1846 / 74 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

1A 118 Et DimaMt O A Ddr C t D T PER R t-nvI v 0m A A)

der öffentlihen Sicherheit hülfreihe Hand zu leisten. Haltet auch ferner die Einslüsterungen fern, welhe Umwälzung der bestehenden Ordnung und Herbeiführung einer Anarchie bezwecken. Gedenket der Wohlthaten und Rechte, welhe Euch unter dem preußischen Scepter zu Theil geworden sind; möge namentlich der Landmann dessen ge=- denken, was er war, und was er gegenwärtig ist. Vertrauet der Re- Dies! welche die Macht und den ernsten Willen hat, Euch zu hüßen, und vor allen Dingen beharret in Treue und Liebe ge- gen Euren König.

Posen, den 11. März 1846,

Der kommandirende General von Colomb.

Der Ober-Präsident von Beurmann.“

Nhein-Provinz. Die kölnishe Seebrigg „Hoffnung““ wird binnen kurzem wieder nah Stettin unter Segel gehen mit einer hauptsächlich aus Wein und Papier bestehenden Ladung.

Deutsche Bundesstaaten.

Königreich Sachsen. Jn der Sizung der ersten Kammer vom 40, März ward zunächst über den Bericht der dritten Deputation, die Pe- tition der Gemeinde Gertiß\ch betreffend, berathen. Das Gesuch der Pe- tenten lautete dahin, die Stände-Versammlung wolle sich bei der Staats- Regierung verwenden, daß §. 3 des Mandats vom 12. November 1828 (einige Bestimmungen über die Verbindlichkeit zur Ernährung unehelicher Kinder betreffend) einer Revision unterworfen und im verfassungsmäßigen Wege dahin abgeändert werde, daß die Verbindlichkeit des Vaters zur Er- haltung seiner unehelichen Kinder, so wie die subsidiarische diesfallsige Ver- bindlichkeit der Erben des Ersteren, mit dem vollendeten vierzehnten Jahre der Kinder nur dann aufhöre, wenn diese sih selbst zu erhalten wegen geistiger oder körperlicher Beschaffenhcit niht außer Stande sind. Die De- putation (Ref. von Heinib) fand das Gesuch in dieser Ausdehnung be- denklich, glaubte jedoch, es könne unbeschadet des jeßigen Rechissystems als Ausnahme von der bestehenden Regel einc Bestimmung Play greifen, nach welcher den Gemeinden, welche zur Ernährung geistig oder körper- lich erwerbsunfähiger, außer der Ehe erzeugter Personen genöthigt sind, das Recht zustehe, von dem natürlichen Vater auh nah dem vollendeten 14ten Jahre des Kindes diejenigen Alimentgelder, welche ex bis zu diesem Zeit- Punkte zu Ernährung des Kindes beigetragen hat oder haite beitragen sollen, als Ernährungsbeitrag zu verlangen. Der Staats - Minister von Kön- uneriy legte dar, daß nah der Gesepgebung zwischen dem Vater und dem unehelichen Kinde ursprünglich kein Rechtsverhältniß bestehe, und daß dem Antrage der Deputation die Gründe eines konsequenten Rechtsösystems nicht weniger als die Gründe der Politik widersprehen. Domherr Dr. Gün- ther glaubte zwar, daß zwischen dem Vater und seinem außerehelichen Kinde eine Art von Statuts-Verhältniß bestehe, und daß die sächsischen Gesehe durch die Praxis wenistens cinigermaßen abgeändert worden seien, erkannte jedo die angeführten politischen Bedenken als erheblich und schlug vor, den Wunsch der Deputation nicht als Antrag zu fassen, sondern blos der Staats - Regierung zur Erwägung zu geben, indem vielleicht auf anderem Wege dem in Frage stehenden Uebelstande abgeholfen werden könute, z. B. dadurch, daß die Armenversorgung nicht auf einzelne Gemeinden beschränkt, sondern für eine Verbindlichkeit größerer Bezirke oder ganzer Kreise erklärt würde, Gegen dic Deputation erklärten sich ferner von Criegern, von Po- sern, Bürgermeister Hübler, Se. Königl. Hoheit Prinz Johann und Bür- germeister Dr. Grossz für die Deputation sprach außer dem Referenten, der sich jedo später ebenfalls für Günther's Antrag erklärte, Der. Mirus ; Bürgermeister Wehner sprach für die Ansichten und den Antrag des Dom- herrn Dr. Günther, Der Deputations - Antrag wurde gegen 10 Stimmen abgelehnt, Günther's Antrag gegen 16 Stimmen angenommen, Den übri- gen Theil der Sizung füllte die Verhandlung über einen, die Feststellung der Brandkassen-Beiträge für die Jahre 1816 1848 betreffenden Deputa- tions-Bericht aus.

Jn der Sizung der zweiten Kammer vom 12, März wurde die Be- rathung über die Budget-Vorlage für das Departement des Kultus und des öffentlichen Unterrichts fortgeseßt. Eine längere Debatte entspann sih in Betreff eines für Rechnung der leipziger Universität auszuführenden Necu- baues, der an die Stelle der jcgigen Verkaufslokale (der sogenannten Kolon- naden) an der grimmaischen Straße zu Leipzig treten soll. Das projektirte Gebäude würde nah der Vorlage 121 Ellen Länge und 25 Ellen Tiefe, ein überwölbtes Keller zeshoß , theils zu Wohnungen , theils zu besonderer Vermicthung, cin Erdgeschoß von 7 Ellen Höhe mit 12 Handlungsgewöl- ben, ein Zwischengeschoß und über diesem drei Geschoß zu Wohnungen erhalten ; der Bau-Aufwand is auf 74—73,000 Rthlr. veranschlagt, von denen 50,000 Rihlr, in der Universitätskasse baar vorhanden sind, das Fehlende aber auf das neue Gebäude unterpfändlich erborgt werden soll. Nach dem von der Universi- tât vorgelegten Plane ist der wahrscheinliche Ertrag dieses Gebäudes speziell nach- gewiesen, und es ergiebt sih hieraus, nach Abzug der Zinsen für das An- lage-Kapítal, ein jährlicher Gewinn von 2680 Rihlr., so daß dieser Gewinn, wenn derselbe nicht für die Universität verwendet wird, das ganze Bau- Kapital in 185 Jahren vollständig tilgen und das Universitäts -BVermögen um das neue Gebäude bereichern würde. Das Ministerium des Kultus be- merkt in seiner Vorlage, daß es sich unter diesen Umständen unbedingt für die Ausführung dieses Baues erklären müsse; auch die mit Begutachtung der Budget-Vorlage beauftragte Deputation theilt in der Mchrheit die Ansicht, daß bei dieser Sachlage der Bau der Staats - Kasse insofern zum Vortheil gerekhe, als der höhere Betrag der Einkünfte der Universität von jährlich circa 3000 Rthlr. die künstigen Postulate für dieselbe um so viel vermindern müsse, und da diese gewisse Ersparniß demnach die Abgabepslichtigen auf cine oder die andere Weise zu statten komme und einer Vermehrung des Universitäts- vermögens um ungefähr und mindestens 70,000 Rthlr. gleich sci, dieser Vermögenszuwachs aber durch angemessene Herstellung cines dauerhaften Grundwerths auf sihernde Weise mit eben so sicherem Erfolg bewirkt werde, so glaubt dieselbe, der Kammer diesen Neubau zur Genehmigung empfehlen zu müssen, Die Minorität der Deputation is der entgegengeseßten Ansicht

P A S T S S D

und räth der Kamwer an, diesem Neubau die Getiehmigung zu versagen. Sie führt zur Unterstüßung ihrer Ansicht an, daß es kaum eine gewag- tere Speculation gebe, als scin Geld auf den Neubau von Häusern zu verwenden, um dauernd einen höheren Zinsfuß, als den gewöhnlichen, zu gewinnen, weil an und für sich zu berechnen sei, daß sich das Kapital in ciner gegebenen Zeit unbedingt nullifiziren müssez sie stellt den Sah auf, daß dies namentlich Corporationen, welche die Jahrhunderte überlebten und welche alle Chancen derselben zu tragen hätten, abhalten müsse, sich in solhe Unternchmen einzulassen, die doppelt gewagt zu nennen seien, wenn man das Geld dazu borge und sein Vermögen deshalb mit Schul- den belastez sie bemerkt ferner, daß es zur Genüge bekannt, welchen Wech- selfällen der Preis der Häuser unterworfen sei, daß ein Brand, ein Krieg oder cin anderes eintretendes Unglück einen großen Theil des Kapitals ab- sorbiren und der Universität, die den größten Theil ihres Vermögens bc- reits in Häusern angelegt habe, die Mittel zur Subsistenz entziehen könne, während ihr die Verzinsung der dazu verwendeten Stistungs - Kapitalien obendrein zur Last fallen würde. Der Antrag der Majorität der Deputa- tion auf Genehmigung dieses Neubaues wurde schließlich gegen 15 Stimmen angenommen. Ein weiterer, von der Deputation gestellter An- trag, daß die Kammer das Kultus - Ministerium ersuchen möge, noch auf diesem Landtage der Stände- Versammlung einen vollständigen Plan zur Tilgung der Schuld der Universität vorzulegen, erhielt die einstimmige Ge- nchmigung der Kammer.

Kurfürstenthum Hessen. Jn der von den wiederversammelten Ständen am 10. März abgehaltenen Sipung übergab der Landtags- Kommissar: 1) Dic Darstellung der Motive der Beanstandung mehrerer Wahlen. 2) den Voranschlag des Staais-Haushaltes für die Jahre 1846 bis 48 nebs der Begründung des Finanzministers und einer speziellen Mo- tivirung der Verbesserung der Gehalte mehrerer Klassen der Staatsdiener ; die Nachweisung über die Verwendung der Staats-Einkünfte in den Jahren 1831 bis 44, die Rechnungs-Abschlüsse für die Verwaltung der Ablö- sungs- und Laudemial-Fonds und der Haupt-Resten-Kasse unter dem Bemerken, daß den Mitgliedern des demnächstigen Budget - Ausschusses dic Einsicht der spezíclleren Afktenstüle bei den betreffenden Behörden anerboten sci, 3) Eine Eröffnung in Betreff des Münz -Kartels vom 21. Oltober v. J. 4) Mehrere Geseß-Entwürfe, darunter über anderweite Bestimmung der Salzpreise, über die Appellationssumme bei Be- rufungen an den Civil-Senat des Ober-Appellationêgerichts, über die Zu- ständigkeit und das Verfahren in Strafsachen, über die Rechtsmittel in Strafsachen, uber die Trennung von Schulverbänden, Schulpflichtig- feit 2c., über den Nachdruek u. . w., über Erfindungs- Patente 2c. Der Antrag des Präsidenten, die Sizgungstage auf Dienstag und Freitag zu bestimmen, wurde genehmigt, Auch wurde auf erstatteten Bericht die Wahl der Herren Haberland und Heymel für gültig erkannt, Herr Hen ckel berichtete über die Wahl des Forstmeisters Harnikell für die Stadt Mar- burg, mit dem Antrage, diesclbe iîn Bezichung auf die Bestimmungen des §. 66 der Verfassungs-Urkunde, wona untere Beamte in dem Bezirk, in welchem sie ihren Wohnsiß haben, nicht gewählt werden sollen, für ungül- tig zu erklären. Der Druck des Berichts wurde beschlossen und die öffent- lihe Sigung aufgehoben, um in eine vertrauliche überzugchen.

Rußland uud Polen.

Warschau, 10. März. Vorgestern is der General-Quartier= meister des Generalstabes Sr. Majestät des Kaisers, General der Znfanterie und General-Adjutant Berg, hier angekommen.

Der Fürst - Statthalter hat den Befehl erlassen, daß alle anzu- stellenden Gemeinde-Woyts, welche niht über 20 Jahr alt sind, rus- sisch zu sprechen und zu lesen verstehen sollen, da dieselben ost mit dem russishen Militair zu verkehren haben. Die Gutsbesißer, welche, wie hier im Lande fast allgemein üblich is, dieses Amt selbst ver- walten wollen, haben, wenn sie die verlangte Kenntniß der russischen Sprache nicht besißen, einen Stellvertreter zu stellen, welchem diese Qualisication nicht abgeht. :

Frankreich.

Paris, 9. März. Nach dem leßten Minister -Rath, der in den Tuilerieen am Sonnabend unter Vorsiß des Königs stattfand, wurden vom auswärtigen Ministerium zahlreihe Depeschen nah den Hauptstädten des nördlichen und östlihen Europa abgefertigt, Am Freitag Abend besuchten der König und die Königliche Familie zum erstenmale die diesjährige, für das Publikum noh nicht eröffnete Kunst-Ausstellung in der Gallerie des Louvre.

Die Presse äußert ihr Bedauern über die Täuschungen, welche die Oppositionsblätter durch ihre falschen und übertriebenen Nachrich- ten, so wie dur ihre aufregenden Artikel, über die Unruhen in Polen erzeugen. Unverantwortlich sei der Betrug, zu dem man seine Zu- flucht nehme, indem man die Handlungsweise der Jusurgenten als allgemeiner Achtung werth darzustellen und den Erfolg ihrer Sache

laublich zu machen suche, während es doch jedem Unbefangenen klar fein müsse, daß ihr Aufstand niht anders als sheiternd enden könne. Dasselbe Blatt tritt den Zweifeln entgegen, die niht nur in der Oppositionspresse, sondern selbst im Journal des Débats gegen die Richtigkeit der Angaben in der von dem russishen Gesandten am römischen Hofe überreichten Note hinsichtlich der Aussagen der angeb- lichen Basilianer-Nonne Mieczyslawska erregt werden, und erklärt, daß es R diese Note die verbreiteten Gerüchte vollkommen wider= legt finde.

\ Tus Algier wird vom 3. März berichtet, daß Abd el Kader neuerdings iu Kabylien erschienen ist und an dessen Bevölkerung einen neucn Aufruf zum heiligen Krieg gerichtet hat. Mehrere große

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Nom, 9. Febr. (L. Z.) Die berühmte Gedächtnißsäule, welche dem Antoninus Pius seine Söhne Marc Aurel und Lucius Verus errichteten, verunglückte bekanntlich beim Transporte aus dem Garten der Mission, von wo sie Klemens X]. vor die Curia Innocentiana hin verseyt haben wollte. Aus einem Bloke rothen ägyptischen Granits gehauen, maß sie über 60 Fuß in der Höhe bei einem Diameter von 7 Fuß, Jhr noch erhaltenes Marmor- Piedestal, das Pius V1. in die vatikanischen Gärten bringen ließ, ist Sei- tens seiner Jnschristen und Skulpturen der Apotheose des Kaisers Antoninus und seiner Gattin Faustina, so wie der Circus- und Todtenspiele, eines der ausgezeichnetsten Denkmäler römischer Geschichte und griechischer Kunst. Der jeßt regierende Papst hat dies Wenigen bekannte und seit cinem halben Jahrhundert vernachlässigte Monument aus seiner Dunkelheit wieder ans Licht stellen, vom Cavalier Fabris im antiken Styl und Plan restauriren und am 2. Februar, dem Tage seiner Erwählung, im Giardino della Pigna neben dem kolossalen bronzenen Pinienapfel vom Mausoleum Kaiser Ha- drian's ausstellen und feierlih inauguriren lassen.

Die während des Regno d'Jtalia über Rom gekommenen politischen Wechselfälle brachten in die Familien - Archive der Principi und die Char- tularien der ältesten geistlichen Stifte und Commenden eine chaotishe Ver- irrung oder gänzlihe Auflösung, Juventarien finden sich dort nur noch ausnahmsweise, und den Eignern fehli mit ihnen jede zuverlässige Kon- rolle ihres Besißthums, dessen Bestand, wie man bemerkt haben will, all- jährlich durch solche, die gern im Trüben fischen, verringert wird. Unter diesen Umständen haben unsere Großen und mehrere Vorstände von wichti- gen Privat-Archiven fähige Männer bestellt, ihre Dokumente genau zu ordnen, Es geschah dies bereits in dem Archive der St, Pctersbasilifa, dem des Marchese Patrizi-Naro, des Fürsten Piombino, und auch für das Barbe- xinishe Archiv is Hoffnung vorhanden , daß es mit der Bibliothek in kür- gerer Zeit wieder geordnet werde, als bereits Zeit darauf verwandt wurde. Künstiger Geschichtsforshung wird dadurch, wenn zumal an die Stelle von exflusivcn Normen in Bezug auf Zulassung und Benußung der Papiere Ee Gesinnungen träten, in einer bös dankenswerthen Weise vor-

carbeitet. s Auf Befehl des Papstes veröffentlichte die Propaganda vor vier Jah- xen die Behufs der Autorisation und Regulirung ihrer Thätigkeit erlassenen

päpstlichen Bullen, Dekrete, Privilegien und andere dahin gehörige Kuria- lien unter dem Titel: Bullarium Pontifsicium sacrae Congregations de Propaganda Fide. 5 Voll., wohl zu unterscheiden von dem durchaus selbst- ständigen Bullarium Romanum magnum. Da eine nähere Prüfung des Werkes ergab, daß der Sammlung, welche für eine genauere Kenniniß der Thätigkcit der Propaganda und der Missionsgeschichte aller Zeiten und Orte Hauptquelle ist, nicht wenige wichtige Dokumente fehlen , so is man jeßt daran gegangen , dieselben in einem Appendix, der noch andere zwei Bände umfassen und in kurzem erscheinen wird, beizudrucken. i Aus der Druderei der Camera Apostolica kam so cben ins Publikum: Bullarium Romanum continens Summorum Pontificum Clementis XUI, Clementis XIV., Pii VI., Pii VIL, Leonis XII, Pii VIlII. Constitutio- nes, Litteras in forma Brevis, Epistolas ad Principes viros et alios at- que Allocutiones complectens, quas collegit Andreas advocatus Baber1, Curiae capitolii collateralis, additis summaris, adnotationibus, indicibus Opera et Studio Rainaldi Segreti J. C. . Tomus octavus continens pontificatus Pii VI. annum 12 ad 16. "Tomus nonus continens pontti- ßcatus Pii VI. annum 17 ad 21. Tomus decimus continens pontifica- tus Pii VI, annum 22 ad 25. Romaec ex typographia Reverendae Ca-

merae A postolicae.

Zur Quellenkunde der deutschen Geschichte.

Die Geschihtshreiber der deutschen Vorzeit in deut her Bearbeitung, unter dem Schuße Sr. Majestät des Königs Friedrich Wilhelm LV. von Preußen herausgege- - ben von G. Pers, J. Grimm, K. Lachmann, L. Ranke, K. Nitter, Mitgliedern der Königlichen Akade=

mie der Wissenschaften. *) Der Schah der echten Quellen deutscher Geschichte war bisher der großen Mehrzahl unserer Nation shwer zugänglich oder durch die Sprache,

*) Erscheint im Verlage der Besser schen Buchhandlung. Der Druck des ersten Bandes, die Urzeit umfassend, wird unverzüglich beginnen,

Theil der für Algerien bestimmten Verstärkungen eiuzuschiffen. Von der Jnsel Bourbon vernimmt man, daß auf Madagaz

vas und Sakalavas stattgefunden hat. erlitten die Hovas eine blutige Niederlage. daß französische Missionaire aus dem

sein scheine.

nordamerikanishen Repräsentantenhauses in Betre

Oregon- Gebiets : j belcidigender. Wenn man glauben müßte, daß auch der Senat dey, selben annähme, so müßte man einen Krieg erwarten. Wir hof, aber fortwährend, daß der Senat dem verderblichen Antriebe, wel,

nachgegeben hat, Widerstand leisten werde. Alles, was er bis jy gethan hat, bestärkt uns in dieser Hossnung.“ j

Der Cassationshof in Paris hat so eben in Bezug auf dies | desleistung der Juden bestimmt, daß es gegen den Geist der Ch} von 1830 sei, wenn von denselben eine andere Form, als die / allen Staats-Angehörigen gebräuchlihe, verlangt werde. Unter h Gründen, welhe der Cassationshof anführt, is namentli darauf hi gewiesen, daß zwar der Eid einen religiösen Charakter habe, ü

Feierlichkeit und die Kraft des Cides nicht erhöhen könnten.

anderen Arzte abtreten könne. verneinend. Das Urtheil lautet : Frwägun; der Aerzte von dem Zutrauen, welches sie einflößen, und von

Klientel an den Arzt Dr. Argentin für nichtig.“

„Am Sonntag, in dem Augenblicke, wo der Herr Bischof von M die Kathedrale verließ, wurde er von einem Judividuum angegrifn beschimpft und geschlagen. Sobald die im Publikum durch diese (6 trübende Scene veranlaßte Aufregung cs dem Prälaten erlauble, si Gehör zu verschaffen, waren seine vilia Worte, er wünsche, daß ter

unglückliher Wahnsinniger sei.“

Aus Straßburg vernimmt man, französischen Regierung Kanonen und des Kantou Schwyy gekauft habe. ten Uri und Unterwalden einen ähnlichen Kauf, ( ihre Kanonen zu Aarau gicßen zu lassen, da der Preis zu Straßb

zu hoh war.

Frau von Lavallette.

sind anhängig gemacht worden. brunst, welhe an das Unglück von Creully im Jahre 1842 erm

Fay zerstört. i r ( i eines Hufschmicdes aus, ergriff das eines Bäers und erreichte bal durh einen hestigen Wind getrieben, die benachbarten Häuser. Y furzer Zeit wurde eine bedeutende Anzahl meistens mit Stroh ged ter Häuser, welche die Einen auf 40, die Anderen aus 60 angett!

ein Raub der Flammen.

Rückgang, vornehmlich die Eisenbahn - Actien, theils in Folge ma n'gfaher falsher Gerüchte über die Vorgänge im Freistaat Kraka theils in Folge von Zwangsverkäufen für Rehnung eines Spekula! ten in Eisenbahn-Actien. Nordbahn-Actien 780.

ck Paris, 9. März.

lung der fünfprozentigen Rente, um zu erlangen, daß die Kammer denselb in Betracht ziehen möge. Zuerst behandelte der Antragsteller die Frage / der Augenblick geeignet sei zur Durchführung der Maßregel. Drei # stände scheinen ihm seinen Antrag zu rechtfertigen: 1) dic innere Ruhs der Friede nach außenz 2) der hohe Stand des Kredits; 3) der Uebi

worin vicle derselben geschrieben sind,

glaubwürdiger und den erzählten ei i Weike in ansprehender Gestalt und zu dem billigsten Preise vorzulege!

gesührt werden wird. Die Auswahl crstrecft sich über das

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eigenthümlicher und unwichtiger Theile die Uebersepung auf den ei lihen Kern, die Erzählung gleichzeitiger Geschichte, zu beschränken, diescn Gesichtspunkten ist das folgende vorläufige Verzeichniß der zu

sependen und auszunchmenden Weike bis zum 16ten Jahrhundert cu

fen worden : S 1, Die Urzeit. f :

Die NRömerkriege aus Plutarch, Cäsar, Vellejus, Suetonius, Tacitus

Tacitus Germania.

Ammianus Marcellinus; Auszug.

Das Leben des Bischofs Severinus.

11. Scchstes Jahrhundert. Das Leben König Theodorich's,

\chichte. ; i Agathias und Procopius ; Auszug. Gregor von Tours. / 111. Siebentes Jahrhundert, S Das Leben des Abtes Columban. Á

Fredegar, 1V. Achtes Jahrhundert. Leben der Aebte Gall und Othmar. Leben des Erzbischoss Bonifatius, Leben des Bischofs Willehad,

Dampfschiffe werden ih nah Port-Vendres begeben, um dort ein

far, im nordwestlichen Theil, ein heftiger Kampf zwischen den u icht he s Nach anfänglichem Erfol

Zugleih erfährt m Königreich Bueni verban, worden, was auf Anlaß der Engländer oder der Hovas geschehen , m6

das Haus der Repräsentanten, vielleicht mehr als es selbst wu, S ‘sie dieselben befreien könne.

wahrhafte Bürgschaft gegen den Meineid aber im Gewissen t Schwörenden liege und nicht in den äußeren Formen, welche tj

Kürzlich kam vor dem Civil - Tribunal des Seine=- Departement 5 die für Aerzte interessante Frage vor, ob ein Arzt seine Klientel eina lese Das Gerücht entschied diese Fra

„Jn Erwägung, daß dic Klien#

Der Jn dependant de la Mosclle vom 4. März berich#

Maun, der ihn angegriffen, uicht verhaftet werde. Man hat di\n} liebevollen Wunsche nicht nachgeben können, und der Delinquent wut nah dem nahen Posten abgeführt, ‘wo es sich indeß sand, daß er i

daß Oberst Reting von f Kriegömunition für Rehn Im vorigen Jahre beabsich zogen es indeß wf

Der Marquis von Beauharnais, Schwager der Kaiserin Jos 4 phine, ist 90 Jahre alt und blind gestorben; er war der Vater di Der Courrier de Lyon vom 5teu d. meldet, daß vou bei dem lebten Eisenbahn - Unglücksfall unverleßt eutfommenen Pf sonen nahher mehrere in Folge des Scthrecks wahnsinnig gewor F sind. Zahlreiche Prozesse gegen die Administration der Eisenba/l Aus Caen meldet man vom 4. März: Eine shrecklihe Feu

hat in der leßten Nacht fast den ganzen Flecken St. Honorm w| Das Feuer bra gegen 7 Uhr Abends in dem Huth!

Sämmtliche Fonds erlitten heute an der Börse abermals eini mei

Jn der heutigen Sizung der Deputirten Kammer entwickelte Herr von St. Price st seinen Antrag aus \mwanti

so gut als verschlossen. Ihn 1 Fus Paulus Geschichte der Langobarden und Stellen aus der Geschichte

öffnen, allen unseren Landsleuten , welchen cine lebendige Kenntniß "F

vaterländischen Geschichte wichtig oder wünschenswerth is , eine Ann A U j s Begebenheiten möglichst gleichzei

der Zweck einer Sammlung, zu deren Herstellung die Huld Sr, Mo des Königs die Mittel gewährt hat, und welche unter unserer Leitung!

der deutschen Geschichte, die Beschaffenheit einiger unter diesen Qui Z Schrifistellern macht cs jedoch wünschenswerth, unter Uebergehung wi ÆW

fa R Jsidor's Geschichte der Gothen, Vandalen und Suevenz Spaniens Ÿ F Wicimar,

4 gapitalictt. Das Ministerium selbst versichere, daß nie größere Ruhe annern wie nah außen geherrsht habe. Der Kredit sei über alle Vor- cstiegen. Die Kapitalien seien so reichlich vorhanden, daß

è verkauften Renten, um in den Eisenbahnen das Geld anzulegen, #0- [4 Käufer fänden und die Course kaum eine leichte Shwankung erlitten. e Umstände vereinigten sih daher, die Vornahme der Maßregel zu recht- Ucbrigens solle die Kammer wohl bemerken, daß er nicht die Um- sogleich verlange, sondern nur, daß sein Antrag in Erwägung

: , Er wolle nicht die Umwandlung in dieser Session hon, n eine Erneuerung der im leßten Jahre gemachten Manifestation zu

Das Journal des Débats sagt über bin Bs di rfte der Maßregel, und dicse liege darin, wenn man seinen Antrag in ndigun s

des Vertrags mit England über den gemeinscha lichen Besiy d Liv

„Dieser Beschluß is im Grunde cin für Englq, s

qt ziche. Man habe großen Lärm gegen die Agiotage erhoben, Die desselben aber liege in der Ungewißheit über dic Umwandlung Reute, Endlich, wcun Staaten, deren Kredit auf bei wcitem nicht so Seer Grundlage beruhe, wie der Frankreichs, diese Bahn betreten haben, in ihm alle reichen und mächtigen Regierungen vorangegangen sind, so eine nicht begreiflich, warum dic französische Regierung allein sich außer- Sh dieser Bewcgung halten und auf undenlliche Zeit hin die Steuer- htigen mit einem beträchtlichen Theile der Auslagen belasten solle, von l Der Antrag vereinige also in politischer, Äanzieller, landwirthschaftlicher und industrieller Beziehung große Vortheile üd gebe dem Kredit den ihm fehlenden Aufschwung. F Herr von Lamartine: Die Kammer erinnere sich, daß er stets jeden rag auf Heimzahlung der Rente zurückgewiesen habe. Darin liege eben s schöne Scite unsercs Regicrungs - Systems, daß kein Juteresse verleßt Srden könne bei demselben, ohne gehört zu werden, ohne sich verthcidigen S fónnen, Er wolle cine zahlreiche Klasse von 90,000 kleinen Renten- iyern, die zwischen 100 und 500 Fr. Renten besißen, vertheidigen, Er vom guten Rechte derselben überzeugt, wolle es aber auch nachweisen. i Gründe schienen ihm dafür zu streiten: 1) das Recht, 2) das Re- ai der Maßregel, 3) die Zeitgemäßheit. In Bezug auf das Rccht bitte um Erlaubniß, zuerst den von Cambon 1793 abgeschlossenen Vertrag zu dursen. Man bemerke ohne Zweifel, daß darin von cinem pital keine Rede sciz auf welhen Stand soll also das Pari festgescyt den? Der Redner verliest den Bericht und schließt mit der Ucberzeugung, è der Regierung gar kcin Recht zu der Maßregel zustehe. Der Antrag-

Wahl des Kranken abhängt; in Erwägung, daß nah den Artie er habe zwar gesagt: der Horizont sci ruhig, die politischen Bedingungen

1226 und 1598 des bürgerlihen Geseßbuchs ein jeder Verirag ei Sache zum Gegenstande haben muß, welche die eine Partei zu geb sich verpflichtet, und daß diese Sache ein Gegenstand des Hand scin muß; in Erwägung, daß das Zutrauen sich nicht geben läßt u niht Sache des Handels is; aus diesen Gründen erklärt das Geri den von dem praktishen Arzte Dr. Augustin gemachten Verkauf sei, E

n günstig. Er antworte demselben, der Tag sei übel gewählt für diese lärung. (Aufregung.) Amerika sei in Gährung wegen des Oregon - Ge- sz cin Kricg, vor dem Gott die Welt bewahren möge, sei vielleicht af Punkte, zwischen Amerika und Englaud auszubrehen. Hunderttausend nzoscn kämpsten in Afrika mit ungleichem Glücke, Endlich hätten auch Polen sich wieder erhoben. Herr Odilon Barrot begreift nicht, wie man nach den bereits frü- ex in der Kammer stattgefundenen Verhandlungen jeßt noch eine andere rage anregen könne, als die der Zeitgemäßhecit. Ueber dic Rechtsfrage zbe die Kammer längst sich ausgesprochen. Die äußeren Umstände aber Inten die Kammer nicht aufhalten, Es werde zu allen Zeiten Augen- fe geben, wo der Mißbrauch der Gewalt die Protestationen der Kammer tvorrufen und rechtfertigen werde. (Beifall.) Aber sich dieser Protesta- nen jeßt bedienen zu wollen in der vorliegenden Frage, das hicße nur en Vorwand suchen, um die Maßregel auf unbestimmte Zeit zu verschie-

, nachdem die Kammer sie doch beschlossen habe.

Der Finanz-Minister: Einer der Redner habe die Maßregel als

geht, als unpolitisch dargestellt. Die Kammer möge den beredten Wor-

deselben keinen Cinfluß gestatten, soudern mit Ruhe und Kaltblütigkeit einzige Frage prüfen, die in Betracht kommen könncz dic der Zeitge- pheit, Diese bekämpft der Minister und erllärt, die Verantwortlichkeit dic Maßregel im gegenwärtigen Augenblicke nicht übernehmen zu können. Ersparniß von 10 Millionen werde aus der Maßregel crwachsen, abcr

u müsse sie gut begonnen sein, und dies sei im gegenwärtigen Augen-

de unmögli, zumal in Anbetracht der begonnenen großen Arbeiten öf- Fepilichen Nußens. Sie könnte großcs Unglück, cine Katastrophe herbci- hien. Er verlange Veitagung derselben.

Die Kammer sprach sih aber schließlich mit 201 Stimmen ge- gen 145 gegen die Vertagung aus. Die Minister blieben \o= jah wit 56 Stimmen in der Minorität. Die Erwägung des Saint- driestschen Vorschlages wurde sodaun mit großcr Mehrheit beschlossen.

Marschall Bugeaud hat an alle Kabylenstämme der nördlichen Men Abhänge des Dschurdschura folgendes Rundschreiben assen:

„Jh habe euch bercits cinige Tage vor meinem Einrücfen bei cvch geschrieben, um euh anzukündigen, daß ih nicht kam, um euch zu bekricgen, ondern nur um El Hadsch Abd el Kader aus curem Lande zu vertreiben, 19 vie alle Ruhestörer, welche daran arbeiten, cu in Feindseligkeit mit uns

versehen z und ihr habt gescheu , daß , sobald der Ex-Emir eure Berge massen hat , ih mich selbst zurück{gezogen habc, um nach Algier zurückzu- Eren, Allein ih vernehme, daß El Hadsh Abd el Kader cuch zu ciner hersammlung nah Bordsh el Boghin zusammenberufen hat, um euch von _W auszureizen zu dem, was er den heiligen Kieg nennt, als ob es

Villen Gottes läge, alle Muselmänncr ins Elend zu stürzen und einem guten Theil dersclben den Untergang zu bereiten, wic dies be-

be Centrum und im Westen cingetrofen ist. Nachdem er alle Hülss- Psd 8 den ganzen guten Willen der Araber erschöpft hat, wendet sich Mi bringt d f Kader nun an die Kabylen, dencn cer das nämliche Schick- ben id Dn Einige unter euch haben seinem Rufe entsprochen; Andere ha- Ei met chsen gewcigert, und das sind die Klügsten. Jn eurem Jutercsse Ra in dem meinigen, will ih cuch noch cinc heilsame Warnung Me aud assen. Weiset Abd el Kader, Ben Salem, Bu Schernub und e andere Ehrsüchtigen und Ränkeschmiede, die cuch in die Schrecken des

leges stürzen wollen, aus eurer Mitte zurück. Jch erkläre euch , daß ich c Stamme, welche diese Männer dcs Unglücks bci sich aufnehmen und Mterstüßen , als Feinde behandeln, und daß ih dagegen das Gebiet aller Hjenigen respekliren werde, die ihren unheilvollen Rathschlägen kein Gehör Men, Sie können frei zu uns kommen und mit uns verkehren z; sie wer-

329 den geachtet werden, und stets wird ihnen Gerechtigleit widerfahren. Die Sa E dagegen sollen behandelt werden, wie sie es verdienen. Mei- nen Gruß.“

Am Aten wollte der Marschall mit einem Armee - Corps wieder von Algier ausrücken, um Abd el Kader's etwanigen Plänen entge- genzuwirken und den zahlreihen Kabylenstämmen, die sich Abd el Ka- der feindselig zeigen, eine Stühße zu gewähren. Die Nachrichten, die man zu Algier aus der Provinz Oran hatte, lauteten durhaus be- friedigend.

Zwischen der Bank von Frankreih und der Bank von Bordeaux hat sich ein Konflikt erhoben, der von allgemeiner Bedeutung ist für alle französischen Handelspläße, namentli aber für diejenigen Städte, wo ebenfalls Bauken in unabhängiger Stellung zu der Centralbank in Paris sich befinden. Das Privilegium der Bank von Bordeaux ist nämlich dem Erlöschen nahe, und diesc verlangt daher Erneuerung oder vielmehr Verlängerung desselben. Die Bank von Fraukreich aber möchte die Bank von Bordeaux bei dieser Gelegenheit wo möglich ganz verdrängen und sucht daher um die Ermächtigung nach, eine von ihr abhängige Filialbank, ein sogenanntes (.om- toir d’escomple, zu Bordeaux errihten zu dürfen. Mar-= seille, Lyon, Toulouse und alle Pläße, wo Departemental= banken bestehen, sind bei diesem Konflikte aufs innigste betheiligt, weil sie alle bei Gelegenheit des Ablaufs ihrer Privilegien voraussichtlich in gleiher Weise die Konkurrenz und Rivalität der Bank von Frank- reih zu bestehen haben werden. Es ist daher die allgemeine Frage zur Anregung gekommen, ob es zweckmäßiger sei, an die Stelle der verschiedenen Departemental - Banken cine einzige zu sehen, die ihren Hauptsit zu Paris, durch ihre Comtoire oder Filialbanken aber in den Provinzen ihre Verzweigungeu hätte; oder aber ob die bisherigen Departemental-Banken fortbestehen sollen. Wenn die Sukkursalen der Central-Anstalt die sihere Aussicht gewährten, den Diskonto der Lo- falbanken von seinem jeßigen hohen Stande herabzubringen, so würde die allgemeine Stimme der Provinzen ohne Zweisel in dem Wunsche dieser Centralisirung sich vereinigen. Deun die Klagen des Handels= standes der betreffeuden Städte über die ungemessenen Vortheile, welche die Lokalbanken auf seine Kosten zichen, sind längst bckannt. Die Actionaire der Lokalbauken zichen von ihrem eingelegten Kapital 10 pCt. und darüber, ohne der geringsten Gefahr ausgeseßt zu sein. Bei einem solchen Zinsfuße kann man wohl niht von Förderung des Handels durch solche Lokalbanken sprechen, zumal wenn sie, wie z. B. die Bank von Toulouse, beständig drei Unterschristen verlangen und den dreifachen Werth ihres Kapitals in Papieren in Umlauf seßen. Die Bank von Frankreich bedauert jeßt, zu lange die durch das Geseß vom 22, April 1806 ihr zugesprochene Befugniß, in den Provinzialstädten Filial-Comtoirs zu errichten, unbenußt gelassen zu haben und will das Versämte nahholen. Sie will nun auch zu Bordeaux ein Com- toir gründen, wie dergleichen hon anderwärts, zu Montpellier, Saint- Etienne, Mühlhausen u. st. w., in blühendem Zustande sih befiuden. Es begreift sih, daß unter den jeßt bevorzugten Banquiers diese An-= fündigung lebhafte Beunruhigung erregen mußte. Sie besinden sich zu wohl dabei, allein das Feld zu behaupten, als daß es ihnen gleich= gültig sein könnte, eine Konkurrenz im Anzuge zu schen.

Großbritanicu und Irland.

Loudon, 7. März. Die Times zeigt heute an, daß die neuesten Nachrichten von der Armee am Sutledsh nur bis zum 19, Fe- bruar reichen, und daß noch keine amtlichen Mittheilungen über irgend ein seit dem 22. Dezember zwischen den britischen Truppen und den Seikhs vorgefallenes Trefsen cingegangen sind, Alle Gerüchte übcr cin großes Treffen am 21, Januar verdienen daher vorläufig wenig Glauben. } i

Die hiesige philanthropische Gesellschaft hielt gestern ihre Jahres- Versammlung. Die Ausgaben im vorigen Jahre betrugen 3589 Pfd. und die Einnahmen, welche theils von den Jahres - Beiträgen, theils von Legaten und anderen Quellen herrührten, 4664 Pfd. Die Durch=- \chnittszahl der Unbemittelten, welche seither in dem Gesellschasts- Gebäude uuterhalten wurden, betrug fortwährend 120; diese Zahl soll aber jeßt, da das Gebäude bedeutend vergrößert worden is, eut- sprehend zunehmen. Die Gesellschast hat bisher 52 Knaben als Lehrlinge ausbilden lassen und ihnen nachher zur weiteren Unterkunst Beistand geleistet; uur drei derselben haben sih pflihtwidrig aufge=- führt, Der Lord - Mayor hat eingewilligt, im Mai bei einer öffent= lichen Versammlung, die zum Besten des Vercins - Fonds stattfinden soll, den Vorsig zu führen.

Jn Jrland haben neuerdings wieder bei einer Parlamentswahl in Mayo Unruhen stattgefunden, welche cin Einschreiten des Militairs nöthig machten, Man schreibt darüber aus Dublin vom vorgestrigen Tage: „Der Kampf zwischen dem Whig- und dem Repeal-Bewerber um die Parlaments-Vertretung für Mayo hat einen blutigen Anfang genommen. Am Dienstage wurden die Pollbuden eröffnet und, nah heute hier angelangten Berichten, ward ein Haufe Freisassen, welchen eine Husaren-Abtheilung unter Anführung des Beamten Cruise zu den Wahl-Gerüsten cskortirte, unweit Castlebar auf offener Straße von ciner großen Schaar Bauern hinter einer Mauer her mit einem Steine hagel angegriffen. Der Beamte ließ die Aufruhr-Akte verlesen und gab, da die Bauern sih nicht zerstreuten, sondern mit ihren Stcin=

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dir Bischöse von Mey,

bi V. Neuntes Jahrhundert.

1d's Aunalen mit Berücksichtigung der Annalen

hard's Leben Karl's des Geben, y E E E Nigellus,

‘gan.

j E Lg des Frommen. T

Üebertragun des hei en des Erzbishege alen von Fulda. Ai von Xanten.

nalen von Sl guné Und Hinfkmars von Rheims. r Mönch von St, Gallen s zweite Bu des Regino.

Ï VI. Zehntes Jahrhundert, : : Jortsepung des Regino. : ai ge ptand's Geschichte Otto's 1.

Alexander. UAnslarius.

/ i Sen des Erzbi Jordani's Geschichte der Geten nebst Stellen aus seiner rómisct * a Erzbischofs Bruno.

0 duehaten Oit

fett der Königin Mathilde.

dukind. 0's des Großen, von Hrotsuitha,

Wos eben des Bischofs Adalbert.

s Leben der Kaiserin A i r dalheid. r leßte Theil der Annalen Fi Quedlinburg.

VII, Elftes Jahrhundert.

ben des Bischoss Be \ rnward, ben des Bischoss Godehard.

M Ippo,

würsen fortfuhren, dem Militair Befehl, zu feuern. Nach einigen Angaben wurden 3 Personen, worunter eine Mutter von 5 Kindern getödtet und 7 zum Theil lebensgefährlich verwundet ; nah anderen erihten sind 7 Personen getödtet und 30 bis 40 verwundet wor- den, Jn der Stadt herrschte die größte Aufregung. Der Poll wird wahrscheinlich zu Gunsten des Repcal-Bewerbers endigen.

Jn der City hat der ziemlih unbestimmte Charakter der mit der indischen Ueberlandpost angelangten Nachrichten einige Mißstimmung erregt, und man spricht die Besorgniß aus, daß vor dem Vorrüden der heißen Jahreszeit kein solcher entsheidender Schlag mehr erfolgen werde, wie er nöthig is, wenn unser moralischer Einfluß in dem gro= ßen östlichen Reiche gehörig aufreht erhalten werden soll. Die Han- dels-Berichte lauten ebenfalls nicht sehr günstig, wie denn immer ein Kricg in Indien die Geschäfte lähmt.

In Betreff der Handels-Beziehungen zu Amcrika sagt der Globe in scinem City =Beriht: „Eine ernste Frage betrifft die Stellung, worin sih unsere nah Amerika handeluden Kaufleute im Falle einer Suspension des Handels-Verkchrs befinden werden. Auf beiden Seiten des Atlantischen Meeres werden große Summen ausstehen, und obwohl die Bilanz der Schuld in Folge der ungeheuren Sendungen von Baumwolle 2c., welche wir aus den Vereinigten Staaten empfangen haben, wahrschcinlich gegen unser Land ausfällt, so würden ul Kaufleute doch wohl ziemlihe Mühe haben, die ihnen von ihren amcerifanishen Kunden gutkommenden Summen einzuziehen. Eine andere éintcressante Frage wird dahin lauten, wie unsere Fabrikanten

sich helfen sollen, wenn in Folge des unterbrochenen Verkehrs die .

großen Baumwollen-Sendungen aufhören ?““

Selgien.

Brüssel, 10. März. Der Minister des Königlichen Hauses und Secretair dcò Königs, Herr van Praect, hatte vorgestern eine Unterredung mit sämmtlichen Ministern, die zwar ihre Entlassuyg eingereicht haben, aber einstweilen, bis zur Bildung eines neuen Mi= nisteriums, noch ihre Posten versehen. Dem P olitique zufolge, wäre jeßt davon die Rede, daß die Herren de Theux und de la Coste zu dem neuen Kabinet gehören würden.

Der Jndustricl de Verviers theilt den Text cines Adreß- Entwurfs an die Repräsentanten-Kammer gegen die Uebereinkunst mit Frankreich mit. Jun dieser Adresse heißt es: „Der Jhnen zur Berathung vorliegende Vertrag erregt die lebhaftesten Besorgnisse. Die Tuch - Judustrie is der Gefahr ausgeseßt, unter der Konkurrenz Frankreichs zu erliegen, welches seinen Tuch-Fabrikanten eine Ausfuhr= Prämie zahlt, die höher is als die Cinfuhrzölle in unserem Lande. Die Jundustrie der wollenen Garne und Tuche is der Gefahr ausge= scht, vernichtet zu werden. Die Billigkeit wird fordern, diejenigen zu entschädigen, welche, den fcierlih durch die Regierung eingegangenen Ve1- pflihtungen vertraucnd, Kapitalien in dieser Jndustrie angelegt haben. Schon durch Holland \hwer getroffen, fast der Absaßwege entblößt, liegt die Wollen-Judustrie in den lebten Zügen; sie wird genöthigt sein, den größten Theil ihrer Werkstätten zu schließen, sie selbst in Länder zu übersiedeln, wo man sie besser zu schüßen weiß. Eine ganze Arbciter-Bevölkerung wird ohne Arbeit, ohne Brod sein durch die An- nahme des Vertrages; Sie werden sie zwingen, auf keine anderen Rathschläge zu hören, als auf die, welche die Verzweiflung einflößt ; Sie werden einen drohenden, bis zu diesem Tage in unserem Lande unbekannten Pauperizomus erzeugen! Wem opfert man uns auf? Der Linnen-Judustrie? Nein, ihre \hrecklihen Leiden dienen nur zum Vor- wande. Man opfert uns Frankreich auf.“ Am Schlusse der Adresse heißt es: „Wir bitten Sic, meine Herren, den unglücklicherweise nur zu wahren Leiden der Wollen-Jndustrie cine hülfreihe Hand zu reihen. Sie köunen dics auf eine wirksame Weise, indem Sie die Anstrengungen, welche dieselbe schon freiwillig gemacht, dadur auf muntern, daß Sic ihr den Zugang zu neuen Absaßwegen erleichtern. Die nothwendigen Opfer, um diesen Zweck zu erreichen, werden sich alsdann auf die ganze Nation vertheilen, ohne die Lebenskräste irgend eines unserer Industriezweige versiegen zu mahen. Die Nation wird Jhncn ihren Beifall schenken, und Sie werden den Ruhm ärndten, cinem alten Industriezweige des Landes den Wohlstand zurückgegeben zu haben. Die unterzeichneten Tuchfabrikanteu sind überzeugt, daß Sie keinen Augenblick Bedenken tragen werden, diesen unbilligen Ver- trag zu verwerfen.“

Smweiz.

Kanton Beru. (N. Z. ZZ Es verlautet, daß am 5. März, nachdem der Große Rath bereits auseinandergegangen war, 20 radifale Großräâthe ein Begehren zur Wiedereinberufung desselben unterzeichneten, um ein Amnestie-Dekret zu berathen. Zugleich wird berihtet, daß man mit dem Gedauken umgehe, Volks-Versammlungen

zum Brhufe der Abberufung der bekannten Neun zu veranstalten. Wir verbürgen keinesweges das hier Mitgetheilte.

Moldau und Wallachei.

Dem Schwäbischen Merkur wird geschrieben: „Jn Jass9 haben ernsthafte Unruhen in Folge ciner Zwistigkeil zwischen Militairs und Civilisten stattgehabt. Auf einem Masfenballe glaubten sih cinige Offiziere von Lebteren beleidigt und brachten die Sache bei dem Ge=

Chronik des Hermann von Reichcnau, das Ende nebst c O Le 0A! ch st Berthold und Ber Lambert.

Adam von Bremen.

Bruno, vom sächsischen Kriege.

VlII. Zwölstes Jahrhundcr t. Annalen von Augsburg. Leben Heinrichs [V. Cffehard von Urach von 1056—1125. Annalen von Erfurt. Annalen von Hildesheim scit 1100 nebst Stücken des sächsischen Annalisien. Leben des Bischofs Oito von Bamberg. Helmold. Das siebente Buch der Chronik Otto's von Freising. Leben Fricdrich's 1. von demselben mit der Fortsezung des Radevicus. Chronik von Steterburg.

IX. Dreizehntes Jahrhundert. Annalen des Gottfried von Köln. E Annalen von Lüttich, Arnold von Lübe. Albert von Stade. Stellen des Matthäus Paris. Annalen des Hermann von Altaich nebst Fortscgung. Annalen und Chronik von Colmar. X. Vicerzchntes Jahrhundert. Sn Heinrichs VII. Es v Nikolaus von Butrinto, Bericht von Heinrichs V1I. Zu Jtalien. pre Os Zis LV. si M A udwig der Bayer, von i Mussat, Gean Me DI G n Albertinus Mus} Matthäus von Neuburg. Annalen von RNebdorf. Der Mönch von Fürstenfeld. Johannes von Victring.

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Al. Funfzehntes Jahrhundert, Eberhard Winded„'s Leben Sigismund's. Geschichte Friedrich's 111, von Aeneas Solvius, Leben Fricdrich's 111, und Maximilian's von Joseph Grünbeck.

Jedes diescr Werke wird in der Regel für sih behandelt, mit den nö- thigsten Eiläuterungen versehen und durch cine Einlcitung, welhe das Er- forderliche über Verfasser, Gegenstaud und Glaubwürdigkcit enthalten soll, mit den übrigen verknüpft werden. Die der Ucberseßung zum Grunde zu legenden Texte sind für den größeren Theil der ganzen Reihe in den Mo- numentis Germaniac bercits gegeben oder druckfcrtig, und für die übrigen wird theils durch dic folgenden Bände der Monumenta theils auf anderc Weise Rath geschafft werden. Dic Ucberscpung und Erläuterung der ein- zelnen Schriftsteller ist vorzüglich-befähigten Gelchriten anvertraut, welche ihre Aufgabe zugleich als cine Sache dcs Vaterlandes betrachten. j

Dice Folge der Herausgabe ist die chronologische der Werke, jedoch sollen Ausnahmen gemacht werden, um den Fortschritt des Ganzen nicht aufzu- halten; jeder Schriftsteller wind mit einem besonderen Titel versehen und auch besonders verkäuflich sein; der Preis soll allein die Kosten des Papiers, des Druckes und des Vertriebs erseßen und hat daher nah Verabredung mit dem Herrn Verleger so mäßig bestimmt werden köunen, daß die An- shaffung dcs Werkes in den weitesten Kreisen möglich wird *),

Berlin, im Februar 1846, G, Perb, J, Grimm, K. Lachmann, L. Ranke, K, Ritter,

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*) Dic Verlagshandlung, auf eine große und allscitige Theilnahme zählend, hat den mögli niedrigen Preis, für den Bogen in {önem Druck auf weißem, starken Papier Einen Silbergroschen, also 30 Bogen für einen Thaler, festgestellt, welcher bei dem zu hoffenden großen Absaze nocch hberab- gesept werden dürfte; jeder Band toird in farbigem Umschlag geheftet aus- gegeben. Der Preis für die Ausgabe auf feincrem Papier wird für den Bogen 17 Sgr, sein, :

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