderer Weise zu feiern, Die Räume des Augustiner Klosters, worin Luther gelebt, waren nach der Aufhebung desselben zu öffentlihen Uzterrichts - An- stalten verwendet worden, und es befaud sich in dem einen Flügel das ev angelishe Waisenhaus, in dem anderen seit 25 Jahren das Martinsstif\t, eine Anstalt, welhe den Zweck verfolgt, ver- wahrloste Kinder durch Erziehung zu bessern, und welche \ih, wie einst die Frankeschen Stiftungen, allein durch freiwillige Beiträge ge- gründet und erhalten hat.
Seit 15 Jahren war dieser Theil des Hauses so verfallen, daß er völlig unbewohnbar wurde und als dachlose Ruine den gänzlichen Einsturz befürchten ließ. Die Anstalt mußte sich mit einigen Zim- mern des dem Waisenhause gehörigen Flügels behelfen, Se. Ma- jestät der König hat das Haus von Grund auf wieder herstellen und nah einem prächtigen Schinkelshen Plan im gothischen Styl für die Zwecke des Martinsstistes einräumen lassen. Der Todestag Luther's ward auf Allerhöchsten Befehl zur Einweihung bestimmt.
Nachmittags versammelten sich im neuen Andachtssaal — dem- selben Raum, in welchem einst Luther die heilige Schrift studirte — die Behörden, sodann die 300 Kinder der Anstalt und fo viel an Zuschauern der Raum zu fassen vermohte. Dié Feier begann mit dem Choral „Unsern Ausgang segne Gott‘ und einer Fest- Cantate, fomponirt von C. Reinthaler, die von den Kindern der Anstalt und, dem städtischen Orchester ausgeführt wurde, Die Frische der Composition, mehr noch der Umstand, daß die zum Theil fugirten Chöre auswendig gesungen wurden, gab der Feier Leben und Wärme, man fühlte an dem fröhlihen Gesang, wie die Musik das wirkliche und bleibende Eigenthum der Sänger geworden war. Hierauf wurde ein Volksepos vorgetragen, welches das Leben, Wirken und Sterbeu Dr. Luther's schilderte; und zwischen den einzelnen Abschnitten sang die Versammlung hierauf sich beziehende Verse aus den lutherischen Kernliedern — mit dem volksthümlichen Rhythmus , mit welchem sie in den Zeiten der Reformation entstanden sind.
Nath einer kurzen Ansprache des Vorstehers der Anstalt, Herrn Rein thaler, worin die Bedeutung des Tages Concordia mit An- wendung auf die Zwecke der Anstalt hervorgehoben wurde, folgte der zweite Theil der Festmusik und die feierlihe Einweihung des Hauses durch Herrn Konsistorial-Rath Scheibe.
__ Die Bürger Erfurts hatten beschlossen, von Luthers Zelle aus einen Fackelzug nah dem Friedrih-Wilhelmsplabß zu veranstalten. Da
jedoch die städtishe Behörde Feuersgefahr für einige enge Straßen |
fürchtete, so bewegte sich der Zug mit 600 Fadeln von dem Anger durch die Hauptstraßen nh einem Gebäude des Platzes, in welchem
Luther auf seiner Reise nah Worms eingekehrt war.- Dort sang die | Versammlung mehrerer Tausend Menschen unter feierliher Begleitung | der vereinten Musik-Chöre den Choral „Einen guten Kampf hab ih“, | worauf der Professor Dr. Dennhardt aus einem Fenster jenes Hau- | l Eine kräftige blühende Scilde- rung des Reformators, eine Verknüpfung seiner Persönlichkeit mit |
ses eine Rede an das Volk hielt.
dem jeßigen Zustand der Kirche und herzlihe Ermahnung zur Ein-
zen Umfange erkannt und noch seltener ganz gelöst wird. Die Anforderung derselben muß natürlich vor Allem an die Träger der Solo-Partícen , -Si- mon, Hanna und Lucas — hier Herr Z\ch ie\sche, Dlle, Tuczek und Herr Mantius, gestellt werden.
Daß uf dem Titelblatte steht: Simon, ein Pachter, darf den Sänger hier ja nicht auf die Jdee bringen, daß er einen Pachter danzustellen habe, Herr Zschiesche schien sih vielfach in diesem Jrrthum zu befinden, so weit war sein Vortrag von einem tieferen Eingehen auf Sinn und Ausdruck des Textes entfernt.
„Hanua und Lucas erscheinen au erst în der Abtheilung „der Herbst“ theilweis in der ihnen als Prädikat beigefügten Persönlichkeit als Pähters- Tochter und Bauerbursche, Sonst sind sie überall uur „der Mensch“, ge- nießend, denkend, fühlend, fürhtend, hosfend! — Der Vortrag des Herrn Mantius und der Dlle. Tuczek zeigte überall ein wahres, inniges Streben, Am gelungensten war derselbe bei Dlle. Tuczek in dem Re- zitativ: „Willkommen jeyt, o dunkler Hain““, uud in der darauf folgenden Arie. Auch die Partie des Lucas, welche jener Arie vorangeht: „Die Mittagssonne brennet jegt, dem Druck erlieget die Natur“, var vou Herrn Mantius sehr ausdrucksvoll vorgetragen worden. att Chöôre waren frisch, präzis und, wo es hingehörte, selbst voll
e 15.
Einladung zu einer Gelehrten- Versammlung nach Fraukfurt a. M.
Naturforschung und klassische Philologie haben es eine Neihe von Jah- ren her empfunden, wie großer Gewinn aus Zusammenkünsten, wo B schaften geknüpft, Gedanken gesammelt werden, zu ziehen is. Drei Wissen- \chaften, aufs innigste unter sich selbst zusammenhängend und im leßten Bai wechselseiti durch einander erstärkt und getragen, wollen jener Vortheile leichfalls theilhast zu werden suchen, Allem inneren Gehalt, dessen sie fähig erscheinen, tritt noch ein eigenthümlicher, vaterländischer Reiz
1846.
lung das Hauptlied der Kirche, „Cine seste Burg is unser Gott“, anstimmte. Der hohe ehrwürdige Dom und die Severi- Kirche, die den geräumigen Plaß begränzen, gaben im Widerschein der Fackeln dem Liede eine kräftige Resonanz, welche a das Volk zurüdckwirkte ; unter lautem Jubel wurden zuleßt die Fackeln zu hohen Freuden- feuern angezündet. :
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Sachsen. Folgendes ist der Schluß des im gestrigen Blatte der Allg. Pr. Ztg. abgebrochenen Deputations-
erichts in der ersten Kammer.
2) Als nothwendige Konsequenz des auf Mündlichkeit oder Unmittelbarkeit in der Haupt-Untersuchung gegründeten Verfahrens in Kriminalsachen betrachtet die Deputation Einführung des sogenannten Anklage-Prozesses mit Staats- Anwaltschaft, erkennt aber auch im Allgemeinen die Zweckdmäßigkcit derselben an. Bedenken, die sich in einer oder der anderen Hinsicht gegen dasselbe erheben lassen, beziehen sih in der Hauptsache auf den gar zu ausgedehnten Wir- fungsfreis, welcher dem Staats-Anwalte hier und da durch die Gesehgebung angewiesen worden ist, Es würde jeyt nicht an der Zeit sein, sh über die Maßregeln zu verbreiten, welche zu Vermeidung dieses Uebelstandes bei der fünstigen Vorlage zu ergreifen sein werden; vielmehr dürften diese vor der Hand lediglich dem erleuchteten Ermessen der hohen Staats-Regierung zu überlassen sein, 3) Völlig einverstanden is die unterzeichnete Deputation mit der in dem Deputations-Berichte der zweiten Kammer ausgesprochenen Ansicht, daß die sogenannte Partci-Oeffentlichkeit (Zulassung der bei einem Straffalle Betheiligten und deren Vertheidiger zur Verhandlung desselben) als unmittelbare Folge der oben erwähnten Mündlichkeit des Haa tzene zu betradten sei. Dagegen erscheint die ebendaselbst bezeichnete Gerichts - öffentlichkeit, Zulassung des Publikums zu der wirklichen Haupt-Untersuchung im Gegensaye der Voruntersuchung, als eine von den eigentlichen Kriterien zwischen dem sogenannten Jnquisitions - Prozesse und dem auf Mündiihkeit gestüßten Anklage-Prozesse mit Staatsanwaltschaft unabhängige Einrichtung. Dieselbe steht aber, was nicht verkannt werden darf, mit dem zuleßt ge- dachten Verfahren in einer gewissen natürlihen Verbindung (man fönnte sie als naturale desselben im Gegensaß eines essentiale bezeihnen), weshalb auch in den meisten Staaten, welche bei dem Verfahren in Strafsachen das Prinzip der Mündlichkeit und des Auklage-Prozesses mit Siaatsanwaltschast befolgt haben, zugleich eine bald ausgedehntere, bald beschränktere Gerichts- öffentlichkeit eingeführt worden ist, Die hohe Staats-Regierung hat eben- falls faftish anerkannt, daß es angemessen sein würde, mit dem neuen Verfahren in Kriminalsachen eine gewisse Gerichtsöffenilichkeit zu verbinden. Nach Jovan Vgen Erwägung der zahlreichen Momente, welche sich für und wider dieselbe anführen lassen und. sowohl auf dem vorigen Landtage, als uenerdings bei deu diesfallsigen Berathungen in der zweiten Kammer bereits vielseitig erörtert worden sind, ist auch die unterzeihnete Deputation zu der Ueberzeugung gelangt, daß solche bei Einsührung cines auf Mündlichkeit nebst Anklage - Prozeß mít Staats - Anwaltshaft gebauten Verfahrens in Kriminalsachen nicht füglih umgangen werden kann, daß aber auf der an- deren Seite ganz unbedingte Zulassung des Publikums zu den Haupt- Untersuchungen in allen Kriminalfällen allerdings \o erhebliche Nachtheile befürchten läßt, daß nur beshränkte Oeffentlichkeit rathsam erscheint, Auch darf bei der Frage über Oeffentlichkeit des Versahrens in Kriminal-
“ sachen nicht unbeachtet bleiben, daß bei gänzlicher Ablehnung derselben
shwerlich zu einer Vereinigung mit der jenseitigen Kammer zu gelangen sein würde, mithin solche dahin führen könnte, n die von ller Seiten für äußerst wünschenswerth erachtete gründliche Verbesserung des Stras- prozesses in Sachsen gar niht zur Ausführung käme, 4) Jn Betreff des von der zweiten Kammer gefaßten Beschlusses: „den Anträgen auf Ein« führung von Geschworenengerichten weitere Folge nicht zu geben“, räth die Deputation ihrer Kammer an, demselben unbedingt beizutre- ten, Sie sieht sich aber veranlaßt, die Bemerkung beizufügen, daß sie hierzu nicht durch die in dem Deputations-Berichte der jenseitigen Kammer angesührten Gründe, sondern durch die feste Ueberzeugung bewogen worden ist, daß das Justitut der Geschworenengerichte die erforderliche Sicherheit der Straf - Rechtspflege schon deshalb nicht gewähren fann, weil die That- frage fast nie von der „rehtlihen Beurtheilung der zu bestrasenden Handlung getrennt erscheint und es jedenfalls gefährlich is, dem- jenigen , der keine Nechts - Kenntnisse bat, die Beantwortung eincr Rechtsfrage zu überlassen. Auf viele andere sehr erheblihe Bedenken, welche der Einführung dieses Instituts, namentlih in einem monarchish- constitutionellen Staate, wie Sachsen , entgegenstchen , näher einzu- geben, findet die Deputation nach der Lage der Sache keine Veranlassung.
o viel nun außer dem vorerwähnten Punkte unter 4 das in dem Bericht entwickelte Gutachten der Deputation betrifft, so reduzirt sich dasselbe auf folgende Anträge, welche der geehrten Kammer zur Annahme empfohlen werden: Sie wolle im Verein mit der zweiten Kammer die Staatsregierung
trat bildeten den Haupt-Jnhalt, nach welchem die ganze Versamm- | ersuchen: a) einen auf den Grundsay der Mündlichkeit und des AnUagepro-
zesses mit Staats-Anwaltschaft gebauten Entwurf einer Strafprozeß-Ordnung S Sai
hinzu, Mäuner, die sih der Pslege deutschen Rechts, deutscher Geschichte und Sprache ergeben, unehmen si vor, in einer der ehrwürdigsten Städte des Vaterlandes, zu Frankfurt a, M., vom 24, September 1846 an einige Tage mit einander zu vezkehren; und da sie wünschen, mit anderen Gleich- strebenden dort zusammenzutreffen, so wählen sie diesen öffentlichen Weg, um ihr Vorhaben zur Kunde Allcr zu bringen, Wissenschaftliches Anregen, persönliches Kennenlernen und Ausgleichen der Gegensäße, so weit diese nicht innerhalb der Forschung Bedürfniß sind, werden Zweck unserer Ver- sammlung sein, eiu Ziel, worin sich auch sonst abweichende Bestrebungen vereinigen können, vorausgeseßt nur, daß es ihnen um Wahrheit zu thun ist, Ueber Art und Weise ihrer Besprechungen und fünftiges Wiederholen nach zwei, drei Jahren wird die Versammlung selb| beschließen. Vorläufig angenommen sei, daß freie Rede und ungezwungenes Gespräch überwiegen, abgelesene Vorträge für die Regel ausgeschlossen sein sollen, Sonderung in mehrere Abtheilungen hängt theils von Zahl und Neigung der Besuchen- den ab, theils von den Gegenständen der Verhandlung, deren manche jeden- falls sih für Gemein-Sipungen eignen werden, Hierbei sind wir nach dem Beispiel anderer Versammlungen davon ausgegangen, daß die Zusammen- kunst zwar öffentlich, thâtige Theilnahme aber auf den Kreis der Männer O sei, welche ihre Betheiligung am Fortschritte der deutschen Wis- senschaft dur ihre Arbeiten oder im Amte dargelegt haben. Es wäre zu viel erwartet von einer Gelehrten-Zusammenkunst, wenn sichtbares Fördern einzelner Lehren oder unmittelbares Eingreifen in das Leben ihr zur Auf- abe gestellt würde; aber niht Geringes versprehen wir uns von unserer Versammlung, wenn sie, wie nicht zu zweifeln steht, auf dem Boden wissen- E Sn E Se sowohl den Werth, als auch den Ernst er Zeit würdigen und jeden Einzelnen mit dem Eifer, de
seelt, erfüllen wird. Neujahr 1846. y S
E. M. Arndt. Beseler. Dahlmann. IF, inus,
J, Grimm, W. Grimm, dauni d da vi E
Mittermaier. Pery. Ranke. Revscher. Runde, A Schmidt, Uhland, Wilda,
N N A D Ta SEZE C P AE E AM T E 6A
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