1846 / 59 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

gung mit dem arabishen Gum, an dessen Spige die der Verrätherei angeflagten Kaids und Schciks marschirten. Da nun nahm man sie

in Gegenwart der Reiter ihres Stammes fest, die, durch die Gegen- |

wart der französischen Truppen im Zaume gehalten, keinen Versuch zum Widerstande machten. Briefe, die man bei diesen Chefs sand, bestätigten den Verdacht, der ihre Verhaftnahme veranlaßt hatte, und bewiesen, daß sie eine ununterbrochene Korrespondenz mit Abd el Kader und seinen Lieutenants unterhalten hatten. | Algier, dieser Aft strenger Energie werde dazu beitragen, die Stämme, welche etwa in der Treue s{hwanken sollten, darin zu erhalten.

Mordversuche gegen Europäer gemacht worden.

Abd el Kader hatte vor seinem BBEas in Kabylien das | zes j Erringung der höchsten politischen und Militagirgewalt gerichtet, und

Hudna durchzogen und war persönlich bis nah Bu-Sada gekommen.

Auf seinem Wege hatte er mehrere Stämme geplündert und die bei e | selbst der Aufstand nicht ausgeschlossen zu sein.

den Razzias erbeuteten Heerden gegen gute Pferde ausgetauscht, welche ihm wohl zu statten kamen zur Remontirung seiner Kavallerie und Vermehrung ihres Effektivstandes. Einer der Lieutenants des Emirs is jeßt in der Gegend von Msila insallirt, wo er wahrschein- lih eine provisorishe Regierung zu organisiren sucht, ähnlich jenen, welche Abd el Kader in der Dahara, in den Warenseris und bei den Uled Nail errichtet hat. .

Alle verfügbaren Truppen von Konstantine und Setif sind in Bewegung. Die Garnisonen von Batna und Bordsh Medschana sind verstärkt worden, und es sind alle Maßregeln getroffen, um dem Eindringeu Abd el Kader's ins Jnnuere der Provinz Konstantine vor- zubeugen. Auch die ganze Miliz des Distriktes Blidah hat Befehl, sich auf jeden Fall R zu halten, und am S8teu hatte der Gene- ral Comman, begleitet von den höchsten Beamten des Distrikts, eine Musterung der Milizen der Stadt Blidah und der Dörfer Joinville, Montpensier, Dalmatie und Beni Mered vorgenommen, wobei über 900 Mann erschienen waren. Nach einem Befehle der höheren Mi- litair-Behörde sollen die Milizen künftig alle Sonntage im Scheiben- schießen sich üben und den besten Schüßen Preise ausgeseßt werden. Abd el Kader is} übrigens, wie man erfährt, selbst| auf das zu Al- gier erscheinende französishe Blatt Akfhbar abonnirt, so daß er so- gleih von erster Hand immer alle Verfügungen der französischen Be- hörde und auch die französisheu Berichte über die Militair - Opera- bat niht selten auch die Absichten der französishen Generale erfährt.

Großbritanien und Irland.

London, 21. Februar. Der Globe schreibt aus Paris, daß die Königin Victoria Ende Mai bis Aufang Juni nah Paris und Neuilly kommen werde. Der Herzog von Nemours wird mit seiner Gemahlin sie abholen.

Jn Dorchester sind am 19, Februar zwei Gegner der Peelschen Maßregeln, die Herren Seymer und Floyer, sür Dorsetshire ins Un- terhaus gewählt worden. Lord Asgley, eins der znrückgetreteneu Mit- glieder, war anwesend, trat aber niht als Bewerber auf. Für den östlihen Theil von Suffolk ward ebenfalls an Lord Henuicker's Stelle in Herrn Edw. Sherlook Gooch ein Vertheidiger der Getraidegeseße ernannt. Bei beiden Wahlen ging es jedoch nicht ohne lebhafte De- monstrationen zu Gunsten Sir R. Peel's ab.

Das vor einem Jahre gegründete Deutshe Hospital hat sich in der kurzen Zeit seines Bestehens {hon sehr nüßlich erwiesen. Ge- gen 200 kranke Deutsche haben in demselben Aufnahme und Pflege gefunden. Die Jahresfeier seiner Gründung wird nächstens abgehal- ten werden, wobei man seinen Fonds durch reichliche Beiträge erweitert zu sehen hofft.

Nach offiziellen Augaben beläuft s{ch der durch die neulichen Brände in Liverpool angerihtete Schaden auf 65,000 Pfd. St,, also weniger, als man anfänglich glaubte.

Die Times enthält einen Auszug aus einem Schreiben eines britis@en Offiziers vom 25. Dezember aus Kurradschi in Sind, wo man von Bombay sieben eingeborne und zwei europäishe Regi- menter erwartete. Ueber 10,000 Mann, dabei ungewöhnlich viel europäische Truppen, sollten in Folge des Kriegs mit den Seikhs nach Multan, einer Provinz Lahore's, marschiren, wohin sie freilich erst nah zwei Monaten kommen können.

Der wesentlihe Jnhalt des Geseh - Entwurfs zur Unterdrückung der Gewaltthätigkeiten in Jrland, welhen der Graf St. Germans vor einigen Tagen in dem Oberhause einreihte , besteht darin , daß der Lord-Lieutenant von Jrland mit Zustimmung des Geheimen Raths ermächtigt wird , einzelne Grafschaften oder Theile einer Grafschaft strengen Polizei-Maßregeln zu unterwerfen, dieselben gleichsam in eine Art Aufruhrzustand zu erklären.

Niederlande.

Aus dem Haag, 20. Febr. Die zweite Kammer der Ge- neral- Staaten hat in ihrer gestrigen Sißang einen vom Finanz- Minister vorgelegten Geseß - Entwurf über die Vertheilung der indi= reften Steuern cinstimmig verworfen. Die meisten Redner der Op- position wiesen nah, daß der ministerielle Entwurf eine falsche, eigen- mächtige Auslegung -des Art, 147 des Grundgeseßes sei, und zugleich maten diese und mehrere andere Redner auf die dringende Noth- wendigfeit einer Revision des Grundgeseßes aufmerksam,

Selgien.

Brüßel, 23. Febr. Heute berihtet die Emancipation Jolgentes über die ministeriellen Zustände : „Es is} keine Entlassung angenommen oder auch nur eingereiht worden. Also konnte auch weder Herrn de Theux, noch Herrn d'Huart, noch dem Fürsten von Chimay cin Anerbieten gemaht werden. Der Gesundheitszustand des Herrn Vandewcyer zeigt, wie wir gleih am ersten Tage sagten, fein beunruhigendes Symptom, Leider sind die Beweise von Sym- pathie, welhe diesem Staatêmanne bisher zugekommen, eher dazu geeignet, ihn zum Abtreten, als zur Beibehaltung sei- nes Postens zu bestimmen. Doch wie dem auh sci, wir bemerken feine neue Thatsache, welche die Auflösung des Kabiz= nets wahrscheinliher machte, als sie es vor einigen Tagen war. Was Herrn Nothomk betrifst, so wird Jedermann leiht die Motive be- greifen, welche diesen Staatsmann veranlassen, sih von der gegen- wärtigen Bewegung ganz fern zu halten.“

Spanien.

3 Madrid, 16. Febr, Was wird das Ministerium dem General en Chef gegenüber thun? Wird es ihm die Befugniß, die er in Anspruch nimmt, sih über die Regierung zu stellen und den Thron zu seinem Spielwerke zu machen, ertheilen und si selbst für unmin- dig erklären? Oder werden die Minister die für den Herzog von Va- lencia- neu geschafene Würde als einen leeren Titel und folglich als eine Befriedigung maßloser Eitelkeit darstellen? Wird in diesem Falle der neue General en Chef der Armee sich dem Ausspruche der Re- gierung unterwerfen? Diese Fragen erhalten die Gemüther in einer Spannung, wie sie kaum am Vorabend einer entscheidenden Schlacht zu herrschen pflegt.

„Nie“, sagt der Universal, „hat in der That irgend eine Verfügung der Regierung einen so tiefen Eindruck in der Hauptstadt erregt, wie das zu trauriger Berühmtheit gelangte Dekret vom 12, Februar. Die unabhängige Presse tadelt es einstimmig und auf das

Man glaubte zu |

Zwi= |

hen Teniet el Had und Milianah waren in den leßteu Tagen einige | L trat: | oder als einen bedeutungslosen Nawen sühren zu wollen geneigt sei,

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nahdrücklihste, Militairpersonen und Bürger verdammen es, die Ma- jorität des Kongresses mißbilligt es, und die Minorität betrachtet es mit Abscheu. Die der Politif völlig fernstehenden Personen sind in Strecken gerathen, befragen voll Unruhe ihre Freunde über die Zu- funft, und Alle, Alle, mit einziger Ausnahme der blutwenigen Tasfel- genossen und Klienten des mit Gnade überhäusten Generals, Alle zittern sür das künftige Schicksal des Landes, falls das Uebel nicht in der Geburt erstickt wird.“

Vielleicht entshließt der Herzog von Valencia sich zur freiwilli- gen Niederlegung der neuen Würde, um dem Lande neue Erschütte- rungen zu ersparen. Daß er sie aber als einen leeren Titel betrachte

läßt sih nicht wohl annehmen. Sein ganzes Bestreben is auf die

von dem Bereiche der durch ihn in Bewegung geseßten Elemente scheint Als dem Marquis von Viluma am 12ten Morgens die Bildung des neuen Kabinets übertragen worden war, berief der General - Capitain von Madrid (Mazarredo) die Obersten der hiesigen Regimenter zu sich, theilte ihnen mit, was vorging, und forderte sie auf, sie möchten die Ossi- ziere und Soldaten beruhigen, indem der General Narvaez auf jeden Fall wieder an die Spiße des Ministeriums treten würde. Die Ober- sten erwiederten, daß sie es nicht auf sih nehmen könnten, mit ihren Untergebenen über Politik zu sprechen, und daß sie und ihre Regi- menter stets den Bcfehlen der Königin gehorhen würden, wer auch Kriegsminister sein möchte. Vorgestern stellte sich, dem Herkommen gemäß, das ganze Offizier - Corps dem neuen Kriegsminister Roncali vor. Dieser hatte den General en Chef zur Seite und wies auf ihn als den Mann hin, dem das spanische Heer seine Mannszucht und glänzende Lage verdanke. Darauf ertheilte der Kriegsminister im Namen der Königin den Befehl, daß dem General en Chef der Armee eine Ehrenwache mit Offizier und Fahne in seine Wohnung gegeben und eine Abtheilung Kavallerie zu seiner Verfügung gestellt werden solle. Dies e Ehrenbezeugungen, die bisher nur den Jufanten von Spanien zukamen.

Die bedeutendsten der hier anwesenden Generale verhehlen kei- neôweges den Unwillen, mit welhem die maßlose Ehrsucht des Her- zogs von Valencia sie erfüllt, und der General Serrano machte si vorgestern im Senate vermittelst der von ihm angekündigten Juter- pellation zum lauten Organ dieser Gesinnungen, Der Herzog von Valencia, in voller Feldmarschalls - Uniform, erhob sih zitternd vor Zorn, um das Wort zu verlangen, und verfügte, als es ihm nicht ertheilt wurde, sich eiligst in den Palast, um den neuen Minister- Präsidenten aufzusuchen. Bald darauf sah man den Herzog mit höchst zorniger Geberde den Palast wieder verlassen. Ju dem Kon- zerte, welhes Abends bei Hofe stattfand, war ihm im Rüden der Minister ein Sessel neben dem Gemahle der Königin Christine an-

ewiesen.

: Jn diesem Augenblick erfahre ich Folgendes, Gestern Nach- mittag verfügte der General-Capitain von Madrid sich mit dem ge- sammten Offizier-Corps zu dem Herzog von Valencia und hielt fol- gende Anrede an ihn: „Alle mir untergebenen Truppen betrachten die Entlassung Ew. Excellenz von dem Vorsiße des Ministeriun:s als den größten Ünglüdsfall, der die Königin,“ das Heer und die Nation treffen founte. Ohne Zweifel beweint die ganze Armee ihn auf das aufrichtigste, und selbst die hohe Würde, welche die Gerechtigkeitsliebe der Königin Jhuen so eben übertragen hat, und zu der wir Ew. Ex- cellenz beglückwünschen, kann uns nur als eine Entschädigung ersche:- nen, wenn sie Ew. Excellenz zu dem ausschließlichen und höchsten Be- fehl über das Heer der Königin berechtigt.“ Der Herzog von Va- lencia unterbrah hier den Redner, drückte dessen Hand an sein Herz, mit der Erklärung, daß er mit derselben liebevollen Empfindung die ganze Armee an sein Herz drücke, seine erprobte Uneigennügigkeit und Hingebung für das Vaterland ihm jedo nicht erlaube, in seiner Er- nennung zum General en Chef des Heeres etwas Anders als eine aus der Königlichen Huld fließende, mit keinen besonderen Befugnissen verknüpfte Würde zu erblicken, und daß er nur unter dieser Bedingung sich zur Annahme verstanden hätte.

Demnach scheint dem Ausbruch eines neuen Ungewitters vorge- beugt werden zu fönnen, Auch hat gestern der Deputirte Peña Aguayo, der zur Minorität gehört, das Finanz-Ministerium ange- nommen, so daß das Kabinet vollstäudig ist.

Der französishe Botschafter wurde leider vorgestern von einem so heftigen Nervenübel befallen, daß er bis zu dieser Stunde an sein Bett gefesselt und für alle Geschäfte unfähig ist.

Nachschrift. Das aufsteigende Ungewitter ist beschworen wor- den, Diesen Nahmittag erschienen sämmtliche Minister im Kougresse. Der Marquis von Miraflores berichtete die Art und Weise, auf welche das neue Kabinet gebildet wurde. Er hatte den General Narvaez aufgefordert, außerhalb des Ministeriums zu bleiben und dagegen die Würde eines Generalissimus und das- goldene Vließ anzunehmen, dieser aber erklärt, mit den ihm bereits zu Theil gewordenen König- lihen Gnadenbezeugungen zufrieden zu sein und Madrid verlassen zu wollen, falls seine Gegenwart ein Anstoß für das neue Kabinet sein würde. Das neue Ministerium, fuhr der Minister-Präsident fort, werde das neue Wahlgeseß zur Anwendung bringen, das bestehende Finanz- System mit einigen auf das Wohl des Volkes berechneten Modificationen durhführen, ein den Bedürfnissen der Nation entspreheudes Preßgeseß aufstellen, die öffentlihe Ruhe und Ordnung durh geseßmäßige Mittel aufrecht zu halten suhen und die Geistlichkeit auf eine allen Anforderungen genügende Weise aussteuern. Die Abstcht der Regierung sei, die Ge- müther auszusöhnen und die Aemter an fähige Personen zu übertra- gen, ohne auf ihre politishen Antecedenzien Rücksicht zu nehmen, so daß das Geseß zur Wahrheit werde. Herr Martinez de la Rosa vervollständigte scinerseits die Angaben über die Auflösung des vori- gen Ministeriums, so wie ih sie berichtet habe, und fügte hinzu, daß zwischen dem Präsidenten und den übrigen Mitgliedern desselben kei= nerlei Zwistigkeiten obgewaltet hätten. Nachdem Herr Roca de Togores angefragt hatte, welche Bedeutung die neue dem Her- zoge von Valencia übertragene Würde habe, und von Seiten des Marquis von Miraflores die Antwort erfolgt war, daß die Ausübung eines wirklichen Kommando's nur für den Fall, wenn ein von dem Kriegs - Minister unterzeihnetes Dekret erfolge, damit ver- bunden sei, erklärte der Kongreß sih für befriedigt.

Dieselben Aufklärungen ertheilte der Marquis von Mira- flores im Senate unter dem lautesten Beifalle der Senatoren und der Gallerieen. Der vorige Marine-Minister Armero äußerte sich in demselben Sinue, wie Herr Martinez de la Rosa im Kongresse, Der General Narvaez erklärte, sich aus dem Kabinet zurückge- zogen zu haben, weil die öffentlihe Meinung ihn als im Zwiespalt mit seinen Amtsgenossen dargestellt habe. Er wäre bereit, jede untergeordnete Stelle im Heere zu übernehmen. Der General S er- rano fragte, ob die neue Würde dem General en Chef Befugnisse er- theile, durch welche die Thätigkeit der Regierung gelähmt würde, Der Marquis von Miraflores verneinte dies und der Kriegs- Minister Roncali ebenfalls. Der General Serrano wendete dagegen, von lautem Beifall begleitet, cin, die Regierung fönne nicht ohne Einwilligung der Cortes eine solhe Würde ertheilen. Darauf wurde die Sibung geschlossen.

Die 3prozentigen sind auf 33% gestiegen.

Haudels- und Börsen-Nachrichten.

Marktpreise vom Getraide,

Berlin, den 26. Februar 1846, Zu Weizen 3 Nthlr., auch 2 Nthlr. 26 Sgr, 2 Réthlr. 1 Rthlr. 9 Sgr. 7 u

Î Pf; Ry,

Laude: 1s Sur. 4 Df ch 1 Rihlr, 14 S

9 Sgr. , au thlr. 1 gr. 5

Pf., auch 1 Rihlr, 4 Sgr. 10 Pf, Eingegangen e H Wasser: Weizen (weißer) 3 Rthlr., auh 2 Rihlr. Vi 7 Pf. und 2 Rihlr. 24 Sgr.; Roggen 2 Rihlr, 4 Sgr, 10 Pf, aug; 2 Sgr. 5 Pf; große Gerste 1 Rthlr, 19 Sgr. 2 Pf, auh 1 p 15 Sgr. 7 Pf, Eingegangen sind 44 Wispel. " h

Mittwoch, den 25. Februar 1846. Das Schock Stroh 11 Rthlr. 15 Sgr., auch 9 Rthlr, 135 c 8 Rthlr. 15 Sgr. Der Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf, Kartoffel - Preise. Der Scheffel 17 Sgr, 6 Pf., auch 10 Sgr. Branntwein - Preise.

Die Preise von Kartoffel-Spiritus waren am 21. Februar (4: Rthlr., am 24. Februar 18% 19% Rthlr, und am 26. Februar, 8 19% Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr, 200 Quart z 5,0 10,800 % nah Tralles. Korn - Spiritus: ohne Geschäst. “n

Berlin, den 26. Februar 1846,

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin,

Berliner Börse. Den 27. Februar 1846.

Pr. Cour. Brief. | Geld.

97:

Pr. Cour,

Brief. | Gel, la A 193! |

Fonds. Actien.

Brl.Potsd.Eisenb. do, do. Prior. Obl. Mgd. Lpz. Eisenb, do. do. Prior. Obl. Berl. Anb. abgest. do. do. Prior. Obl. Düss. Elb. Eisenb. do. do. Prior. Obl. Rhein. Eisenb. do. do. Prior. Obl. do.v. Staat garant. Ob,.-Secbles.E.L A| - do. Prior. do. Lt. B. B.-St.E.Lt.A.u.B. Magd.-Halbst. Eb. Br.-Schw.-Frb.E. do. do. Prior. Obl. ¿IBonn-Kölner Esb. Niedersch.Mk.v.e. do. Priorität

Wilh.-B. (C.-O.)

St. Schuld-Sch. Prämieu - Scheiue d.Seeb. à S0 T. Kur- u. Neumärk. Schuldverschre. |: Berliner Stadt- Obligationen Danz. do. in Th. Westpr-.. Pfandbr. Grossh. Pos. do. do. do, Ostpr. Pfandbr. f Pomm. c Kur- u.Neum, do. 3: Seblesiscbe do. do. v.Staat g.Lt B.

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Auswärtige Börsen.

Amsterdam; 23. Febr. Niederl. wirkl. Sch. 6022. 5% Span Y 3% do. 393, Ausg. —. Pass. —. Zinusl, 67. Preuss, Pr. Sch. —. Poh/ 4% Russ. Hope 905.

Frankfurta. M., 24. Febr. 5% Met. 112%. 5. Bauk-Actien\ 1993. 1901. Bayer. Bauk - Actien G86 Be. Mope 89: Br. Stiegl. 887 Br W 60/7. 595-, Poln. 300 Fl. 100% Br. do. 500 FI. 82. 81%.

Hambu rg, 25. Febr. Bank-Actien 1690 Br. Engl. Russ. 108 k:

W ien, 23. Febr. 0% Met. 1125. 4% do. 1015. 3% 77. Bull Actien 1575. Anl. de 1834 154%. do, 1839 121%. Nordb. 1841, Gloggo, 1 Mail, 122%, Livorn, 115%. Pest. 1045. Budw. 230. :

Meteorologische Beobachtungen.

Abends |

Nach ewmuaahger Beobachtung,

Nachmittags | 2 Uhr.

1846. 26. Februar.

Morgens

6 Ubr. 10 Uhr.

Luftdruck Luftwärme .…...| + 7,0 R. + 9,3 R. | +- 6,8? R. Thaupunkt .…..| + 5,7? R. + 6/,6° R. + 5/5? R, Dunstsättigung . §0 pCt. 81 pCt. 97 pCt. Wetter . trüb. heiter. halbbeiter, Wind ......- SW. W. W. Wüärmewechsel +H Wolkenzug « -- W. L? B Tagesmittel: 336,74" Par... +7/,4°R... +5,9" R... 89 Ct. W_

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 28. Febr, Im Schauspielhause. 39}|e Abon S Kabale und Liebe, Trauerspiel in 5 Abth, # iller. h Zu dieser Vorstellung werden Billets, mit Montag bezeiju verkauft.

Sonntag, 1. März. Jm Opernhause. Vorstellung: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth., mit Ballets, Mi von Meyerbeer. (Dlle. Jenny Lind: Valentine.) Anfang 6 lhr,

Zu dieser Vorstellung werden, gegen Abgabe der am 2östind,2

1

ausgestellten Anweisungen,

Quellwärme 7, R Flusswärme 1/0" l Bodenwärme 6,61 Aasdünstung Ül Niederschlag 0.

ben sind. Im Schauspielhause. Günstling, Original - Lustspiel in 4 Abth., von L. Schubar (%

Lubarsch). Im Sauspielhause. 41ste Abonnem

Montag, 2. März. ; Vorstellung, Zum- erstenmale: Anna von Oesterreich, Juntrizu

stück in 5 Abth. und einem Nachspiele, frei nah dem Roma Alex, Dumas, von Ch. Birch - Pfeiffer, Der Mars im Nad" ist vom Königl. Kapellmeister Henning. j

Zur Vorstellung: Anna von Oesterreich, bleiben die ber fauften, mit Sonnabend bezeichneten Schauspielhaus - Billet #2 auh werden die dazu noch zu verkaufeuden Billets ebenfali V

Sonnabend bezeichnet sein.

Königsstädtisches Theater. z Sonnabend, 28. Febr. (Jtalienische Opern-Vorstellung.) erstenmale wiederholt: Semiramide. Oper in 2 Akten. von Rossini. (Sgra. Marietta Alboni: Arsace, als Gastrolle.) Preise der Pläße: Ein Play in den Logen u Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. 2c.

Oeffentliche Aufführungen. A

Donnerstag, den 5, März 1846 wird zum Besten des Stistes Jl Ratto di Proserpina Cantate, in Musik gescht e fen von Westmorland, unter gefälliger Leitung des Königl. eet Musik - Direktors und Hof - Kapellmeisters Herrn Meyerbeer, 1m Saale des Königl. Schauspielhauses aufgeführt werden, wozu vie A \chwedische Hofsängerin Frl. Jenny Lind, die Königl, Kammer ip Frl, Tuczeck und der Königl. Sänger Herr Bötticher ihre gi it 6 wirkung zugesagt haben. Billets zu numerirten Sippläyen à 1 2 a Sgr., so wie zu Stehplähßen à 1 Rihlr. sind bei dem Haus - Poll!” spektor Herrn Harke zu haben,

Beilin, den 23, Februar 1846.

Die Direction des Friedrihs-Stiftes.

——————ED

Berantwortlicher Nedactcur Dr. J, W. Zinkcisen

“Jm Selbstverlage der Expedition,

Gebrut in der Decker schen Geheimen Ober-Hofbuchdruck". Bes

40ste Abonnements - Vorstellung:

7 Pf., auch 1 Rihlr. 29 D Îlcia l È

S0! y S i n. aud Ves 2 talic!

P onnemm Eo: : 27e Abonn 4 Wittgenstein, so vererbt sich dassclbe auf deren zweiten Sohn oder

die Villets zu den erhöhten Preisin "F Billet - Verkaufs - Bürean im Schauspielhause verabfolgt, wol} außerdem nur noch Billets zum Parterre und Amphitheater zl E

BVeila

267 ge zur Allgemeinen Preufi

Inhalt.

S : Hische Monarchie. Venedig. Artesishe Brunnen,

gesterreih Polen, Sit. Peterburg. Wittgenstciusches Majorat, F veincn-Zndustrie. Vermischtes. / “a¿nemark. Kopenhagen. Ablösung der Hosfdienste. : 2 L eiz. Kanton Tessin. Note des Enzbischofss von Mailand, Fed! Neapel. Der Vesuv.

ürfei. Konstantinopel. Abschung des Kriegsraths-Präsidenten, “* Kaffen-Cinfuhr in Syrien verboten,

Die neuesten Fortschritte im Schulwescn in Rußland,

Oesterreichische Monarchie.

| Venedig, 10. Febr. (A. Z.) Se, Kaiserl, Hoheit der Erz= ‘herzog Rainer, Vice-König von Jtalien, hat den Vertrag, welchen der Gemeinde - Rath mit den beiden Ingenieuren Degoussie und Manzini, wegen Bohrung artesischer Brunneu, abgeschlossen hat, ge- nehmigt und somit dem ungewissen Schicksal der Wasserleitung und diescr Brunnen ein Ende gemaht. Die Bedingungen sind sehr vortheilhaft für die Gemeinde gestellt. Der Vertrag is auf 40 Gahre geschlossen, welche Frist von der Vollendung des ersten Brun- Jens gezählt wird. Nach Verlauf dieser Zeit fallen die Brunnen wohl als das sämmtliche Zugehör der Gemeinde der Stadt Vene- g auheim, Die Unternehmer verpflichten si, alle 24 Stunden 4800 Kubik=Meter Trinkwasser zu Tage zu fördern. Die Gemeinde muß während der Pachtzeit von 40 Jahren alle Tage 450 Kubik- Meter Wasser von den Pächtern kaufen, wofür sie denselben ein Zehntel weniger entrichten wird, als ihr gegenwärtig der Ankauf des Trinkwassers zum Unterhalt der öffentlihen Cisternen kostet. Das übrige Wasser (da die Unternehmer im Ganzen täglih 1800 Qubikmeter liefern sollen) wird durch die Gemeinde an die Privaten veräußert, die aber wieder ein Zehntel des Einkommens an die Un- ernehmer abtreten muß. Wenn nah 18 Monaten begonnener Ar- cit das versprochene Wasser nicht geliefert werden sollte, bleibt es x Gemeinde freigestellt, den geshlossenen Vertrag zu lösen, wäh- nd den Unternehmern gestattet ist, die ganze Arbeit aufzugeben, enn es ihnen bei einer Tiefe von 300 Metern nicht gelingen sollte, rinfwasser in der nöthigen Menge zu liefern, Die zu jener Zeit hon gegrabenen Brunnen würden dann ebensails Eigenthum der emeinde, welche in diesem Falle nur die dabei verwendeten Röhren d Leitungen zu erseßen haben wird. Die bereits angefangenen Ar- iten an der Wasserleitung auf der Lagunen - Brücke werden daher irtgeseht, und diese unfehlbare Quelle, in Vereinigung mit den be-= hnnten, bisher immer glücklihen Unternehmungen der beiden Jnge- hicure, läßt mit doppelter Zuversicht erwarten, daß Venedig baldigst

———— Fon dem zeitweise so drücenden Mangel an Trinfwasser gänzlih be-

fceit werde.

Rußland und Polen.

È St. Petersburg, 19. Febr. Se. Majestät der Kaiser hat der verwittweten Fürstin Autonina Wittgenstein in Folge einer schon Men Gemahl derselben, nunmehr verstorbenen Feldmarschall, Fürsten Witt- enstein, im Jahre 1833 zu erkennen gegebenen Genehmigung gestattet, daß die von dem Fürsten und der Fürstin als wohlerworbenes Eigen= hum besessenen Ländereien: das Kirhdorf Druschnosselje nebst den Dörfern Lampowa und Bolshewa im Kreise Zarskoje-Selo es Gouvernements St. Petersburg, so wie der Flecken Kamenka im Wouvernement Podolien, zu einem Majorat vereinigt werden. Dieses ajorat fällt dem Fürsten Lew Wittgenstein zu und geht nach dessen Tode an dessen ältesten Sohn und in dieser Ordnung stets von jedem Besißer auf dessen ältesten Sohn über; erlischt Jedoch die männlihe Nachkommenschaft des «ältesten Sohnes der Gründer des Majorats, des Fürsten und der Fürstin

Dessen männliche Descendenzz stirbt auch diese aus, auf den dritten

M Sohn oder dessen mänulihe Descendenz, und so weiter fort in der-

Felben Ordnung, so daß diese Stiftung immer ungethcilt auf den äl- sten Descendenten, männlichen Geschlechts, der älteren Linie über- ht, wobei die jüngere Linie nicht eher, als nah dem gänzlichen Aus= erben der älteren zur Erbfolge gelangt, Sollte die männliche Nach- Tommenschaft der Stifter des Majorats völlig erlöschen, so geht das

F Elbe an die älteste Tochter des leßten Besißers, jedoch unter der Be-

Mngung über, daß der Gemahl derselben den Namen der Fürsten Wittgenstein annimmt, und vererbt sich nah deren Tode auf ihren sPtesten Sohn, und von diesem wieder in der bereits angegebenen Prdnung weiter, Im Falle des Erlöschens jedo sowohl der männ=- Men als der weiblihen Nachkommenschaft des Stifters dieses Ma- rats treten in Bezug auf die Besi - Verhältnisse desselben die all- emeinen Geseße über Erbfolge ein. A Ag stellvertretenden Kollegen des Finanz-Ministers, Dirigiren- ° E Leihbank, Geheime-Ratÿ Orcus, is unter Belassung desselben 7 A S WATTIGEN Aemtern befohlen, im dirigirenden Senate Siß Sep Senator, General - Lieutenant Graf Tolstoi 11, is auf sein form wegen gänzli zerrütteter Gesundheit, mit dem Rechte, die 1 orm zu tragen, des Dienstes entlassen. î R D pl as der hiesigen Kaiserlichen ökonomischen Gesellschaft ; éttiläie & . legte unter anderen Gegenständen der beständige sder Industrie | Proben Leinwand vor, die als Produkte vaterlän- uf sid lenkte rie 008 Interesse der anwesenden Mitglieder besonders Keinwandstü de, Und ganz vorzüglich befunden wurden. Das Garn zu den fan A denen diese Proben genommen, war auf einem wei von M ostroma gelegenen Gute des Geheimen Raths Scha- erfügung d ortigen Bauern gesponnen und dann in Folge einer uf der Mili, gjdenten der Gesellschaft, Prinzen von Oldenburg, E ereutocds ih Alexandrowschen Manufaktur gewebt worden. „Die gelegten Proben“, berichtet die St. Petersburgische Ze i-

un TeT 0 J, „von den Feinheits-Nummern 90, 110, 125 und 150, wur- |

Eni nah dem E eter Urtheil, das nicht verfeblen fen Eindruck zu aden ea Gouvernements,

n Rulturzwei ünsti ualität eig begünstigen, erungen

‘Mei Ne Sachverständiger hinsichtlih der wo mancherlei natürlihe Verhältnisse die-

weil es aber in seiner Linnen-Manufaktur mit den Anfor= der Zeit nicht gleichen Schritt hielt, wurde seither von

shen Zeitung.

Sonnabend den 28sîe Febr

, dem gewonnenen rohen Material an Ort und Stelle nur wenig ver= ganzen Pracht; seine größte Breite beträgt ungefähr 12 bis 15

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werthct; der bei weitem größere Betrag desselben fiel der fremden Industrie zu, die von dessen Verarbeitung einen hohen Gewerbs=- gewinn zu ziehen wußte. Gelingt es nun. dem heimischen Kunstfleiße und das eben rüdcken die vorgelegten Proben in die Gränzen der Möglichkeit ein Produkt herzustellen, was mit den holländischea,

| belgischen, shlesishen Linnen auf dem Weltmarfte in Konkurrenz tre-

ten kann, so kommt dieser Gewerbêgewinn dem Vaterlande zu gute. Ein guter Anlauf nach dieser Richtung hin is bereits gethan durch

die Anlage der Linnenfabrik in Taliza, im Gouvernement Jaroslaw, | alten Ashenweg emporklimmen.

Schritte, sein Sturz is ras ; oft rollen große Blöcke aus der Gluth- masse hervor und poltern den Berg hinunter, oft brechen Haufen glühender Kohlen (?) unter Knistern und sprühendem Funkenregen heraus. Hoch oben am alten Kraterrande glüht es überall, und an drei verschiedenen Stellen quillt die Lava langsam hervor und sucht sich in Rissen und Spalten den Weg zu bahnen. Die Besteigung des Berges is} jet sebr ershwert, weil der neue Lavastrom den seit 1839 üblichen Weg über die Blöcke eingenommen hat; man muß den Der spive Kegel verhält sih ziem-

wo seit mehreren Jahren {hon neben der Zubereitung und Verarbei- | li rubig, so daß noch immer nit von einem vollständigen Ausbruch

tung russishen Flahses nah flamländisher Methode vou flamländi- hen Meistern auh Unterricht in derselben ertheilt wird. Auch die Bauern Schadowski's waren daselbst unterwicsen worden. Es war daher nur ein Aft der Gerechtigkeit, weun die Gesellschaft niht nur Schadowski, sondern auch Karnowitsh, dem Besißer von Taliza und Begründer der dortigen Fabrik, einen Dank votirte.“ VBemerkens- werth wurde diese Sißung noh durch die Art und Weise, wie der außerordentlihe Gesandte der Vereinigten Staaten am Kaiserlichen Hofe, Herr Todd, bei seinem Abgange von dem von ihm bekleideten hohen Posten sih bei der Gesellschaft verabschiedete, ‘deren langjäh= riges und thätiges Mitglied er war. Es sei ihm, \o ungefähr äußerte sich derselbe, bevor er Rußland verlasse, Bedürfniß, der Gesellschaft scine Erkenntlichkeit auszudrücken. Diese habe ihn, ohne daß cer darum nachsuchte, zu ihrem Mitgliede erwählt, eine Ehre, die er um so höher s{häbe, als er der erste ausländische Diplomat sei, dem sie zu Theil wurde. Er halte den Ackerbau sür die wichtigste Stütze der russischen Jndustrie, und wie reich auh Si- birien an Goldgruben sei, für die wahre Goldgrube Rußlands und auhch Amerika's halte er allein die Oberfläche der Erde bis zu einer Tiefe von etwa 6 Zoll, bis wohin der Pflug dringe. „Jch kehre nunmehr ‘““, \o schloß er, „in mein Vaterland zurück, mich der Be- häftigung hinzugeben, deren Fortbildung Jhr Ziel is; es wird mir für immer ein Glück sein, mich zu Jhneu als Mitglied zu zählen und bei Jhren Bestrebungen mitwirken zu dürfen. Ja, blühen möge Ruß- land, blühen mögen die Vereinigten Staaten, möge Jhr erhabener Kaiser, Se. Majestät Nikolaus I, und sein Kaiserhaus glücklich sein.“ Dieser in englisher Sprache gehaltenen Anrede, die der beständige Secretair sofort ins Russische übertrug, folgte lebhafter Beifall, und als der Vice-Präsident darguf der Versammlung den Vorschlag machte : die Gesellschaft wolle dem Herrn Gesandten als Erinnerungszeichen ihre goldene Medaille zuerkennen, fand derselbe allgemeine Zustimmung. Die Medaille wurde Herrn Todd soglei überreicht.

Der Ober- Kammerherr Graf Golowkin, Kurator des Charkow- hen Lehrbezirks, is mit Tode abgegangen.

Don emx k

Kopenhagen, 21. Febr. Die Rente-Kammer hat dem Kö- nige spezielle, mit Beilagen begleitete Berichte über die Ablösung der Hofdienste in den Jahren 1838 bis 1844 für jedes einzelne Amt vor= gelegt. Es geht daraus hervor, daß, während am Schlusse des Jahres 1837 volle Hofdienste von 53,831 Tonnen Haitkoru über 89557 Höfe vertheilt, und theilweise Hofdicnste von 26,505 Tonnen Hartkorn, über 27025 Höfe vertheilt , geleistet wurden, am Schlusse des Jahres 1844 die Leistungen der vollen Hofdienste sih auf 27,062 Tonnen Hartkorn , über 4949 Höfe vertheilt , beschränkten , die der theilweisen dagegen sich auf 29,469 Tonnen Hartkorn, über 52417 Höfe vertheilt, gehoben hatte. Hiernah siud die vollen Hofdienste für 26,769 Tonnen Hartkorn abgeschafft, während sie für 27,0602 Tonven Hartkorn beibehalten sind. Sie sind also ungefähr auf die Hälfte reduzirt, wobei indeß zu bemerken ist, daß davon 2964 Ton- nen Hartkorn, also der neunte Theil, von vollem zu partiellem Hof- dienst übergegangen sind.

S ckchweiz.

Kanton Tessin. Da bekanntlich seit einiger Zeit zwischen der Regierung und dem Klerus wegen einiger Geseße über Klöster, Seminarien u. \. w. eine Spannung besteht, so hat der Kardinal= Erzbischof von Mailand, als kirchlicher Oberhirt eines Theiles des Kantons Tessin, eine Note erlassen, worin er sich über das Verhält= niß zwischen Kirche und Staat folgendermaßen ausspricht :

„Zwei Grundsägze stchen fest, 1) daß die geistliche und tocltliche Macht wesentlih verschieden sind, und daß somit die welilihe Macht nicht bercch- tigt is, von sh aus allein Gesetze in geistlichen Dingen zu erlassen, der- gleichen doch gewiß die über geistliche Corporationen sind, und 2) daß das Konzilium von Trient in der Republif Tessin auch in seinen Disziplinar- Borschristen bindende Kraft hat, Demnach köuncn wir im Allgemeinen der weltlichen Macht kein Recht einräumen, von sich aus Geseze über religiöse Corporationen und Genosscnschaften zu erlassen, Die weltlihe Macht, zur Aufrechthaltung der weltlihen Ordnung berufen, hat alle dazu c:for- derlichen Befugnisse, darf sich aber gewiß nicht so weit verstei- gen, Geseye zu erlassen, welche die geistlihe Ordnung, Religion und Kirche betreffen, Die Kircendisziplin wurde von den wahren Katholiken immer als Anêfluß der geistlichen Ge- walt betrachtet, und dic Fürsten, die sh in religiöser und politi- scher Beziehung am meisten ausgezeichnet, rehncten cs imer zur Pflicht und Ehre, dieselbe zu respektiren,“ Ueber das Aussichtsrecht der Seminarien heißt es in der Note: „Daß die weltliche Regierung auch über geistlihe Konvikte im Juteresse der öffentlichen Ordnung cine angemessene Aussicht führen könne, daß sie über den Stand solcher Justitute, über die darin befolgten Reglements und über das Personal Ausweis verlangen fönne, so wie über den öfonomischen Zustand, über Erfüllung der Stif- tungs-Urkfunden das bestreiten wir keineêëweges; auch müssen wir zu- geben, daß cine Regierung solchen Anstalten ihre Mithülfe und ihre Wohl- thaten gewähren oder verweigern könne; wenn sie aber darüber hinausgeht, muß sie auf Widerstand stofen. Die Behauptung, die Bischöfe können nicht ohne Mitwirkung der wel!lihen Regierung den jungen Leviten die geeigneten Reglements vorschreiben, dic sie zr Frömmigkeit, Bildung und Priester- Tugend als nothwendig crachten, sie dürfen; die Leitung und Bildung dieser jun- gen Zöglinge nicht jenen Lehrern'anvertrauen, welche sich geeignet finden ist eine Mißkennung der Kompetenz der Kirche, eine Anwendung des weltlichen Arms zur Knechtung der Kirche in ihrem frcicsten Gebicte, eine Verlezung der Rechte ihrer göttlichen Sendung. Die K und die Pflicht erhalten, \ch unabbängig von aller weltliben Macht fort-

upflanzen, und die obersten Hirten haben demnach das Recht und die | ä j : Ï pan f j | pat bestehende Pfarrschullehrer-Seminar, unter die Kreisschulen im kasanschen

Pflicht, eine hinreichende Zahl Diener und Ausspender der heiligen Sakra- mente des heiligen Wortes beranzubilden, mit einem Worte, für immer die Woblthaten cines Amtes zu. sichern, das der Seelen Heil zum Zwecke bat, Die Weise, dieses Recht geltend zu machen oder diesc Pflicht zu erfüllen,

| fann nah Zeit und Umständen verschieden scin, kommt aber immcrbin den

Leinwand vollkommen gleich geschäßt, | konnte, auf die Versammlung den freu- | Rußland baut in seinen westlihen und |

Lein in großer Menge und von gesuchter

Bischöfen zu und kann ihnen von Nicmand bestritten werden. Die Bischöfe haben dicscs Recht auch in der Verfolgung ausgeübt, indem sie in den Ge- fänganissen und Katakomben Kleriker beranbildeten.“

umfassenden Note behandelt und auf die tessiner Verhältnisse angewendet, I Mlt Ln.

Neapel, 7. Febr. (A. Z.) Wenige Minuten oberbalb des

Punktes, Bay eiger harren, zeigt sh der neuhervorgebrocbene Lavastrom in seiner

die Rede sein fannz die ungeheure Gluth jedoch, welhe in seinem ganzen Umfange sich kundgiebt, macht eine baldige Entleerung schr wahrscheinlich. Wie ein diflüssiger und in allen o Bestandthei- len bewegliher Brei quillt die Lava aus dem Junnern hervor und wälzt sich langsam weiter; man wähnt, Massen daraus s{höpfen zu fönnen, und dennoh is die Oberfläche des Breies hart und führt hinaufgeworfene Steine ohne Eindruck mit fort. Einen föstlichen An=- blick gewähren die Wolken, welche quer über den Lavastrom fortziehen ; es ist, als ob eine unsihtbare Hand langsam mit einem rosenfarbigen Schleier das glühende Bild vor den Augen des Zuschauers verhülle. Unzählige Fremde besuchen den Berg; der neue Weg gewährt in sei=- nen unzähligen Krümmungen, bedeckt mit vier - und zweispännigen Wagen, Menschen, Pferden, Eseln u. \. w., einen köstlihen Anblick. Türke.

Konstantinopel, 4. Febr. Es sind wieder mehrere Günst- linge Risa Pascha's abgeseßt worden und unter diesen auch der Prä= sident des Kriegs= Raths, Mustapha Pascha, welcher als Militair= Gouverneur nach Smyrna geht und durch den gegenwärtig in Syrien befindlihen Emin Pascha erseßt wird.

Selim Pascha, welcher bekanntlich sogleich nach dem Eintresfen dec ersten Nachrichten über die Entwaffnung im Libanon an Shekib Effendi abgeordnet wurde, is vor kurzem aus der Quarantaine von Smyrna hier eingetroffen und soll höchst mildernde und beschönigende Berichte mitgebracht haben. Diese mögen wohl selbst auf die Mit- glieder des Divans ihren Eindruck verfehlen, da die traurige Wahr= heit längst zur Genüge an den Tag gekommen ist; was aber. immer= hin billige Anerkennung verdient, is die von Schekib Effendi und Namik Pascha endlih ins Werk geseßte Bestrafung der an den Exzessen in Gasir und anderen Orten des Gebirges schuldig befun= denen Offiziere.

Die Pforte hat den hiesigen Gesandtschaften eine Note über=- sandt, worin sie, anf den Grund der leßten im Libanon getroffenen Maßregeln, die Einfuhr der -Waffen aller Art nah den Häfen Syriens als streng verboten erklärt. Dem V-rnehmen nah, war diese Mit= theilung durch die Kunde von cinem derartigen Versuch hervorgerufen, den ein französisches Kauffahrteischif in den Gewässern von Tripolis gewagt hatte.

Die neuesten Fortschritte im Schulwesen in Außland.

Der neue Verwaltuugs- Bericht über die unter dem russischen Ministe- rium der Volks-Aufflärung im Jahre 1844 bestandenen Lehr-Anstalten des Neiches, zu desscn baldigem Erscheinen wir in cinem früheren Aufsaße über das Schulwesen in Rußland (vergl. Nr. 166 der Allg. Pr. Ztg. v. vor. J.) Hoffaung machten, ist nunmehr an die Behörden vertheilt und zeigt abermals cine nicht unbeträchtlihe Zunahme in der Zahl der Lehr-Anstalten des Reiches , so wie auch in der Zahl derer , die an jenen Lehr - Anstalten Unterricht ertheilten und Unterricht genossen.

Es befanden sich im Verwaltungs-Jahre 1844 in den sämmtlichen Lehr- Bezirken und besonderen Schul - Verwaltungen des russischen Reiches , mit Ausschluß von Polen und Finnland, und zwar:

Uni- ver- sitä- ten.

Jm Ganzen Lehr- Anstalten.

Kreis- Schu- len.

Pfarr- Schu- len.

Ly- | Gym-

nasien, Squlen.

1) Jn den Lebr- Bezirken:

St. Petersburg

187 Moskau a

97 206 28 6 20 92 44

pas

p pn Cm N P

Weiß - Nußland.

2) In den besonderen Verwal- tungen:

Transfkaukasien. Sibinien

15 21

39

Zusammen... 6 3 78 447 | 1070 607

Die Zahl der Unterrichts - Anstalten, wobei zwei höhere Jnstitute, die mcdico-chirurgishe Akademic in Moskau und das pädagogische Junstitut zu St. Petersburg, die weder unter dic Lehr-Bezirke, noch unter die besonderen Scul-Verwaltungen rangiren, nicht einmal eingerechnet sind, betrug also im Jahre 1844 bereits 2211; wobei zu bemerken ist, daß, wie auch in den frü- heren Jahres - Berichten des Ministers der Volks - Aufklärung geschbah, den Gymnasien im moskauer Lehr-Bezirk das adlige Jnstitut und das Lasarewsche Institut der orientalishen Sprachen in Mosfauz den Gymnasien im kasan- schen Lehr-Bczirk das adlige Alerander -Jrstitut in Nischnij- Nowgorod und

Die Kirche Jesu hat von Gott das Recht |

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wo gewöhnlich die Pferde auf die Rückebr der Vesuvbe= |

das adlige Junstitut in Pensaz so wic den Gymnasien im Lchr-Bezirke von Weiß-Nußland das adlige Junstitut in Wilna als Lebr-Anstalten beigezäblt sind, die mit ihnen auf gleicher Stufe stehen, nnd die ebenfalls die Berech- tigung haben , ihre Zöglinge, wie jene, zur Universität zu entlassen. So rechnet man unter die Kreisschulen im dorvarter Lehr-Bezirk; das zu Dor-

Lebr-Bezirk: die Agababowscbe armenisde Schule in Astrachanz im kiewschen Lehr-Bezirk : die griechische Alerander-Schule zu Neschin, und im weiß-russi- \chen Lehr-Bezirk : das Taubstummen-Jnstitut in Wilna mit drei Gymnasial- Abtheilungen. Eben so find unter der oben verzeicbneten Zahl der ivat- Pensionen und Schulen mit einbegriffen, im St, petersburger Lehr-Bezirk:

| die Scebulen bei den Kirchen fremder Konfessionen; im kiewschen Lebr-Bezirk :

Im gleichen Geiste das Konvikt für arme Edelleute und die Landmcsser - Schule zu Kiew; und werden die übrigen streitigen Punkte zwischen Staat und Kirche in dicser | 1m weiß-russischen Lehr-Bezuk : die drei Elementar-Scbulen für arme Mäd-

| cen, die an Stelle der aufgehobenen Mädchenschulen dei den römisch-katho- | lischen Klöstern getreten sind.

| Der Zuwachs an den Lchr-Anstalten in den leßten Jahren war außer- | ordentli, Jn 11 Jabren, vom Jahre 1833 nämlich bis 1844 incl., hob | 1 die Zahl dieser Anstalten um mehr als 50,5 %, was für das einzelne Jahr durcbschniitlicd 4,6 % crgiebt; \o daß die Vermehrung der Lehr-An- stalten des Reiches verbältnif mäßig etwa die dreimal größere war, als die Ver-