1846 / 78 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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geschehe. Der Präsident versuchte endlich, die gegenseitigen Ansichten zu vermitteln, und glaubte, daß dies dadurh geschehen fönne, wenn an die Stelle des von Thielauschen Antrags ein anderer, als Wunsch der Kam- mer, gesezt werde, der nah seinem Vorschlage lauten sollte: Die Kammer wolle erklären, daß sie unter Vorbehalt der Prinzipfrage sih dahin aus- spreche, daß auf gegenwärtigem Landtage die mündliche Bevorwortung bei Anlaß des Registranden - Vortrags wegfallen möge. Hiermit erklärte sich der Abg. von Thielau einverstanden und nahm seinen Antrag zurück. Der Abg. Brockhaus fonnte indessen auch mit dem von dem Präsidium ge- gemachten Vorschlage sich nicht einverstanden erklären und rieth der Kam- mer an, denselben abzulehnen; er bedauerte, daß dieser Antrag ge- stellt worden sei, denn es handle sh immer um ein Recht, und unsere Zeit weise niht darauf hin, Rechte wegzuwerfen. Dies verenlaßte den Präsi- denten, seinen Vorschlag ebenfalls zurückzuzichen, womit indessen zugleich der Gegenstand als erledigt angesehen wurde, Bevor zur Tagesordnung übergegangen wurde , kündigte noch der Abg. Rewißer für eine der uäh- sten Sipungen einc abermalige Jnterpellation der Staats-Regierung an, in Betreff der von der österreichischen Negierung gegen die Deutsch-Katho- liken getroffenen Verfügung z derselbe bemerkte hierbei, daß seit seiner er- sten Junterpellation (vergl. Nr. 66 der Allg. Preuß. Zeitung), auf die der Minister des Junnern erwiedert habe, daß der Regierung von einer der- artigen Verfügung etwas nicht bekannt sei, es sich in der Zwischenzeit be- stätigt habe, daß den Deutsch - Katholiken allerdings das Paß- visa nach den österreichishen Staaten verweigert werde; der Präsident be- stimmte diese Juterpellation für die Tagesordnung in der Sizung des fol- genden Tages. Die Berathung über die eigentlihe Tagesordnung, Bud- get des Departements des Kultus und öffentlichen Unterrits, konnte wegen der bereits weit vorgeschrittenen Zeit sich nur auf einige Po- sitionen der Vorlage erstrecken; dieselben betrafen die Bewilligung von 33,454 Rihlr. für die evangelischen Kirchen, 2000 Rthlr. für die Landes- \hule zu Meißen und 4200 Rihlr, für die Landesschule zu Grimma, die sämmtlich einstimmig angenommen wurden,

Großherzogthum Baden. Am 9. März ershien am \{hwarzen Brette der heidelberger Universität folgender Anschlag: „Großherzogli badische Universität Heidelberg. Engerer Senat. Es is bei uns zur Anzeige gekommen, daß einige Studirende sowohl hier in der Stadt als auh in den benachbarten Ortschaften si in die Wahlen der Bürgerschaft eingemisht, durch gehaltene Reden und andere Mittel auf diese Wahlen einzuwirken versuht, au an politi= {hen Demonstrationen eines Theils der Bürgerschaft ih betheiligt haben. Da ein solhes Treiben mit der bürgerlihen und sozialen Stellung der Studirenden völlig unvereinbar und in offenem Wider- \pruch mit dem Zwecke ihres Hierseins ist, so warnen wir die Aka=- demifker ernstlich vor jeder solhen Einmishung in die Wahlen und vor jeder Theilnahme an irgend welcher politischen Demonstra- tion. Jm Uebertretungsfalle würde die Anwendung nachdrüdck- liher Strafen, bis zur Verweisung von der Universität, die unaus= bleiblihe Folge scin. Gez. von Vangerow, d. Z. Prorektor.“ In der nämlihen Senats =- Sibung, in welcher dieses Reskript be- schlossen worden, ward zuglei der Beschluß gefaßt, vier Afademikern, von denen bekannt ist, daß sie auf eine Vershmelzung des Bürger- standes und der Studenten besonders hinarbeiten, das akademische Bür= gerrecht aufzukündigen. Dieses is am 9ten ebenfalls den vier jungen Männern dur den Prorektor eröffnet worden. Jn Freiburg starb am 11. März der ordentlihe Professor der Theologie bei der fatho- lischen Fakultät der Universität, Geh. Rath und Domdekan Þr. Hug.

Die Karlsruher Zeitung spricht sich in ihrem neuesten Blatte über die Maßregel der Regierung mit Beziehung auf die Kammer - Auflösung folgendermaßen aus : :

„Jn Blättern, welche mit Vorliebe den Parteien und ihren Jllusionen, nit aber der Sache dienen, wird von Zeit zu Zeit wie eine Klage erho- ben, daß man vergeblich von der Regierung ein Manifest über die Kam- mer - Auflösung erwartet habe. Was man früher bei einem ähnlichen An- laß der Regierung zum Vorwurf machte, als ob sie die öffentliche Meinung bestehen und bearbeiten wolle, das stellt man sih an, jeyt zu vermissen. Das ist die bekannte Taktik aller Sophistik. Seit dem Bestehen der neue- ren Verfassungen haben sich {hon mehrere deutsche Regierungen in der Nothwendigkeit gesehen, ihre Kammern aufzulösen. Jn der Negel haben sie in diesem Falle in einem förmlichen Manifeste dem Lande die Gründe der Unvermecidlichkeit dieser Maßregel dargelegt. So lange nun noch das Juteresse an dem Gange der öffentlichen Angelegenheiten in Dentschland weniger belebt war und das Volk ihnen mit geringerer Aufmerk- samkeit folgte oder die Negierung sich mít ihren Kammern in einem Kon- flifte befand, der aus dem Widerstreite tiefer liegender Rechtsgrundsäpe ent- sprang, mochte es allerdings zweckmäßig sein, dem Urtheile der Mehrzahl mit einem solchen Manifeste zu Hülfe zu kommen und dem allgemeinen Verständniß damit einen Leitfaden darzubieten. So bewahrte die Regie- rung leicht das Land vor Mißstimmung und erhielt das unshäybare Gut des gegenseitigen Vertrauens. Eine Berufung an die öffentliche Meinung oder gar eine Rechtfertigung vor derselben wird jedoch \{werlich jemals damit gemeint gewesen sein. Denn welcher Verständige fönnte am Ende auch daran zweifeln, daß eine Regierung von der Prâro- gative der Kammer - Auflösung nur im äußersten Nothfalle nah vergeb- liher Anwendung der möglichen Auskunftsmittel Gebrauh machen würde z wer möchte von ihr glauben, daß sie bei ihrer sonstigen Geschästsbedräng- niß ih selbst nuslos doppelte Arbeit aufbürden, dem Lande Wahl - Auf- regung, Zeitverlust und Kosten verursachen werde, ohne sih durch die un- umgänglihsten Gründe dazu genöthigt zu achten? Negiert man ja doch nicht zum Zeitvertreib oder aus Schikane! Unserer jüngsten Kammer-Auslösung ist dagegen cin solches Manifest nicht gefolgt, und zwar gleichfalls aus gutem Grunde. - Dem Lande, das allseitig mit der gespanntesten Aufmerksamkeit die langwierige Ursache der Kammer-Ausflösung mit durchlebt hatte, war darüber weiter nichts mehr zu verdeutlichen. Wem die Ueberzeugung von der Nothwendigkeit dieser Auflösung bis dahin niht erwachsen war, dem war ihre Unvermeidlichkeit au ferner nicht zu erklären z die stillen und lauten Wünsche des Lanteë waren ja dem Entschlusse der Regierung ohne- bin vorausgeeilt und waren einer weiteren Verständigung nicht bedürftig. Zudem sind mehrere Artitel in einheimischen Blättern, offenbar aus fundiger Feder geflossen, einer etwaigen Unterstellung entgegengetreten, als habe diese oder jene Aeußerung, dieser oder jener Vorfall in der Kammer die Auflösung herbeigeführt; sie haben dieselbe vielmehr richtig als das Ergebniß der Totalrichtung der Kammer bezeichnet, als die noth- wendige Frucbt jenes Geistes, welcher sie ihre cigentliche Stellung und wahre Aufgabe mißkennen ließ, und welher nah so viel Zeitvershwendung an Nebendinge, Persönlichfeiten und Uebergriffe auch den wichtigeren Landtags- Angelegenheiten keincèweges eine friedliche und ersprießlihe Lösung voraus- sagte. Dem Lande aber hat es weder an Aufmerksamkeit, noch an Ver- ständniß für diese Verhandlungen gefehlt : allseitig ist es Zeuge jedes Wor- tes, jedes Voi falls in der Kammer gewesen z ihm waren so wenig die Lei- denschaftlichkeit, die keine Besonnenheit anerkennt, die Verunglimpfungen und die geballten Fäuste, welche die Würde ständischer Verhandlungen ernied1i- gen, entgangen, als solhen Erscheinungen gegenüber die ruhige Haltung, die Langmuth und Würde der Negierung im Lande nicht ohne nachaltigen Eindruck blieb. Alle Bessergesinuten, welcher politi- schen Richtung sie auch sons angehören mocten, hatten das Vertrauen zu einer Kammer verloren, die den Geist der Auflösung in si selbst trug. Nicht daß die Opposition die Majorität hatte, konnte die Ursache der Auflösung sein, sondern daß diese Majorität ihre numerische Uebermacht gegen die Anforderungen aller gesunden Politik geltend machen wollte, und daß die Besonnenen , die sie mit \sich fortriß , wiewohl das Verkehrte der eingeschla- genen Richtung bald erkennend , zu \pät zur d is drei g den Muth faßten. Eine Negierung, welche entschieden den Weg der Verfassung wandelt, und die in Allem nicht \ich, sondern des Landes Wohlfahrt im Auge hat, braucht feine oppositionelle Majorität zu scheuen, wenn diese sclbstnur nich t s Underes will, als dieVerfassung, und sie politishen Verstand genug hat, bestehenden Verhältnissen jene shonende Rüd…ssicht zu tragen, welche die menschlichen Dinge nothwendig verlangen. Aber das Glü hat der Leute Sinn verkehrt. Die Majorität der aufgelösten Kammer oder vielmehr die Haltung, welche ihr die Führer zu geben für gut sanden, um, wie sie mein-

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344 ten, von einer „hofenden zu einer thatkrästigen Opposition fortzuschreiten““, is ein Beleg zu der ernsten Wahrheit, daß der Einzelne, wie ganze Ge- meinschasten, nur s{hwer das Glück ertragen. „Mäßigung, weise Selbstbe- schränkung“, predigt die ganze Weltgeschichte, Daß ihr ihre Mahnung überhört habt, das is euer Verderben und müßte es au in Zukunft sein, wenn ihr niht Weisheit gelernt,“

Herzogthum Nassau. Am 14. März hat Se. Hoheit der Herzog die Versammlung der neugewählten nassauischen Landstände mit nachstehender Rede eröffnet :

„Hoch-, hohwobl- und wohlgeborene, hochgelahrte Herren, Beste, Liebe und Getreue! Dem Herkommen gemäß, habe ih mich gern in Jhre Mitte begeben, um die erste Versammlung der für eine neue siebenjährige Periode erwählten Stände meines Herzogthums selbst zu eröffnen. Jch freue mich auch, viele der früheren Mitglieder hier wieder vereinigt zu sehen, deun ih wünsche aufrichtig und hoffe, daß derselbe Geist der Einsicht und des Vertrauens, welcher meine ge- treuen Landstände während der leßtverflossenen Wahlperiode beseelt hat, auch über Jhrem nun beginnenden Wirkungskreise fortwalten ‘möge. Auf einer einfachen, aber siheren Grundlage haben bisher die Verhandlungen zwischen meiner Regierung und den Ständen stattgesun- deu. Die gemeinsame Richtschnur war: strenge Ordnung und Offenheit in unserem ganzen Landeshaushalt , billige Rücksicht sür die wahren Bedürsnisse der Zeit, vor Allem aber gerechte Erwägung bestehender, wohlerworbener Rehte und Juteressen. Fahren Sie fort, auf dieser Grundlage zu dem gemeinsamen Ziele mitzuwirken, so wird auch Jhnen wieder die Gelegenheit zu einer dem Lande Nußen bringen- den Thätigkeit. Wenn es auch im Allgemeinen weniger erforderlich ersheint, dur neue Geseße einzugreifen, als in der Vollziehung der bereits bestehenden Verordnungen, durch Erweiterung der vorhande- nen, bewährten Eiurichtungen nahzuhelfen, so habe ih doch ein be- sonders gesühltes Bedürfniß nah einer vollständigeren Sicherung des Grundeigenthums und nach einem verbesserten Hypothekenwesen schon jeßt in Erwägung gezogen und zur Ausarbeitung eines Geseßvorschlags hier- über bereits eine eigene Kommission in Thätigkeit treten lassen, Die nah den Grundsäßen des strengen Rehts im Wege freier Uebcrein- funst zwischen Berechtigten und Pflichtigen stattfindende Zehni- Ablösung hat unter Vermittelung der von mir zu diesem Zweck an- geordneten Behörde und unter Mitwirkung der Landes-Kreditkasse einen ersreulihen Fortgang. Jn den allgemeinen Verkehrs-Verhält- nissen hat unter den Segnungen des Friedens, dessen sih ganz Deutsch- land fortwährend erfreut, seit den leßten Jahren ein bedeutender Aufschwung stattgehabt, welcher, insbesondere was den Handel und die Verbindungsstraßen betrist, auch sür das Herzogthum eine noh stei- gende Entwickelung voraussehen läßt. Es bedarf jedo noch zur Z.it zu deren Begünstigung aus Landesmitteln keiner besonderen Anforderung. Die Rechnungs - Uebershläge werden Jhnen in gewohnter Ausführlichkeit und Ordnung vorgelegt weiden. Eine theilweise Mißärndte und herrshende Theuerung der Lebensmittel nimmt die Aufmerksamkeit meiner Regierung in Anspruch und erfordert eine vermehrte Fürsorge zu Gunsten der nothleidenden Klassen. Der Betrag der zu diesem Ende nöthigen außerordentlichen Unterstüßungen wird bei dem günsti- gen Zustand unserer Finanzen aus den Ucberschüssen des verflossenen Jahres entnommen werden fönnen, und dennoch wird, wie Sie mit Befriedigung vernehmen werden, zur Deckung der Landes - Ausgaben für dieses Jahr in der Erhebung der direkten Steuern eine Vermin- derung auf 3 Simpel eintreten können, So möge denn unter dem Schube der göttlichen Vorsehung Jhre landständische Wirksamkeit be- ginnen und das gegenseitige Vertrauen, wodur allein das Glück des Landes und das meinige vereint vou Bestand sein können, auch fer- nerhin erhalten und immer mehr befestigt werden.“

Oesterreichische Monarchie.

Wien , 15. März. (Oester. Beobcht.) Die Nachrichten aus allen Theilen von Galizien stimmen überein, daß die durch ein sich täglih klarer herausstellendes, verbrecherisches, tief angelegtes re- volutiouaires Unternehmen gestörte Ruhe allenthalben wieder herge- stellt is. Das Landvolk is} aller Orten zur Feldarbeit zurückgekehrt, Einbringungen von Ruhestörern an die Kreisämter finden nur sel- ten mehr statt, und treten welche ein, so sind sie von keinen Gewalt- thaten begleitet. Seit der Wiederbeseßung des frakauer Gebiets dur die Truppen der Schußmächte haben alle Jukursionen über die Weichsel in den wadowicer Kreis aufgehört, und dieser Kreis is so- nah gänzlich beruhigt. Dieselbe Ruhe herrsht im bochniaer und tarnower Kreise, und in dem sandecer sind einige Räuberbanden, die sih dort gebildet hatten, sehr bald den Streiszügen des Kaiserlichen Militairs und des Landvolks unterlegen,

Freie Stadt Krakau.

Wien, 15. März. (Oester. Beob.) Berichte aus Krakau vom 12, März enthalten folgende Nachrichten :

Nach Beseßung der Stadt und des Gebietes von Krakau von ten Truppen der drei beshüßenden Mächte waren die Befehlshaber der drei Truppenkörper, im Vereine mit den Residenten der drei Mächte, bedacht, alle Einrichtungen zu treffen, welche zur Wiederher- stellung der Ordnung und eines regelmäßigen Ganges der Verwal- tung für nothwendig erkannt wurden. ; : s

Daß diese unter den gegenwärtigen Umständen nur eine militai- rishe sein könne und die Leitung in Einer Hand fonzentrirt sein müsse, wurde als erste Bedingung eines geregelten Ganges angesehen und demnach von den zu einer Konferenz mit den Residenten zusammenge- tretenen drei Truppen - Befehlshabern verabredet, daß der Komman- dant der österreihishen Truppen zu Krakau an die Spihe der provi- sorishen Militair-Verwaltung des ¿Freistaates treten solle; es wurde ferner angeordnet, daß die Beseßung der Stadt Krakau ausschließend von den Kaiserl. österreihishen Truppen, jene des Landes aber nah bestimmten Demarcationen von den Kaiserl. russischen und Königl. preußishen Truppen zu geschehen habe, Eben so wurde Alles, was den Unterhalt und die Verpflegung der Truppen betrifft, geregelt, für die Zusammenseßung der Cioilverwaltung, unter der Leitung des Militair - Kommandanten, Sorge getragen, eine gemishte Milit«ir- Kommission angeordnet, um alle wegen Theilnahme an dem Ausruhr angehaltenen Personen vorläufig zu vernehmen, jene, welche Unter- thanen der drei Schußmäte sind, an diese auszufolgen, eingeborene Krakauer oder fremde Angehörige aber einem weiteren regelmäßigen gerihtlihen Verfahren vorzubehalten, bei geringer Schuld aber auf sreien Fuß zu seßen. :

Nachdem alle diese Anorduungen getroffen und ins Leben geru- fen worden, erklärten die drei Truppen - Befehlshaber ihre Aufgabe gelös; der Kaiserl. russische General der Kavallerie, von Rüdiger, kehrte nah Warschau, der Königl. preußishe General = Lieutenant, Graf von Brandenburg, nah Schlesien zurück, und au die in die Stadt Krakau eingerückten Kaiserl. russishen und Königl. preußischen Truppen verließen dieselbe, um die ihnen angewiesenen Kantonnirun- gen in dem Freigebiete zu beziehen.

Si in diesem Lande so gut , daß jene Ruhestörer wieder Rußland und Pole n. @ Stimmurs j Sympathie gefunden haben.“ Eine Korrespondenz

sehr geringe Z )

St. Petersburg, 10. März. Jn zwei so eben ersch; F Algier vom 3ten d. enthält Folgendes : „Abd el Kader befindet cu E zum Russ ishen Jnvaliden wird Sold jn Aesem Augenblicke in dem südlichen Theile Kabyliens. Man getheilt :

| ¿ine Rückehr zu den Beni Kalfun gemeldet; diese Nachricht Abschrift eines allerunterthänigsten Berichtes des Oberb;

{ aber ungenau zu sein. Alle seine Anstrengungen sind darauf habers der aftiven Armoe, Statthalters des Königreichs Polen,

tet, sich im Lande der Kabylen einen Einfluß zu \{af|en, neral - Feldmarschalls Fürsten von Warschau Grafen Pasfewits4 (s e" bis jeyt dort noch nicht besipt, den er aber vielleicht Eriwan, vom 4. März 1346:

erlangen würde, wenn es uns niht gelingen sollte, den „So eben is vom Gencral- Lieutenant Paniutin die Meldung zu ROIIgen dieses E zu U Einige eiae gangen, daß gestern, in der Nacht vom 2, zum 3, März, die Bersz u zu seinen unsten gestimmt, un R G geringste Anschein nen, nachdem sie von dem Einrücfen unserer Truppen in Michalow:ze Erfolg werde 20,000 Streiter zu seiner Berfügung stellen. Man erhalten, Krafau verlassen, unsere Truppen aber die Stadt um 3 Uhr 3, danach beurtheilen, ob dieser Plan einer Expedition nah Kaby- tags beseyt haben. Unter den Einrückenden waren die ersten 4100 Mannsg worüber man dem Marschall seiner Zeit so lebhafte Vorwürfe Sie wurden von den Einwohnein mit dem Nufe: Es lebe der Kaiser vez so unnüß war, als man behauptete. Es is jedoch nicht die land! empfangen. Sodann folgten ein Bataillon mit vier Stück donisg t des Marschalls, gegenwärtig hon die Ausführung seines \chüges, die Bergvölker und die Tscherkessen. Der bewaffnete Hey beginnen; die Anwesenheit Abd el Kader's würde die Verschworeneu , dem Gerüchte nah, 500 Neiter und 1000 Maun s 3 U t 5 (L ots C . O : e M jerigfeiten des Un ernehmens vermehren; zudem ist die Jahres-

zog während der Nacht ab und warf sich, wie cinige Nachrichte, L a 5 d endlich ist die Ord lche im Westi über das Zollamt Schiße unserer Gränze zu, nach den Aussagen T4 iht günstig azu, un O 1j die Ordnung, we he im Westen jedoch, nah Kr,eschowize gegen die preußishe Gränze. Sie aufzusud vieder im Entstehen begriffen is, noch nicht in solchem Grade verfolgen und zu vernichten, wurde der Adjutant Sr. Kaiserl, (Figt, daß man ohne unumgänglihe Nothwendigkeit sih in eine so des Großfürsten Thronfolgers, Oberst Fürst Bariatinsti, wit 300 (tende Diversion einlassen sollte. Es handelt sih für jeßt ledig- Kosaken des zusammengezogenen Lehr-Regiments entsandt, der zu d-l arum, Abd el Kader zu nöthigen, die Marken Kabyliens noch 12 Werst vor Krakau entfernt war. Auf dem Wege bei d zu verlassen. Dieses Ziel hat der Marshall bei sollten zu ihm noch 120 Mann vom 15ten Kosaken - Negimente Zuge im Auge, den er an einem der nächsten Tage Jn Krakau stehen gegenwärtig drei unserer Bataillone mit 12 dem Laude “der Jssers antreten wird, Es werden Geschüßen und 500 Mann riegulairer Kavallerie. Den anderen nz en geshlagen, um seine Verbindungen zu unterhalten und die

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E i paris, 13, März. Der legitimistishe Deputirte, Mar- E us )e - Jocquelin, hatte gestern eine Jnterpellation in B er hoc fen Unruhen angekündigt. Zuerst verlangte aber : Bat erst Espinasse das Wort über die Tagesordnung, ri 00e der Reduer, längst gegen die Weise protestint, in wel- E in A geshähen. Er sei wcit eutfernt, gegen die Juter- , “gemeinen zu sprechen, sie seien eine Waffe der Minori- Najoritäten, aber die Weise, wie der Präsident gestern die fragt M heute angefündet, habe ihn verlegt, Der Präsident e. Mue Kammer die Ermächtigung dazu gebe. (Lärm.) Er Van itglied der Kammer habe unbedingt das Recht zur Stel- L erpellalioney und werde auf dieses Recht halten. (Lärm.) Es 4 einer Ermächtigung der Kammer. Ohne dieses Neht würde H P at die Minorität gänzlich erdrücken, as Ae E Die Frage sei längst entschieden. Jedes Mitglied n T zu Interpellationen an die Minister, die Kammer aber Lo us dafür zu bestimmen, ge Lage in diese, Se Dacquelinz Er fenne vollkommen seine alten Mon e "ache. (Aufregung.) Zu allen Zeiten aber, un- è Frau? gor le vie unter dem Kaiserreiche, habe die polnische Na- öransreih zusammengestanden, Er möchte nicht der Aufreizung

ilc ih d hl zugeschi Hc 2 m genden Truppentheilen habe ih den Befrhl zugeschickt, da Halt zu m “iautirung der Kolonnen zu sichern. Außer der von dem Mar- die Waffen ab. Die Oesterreicher haben nah der Einnahme der / y y | i durch die Unsrigen mit der Wiederhe1stllung der Brücke über die in zweites Operations-Corps agiren. Gegen die Uled-Nail soll Razzia ausgesührt werden. Dieser große Stamm, der bedeu=- ßischen Truppen hatten am gestrigen Tage die Gränzen des frafauisch E bietes noch nicht überschritten. Der zu ihnen gesandte Offizier ist no uh nah der Ausdehnung seines Gebietes und seinen Hülfsmit- Stadt traf beim MAeta Sou, Mi cine Pans vom ¿E Lastthieren und Heerden, hat, nahdem er uns einige Bürg- its-Comité, d. h. der t ären Verw , mi Nachricht ei _ A Ç : wae e E A en lassen. Die leichte Kolonne des General Jussuf wird nun ordnungen der Shußmächte entgegensähen. Der General Paniutin e diesen Stamm ausgesandt, während General d’Arbouville uach ihnen , daß diejenigen Personen die Verwaltung des Staates zu ül j | l í er Ruhestör e Pon einem anderen Punkte aus gegen denselben Stamm zu ziehen. feit gebildet hätten, und von denen sich cinige in Krakau befänden,“ se verschiedenen Operationen, vorausgeseßt, daß sie gelingen, werden Vorstellung des temporären Sicherheits - Comités der ß; 1 j Ps En ew griff nach dem Süden zuüczuwerfen und ihm zu gleicher Zeit die „Sr. Excellenz, dem General Paniutin, Chef eines Truppen-| punkte zu entziehen, auf welche er auf seinem Rückzuge hätte Sr. Majestät des Kaisers von Nußland, Königs von Polen, an derÿ s im Westen Bestand gegeben und General Bedeau, welcher Krakau zehn Tage lang eingenommen war, heute in der Nacht dan onstantine zurückkehrt, \sich vollständig vorbereitet haben , jeden gen sind und die Stadt ihrem Schicksale überlassen haben, eilt das ü s ¡ne Mittheilung aus Algier vom 5. März, nach welcher es si tionen erhellen, zusammengetretene temporäre Sicherheits-Comit, S. Mekätigt, daß die Kabylen-Häuptlinge, w 4 97 L cellenz davon zu benachrichtigen und denselben dadur in 0 fätig b abylen-Häuptlinge, welhe am 27, Februar / E unbedingt áängeschlossen hätten. Es heißt in diesem Be- den obwaltenden Umständen in Betreff der Stadt Krakau vo d e : i, drei Höfen angeordnet sein möchten, Das Comite hält es hierbei „In dieser Versammlung, welcher Deputationen aller großen gnädigen Berücksichtigung Sr. Excellenz zu empfehlen, in der sichere Wie Kabylen dem Fürsten der Gläubigen Gastfreundschaft gewähren nung, daß Se. Excellenz bei Jhrem edlen Charakter und Jhrer Der|eu den Ueberlieferungen der Muselmänner über die Rechte und Pflich= rige Licht zu seßen, und besonders alles dasjenige, was dazu dienen Men verfolgt und auf ihrem Gebiete angegriffen werden sollte, Jm All- die kleine Zahl der Schuldigen und Verirrten von der großen Zahl inen jedoch lehnten die Kabylen-Häuptlinge diejenigen Vorschläge das Comité iîn dieser Beziehung den weiteren Befehlen Sr. Excellenz enh , ; u j H i / j ir nötbig, daß Vv Wosen zu bestimmen suchte. Die Häuptlinge und Abd el Kader genen, pan e Vos hinzuzufügen De O r egn F , bevor sle sich trennten, überein, auf das erste Signal zu und Königlich preußischen Truppen zugefertigt sind. Krakau, den 3, : ruhig.“ Der Herzog von Aumale und sein Schwager, der Her- mité's: A, S, Hölzel. Leon Bocheneck. Secretair Mecischewski,“ pon Sachsen-Koburg, welche von hier mit einem besonderen Zuge i i ie tadt Krakau R f L S Proelaniglson an die Bewohner der [reten Stadt Kral on wo sie sih dann unverzüglich nah Algier einschiffen wollteu, „Durch unsere Proclamation vom 24sten des vorigen Monats haba! sih von Algier, wie verlautet, sofort zu dem Marschall Bu- Euch cröffnct, daß zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung und Ei l : | 1 Fl h : Msationen Theil zu nehmen. Es heißt, ihre Anwesenheit in Alge=- war, zu vertreten, wir zu eínem besonderen Comite zusammentraten, siffsei auf die Dauer eines Monats bestimmt. unterstüßt von der Gewalt, în dieser Stadt sich festsehte, uns nichl, deren Sp'he die Herren von Montalembert, Vatimesnil und Vorsäße zur Ausführung zu bringen. Heute, wo diese uns ey stehen, veröffentliht ein Rundschreiben des Wahl-Comit('s die Sorge für die Erhaltung der öffentlichen Ordnung und Eines R S ; d E , ; ir eine Zeit die Macht zu Mg der jebigen Deputirten-Kammer Anhänger der religiösen Frei- heit uns die Verpflichtung auf, von neuem für eine Zeit die Macht zl nah ihrer Auslegung, aus allen Parteien zu Deputirten zu thätig zu sein. Schon einmal Eures Vertrauens gewürdigt, unterzin , : i; wir uns gern dieser Psliht und rechnen bei Erfüllung derselben auf ÿ So wie kürzlih der Erzbischof von Lyon, so hat auch jebt der ner der freien Stadt Krakau. Demnach versügt das temyoraire SichFh in religiöser Beziehung gegen die Charte und die bestehenden heits-Comité wie folgt: 1) Alle zur National-Garde gehörende Bewoh Va-Elaridtungen G g ie Ch ie bestehe wissenhaft zu versehen, bis von den drei Shuymächten hierüber weitere Y T M a S / C j N ; R ; wee zuf es Ministeriums der auswärtigen Angelegenheiten, der mit fügungen ergehen. 2) Alle, die zu irgend einem anderen Zwede zug Mission an den Bey von Tunis beaustragt ist, l gehen. Die zur National-Garde gehörenden Einwohner sind ermächtig! A schls l ) Befolgung dieser Anordnungen zu erzwingen. Krakau, den 3, Mänz | des Seine - Departements, war gefädhrlih erkrankt, ist aber i auf dem Wege der Besserung. Anton Hölzel, Secretair; Hilar Mecischewski,“ ) : Perpignan, Sein Aufenthalt in Vernet scheint noch längere Frankre auern zu sollen. mer l i 1 eine feste Haltung. Man wird beruhigter wegen der Oregon- dem Herr Lherbette sein die Aufhebung des für die Kolonie! und der Polen-Vershwörung, Auch wükte S böbere stehenden Verbots des Selbstraffinirens ihres eigenen Zuders bezw! (nMMeinige Verkäufe durch Gerüchte von einer Zusurrection in Jta- ment der Herren Moreau, Garnier Pagès und F. von Lasteyric, MPeranlaßt, Nordbahu- Actien 787. 50. M 9 hes Hindernisse im inländischen Zuckerhandel hinwegräumen sollt(* Besteueruug des inländischen Zuckers mit 213 gegen 10 Stiuis angenommen. etre Der Mon'iteur algerien berichtet: „Der Marschall G5 Gouverneur hat diesen Morgen um 11 Uhr (am ten) Algiel versammelt is, die im Osten agiren soll. Der Herzog von sl) auf der nah der Brücke von Beai-Hini führenden Straße na vorrücken. Oberst Camou, vom 33sten Linien-Regiment, führ 23sten und 24. Februar im Dschebel -Sahari zwei Razzias ! etwa 40 Gefangene mit zurück; die arabischen Reiter der | Stämme am Saume des Tell kehrten mit Beute beladen hei! deah und Orleansville sind vollkommen ruhig. Die Oran befindet \sich fast ganz “wieder in der Lage, wor"

wo jeder si gerade befindet. Die Einwohner legen auf dem Markt : A S ? e A L 7 S N in Person befehligten Kolonne und in Verbindung mit ihr wird begonnen und schickten sih gestern an, in die Stadt einzurüken. Di ) in ganz Algerien, sowohl nah der Zahl seiner Bevölkerung, wieder zurückgekchr. Noch vor dem Einrücken unserer Truppen en der Unterwerfung gegeben, dem Ex-Emir Unterstüßungen zu- in der Stadt die Nuhe wiederhergestellt sei und Stadt wie Gebiet de zurückfehrt, um daselbst schleunigst seine Kolonnen zu organisiren men hätten, die bis zum Eintritte der Ruhestörungen die geseßliche ! Ergebnisse haben, den Ex-Emir Abd el Kader durch einen Front- Krakau an den General-Lieutenant Pauiutin. en fönnen. Unterdessen werden unsere Truppen den Unterwer= der freien Stadt Krakau, Ritter u. \. w. Da die Aufrührer, von „ik , ‘chic habe! ff} auf diese Provinz abzuwehren.“ Das Journal l'Algerie Geiste und mit den Absichten, wie sie aus den zwei anliegenden Pro 1 ; ord\h-Bu-Rui mit Abd el Kader zu zu schen, diejenigen Maßregeln ins Werk zu richten, welche tsh-Du-Nu! b ader zusammenkamen, si der Sache heilige Pflicht, die unglückliche Lage der Stadt und ihrer Bewoh me des unabhängigen Kabyliens beiwohnten, wurde beschlossen, weise nicht unterlassen werde, die Vorgänge der 10 leßten Tage ins Mr Gastfreundschaft, ihren Gast vertheidigen würden, wenn er von den Unschuldigen und derer, die nur vor der Gewalt gewichen sind. JWmirs ab, durch welche er sie zu einem Angriffskriege gegen die Inhalts auch Jhren Excellenzen den Befehlshabern der Kaiserl, österrei) , 8 , I AMA E 4- Bu - Rui zusammenzutressen. Die Verhandlung war lang, 1846. (Unterzeichnet :) Joseph Graf Wodizki, Die Mitglieder dei em Schienenwege von Orleans ihre Reise nah Toulon antra- ihres Gebiets. d verfügen, um unter dessen Kommando an den jeßt erösfneten heit, so wie um Euch vor der Macht, welche die Stadt cinzunehmen gestattete die nicht ordnungsgemäße Macht, die beinahe zu derselbe Der Univers, das Blatt der sogenannten neo-katholishen Par- Macht und die Gewalt unsere fiiedlihe Stadt verlassen haben, Partei, worin die Wähler aufgefordert werden, bei einer Auf- greifen und in dieser Eigenschaft für Alles, was Euer Wohl ani hlen Willfährigkeit und die Unterstüßung aller friedlichen und ergebenen EinwWof von Orleans, Herr Fayet, ein Fastenschreiben erlassen, worin der freien Stadt Krafau haben, Jeder auf seinem Playe, den Dienst FZy Toulon erwartet die Dampf-Korvette „Lavoister““ einen Be- iffen, haben diese unverzüglih abzulegen und auseinant! : Waffen gegriffen, h N Zu Siufege eneral Jacqueminot, der Ober - Befehlshaber der National= Joseph Wodizki, Peter Moschinski, Jos, Kossowski, Leon Bos : brahim Pascha macht vom Bade Vernet aus häufige Ausflüge Die Börse hatte au heute, besonders anfangs, in französischen Paris, 13. März. Die Deputirten-Kammer hat gestern, d [9ng Age ng der Consols aus London günstig ein. Am Schluß wurden des Amendement wieder zurückgenommen hatte, ein anderes Anh günstig Qu 131 gegen 128 und schließlich den ganzen Geseß-Entwurf übt Es sind Zeitungen aus Algier vom 5. März eingeg"? lassen, um sich nach Fonduck zu begeben, wo die Expeditions-K! Thale von Bordsch - Bogni, im nördlichen Theile des Dschurd feindlihe Duars aus; er brahte 3000 Schafe, 60 Rinde! ganze Kreis von Algier, die Subdivisionen von Milianah, vor den leßten Versuchen war, welche Abd el Kader machte, un"! |

vormalige Herrschaft wieder zu erobern, Doch werfen sih n werden, indeß in Gegenw Es e R): ; Zeit zu Zeit einige Reitershwärme zwischen Oran und V thie Franfreihs zu unterdrücken, Seit {4 Gaben dad de Einige Sheriffs und einige Verkünder des heiligen Krieges ze! FE?ünsche zu Gunsten der pol ischen Nationalität fundgegeben, die aber

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auf drei oder vier Punkten der Provinz Konstantine. Es ! Was habe die französische Regierung thun wollen oder

1 fönnen? Sie hätte, glaube er, viel thun können, wenn sie den Wünschen der Nation gefolgt wäre. Ob das, was sie gethan, von Nuzen gewesen sei? Er glaube es niht, Wäre es nüylich, so hätte man es mit Demon- strationen unterstüßen müssen. Wäre es unnüy, \o sollte man nicht von neuem anfangen. (Bewegung.) Zuerst habe man die Polen aufgereizt, dann sie im Stich gelassen; das sei Feigheit.

Herr Guizot erklärte, die Politik der Regierung in dieser Sache beruhe auf der Aufrechthaltung des Grundsazes der Nichteinmishung , der dem jezigen Kabinet von seinen Vorgängern überliefert worden. Die Re- gierung werde auch ferner den polnischen Flüchtlingen Unterstüßungen ge- währen, aber Verschwörungen, die dem Völkerreht zuwider seien, könne sie nicht begünstigen. (Beifall.)

Hierauf sprachen noch die Herren von Mornay , von Castellane, Odilon |

Barrot und Mauguin, fanden aber wenig Aufmerksamkeit, und die Kammer ritt dann ohne Weiteres zur Tages-Ordnung,

Großbritanien und Irland.

London, 13. März. Jhre Majestät die Königin wird schon heute die Jusel Wight verlassen und nah Windsor zurückehren.

So weit die Berichte der zweiten Auflage der Abendblätter rei= hen, kaum auch heute im Parlamente wenig von Belaug vor. Jm Oberhause wurde die auf Jrland bezügliche Zwaugsbill zum drit= tenmale verlesen. Jm Unterhause zeigte Lord John Russell zum 26sten d. M. einen Antrag an, dem zufolge sich das Haus zum General-Comité konstituiren soll, um den Zustand von Jrland in Er- wägung zu ziehen. Einen gleichlautenden Antrag hat Graf Grey zum 23. März im Oberhause angekündigt. Auf eine Anfrage Lord John Rufssell's in Betreff der Zuckerzölle erklärte Sir Robert Peel ganz unzweideutig und ohne Umschweife, es sei niht die Ab- sicht der Regierung, die Zulassung des in Cuba erzeugten Zuckers in die Häfen des Königreichs zu beantragen.

Die neuesten Nachrichten aus den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika werden allgemein als sehr günstig betrachtet, besonders vom Handelsstande, und man rechnet darauf, daß in den Vereinigten Staaten endlih die Besonnenheit wieder in ihre Rehte werde einge- seßt werden. Nichtsdestoweniger fehlt es auch niht an Stimmen, welche das Ministerium auffordern, in seinen Rüstungen für mögliche Jälle niht nachzulassen, weil darin das wirksamste Mittel liege, der velleree Stimmung in den Vereinigten Staaten Dauer und Gehalt zu sichern.

Einer Anzeige der Ober-Zollbehörde zufolge, wird der Zoll von den Artikeln, auf welche sich die von dem Unterhause bereits ange= nommenen Tarif - Resolutionen beziehen, {hon von morgen an nach dem ermäßigten Tarise erhoben, jedoch unter Garantie für die Nach- zahlung des höheren Belaufes für den Fall, daß die Reductionen nicht definitiv angenommen werden.

Lieutenant Hunt, der die Brigantine „Basilisk“’ auf der Station von Otaheiti befehligte, als die Franzosen das Protektorat üher diese Jnsel übernahmen, 1ist für sein kräftiges, besonnenes Benehmen in seiner shwierigen Stellung zum Commander befördert worden.

Nach einem vom 6. Oktober datirten Briefe eines Offiziers der bei Neu-Seeland stationirten Fregatte „North-Star‘“, stand der Gou=- verneuer der Kolonie, Capitain Fihßro9, damals im Begriffe, einen sehr unvortheilhasten Frieden mit den Eingeborenen abzuschließen, ob- gleich er jeden Augenblick Truppenverstärkungen erwarten durfte. Die von ihm vorgeschlagenen Bedingungen sollen folgende sein: 1) der Vertrag von Waitangi bleibt in Kraft; 2) die britishe Flagge wird sür unverleßlih erklärt; 3) die Eingeborenen geben die gemachte Beute heraus; 4) fünf (namhast gemachte) Pläve, welche {h im Besiß der Eingeborenen befinden, werden an die Königin abgetreten, bleiben indeß bis auf weiteren Befehl der Leßteren unbeseßt; 5) die Feindseligkeiten werden völlig eingestellt.

X London, 13. Mîrz. Seit dreißig Jahren is Englanò nicht so eifrig mit Kriegs- und Seerüstungen beschäftigt gewesen als in diesem Augenblick; die Bewegungen der Armee, die Vorfälle des Feldzugs am Sutled\h und die Aussicht eines Krieges mit Amerika haben selbst die ministeriellen Verlegenheiten und die Freihandels- Maßregeln an Juteresse überwogen.

Der Krieg am Sutledsh ist bis jeßt auf Seiten der Engländer durchaus ein Defensiv - Krieg gewesen. Die Seikhs, den britischen Streitkräften an Anzahl und Artillerie überlegen, haben seit deu Schlachten von Mudkih und Firuzeschah versucht, ihre Angriffspunkte in der Richtung nah Osten den Fluß aufwärts auszudehnen, und es ist nicht unwah1scheinlih, daß sie Belaspur und Rampur bedrohen fönnen, wenn niht das britishe Heer stark genug is, den Fluß zu überschreiten und den äußersten linfen Flügel der Seikh=Armee zu um- gehen. Jene Bewegung der Seikfhs hat übrigens sür sie den dop- pelten Vortheil, daß die britishen Truppen vou Lahore und von dem Punkte abgezogen werden, an welhem eine Vereinigung mit dem vom unteren Jndus heraufrückenden Heere Sir Charles Napier?s bewirkt werden könnte, während sie zugleich die unbefestigten englischen Positionen in den Bergen und selbst den Sommer-Palast des General-Gouver-= neurs in Simla einem möglichen Angriff ausseßt. Die gegenwärtige Stellung der Engländer bietet wegen der großen Ausdehnung der Gränze und der starken Ueberlegenheit der Anzahl des Feindes be- deutende Schwierigkeiten dar, und sie wird nicht allein noch harte Kämpfe, sondern au geschickte Manöver erfordern, um nach und nah die verschiedenen Corps der Seifh - Armee zu vernihten, Bis jeßt handelt es sich noch nicht darum, ob die Engländer das Pendschab erobern wollen, sondern einfah, wie die Jnvasson der Seikhs aus dem britishen Judien zurückgeschlagen werden kann. Wenn man be- denkt, daß alles dies durh etwa 7 8000 Engländer bewirkt wer- den soll, da der ganze übrige Theil der Truppen aus Asiaten besteht, so is dies eines der außerordentlihsten Schauspiele, welches die Ge- schichte aufzuweisen hat.

__ Die Feindseligkeiten mit den Vereinigten Staaten würden einen gänzlich verschiedenen Anblick gewähren und einen Grad von Gewalt eutwickeln, wie sie bis dahin im Seekriege noch nicht vorgekommen ist. Dampfschiffe, wie der „Retribution“, der „Terrible““, der „Scourgr““, die jeßt bei Spithead liegen, sind die furchtbarsten Kriegswerkzeuge, die man sih denken kann. Der Terrible‘““ führt 24 Kanonen und Mörser an Bord, von denen der kleinste ein 32 Psünuder is und zwei von ihnen Bouben von 94 Pfd. werfen. Jhre Dampsfraft rechnet man zu 800 Pferdekraft, und ihre Maschinen sind so unter dem Wasserspiegel zwischen geräumigen und starken Kohlenbehältern ange- legt, daß sie vor der Zerstörung durch Kanonenkugeln geschüßt sind.

Vor einigen Tagen erging der Befehl, den „Bellerophon““, ein Schiff von 78 Kanonen, seefertig zu machen; das Schiff lag abge- takelt, ohue Vorräthe und Seegel an Bord, nur mit seinen Haupt- masten, in Portsmouth. Die Mannschast des „Rodney“ bestieg das Linienschiff und seßte es in 60 Stunden so völlig in Stand, daß es in See gehen kounte !

Es unterliegt keinem Zweifel, daß das Volk von England mit dem größten Eifer sofort einen Krieg beginnen würde, in welchem die Amerikaner der angreifende Theil wären, und mit den Mitteln, die ihm zu Gebote stehen, würde England auh gewiß solhen Krieg zu einem \{nellen und rühmlihen Ende führen. E

Belgien.

Brüssel, 14. März. Die Erwartung, daß der heutige Mo - niteur die neuen Minister - Ernennungen bringen würde, hat \ih nicht erfüllt; die gestern gemeldete Zusammenseßung des Kabinets soll sih wieder zerschlagen haben und Alles von neuem in Frage gestellt sein. Herr Vandewecyer, heißt es, hätte nun auch als Gesandter am Hofe von London seine Entlassung eingereicht.

S weiz.

Nus der Schweiz. (O. P. A. ZZ Wenn wir die jebige Lage unsercs Vaterlandes betrachten, so scheint dieselbe äußerlih be- ruhigter, als im Jahre 1845, da das tolle Treiben nah Bewaffnung und Gewaltschritten in den Hintergrund getreten ist, Blickt man aber tiefer in die Verhältnisse hinein, so stehen dieselben wieder merk- lih \{ch!immer, als vor einem Jahre. Die Auflösung der gesellschast-

| lihen Ordnung is in manchen Gauen bedroht, und es dürfte die | Zeit zu spät fommen, um dem großgewordenen Uebel abzuhelfen.

| Es fehlt

c jeßt an wahrer Erfenntniß oder am guten Willen, das Crkfannte mit vaterländishem Sinn und männliher Hand zu ergreifen und zu behandeln. Ueberall wird zwar regiert und administrirt, aber desto entschiedener tritt an vielen Orten eine Unbotmäßigkeit und eine Auflösung der bisher anerkannten gesel= ligen Ordnung zu Tage, und was heute besteht, kann morgen schon über Bord geworfen werden. Den Obrigkeiten, welche die geseßliche Ordnung handhaben und grelle Rechtsverleßungen bestrafen wollen, seßt man den Troß entgegen und bedroht sie mit Abberufung oder Auflösung. Dem Gesetzgeber, der wohlbegründete, früher unwider- sprochene Bundesbeschlüsse beachten will , wird ein frehes Veto ent- gegengestellt oder mit einem Petitions-Anlauf entgegengewirkt. Jn mehreren Theilen der Schweiz is ein Zustand eingetreten, der den achtbarsten Bürgern Stillschweigen auferlegt, indem ihre Wünsche für das Wohl des Vaterlandes verpönt und sie der Verfolgung preisgege=- ben werden. Den ruhigen Geistlichen, welhe im Waadtlande den Sonn- tags-Gottesdienst abhalten wollen, wird Verfolgung zu Theil, und die theilnehmenden Gläubigen werden auf arge Weise mißhandelt, ohne daß die Regierung weder die Macht, noch den guten Willen hat, die- sen Verfolgungen zu steuern. Wohin wird nun dieser Zustand der Dinge im \{hönen Schweizerlande führen? Wir bedauern, dieses wahrhafte Bild über unsere moralischen und politischen Zustände ent= werfen zu müssen, das uns nur der Auflösung unserer Selbstständig-= feit entgegenführen fann. Doch wir hoffen, daß die Stimme der Besonnenen im Vaterlande endlih Gehör finden und das verirrte Volk zur Vesinnung und Erkenntniß kommen werde!

Atalién

Neapel, 3. März. (A. Z.) Der mit Sardinien auf zehn Jahre abgeschlossene Handels-Traktat is auf Gegenseitigkeit gegrün=- det und besteht aus 16 Artikeln. Die Differenzialzölle im Handel und in der Schifffahrt, so wie die bisher üblihen Bevorzugungen und Privilegien, werden abgesha}t. So hebt z. B. im §. 8 Sardinien die Differenzialzölle (Edikt vom 17. Januar 1825) auf Branntwein, Wein, Oel, Kastanien, Getraide 2c. gegen Neapel auf, wogegen man, von Seiten Neapel's, Sardinien die oft erwähnten 10 Prozent zu Gute fommen läßt. Der Artikel 9 enthält Bestimmungen für den sardinischen Käse= und den neapolitanischen Korallenhandel in den Ge- wässern und an den Küsten des sardinishen Königreihs. Jm 14ten Paragraphen wird das unter sardinishem Protektorat stebende kleine Fürstenthum Monaco mit in diesen Handels-Traktat bineingefloten, so daß dasselbe keiner weiteren Verhandlungen mit Neapel bedarf. Der Traktat is am 7. Februar geschlossen, am 23. Februar vom Köü- nig Ferdinand unterzeihnet und am 28sten publizirt.

In diesen Tagen kehrte das neapolitishe Kriegéschisf, welches der König zur praktischen Ausbildung seiner Seeleute an die Küsten Süd- und Nord-Amerika’s, Englands, Frankreihs, Hollands 2c. ausgeschickt hatte, nah anderthalbjähriger Reise in den hiesigen Hafen zurü, und schon erwartet man eine andere Expedition nah Ostindien, China und Australien zu demselben Zweck.

Der Frühling macht ih \{chon seit längerer Zeit, obschon ein eigentlicher Winter bei uns diesmal gar nicht existirte, durch Blüthen- duft und milde Lüfte geltend. Aus den südlichen Provinzen und aus Sicilien laufen viele Klagen über Mangel an Regen ein. Der Fe=- bruar bot uns eine Reihe von 28 durchaus heiteren Tagen dar. Jn den Gebirgen rings um Neapel fiel bis jeßt so wenig Schnee, daß die Pächter der Schneegruben auf dem Monte Santangelo bereits Besorgnisse hegen sollen, die Hauptstadt für den Sommer gebörig mit Gefrornem versehen zu können. :

Spanien.

Madrid, 6. März. Die Minister baben sich nunmehr über das neue Preßgeseß geeinigt und werden es dem Kongresse wahr- scheinlih in seiner nähsten Sißung vorlegen. Das Geseß über den Kultus und Klerus liegt der Prüfungs-Kommission zur Berathung vor.

Der General Manso ist nah Valencia abgereist, um statt des ee Meri Roncali die Functionen als General =- Capitain zu über= nebmen.

Griechenland.

Athen, 1. März. (W. Z.) Der Moniteur Grec entbält Folgendes: „Die Bibliothek von Athen is durch ein neues, von Sr. Majestät dem Könige von Preußen ihr übersandtes Geschenk, beste- hend ans 1392 Werken in 4000 Bänden, bereichert worden (f. Allg. Pr. Ztg. Nr. 77). Dieses wahrhaft Königliche Geschenk wird als ein Unterpfand der großmüthigen Gesinnungen, welbe dieser Monarch gegen Griechenland stets hegte, dastehen. König Friedri Wilbelm IV., dessen hoher Geist sich mit dem Studium der griecishen Literatur und mit der alten Civilisation frühzeitig befreundet batte, verfolgt wit aufmerksamen und wohlwollenden Blicken die ersten Fortschritte der Wieder=- geburt des Wissens an dem Ort, wo es einst so glänzend strablend geseben wurde, und von w9 es sich in die übrige Welt verbreitete. Er will seinerseits zur Beschleunigung dieses Ergebnisses beitragen, und er dietet den in Griechenland aufwachsenden Generationen die Mittel, an dem näm- lihen intellektuellen Leben, wie die übrige Jugend von Europa, An- theil zu nehmen. Dies is ein großer und s{öner Gedanke, der den edlen Zweck, welchen er si vorsteckt, gewiß erreiben wird, und wel- cher im Schoße der Universität von Athen den Namen des gegen wärtigen Souverains von Preußen neben denjenigen der Woblthäter des regenerirten Griechenlands verewigen wird. Der Herr Baron von Werther hat diesen Aft seines Souverains dem Herrn Conseil Präsidenten mit nastebenden Worten angezeigt :

„Mein Herr! Nachdem Se. Majestät der König von Preußen, mein erlaucter Souverain, aus der Bibliothek vou Berlin und aus den VBidlio- theken aller Universitäten seines Königreichs die in duplo daselb betindli- chen Erempvlare aus8zuwäblen befoblen, bat Allerböchftderselbe verfügt, das diese aus 1392 Werken bestebende Sammlung der Bibliothek der atbener Universitat zum Geschenke gemacbt werde, Jndem ib mi gludcklicd sage,

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