1846 / 59 p. 1 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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henbegängniß des Grafen von Sabral sorishen Regierung, und noch später wesen war. Da derselbe Staatsrat

die indischen Depeschen fortan über Triest und Belgien, statt über Marseille, gehen zu lassen.

Belgien.

Febr. Die Repräsentanten - Kammer hat vor- gestern die Diskussion des Justiz-Budgets beendigt. Das Ganze des Budgets wurde mit 55 gegen 3 Stimmen angenommeu. Hierauf fand eine sehr lebhafte Debatte über die Feststellung der Tagesord= nung statt. Es handelte sich nämlich darum, ob man sofort zur Ver= handlung über die Organisation des Staats-Raths und über die all- gemeine Rechnungs-Ablage \{reiten solle. Mehrere Mitglieder wünschten, daß das Staatsraths = Geseß zuerst angenommen werde, wogegen sich der Justiz - Minister erklärte, da der Minister des Junern krank sei, und dieser das Geseß zu verthei- digen habe. Auf eine Juterpellation in Betreff der Lage des Mi- kams erwiederte er, das Ministerium sei noch vollständig und im Stande, alle Staats - Angelegenheiten nah wie vor zu behandeln. Herr Rogier meinte, man könne nicht eher zur Diskussion des Bud- gets für das Jnnere schreiten, als bis der Kammer das Gesey über den mittleren Unterricht vorgelegt sei, denn vor dem Beginne dieser Diskussion müsse die Kammer die Politik der Regierung darüber ken- nen lernen. Die Kammer seßte auf die Tagesordnung ihrer nächsten | Sißung den Geseßentwourf über das allgemeine Rechnungswesen und hierauf den Geseßentwurf in Betreff der Verkäufe durch Versteige- rung und vertagte sich bis zum 26steu d. M.

Der Senat nahm vorgestern èas Finanz- Budget und das Ge- sep in Betreff des Verkauss des Regierungs - Gebäudes zu Lüttich an und begann gestern die Diskussion eines Geseh - Entwurfes zur Auslegung einer Bestimmung des Handels-Gesehbuchs. :

Während der Ob servateur wissen will, Herr Nothomb sei {hon in Brüssel angelangt, und die gleichzeitige Anwesenheit No- thomb's und Mercier's scheine einer neuen Ministerialbildung nicht fremd, versichert die Emancipation, einen Brief des Ersteren, datirt aus Berlin vom 17. Februar, gesehen zu haben, laut dem Herr Nothomb Preußen noch nicht verlassen habe.

Der Courrier d’Anvers berihtet: „Wir vernehmen, daß die französische Regierung der belgischen angeboten hat, die Flaggen der beiden Länder gleicher Behandlung zu unterwerfen, mit anderen Worten, in den Häfen Europas die belgische Flagge der französischen und umgekehrt gleich zu stellen, Wir glauben hinzufügen zu fönnen, daß Herr Guizot zu Brüssel lebhaft darauf dringt, daß diese Ueber- einkunft möglichst bald abgeschlossen werde.“

S chweiz

Kanton Bern. Am 18, Februar kam im Großen Rath die bereits im Jahre 1834 beschlossene Tieferlegung des brienzer Sees zur Sprache. Ueber elf Jahre lang hatte der Regierungs -Rath, dem die sofortige Ausführung des Unternehmens übertragen und ein unbedingter Kredit dafür eröffnet war, jenen von ihm selbst hervor- gerufenen Beschluß nicht vollzogen. Die Kosten sind, je nah der ‘Auswahl der Pläne, deren drei vorhanden sind, auf 100,000 bis 300,000 Fr. veranschlagt, wovon die zunächst betheiligten Gemeinden etwa 25,000 Fr. zu bestreiten sih anheischig gemacht haben. Durch Ausführung des Werkes würden mehrere Eausend Jucharten kultur-

fähigen Bodens gewonnen, worau das Oberland, im Verhältniß zu seiner Bevölkerung, sehr arm is. Die Tieferlegung des Sees soll eat Fuß betragen. Mit den Arbeiten wird sogleich der Anfang

emacht. s Ju der Sihung am 19ten wurde auf den Antrag der Kom- mission beso} daß die neun Mitglieder der Regierung eine be- friedigende Erklärung zu geben hätten. Die Frist wurde auf heute Morgen 8 Uhr festgeseßt, und demzufolge sprach Herr Neuhaus im Namen der neun Mitglieder. Er wies einfa auf die frühere Hand- lungsweise der neun Mitglieder hin und überließ es dem Großen Rath, danach zu urtheilen. Weiter gab er keine Erklärung. Hierauf wurde nah längerer Erörterung beschlossen, sofort einen Entscheid zu fassen, und dann mit 67 gegen 30 Stimmen entschieden: daß der Große Rath \ich mit der Erklärung nicht zufrieden stellen fönne. Um weitere Schlußnahmen zu fassen, sol der Große Rath bei Eiden auf den 4, Márz znsammenberufen werden, Zur Antragstellung wurde die alte Kommission bestätigt; nur Herr Steiner {lug aus, so daß für ihn noch ein anderes Mitglied gewählt werden 0E

Tg A Lissabon, 9. Febr. Am Zten fand hier das feierliche Lei-

Allgemeine

soll das in Hinterpommern, im Camminschen Kreise be-

legene Gut Zarnglaff, von Flemmingschen Aniheiles,

zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in

der Registratur einzuschenden Taxe abgeschägt au

9315 Thlr. 21 Sgr. 8 Pf, am ; 4, August c., Vormittags 11 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden,

O

Brüssel, 22. 9 Die Königliche Kapelle unserer das Herz des verstorbenen Kaisers ausgeplündert worden. Die Diebe

von massivem Silber, geweihte

man von herumstrei Regierung gegen dieselben, nach

der gegenwärtigen Preß

sprochen.

sie

burgishe Eisenbahn wird, soweit ode

op Zoom über Breda , Tilburg und Maestricht gehen.

21 Amsterdam, 24. Febr. gegen Ende der vorigen

Staatspapiere zu zeigen anfing, hat

erhöht wurde.

Nachrichten, daß jener

leyten nicht

iat sei, sich wieder zu erholen; 3 proz.

954 % abgelassen und holte g

estern Maalschappy wichen auf 164% 9

/o

elben standen am niedrigsten

durch deren Cours von 1094 bis 5 %

29% billiger ankommen konnte, Jn gemacht worden.

Der Handel in Getraide

niedriger ablassen müssen und denn zuleßt angelegten Preise 353 Fl, do. 352 Fl.; von 120.121 pfd,

Amsterdam, 22. Febr. Antwerpen, 2l. Febr. Frankfurt a. M., 23. Febr,

5915-, 59177. Poln. 300 FI. 100% Br.’ Hamburg, 24. Febr. Paris, 21. Febr. 5% Rente n

Neapl. —. 5% Span. Rente —. Pas

Pest. 1043. Budw. —.

Bekanntmachungen.

[945] Pr o cla n a. Auf den provinziellen Staatsschulden - Etats der Kö- niglihen Regierungen zu Bromberg und Posen stehen für die Grundbesiyer und Einwohner der Kreise Gne- sen, Powidz, Wongrowiec, Bomst, Buk, Fraustadt, Kosten, Posen, Schrimm, Meseriy, Obornik, Samter, Czarnikau, Chodziesen und Schroda verschicdene For- derungen, im Betrage von 14,740 Thlr. 21 Sgr. 10 Pf. und 18,027 Thlr. 4 Sgr. 1 Pf., verzeichnet, welche aus der von der vormaligen Herzoglich Warschauschen Re- gierung in den Monaten Juli, August und September 41808 cröffneten Staats-Anleihe und den darüber theil- weise ausgefertigten Staats - Obligationen herrühren und von der vormaligen hiesigen Liquidations-Kommis- sion in Folge der Allerhöchsten Kabinets - Ordre vom 4. Juli 1822 (Geseg - Sammlung Nr. 737) festgeseßt, in Anschung welcher jedoch die einzelnen Betheiligten und die Beträge ihrer Forderungen unkefkannt sind. Da cs jet, Behufs der Abtragung dieser Kapitalien,

auf die Ermittelung der Betheiligten und die Feststel- lung ihrer Forderungen ankommt, so werden alle die- jenigen, welche aus der die erwähnten Forderungen be- treffenden Festsebungs-Dekreten der vormaligen Vivfigen Liquidations - Kommission und aus den darauf gegrün- deten von den Königl. Negierungen zu Bromberg und Posen ausgestellten Provinzial - Schuldverschreibungen Ansprüche an die Staatskasse herleiten, hierdurh öffent- lich aufgefordert, ihre Ansprüche binnen 6 Monaten, \päâtestens aber in dem auf

- den 22, April 1846, Vormittags um 11 Uhr, vor dem Deputirten, Herrn Ober -Landesgerichts - Rath von Rohr, in dem Justructions-Zimmer des unterzeich- neten Ober - Landesgerichts anstehenden Termine anzu- melden, widrigenfalls ihre Ansprüche aus den gedachten Festsepungs - Dekreten , Anerkenntnissen und Provinzial- Schuldverschreibungen erlöschen und sie mit denselben werden präkludirt werden.

Bromberg, den 12. August 1845, Königl, Ober - Landesgericht. 1. Abtheilung.

[156] Avertissement,

Von dem unterzeichneten. Land- und Stadtgericht wer- den Alle und Jede, welhe an das Vermögen des am 1. Dezember pr. hier verstorbenen Kaufmauns Robert Dietrich hier, welches hauptsächlich in cinem Waarcen- lager, Mobiliar und ausstehenden Forderungen besteht, und worüber, wegen Unzulänglichkeit desselben, auf An- dringen der Gläubiger der Konkurs eröffnet worden, Ansprüche zu haben vermeinen, dergestalt öffentlich vor-

eladen, daß sie innerhalb drei Monaten und spätestens in dem vor dem Herrn Ober- Landesgerichts - Assessor Fürbringer als Deputirten auf

den 17, Juni 1846 anberaumten präflusivischen Liquidations-Termin entwe- der in Person oder durch einen mit geschlicher Vollmacht und Information versehenen Zustiz-Kommissarius, wo- von den hiesigen Orts Unbekannten der Justizrath Schlock- werder und Justiz-Kommissarius Rostoëky hier in Vor- schlag gebracht werden, in dem Lokal des unterzeichne- ten Gerichts, Vormittags 10 Uhr, erscheinen, den Be- trag und die Art ihrer Forderungen anzeigen, die Be- weismittel beibringen und hiernächst die weiteren Ver- sügungen erwarten. Bei ihrem Ausbleiben im Termin und bei unterlasscner Anmeldung ihrer Ansprüche aber haben dieselben zu gewärtigen, daß sie mit allen etwa- nigen Fordcrungen an die Konkursmasse präkludirt wer- den sollen und ihnen deshalb cin ewiges Stillschweigen gegen die übrigen Kreditoren auferlegt werden wird. Wittenberg, den 11. Februar 1846. Königliches Land- und Stadtgericht. Triest,

[1166] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 4, November 1845, Das Hartwighsche în der Kronenstraße Nr. 75 bele-

gene und Vol. XV. Nr, 1090, des stadtgericht!ichen

[62] Subhastations - Patent, Von dem Königlichen Ober-Landesgerichte in Stettin

wesen war, so begleitete eine ganze Brigade Truppen den Aus Porto wird abermals ein beträchtlicher Diebstahl gemeldet.

Frau von la Lapa daselbst, in welcher Dom Pedro aufbewahrt wird, ist

Gefäße und andere Gegenstände von

beträchtlichem Werthe. Auh aus Coimbra und der Gegend hört

enden Räuberbanden ; die Maßregeln, w i der neulichen Versicherung eines Mi- nisters in der Pairs-Kammer, an den

hat, haben sonach bis jeßt noch feine Die beklagenswerthe Straflosigkeit aller Preß - Exzesse dauert

fort und rechtfertigt vollkommen die - Gesehgebung. 1 wu! ¿ das Oppositionsblatt der Patriota wegen eines Artikels, der überall auswärts Strafe verwirkt hätte, von

Eisenbahnen. Herzogeubusch, 18. Febr.

bus und von da über Deurne und Venray auf Venlo, Roermonde

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der Woche vom 17. bis incl. 23. Februar c. sind auf der

Berlin-Potsdamer Eisenbahn 5262 Personen gefahren.

Handels - und Hörsceu-ÜUachrichten.

Die günstigere Stimmung, welche sich Woche am hicsigen Fondsmarkte sür holländische

fortwährend knapp bleibt und bei nur mäßiger Frage die Zins - Forderung Als nun die ersten Gerüchte von dem Ministerwehsel am

spanischen Hofe cingingen und diè spanischen Fonds zum

hatten solche einen nachtheiligen Einfluß auf alle übrigen, | g 'Ministerwechsel wirklich zu Stande

gänzlich nachgelassen hat. onds sind Jntegrale von 614 allmälig bis 60% % herunterge wirkliche Scbuld dagegen von 73

gefallen , besserte sich \päter wieder bis 73

zurück und erhoben sih später nur um 2%, Alte russische Obligationen bel Hope wurden zu 105% % abgelassen,

e aber wieder zu 1055 % Mnn au j 5proz, wiener Metalliques zcigten sih die ganze Woche über Käufer, wo-

nd Ardoin - Obligationen von 23 auf age auf leÿterem Cours stehen ; déren D bieten von 23 bis 21%, doch wurden gestern wieder zu 21% % gekaust ;

portugiesische Obligationen holten zule

Der Geld-Zinscours behauptete sich auf ging diese Woche schr träge z mit Mühe guf die vorigen Preise gehalten wurde,

sind: von 428 psd. rothbuntem polnischen Weizen

130 pfd. altem weißbunten do. preußischem Roggen 287 . 290 Fl., 121 pfd,

odessaer do. 282 Fl., 118 pfd. unverzolltem St. jährige dänische Gerste galt gestern 4180 Fl.

Auswärtige Börsen. Niederl. wirkl. Sch. 605. 6% Span. 21 E

Zinsl. —. 1992. 1900. Bayr. Bank - Actien 690, Br. Hope 89% Br. Stiegl. 88% Br. Int.

Bauk-Actien 1600 Ber.

Wien, 22. Febr. Nordb. 1855. Gloggn. 1415. Mail, 122%. Livorn. 1153.

statt, der 1820, unter der provi- einigemale Finanz-Minister ge-

Berliner Börse,

Den 26. Februar 1846.

h und Pair des Königreichs ge- eihenzug.

ZC

Fonds.

Pr. Cour. Geld.

Pr. Cour Brief. | Geld. |

Zf.

Actien.

St. Schuld-Sch. Prämieu - Scheine d.Seeh. à BO T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschr. Berliner Stadti- Obligationen Danz. do. in Th. Weestpr. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do. Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u.Neum. do. Schlesische do. do. v.Staat g.Lt B.

G&W Lied

stahlen das Bild der Jungfrau

f

welche die

Grafen von Labradio, genommen Wirkung gethan.

Klagen über das Unzureichende Am 6ten wurde abermals

den Geschworenen hier freige-

S E ee |

Gold al marco. Friedrichsd'’or.

And.Gldm.à 5 Th. Disconto.

Die See-Nordbrabantish-Lim- dicse Provinz betri, vou Berg

Brl.Potsd.Eisenb. do. do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Bri. Anb. abgest. do. do. Prior.Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do.v.Staat garant. JOb.-Schles.E.L A do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. |Magd.-Halbst.Eb. Br.-Scbhw.-Frb.E. do. do. Prior.Obl. 13!{[Bonn-Kölner Esb. 11% [Nicdersch.Mk.v.e 55 do. Priorität Wilb.-B. (C.-0.)

193; 174

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r Loen op Zaud nach Herzogen-

Wechsel-

Cours.

Amsterdam do. Hamburg do. London

Augsburg Breslau

sih nicht behauptet, weil das Geld

Weichen brachten, welcher bei den Petersburg Von holländischen angen, ohne bis 7225- % %z3 5proz, do, wurde bis zu Actien der Handels-

Freitag, 27. wieder 95% %;

4 proz. Certifikate bei dem- zuleßt auf 90 %z für

angezogen hat. Von spanischen Fonds 22% gefallen und blieben mehrere Coupons wichen bei stärkerem Aus-

t 615%, nachdem man vorher um isenbahn-Actien sind keine Geschäste 5%. während Weizen hat man Roggen einos

e

von L. Angely.

och wenig Liebhaber gefunden.

385 Fl., 130psd. altem pommerschen

Petersburger 260 Fl., 112 pfd. Musik -

Neue Anl. 22. 65% Met. 1123. 5. Bank-Actien p ult.

do. 500 Fl. 82. 81%. Engl. Russ. 108 Br.

cour. 123. 40. 3% do. fin cour. 84. 65.

s. G3.

r Anzeiger.

Hypothekenbuhs von der Friedrichsstadt verzeichnete Grundstü, gerichtlich abgeschägt zu 8470 Thlr, 24 Sgr. 41 Pf, soll Theilung halber

am 23. Juni 13846, Vormitt. 11 Uhr,

an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

[1344] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 16. Dezember 1845, Das in der neuen Jacobsstraße Nr. 24 belegene,

Vol. Il. No. 194 des stadtgerichtlichen Hypothekenbuchs

verzeihnete Steinmeßmeister Ackermannsche Grundstück,

taxirt zu 12,557 Thlr. 13 Sgr., soll

am 16. Julius 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hp- pothekenschein sind in der Negistratur einzusehen,

[1343] Nothwendiger Verkauf.

Stadtgericht zu Berlin, den 12. Dezember 1845.

Das in der Blumenstraße Nr. 14 belegene, Vol. 27. No. 1932 des stadtgerichtlihen Hypothekenbuchs ver- zeichnete Tischlermeister Winkelmannsche Grundstü, ge- rihtliih abgeshägt zu 5212 Thlr. 7 Sgr. 6 Ps, soll

am 17, Juli 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,

Citerarische Anzeigen.

Gratis wird ausgegeben : 1154]

Systematisch geordnetes neuntes Bücher-Verzeich- niss des antiquarischen Lagers der VWV., Bes- serschen Buchhandlung, enthaltend: Ma- thematische Werke (mit Einschluss d. K riegs- und Bauwisscnschast), Technologische, Haus- u, Landwirthschaftliche Verke und Varia,

Vei (E, §5. Schroeder, Buch- und Kunsthändler, Linden 23, Jagorshes Haus, erschien so eben:

Wis la O Koi es oiiroortieciiés 150 F.

Leipzig in Conrant im 14 Thl. Fuss. 100 Thlr. Frankfurt a. M. südd. W. „.....-.- 100 Fl.

Freitag, 27. tödtet, Lustspiel in 2 Akten, frei nah dem Französischen, von g Scrader. Hierauf: Das Fest der Handwerker, Vaudeville in 1

Saale des Königl. Schauspielhauses aufgeführt werden, \chwedishe Hofsängerin Frl. Jenny Frl, Tuczecck und der Königl, Sänger

wirkung zugesagt haben. Beilin, den 23, Februar 1846. : Die Direction des Friedrihs-Stifstes.

e L Verantwortlicher Redacteur Dr. J. W. Zinkeisen,

Gedrudt in der Dedcker schen Geheimen Ober-Hofbuchdrudeiti

Kurz

2 Met. Kurz

2 Mt. 3 Mt. 2 Mie. 2 Mt. 2 Mi. 2 Mit. 8 Tage 2 Mit. 2 Mét. 100 SRbl. | 3 Woch.

150 FIl. 100 Thlr.

Königliche Schauspiele.

Febr. Jm Schauspielhause. 38ste Abonnem

Vorstellung: Der Günstling, Original-Lustspiel in 4 Abth., va Schubar (De. Lubarsch). .

Sonnabend, 28. Febr. ments-Vorstellung. Zum erstenmale : guenstück in 5 Abth. und Alex. Dumas, von Ch. Birch - Pfeiffer. Der Mars im Nat ist vom Königl. Kapellmeister Henning.

Jm Schauspielhause. 39e Ab Anna von Oesterreich, J einem Nachspiele, frei nah dem Romn

Königsstädtisches Theater. Febr. Zum erstenmale : Ein Mann, der sein}

hlfenbüttel, und dem

Oeffentliche Aufführungen.

Donnerstag, den 5. März 1846 wird zum Besi des Friedr Stistes Jl Ratto di Prose h

fen von Westmorland, unter gefälliger Leitung des Königl. Geney

Direktors und Hof -Kapellmeisters Herrn Meyerbeer,

rpina Cantate, in Musik ge\ez\ vom O

im Kon wozu die Fi Lind, die Königl, Kammeisiy Herr Bötticher ihre Y

Im - Selbstverlage der Expedition.

A É E LE E Ew L E L E I I

n 3:

[Y Die Königl. Kapelle

[155] Ucber die fernere Behandlung der Nevision- des Preußischen Straß)

Sendbrief

an den Herrn Ober - Landesgerill Präsidenten von Gerlaÿ

Erschienen ist: M anus.

Jahrbücher deulsher Gesinnung, Bildung n Herausg. v. V, A. Huber. 1846. 7s "4 Jnhalt: Ucber innere Colonisation. Wi {ch2 Handels- u, Judustrie-Nevolution, Zw Literatur, Zur Tageschronik. y

Eben wurde versandt von Hinrichs in Leih)

auch zu finden bei C. H. Jonas, M derstraße 11, Sgroeder, Bess!

Erinnerungen für edle F v

[152] on | Elisabeth von Stägeman" i Nebst Lebensnachrichten über die Verfasserin ! 4 Anhange von Briefen. 34) 2 Bände mit Portrait und Facsim. 8. a Velinpap. Brosch. 1846, 25 T) inb Dieses Si fann mit wenigen Worten T, werden: cs ist das klare Bild vollendeter pas in welher Gemüth, Verstand und M harmonish. entwickelt sind, so daß das Wal id und Schöne in gleichem Maße als Leben ensp! sch geltend machen. Es is ein Fra" edelster Art.

a allen Theilen der Monarchie

E nsert i

Amtlicher

x nd. s i N rbolatts des Allerhöchsten Bescheids darauf. x

Deutsche | l , ge. Witterung, Kur fürstenthum Hessen.

Riecderlande.

andels- und Börsen-Nachrichten.

4 Konzertsaal des Königl. Schauspielhauses.

Das Abounement belrägk :

2 Rlhlr. für 4 Iahr.

4 fithlr. - 5 Iahr.

8 thlr. - 1 Iahr. ohne Preiserhöhung. ons- Gebühr sür den aum ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.

Allgemeine

Preußische Zeitung.

Alle Post-Anuslallen des In- und Auslandes nehmen HSestellung aus dieses Blatt an, sür Berlin die Erpedikion der Alg. Preuß. i Zeitung: Friedrichsfslraße Ur. 72.

Berlin, Sonnabend den 28 Februar

Inhalt

Theil.

Yerlin. Jmmediat-Antrag des Magistrats zu Breslau und

rovinzSchlesien. sen. Landtags-Ver- Zollfreie

Unruhen in Galizien.

Bundesstaaten. Königreih Sa

Getraide-Einfuhr.

esterreichische Monarchie. Wien.

j Bekanntmachung des Senats ín Krakau, Lemberg. Unruhige Stim-

mung unter dem Volke, Verhaftungen,

\| Mußland und Polen. St. Petersburg. Gedädbtüißseier am Todes-

age Luther's. Warschau, Rückehr des General Abramowicz,

ankreich. Deputirten-Kammer, Vertagung des Öüeseh - Ent- vurfs über den mittleren Unterricht, Paris. Berichte aus Algier und Bemerkungen der Presse darüber. Jndische Post: Sicg der Eng-

Wander. Schreiben aus Paris, (Algierische Zustände.)

- ‘aut und Jrland. London. Hofnachriht. Ver- mistes.

Aus dem Haag.

Brüssel, Das Ministerium.

lgien. Schreiben aus Madrid. (Der General Narvaezz Erllä-

panien.

ung des Minister - Präsidenten in beiden Kammern; Erkrankun Französischen Botschasters.) z Erkraufung des

Berlin, Marktbericht,

nzertsaal des Königl, Schauspielhauses, (Erste Symphonie-Soirece (zweite Cyflus,) Neuere Nachrichten über den magyarischen Reisenden Kri

ilag e.

Amtlicher Theil.

Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

Dem Oberst - Lieutenant a. D., von Loi ew ski zu Breslau, Rothen Adler-Orden vierter Klasse; dem reitenden Gränz-Auf- ex Gottlieb E A zu Broistedt, Haupt - Zoll - Amts = Bezirks

l uß-Gränz-Ausseher Wilhelm Koldih zu thiébüttel, Haupt-Zoll-Amts-Bezirks Braunschweig, das Allgemeine heneihen; so wie dem Pompier Jngold zu Le Locle die Ret- nj-Medaille am Bande, zu verleihen;

Dai seitherigen Geheimen Regierungs-Rath Siehr in Königs- g zum Ober-Regierungs-Rath und Abtheilungs-Dirigenten bei der jens Y A zu ernennen; und

Vem Regierungs-Rath Heid feld in Oppeln den C heimer Regierungs-Rath A E E

Bekanntmachung

Ÿ Jn den Post-Büreaus auf den hiesigen Bahnhöfen der Eisenbahn-

iten nah Cöthen, Stettin und Frankfurt a, d. O. können von jeßt

Mole Paket- und Geld-Sendungen aufgegeben werden, welche von hier aus mit dem Postwagen auf der betreffenden Eisenbahu-Route

E E M

VBüréza® außer den Gegenständen nah Orten, die an d ‘ise A in E Ane 7 sind, namentlich E P M auf dem Anhaltshen Bahnhofe Sendungen nah Sach=- sen, Bayern, Württemberg, Baden, Hessen, s s EeE, eue a. s D P Srovins der Provinz en, nah Fraukreih, Belgien, : i ind Hannover TOT g Holland, Brauuschweig 2) auf dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Stetti S Ae n Babudese Tee Ga und i Ae E 9) auf dem Bahnhofe der Eisenbahn nah Frankfurt a. O. Sendun- u gen nah den Provinzen Schlesien, Posen, West- und Ost-Preußen. Die Paket- und Geld-Sendungen werden mit dem zunächst abgeben- den Eisenbahnzuge befördert, insofern sie bis eine Stunde vor Abgang desselben in dem betreffenden Post-Büreau aufgegeben worden sind,

der Jahreszeit eine und eine halbe Stunde vor Abgang des Bahnzuges der betreffenden Route geöffnet und bleiben denb Der Zon A T n pol Ans at Aen Bahnzuges auf jeder Route ächstfolgenden Tag Paket- Held- j voraus 1 E g Paket- und Geld-Sendungen im Berlin, den 19, Februar 1846. General-=-Post-=- Ant.

Nichtamtlicher Theil.

Inland.

: Berlin, 27, Febr. Zur Vervollständigung unserer frühe Mittheilung über einen kirchliche Angelegenheiten bon Se diat-Autrag des Magistrats zu Breslau und den darauf ergangenen Ader Min Desen “ne n E: wir unseren Lesern hier jene

eldst mit und lassen ihr die Allerhö O 1. Fe- bruar noch einmal folgen : ate ege

I. „Allerdurhlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädig- ster König und Herr! Die Besorgnisse, welche A Si a überwiegend größten Theile der Einwohnerschaft Breslau's wegen Be=- schränkung der Glaubens - und Gewissensfreiheit und wegen Gefähr- dung der auf dieselbe gegründeten Union unserer evangelischen Kirchen- Gemeinden auf beunruhigende Weisë wieder hervorgerufen worden sind, nöthigen uns in unserem Gewissen, Ew. Majestät hierüber allerunterthänigst zu berihten und diese vertrauensvolle offene Vor- stellung in tiefster Ehrfurht zu überreihen. Die ruhmvollen Vor- fahren Ew. Majestät waren seit dem 17ten Jahrhundert bestrebt, die beiden getrennten evangelishen Konfessionen zu vereinigen. Jhre Bemühungen scheiterten an dem starren Dogmatismus der da- maligen Zeit, Endlich aber siegte das Prinzip geistiger und religiöser Freiheit; die Bekenntnißschriften beider Konfessionen verloren ihren trennenden Charakter, und niht mehr die Differenz, sondern das worin beide übereinstimmten, galt ihnen jeßt als Kern und Wesen des Christenthums. Dieser von dem religiösen Bewußtsein der Zeit

getragene Geist leuchtet aus allen Geseßen und Maßregeln hervor,

———_———

Erste Symphonie-Soiree (zweiter Cyklus). l 25. Februar.) eröffnete den zweiten Cyklus ihrer Soireen mit zur Oper Faust, von L, Spohr, Dieses Musikstük giebt K i volle Gelegenheit , seine Bravour in vieler Beziehung glän- p e ten, Neben einer brillanten Behandlung der Streichinstru- e angen auch die Bläser zu seltener Selbstständigkeit, indem z. B. Me Durchführung eines Gedankens darin ihnen ganz allein an- / 0s Höchste Kraft und größte Zartheit, massenhaftes Zusammen- S as detaillirteste Jneinandergreifen folgen ch hier in schnellem Ls ie Ausführung ließ nihts zu wünschen übrig. S A zum Freishüy von C. M, von Weber bedurfte s Y | nicht, dem Repertoir dieser Soireen einverleibt zu werden, da wu be genug Gelegenheit haben, sie im Zusammenhang mit der Oper R 0 de ler L O noch immer eíne so große isi Beifall Ä Thei de en übrigen Piecen der lauteste und all- varen, außer der bereits erwähnten O:vertüre zu Faust Pre (6 -moll) von Mozart und Gle O als ide Ken Gerade diese beiden Werke stehen sich bei weitem nä- he Ausdru 7 den meisten übrigen der beiden Meister der Fall is, Dcr et diese f der Symphonie (F-dur) von Beethoven nämlich unter- win rid ivesentlich von den meisten anderen , daß Viele meinen , sie ne Verbiltes, Reihenfolge, ihrer Entstehung nach, die achte sein, s, âltniß. zu den vorhergehenden, fast wie ein Jugendwerk

Ouvertüre Orchester

Was uns nämlich i | | 3 B., gegenüber der A-dur, C-moll und Sinsonie ue, í 1ntonie itentban egisten ergreift, das ist das Gefühl eines inneren geistigen tien läßt & elcher das Ganze wie ein riesenhastes Seelengemälde eitem tis fere enigstens allmälig a eli sich gewiß bei Jedem, der Wien Aa Verständniß jener Werke strebt, das äußere Wohlge- ieses {ft E Schönheiten derselben zu einem noch höheren Ge- nen Iheile A L in ihnen klar und lebendig das Verhältniß aller runde liegt Zun de 1zigen großen Jdee erkennt, welhe dem Ganzen j E n der Sinfonie éroique hat Beethoven diese Jdee tüßerun in Ÿ hon angedeutet, Jn der C-moll that er es durch M a g a er des ersten Motivs: „So klopst das Schickfsal dunst nur wie ; er neunten scheint sie so groß, daß selbst die Sprache hte Sinfonie 7. gigantischem Ringen zu {hr emporstrebt, Und nun es erscheint sie i, N E die Geschichte eines einzelnen glücklichen e ivilden Tragödien! einem Buch voll Welibegebenheitenz eine läge lassung des Dirigenten bleibt besonders in i : Begeiel anheimgestellt, , Das unscheinbarste Meh bie, Weniger ge Aussihnd, Le Tempo's wicd hier von größter Wichtigkeit. ie Sab war on das richtig? Maß darin sehr glücklich, und nur der p bhonieen (af makellos Nar R E tag: dib lvaren nur esnzelne Takt-Versehen ber Milt e eas Fe

Veo

Neuere Nachrichten über deu magyarií\ i- seuden Neguly. N E

(Nach brieflihen Mittheilungen desselben.)

Reguly ivar am 31, Mai des verflosscnen Jahres in Kasan angekom- men, wo sowohl die weltlichen als geistlichen S Bie sein Be nehmen auf die zuvorkommenste Weise zu fördern suchten, Wenige Tage nah seiner Ankunft begab er sich in das 30 Werst von Kasan entfernte Kloster Reifa, wo es ihm gestattet wurde, die hier aufgespeicherten sprachlichen Materialien sür seine Zwecke zu benußen, Unter diesen und anderen Beschäftigungen vergingen mehrere Monate, so daß er erst am 2, Juli von Kasan aus die Neise nah Nischnij-Nowgorod antreten konnte, Sein Weg führte ihn durch Landschaften, auf denen sh Tscheremissen und Tshawaschen angesiedelt hatten, Jn Nischnij-Nowgorod , daß er am 17. Juli erreichte, M er bei dem Vice-Gouverneur ein Schreiben aus dem Ministerium des Junern vor, in Folge dessen er den verschiedenen Kreis - Behörden auf das wohl- wollendste empfohlen wurde, Nur wenige Tage gönnte si hier der Rei- sende Ruhe, Er begab sih bald in das Jnnere des Gouvernements, um sowohl eine lebendige Anschauung von der Lebensweise und dem Zu- stande des südlihsten der Finnen - Stämme, unämlich den Mordwi- nen, zu gewinnen, als auch, woran ihm besonders viel lag, sih einen gu- ten Dolmetscher für seine mordwinishen Studien aufzusuchen.

Die Reise unter den Mordwinen war mit vielen Beschwerden und Un- annehmlichkeiten verbunden, Auch konnte Reguly seinen Zweck nur zum Theil erreichen, da er gerade zur allgemeinen Arbeitszeit bei den Mordwi- nen anlangte, die währ: nd derselben sih überall im Freien, fern von ihren Wohnungen, herumtrieben, Ein Dolmetscher war aber bald unter dem Stamme der Ersen gefunden. Mit seiner Hülfe gelang es Reguly, in kur- zer Zeit in die grammatishen Formen der ersischen Mundart einzudringen. Je mehr er aber die Eigenthümlichkeiten derselben kennen lernte, desto kla- rer wurde es ihm, daß die Ersen, weil sie sih eine Menge russisher Wör- ter angeeiznet hatten, ihm kein reines, für seine Untersuchungen genügendes Material bieten könnten, So dur die Umstände genöthigt, ent- {loß er si, das Gebiet der Ersen, von denen das Städthen Arsames (eigentlich Ersenosh, d. h, Ersenstadt im Mordwinischen und Wogulischen) den Namen hat, zu verlassen und den mordwinuischen Zweig der Mokscha in den Gouvernements ensa und Tamboff aufzusuchen. Seine Hoffuung, bei ihnen ein reineres Mordwinisch zu finden, ging au in Erfüllung. Jn Begleitung seiner zwei Dolmetscher, von denen er den aus dem Stamme der Ersen nur der Vergleichung halber behielt, kehrte er dann nach Nischnij- Nowgorod zurück, weil er einsah, daß ein längeres Verweilen in jenen Ge- enden seine ohnehin angegriffene Gesundheit noch mehr s{chwächen würde. r bedurfte vor Allem der Ruhe und einiger Lebensbequemlichkeiten , um mit frischen Kräften seine Sammlungen fortzuseßen. Nicht lange nah sei- nem Wiedereintrefen in Nowgorod wurde er dem Herzoge von Leuchtenberg vorgestellt, der sich den Zweck und den Fortgang des Neise - Unternebmens von ihm näher auseinandersepyen ließ.

Mittlerweile waren Reguly's Gönner und Freunde in Ungarn darauf

Die Post-Büreaus auf den Bahnhöfen werden ohne Unterschied

abgest werden. Es eignen sih daher zur Aufgabe in diesen Post- |

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1846.

durch welche in deu ersten Dezennien dieses Jahrhunderts die Union der evangelischen Kirchen vorbereitet E atte Prinzip hat seine ausdrückliche Anerkennung gefunden in der Allerhöchsten Kabi= nets - Ordre vom 27. September 1817, worin beide Konfessionen zu einer Vereinigung aufgefordert wurden: „in welcher die refor- mirte Kirche nicht zur lutherishen und diese nicht zu jener übergeht, sondern beide eine neubelebte evangelisch - christlihe Kirche im Geiste ihres heiligen Stifters werden.“ Diese Union sollte niht nur eine Vereinigung in der äußeren Form, sondern „eine Einigung im Geiste und in der Wahrheit“, „in der Einigkeit der Herzen fin, und wie sehr eine solche den religiösen Ansichten der Zeit entsprah, bewies der große Erfolg der Königlichen Aufforderung. Jn Schlesien er- Flärten sih auf der im Oktober 1822 zu Breslau abgehaltenen Pro- vinzial-Synode sämmtliche Mitglieder, mit alleiniger Ausnahme des Begründers der altlutherishen Sekte, für die Union, und in Aner- fennung des Grundsaßes, daß die Union eine innerliche Vereinigung sei, dafür : „daß es keine andere Norm des christl.-evangelischen Bekenntnisses gebe, als die heiligen Schriften, daß alle und jede menschlichen Bekenntniß- schristen nur nah dem Maße ihrer Uebereinstimmung mit jeuer Norm aufge- nommen und anerkannt werden könnten, und daß die kirhlihe Ge- meinschaft selbst nit von der Annahme dieser oder jener Bekenntniß- schriften, sondern lediglich von der Annahme des göttlichen Wortes als alleiniger Quelle der Lehre, abhängig sein dürfte.“ Die Be- schlüsse dieser Synode wurden allen einzelnen Predigern zugesandt, und der bei weitem größte Theil derselben bekannte sich ebenfalls zur Union, welche nun au in den Gemeinden selbst, namentlich bei allen unseren breslauischen evangelishen Kirchen , vollständig zur Vollzie=- hung fam. Lutheraner und Reformirte traten in die engste kirdliche Gemeinschaft; bisher lutherishe Geistliche wurden an reformirte und bisher reformirte Geistlihe an bisher lutherishe Kirchen berufen ; die einseitigen partifularen Konfessionen gingen in der höheren evan-

gelishen Einheit auf. Nothwendige Folge hiervon war : i

Verpflichtung der Ordinanden auf die P nboliften Bücher. M a stattfand. Durch eine lange Reihe von Jahren wurden sona von dem Königlichen wie von dem diesigen städtishen Konsistorium die Kandidaten nicht mehr auf die alten Bekenutnißschriften, sondern aus= shließlih auf die heilige Srift verpflichtet und berufen; wie denn auch die neue Agende die heilige Schrift für die alleinige Glaubens= norm erklärt und nur da, wo es herkömmlich, die Nennung der sym- bolishen Schriften gestatte, So wurde die Union, welche in dem kirchlichen Bewußtsein der neueren Zeit gegründet ist, auf das ent= schiedenste von Sr. Majestät dem hochsoligon Æcuyr unv VON den kirhlihen Behörden anerkannt uud gefördert; sie wurde dadurch zugleich ein heiliges Recht unserer Kirchengemeinden, welches nicht mehr verkümmert oder gar vernichtet werden kann, ohne den gesamm- ten religiösen, sittlihen und geistigen Zuständen {were und unheil- volle Gewalt anzuthun. Zwar blieben in der unirten Kirche Ein=- zelne der orthodoxen Ansicht der lutherishen Lehre zugethan, es fand diese jedoh neben der entgegengeseßten Glaubens-Auffassung innerhalb der unirten Kirche unter dem damaligen Kirchenregimente völlig freien Raum, und nur die außerhalb der Union verharrenden, sogenannten Alt- Lutheraner sollten unterdrückt werden, indem ihr Widerstand ge- gen Gewissenszwang einer Auflehnung gegen die Staatsgewalt gleich geachtet wurde. Den Alt-Lutheranern ist nun durch Ew. Majestät das lang vorenthaltene Reht der freien Ausübung ihres Glaubens

Jn der Ueberzeugung, daß das Gouvernement Kasan eine reiche Fund

für ethnographisch -linguistishe Forschungen sei, O sie Ee Laufe des verflossenen Sommers in St. Petersburg angelangten Schreiben den Wunsch, Neguly inöge die sich für seine Zwecke im Kasanschen vorfin- denden Stoffe so vollständig als mögli ausbcuten , dann seine Rückfkehr antreten und entweder in St, Petersburg oder Berlin, als den mit litera- rischen Hülfsmitteln reichlich versehenen Städten, an die Verarbeitung seiner Materialien gehen. Ju Aussicht wurde zugleich eine auf zwei Jahre be- rechnete ansehnliche materielle Unterstüßung gestellt,

Diese Nachricht erhielt Reguly erst Anfangs August. Sie war für ihn so unerwartet und überraschend, daß er eine Zeit lang zu gar feinem Ent- \hlusse kam. Besonders war er deshalb un)hlüssig, weil er noch nicht wissen konnte , ob die Veränderlichkeit seines Gesundheitszustandes ihm ein längeres Verweilen in jenen Gegenden gestatten würde, Allmälig aber kehrten die Kräfte wieder; die Theilnahme , die man im Vaterlande \adtini Unternehmen immer wärmer zugewandt hatte , erfrishte nicht minder seinen Muth, so daß er hinsichtlich der Fortsegung seiner Arbeit sich der freudigsteu Cos He Für p volle Erreichung seiner Zwecke schien ihm die L er ei von Ungarn aus gema i i vendigtei B a g gemachten Bedingungen eine Noth- on St. Petersburg aus wurde Reguly verschiedener Grü in den leßten Monaten des tuns Aidrre brindeid A einstweilen keine weiteren Reisepläne zu machen, sondern nah St. Petersburg zurüzukehren und hier oder anderwärts das gesammelte finnishe Material zu ordnen. Die türkisch -tatarischen Sprachen und Stämme schon jept in den Bereich seiner Forschungen und Beobachtungen zu ziehen, wurde ihm ernstlich abgerathen, Er hieli es indeß für passender, dem Wunsche seiner ungarischen Freunde zu entsprehen und von Nowgorod uach Kasan zurüdck- zukehren, wo er noch am 18, Januar d. J, das Tshuwaschische studirte. Mit dem Beginn des Februars wollte er in das Jnnere des Gouverne- ments aufbrechen, theils um seine bisherigen tshuwashishen Studien zu prüfen, theils um seine Sammlungen unter den Tschuwaschen zu vervoU- R ® _ Herr Kunik, der diese Nachrichten mittheilt, fügt am Schluß hinzu - „Es is Grund vorhanden, zu hoffen, daß Neguly für jept von rir Ma ne ternehmungen abstehen und nächstens in St. Petersburg eintreffen wird. Den Hauptzweck seiner Aufgabe möchte er bereits erreicht haben; das Studium des türkischen Sprachstammes, der Geschichte und Cthnographie mehrerer Türkenstämme im älteren wie im jeßigen Rußland dürfte allerdings die Magyaren noch lange beschäftigen, ehe sie dazu kommen werden, den Be= weis von dem türkischen Ursprunge ihrer alten Dynastie und ihres alten Adels, so wie von dem finnishen Ursprunge ihrer National - Sprache auf eine ershöpfende Weise zu führen. Jeyt, wo der Finnismus der leßteren durch Reguly's Fleiß und Ausdauer über allen Zweifel erhoben worden ist, dürfte es auch an der Zeit sein, ohne alle Bitterkeit denen ein Ran ae e’ Belebri Ta R i der jüngst verflossenen Zeit deutsh®

avische Velehrte in und außerhalb Rußlands wegen jener historische thnographischen Frage angefeindet haben.“ N E E

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bedacht A dafür Sorge zu tragen, daß ihr Landsmann ohne äußere Hindernisse und Störungen seine Ausgabe glücklich zu Ende führen könne.