1846 / 66 p. 3 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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Jn Bordeaux war am 23sten d. die erste Versammlung der Ge- sellschaft für freien Handel, die sih dort gebildet hat. Etwa fünf- hundert Personen, unter deuen si viele angesehene Handelsleute und Agrikulturisten befanden, waren zugegen. Der Gründer der Gesell- \{af\t, Herr Bastiat, und mebrere andere Mitglieder derselben hielten Reden zu Gunsten des freien Handels, und es wurde beschlossen, eine Deputation nah Marseille zu senden, um die Handelsleute und Agri- kulturisten dieses Theils von Frankfreih zur Theilnahme an den Be- strebungen der Freihandels-Gesellschaft zu veranlassen. i j

Dem Vernehmen nach, hätte das Ministerium beschlossen, die Auflösung der Kammern noch früher eintreten zu lassen, als anfänglich beabsihtigt war. Die Wahl-Kollegien würden auf den nächsten 6. Juli einberufen werden. i i

Das Journal des Débats betrachtet die neuesten bis Ende Januars reichenden Nachrichten aus Washington als günstig für die Erhaltung des Friedens und drüdt große Zufriedenheit darüber aus, daß man wieder hoffen dürfe, der Krieg werde verhütet werden.

Die lyoner Journale vom 26. und 27. Februar berichten, daß daselbst die Posten der Stadt und der Vorstädte seit einigen Tagen verdoppelt waren. Die Fastnachttage gingen in Lyon auffallend till vorüber, und die öffentlihen Pläße, besonders zu la Croix -Rousse, waren fast ganz verödet.

= Paris, 1. März. Wir haben heute Nachrichten aus Algier vom 23sten. Nah der Aussage des Capitains des Dampsfschisfes die Stadt „Bordeaux“, welches diese Nachrichten nah Marseille über=- brachte, hat Abd el Kader aus den Gebirgen des Dschurdschura be- reits wieder nach dem Süden sih gewendet und etwa tausend Reiter von den Stämmen, welche zu seinen Gunsten sich erhoben hatten, mit si weggeführt. Seine Absicht soll gewesen sein, eine der franzü- sischen Kolonnen zu überfallen. Als er aber vernahm, daß diese Ko- lonnen zu stark seien, als daß sich etwas gegen sie ausrichten lasse, und seine eigene Sicherheit sogar durch sie bedroht werden könnte, ließ er seine Truppen am Fuße des ganz mit Schnee bedeckten Dschurdshura. Es scheint, daß er sie da in der Meinung ließ, er denke an Ausführung eines neuen Manövers, um den fran- zösischen Truppen in den Rücken zu fallen, während er aber mit den ihm folgenden Leuten entwishte. Bei Ankunft der französi- hen Kolonnen wurde, so lautet diese Angabe, die kleine, am Fuße des Dschurd\chura gelassene Armee umringt und in Stücke gehauen. Der Marschall Bugeaud, der nun alle seine Kolonnen so aufgestellt hat, daß gegen jeden Angriff des Emirs Vorsorge getroffen ist, wurde am 26sten zu Algier erwartet, um dort einige Zeit zuzubringen. Er hatte zuleßt sein Hauptquartier am Fuße des Dschurdshura, Mau vermuthet, daß Abd el Kader den Süden der Provinz Titteri zu er= reihen suhen werde, von wo er vor einiger Zeit hergekbommen war, um seine Razzias bei den Jssers und seine fruchtlosen Versuche zum Eindringen in die Metidscha auszuführen. General Gentil war mit seiner Kolonne an die Höhe von Beni-Ayscha zwischen dem Thale der Jsser und der Ebene der Metidscha zurückgekommen, General Jussuf mit seiner Kavallerie wieder nah Blidah abgegangen. Seine Jnfanterie hatte er dem General Gentil gclassen. Zwei Escadrons des Zten Jäger- Regiments waren am 20sten unter Führung des Generals d’Arbouville, von Setif kommend, zu Mustapha eingetroffen. Dies beweist, daß die Verbindungen zwischen Algier und der Provinz Konstantine auf dem Landwege täglich leichter werden. Nach vor furzem hatte man nur mit einer starken Division den Weg zu machen gewagt, den diese fleine Abtheilung jeßt zurückgelegt hat, ohne auf ihrem Marsche be= unruhigt zu werden.

Eine große Zahl von Frauen, Kindern und Greisen der von Abd el Kader so übel zugerihteten Stämme hatte zu Dellys eine shüßende Zuflucht gesucht und gefunden. Diese Leute messen alle Schuld ihres Unglüds allein Ben Zamun bei und schreien nah Rahe an ihm. Aus freiem Antriebe hatte sihch derselbe in Abd el KQader's Zelt begeben, ihm unverzüglih die Pforten des ganzen Kreises Dellys geöffuet und den thätigsten Antheil an dem Ruin der unterworfeneu Stämme ge- nommen, Es scheint beschlossen, daß ihn, wenn es gelingt, seiner habhaft zu werden, die Strafe für seinen Verrath in ganzer Strenge treffen soll, Die Zelte, Gurbiís und Duars der rebellishen Stämme Beni Kalfrun und Beni Nerlionas sollen von der Kolonne des Marschalls gänzlich niederge- brannt worden sein, Der Marschall war nur noch einen Tage- marsch von Dellys entfernt gewesen, wo man bereits geglaubt hatte, er werde dahin fommen, um frische Lebensömitte: einzunehmen. Der Rückzug des Emirs gegen Süden hat, wie wir oben gesehen haben, die Dinge natürlih geändert. Milianah hat jeßt eine starke Garnison, und die Arbeiten aller Art, bei denen über 4000 Leute vom Civil

und Militair beschäftigt sind, schreiten ras voran. Großbritanien und Irland.

London, 28. Febr, Jhre Majestät die Königin is gestern Mittag auf der Jusel Wight angekommen. Der Sprecher des Unterhauses giebt heute sein zweites parlamentarisches Diner.

És heißt, Lord Lincoln und Herr Gladstone werden demnächst wieder im Parlamente erscheinen, da zwei fonservative Mitglieder, Herr Peter Kirk, Repräsentant für Carrickfergus, und Sir John Owen für Pembroke ihre Sive zu Gunsten der beiden Minister ab= geben wollen.

Die gestern beendete Debatte über die Getraide - Gesebe oder eigentlich nur über die Frage, ob das Haus sich zum Comité zur Berathung der ministeriellen Propositionen in Bezug auf die Ge- traide-Gesebe fonstituiren solle, hat drei Wochen lang, und in jeder Woche vier Sihungen hindur, die Aufmerksamkeit des Hauses in Anspruh genommen. Während dieser Zeit haben 48 Mitglieder für den freien Handel und 55 Mitglieder für das Schubsystem gesprochen, do begegnet man unter den Ersteren fast ausschließlih den bedeuten= deren Männer des Unterhauses, wie den Lords Russell, Morpeth und Sandon, Sir R. Peel, Sir James Graham, Sir George Clerf, die Herren Sidney Herbert, Ward, Goulburn, Villiers und Cobden, während unter den Lebteren, außer den Herren Miles, Baring, d'Js- raeli, Sir R. Juglis, auch nit ein einziger Name von Bedeutung si findet. Jn der Majorität stimmten 112 Tories, alte Anhänger Sir R. Peel's, von denen 27 Staatsämter bekleiden; von der Op- position, den gewöhnlichen Anhängern Lord J. Russell?s, stimmten nur 14 Mitglieder gegen den freien Handel. Erwähnung verdient noch, daß sämmtliche Repräsentanten sür London und die Haupt- grafschast des Landes Middlesex, so wie die anderen 14 Mitglieder für die Metropolitan-City und Ortschaften von Westminster, South= wark, Maylebone, Finsbury, Lambeth, den Tower-Hamlets und Green- wi, ihr Votum zu Gunsten der Regierungs-Maßregel abgaben. „Die Thatsache‘‘, schreibt der Globe, „daß eine Majorität von 97 Stim-= men im Unterhause sh zu Gunsten der Doktrinen des freien Handels erklärt hat , is der stärkste Beweis für die allgemeine Ueberzeugung, daß diese Doktrinen wahr seien. Das gegenwärtige Jahr i\t wahr= \cheinlich das leßte des gegenwärtigen Parlaments, Wir stehen am Vorabend einer Auflösung. Geseßt auch, die bekehrten Mitglieder des Unterhauses änderten ihre Ansichten zu irgend einem unheilvollen Zweck, was können sie dabei gewinnen? Durchaus nichts; dagegen fönnen sie Alles verlieren, wenn nit ihre neuen Ansichten die des Landes sind. Wie könnten sie son} daran denken, bei der nächsten

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Wahl si ihren Wählern vorzustellen? Was könnten sie sagen, un sich den Leuten zu empfehlen, welche sie verrathen zu haben beschul- digt sind? Warum sollten sie gegen ihre eigenen Jnteressen gewü- thet haben? Klein is die Anzahl derer, welhe mehr als Beamte Anhänger Peel's sind, denn als Männer des freien Handels. Von der Majorität der neubekehrten Mitglieder kann dies nicht gesagt werden. Sie werden offenbar dur andere Beweggründe geleitet; und wenn wir zugeben, daß Viele. von ihnen nicht vollständig zu Gunsten des freien Handels bekehrt sind, so is gerade dieses Faktum ein starker Beweis, daß sie die Nothwendigkeit erkennen, mit den Zeiten ihre Ansichten zu ändern. Peel is der Erste, der es that, Lord Sandon der Letzte; aber Jeder erkennt die Nothwendigkeit dazu, der Eine nur mehr als der Andere.“

Jm Leeds Mercur y wird berichtet, daß die Kaufleute, welche die sogenannte berliner Wolle einführen, türzlih durch das Unter- haus-Mitglied für Leeds bei dem Scaßkanzler angefragt hätten, ob gedachter Artikel als Wollen-Fabrikfat fortan, sobald der neue Tarif in Kraft trete, vom Cinfuhr-Zoll befreit sein werde? Die Antwort sei dahin ausgefallen, die berliner Wolle sei eine Art Wollengarn, und da dieser Artikel in dem ueuen Tarif nicht aufgeführt sei, so werde er au ferner dem jeßigen Zolle von 6 Pence pro Psund un- terworfen sein; zudem werde die berliner Wolle als Luxus - Artikel betrachtet und sei somit ein passender Gegenstand für die Besteuerung.

Ueber die londoner Polizei giebt ein parlamentarishes Dokument folgende Zahlenaufschlüsse. Die Ausgaben betrugen für das Jahr 1845 313,620 Pfd. 17 Sh. 9 P.; die Anzahl der Personen, welche die Polizei bildeten, betrug 4749, nämlich 1 inspektirender Ober-Auf- seher, 18 Ober - Ausseher, 114 Ausseher, 485 Sergeanten und 4131 Konstabler. Die von den Gerichtshöfen wegen Trunkenheit und Belei- digung von Polizei - Beamten ausgesprochenen Geldstrafen beliefen si auf 2186 Pfd. 4 Sh. 3 P.; die Sporteln, Strafgelder, verfallenen Güter 2c. betrugen zusammen 8885 Pfd. 2 Sh. 3 P. Die Kosten, welche die Polizeigerichtshöfe veranlaßt, 46,765 Psd. 13 Sh. 11 P.

liederlande.

Amsterdam, 26. Febr. Nach brieflichen Mittheilungen aus Batavia vom 31, Dezember ist am 12, Dezember in dem etwa drei- zehn Wegstunden von Batavia gelegenen Distrikte Bantam ein Auf- stand ausgebrohen. Die Zahl der Rebellen belief sich auf etwa 5 bis 600 Mannz an ihrer Spiße stehen zwei bantamsche Prinzen, welhe wegen Theilnahme an einem früheren Aufstande nah Ban- jonwangie verbannt worden waren, sich aber von dort geflüchtet hat- ten. Die Rebellen, welche eine Ermordung aller Europäer im Schilde führten und die Familien mehrerer Plantagenbesiber aufs grausamste umbrahten, wurden von dem Kommandanten von Bantam in einem ersten Gefechte geschlagen. Am Uten ging sofort auch von Bata- via eine starke Truppen- Abtheilung nah dem Schauplabe des Auf- ruhrs ab, um die Ruhe aufs krästigste wiederherzustellen.

SBclgien.

Brüssel, 2. März. Das vom Kriegs-Minister, General Du- pont, eingereihte Entlassungs-Gesuch ist mittelst Königlicher Verord- nung vom 27. Februar angenommen und durch eine zweite Verord- nung von demselben Tage derseibe zum Adjutanten des Königs ernannt worden.

Die neue Handels-Convention mit Frankreih wird hier nicht so günstig angesehen, daß man glaubte, sie werde ohne Widerspruch an- genommen werden. Die Handels-Kammer von Verviers hat sich stark gegen die Begünstigungen der französischen Woll-Jndustrie aus- gesprochen und hegt die Ueberzeugung, daß Belgien unmöglich mit Frankreich konkurriren fönne, wenn man nicht die neuen Konzessionen

zurücknehme.

Zu Roubaix fanden dieser Tage Unruhen statt. Zahlreiche Ar= beiter warfen den Fabrifanten die Fenster ein und verlangten Brod und Arbeit. Die Ruhe wurde jedoch bald hergestellt, und die Be- hörden versprachen, Alles zu thun, um die Lage der Arbeiter zu erleichtern.

S ch weiz.

Kanton Zürich. (S. M,) Die Regierung hat den Statt- halter - Aemtern befohlen, die Abhaltung jeder kommunistishen Ver- sammlung mit allen ihnen zu Gebote stehenden Mitteln zu verhin- dern, und den Quartier-Kommandanten die nöthigen Vollmachten zur Mobilisirung der Truppen ertheilt, Um von der Lage der Dinge genau unterrichtet zu werden, hat sie den Verhör-Richter Ballier und den Landjäger- Hauptmann Ott in die östlichen Bezirke abgesendet. Herr Treichler selbs mahnt vom Besuche der Versammlung ab, und die konservativen Blätter beshwüören die Bewohner jener Gegenden, feine ungeseßlihen Schritte zu thun, mit Hinweisung auf die trauri- gen Folgen des Brandes von Uster im Jahre 1832, Die Gemeinde Uster, eine der größten des Kantons, mit mehr als 5000 Einwoh= nern, erwartet ruhig den 2. März. Die waffenfähige Maunschaft is gut bewaffnet und mit Munition hinlänglich versehen. An eine wirk- lihe Störung der Ruhe glaubt indessen Niemand, gut is es jeden- falls, daß alle möglichen Vorsihts-Maßregeln getroffen worden sind, Jm Jahre 1832 unterließ man sie, obgleich frühzeitig gewarnt.

Mexiko.

=— Paris, 1. März. Aus New-York vom 7. Februar erhalten wir heute die Nachricht, daß auf die Revolution in Mexiko, die den General Paredes an die Stelle des Generals Herrera brachte, unmittelbar eine andere gefolgt is. Die ausgedehnte und reiche Provinz Yukatan hat sich, wie vor einigen Jahren {hon einmal, aufs neue von der mexifanishenConföderation losgesagk. Dieses Ereigniß hatte am 31. Dezember statt, wenn man einer Kor- respondenz aus Merida Glauben senken darf. Die Departemental= Versammlung hatte die Unabhängigkeit der Provinz ausgesprochen, und der Gouverneur, Don Tiburcio Lopez, Repräsentant der Regie= rung von Mexiko , ist durch Don Miguel Barbachano erseßt worden, der das Präsibenten - Amt versehen soll , bis die junge Republik eine politishe Organisation sich gegeben haben wird. Wird dieser Versuch einen anderen Ausgang nehmen, als die ähnlichen früheren, wo man jedesmal am Ende sich wieder an Mexiko anshloß? Die mexikanische

Regierung erhält dadnrch einen Vorwand, den Krieg an die Vereinigten Staaten niht zu erklären, Nichtsdestoweniger lie- fern diese immer von neuem wiederkehrenden revolutionairen Zuckungen den traurigen Zustand des inneren Verfalls der Republik Mexifo, von der es daher immer wahrscheinliher wird,

daß sie endlich in der Rücfkehr zur Monarchie den einzigen möglichen und wirksamen Rettungs - Anker ergreifen wird. Die Ursache des neuen Aufstandes der Yukateker soll in den von der mexikanischen Re- gierung begangenen Verleßungen. des Vertrags von 1843 liegen, durch welchen Yukatan der Republik Mexiko sih wieder angeschlossen, aber au gewisse Privilegien zugestanden erhalten hatte, darunter das der zollfreien Einfuhr seiner Erzeugnisse in die anderen Departements der Republik Mexiko. Der mexikanische Kongreß soll sogar neuerlich eine Revision dieses Vertrags angeordnet haben. Dieser Wortbruch der Mexikaner hatte schon lange in Yukatan eine allgemeine Unzufrieden- heit erregt, und, um einen Ausbruch herbeizuführen , sollen die Rä- delsführer das falshe Gerücht ausgesprengt haben, die mexikanische

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E dei O Is e Be B É R S, E EEA E E |

Regierung werde demnächst einen Vertrag mit England abshlie(,. O0 66. fraft dessen den englischen Kapitalisten eine Hypothek auf us 2 M stätte von Laguna _ gegeben würde. D

Eisenbahnen. i

Berlin-Potsdamer Eisenbahn. In der VWWVoche vom 24. Februar bis incl. 2. März c. sind anf j Berlin-Potsdamer Eisenbahn 5860 Personen gelsahren.

Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn.

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Inhalt. Henry Gally Knight. (Nekrolog)

“e:cenbahnen. Chemniy-Ricsaer Bahn. Ludwigslust. Fahrplan der Eier i Hamburger Eiscnbahn. BNL A N

Auf der Niederschlesiseh-Märkischen Eisenbahn sind vom 15, - uud J : , E À : 91. Februar 1846 besördert worden: : HandelE E E M O E a) zwischen Berlin und Frankfurt „oe. 3810 Person b) zwischen Breslau und Bunzlau ......----- ----- 3384 k D s ia E E ed E ia Ga Summa... 7194 Person, Henury Gally Kuight.

Handels - und Börsen - Nachrichten. Berlin , 6. Män. Die Börse war heute in Folge günstiger Nas rihten über die Ercignisse in Krakau sehr animirt und schlossen bei steigt, dem Begehr sämmtliche Course höher als gestern. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 5. Mänz 1846.

Nekrolog.

Der am 9. Februar zu London erfolgte Tod H. Gally Kuighi's

für Kunst und Kunstgeschichte cin empfindlicher Verlust, Doeun er ge- “orte zu der nicht übergroßen Zahl von Freunden der Kunst, welche mit E, ämzendem Berger den d Gri à s je, Besten der Wissenschaft anzu- : s Der E Z EOES E den, und Kenntnisse und Geschmack verbinden, wodurch allein solche Au- Zu Lande: en 2 Nthlr, 27 Sgr, 7 Pf, auch 2 Me 16 Eh Lidung wahrhaft sördernd werden kann. Scine lassisce Bli war 10 Pf. ; Roggen 5 «g b Á 5 Pf., E l Rihlr, 27 Sgr. 7%) E: der jungen Engländer der höheren Stände: nah dem Besuch des be- kleine Gerste L i / gr., as 1 Rihlr, 15 Sgr. 7 Pf. ; Hi Fühmten College zu Eton uud Vollendung sciner Universitätsstudien zu E e 10 Pf., auch 1 Rihlr. 4 Sgr, 10 Pf. Eingegany ambridge berei Le g E die Levante, in Gesellschast von Frederick 2 e. : , a S i orth, der nahmals als Graf von Guilford durch seine Gelehrsamkeit

4A 3 f 4 L! er; E, Cetes 2 F. F Sgr. O Es - ul nd Hin ensgüte bekannt ward und in Korfu die G Gen, s 4 Or, 2E Ln 7 S La ad gy P s R is S. l =ch/ Fin zu srüh (1827) erfolgtes Ableben cine unvollklommenec Schöpfung ble.ben 5 Pf. , auch 2 Riblr, i yr. 2 Pf; ape erste 1 Rihlr, 19 Sgr. 2 Y 6. Von Gally Knight's poetischen Versuchen, zum Theil Nahahmun- kleine Gerste L p 7 Pf. Hafec 1 Nihlr. 8 Sgr. 1 Pf. Eing jen der Dichtungen des mit ihm besreundcten Byron, will ich nit re- gangen sind 8 V ves via 4 Mäu ils E: scine wihtigen kunsthistorischea Forschungen begannen cigeutlich erst Ge Gdda Gib 6 Rit D S Ì 8 Riblr. 22 Ear. 6 d ín scincn späteren Jahren, nahmen ihu dann aber unausgeseßt und völlig as Séeho roy S 4 gte S "20 U r, 2e Sgr, 6 7 nd bis zu seinen legten Lebenstagen in Anspruch. Es war das Studium

Der Centner Heu 1 Rihlr. 2 Sgr. 6 Pf., auh 20 Sgr, ver Architektur, dem er sich zuwandte. Frühere Reisen hatten ihn nament- F Kartoffel - Preise. c) mit decn Monumenteu der klassishen Baukunst bekaunt werden lasseu :

Der Scheffel 17 Sgr, 6 Pf., au 11 Sgr. 3 Pf. jet aber wurde scine Aufmerksamkeit lediglich auf das Mittelalter hingezo-

| ; Branntwein - Preise. 2 ; n, wie wir es bei so vielen seiner Landsleute schen, welche größtenthcils

Die Preise von Kartoffel - Spiritus waren am 28, Februar 195 —) htm Studium ihrer nationalen Kunst sich gewidmet und auf diesem Felde, Rihlr., am 3, März 195 20 Rihlr, und am 5. März d. J. 19° —! hir Analyse und Geschichte, wie dur sorgfältige Abbildungen der briti- Rihlr. (frei ins Haus geliefert) pr. 200 Quart à 54% oder 10,800 sen Bauwerke, namentlich der Kirben, und was diesen sih anschließt, nah Tralles. Korn - Spiritus: ohne Geschäft, oßes Verdienst erworben haben. Erst in der neuesten Zeit aber sind diese Berlin, den 5, März 1846. Studi:n recht fruchtbringend gewesen, wie denn überhaupt das richtige Ver- Die Aeltesten der Kausmannschaft von Berlin, Fändniß der mittelalterlichen Architeltur wesentlich dicser Zeit angehört,

3 erliner r se. über diese Architektur in Englaud manche seltsame Ansichten an den

Den 6. März 1846. Tag gckommen sind und noch ausgesprochen werden, besonders über den

sächsischen und den normanuischen Baustyl, mit denen die englischen Ar-

D) D, 5 b , , d Fonds 8 Pr. Cour. Actien Sl Pr. Cour. Gologen von jeher sih viel gequält habea: darüber darf Niemand sich Brief. | Geld. Brief. | Geld. | GasWndern, Freuen aber muß man si, daß allmälig eine nicht geringe Zahl iel lad) 064 | 901 [Pai oiad.teeil t R 4 reicher und tüchtiger Arbeiten sich den Weg bahnen, wie die von Wil - St. Scbuld-Seb. [34] é 5 ¡BelPotsd.Eigenb.] d (Architecture ot the Middle Ages und Architectural Nomenclature Prämieu- Scheine A do. do. Prior.Obl. 4 = Tai (he Middle Ages), Whewell (Architectural Notes on German d.Seeb.à S T.|— £6 | Med. Lpz. Eiseub.|—| Ea Téhurches), Sir Francis Palgrave (welchem der neuerlih im Foreign Kur- u. Neumärk. 6 E , do. do. Prior.Obl.| 4 | Jn 8 narterly Review erschienene Aufsay über die äl'este Architektur des christ- Schuldverschr.|35 95% 95; Brl. Anb. abgest. —- 116 115 Ten Kultus angehört) ,, nicht zul vergessen l das schr brauchbare Glossary Berliner Stadt- z! ul do. do. Prior.ObI.| 4 1007 E T terms used in Grecian, Roman, [talian and Gothic Architecture Obligationen |34| 97% |Düss.Elb. Eisenb.|— 952 947 ui Oxford 1845 in 4ter Auflage erschienen), nah dem Plane des archi- Danz. do. i Th.\—| do. do. Prior.Ob1. 4 A T U Wörterbuchs in C. L. Stieglig? Baukunst der Alten (1796), Westpr. Pfandbr.\34| 97 Rhein. Eiseub. |— 86 Wer ungleich vollständiger und ausführlicher und mit einem fast unermcß- Grossb. Pos. do. 4 102% do. do. Prior.ObI.| 4 | 987 ehen Reichthum guter Abbildungen. Winkles* und Pugin's Kathe- do. do. 37 934 923, [do.v.Stlaat garant.|35| 2 alen-Wezke, Ingram?'s Memorials of Oxford, manche Arbeiten in den Ostpr. Pfandbr. |35 975 | sOb.-Scbles.E.LA/4| “Bechandlungen der antiquarischen Gescllschaft, die scit 1770 unter dem Na- Pomm. do. 35| 974 965 do. Prior.|4| fen Archacologia crschcincn und in verschiedenen anderen Sammelwerken Kur- u.Neum. do.(3{| 97 do. Lt. B.|—-| 97 96 j B, den ‘lransactions of the R. Institute of Architects) gehören cben- Secblesische do. |35| 97 IB.-St.E.Lt.A.u.B.|—| 1165 | 115; | ll hierher, wiíc auch Th. Hopc's Uistorical Essay on Architecture, do. v. Staatg.LtB.|/35| 96 Magd.-Halbst Eb. 4 | wenig dessen Ausführung streugeren Anforderungen genügen mag, Alles : S aaa 4 f d 9, M E s 4 E Thcil dessen, was in Eng-

Gold al marco. |— o. do. Prior. . s nd aus diejem ¿Feide ge cistet ward. Friedrichsd'’or. |— 13% 13//}Bonn-Kölner Esb. D E # Diesen Bestrebungen {loß sich Gally Knight mit warmem Eifer And.Gldm.à 5 Th.|— 114 115 [Niedersch.Mk.v.e.| 4 | 96 95 Tad. Ju Begleitung cines Architekten, Richard H ussev, berciste cr 1831 Disconto. —_—| 35 4; do. Priorität 4| 975 | 97 ble Normandie, um die dortigen zu den euglischen in so vielfachen Bezic- Wilh.-B. (C.-0.)|4| | gen stchenden Bauwerke kennen zu lernen. Sein Architectural Tour

10 Normandy erschien 18:36 mit kleineren Abbildungen: das 24ste Kapitel 5% Span. 21 [hündelt von dem, was man in England normanuischen Styl zu nennen Poln, -Lsegt, Die Ausbreitung der Herrschast der Normannen über Süd-Jtalieu

fie seine Aufmeifsamkeit namentlih auf Sicilien, und 1838 gab er als risepung jencr ersteu Schrift das Werk: l’he Normans in Sicily, mit Int Miein Hest vortreffliher Abbildungen: 1lustrations of the Normans in'

59%. %. Poln. 300 FI. 1005 Br. do. 500 FI. 81 Be. Rcily, being a series of 30 drawings of the Saracenic and Norman Hamburg, 4. März. Bauk-Acuen 1600 Br. Bugl. Russ. 107! Br. rémains in that country. Eine deutsche Bearbeitung dicser beiden Werke London, 28. Febr. Cons. 3% 96’. Ard. 26. Pass. —. Ausg. = ‘eischien zu Leipzig 1841 („Ueber dic Entwickelung der Architek-

int. —, 4% —. Port. 682. Brazs, 82, Mex, 314, Pera 39. tur vom 10. bis 14, Jahrhundert unter den Normanneu in Wien , 2. März. 5% Mei. ILl4. 4% do. 1014. 3% 76. Bak rankreich, England, Unter-Jtalien und Sicilien“), mit Actien 1558. Anl, de 1834 1532. do. 1839 120. Nordb. 178%. Glogan. 137, Mer Einleitung über dic auëgedehute Anwendung des Spiybogens in Mail. L173. Livorn. 113%, Pest. 103%. RBadw. 902. 2 b Me, n 10, e 11, den, 4 M Leps us, dem Ägyp- ; E] E T N SETEE R eisenden, welcher darin die Kontroverse über das Alter des Spih- Meteorologische Beobachtungen. bogens oder richtiger den Anfang des durchgreifenden und O: den Einflusses desselben auf den deotshen Baustyl wieder helebt und von

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2. März. Niederl. wirkl. Scb. 605.

3% do. 387. Pass, 6%. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. Pr. Sch. —. 4% Russ. Ilope 907.

Frankfurt a. M., 3. März. 5% Met. 1125 Br. Bank - Actien p. uf

1861. 57. Bayr. Bauk - Actien 680 Br. Hope 89% Br. Stiegl. 88% Br.

1846. Morgens Nachmittags Abends | Nach einmaliger yselen Seiten her it R Mine : j A i A 4 , Uu. A, von Kugler, begründeten Widerspruch crfahren 9. Mürz. 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Uw, Heohaoniing, « Die Entstehung der Eigerthümlichfeit dét e ae N Si- Luftdruck... .. 334 /35"""Par.1331,11/’’Par.'335/13'"’Par. Quellwärme P R, ens, durch Uebertragung des farazenischen Sp?ipbogens auf die christliche Luftwäme 4 5,0° R. [4 12,5° R.| 4+ 7,6° R. | Flusswärme 5/5" R./y silifenform, mit welcher mechrsach scbon die byzantinishe Kuppel verbun- T 8/6" R. |+ 5,5% R.| + 710 R [Bodenwärme 5,0% n M war, wird von G. K. au im Einzcluen nachgewiesen, Sein Werk Dinge. 86. c 65 G 77 ‘pet | Ansdünatung 0,004 d immer eines der wichtigsten und förderndsten über dicsen Gegenstand A L A R E L ide GalUiEeE | Aledoavelan o Men, welhem, wenn auh mit zum Theil verschicdenem Plane, Hit- E E e w. Würmewsechsel +194 101 ê und Zanth's leider unvollendete Architecture moderne de la Wolleriis N E E En Ile Mies Bua M di A Lma m. U: 33459! Pax. R 50 =2 wu M lehteres Buch allen Dankes werih, wenn auch nicht überall mit T'agesmittel: 334/53" Par... +8/1°R.…. +4/2'R... 73 pCt. W_ Genauigkeit und Gründlichkeit gearbeitet, die bei architektonischen Wer-

M mehr noch als sonst nöhig ist, Die Gestaltung der Architektur auf dem Blichen Fesilande Jtaliens, namentlich in dem -an wichtigen Bauwerken so en, bis jet noch \o wenig bekannten Apulien, unter den nor- l nischen Herrschern und den Hohenstaufen , behandelten später die unter ¡¿spizien des Duc de Luvnes von Huillard-Bréholles und tard herausgegebenen Recherches sur les monumens et lhistoire des mands ect de la maison de Souabe dans PItalie méridionale, von n ih in diesen Blättern (1844, Nr. 108) Nachricht gab. Das scit ren angekündigte, umfassende Werk über diescn Gegenstand, von Pr.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 7. März. Jm Schauspielhause. 44e Abonn ments - Vorstellung : Der Günstling, Original - Lustspiel in 4 Abil,

von L. Schubar (Dr. Lbarsch). ) Sonntag, 8. März. Jm Opernhause. 30ste Abonnements-Vo! stellung: Alessandro Stradella, Oper in 3 Abth, mit Ballet, M1 von Flotow. (Herr Härtinger, vom Königl. Hof - Theater | München : Stradella, als erste Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Billets zu den gewöhnlichen Ope ah C A läßt leider noch immer auf sich warten. haus-Preisen verkaust, eschicbte der Entwickelung der Kirchenbaukunst in Jtalien, seit

: 7 „dem Siege des Christenthums ü : , j Jm Schauspielhause. 45e Abonnements-Vorstellung : Anna V Zährhundert i ms über den Polythciêmus bis zu der im 15. Oesterreich, Jutriguenstück in 5 Abth. und einem Nachspiele, «O ert im sogenannten klassischen Sinne stattgefundenen Umwälzung,

eine Reihe von Jahren hindurch £ d ' Ch. Birch - Pfeiffer. | As Die 2849 D S O O E aUdi Montag, 9. März. Jm Schauspielhause. 46ste G 0 2 erschien der erste Band des prachtvoll ausge- nad 23

ten Werkes: The ccclesiastical Architecture of Italy » time

Vorstellung : Die Sule der Alten, Lustspiel in 5 Abth., onstantine to the XV. century, welche bald der eit nd lde folate lavigne'’s: Lcole des vieillards von J: F- von Mosel, (Dk ler diese Forschungen unsere Zeit in Anspruch nehmcn, zeigt der Um- Viereck: Agunese, als 2te Debüt-Rolle.) Hierauf: Zwei Genre-V F Gbr A in demselben Momente mit jenem Buche zwei ähnliche j  a en: das von Canina (kRicerche sull’ architettura più pro-

va A cristiani, Rom 1843), von welchem cine zweite umgear- silifes Br et wird, und Gutensohn's und Knapp's Mk es christlichen Roms, mit dem interessanten und viel- Dee Texte von Bunsen: Die Basiliken des cristli- Wte de 10 ihrem Zusammenhange mit Jdce und Ge- ist das f G Aenbaukunst (München, 1843). Unter diesen Wer- alänzendste E gen hinsichtlih der künstlerischen Ausführung nde, indem a fe T ezug auf den Plan, das den weitestcu Kreis um- en Baut ly er den âlicren Basilikfen Roms auch die übrigen italie- 1 Dauten bis zur Brunnelleschischen Zeit gegeben sind, ja, einzelnes

der, von L. Schneider.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 7. März. (Jtalienishe Opern - Vorstellung.) zu

Höchsten Befehl: Lucrezia Borgia, Oper in 3 Akten, von Roma"

Musik von Donizetti. (Sga, Marietta Alboni : Orsíni, als Gas

rolle.) Nah dem Shluß der Oper große Scene und Arie aut Betly, von Donizetti, vorgetragen von Sga. Marietta Alboni.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen und i

Balkon des ersten Ranges 1 Rihlr, 10 6 Sar. 2c tfirchliche Beruanngueig findet, Dice streng wissenschaftlihe Bedeu- | Eccifivoni (eror De: A Wi S10FELND, May e S M groß: 8 f L s{hön die Ab- j eil vou eutshcn, wie Dom,

Im Selbstverlage der Expedition,

Gedrucft in der Deer schen Geheimen Ober-Hosbuchdruckerei. : Beilagt

Beilage zur Allgemeinen

297

E D E P Br D T

Quaglío, M. Knapp, A. Hallmann, herrühren, \o i doch au die malerische Wirkung vorzugsweise Rücksicht genommen, A os eigentlich Architektonishe darüber cinigermaßen in den Hintergrund tritt. Ucber den Basilifenstyl und die älteren Formen des christlihen Kultus finden wir weder Neues, ‘noch überhaupt tiefer Eingehendes, und der Verfasser hält sih hier ziemlich auf der Oberfläche , indem er nur wiederholt, was Ciampini, Nibby, die „Beschreibung der Stadt Nom“/, u. A. vor ihm sagten. Was seine Ansichten über den Spiybogenstyl in Jtalien bctrifft, so darf ih hier wohl wiederholen, was ih bei einer früheren Gelegenheit ( Kunsiblatt, 1844, Nr. 64) darübcr bemerkte. An seine Untersuhuygen über die normannischen Bauten in der Normandie und Sicilicn anfnüpfend, entwickelt der Verf., daß der Spiybogen in Sicilicn als vercinzelte Erschei- nung austrete und sich nicht nach dem italicnischen Festlande erstreckt habe, daß die normannischen Kirchen in Calabrien u, st\, w, Nundbogen zeigen, wie die rômischen Bauten, und der Spipbogenstyl erst durch Deutsche uach Jta- lien übergesiedelt worden sei, namentlih nach Toscana und Umbiicn. Ein Beweis für diese Uebersiedelung liege hon in dem Umstande, daß der er- wähnte Baustyl bei scinem ersten Auftreten in Jtalien, zu Assisi, bereits ín allen scinen Theilen vollständig entwickelt gewesen sci. Bon da an (um 1220) faste der Spiybogenstyl Fuß, und italicnishe Architekten sahen sih ge - nöthigt, ihn anzunehmcn. Jmmer aber blieb die Erinnerung an die klassische Architektur und cin Streit des horizontalen mit dem vertikalen Prinzip. Durch solche Einwirkung erhielt das Jitalicnisch - Gothische einen von dem Transalpinischen, namentlich dem Deutschen, sehr verschiedencn Charakter. Judem die Architekten des Landes der horizontalen Richtung nicht ganz sih zu entziehen vermochten, legten sie selber der Ausbildung des eigentlichen Prinzips jencs Styls das größte Hinderniß in den Weg. Nie wurden sie ret vertraut mit den Regeln, noch mit den Verhältnissen, durch welche die nordischen Bauklünstler so Großes und Schônes erzielten: sie be- folgten diesclben nur da, wo es ihnen gerade ret war, So erreichten sie weder ihre Vorbildcr, îndem sie die nothwendige Gliederung vernachlässigten, noch schlugen sie einen eigenthümlichen Weg ein. Jn der Fronte macht die Tempelform mit dem Giebelfeld immer noch sich geltend; die Fenster sind meist {mal und klcin und tragen wenig bei zur Wirkungz die Bele- gung der Außenscite mit Marmor verschiedener Farben macht cinen shecki- gen, unarchiteftonishen Esfekt, Etwas Anmuthigercs haben die lombardi- schen Ziegelbautcn. Die Trennung des Glokenthurms von der Kirche, welche fast E Ua stattfindet, kommt der leyteren kcinesweges zu gute. Jm Junnern is, selbst bei bedeuteuder positiver Höhe, selien der Eindruck des Ausstrebenden crreicht : Schiffe und Bogenöffnungen sind meist zu weit ; die Bogen ruhen vorzugsweise auf {weren massiven Pfeilern; wo auf Bündelpfeilern, entbehren diese gleichfalls des aufsstrebenden Prinzips. Das Gewölbe, auch wenn mit Gurten, is gewöhnlich nackt. Kurz, im Allge- meinen ist der Spigbogenstyl in Jtalien als cxotishe Pflanze zu bezeichnen. Eine Ausnahme muß zu Gunsten dcs mailänder Doms gemacht worden, welcher , wenngleich nicht allen Anforderungen cnisprehend, dennoch scinen tranêalpiishen Brüdern viel näher tritt. Nom, an scinen Traditionen fcsthaltend, blickte auf den Spigbogenstyl immer mit Verachtung und wandte ihn nie bei größeren Gebäuden an, außer zur Ausschmückung besonderer und untergeorducter Theile, wie Tabernakel, Altâre und Grabmäler. Dic cinzíge Ausnahme bildet die fleine Kapelle der Scala santa.

Dies is der Haupt-Juhalt von G. K's, Bemerlungen über diescn Ge- genstand, dencu man im Allgemeinen Anc:kennung nicht versagen fann. Das gothische Zwitterwescn, worauf er hiudeutit, charafterisirt am mei- sten die toscanischen Kirchenbauten, namentlich die slorentinishen, wo der Dom und Santa - Croce im lehten Dezennium des 13ten Jahr- hunderis begonnen wurden: Bauten, an dencn (namentlich an ersterer) selt- same Combinationen verschiedener Siylc vorkommen, dcren Ensemble mehr cigenthümlich ist, als cigen!lih s{chón, Dasselbe, obschon nicht in gleichem Maße, fiadct sich in dem 1290 von cinem sieacsijheu Baumeister begonne- nen Dom zu Orviecto , während der bedeutend ältere Sicneser Dom eini- germaßen reinere Formen zeigt. Der Dom zu Mailand, dessen Gally Knight im Vorbcigehen erwähnt, gehört eigenilich so wenig lierher, wie S. Fran- cesco zu Ajsisi, Denn er wurde unter deutschem Einfluß und wahrschein- lih von deutschen Architekten crbaut, zu einer Zeit (1386), wo im übrigen Jtalien die antilisirenden Formen schon wieder vorzuherr|chen begannen und Orcagna längst die berühmte Loggia de’ Lanzi hingestellt hatte, an welcher dic Prinzipien des einen und des anderen Styls auf so merkwürdige Weise neben cinander in Anwendung gebracht sind. Wenn man das einzige größere Bautverk germanischen Styls in Nom sicht, die Dominifanerlirhe Sta. Maria sopra Minerva, die cbenfalls sclisamerweise , unter welchen besonde- ren Einflüssen is unbekannt, der leyten Hälfie des 1ten Jahrhunderts ihr Dasein verdankt, so muß man sich beinahe Glück dazu wünschen, daß nicht viele Bauten dieser Art entstanden.

Jndem ih nun zu Gally Knight zurückkehre, kann ich nicht umhin, das Bedauern auszusprechen, daß manche neuere Forschungen, namentlich deut- sche, ihm fremd blicben. Seine Beschreibungen der einzelnen Bauweike sind kurz und bündig und als solche im Ganzen genügend; aber man vermißt in ihnen häufig eine scharfe Charakteristik und die wissenschaftliche Begrün- dung der vorgetragenen Ansichten. Von cinzelnen positiven Jrrthümern zu reden, ist unnöthig, Was auch immer an dem Werke aaszuscgen sein mag, so bleibt cs doch cin glänzender Beweis der ernsten Kunstlicbe und der viel- seitigen Kenntnisse des Verfassers , und is das einzige, in welchem wir die Serie der mittclalterlihen Kirchen, namentlich des mittleren und oberen Jtaliens, ziemlich vollständig und in schönen und treuen Abbildungen finden, Kosten scheute Gally Knight nicht, wo cs darauf ankam , den artistischen Schmuck seiner Arbeiten auf wahrhaft großartige Weise herbeizuschaffen und zu mehren, Außer den Künstlern, die ich shon nannte, hat unter Anderen der talcntvolle Architekt Hessemer, seit m-hreren Jahren Profcssor am Städelschen Justitut in Franksurt , viel für ihn gearbeitet, Männer, wie Gally Knight und der Duc de Luynes, thun der Kunstgescbichte noth, wo cs sich um kostbare und umfangreiche Werke handelt, Henry Gally Knight erreichte das Alter von 59 Jahren. Er hinterließ keine Kinder, auf welche sein bedeutendes Vermögen , hauptsächlich in Grundbesiy in Yorkshire bestehend, übergegangen wäre. Seit 1834 war er Parlaments- Mitglied für North - Nottinghamshire; seine öffentliche wie seine gesellige Stellung, in jeder Hinsicht eine vortheilhafte und ehrenvolle, benußte er, wo cr konnte, zum Besten der Wissenschast. Viele persönliche Freunde , unter denen mehrere zu den meinigen gehören , und von welchen ich oft über ihn rcden gehört, beklagen , nebst dem weiteren Kreise der Freunde der Kunst scincn zu frühzcitigen Tod. :

Alfr. Reumonkt.

Eisenbahnen.

Die Vorarbeiten zu der Chemniß =- Risaer Eisenbahn sind Ende Oftober v. J. beendigt worden. Die in threr ganzen Ausdehnung festgestellte Linie zerfällt in die Sectionen Chemnib-Mittweida, Mitt- weida-Döbeln und Döbeln - Riesa, deren jede drei Unterabtheilungen umfaßt. Für den Betrieb sind vorläufig Verträge zur Ablieferung von sechs Lokomotiven und vicr Tendern in den Monaten Mai, Au= gust und September d. J. abgeschlossen, 3 Personenwagen 1ster und 2er Klasse, 4 Personenwagen Zter Klasse, 30 Lories, 4 Fourgons und 2 große Padwagen werden im Laufe des Sommers abgeliefert.

Ludwigsluf}t, 24. Febr. (H. C.) Wir sind jeßt im Stande, den Fahrplan zu geben, wie solcher von der Direction der Berlin- Hamburger Eisenbahn festgestellt ist, Derselbe ist folgender : Per- sonenzüge: Erster Personenzug von Hamburg nah Berlin: Abgang 65 Uhr, Ankunft Z Uhr ; Ankuust in Wittenberge 11 Uhr. Erster Personenzug von Berlin nah Hamburg: Abgang 75 Uhr, Ankunst in Wittenberge 11 Uhr. Zweiter Personenzug von Hamburg nah Berlin : Abgang 12 Uhr, Ankunft 97 Uhrz Ankunst in Wittenberge 45 Uhr. Zweiter Personenzug von Berlin nah Hamburg: Abgang 125 Uhr, Ankunft 9 Uhr. Güterzüge: Vou Hamburg nach Berlin : Abgang 8 Uhr, Ankunft 7% Uhr. Von .Berlin nah Hamburg : Abgang 95 Uhr,

Preußischen Zeitung.

Sonnabend den 7t!e® März

Ankunft 7 Uhr ; Aufenthalt in Wittenberge : eine Stunde. Zwischen-

züge: Von Berlin nah Wittenberge:

bgang 3 Uhr Nachmittags,

Ankunft 7% Uhr Abends. Von Wittenberge nah Hamburg : Abgang 6 Uhr, Ankunft 11 Uhr Morgens. Von Hamburg nah Wittenberge :

Abgang 3 Uhr Nachmittags, Ankunst 8 den Zwishen-Stationen wird sich nah i

Uhr. Die Ankunft auf olgender Uebersicht der Ent-

fernungen und der Fahr-Geschwindigkeit leicht berechnen lassen. Entfernung Geschwind. Vou Berlin

Stationen.

Berlin-Svgubani …...--reeéetet de Spandau-Nauen .…..........-

Nauen-Paulinenau

eco ooo).

Paulinenau-Friesack.……....…... Friesack-Neustadt .………….……….... Neustadt=-Zerniß .…............... Zerniß-Olöwen.……............ Glöwen-Wilsnack Rae nes Wilsnack-Wittenberge .…... trt G

Wittenberge-Grabow

Grabow-Ludwigslust ............- Ludwigslust-Hagenow .…........--

Hagenow-Brahl|sdorf

Brahlsdorf-Boißenburg .….….. Boitenburg-Büchen. …… Büchen-Schwarzenbeck. ……. Schwarzenbeck-Friedrichsruh Friedrihsruh-Reinbeck .…... Reinbeck-Bergedorf Jas

Bergedorf-Hamburg

....

....

Meilen Minuten Meilen 13 21 1x 3L 31 4x

3 24 6x 13 16 8 1 12 11 21 28 135 15 18 15 13, 22 16x, 5 60 21x 1 12 22% 24 2 251 2 32 28 1 20 29x 1 20 31% 1% 16 33 15 16 34: 1 410 35

L 6 36 2 24 38

städten im Monat Januar 1

HYaudels- und Börsen - Nachrichten.

; Preise der vier Haupt -: Getraide-Arten

in den für die Preußische Mee bedeutendsten Markt- i l } 846, nah einem monat- lihen Durchschnitte in preußishen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.

Namen der Städte. Weizen | Roggen | Gerste | Hafer 1. Königsberg ies . 1832 | 67-8 | 465 | 335 2 Memel... je ats eloeeie eits 1 OL | 6675 | 45 34 7 3 E... adt ea rede 922 | 707 | 44 31-7 1 E ¡eee cet eti hS 90° 68° 145 | 292 5. Rastenburg N 95 56 f; | 42 28 6. Neidenburg «ooo 0 e 90 60 45 27-2- S arten ete terietes 774; |65 [492133 8, A L E eee [8315 (62, (48, |30 Je ont ee ooooooooooo. 64f- Zir 30 10. Graudenz... e 1832 | 602 | 4912 | 35 e Mee ace EUS eldo El oie es 83-5 1 63 5s z 357; 42 On 4e ooooo rot eres sts 815 | 608 | 487 | 31-7 E T L [32 23 romberg R e Li Ge ae 83.2 61-2- 432 33-2 3. Fraustadt ares 912% | 987; | 49 32-7 7 R 20e elei Ge O U (aide B B 381 A4 (Fe e eve aco. . 12 D ä 7 M B eee eoa ees 87-1 | 60-77 TTT 3 L A et nag tate 802% | 53ck | 412 | 32 C l ars ene 0 85% | 55% | 45% | 312 4. Frankfurt I ce l O | A E LART 5. Landsberg a. d. W. ……........ | 862 | 5775 | 4247 | 3277 6. Stettin Le chan zrois T 1 831 | 5902 | 412 332 C …. 1845 | 582 | 392 | 322 E ree 875 | 60 | 428 | 327 4 Se S L S715 | 6612 | 442 | 367 E verei h A I L 1 352 2 sa ves mne nas E E E F Gecdig C tot tvte s ubel ¿n s N Db 32% E L E 6, QursVber@ „eet eee ee recevee 1002 | 6727 | 9275 | 3077 # C 742% | 645 | 46 | 32% L Heise L 871 | 70% | 505 | 31 40 L, eere rote oaetereos 87.2: | 73.5: | 492 | 342 14. Ratibor... -- H 79 % | 692 | 50 | 337 1. Magdeburg «6. .. | 745 | 592 | 412 | 307 A E Ei 79.2 | 555 (44 | 272 J SUVSNE., ie eve e réle sd 722 | 615 | 41-5 | 8E 4. Nordhausen .…......... E 69-27 | 58/5 | 385 | 25-45 5. Mühlhausen e 73-2 | 6255 | 3715 | 235 c C E 80-5 | 68% | 377; | 235 7. S a fes 776 61 39 : 29 La . U o 00000000000 00000500005 n D n gens L-Ts 4. Mülister „eo. vccer ces O O T9 3277 2, Minden H .. F832 | 685 127% 131 Z. Paderborn... 5+... vab) 190 1762 | 48 32-8 4 Domnud...........,.6,,0050 1047 | 84,7 | 5975 | 39-7 1. T O1 33 Er G E E de B pee rerer eaediei 199-4 | 88% | 584 | 34 4. A 0 C ieb daes atte 104-7 90 99-77 | 347- 0, Po o 4 6000000000000 .. 98 7 L « a E A ta 952 L 50; 30; n Athen E 101-5 | 922 | 585 | 335 S, VUUMED raue dee eg eda tet its 110 105 40 Y, Mle ost ed A ag L 109 90 28-2- 40. ne deer oceeper eres ees 14312 | 98 1- | 712 | 29.1 Ul U «(oar ea or eere ese 10210 | 872 } 625% | 33-7 2. Simmerit «e e Gh pee ere H 922 715 3010 413. Robleng e. e Cs E N) . HO1-7 | 8457 | 62 320 44, Webl0t 2400000005205 ¿v | 93 | 7 50 35&- Durchschuitts - Preise der 12 Preußischen Städte .…...- | 8677 | 6355 | 4677 | 3177 » 5 Posenschen Städte .…..- 87 | 6275 | 504% | 3411 » 9 Brandenburgischen und Pom= merschen Städte... o. | 897 | 985 | 4210- |} 332- » 10 Schlest chen Städte 0... 83-5 64 s 49 £& 32-7- vi B S hen Städte... | 7577 | 6077 | 40 c 271 » 4 Westphälischen Städte... 95 76-5 | 50% | 33 » 14 Rheinischen Städte... 11020 | 89% | 5977 | 33-7

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