1846 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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In der Sipung der zweiten Kammer vom 25sten fuhr der General- Secretair mit der Verlesung der zahlreih eingegangenen Königl. Kabinets- Schreiben vom 24, Februar fort, und es wurde damit, eine dur dic Be- eidigung von zwei neugewählten Deputirten herbeigeführte kurze Unter- dea abgerechnet, die ganze Sißung ausgefüllt, Namentlich kamen, außer einigen vertraulihen Mittheilungen, zur Verlesung: 1) Kabinets- Schreiben, die Anerkennung der Virilstimme des Majorats des Kammer- herrn Grafen von der Decken betreffend; 2) die Besteuerung des Brannt- weins; 3) die Aufhebung des Mahl- und Schlacht-Licents in den Liceut- Städten ; 4) die Abänderung des Geseges vom 21. Oktober 1834 über die direk- ten persönlichen Steuern ; 5) die Wiedervercinigung der Directionen der direk- ten und indirekten Steuern; 6) die Dienst-Verbesserung der Steuer-Einnehmer ; 7) die Dienstverbesserung der Steuerdiener; 8) die Erhöhung der Besol- dung der Ober-Steuerräthe betreffend; 9) Nachschrift 9, die Eisenbahnen, insbesoudere das Verhältniß der Eisenbahn zur Postverwaltung, und 10) Nachschrift 10, die Fahrtarife betreffend; 11) die Einnahmen für ver- äußerte Domanial-Grundstücke und an Domanial-Ablösungsgeldern, so wie die Ausgabe für neue Erwerbungen; endlih 12) den hannoverschen An- theil an dem fur- und oberrheinishen Schuldenwescn betreffend. Einge führt wurden die neu gewählten Deputirten des Königlichen Konsistoriums zu Osnabrück, Justizrath Bacmeister, und der fünf kleineren Bergstädte, Ober-Finanzrath Witte. Beide wurden in Eid und Pflicht genommen und nahmen ihren Siy in der Versammlung ein. i S

Am 27. Februar empfing Se. Majestät der König, im Beisein Jhrer Königl. Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprinzessin, eine Deputation des Magistrats und der Bürgerschaft der Residenzstadt, welche die Ehre hatte, Sr. Majestät das von der Stadt zu der Taufe des Erbprinzen geschenkte Taufbecken zu überreihen. Obwohl dasselbe bei der am 4. Februar stattgehabten Taufhandlung schon be- nußt war, hatte sih doch die feierlihe Ueberreihung bisher verzögert.

Großherzogthum Baden. Das Großherzogliche Re - gierungs=-Blatt vom 23, Februar enthält das amtlihe Verzeich- niß der zu den bevorstehenden neuen Wahlen der Abgeordneten der beiden landständishen Kammern ernanuten landesherrlihen Wahl- Commissaire. Einige Blätter heben den Umstand hervor, daß der Regierungs - Direktor Schaaf in Mannheim slch diesmal © nicht auf der Liste, von der er sonst nie ausgeschlossen gewesen, besindet.

Mehrere badishe Oppositionsblätter enthalten einen an den „„Gewerbe- und Landmann“ gerichteten Artikel, dessen Verfasser sich einen „Bürger vom Lande“/ nennt und durch Aufzählung der von 1820 bis 1845 im Großherzogthum erlassenen Geseße darzuthun sucht, daß die Landstände nicht so ganz überflüssig seien, wie man von gewisser Seite her dem Volke begreiflih machen wolle. Die Karlsruher Zeitung nimmt Veranlassung, hierauf Folgendes zu entgegnen :

„Unsere Verfassung, das kostbarste Vermächtniß des sterbenden Großher- zogs Karl , is unstreitig ein unschäybares BVesipthum des badischen Volles, und es wird keinem wahrhaften Freunde des Vaterlandes im Ernste ein- fallen, das Justitut der Landstände, die ein Ausfluß jener Versassung sind, als ein unnüyßes zu bezeihnen und die Vortheile desselben zu verkennen. Ja, wir dürfen in der That mit dankerfülltem Herzen des Gründers der Verfassung gedenken, wie wir mit inniger Verehrung für scine beiden Nachfolger , welche diesclbe treu zu beobachten und beobachten zu lassen als ihre {önsten Regentenpflichten erkannten , erfüllt zu sein alle Ursache haben, Allein, wenn man den Nuyen, welchen die Landstände dem Volke gewähren, aus den durch ihre Mitwirkung zu Stande gekommenen Gesepen nachweisen will, so muß man nicht, wie unser „Bürger vom Lande thut, der Kammern allein erwähnen unnd alles Gute nur auf sie übertragen, denn es ist dies nur die halbe Wahrheit, da die Negierung mindestens auch ihren Antheil daran hat. Es wird uns nie in den Sinn kommen, das Verdienst der Stände zu verkennen oder gar zu \{chmälern, aber wo ihrer Zwei irgend etwas Gutes vollbringen, ist es un- recht, nur des Einen zu erwähnen. „,„Wir wollen die ganze Wahrheit“ “, hat Welcker oft gesagt, und in Zeiten, wo man so gern die Regierung verdächtigt, ihr nicht selten volksfeindlihe Absichten zu unterscbieben bemüht ist, wird es für den ehrlihen Mann doppelte Pflicht, auch in Beziehung auf die Negierung die Wahrheit zu sagen. Es is aber eine Thatsache, daß die Negierung des Großherzogs Leopold überall zu ver- nünfliger Reform die Hand bietet, den natürlichen Gang politischer Ent- wickelung, die Sache der bürgerlichen Freiheit mit Liebe und kluger Umsicht fördert, Von jenen 67 Geseygen, die „der Bürger vom Lande“ aufzählt, gehören 52 der Negierungs - Periode unseres ge- genwärtigen allverehrten Landesoaters au, und sehr vicle derselben sind un- mittelbar, ohne Veranlassung der Stände, von der Regierung, welche die Bedürfnisse der Zeit kennt und ihr besonnen zu folgen weiß, aus- egangen und den Kammern zur Berathung vorgelegt worden. Die Stände felbst haben dies wiederholt anerkannt, Wir erinnern nur an die Ge- meindegeseye, nah deren langer Berathung bekanntlich der Abgeordnete von Jystein den von den Kammern gegen ihn ausgesproheneu Dank zum größeren Theil der Regierungs-Kommission zuerkannte. Wir fönnten noch eine F Neihe solcher Fälle mittheilen, wo die Regierung bei Vorlage und Berathung von Geseß- Entwürfen in gleicher Weise ein ungeshmälertes Verdienst sich erworben hat. Freilich lag es ohne Zweifel nicht in der Absicht unseres „Bürgers vom Lande“, im gegenwärtigen Au- genblick der Regierung mit Anerkennung zu gedenken, weil es nun eben gerade nicht in seinen Kram taugen mochte.“

Nach einer Korrespondenz im Schwäbischen Merkur, aus Heidelberg, vom 22. Februar, beabsihtigt die Oppositions-Partei der dortigen Bürger, die Wahl der Herren von Jhstein und Welcker für die Stadt zu betreiben, sofern dieselben in ihren bisherigen Bezirken

Meisterwerke zum Grunde liegt, bei Verarbeitung desselben kaum zu vermei- den. Doch enthält die Sonatine so viel Eigenes, Jnteressantes, trägt da- bei durchweg ein so angenehm (idyllish) gefärbtes Kolorit, daß sie troydem einen höchst befriedigenden Eindruck zu machen nicht verfehlen kann.

Wir kommen jeyt zu dem leyten ershienenen Werke des Komponisten, das wieder der Gesangs - Composition gewidmet ist :

Op. 6, Sechs Lieder für eine Alt- oder Mezzo-Sopran- Stimme,

Wenn wir gleih diese Sammlung nicht dem zweiten Werke des Verfassers, das wir als das durchweg gelungenste bezeihnetcn, zur Seite stellen fönnen, so enthält es dennoch viel Gutes, obwohl auch Manes, das in die Kategorie der oben den Jnstrumentalwerken vorgeworfenen Män- gel gehört. Die Ausstellungen treffen auch in der That nur die Beglei- tungen weniger Lieder dieses Heftes: Nr. 1 z. B., „die Nonne'““ (F-moll), führt in der Pianofortestimme ein einziges bewegtes Motiv, das in jedem Takte zweimal vorkommt, durchs ganze Lied durch, Eine gewisse Eintönigkeit ist hier die unvermeidliche Folge dieser Einförmigkeit, um so mehr als das Lied drei Strophen hat. Weniger stellt sich dieser Uebelstand bei Nr. 5, „Silberbaum““, heraus, das sih kürzer gestaltet; obgleih auch hier cin ein- ziges Motiv konsequent durhgeführt ward. Nr, 6. „Nelken wind? ih und Jasmin“ (nah dem Spanischen von E. Geibel), hält ebenfalls die hon im Vorspiel auftretende Figur rhvthmisch, wenigstens bis zum Ende beharr- lich fest, wodurch bei der Länge des Licdes, das übrigens von höchst charak- teristisher Färbung ist, der Wirkung des Ganzen Abbruch geschieht, Jenes Kunstgesey aber, das uns lehrt, Einheit mit Mannigfaltigkeit zu paaren, {is zu tief in der Natur begründet, als daß man wagen dürfte, ungestraft dagegen zu fehlen! 60,

Gung'l’s Konzert zum Vesten der Stadt Schwes.

Berlin. Am 28. Februar veranstaltete Herr Josef Gung'l ein Konzert für die unglücklihen Bewohner der Stadt Schweh, das auch aus rein fünstlerishem Gesichtspunkte Anerkennung verdient. Es kamen z. B. größere ZJnstrumentalwerke, als: „die Weihe der Töne‘/, Tongemälde in Form einer Symphonie von Loui s Spohr (hier noch nicht öffentlich ge- spielt) und die Ouvertüren zu den „Hugenotten“ und zum „Freishübß'“, zur Ausführung, die dem braven Orchester vielfach Gelegenheit gaben, gutes Aufammenspiel, Präzision und Energie zu entfalten, Erwägt man dic

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durchfallen sollten. Jun der nämlichen Korrespondenz wird gemeldet, dem Hofrath Welcker sei das Bürgerreht der Stadt Heidelberg un- entgeltlih ertheilt worden, jedoch unter dem Widerspruche einer An- zabl Bürger, welche darauf hingewiesen, daß bisher diese Auszeich= nung nur Männern zu Theil geworden, welche durch langjährige und spezielle, für die Blüthe der Universität und das Wohl der Stadt besonders gewichtige Leistungen um dieselbe sich verdient gemacht hät= ten, dies aber bei Herrn Welker niht der Fall sei,

Oesterreichische Monarchie.

Wien, 24. Febr. (Oest. Beob.) Jm Verlaufe des gestri- gen Tages haben die hier aus Galizien, von der ganzen Strecke von Lemberg bis an die {lesische Gränze eingelaufenen Nachrichten keine Kunde von neuen Vorfällen gebraht. Von Seiten der Civil= und Militair = Behörden wurden die zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ruhe ergriffenen Maßregeln aller Art fortwährend gehandhabt, und denselben fommt die Volksstimme überall entgegen.

Aus einem amtlichen Berichte aus Tarnow vom 19. Februar ergiebt sich noch Nachstehendes über die dortigen Vorfälle am 18ten und 19ten d. M. (f. Allg. Preuß. Ztg. Nr. 59):

„Die Civil- und Militair-Behörden dieser Stadt, von der revolutionai- ren Bewegung, die sich immer mehr einem förmlichen Ausbruch näherte, unter- richtet, standen , in Erwartung der Ereignisse, gerüstet, Mit dem Beginn des 1Sten kamen Abgesandte aus siebzig Gemeinden, welche, in deren Namen, die Bohörden benachrichtigen, daß an vielen Punkten Jusurgenten , bestehend aus Giundherren, Mandataren, Ockfonomen, Schreibern 2c., sich zusammen- rotteten und die Gemeinden unter Drohungen und Gewalt - Anwendung aufforderten, an der auf die fommende Nachi festgeseßten Jnsurrection Theil zu nehmen , sich mit Waffen, welche die Vershwörer ihnen anboten , mit Sensen und Heagabeln, zu bewaffnen und ihrem Zuge nach der Kreisstadt Tarnow zu folgen, um sie bei Einnahme derselben und Niedermepelung aller Nicht - Polen zu unterstüßen. Alle diese Depu- tationen äußerten die Gesinnungen der treuesten Anhänglichkeit an die Sache der Regierung und baten um militairischen Beistand zur Aufgreifung der Verräther. Die selbst so hart bedrohte Stadt konnte diesen Beistand, wie natürlich, im Augenblick nicht leisten; die Abgeordneten wurden sonach mit der Ermahrung zum Bceharren bei ihren treuen, der Erhaltung der öffent- lichen Ordnung gewidmeten Gesinnungen entlassen. Die Ruhe der Stadt selbst war indeß durch uichts unterbrochen, Die Maßregeln zur Abwehr des gegen sie gedrohten Angriffes wurden die ganze Nacht hindurch festge- halten. Am frühen Morgen erfuhr man, daß während der Nacht eine Neihe vou Kämpfen, welche dic einzelnen Unterthans- Gemeinden mit den Jusur- genten, die sie zur Theilnahme an der Empörung verleiten wollten, zu be- stehen hatten, und wobei auch mehrere Bauern das Leben verloren , statt- gefunden hatte. Mit anbrehendem Morgen shon näherten sih der Stadt von allen Seiten her Schaaren von Landleuten, welche die gefangenge- nommenen Jusurgenten mit sih führten und neunzehn derselben, worunter sechs Todte, auf Wagen vor das Kreis - Amtsgebäude brachten, Diese Arrestanten-Kondukte der Bauern dauerten bis gegen Mittag fort, und es sind heute noch mehrere Einbringungen von Nufhapiffaten zu erwarten, da nunmehr von dem Kaiserl, Truppen-Divisions-Kommando zur Eskorticung jener Jusurgenten, die auf einigen Dörfern von den Bauern festgehalten und bewacht wurden, Militair-Kommandos ausgeschickt worden sind.“

Nachrichten aus Krakau vom 22, Februar zufolge, war in dieser Stadt keine Ruhestörung mehr vorgefallen, und man beschäftigte sich mit Einsammelu der Waffen, die in eigens hierzu bestimmten De- pots niedergelegt werden sollen.

Wien, 26. Febr. (Oest. Beob.) Es is bereits gemeldet worden, daß die in Krakau eingerücten Kaiserlihen Truppen deu Aufstand mit aller Macht bekämpften. Als jedoch im Verlaufe des 22sten d. M. der Truppen-Kommandant zuverlässige Nachricht von dem Heranrücken bedeutender Massen von Jusurgenten aus dem Gebiete des Freistaats gegen die Stadt Krakau, wo sie von ihren Anhängern Unterstüßung gewärtigen konnten, erhielt, fand er es aus militairishen Rücksichten angemessen, die Stadt Krakau vor der Hand mit seinen Truppen zu verlassen und in Podgorze cine entsprehende Stellung einzunehmen. Diese militairishe Bewegung fand in Folge gegebenen Vefehls ohne Störung statt.

Um die in jenen Gegenden unterbrochene öffentliche Ruhe und Ordnung wieder herzustellen, sind von Sr, Majestät dem Kaiser die fräftigsten Maßregeln angeordnet und bereits sehr beträchtliche Streit- fräfte an die bedrohten Punkte entsendet worden.

Aus Galizien vernimmt man, daß von Seiten des dortigen Ge- neral-Gouvernements alle zur Herstellung und Erhaltung der gesehz=- lihen Ordnung erforderlihen Maßregeln getroffen worden sind.

© Wien, 24. Febr. Nach einem kürzlih erlassenen Regic- rungs-Resfripte haben Se. Majestät der Kaiser sih die Verhandlun=- gen wegen einiger in neuester Zeit stattgefnndeneu Uebertritte von der katholischen zur protestantishen Kirche vorlegen lassen und in Folge dessen angeordnet, daß, in Absicht auf die Dauer des zu erthei=- lenden Untecrichtes an die zum Uebertritte von der katholischen Kirche zu einer der beiden protestantischen Konfessionen sch Meldenden, der fatholische Klerus überhaupt nur an den diese Dauer auf 6 Wochen beschräukenden Buchstaben des Gesehes sih zu halten habe.

Für die deutsche Leder - Judustrie dürfte die Nachricht von Jn- teresse sein, daß die von mehreren Gerbern bereits vor 3 Jahren

Schwierigkeit der Spoh: schen Symphonie, so kann die Aufgabe wirklich als

icht glüdlih gelöst betrachtet werden, und nur in Bezug auf Discretion blieb mitunter zu wünschen. Jedenfalls hat sh der Konzertgeber zwie- fach en Dank für sein Unternehmen eiworben, insofern er dadurch nicht nux wohlthätige, soudern auch Kunstzweccke zu fördern beabsichtigte,

Kunft - Notiz.

Berlin , 29, Febr. Unsere Stadt ist kürzlih dur einige schöne Kunstwerke, eine Sammluug spanischer und italienischer Original-Gemälde- die Herr Ludwig Ritter aus Spanien und Jtalien erhalten hat, be- reichert worden, Es zeihnen sich unter diesen Gemälden besonders aus: vorzüglihe Werke des Murillo, Velasquez, Spagnoleito, Cor- reggio, Domenichino, Guercino, Luca Gíiordano, Tizian, Andrea Vaccaro, Marco da Siena, Nicolo Malinconico, Antonio Solario, Vincenzo Anemolo, Andrea da Salerno, Albano, Francia, Caracci, Salvator Nosa, Canaletto, La- back und sehr shöne Jagdstücfe von Baldasar de Caro, so wie vor- treffliche Fruchtstüke von Ruoppoli, Francesco Quaranta und Giacomo Nani, Schöne große Altar - Gemälde des 15ten und 16ten Jahrhunderts, aus Kirchen und Klöstern, befinden sich in dieser Sammlung, worunter besonders zu nennen sind: zwei Gemälde von Vincenzo Ane- molo, 1542 für ein Kloster in Palermo gemalt, so wie ein ganz erhaltenes (Semälde von Andrea Sabbatini da Salerno, welches sh ia einem Kloster zwischen Salerno und Avellino befand, und ein größeres Gemälde von Bernardino Luini.

Unter den kürzlih aus Jtalien angelangten Antiquitäten des Herrn Ritter sind dic antiken Malereien, so wie die Bronzen und einige farbige Gläser mit goldenen Basen, besonders bemerkenswerth; auch befinden sich unter den Münzen und Siegel - Ringen mit Jnschristen viele seltene Prachtstücke.

Das von der Stadt Hannover geschenkte Taufbecken.

Das Taufbecken , weldes die Residenzstadt Hannover bei Gelegenheit der Taufe des Erbprinzen hat anfertigen lassen und Sr. Majestät dem Kö-

nige überreicht hat (\. den politishen Theil der Allg. Pr, Ztg.), ist in

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nachgesuchte Erhöhung des Ausfuhrzolles für Lohrinde niht bewi] wurde, weil die hohen Knoppernpreise, die hierzu Anlaß gegeben |

ben, seitdem wieder bedeutend zurückgewichen und ansehnliche Knopy,, Vorräthe in der Monarchie vorhanden sind, weil ferner der schon ! E U A Einfuhrzoll gr Bee on zwis 3 und 4 pCt. des Preises der Waare beträgt. uh hâtte die ; : T y L , gesonnene Maßregel faum die bezweckte Wirkung gehabt, wohl y Die E t aat von Dina na Algerien wird, wie die Waldbesißer, die nah den örtlichen Verhältnissen auf den q, €6 heißt, am | onnerstag erfolgen.

tbe. , f ; - (1; Der bisherige General-Konsul zu Marokko, Herr von Nion, is wärtigen Absay ihrer Lohrinde angewiesen sind, über billiges Y M General-Konsul in der Moldau nnd Wallachei ernannt worden,

Lr i ; R E, [ : e R e E Laaer gin q p Die Ee 1s hat hee Anzeigen der Actien-Gesellschaft Duveyrier reih hervorrufen könnte, deren s{hädlihe Nückwirkung um so empj; E rar gi Ea will auh das Risenfor- liher wäre, weil im Ganzen mehr Gerberlohe an Rinden nah | 1 s î ,

n S E L / # Die Börse war heute fast ganz verödet und der Umsaß ohne österreichishen Staaten ein- als von selben ausgeführt wird. Belang die Mehrzahl der Spekulanten hatte sih auf die Boulevards

Frankreich. hegeben, um die Fastnahtsmaëken zu sehen. Nordbahn-Actien 778. 75.

Deputirten-Kammer. Sißung vom 23, Febru; Nach Beendigung der bereits mitgetheilten Debatte über Artify des Gescß=Vorschlags in Betreff des Schlachtvieh-Octrois wurde F E p A e Ti Erhebung der Abgaben dem Gewicht statt nah dem Stück bestimmt unverändert angenom" z zu wendete, wo man \ich befanntli inen Anariff von der zweite Paragraph aber mit der Aenderung, daß statt 5 Fr, Sein Abd el Kader's gefaßt Hätt. Der Marschall Bugecud selbi des Maximums, bis zu welchem bei Rindvieh jene Erhebungsweije sh K nah seiner Vereinigung mit dem General Bedeau am 15ten in

Dem Vernehmen nah, sind mehrere italienishe Staaten eut- lossen, wichtige Zoll - Konzessionen zu machen und ihre Tarife we- ntli abzuändern. : ;

Es erhält sich das Gerücht, der Großfürst Konstantin von Ruß- nd werde demnächst nah Toulon kommen.

Äige, hatte der General Gentil eine neue Bewegung gemacht, deren chtung und Ziel man aber nit kannte. Nach den zu Algier dar- er verbreiteten Gerüchten schiene es, daß dieser General sich gegen

x Paris, 24. Febr. Nachrichten aus Algier vom 18ten zu-

finden sollte, § Fr. als dieses Maximum geseßt wurde, über wel B , s E G :

; S A, , ? vas Gebiet des Stammes der Beni Kralfrun, die sich für Abd el hinaus die bisherige Abgabe nach dem Stü beibehalten werden s F der erklärt hatten, eingedrungen und hatte eine beträchtliche Razzia a 2 A d zut , r , , gegen diesen Stamm ausgefü,rt, der sich stets sehr feindselig ge- nel M L daßdie frartófisde Roi zeigt hat. I K ees D p d L Et ; 2 i V E N von ne! ni m Corps unter General Gentil, da jeden Gedankfeu an eine Expedition gegen Madagaskar aufgege im bisherige Stellung zu Hadscheur Ü

4 ; Â j 16ten Morgens seine habe und sich damit begnügen werde, die Garnisonen von Bour F ; t Gas fai ; E und von Mayotte zu verstärken, so wie, daß die Engländer eben shuhala verlassen hatte. Diese beiden Kolonnen operiren nun gleich

oon 4 : N ig gegen die Beni-Kralfrun, um dann gegen die Fli üden, wenig eine Expedition gegen die Hovas untcrnehmen würden. „J g soll es aber zu E nbe s e Namen des S Besten und der Ebre Grankfreihs““, fügt d scheint si, wie gestern auch ein Deputirter in den Büreaus der A a TeA E Ai e wir uns D E + mmer versicherte, zu bestätigea, daß die Kabylen des Ostens sich

iederlage des Kabinets. So wie die Expedition mit Eng M weigert haben, Abd el Kader sich anzuschließen; ja, die einfluß-= meinschaftlich beabsichtigt war, hätte sie nur unsere Zunteressen "reichsten Männer unter diesen Gebirgsbewohnern sollen niht einmal Rechte mit Verlust M Menschenlebens gefährden können.“ Jessen in großer Zahl unter ihnen verbreitete Schreiben und Auf-

Die Blätter von Marseille melden, es sei dort ein Schiff F, haben lesen wollen. Die Kolonne unter den Befehlen des Ge- Algier mit Nachrichten vom 18ten d. eingetroffen, die aber ni als Jussuf hat Buffarifk verlassen und Fonduk si genähert von besonderem Belang seien. Man hatte keine neuere bestim Ays Milianah vom 12. Februar erfährt man, daß die Kolonne Kunde von den Bewegungen Abd el Kaders. Ju n i} s Obersten Eynard am Sten daselbst wieder eingerüdt war. Sie offizielle Nachricht von der demnähstigen Abreise des Herzogs F, um sich mit frischen Lebensmitteln zu versorgen, niht ohne Noth Aumale nach Algierien angelangt. Der Prinz wird am 3. eder 4. MiSin fie stieß auf den lebhaftesten Widerstand von Seiten der Beni in Toulon eintreffen und si daselbst an Bord der Dampf- GregalWduan, mit welchen sie sih vom 25. bis 27, Januar in einem sehr Albatros ‘’ nah Algier einschiffen. Es sollen dann, wie es heiFwierigen Gebirgslande herumshlagen mußte. Der General Reveu sofort große militairishe Operationen dort beginnen, Am 20ste x auf höheren Befehl das Kommando der Suhdivision dem Ober- wurde eine Summe von 600,000 Gr. von Toulon i nah A 4 Eynard hatte übergeben müssen, hat es {hon 24 Stunden spü- gier zur Besoldung der Truppen abgeschickt, und am 28sten sollt FF ¡n Folge neuer Justructionen wieder übernommen. Die Kolonne 1,200,000 Fr. folgen. Ein Shreiben aus Toulon vom 20sten sa Obersten Eynard sollte am 13ten wieder, mit Lebensmitteln auf man ersahre so eben, daß der Stamm der Aribs, der bis jeßt rubi „1 Tage versehen, von Milianah in der Richtung nach Blidah zu unter der Herrschaft der Franzosen gelebt, 1500 Mann stark, ih "prechen, Jn der ganzen Umgegend von Milianah bemerkt man Abd el Kader vereinigt habe, Das Schiff „Meteor“, auf welhe(Fhrung. Niemand kaun es wagen, vereinzelt auf den Straßen der maroffanishe Botschafter von Tetuan zu Marseille angekomnW reisen. : war, is wieder zu dessen Verfügung gestellt, und man wollte in Tos Ays Oran vom 13ten erfährt man, daß die Kolonne des Ober- lon wissen, er habe, den dringenden Wünschen der französischen Ri Gachot sich Sidi Bel Abbes genähert hat, wo se am 13ten gierung nachgebend, Algier und die Hauptpunkte der französischen Ben beträchtlihen Convoi, der auf Wagen und Lastthiercn am sibungen in Nord - Afrika zu besuchen versprohen, wo man \ich ven von Oran für sie abgegangen war, empfangen sollte, General- scinem Erscheinen eine gute Wirkung verspreche, da Abd el Kader deWutenant von Lamoricière stand am 410ten zu Ain Tifcia im Osten Eingeborenen fortwährend versshere, er habe sih der aufrichtigseän Saida. Er hatte dnrch Razzias einige Abtheilungen von Stäm- Unterstüßung von Seiten des Kaisers von Marokko zu erfreuen. n der Jakubia für ihre neuerlihen Verbindungen mit dem Feinde

Das Comité der äußersten Linken veröffentlicht heute im Na ühtigt, Ein großer Theil des Stammes der Assassenas, der be= tional ein von ihm an seine Korrespondenten in den Departemew tende der ganzen Gegend, hatte dem General seine Unterwer- in Bezug auf den bevorstehenden Wahlkampf gerichtetes Umlausfschre g erflärt, Jn Folge des Zuges und längeren Verweilens Abd ben. Cs heißt darin, die demokratishe Partei müsse beständig beri ader's in der Provinz Algier, haben die an der Gräuze des Tell sein zu der Rolle, die derselben durch ihre Vergangenheit und ih" gestellten Veobachtungs-Kolonnen ebenfalls eine Bewegung nach Zukunft, die Vertheidigung der großen National-Jnteressen, angew ser Seite zu gemacht. Oberst Pelissier soll östlih über Teniet el sen sei. Auch der Constitutionnel, der die jeßt verbündete P'Hgd hinausrücken und ber Oberst Renaud si in der Nähe des lebt tei Thiers-Barrot, linkes Centrum und Linke, vertritt, eröffnet s hannten Postens halten. Die Reserven von Mostaganem organi= heutiges Blatt mit einer Aufforderung an die Wähler, indem er sogen sih zu einer mobilen Kolonne, die nöthigenfalis im Junern des „Die Minister der auewärtigen Angelegenheiten und des öffentliheLndes agiren soll.

Unterrichts haben vorgestern (bei der Debatte über die Unterricht * Aus Bona vom 14, Februar vernimmt man, daß das erste Frage) erklärt, daß die gegenwärtige Session die lebte dieser Leg! Bataillon des 2ten Regiments der Fremden-Legion aus seiner Gar- latur sei, und daß die Kammer aufgelöst werden solle, (Direkt hatenison Guelma nah Konstantine berufen worden is, um daselbst die die Minister dies zwar nicht gesagt , aber indirekt allerdings zu v! Truppen zu verstärken, die dur die Strapazen der lehten Züge, die stehen gegeben, indem sie daran erinnerten, dáß die Kammer sih lexlittenen Verluste und die zahlreihen Erkrankungen, welche der Un- reits in ihrer vierten Sesston befinde, Fünf Jahr ist bekanntlich diglü@sfall vou Bu = Taleb zur Folge hatte, außerordentlih geschwäht längste geseßliche Dauer einer Kammer, die man aber niemals gw\waren. Das Zte Bataillon desselben Regiments ist von Bona an die bis zu Ende ablaufen zu lassen pflegt.) Der Augenblick ist aïso diStelle des abgegangenen nah Guelma gerüdt wo diejenigen, welhe die ministerielle Politik mißbUigen, ihre Anstrer- | E N i: A u A e ap E e E Großbritanien uud Irland. ten müssea. Wir wissen, daß die zu Paris bestehenden Wahl-Comiti - London, 24, : R be lilo! n des linken Centrums und der linken Seite ihre Arbeiten wieder a/Albrecht werden zu C v ede Gal E nehmen werdeu, und daß sie baldigst neue Umlaufschreiben an ihJnsel Wight sich begeben. Gestern und heute fanden im auêwärti= Korrespondenten richten wollen.“ N Amte Kabinets-Berathungen statt, welhen fast sämmtliche Mini- er beiwohnten.

Die vertagte Debatte über die Getraide-Geseße is au) gestern

der Grundform ein auf drei zu drei zusammengefügten Säulen gestell-im Unterhause noch niht zum Schluß gediehen. Sie wurde meist

Kugelsegmcnt, Jn den von diesen Säulen eingeschlossenen Nischen sind 90W untergeordneten Nedne rhr E drei Tugenden, Wahrheit, Humanität und Krast, in runden Figuren al! ab Angen O pf R gestellt, Ueber diesen sind an der Außenseite des Bekens die Vorbereitun Koxngesehe Bl Intereffe E n L este N en die Weihe und der Lohn des Evangeliums in Badsrelicfs dargestellt du'hgtte ‘aufnahm lánbe Sir N Peel f e as Haus e De- Johannes den Täusfer, die vier Evangelisten uud Petrus, der den Hinyells daß M Acnlung Une gf U E

e C O V e ( ge ezug au

ershließt. Das Ganze is umgeben mit einem à jour gearbeiteten Kle ub . / blattkfranze. Jm Junern des Beckens liegt das Kreuz, als Symbol #8 vorlegen werde, so lange die gegenwärtig dem Par-

christlichen Glaubens, aus dessen Mitte cine Sonne strahlt, über welcher \MEnt vorliegenden Haudels - Maßregeln noch nicht erlcdigt wären, heilige Geist, in Form einer Taube, umgeben von einem Sternenkranze, schw, aber demnächst eine Bill eingebracht werden sollte, die den Zweck Jn den von dem Kreuze gebildeten vier Ecken sind Posaunen-Engel angebra(#We, die Kultur der Ländereien in Jrland durch Entschädi: unas ah- welche auf einem Bande die Worte Matthäi Kap. 111. V. 17 trag"Ungen an die Pächter für die von ihnen bewirkten Meli d geza Dieses wird unschlossen von der Widmung, die aus dem Königlidwördern. Außer dieser sollen noh drei andere Bill Fzitoranionen zu Wappen hervorgeht und darin endet. Das Ganze wird von einer Aen, theils um das Wahlrecht in de G l s eingebracht wer= beske umgeben, die mit Kleeblättern geziert is, Am Fuße des Postamt! bei den Wahlen im Allgemeine U D See ist das Wappen der Residenzstadt Hannover, Das Taufbecken ist in de!F den Munizipalstädten denen ü Euai verbessern, theils die Wahlen schem Style nach dem Entwurfe und unter der Leitung des Hof - Baum m e, S L Se 1 Sugland so viel wie möglich gleich sters Melthan von dem Hof-Goldschmied Lameyer zu Hannover in verg! 4 b 2 ; l f )auje erhielt die Bill des Grafen Skt. detem Silber ausgeführt und wiegt 50 Mark, Die Grundform des Post mans, dur welhe Maßregeln getroffen werden, um den im- ments zu diesem Been sind vier sich durhschreidende Dreiecke, die a! mehrüberhandnehmenden, Leben und Eigenthum gefährdenden einem Sechseck si begründen und wieder darin übergehen, wodurch sie (Waltthätigkeiten in Jrlaud ein Ziel zu seßen, die zweite Lesun

der Grundform des Beckens mit den drei zu drei gebundenen Säulen 1Wientspann s{ch darüber eine längere Diskussion, an welcher o den drei Nischen anscbließen. Das Postament, ebenfalls in deuts(s Brougham, Farnham, Clancarty, Clauricarde id re Theil nahmen. Die Bill wurde von der Opposition nur

Style, is von dem oben genanuten Architekten angegeben und durch d! Hof-Stein-Lieferanten Lüdeking von inländischem Marmor ausgeführt. / h bestritten und ohne Abstimmung zur zweiten" Lesung 40 T af assen. S

_, Ein Extrablatt der gestrigen Gazette veröffentliht die De- en des Ober - Befehlshabers ter ostindischen e Sir Hugh

h, über die am 17ten bei Mudkih und am 22, Dezember bei os den Seikhs gelieferten Schlachten, deren Haupt-Data wir P treits berichtet haben. Der Verlust des britischen Heeres es Schlacht belief sich auf 215 Todte, darunter 13 euro- E fiziere, und 657 Verwundcte, darunter 39 curopâishe Offi- Mi as zweiten Schlacht verloren die Engländer 694 Todte, 7 L europäische Offiziere, und 1721 Verwundete, darunter ropäische Offiziere, Aus den Schlacht - Berichten des

Das hamburger Stadt-Theater.

Jn einer am 26. Februar abgehaltenen General - Versammlung Actionaire des hamburger Stadt-Theaters zur Entscheidung über die Dirt) tion desselben, vom 1. April 1847 an, auf welcheu Termin die jeyige Dit“ tion ihren Kontrakt gekündigt hatte, fiel die Wahl der Actionaire durd Stimmenmehrheit (mit 76 Stimmen) auf die Herren Maurice und L, Schneider gegen die Herren Mühling und Baison (welche 43) und d" Herren Wurda und Gloy (welche 10 Stimmen erhielten), die sich mit ihn zur Uebernahme der Direction gemeldet hatten.

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275 Ober - Befehlshabers geht nichts Neues hervor, außer die Bestätigung der Nachricht, daß Se. Königlihe Hoheit der

Prinz Waldemar von Preußen unter dem Namen eines Gra- feu von Ravensberg mit seinem Gefolge an beiden Schlachten sehr thätigen Antheil genommen hat uad der Leibarzt des Prinzen, Pr. Hoffmeister, im Kampfe geblieben ist. Sir Hugh Gough meldet darüber in seinem Bericht an den General - Gouverneur aus dem Lager von Fernzeshah unterm 22. Dezember Folgendes: „Jh er- laube mir nun noch auf das Verhalten eines erlauhten Edelmannes, des Grafen Ravensberg, aufmerksam zu machen, welcher mit den Offizieren seines Gefolges, der Grafen Gröben und Oriola, uns dée Ehre erwies, die Truppen während der Operationen zu begleiten. Sie waren bei Mudkih anwesend und auch in der leßten großen Schlacht. Mit der größten Freude und Aufrichtigkeit kann ih Zeug niß geben von ihrer bei diesen Gelegenheiten bewiesenen Tapferkeit, welche des hohen Wasffenruhmes ihrer Landeleute und des großen Vorfahren des Einen von ihnen würdig war. Jh bedaure, hinzufügen zu müssen, daß Dr. Hoffmeister, der Leibarzt des Grafen, in dem Kampfe am 21sten das Leben verlor.“ Der General-Gou- verneur , Sir Henry Hardinge selbst, hatte, wie erwähnt, in seiner Eigenschast als General = Lieutenant, während der Operationen die zweite Befehlshaberstelle inne, und auch sein Bericht an den Ober- Befehlshaber thut der ausgezeichneten Fremden Erwähnung: „Jch habe“, heißt es in demselben, „Ew. Excellenz Aufmerksamkeit auf das Verhalten eines erlauchten Cdelmannes , des Grafen Ravensberg , zu richten, welcher mit den Offizieren seines Gefolges, der Grafen Grü- ben und Oriola, mich im Felde begleitete. Diese preußischen Offiziere hielten den Ruf ihrer Landsleute aufrecht. Des Prinzen Arzt wurde durch eine Kugel niedergestreck. Jh sah, wie Se. Königl. Hoheit sogleih zu seinem Beistand vom Pferde sprang; do war des Prin- zen Menschenfreundlichkeit nußlos; der Tod hatte \{chon des Arztes Laufbahn beschlossen. Jch kenne die respeïtvolle Achtung, welhe Ew. Excellenz für diesen erlauhten Edelmann und seine Begleiter , Rei- sende im Osten, hegen, und ih weiß, daß dieser kurze Bericht ihres Verhaltens Ew. Excellenz angenehm sein wird.“

Der Sieg über die Seikhs is das allgemeine Gespräch des Tages, jedoch haben die großen Opfer, welche derselbe gekostet, und der Wi- derstand, den die Seikhs hartnäckig geleistet, auf die Börse nicht son- derlich günstig gewirkt. Es herrschte cine gewisse Flauheit an der- selben, von der man sich heute nicht erholte.

Aus Hongkong (China) sind Nachrichten eingegangen “bis zum 20, Dezember, denen zufolge der chinesische Ober-Commissair Kijing eine Proclamation erlassen hat, welche allen Christen, ohne Unter=- schied der Glaubenspartei, freie Religions-Uebung in den dem Ver- fehr geöffneten Häfen bewilligt.

ÜNiederlande.

Amsterdam, 23. Febr. Die Unterhandlungen mit Belgien wegen eines neuen Handels-Traktates gehen nicht so rash vorwärts, als man anfangs glaubte; die Haupt - Schwierigkeiten sollen in der Zulassung der ostindishen Produkte auf den belgishen Märkten und in der Zulassung der belgischen Fabrikate in den oftindischen Besißungen bestehen, worüber die Justructionen so entgegengesebt sind, daß die belgischen Bevollmächtigten es für rathsam erachteten, ihrer Regierung die eingetretenen Hindernisse zur Prüfung vorzulegen. Man erwar- tet jedo, daß die Unterhandlungen bald wieder angekuüpft und fort- geseßt werden. i

Jn Holland is die Lutherfeier an fast allen Orten des Landes aufs festlihste begangen worden.

Vei gi en.

Brüssel, 25. Febr, Der Moniteur enthält eine Königliche Verordnung, welche Herrn d'Anethan, Justiz- und Polizei - Minister, auch mit der interimistishen Unterzeichnung des Kriegs-Departements beauftragt. Die Nachricht von der sehr ernstlichen Erkrankung des Kriegs-Ministers, Gencral Dupont, is begründet, und man glaubt, er werde shwerliich das Portefeuille wieder übernehmen, Herr Van- deweyer dagegen i von seiner Unpäßlichkeit ziemlich wiederhergestellt. Ein Blatt bemerkt, als sehr bezeichnend sei es zu betrachten, daß die Linke der Repräsentanten-Kammer sich in Masse in der Wohnung des Kranken einschrieb, während sch kein Mitglied des Centrums und der Rechten daselbst blicken ließ.

Die heutigen Blätter bringen eine Adresse, wehe die lütticher Handels - Kammer am 20, Februar an den Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten gerichtet, um ihn zu bitten, für Mittel zu sorgen, welche den Befürchtungen der Jndustrie, die ihr aus dem Ta- riffriege mit Holland erwüchsen, so s{chleunig als möglich ein Ende machen. Ueber die Beilegung des Tarifkrieges selbs weiß man hier noch nihtè Näheres. Die Provinz Lüttich leidet dabei am meisten.

Spanien,

ò Madrid, 18, Febr. Der vorgestrige Tag bildet einen Abschnitt in der neueren Geshihte Spaniens. Die \{chwierigste aller Aufgaben, die völlige Beruhigung der bis zu einer fieberhaften Auf- regung erhißten Gemüther, is dur denselben Mann gelös worden, den man als den Urheber der jene Aufregung hervorrufenden Maß- regel betraten mußte. :

__Die \{lichten und anspruchslosen Worte, mit denen der Mar- quis von Miraflores darthat, daß er sich niht zur Gewalt gedrängt, sondern vielmehr den Mann, der als das Hinderniß der Aufstellung eines neuen heilsameren politishen Systems erschien, mit unumwun= dener Offenheit und Vermeidung jeder Jutrigue zum Rücktritt aus dem Ministerium bewogen hatte, nahmen sogleih den Senat und den Kongreß zu seinen Gunsten ein. Mit demselben Freimuth erklärte der neue Minister-Präsident, daß er und seine Amtsgenossen die Ver- antwortlichkeit sür das dem Herzog von Valencia die so großen An stand erregende Würde übertragende Dekcet übernähmen. Sobald er aber hinzugefügt hatte, daß diese Würde nichts als ein leerer Titel wäre, der neue General en Chef kein wirklihes Kommando führe und ihm ein solhes nur in besonderen Fällen und in Folge eines aus- drücklihen von dem Gesammt - Ministerium auszufertigenden Dekrets übertragen werden könnte, erklärte sogar ‘die Minorität des Kon- gresses durch den Mund des Herrn Roca de Togores si für völlig befriedigt, Wenn im Senate der General Serrano, aufgeregt durch einige weniger überlegte Worte des Kriegs - Ministers Roncali, dar- auf bestand, die Köngin könne ohne Genehmigung der Cortes cine so hohe Würde nicht verleihen, so schien er zu vergessen, daß er im Jahre 1843 si selbst aus eigener Machtvollklommenheit, zwar nicht zum General en Chef der Armee, wohl aber zum Chef der ganzen Regierung ernannte, und daß die Constitution (Art. 53) dem Könige s Befugniß beilegt, Aemter und Chrentitel jeder Klasse zu erthei- ett, Wären die Zusicherungen des M'zisßer-Präsidenten von anderen Lippen ausgesprochen, so hätten sie als ungenügend erscheinen können. Dem Biedersinn und der Wahrhastigkeit des Marquis von Miraflores wurde einstimmig gehuldigt und der Friede der Gemüther wieder- Es

Als der Marquis vorgestern den Palast des Kongresses verlie entblößten unwillkürlich die zahlreich a E ia Häupter vor dem in einen shlichten Mantel gehüllten Mann, der seit so vielen Jahren keinem Hülfsbedürftigen seinen Beistand, keinem

Bedrängten seinen Rath versagt, nie auch dem geringsten Spanier das Gewicht seines Neihthums und Ranges hatte sühlen lassen. Während er freundlich grüßend zu Fuß dahinscritt, sah man den General Narvaez, unter der Last seiner von Gold und Ordenssternen stroßenden Uniform fast erliegend, mit finsterer Geberde in einen mit drei Lakaien beseßten Staatswagen steigen.

Die Minorität des Kongresses beschloß in einer bei Herrn Pa- heco stattgehabten Versammlung, dem neuen Ministerium sür jeßt feine Opposition zu machen, sondern es gegen alle antiparlamentari= schen Jntriguen und Einflüsse aufrihtig zu unterstüßen. Etwa dreißig Deputirte der Majorität versammelten sih vorgestern bei Herrn Bravo Murillo uud faßten den Beschluß, dem Ministerium ihren Beistaud zu verleihen, so lange es auf der angekündigten Bahn verbliebe.

Man fann sagen, daß der Marquis von Miraflores Wunder gethan hat. Zum erstenmale, seitdem Jsabella Il. den Thron bestieg, sind alle Parteien durch die Ernennung eines Ministeriums zufrieden=- gestellt worden, und diese allgemeine Befriedigung äußert sih nicht durch das rohe Geschrei eines vorübergehenden Rausches, sondern durch den klaren Abdruck eines zur Beruhigung gelangten Bewußt- seins, „Das Versprechen, daß nur bas Gese und nicht länger die materielle Kraft herrshen, daß den Anforderungen dieser oder jener Partei fortan niht mebr nachgegeben werden solle“, sagt heute der Español, „gereicht allen Spaniern zum wohlthätigen Balsam, und, wenn wir uns nicht sehr irren, wird der Anklang, den die edlen Worte des Marquis von Miraflores in den Provinzen finden wer- den, den, welchen sie in Madrid bereits fanden, noch übersteigen.“

Alle hier erscheinenden Blätter, ohne eine einzige Ausnahme, begrüßen das neue Ministerium mit Worten der Achtung und Auf= munterung. Selbst die Organe der progressistishen Partei vermögen feine begründeten Einwendungen aufzufinden und freuen sih wenig- stens der Auflösung des verhaßten Kabinettes Narvaez. Der H e=- raldo, das Organ dieses Generals, s{hmeielt bereits dem neuen Ministerium, vielleicht in der Absicht, ihm zu shaden. Diejenigen Blätter endlih, welche vorzugsweise die Jnteressen des Grafen von Moutemolin vertheidigen, scheinen gleichfalls an den Personen der neuen Minister keinen Anstoß zu nehmen, Man wird sich erinnern, daß, als die Cortes in die umgeformte Constitution den Artikel ein= shalteten, welcher der Königin untersagt, sich mit einer von der Thronfolge ausgeschlossenen Person zu vermählen, der Marquis von Miraflores dem Senat aurieth, sich nit auf diese Weise sür die Zu- kunft die Hände zu binden und den Zwist der Königlichen Familie nicht zu verewigen. Jn demselben Sinne \prah damals der jeßige Justiz-Minister, Arrazola, sich im Kongreß aus.

„Der Präsident des neuen Ministeriums“, sagt heute der Un i- versal, „zeichnet sich unter den Granden von Spanien, zu denen er kraft seiner Geburt gehört, durch die gemäßigten liberalen GOrund- säße, die er von jeher bekannte, und dur den Eifer und die Arbeit- samkeit, mit denen er Staatsgeschäften obliegt, aus. Als erfahrener und in Europa bekannter Diplomat ragt er dur seine höflihen For=- men hervor. Als Ehrenmann ohne Makel wird er durh die Recht- lichkeit seiner Gesinnungen geleitet, ohne leit von seinen Vorsäßen abzustehen. An seiner aufrihtigen Biederkeit zweifelt Niemand.“

„Herr Jsturiz“, sagt dasselbe Blatt, „ist einer der wichtigsten Staatsmänner Spaniens. Er wird vorzüglich dazu beitragen, dem Kabinet Farbe und Ansehen zu verleihen, denn sein Charakter und seine Fähigkeiten werden allgemein ge\chäßt.

Es scheint, daß die neuen Minister die bezweckten Reformen

ohne Verleßung rehtlich bestehender Juteressen vorzunehmen beab- sichtigen. Daher wird der herkömmliche Wechsel aller Beamten nur in sehr beshränktem Maßstabe stattfinden. Die abgegangenen Mini= ster, deren hartnäckige Weigerung, freiwillig ihre Entlassung ein= zureichen, man achtbaren Gründen zuschrieb, haben diese Ansicht wi- derlegt. Die kurze Zeit, die seit dem Austritte des Generals Nar= vaez bis zu ihrer Amtsentseßung verfloß, benußten sie, vorzügli die Herren Mon, Pidal und Mayars, um ihre Angehörigen und Partei- gänger mit einträglihen Aemtern und Ehrenstellen zu versehen, ein Verfahren, das hohe Mißbilligung findet, , Weun nun das neue Kabinet unter günstigen Vorbedeutungen ins Leben getreten ist, so darf man doch uiht die gewaltigen Schwie=- rigkeiten übersehen, mit denen es zu kämpfen haben wird, Diese ent= springen zum Theil schon aus den überspanuteu Erwartungen, die jede Partei sih bildet, aus der unbefriedigt gebliebenen Ehrsucht gar mancher aufstrebenden Jutriguanten und endlih aus der muthmaß- lichen Verstimmung eines mächtigen fremden Kabinets und dem auf die junge Königin einwirkenden, in der Natur, aber niht in den Staatsgeseben begründeten Einflusse. Jn dieser Beziehung sagt ein progressistishes Blatt Folgendes: „Das neue Mininisterium wird mit den beiden Elementen, die seit längerer Zeit jede gute Regierung in Spanien unmöglich machen, dem Auslande und der verborgenen Gewalt zu kämpfen haben oder hat vielleiht bereits mit ihnen ge-= fämpft. Wenn nun das neue Ministerium sich nicht durch Gestattung ge=- seßwidriger Einflüsse entehren will, so hat es zwischen zwei Wegen zu wählen; entweder muß es sie bekämpfen, bis es sie besiegt, ge= {ähe dies auh vermöge etwas geräuschvoller Mittel, oder, falls ihm der Sieg uicht gelingt, sih zurückziehen und dem Lande diese Shwie- rigkeiten, an denen die Regierung scheitert, anzeigen, damit das Land selbst sie beseitige.““

Diese Frage von unerlaubtem Einflusse führt von selbst auf die neue Stellung, welhe der Herzog von Valencia einnimmt, Jch werde sie in meinem nächsten Schreiben zu beleuchten suchen.

Der Jufaut Don Enrique verließ plöglih den ihm angewiesenen Aufenthaltsort Ferrol und begab sih zu Pferde über Coruña nah San- tiago, wo 610) seiner Parteigänger ihm am 11ten jubelnd entgegenzogen. Am 12ten fuhr er weiter nah dem Hafen Vigo, wo die Ésparteri= sten sehr zahlreih sind. Der General-Capitain \hickte von Coruña vier Compagnieen nah Santiago ab, sobald er erfuhr, daß der Ju= fant seinen Weg dahin nahm. Leßterer soll den ihm übertragenen Befehl einer Korvette jeßt zurückgewiesen haben. : Der französische Botschafter is vollkommen wiederhergestellt. 3proz. baar 325, auf Lieferung 33, 337.

Handels- und Börsen-Nachrichten.

Berlin, 28. Febr. Die Slhlußwoche in diesem Monat hat den gün- sligei Erwartangen, welche manu von der Liquidation zu erwarten berech- tigt war, uicht entsprochen, Das plögliche Cinhalten der Ankäuse seitens unseres Königl, Seehandlungs - Jnstituts, verbunden mit den Nachrichten über die Creignisse in dem irakquishen Gebiet, außerdem sehr ansehnliche Verkauf-Ordres aus den Provinzen, die sih jedoch meist nur auf Rea- lisirung früherer Engagements bezogen, wirkten heute schr ungünstig auf unsere Eisenbahn - Actien und veranlaßten einen bedeutenden Rückgang der Course. Was die Ausführung der Verkäufe anbetrifst, so waren fle mitunter schwierig coursgemäß zu effektuiren, da seit einigen Tagen cinige unbedeutende Ankäufe, besonders von Köln - Minden, furz vor der Cours- Notiz ausgeführt und die bewilligten höheren Course für maßgebend ange- nommen wurden, ohne auf die vorangegangenen billigeren Verkäufe dias Posten Nücfsicht zu nehmen. Es wurde an heutiger Börse von ciner bald eintretenden Neduction dcs Diskonto's unserer Königl. Hauptbank gesprochen und so dürfte, wenngleich heute die günstige Wirkung dieser Maßregel aus den oben angeführten Gründen keinen Cffekt machen fonnte, doch dieselbe zu erwarten sein, Unsere Course blieben wie folgt :

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