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Oesterreichische Monarchie.
Wien, 5. März. (Oe st. B.) Der Kaiserl. Oberst-Lieutenant von Benedek hat über die (in unserem vorgestrigen Blatte gemeldete) Expedition, die er eben so rasch als glücklih vollführte, den nachste- henden Bericht an die Militair-Behörde erstattet:
„Wieliczka, 27. Februar 1846, 5 Uhr früh.
Kurz nah meinem Abmarsch aus Bochnia waren mir Nachrichten zugekommen, die mi bestimmten, mit allen meinen disponiblen Trup- pen den weiteren Weg über Gdow nah Wieliczka zu nehmen. Die fleinen Chevauxlegers-Abtheilungen, weiche die zu meiner Unterstüßung herbeigeeilten Landleute zu leiten hatten , haben in der Richtung ge=
gen Gdow schon um 8 Uhr früh mit den frafauer Ju=- surgenten, die über die Weichsel herübergekommen waren,
Schüsse gewechselt und Einzelue herunter gehauen ; blos mit Sensen, Dreschflegeln und Spießen bewassneten Land- leute haben, in. so lange nicht die vierte Compagnie Nugent und fünf Züge Chevauxlegers zu ihnen gelangten, niht gewagt, den feuernden Jusurgenten an den Leib zu gehen, Gegen 11 Uhr waren wir nabe an Gdow gelangt, wo si die aus Krakau gekommenen Jusurgenten festgeseßt hatten und ein Gefecht anzunehmen bereit schienen. Der Boden beiderseits der Hauptstraße is dermalen stark aufgeweiht, da= her nur für einzelne Reiter mit Vorsicht anwendbar, weshalb ih meine Kavallerie-Abtheilung uur auf der Chaussee gebrauchen konnte, aber
auch die Jufanterie mußte ich mit Mäßigung verwendeu, weil ich noch eine weite Aufgabe ( Wieliczka) vorhatée. Daher dirigirte ich nur einen Offizier von Nugeut mit
einem Zug Jufanterie, 8 bis 10 Chevauxlegers und alle Landleute in die linfe Flaufe der Jusurgenten, um ihuen den Rückzug nach Wieliczka abzuschneiden; Odow aber ließ ih in der Front vorerst mit Tirailleurs angreifen. Doch die Jusurgenten leisteten geringen Wi- derstand und ergrissen die Fluht nah den ersten Schüssen; aber was bei unserem Ciudringen in den Ort die Flucht nicht ergriffen hatte, feuerte auf uns aus den Feustern, und nun wurden die Häuser, aus denen die Schüsse gefallen waren, gestürmt uud die darin ver- steckteu krakauer Jusurgenten niedergemacht; diese zählten im Ganzen gewiß gegeu 150 Todte, 59 wurden gefangen, woruater viele Ver= wundete si befanèeu, die später auf Wagen nah Wieliczka trans=- portirt wurden, Nach diesem kurzen Kampfe ließ ih eine halbe Stunde lang halten und die Leute etwas Nahrung zu sih nehmen ; dann givg es, ungeachtet des mittlerweile eingetretenen Regenwet= ters, unaufgehalten, aber doh langsam (um die Mannschaft uicht zu erschöpfen), weiter bis Wieliczka, das die Jusurgenten räumteu, als unsere Avantgarde, ein Mann, auf die Anhöhen vor der Stadt ge- langte. s Koth auf der Straße, der weihe Bodcu rets und links derselbeu, der kalte Regen, nichts hat uns gehindert, stets vollkommen geordnet zu bleiben. Die Offiziere dienten der Mannschaft zum s{hön- sten Vorbild im Ertragen der Strapazen, im Gehorsam und Orduung und in der Menschlichkeit gegen die Gefangenen. Muth und Be-= gierde zum Kampf waren allerseits vorherrshend, nur Schade, daß wir Feine würdigeren Gegner gefunden haben. — Unscrerseits wurde einem Stabs-Offizier ein Pferd durhs Kuie geschossen, von der Jufauterie werden zwei Gemeine vermißt ; nah dem heutigen Rapport nicht ein Maraudeur, weder bei der Jusanterie, noch Kavallerie.
„Die Stadt soll noch einige krafauer Jusurgenten versteck hal- ten, und schon gestern, eïne Stunde uach unserem Einmarsch, haben selbe plöblih aus den Fenstern cines Hauses geschossen, welches also=- gleich gestürmt wurde; vier Jnsurgenten siud erschossen worden. Heute werde ih allgemeine Haus-Revision halteu lassen.“
Nach Berichten Sr. Königl. Hoheit des Erzherzogs Ferdinand von Oesterreich - Este, General - Gouverneurs von Galizien, haben Höchstdieselben von dem Kaiserl. russischen Statthalter, Sürsten von Warschau, die Anzeige erhalten , daß zu jeder beliebigen Verfügung Sr. Königl. Hoheit ein Corps der Kaiserl. russishen Armee an der nördlichen Gränze von Galizien vom 1sten d. M. an versammelt
siche. Freie Stadt Krakau.
Wien, 5. März. (Oesterr. Beob.) Der Kaiserlihe Ge- neral-Major von Collin meldet aus Podgorze vom 2, März, daß Tages zuvor Parlamentaire aus Krakau nach Podgorze gekommen seien, um Unterhandlungen mit ihm anzuknüpfen, auf die er sih je- doh uicht einließ, sondern zuvörderst Geiseln, Ablieferung aller Waffen und unbedingte Unterwerfung forderte. — Das Herüberfeuern aus Krakau und vom linken Weichselufer auf die andere Seite des Stromes hatte gänzlich aufgehört. i i
Die Berichte aus Podgorze und vom Weichsel - Ufer bis dahin lassen feinem Zweifel Raum, daß in der Stadt und in dem gesamm- ten Gebiete von Krakau die größte Zerrüttung herrscht. — Die Ober= Gewalt liegt in den Händen eines Diktators , und die Diktatoren wechseln mit jedem Tage, Einem umlaufenden Gerüchte zufolge, soll der Ober - Befehlshaber der bewaffneten Macht mit der Kriegskasse entflohen sein. Judessen beschäftigte sich die revolutionaire Regierung mit Organisations - Plänen sür die polnische Republik, worüber ein eigenes Dekret erschicnen ist, in welchem selbst die oershiedenen Mi- nisterien bezeihnet sind! — Zur Beängstigung der Stadt trägt die Stimmung des Landvolkes im Gebiete bei , welhes sih weigert , die Leistungen, die von ihm gefordert werden, zu erfüllen.
Das in Bieliß verbreitete Gerücht von einem großen Brande in Krakau am 28. Februar hat sih als grundlos erwiesen.
Neu-Berun, 5. März, Morgens früh. (Swhles. Zeit g.) Der Ausstand im Krakauischen hat ein Ende! Gestern um 5 Uhr famen 503 Mam von den polnischen Jusurgenten, wovon 200 Mann Kavallerie und 303 Jnfanterie, über die Gränze und vertrauten sich dem Schuße des preußischen Heeres. Um 10 Uhr Abends kam ein russischer General mit Tscherkessen und Kosaken bis an die preußische Gränze. Er war den Jusurgenten nachgeeilt, kam aber, nachdem Letztere schon geborgen. Der Anführer Skarzynski befindet sih unter den Geflüchteten, die meist aus Edelleuten, Studenten und Bürgern bestehen. Die Vornchmeren befinden sih in Neu-Berun, die Anderen sind in die umliegendea Dörfer verthcilt. Krakau ist von Ocsterrei- chern und Russen beseßt. Die Oesterreicher zogen zuerst ein ; als die Russen folgten, zogen sih Erstere zurück und kamen erst dann, als von den Russen die Einladung an sie ergangen war. Gestern bereits sind zwei Cscabronen preußische Ulanen ebenfalls nah Krakau marschirt ; heute folgt Jnfanterie nah. Jh schreibe ohne Verzug Genaueres.
Jn Nikolai waren ungefähr 100 Mann Krakusen, die Meisten \chöne, fräftige Leute, alle in phantastisher Tracht. Ueber Berun sind 503 ins preußishe Gebiet gekommen, außerdem ein weit größe- rer Haufe über Mißlowiß, und ein dritter nicht minder bedeuten- der über Pleß. Man \chäßt die Zahl derer, welhe vie Gränzen über- \hritien, auf wenigstens 4000 Many. Kosel, Neisse, Pleß sind ihnen zum einstweiligen Aufenthaltsorte bestimmt. Die Leute wareu theils sehr traurig, theils sebr lustig. Psychologen mögen sich diese Er- einung erklären. Als die Jusurgenten, welhe die Richtung nah Berun einschlugen, faum 7 Meile gegangen waren, hatten sie noch das Unglüd, von einem Trupp russisher Soldaten asiatishen Stam- mes überfallen zu werden. Augenzeugen berichten, daß von den Auf-
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ständigen 26 Maun von den Russen e worden seien. Die Waffen der Jusurgenten befinden sich sämmtlich auf den preußischen Uebergangs-Orten. Die Pferde verkauften sie an die Preußen um ein Spottgeldz für 3 Rthlr. war das \{hönste Roß echt polnischer Race zu haben.
Breslau, 6. März. (Schles. Ztg.) Mit dem heutigen Mittagszuge der Oberschlesischen Eisenbahn sind keine Nachrichten von Belang aus dem Freistaate Krafau angelangt. Dagegen steht nun fest, daß sich gegen 700 Jusurgenten nah dem preußishen Gebiet
| geflüchtet und den preußischen Truppen ergeben haben. Dieselben | sind vorläufig in Nikolai untergebraht worden, und werden deren Waffen unter die drei Schußmächte, Preußen, Ocster=
reich und Rußland, vertheilt werden, Authentishen Mittheilungen über die Begebenheiten im fraukauischen Gebiete und in den angränzenden Orten Galiziens dürfen wir demnächst entgegensehen. Der Postenlauf is von morgen an wieder regelmäßig organisirt, nach= dem bereits zwei Post-Beamte zu dem Zwecke nah Berun und Kra=- fau abgegangen siud. Der gestern allhier angekommene Thierarzt Müller aus Krakau ist, obglei mit einer Legitimationsfarte von Sei- ten des Landraths des Kreises Pleß verschen, denno festgehalten worden, da vermuthet wird, daß er beim Ausbruch des Aufstandes in Krakau besonders thätig gewesen sei. :
Rußland und Polen.
St. Petersburg, 28. Febr. Jhre Majestät die Kaiserin hat mittelst Resfripts, welches die heutige Senats-Zeitung mittheilt, der Baronin Sophie von Meyendorff}, Gemahlin des russischen Ge= sandten zu Berlin, den St. Katharinen -Orden zweiter Klasse ver= lichen.
Warschau, 4. März. Der Ober-Polizeimeister bringt zur öffentlihen Kenntniß, taß ein hiesiger Hauseigenthümer, Namens Bor= fowsfi, der eine Schankwirthschast und eine Gesellenherberge hat, mit achttägigem Arrest bestraft werde, weil er vier Personen unan=- gemeldet bei sich beherbergte; ferner, daß ein Konditorei-Besiber einen dreitägigen Arrest zu bestehen habe, weil er seinen Laden, dem Ver= bot zum Trob, über die bestimmte Schließungsstunde hinaus offen
chalten. Es werden dabei alle Einwohner, die eine öffentlihe Wirth=
fhaft oder einen Laden irgend einer Art haben, nohmals vor Ueber= tretung der Vorschrist gewarnt , welhe ihnen pünktlih um 10 Uhr Abends die Schließung besiehlt.
Die Weichsel is gestern plößlich schr gestiegen uud hat die am Ufer gelegenen Straßen der Hauptstadt unter Wasser gescht. Heute ist E Va 17 Fuß 7 Zoll. Der Strom treibt Holz und Hütten mit sort.
Frausgrei 9.
Paris, 3. März. Endlich sind die Zweifel, welhe über die Unternehmung gegen Madagaékar noch immer wieder zum Vorschein famen, ganz beseitigt; man erfährt aus Toulon, daß die Vorräthe, welche das Linienschiff „Neptun“ an Bord genommen hatte, bereits wieder ans Land gebracht sind.
Jn der gestrigen Sißung der Pairs-Kammer wurde der Geseß= po über die geheimen Fonds von dem Minister des Jnnern vor=- elegt.
i “lus dem Kirchenstaate wird mitgetheilt, daß in Pesaro und Fano etwa funfzig Verhastungen slattgefunden haben. Von Seiten Oesterreichs sollen die 22 Flüchtlinge von Rimini, welche sich nach Fiume in Dalmatien begeben hatten, an die päpstlihe Behörde gus- geliefert worden sein.
Gestern Abend hatte im Palaste der Tuilerieen ein kirhl:hes Konzert statt.
Ben - Ashasche, der marokkanische Botschafter, wird sich von Tou- lon über Algier nah Marokko zurückbegeben. Er ist am 26. Februar zu Marseille eingetrofsen.
Der Moniteur publizirt die Genehmigung der Statuten der Compagnie zum Bau der Eisenbahn von Paris nach Lyon.
An heutiger Börse waren die Course der Esfektcn und der Cisenbahn-Actien alle mehr oder weniger gedrückt; die Notirung der Rente ist um 15 bis 30 Centimes zurückgegangen,
= Paris, 3. März. Jun der heutigen Sihung der Deputir- ten-Kammer verlas zuerst Herr von Remilly setnen Antrag we- gen Einführung einer Hundestener, dessen Fassung im Wesentlichen bereits mitgetheilt ist, Die weitere Entwickelung des Antrags wurde auf den 14, März festgeseßt. Die Kammer schritt darauf zur Fortseßung der gestern abgebrohenen Diskussion über die Kredite sür Verbesserung der inneren Schifffahrt. Es handelt sich noch immer um die für die Strecke des Durchgangs der Seine durch Paris selbst verlangten 5 Mill.
Herr Franz Delessert unterstüßt das Verlangen der Regierung und bekämpst die Argumente des Herrn Muret de Bort, wonach dic Kanäle zur Durchfahrt darch Paris hinreichend wären und die Schifffahrt uiemals den Weg der Scine dur Paris einschlagen würde, Das General-Conseil zer Scine-Präfcktur habe dic von der Regierung vorgeschlagenen Arbeiten eben so dringend verlangt, als der Munizipal - Rath und die Handels - Kammer. Als Mitglied der Kommission müsse cr gegen cin Vorurtheil protestiren, das sich einnisten wolle, Die Konmijsion sci nicht der Verbesserung der Durch- fahrt dur Paris entgegen, sie halte diese Arbeiten vielmehr sür gut, Aber sic glaube, sie seien nicht vollständig genug vorbereitet, Deshalb widerseße sie sich dem sofortigen Beginn und schlage die Vertagung vor. Der Minister der öffentlichen Arbeiten: Man gebe den Nuyen der Arbeiten für Verbesserung des Laufes der Seine durch Paris zu, das sci schon ctwas, aber man werfe dem Plan vor, nicht hinreichend ausgearbeitct zu scin, Scit sünf Jahren seien die Vorstudien dazu sorg- fältig gemacht, dem General-Conseil und dem Munizipal-Rath unterbreitet, von ihnen gut gehießen, deren Ausführung verlangt worden. Wenn Ar- beiten nah solchen Vorstudien nicht hinreichend vorbereitet seien, so müsse man darauf Verzicht leisten, lünfiig welche vorschlagen zu können, Herr Arago habe vorgeschlagen, eineu anderen Plan an die Stelle des vorlie- genden zu seßen, einen riescuhaften Plan. Statt 5 Millionen, wie jetzt, müßte man zur Ausführung dann 50 Millionen von den Kammern verlangen. Der Plan der Regierung sci allerdings bescheidener, dieser werde einen Theil der Vortheile jenes des Herrn Arago haben, weniger lünstlich sein, aber den Bedürfnissen der Schifffahrt genügen. Dcr Minister bespricht der Neihe nach tie verschietenen, von Herrn Arago vorgebrachten Einwürse und namentlich das von demselben ausgesprochene Verdammungs- Urtheil gegen Errichtung cincs Leinpfades längs der Quais. Allerdings sei die Schleppschifsfahrt durch Dampflrast vorzuzichen. Aber der Leinpfad vom oberen Theile der Quais, wo er ernste Unglücksfälle veranlassen könne, an den untersten Rand des Flusses selbs verseßt, \ci darum nicht minder eine große Verbesserung. Auf die von Herrn Muret de Bort vorgebrachten Einwürse übergehend, weist der Minister nah, daß die Beschiffung der Seine auf der Strecke dur Paris nüplih und bei dem gegenwärtigen Stande der Kanäle noth- wendig sein werde, daß also kein Gruud zum Aufschub vorhan- den. (Ruf zur Abstimmung.) Herr Arago erwiedert : Die vom Herrn Minister vorgebrachten Argumente seien in beständigem Wider- \pruche mit den Motiven des Gescpentwurse, Der Gesepentwurf werde die Schifssleute, welche Holz flößen, nah wie vor den nämlichen Gefahren ausgescyt lassen. Diese Gefahren würden sogar zunehmen, in dem Maße, als das Bett des Flusses eingeengt werde. Die Untersuchungen seien den weiteren Arbeiten der Stadt Paris nicht koordinirt, der Gescyentwurf wolle die Zukunst fesseln und werde andere Verbesserungen unmöglich machen. Die Verschiebung bis aufs nächste Jahr bringe durchaus keineu Uebelstand mit sh, Zu Beireff ver Ausgabe behauptet der Redner, dic Ausführung
des Plans der Regicrung werde 6 Millionen kosicn. Würde aber der y,, A L j ; s sgcfübrt, so würde der den Staat treffend v T ete den Antrag durch eiu warmes Lob auf die Tapferkeit, sowohl ihm vorgeschlagene ausgeführt, so würde der den Staat treffende Theil Ee britischen als der eingebornen Truppen. Der Herzog von Wel-
Ausgabe nur 7 Millionen betragen. Herr d’Angeville, Berichterstat, 1 \ ° ( der Kommission , faßt die Diskussion zusammen und seht die Motive d, Jingt0n stimmte dem bei und nahm die Gelegenheit wahr, den Ge-
Kommission zu dem Vorschlage einer Vertagung aus einander. peral Sir John Littler zu tadeln, daß er sich in seinem Rapport Marschall Bugeaud , dessen Rückkehr nah Algier erst auf d, unüberlegt des Ausdrucks bedient habe, es fei das durch das Feuer 25sten angekündigt war, is unter dem Douner der ihn begrüßendz des Feindes zurüdgetriebene 62ste Jufanterie - Regiment von einem Geschüßessalven schon am 24sten Abends daselbst mit seiner Kolon, ygnischen Schrecken ergriffen worden. Der General, meinte der Her- eingerückt, Ein glücklicher Zufall wollte, daß gerade die ganze Mil, 09 würde den Ausdruck uicht gebrauht haben, wenn er bedacht von Algier versammelt war, um dic Musterung zu passiren. Von t Fétte, daß, wie aus einem anderen Bericht hervorgehe, das Regi= Gesammtzahl von etwa 1300 Mann wurden etwa 1200 Mann s Fieut in der ersten Viertelstunde der Schlacht sünf Zwölstel sciner marshfähig erklärt und erhielten Befehl, auf das erste Signal sz Mannschaft und dreizchn Offiziere verloren habe. Nachdem noch der zum Abgange bereit zu halten. Durch die Reihen der Miliz hie) arquis von Londonderry, der Herzog von Richmond und der Marschall wit seiner Kolonne den Einzug. Die Gesihter d hje Grafen von Ellenborough und Auckland ihre Zustimmung Soldaten, nah 6 Monaten des anstrengendsten Feldzugs, waren gebräuy “gusgesprochen hatten, wurde der Antrag Lord Ripon's einstimmig ge pr eg da Staub bededckte L O E mit Stüda nehmigt. grober Leinwand, ja selbst mit Febeu von hierfellen ausgesli;, aus. Sizbun m 2 Ä i : waren; nichtsdestoweniger zogen sie in stolzer, martialisher Haltu, n ey d 469 cu od Lis Hudistbe daher. Ueber die leßten Operationen des Marschalls erfährt my E: der erste Gegenstand der Verhaudlung. Sir R, Peel moti- S ra Sei! 20 hirte denselben durch eine noch ausführlichere Schilderung der Unter- ( ( / (/ S | » ï » ie Sel 1 den man bisher kaum dem Namen nah gekannt hatte, eingedrunz, ! as “rif Die A sgâen die Lt f ‘Mien Einige Gefechte hatten stattgefunden mit diesem Stamme in der N, L ferfeit und Beharrlichkeit des britischen Heeres hielt, unterstüßte eines Bordsh-el-Bogui genannten Ortes, uud die Kabylen sahen eu "aab Verlesung eines eigenhäudigen Briefes des Sir Henry Har=- lih nah s{weren Verlusten sih genöthigt, um Guade zu flehen. L, fin e, in welhem er das furhtbare Gemeyel der Schlacht und die Angelegenheiten nehmen unverkennbar eiue für die Franzosen günst erselben vorhergegangenen Entbehrungen des Soldaten schildert. gere Wendung, Der Ueberfall, der dem General Gentil gegen Ati Einige besondere Worte des Andenkens widmete er dem bei Mudkih t arat Bl geglückt war, darf als der Haupt-Anstoß dazu b: erre Sir Robert Sale und zeigte au, daß die Regierung die ( . i : ; ‘tung cines National-Denkmals fär ihn beantr verde. L Am 19ten war der Oberst Walsiu-Esterhazy mit dem Theile da ene sell unterstüßte die E. f ee für Maghzen, der ihu bei Führung der Verstärkungen von Reiterei fü das Hrer, und, uahdem sich eine große Anzahl vou Mitglicderu des den General Cavaignac nach Tlemsen begleitet hatte, wieder in Org auses unter ‘Utt Herr Hume, Sir Bow arb P las Sir zurück angelangt. Wir erfahren auf diesem Wege eudlich Einige L Lacy Evans u. A.,, in läugeren t fürzeren des zu Gun-
über den Zug des Geucrals Cavaignac, der bis an den Raud de Z, i i ho ‘ ; Berge vorgerückt war. Das früher verbreitete Gerücht, daß d 1 dts ausgesproheu hatten, wurde er ohue Abstimmung ange-
c ira Ah - Ÿ ck. G , “ Dun M ei Ser Met e d Mala ding P Las Pans fosiite 9 Hierauf zum Com üer bas aus Theil des Stammes der Beni Amer hatte ¿stiad Zeit diese def, Setraibegeseb, and Herr Villiers beantragte sogleich als Amende- lihe Stellung cingenommen, aber bei dem ersten Erscheinen der fran A L L Ma i fi ett zösischen Truppen au der Gränze über den Fluß wieder zurückge)" ,sen Antrag aus, unter Anderen Lord Worsle\ bit dém vie E müssen. Die ganze Deira soll jeyt einen starken Tagmarsch westli} sagenen \{chwaukcuden Zoll eiuen festen oll n 4 G dg von der Maluia stehen. Die Koloune des Generals Cavaignac ent, wissen wollte. Sir R. Peel c f Ol 7 n 5 Sh. vorgezo- hielt sich aller Feindseligkeiten gegen die marofkfanishen Stämni Lb fü , - Peel erflärte iudeß, daß er zwar an
cie fei | ; ; d für sich, besouders mit Rücksicht den Zuste inge i welche auch gegen sie keine begingen. Die Beni Snassen verhieltn Siland , ble E f Gilde E bne N
si als vollkommen theilnahmlose Zuschauer der Bewegung der frau M f mnéßig be K, A i Ò zösischen Truppen ; zwischen ihrem Chef Schir - el - Minum und deu s A E Cron, be- General Cavaignac hatte sogar eine Zusammenkunst stattgesunden, Wz Antrages auf sofortige / Aufhebung L Gia O Am 7. Februar war seine Kolonne zu Lalla Magrnia versan- dem Oberhause nicht würde verautwortlich t E N Sic zählte ungefähr 4000 Bajonette, 800 Säbel uud 40] \waw Vorschlag für den den Umständen nach besseren Matt en t Pferde des Gum. Am Kten rückte sie nah den Quellen von Sit ungen sei, Lord John Russell \prah sih dahin aus daß 8 Bu Dschenan. An demselben Abeud noch um 7 Uhr brach sie vos ter so bewandten Umständen die ganze Maßregel dem an und für da gegen die Maluia zu auf, Sie ging über den Kist, welcher 1h freilich besseren Amendement nicht opsern dürfe, und daß er (Lord dieser Gegen die Gränzed zwischen den französishen Besißungen u F ,) seinerseits in allen Stadien dem Vorschlage der Regierung Marokfo bildet, um 1 Uhr Morgens, und bei Tagesanbruch befan iter Zurückweisung aller und jeder Amendemeuts- seine Unterstüßung sie sich in der {hönen Ebene von Trifa, welche mit den Pflanzunge!igedeihen lasscn werde. Es sprachen nun uoch eine ziemlich be- und Feldern der Beni Snassen bededckt ist. Hier ließ Geueral Ce-Fseutende Anzahl von Rednern für und gegen das Ameudement, und han sehte es sogar durch, daß die Debatte vertagt wurde, doch schien
vaiguac seine Jufanterie und zog mit seiner Kavallerie nah cinen Punkt Namens Scheraha, wo_sich ein kleines Fort befindet, dai gs Schic…ssal des Ameude:nents durch Sir Robert Pcel's Erklärung
melt.
seiner Zeit turch Muley Soliman erbaut worden war, un Fuishieden. die Sicherheit der Straße zu sichern, die in dieser Gegend F i oft abgeshuitten war. Der General schickte seine Kugt- Sibung vom 3. März. (B. H.) Das Amendement des
hafter voran. Diese gelangten bis an die Ufer der Maluia, fande Menn Villiers wurde heute mit 265 gegeu 78 Stimmen verworfen, aber feinen einzigen Stamm auf dem rechten Ufer gelagert, Alle Stämme hatten den Fluß überschritten, um sich auf dem linken User Londvu, 3, März. Es solleu sechs Jufanterie - Regimenter sieben bis aht Stunden weiter westlich zu lagern. Die Maluia hat id zwei Kavallerie - Regimeuter zur Verstärkung des britischen Hees 70 — 80 Metre Breite und 2 bis 25 Fuß tiefes Wasser selbst afts in Ostindien bestimmt scin. Den leßten Nachrichten aus Firoz- den besten Fuhrten beim niedrigsten Wasserstande. Nach Regengüsse Pr (vom 1, Januar) zufolge, machten die Seik)s vou neuem An- \chwillt der Fluß {nell au und bietet dann eiu unüberschreitba | [t, über den Sutledsh zu gehen. Hindcruiß. Der General erachtete es nicht sür gerathen, den Flu) * : Die Nachrichten aus den Vereiuigten Staaten haben an der zu überschreiten, so daß derselbe ihn von seiner Kolonne geschieden Dérse ihren Ciudruck uicht verfehlt. Die Fonds sind um 1 pCt. zu=- hätte, ging daher nicht weiter vor. Um 2 Uhr sticß die Kavallerie Witgegangen. Jm Börsenbericht des Staudard heißt es: „Es ist wieder zur Jufanterie, und die Kolonne sehte sih unverzüglich in kt ausgemahte Sache, daß die Aufrechthaltung der friedlichen Be- Marsch zurück ua dem Lagerplaße an der Fuhrt von Sidi Mes \Fhungen zwischen den beiden Ländern nicht mehr von dem Rechtê- am Kiß. Die Kavallerie war zwei und zwanzig Stunden nicht ai sühl, der Weisheit und Discretion der amerikauishen Regierung dem Sattel gekommen. Am 11ten trat die Koloune den Rückmarsh hängt, und so schrecklich die Alternative cincs Krieges- ist, so wird nah Dschemma Gasauat an. es doch die größten Schwierigkeiten machen, daß irgend ein britisches General - Lieutcuant von Lamoricière war am 21steu zu Oral Ministerium dieselbe mit Ehren wird umgehen können, Dies war die angelangt. Er wollte aber nur 48 Stunden bleiben und dann unverzug- allgemeine Ueberzeugung am heutigen Morgen, daß nunmehr jedes lich wieder zu ter Kolonne in Maskara stoßen, die am 22steu vou ehrenvolle Mittel zu einem friedliheu Vergleich erschöpft worden ist,“ Oran dahin ausrücken sollte. Großbritanien uud Irlaud. E s a 3, März. Die Abstimmung des Unterhauses über Oberhaus. Sihung vom 2, März. Die höchste Ehren (fa Det 0 MorngeleGeMaßrege? n turen cten Stadium hat so : Ï E S, A ¡c J mlich den gehegten Erwartungen entsprochen. Eine Majorität von bezeugung, welche in England für die dem Lande geleisteten Diensk Y unterstü é E U S gung, Sg E ae t M unterstüßt deu Vorschlag. Vou den 337 Mitgliedern, welche da= gezollt werdeu fai, nämlich der Dauf des Parlaments, wurde heu {ü stimmten , sind 112 liberale Konservative , die L T in beiden Häuse Heneral-Gouverneur von Judien uud d) A Führung Si - liberale Konservative , die dem Schicksal und in beiden Häusern dem Genera neur von Judieu u \ Führung Sir R, Peel's vertrauen; 225 sind Whigs. A : Soldaten des indish - britischen Heeres für ihre jüngsten über dg Ta. S lo stehen 229 Toules elde dv S 199 Â luf der Seikhs erfohtenen Siege dargebracht. Bei den Lords beantra!" Shorsam géiindiat bai v gi M. Seel fer erb Sührer den diesen Dank der Präsident des ostindifhen Kontroll - Amtes, O) üen stimmen - N j Maßregel bekämpfen, und mit Ri N N, j i — D, Mien stimmen 11 Whigs, die noch nicht die Sache des Schußes auf- ipon, der bei dieser Gelegenheit auf Grund der vorgelegten Ven woll 7 y (l : i _@ ; » O ollen, Nach runden Zahlen gerechnet, kann man die Stärke peschen des General - Gouverneurs die Umstände näher erörtert! der E und. Tories rienlid aleicd atnebmenz die V welhe die leßten Schlachten bei Mudkih und Firuzeshah be-"eher et 5 ‘ / A annehmen; die Leßteren sind A j Me N oale O! Fiwas stärker und jedenfalls mehr eine kompafte Masse, während gleitet haben. Er hob es hervor, daß die ostindische Regi“ ihnen gegenüb ; , ta A S ruug si die strengste Defensive zur Richtschnur genommen bab! bé 2 genü er die fonservative Körperschaft aus ctwa 120 Mitglic= oon der sie sich selbst nicht dur die Kenntniß von den Aus Shaat esteht, die sch jeyt von beiden traditionellen Parteien im t ale getrennt sehen. Dics ist die wirklihe Stellung der
reizungen der Regierung von Lahore habe abbringen lassen. E! Mrteien A j L g, M ries Mugleid nad vas, den aus Lahore eingegangenen Beritt W verwbelteo nb nb r Mgi g t g zufolge, die Seikhs anfangs den Beschluß gefaßt habeu, mit v! A g € ießen läßt,
l Vi Vil: E e pie Saa L «qule: 2 oon ihren sieben Armee - Divisionen den Einfall in das britishe O R. Peel sei Unver aen Mitten befi a Streit mit Sir biet zu unternehmen, und zwar an verschiedenen Punkten d! ehrenhaften Mittelmäßigfrit des Tal its L be di rig Fs p Ae Gränze, die eine Entfernung von 100 Vales in sich fassen, wel xauen einem so verrätherishen ührer u d A gen rfe ihr Ber Maßregel man durch die geschehene Ausstellung zweier Corps "Seite bezeugen dic Whigs au tht a, g ns N gee anderen Ludiana und Firozpur am besten begegnet sein würde; daß ind? Waglition mit Peel einzugehen Ma Pecl E O Sie nile eine später die Seikhs ihren Beschluß geändert und den Uebergau en der Anzahl derer, welche auf Ministerstelleu Ansprü ind schon über den Sutledsh in konzeutrirter Macht an einem einzig? MVerlegenheit und gestatten ihren gewohnten Ge Ln üche macheu, 30 Miles von Firozpur belegenen Punkte zu bewerkstelligen sih v M Theilung der Beute. Die Ansicht der Whi übrer V nicht einbart haben und darauf den britischen Heerführern nichts A- E, wenn sie, nah Durchbringung der vén alen ou Man, deres übrig geblieben sei, als, wie geschehen, ihr Haupt - Co) Füßregeln, mit Bildung ine lian Re ivil Mis e möglichst heranrücken zu lassen und uach Herbeizichung der Cor! Min das Parlament auflösen werden, eine e par M An aht Lo S von Ludiana und Firozpur die Seikhs über den Sutled\h zurü! Filamentssißen jener 112 oder 120 fonservativ Anhänge R C d L treiben, Lord Ripon verbreitete sich darauf über die Tapfeikeit ur! Mig - Kandidaten zufalleu dürften ‘u ° Lidh m O L Einsicht, mit welcher die Schlahten von Mudkih und Firuzeschah 0! en Mitgliedern ihre Sige E 2 l eni sind die Wähler M \hlagen worden scien, so wie über die Gefahr, aus denen das Lar! Mi \o {nell bereit, die Ansichten u weile! ié ves A L E durch dieselben gerettet worden, da die Seifhs uichts Geriugeres s Wten es gethan haben. ‘Aber a omi r, igs ihre epräsen- Schilde gesührt haben, als Judien vom Sutledsch bis zum Dshun"? My -, nicht Whig -Wählerschasten sind A bn P E u
it ihren Raub ‘en zu überschwemmen ; er {loß danu mit de“ Wme é : : mit ihren Raubschaaren zu übershwemmen ; st{ i O "ei en, daß ein großer Theil von ihnen au Tory-Mitglieder wie-
Antrage auf das Dankes - Votum, nachdem er ( ins Parlament \chicken wi : F y P vaß die Reserve des Heeres, das geht seine Operation, wirksame Majoritát in d s V nS ane pazive weiter fortseßen solle, unter dem Befehle des Generals S Men sie sich zwei Drittheile dieser Sihe nicht allein Sun : dds ads
Charles Napier stehe, so daß man jedenfalls energische Operatiout?
wärtigen Jnhabern, sondern E werde zu erwarten haben, Der Marquis von Lansdowne unte? y sondern auch von den künftig sich stellenden
#9 - Kandidaten erkämpfen, Es ist möglich, daß in nit sehr lan-
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ger Zeit der Versuch mit ciuem Whig-Kabinet gemacht werden wird, aber ih glaube zuversichtlich, dieser Versuch wird fehlschlagen. Er wird fehlshlagen, wegen Mangel an einer starken Majorität im Par- lamentez er wird fehlshlagen, wegen Mangel an Vertrauen von Sei- ten des englischen Volkes; er wird fehlshlagen, wegen Mangel an einem leitenden Haupt. Die ganze Elite von Talenten, welche die Whig-Partei ausmachen und die man gegenwärtig in England uicht übershäßen darf, hat in ihrer Gesammtheit uicht einen einzigen Geist erster Größe aufzuweisen, Die Vielheit macht noch keine Cinheit, alle Diamaunteu verschiedener Größe, dic iu einem Juwelen - Laden glänzen, können nicht den Werth des Lchtberges erreihen, der am Arme Rundschit Singh?s strahlte. Die Whigs haben viele, aber nicht einen Minister, und es ist gerade die Stärke, so wie zugleich die Schwäche Sir R. Peel's, daß er allein steht, Lord Johu Russell würde in so isolirter Stellung unter der Schaar englisher Gentlemen sih verlieren; er ist von den tüchtigen Männern, die ihn umgeben, Einer, und scin Name is Russell — aber das sind noch nicht hinrei chende Eigenschaften für das Amt eines Premier - Ministers von England.
Die leßten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten sind die \hlechtesten, welhe man bis jeßt von dort erhalten hat. Präsident Polk verwirft den Vorschlag in Betreff des Schiedsspruchs, macht den Besißtitel der Vereinigten Staaten über das Oregon - Gebiet in nohch peremtorischerer Weise geltend und stellt in Abrede, daß die ame- rifanische Regierung sich jemals einer von einem fremden Schieds- rihter ausgesprocheuen Theilung des Gebiets unterwerseu könne. Der Zweck dieser Botschaft scheint die Aufreizung des Kougresses während der mit dem 10, Februar zu erueuernden Debatte, g wie die Abbrechung der Unterhandlung mit geringer Aussicht auf Erneuc- rung, zu sein — kurz, das Verfahren des Kabinets von Washington deutet direkt auf Krieg hin, und man darf zweifeln, ob selbst ‘eiue weitere Konzession von Seiten Englauds zu ciner Ausgleichung füh= ren würde, Wahrscheinlich würde sie nur uoch größere Ansprüche von Seiten der amerifanisheu Regierung hervorruseu,
licderlande.
Aus dem Haag, 1. März. Die zweite Kammer der Gene- ral-Staaten wird am Montag oder Dienstag ihre Sihungen auf eiuige Wochen schlicßen. Der Rücktritt des Ministers der auswärtigen Anu- gelegenheiten, Herrn Schimmelpenninck, und die Ungewißheit, wer sein Nachfolger wird, übt auf den Gang der Wirksamkeit der Kammer großen Einfluß aus, weil jeßt vorläufig der Verhandlung der Gesehz= Entwürfe über Stimm - uud Wahlrecht, Landbau, Schnitterei, Jagd 2c. feine Folge gegeben werden kann. Es darf also nicht besremden, daß Gerüchten zufolge, Schritte gethan worden, dem Junterim jenes Dech- partements ein Ende zu machen, Die Unterhandlungen zur Cruen- nung eincs definitiven Ministers werden fortgeseßt.
Die Gerüchte, der Finanz - Minister von Hall werde sein Porte= feuille abgeben und als Gesandter in England an die Stelle des Herrn van Dedcl treten oder das Portefeuille der auswärtigen Angelegen= heiten übernehmen, welches nah Anderen für den Präsidenten der zwei- tel Salina, Herrn Bruce, bestimmt wäre, entbehren bis jebt alles
rundes.
Helgien.
__ Vrússel, 3. März. Gestern war zweimal Minister - Rath, einer im Ministerium des Junern, dann cine Berathuug unter vem Vorsilz des Königs, Die Judependance meldcte darauf, es habe gestern Abeud allgemein geheißen, daß, da der Minister-Rath über das Sekundär= Unterrichts - Gesebß sich nicht habe einigen fönnen, alle Minister dem Könige ihre Entlassung eingereiht hätten, Auch das Jourual de Bruxelles sagte: „Mau ist nicht wehr berehtigt, cine sriedliche Lösung der Frage zu hoffen. Heute soll cin leßter Minister-Rath ge- halten werden. Wenn, wie zu befürchten steht, der Erfolg desselben dem Vermittelungs-System ungünstig is, welches die Majorität der Miuister angenommen, so wird die Krone wahrscheinlich berufen fein, von ihrer Prärogative Gebrauch zu machen.“
Gestern stattete Herr Delhoungue Bericht über das Zollerhü- hungsgeseß gegen Holland ab. Er sucht darin die belgische Re= gierung gegen dic von Holland vorgebrachten Beschuldigungen zu rechtfertigen, Jm Gegentheil hätte sich Holland seit seiner Trennung von Belgien nichts roeniger als wohlwollend bewiesen, so daß die Ceutral=-Section sich für die Zollerßöhungen aussprechen müsse. Gclegent= lich der weiteren Erörterung über die allgemeine Rehnungs- Ablage vemerfte Herr Rogier, ‘es sei schr zu bedauern, daß man bei dieser Diskussion sih einem Minister gegenüber finde, dessen Dauer seit kur= zem sehr zweiselhast geworden, Er wolle darüber jeßt feine Er= flärungen verlangen, hoffe indessen, daß dieselben bald würden ge- geben werden. Der Finanz-Minister erwiederte darauf, daß in we- e Tagen über die Lage des Ministeriums Erklärungen erfolgen würden.
Brüssel, 4. März. (Düss. Z.) Gestern Nahmittags legten alle Minister ire Abdankung in die Hâude des Königs nieder. Graf vou Muelenaere is hierherberufen worden, er wohnte gestern der Kammer -Sibung bei, in der man mit Ausnahme Vandeweyer's und des erfranften ehemaligen Kriegs-Ministers Dupont alle Mitglieder des so eben abtretenden Kabinets erblickte. Bis zu diesem Morgen 8 Uhr wußte man noch nihts Bestimmtes, wer an dem neucn Ñi- nisterium Theil nehmen solle. Hoffentli wird aber heute Mittags l Uhr an der Börse die erste Liste der neuen Minister in Umlauf ge= seßt werden. Die Ernennung des Fürsten von Chimay an die Stelle Dupont's findet wenig Glauben, da es hier zu Laude das erstemal
wäre, daß ein Nichtmilitair Kricgs-Minister, mit einem Leiter an der | leh ; N L E Wie dem aber auh ünmer sei, so viel schen Sie |
Seite, würde. jeßt, daß wir gut unterrihtet waren, als wir troß aller Verneinun= gen schon vor 3 bis 4 Wochen behaupteten : das Versöhnungs=- und respektive Wicdervereinigungs Ministerium bestade sich in einer lebene- gefährlichen Krisis. als Gesandter zurückfebßren, sondern wahrscheinlih ganz in den Pri vatstand zurücktreten und sich nur um die Wahl als Abgeordneter der Stadt Brüssel (an die Sielle de Bonne’) bewerben. Herr Vande- weyer besigt ein euormes Privat - Vermögen (Mitgift seiner Gattin) und is mithin im Stande, cinen schr unabhängigen Wirkungskreis sich zu schaffen. e E
17 Brüel, 2. März. Die ministerielle Krisis, fast 14 Tagen durh Unwohlsein des Herrn Vandeweyer suspendirt worden, wird in diesen Tagen eine Entscheidung erhalten, und zwar,
nach allem Anschein, durch den Austritt des Herrn Vandewcyer und |
die Recomposition des Kabinets im Geiste der katholischen Majorität. Der Minister des Junern hat gestern in der Unterrichtsfrage sein Ultimatum vorgelegt und darin den Hauptgrundsaß der Unabhängig= keit der Kollegieu von der bischöflichen Autorität und des bei Ernen= nung der Professoren entscheidenden Einflusses der Regierung oder der Gemeinden aufgestellt, Der Minister wird vou diesem Grundsatze nicht abgehen, und da die Gegenpartei auf ihreu Prätensionen beharrt, so ist eine Vermittelung nicht denkbar, Wir können die Gerüchte nicht weiter verbür- gen, die, wie so häufig bei einer ministeriellen Krisis, so auch bei der jeßigen, in Umlauf sind, daß die Bischöfe besonders für diese Frage in Mecheln
Herr Vaudewcyer wird \{chwerlich nach London |
welche seit |
versammelt und Unterhandlungen mit denselben gepflogen seien, daß mau Herrn Vandeweyer zu verstehen gegeben, er könne, wenn er niht nahgebe und dadurch die Auflösung des Kabinets herbeiführe, auch seineu seit der Revolution bekleideten Gesandtschafts - Posten in London verlieren; genug, die gegenwärtige Frage wird von der Geist- lihfeit auch als eine Lebeusfrage angesehen. Es is dies außerdem für Belgien eine verhängnißvolle Frage. Unter der holländischen Regierung hatte die Krisis im entgegengeseßten Sinne wegen des von der Regierung geltend gemachten Unterrichts-Systems begonnen ; bildete damals die Geistlichkeit die Opposition, so wird sie seit zehu Jahren aus demselben Grunde von der liveraleu Meiuung unterhal= ten. Mau steht jeßt aber in einem folgenschweren Momente. Wird ein Minister, dessen gemäßigte Gesinnungen, dessen offenec, alleu Kotericen unzugänglicher, überall geachteter Charakter anerkfanut und den die katholische Partei noch selbst vor kurzem als den einzig möglichen Vermittler und den Rettungsanker in einer höchst s{hwierigen Lage bezeichnete, wird dieser Minister gezwungen, seine Entlassung einzureichen, und das Kabinet noch im katholischen Sine verstärkt, daun wird eine Krisis im Lande beginuen, die mehr als eine Gefahr für die beste- henden Justitutionen herbeizuführen geeignet is, Möge die Weisheit des Königs dieselbe noch zu verhüten wissen. j
P. S, Sämmtliche Minister haben ihre Entlassuug eingereicht.
Nachdem das Kabinet sich nicht hatte vereinigen können, ist es mit Recht als angemessen befundeu worden, daß nicht Einer, sondern Alle die Demissiou gäben, damit die Krone bci der Bildung des neuen Kabinets freie Hand habe. Allgemein glaubt man jedo, daß der größere Theil der Minister, welche der katholishen Meinung an=- gehören, in das neu zu bildeude Kabinet wieder eintreten und nur die Ausscheidung des Herrn Vandeweyer charakteristish sein wird. Ju den nächsten Tagen ein Mehreres.
S panien.
__ Madrid, 25. Febr. Der Senat hat in sciner heutigen Sißung die Berathung des vou der Deputirten - Kammer bereits augenomme- nen Wahl-Geseßes angefangen, mehrere Minister nahuen das Wort, und man glaubt, die Debatteu dürften in zwei bis drei Tagen beeu- digt sein.
Vereinigte Staaten von Nord -Amcrika.
_London, 3. März. (B, H.) Gestern sind mit dem Paket= chiffe „Patrick Henry“ Nachrichten vom 9. Februar aus New-= York eingegaugen, welche eine sehr ernste Bedeutung haben, Es ift nämlih das Anerbieten Englands, die Dregon-Frage durch einen Schiedsspruch entscheiden zu lasseu, von dem Präsidenten Polk zurückgewieseu worden, und da sich kaum erwarten läßt, daß die englishe Regierung noch euen au= deren mit der Natioual-Ehre verträglihen Weg finden oder auch uur suchen werde, um den Streit auf gütlihem Wege zu löscn, so kaun man die Aussichten, wie sie si jeßt darstellen, micht anders denu als entschieden friegerish bezeihneu, es wäre denn, daß man die prefäre Hoffaung in Anschlag bringen wollte, daß der Kong:eß noch durch seine Beschlüsse in der Streitfrage dem Eutshluß des Präsidenten ein eklatantes Dementi geben fönnte. Die Erklärung des Präsiden= ten ist in einer vom 4. Februar datirten Note des Herrn Buchanau an den englischen Gesandten enthalten, welhe nebst der neuesten di= plomatishen Korrespondenz über die Oregon - Frage, dem von dem Repräsentantenhau\e ausgesprochenen Wunsche gemäß, diesem Hause am 7. Februar vorgelegt wordeu ift.
Die Korrespondeuz beginnt 1) mit einer Depesche des Herrn Buchanau vom 13, Dezember 1845, in welcher erx dem amerikanischen Gesandten in London, Herrn M’ Lane, aufträgt, den Grafcu von Aberdeen um eine Erklärung über die Ursache der kriegerischen Nüstungen Englauds zu ersu- chen und zugleich seine eigenen Ansichten darüber mitzutheilen.
2) Herr M'Lane antwortet am 3, Januar 1246, daß der Graf von Abcrdeen auf seine offcae Anfrage ihm ganz ofen geaniwortet habe die Nüstungen haben allerdiags Bezug auf einen möglichen Bruch mit deit Vereinigten Staaten, jedoh uicht ausschließlich, da sie begonnen seien, che man an die Möglichkeit cines solchen Bruchs dachte und überdies nur Ver- thcidigungs-Anstalten scien, welche nur díe Sicherstclung der am meisteu exponirten Punkte des Landes bezwecken, Maßregeln, die veruünftigerweisc im Fricden vorgenommen werden müssen, um beim Eintritt d:s Krieges ihre Wirkung äußern zu können, Die Nüstungen können daher nicht als un - mittelbar die Verhältnisse zu den Vereinigten Staaten betrefsend auge - sehen werden, Herr M'Lane fügte binzu, daß seine cigene Ansicht von der Sache mit diefer Erflärung übereinstimme, und daß er glaube, tie Vorkch- rungen seicu zunächst durch den Stand der Dinge in Europa veranlaßt worden ; jedenfalls aber, meint er, würde cs überflüssig sein, noch nähere Erflärung von Lord Aberdeen zu verlangen, denn darauf könne man sich verlassen, daß, welches auch der Zweck jener Vorkehrungen sci, England im Falle eines Bruches alle seine Kräfte daran segen werde, um den Vereinig- tcn Staaten recht nahdrücklich Schaden zuzufügen.
3) Das nächste Schreiben ist von Herrn Pakenham an Hern Buchanan und vom 27, Dezember 1845 datirt. Der cuglishe Ge- sandte zeigt in demselben an, daß er beauftragt sci, von neuem den Antrag zu stellen, daß man die streitige Frage der Entscheidung dur den Schicds- spruch irgend eines Souverains eines freien Staates übergeben möge. Herr Paferham motivirt diesen Antrag mit Hinweisung auf die Wicktigkeit cines guten Einverständnisses zwischen den beiden Ländern im Verglcich zu der Geringfügigfeit der Jutercssen, die den Gegenstand des Streites aus- machen.
1) In feiner vom 3, Januar datirten Aniwort erklärt Herr B u ch a-
nan, daß, da dem Vorschlage der dritishen Regierung zufolge nur die Frage wegen der Theilung des streitigen Gebiets, nicht aber der Be- sigtitel selbst durch einen Shiedëspruch entschieden werden solle, er dem Anirage seine Zustimmung nicht geben könne; der Präsident sei überdies dcr Meinung, daß der Schiedespruch aur dazu dienen würde, die Schwie- rigkeiten zu vermehren, satt sie zu beseitigen. O) und 6) Herr P afenham beantwortet dicse Note durch zwei Sthrei- | ben; in dem ersten zcigt cr nur an, daß er die Erflärung des Herrn Bu- chanan sciner Regierung übermachen werde, in dem zweiten, vom 16. Januar datirten, dagegen ertlärt er, daß er die Sache in nähere Erwägung gezogeu habe und sich zi sche, anzufragen, ob die Vereinigten Staaten |ch bereit erflären würden, einen Schicdsspruch anzuerfennen, wenn England | scine Zustimmung dazu gebe, daß der Besiz-Titel unbedingt der | Entscheidung eines shiedêrihterlihen Spruches unterstellt werde und dieser Spruch dahin ausfalle, daß unter Zurückweifung des Ansyruches dcr Vercinigten Staaten auf den ausschließlihen Besiß des Oregon - Gebiets, dasselbe einer Theilung zu unterwerfen se!? Mit diesec Anfrage verband Herr Pakenbam die Anzeige, daß, wenn die Vereinigten Staaten nicht geneigt seien, die Entscheidung cinem gekrönten Haupte zu | übertragen, England zur Einseßung einer gemischten Kommission, bestehend aus Burgern beider Länder, mit cinem Obmann, oder zu ciner Kommission von Rechtsgelehrten, dencn beide Theile ihr Zutraucn schenken, seine Zu- stimmung geben werde. =
7) Auf diese so überaus versöhulichen Aniräge erfolgie nun die oben erwähnte abweichende Antwort vom 4. Februar, Herr Buchanan er- klärt in derselben, daß die Vereinigten Staaten, wenu sie überhaupt einen Schicdsfpruch zugeben wollten, auss{hließlich nur die Frage wegen des Besiztitels cinem Schiedsspruche untiertversen köunun, nicht aber die Frage der Theilung ; der Anspzuch und das Juteresse der Vereiuigieu Siaaten an dem streitigen Gediete seien vielmehr so rehtsbegründet , daß se cinem Schiedsspruche überall nicht unterzogen werden können. Die Ver- einigten Staaten bestehen auf ihrem Rechte des ausschließlichen Bestges des Oregongebietes, welches überdies für England von geringem Werthe scin würde, während es den Vereinigten Staaicn einen werihvolcn Zuwachs | in einer Anzahl neuer Unionsstagien würde liefern können. Die Depesche | schließt mit folgenden Worten: „Keiner Macht, wie inielligenz
noronl6ht £51416 54
P R S
C4" P S T Aus A 7 b t
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0 F M A M T I I A T
AMSEZT= A S E E T
E E E L O MOT I E SURT A a
L A A EE R B MLE r