1846 / 83 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

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so weit, einzusehen, daß dazu die Voraussebung gehören würde, der Kreishauptmann zu Tarnow habe die Muße gehabt, sih Verhaltungs- befehle von Wien oder auch nur von Lemberg einzuholen, ja noch mehr, er habe diese Muße auch wirklich benußt ? Wo aber findet si eine Spur solcher Vorausseßung in jenem Berichte ? Wer, außer dem Korrespondenten aus Wien, würde auf den Einfall kommen, in der Angabe über einen vermeintlichen, im Augenblick gefaßten , extremen Entschluß eines von der Jnsurrection gedrängten, einzelnen Beamten einen Angriff auf die österreihishe Regierung, und zwar in einem Blatte zu wittern, das die Achtung gegen die Lebtere niemals außer Augen gesebßt hat, noch je seßen wird? Die ganze Erhißung des Korrespondenten über diesen Punkt ist eitel und auf Nichts gebaut. Wird aber nicht das erlaubte Maß

unbillig überschritten, wenn der Korrespondent sich bis zu der Hyper- |

bel steigert, in unserem Artikel liege eine Gefährdung der „deutschen Einheit?“ Der wiener Briefschreiber möge sich beruhigen. Di3 deutsche Einheit ruht glückliherweise auf festerem Grunde, als daß ein Zeitungs - Artikel oder auh die „Jndignation“ eines Zeitungs- Korrespondenten sie zu ershüttern im Stande wäre. Der Augs - burger Allgemeinen Zeitung aber wollen wir s{hließlich zur Erwägung geben, ob etwa darin das rechte Maß von „Scharfsinn“ einer Redaction sich fundthue, wenn dieselbe ihre Spalten so gruud- losem und vergeblihem Gerede öffnet, und die Versicherung hinzu- fügen, daß wir, sollte sie dies ferner in dieser Sache thun, die tö- nenden Worte eines etwas exaltirten Poeten ohne Anwort verklingen lassen werden.

Berlin, 23. März. Die neueste Nummer der Literarishen Zeitung enthält nahstehenden Artikel :

„Die oppositionelle Tagespresse hat fich gerade im Laufe der lehten Zeit wieder besonders eifrig und fruchtbar in Verbreitung falscher oder entsiellter Nachrichten und, wie fein Urtheilsfähiger verkennen kann, geradezu in ten- denziöser Erdichtung von Thatsachen gezeigt, die sie für ihre Parteizwecke ausbeuten und in ihrem Partei-Jnteresse benußen zu können glauben mag. Hierher rechnen wir gar nicht die end- und bodenlosen Faseleiea über in- neren Charakter, Motive und Zweke der polnischen Jnsurrectionz; diese war allerdings von vornherein so angethan, daß nur die Wahl blieb, entw.der zu schweigen und abzuwarten, oder die Phantasie und Erfindungsgabe die Zügel schießen zu lassen. Zu jenem fehlte unserer Tagespresse die Sclbst- verleugnung, diese waren meist doch unschuldiger Natur und ließen sich mehr von ciner Sucht nach pikanten und romanhasten Zügen als von Böc- willigkeit oder irgend einer Tendenz leiten, Anders verhält cs sich schon mit dem, was als bestimmte offenkundige, vor den Augen und Ohren Tau- sender geschehene Thatsachen berichtet wunde, ohne daß ihm irgend etwas

Wahres zu Grunde gelegen hätte. So die Nachricht, daß der Weihbischof

Dombrowski wegen revolutionairer Umtriebe verhaftet, der Aufstand in Ober- Schlesien ausgebrochen und bereits eine Stadt von den Aufrührern nieder- gebrannt sei, die rein aus der Luft gegrifsene und auf gar nichts sich stüz- zende Jnsinuation, bei den gegen die Junsurrection marschrirenden preußi- \hen Truppen zeige sich große Niedergeschlagenheit, und so manches Andere, was wir von einer Zeitung zur anderen die Runde machen sahen. Ju- dessen konnte die in Rede stehende Seite der journalistishen Thätigkeit in diesen Dingen schon deshalb nicht zu ihrer vollen Entfaltung kommeu, weil sie sehr wenig Gelegenheit und Veranlassung zur Opposition gegen die Ne- gierung boten; in ihrem vollen Glanze zeigt sie si erst auf dem Gebiete der religiös-firchlihen Fragen, welche die Zeit vorzugsweise bewegen und deshalb am meisten Stoff zur Aufregung des Volkes darbieten. Wir wollen hier nur zwei Punkte hervorheben: die Auflösung des breslauer Schullehrer- Seminars und die angebliche Untersuchung gegen zehn Geistlihe Breslau's, die den bekannten Protest mit unterzeichnet hatten, Jun Betreff der ersteren zählte ein berichtigender Artikel nicht weniger als zwölf handgreifliche Zei- tungs - Lügen auf, denen auch nicht eine Spur von Wahrheit zum Grunde lag, die aber alle vollkommen geeignet waren, das Verfahren der Regie- rung in dem nachtheiligen Lichte eines tyrannischen Orthodoxismus einer- seits und einer ungesezmäßigen Willkür andererseits erscheinen zu lassen. Jn Betreff der zweiten aber hat si die Frechheit der Lüge bis zu dem Grade gesteigert, daß „mit Bestimmtheit“ berichtet wurde, alle zehn Geist- liche seien abgeseßt, ihre Kirchen geschlossen, ihre Konfirmanden aus dem Unterricht entlassen, die Truppen aber seien in ihren Quarticren konsiguirt und mit \harfen Patronen versehen, um der über solhe Maßregel erwach- ten Aufregung der Bürger begegnen zu können. Und doch war an allen diesen „mit Bestimmtheit“ gemeldeten und bis ins kleinste Detail ausge- malten Thatsachen nicht nur kein wahres Wort, sondern es hat eine Unter- suchung gegen jene Geistlichen überhaupt nie stattgefunden , Alles, was die oppositionelle Tagespresse seit nunmehr einem halben Jahre Verdächtigendes und Ausfregendes über dieselbe berichtet hat, is rein aus der Luft gegriffen und erdichtet.

„Ein in so verwegener Weise auf die Spiye getriebenes System der

lügenhaften Berichterstattung mußte nothwendig eine Reaction von Seiten der verunglimpsten Negierung hervorrufen. Sie hat sih, wie zu erwarten war, darauf beschränkt, einfah die Wahrheit der Unwahrheit gegenüberzu- stellen, und hat demnach einmal dem Verbreiter einer solhen Unwahrheit nageforsht und als Resultat der amtlichen Untersuhung zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß derselbe (Dr. Bettziech) feine andere Gewähr für das ausdrücklich als „allgemein bekannte Thatsache“ Berichtete anzuführen wisse, als das in einer Konditorei abgelauschte Gespräch mehrerer ihm un- bekannter Leute, Sie hat sodann fleißiger als früher die falschen Nach1ich- ten im Einzelnen berichtigen lassen, so daß beispielôweise die Kölner Zei- tung mehrere Wochen hindurch fast in jeder Nummer eine halbosfizielle Widerlegung ihrer eigenen Nachrichten zu bringen sich genöthigt sah. Es mußte aber wicderum den Zeitungen selbst höchst unangenehm sein, in sol- her Weise ihr Treiben und ihre Ünzuverlässigkeit aufgedeck und ins rechte Licht gestellt zu schen, und so haben sie sich denn in verschiedener Weise der unwillfommenen Berichtigungen zu erwehren und den Schein ihrer Ehren- haftigfeit, Wahrheitsliebe und Zuverlässigkeit zu retten gesucht. Was in ter Beziehung einzelne Blätter im Einzelnen gesagt haben, faßt ein Artifel in Nr. 42 der Schlesischen Zeitung zusammen, indem er einmal die Anklage auf böswillige Tendenz der Berichterstatter zurücfweist und etwaige Unrichtigkeiten blos aus der „Unbefangenheit“ oder aus dem „nicht allzu- roßen Scharfsinn“ der Korrespondenten abgeleitet wissen will, indem er Na auf die Bedentung auch der unbegründeten Gerüchte und auf die Pflicht der Presse hinweist, dergleichen mit in den Kreis ihrer Besprechungen zu ziehen und endlich die Glaubwürdigkeit der Berichtigungen selbst zweifel- hast zu machen sucht.

„Die S hlesische Zeitung hat aber die tägliche Erfahrung nicht für sich, wenn sie der deutschen Tagespresse große Wahrheitsliebe, und zwar

rößere, als jeder ausländischen, vindiziren zu müssen glaubt, Es wider- pricht dem schon der Umstand, daß uicht eine der oppositionellen Zeitungen die oben erwähnte halbosfizielle Kundmachung über die amtlich fkonstatirte Leichtfertigkeit der Korrespondenzmacherei des Dr. Bettziech ihren Lesern mit- getheilt hat, offenbar doch aus keinem anderen Grunde, als weil sie die in ihrer Mitte herrschende Unwahrhaftigkeit verdecen, vor jeder Bloßstellung \hüßen und auch fernerhin dulden wollen. Es ste\t ferner der Behaup- tung, daß nie böser Wille die Korrespondenten bei Verbreitung falscher Nachrichten leite, der ofenkundige Umstand entgegeu, daß dieselben fast ohne Ausnahme nur gegen die Regierung gerichtet sind und allezeit reiche, sofort auch eifrig benußte Gelegenhcit zur Opposition und zur Geltendmachung einseitiger Partei - Teudenzen darbieten, Es widerspricht dem auch die Er- fahrung, daß die Korrespondenten selbst insgemein gar nicht oder doch nicht eher ihre unwahren Nachrichten berichtigen, his sie im Juteresse der Oppo- sition bereits ausgebeutet oder, was oft erst nach Wochen geschieht, von Seiten der Regierung widerlegt sind; und dies findet selbst in solhen Fäl- len statt, wo der folgende Tag hon ihnen die Wahrheit aufdrängen mußte, wenn fie wirklich dur ihre „zu große Unbefangenheit“/ oder ihren „zu ge- ringen Scharfsinn“ sich hätten täuschen lassen, wie es beispielsweise bei den oben angeführten, aus Posen und Breslau selbst stammenden Berichten über die Verhaftung des Weihbischofs Dombrowski und die Absegung der zehn protestantischen Geistlichen der Fall ist. Hier wird kein unbefangener Beur- theiler sich der Ueberzeugung entziehen können, daß die betreffenden Korre- sponbenten entweder von vorn herein absichtlich die Unwahrheit verbreitet oder doch naher sich absichtlih der Herstellung der Wahrheit entzogen haben,

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„Wenn aber die Schlesische Zeitung ihre Rechifertigung weiter darauf bauen zu können glaubt, daß die im ublifum fursirenden, obschon unbegründeten Gerüchte einen wesentlihen Beitrag zur Charakteristik der Zeitst.mmung bildeten und deshalb ihre nothwendige Stelle in den Zeitun- gen fänden, so beruht dies auf ciner gänzlichen Verkennung des Thatbe- standes. Denn geseßt auch, die Art, wie in der Wirklichkeit die falschen Nathrichten verbreitet werden, entspräche dieser Abstraction, so würde zu- gleich doch auch der Tagespresse, die sih so gern cine „Macht““ nennt, der unabweisbare Beruf erwachsen, dem eigentlichen Grund der Gerüchte nac- zuforshen und, falls sih herausstellte, daß derselbe nicht in thatsächlichen Vorgängen , sondern lediglich in der unter solhen Umständen jedenfalls franfhasten Stimmung und Phantasie des Volks läge, solcher Krankhaftig- feit entgegenzutreten und das Volk eines Besseren zu belehren. Von einer solchen Kritik der Gerüchte und von der Ableitung einer angeblich aus den- selben sich ergebenden Chazafteristik des Publikums findet sich aber feine Spur bei unserer Tagespresse, sie nährt, mehrt und steigert vielmehr die salshe Gerüchte angeblih erzeugende und deshalb folge- ridtig ebenfalls falshe Stimmung des Volks. Dann aber theilt sie das, was bloßes Gerücht ijt, in der Regel gar nit als solches, sondern gerade- zu als Thatsache mit und benuyt es als solche, um ihre Folgerungen und Beschuldigungen daraus herzuleiten, womit denn obige Rechtfertigung von selbst wegfällt.

„Geradezu perfid aber is es, wenn die Schlesische Zeiiung die Glaubwürdigkeit der halbosfiziellen Berichtigungen deshalb in Zweifel zieht, weil „man nicht wisse, woher sie fommen“ und sie deshalb nur als unbe- gründete Behauptungen, gegenüber den durch sie angeblich berichtiglen Be- hauptungen, angesehen wissen will. DieSchlesische Zeitung hat selbs schon viele solcher halboffiziellen Berichtigungen gebracht, sie muß also wissen, „woher sie kommen,“ Weder sie, noch eine andere Zeitung wi: d si beru- fen fühlen, „bloße Behauptungen“ gegen ihre eigenen Darstellungen aufzu- nehmen, weni nit die Quelle dersclben dafür bürgt, daß die Berichtigung feine „bleße Behauptung““, sondern eine Autorität sei. Welche Unverschämt- heit gehört nun dazu, wenn sie, die es wohl weiß, sagt, „man wisse nicht, woher sie kommen““, wenn sie, die es wohl weiß, auf welce Autorität sie sich stügen, sagt, sie seien bloße unbegründete Behauptungen! Freilich aber fónnen wir dem, was sie von einem einzelnen Falle sagt, nicht mit derselben Bestimmtheit entgegentreten, wie dem, was sie gegen die halboffiziellen Be- rihtigungen überhaupt vorbringt, Denn wenn sie von ciner in solcher Weise berihtigten Nachricht sagt: „man hört sie aus dem Munde solcher bestäti- gen, die do nothwendig die Wahrheit derselben auch wissen müssen, da sie dabei auch nahe genug interessi.t sind‘, und wenn hierunter nur Mitglieder der Regierung, resp. eines Ministeriums, verstanden sein können, so liegt hier entweder cine kaum denkbare und unerhörte Frechheit in der Erdichtung von Thatsachen und Zeugnissen vor, oder die Schlesische Zeitung hat in diesem Falle Ret, Mitglieder der Regierung legen Zeugniß ab gegen die Regierung, und der halbofsiziellen Berichtigung geht die Glaubwüi dig- feit in diesem Falle ab. .

„Unabhängig davon aber besteht die Leichtferligkeit sowohl als Bös- willigfkeit der oppositionellen Tagespresse in Verbreitung falscher Nachrichten, eine Frucht ihres überwiegend gesinnungslosen Charakters überhaupt, Ehe nicht das Publikum und die Parteien diese Wurzel des Uebels erkennen und tabula rasa machen, ist feine Besserung unserer Preßzustände zu erwarten, alles Andere und namentlich die Berichtigungen können höchstens das Nebel an einzelnen sriner Früchte erkennbar machen, aber nimmermehr

heilen.“ Deutsche Bundesstaaten.

Freie Stadt Bremen. Jn der am 20. März abgehalte- nen Versammlung des Bürger-Konvents wurden die Berathungen über das vorgelegte Budget fortgeseßt. Auch ward bei dieser Gelegenheit die Besreiung der Aerzte und Wundärzte , so wie derer , welche zur Aufforderung ihrer Hülfleistungen zur Sperrzeit die Thore passiren, von Bezahlung des Sperrgeldes überhaupt vereinbart. Bisher fand diese Besreiung uur nah Mitternacht statt.

‘Oesterreichische Monarchie.

Von der galizischen Gränze, 14. März, (Allg. Ztg.) Der Erzherzog- Gouverneur war in Bochnia angekommen, wohin sich auch der provisorische Gouverneur von Krakau, Graf von Wrbna, zu einer Unterredung mit Sr. Kaiserl. Hoheit verfügt hatte. Se, Kaiserl. Hoheit wird daher die Reise nicht bis nah Podgorze sort- seßen, soudern nah Lemberg zurüdckfkehren, den Rüdweg aber durch den sandezer, jasloer und sanoker Kreis nehmen, um so auch den südlihen Theil von Westgalizien in den Bereich seiner Inspections- reise zu ziehen, Uebrigens is im Ganzen die Ordnung im Laude wiederhergestellt ; daß im Einzelnen noch_ hier und da Exzesse vorkom- men, liegt in der Natur der Sache. So soll ein Pächter, mit Na-= men Gutfkowski, der sich nach Rzeszow geflüchtet hatte, den zu früh

efaßten Entschluß, auf sein gepachtetes Landgut zurückzukehren, mit M und dem Leben seiner Familie gebüßt haben.

RNzeszow (in Galizien), 12. März. (Allg. Zt g-) Jh finde mich veranlaßt, den Bericht Jhres Korrespoudenten von der galizi- hen Gränze +* vom 26. Februar in Nr, 63 der Allgemeinen Zeitung dahin zu berichtigen, daß im rzeszower Kreise keine Gräuel von den Bauern an den Edelleuten verübt wurden, Die Greuel - Scenen, die in den benachbarten Kreisen statt- gefunden, haben sich in unserem Kreise niht wiederholt. Vielmehr wußte der frühere umsichtige Kreis-Hauptmann, Herr von Lederer, so wie der jeßige thätige Amtsvorsteher, Herr von Festen- burg, die Bauern in den Schranken des Gesetzes zu halten, und sie bilden jeßt in unserem Kreise cine sehr wachsame Land- und Stra- ßen-Polizei, indem sie alle Verdächtigen an das Kreisamt abliefern. Jn unserer Kreisstadt Rzeszow selbst blieb, troß der daselbst vor= genommenen zahlreihen Verhaftungen, Alles in geseplicher Ruhe. Die Farcht, die in der Stadt herrshte, war freilich groß und er- reite ihre Höbe, als am 25sten o. M. Nachmittags zwischen 4 und 5 Uhr plößlich Allarm geschlagen wurde und man, einem falschen Gerüchte zufolge, die Jusurgenten shou vor der Stadt glaubte ; allein die in fünf Minuten \lagfertig dastehende Garnison zeigte, welche energishe Maßregeln die wachsame Regierung in der Person des hier jeßt sich befindenden General-Majors von Legediß getroffen hatte, Der unermüdeten und aufopferndeu Thätigkeit desselben, in der er von unserem Kreishauptmann und dem Bürgermeister Herrn Koschina auf das fkräftigste unterstüßt wird, verdauken wir unsere Ruhe und Sicherheit, Fortwährend gehen bald kleinere, bald größere Truppen- Abtheilungen hier durch, und wir zählen in diesem Augenbli von hier bis zur galizishen Gränze Biala 45,000 Mann. Der förmliche Belagerungs - Zustand unserer Stadt hat nun zum Theil aufgehört, und \o fkönneu wir einer erfreuliheren Zukunft entgegensehen. Wie ih höre, soll Hofrath Zaleeki, der die hiesigen Verhältnisse genau fennt, von Wien hierhergesendet sein, um die in Störung und Ver- wirrung gerathene Landgerichtsbarkeit wieder in Ordnung zu bringen únd die Bauern zu beruhigen. Er soll bereits in Tarnow sein.

Aus Nord- Ungarn , 13. März. (Allg. Ztg.) Hier herrsht überall der beste Geist. Auf die Kunde von den in Galizien ausgebrochenen Unruhen hatten in den meisten Komitaten an der Nordgränze Herrschaften und Guts-Unterthanen im besten wechselsei- tigen Vernehmen sich vereinigt und bewaffnet, um zur Abwehr jedes möglichen Versuchs der Rebellen, die Gränzen zu überschreiten, vor- bereitet zu sein. Jm arvaer Komitat sind dieser Tage vier aus Wien desertirte Bombardiere und zwei Studenten der Medizin, welche sämmtlih den Weg nah Galizien genommen hatten, um sich den dortigen Jusurgenten beizugesellen, verhaftet worden.

Rußland uud Polen.

Warschau, 19. März. Se. Majestät der Kaiser der Kuryer Warszawski meldet, auf Vorstellung des Statthalters, denselben ermächtigt, die Bauern, welche die Aufruh,. stifter Potozki, Kocischewski und Zarski gefangen genommen und dey R Behörden überliefert haben, auf angemessene Weise zu belohnen. «4, Folge dessen hat der Fürst Statthalter jedem dieser Bauern ein Ge}. 7 geshenk zukommen lassen und außerdem verfügt, daß dieselben lebenê, lang von allen Abgaben an den Sliaat befreit sein sollen; auh we;. den sie Medaillen als Auszeichnung erhalten.

Der Flügel-Adjutant des Fürsten Paskewitsh is von St, Pe- terêburg hier eingetroffen.

Die Weichsel ist wieder in ihrem gewöhnlichen Bett ; vorgeste, wurde die Brücke hergestellt. :

Frankreicch.

Deputirten-Kammer. Sibßung vom 16. März. Hir Thiers äußerte sich in seiner Rede zu Gunsten des Remusatstey Antrages mit größter Entschiedenheit für Ausschließung gewisser §, amten-Kategoricen von der Wählbarkeit zur Deputirten-Kammer. g; drang darauf, daß man das Repräsentativ-System in seiner Neinh herzustellen bemüht sein müsse, und verglich hierbei die Lage, in w. F cher sich die beiden Königreiche England und Frankreich beim Tod, ihrer beiderseitigen Souveraine befinden würden. V seine Königin verlöre, sagte der Redner, so werde dieses Ereignis feine hestige Bewegung hervorbringen; es wäre aber nicht \o, wen Frankreich seinen König scheiden sähe; man hätte Erschütterungen in Junern und einen Krieg nah Außen zu besorgen; dieser Unterschie fomme daher, weil man sih in Fraufreih daran gewöhnt habe, di Regierung in der Person des Königs zusammenzufassen, weil my von der Repräsentativ - Regierung abgewichen sei. des Jnnern beantwortete diese Rede und befämpste den vorlie den Autrag, worauf die Debatte vertagt wurde. :

Paris, 18, März.

tenstück, welhes am 27. Februar dem Gouverneur über- n ist, hat zahlreiche Zustimmungen erhalten; 111 der angesehensten Einwohner der Stadt und 36 Professoren sität haben dasselbe unterzeihnei. Es ist nun einmal das Jesuiten, überall, wo sie sih festzuseßen suchen, eine Ursache hen zu werden. Ein erster Versu geseblihen Widerstandes talien, wo man so häufige uud so unglückliche Versuche

Widerstandes gemacht hat, verdient eine besondere Auf-

Wir wünschen , daß der vortrefflihe Fürst, welher den ¡den Toscana's vorsteht, das an den Gouverneur von Toscana ¿ Dokument, welches wir ohne Kommentar hier unten mit- in ernste Berücfsihtigung ziehe :

Die Unterzeichneten, in Beachtung der Bestimmungen der toscani- v-Petitionen zu richten ver- hen Ew. Excellenz zum Dolmetscher ihrer Bitten bei Sr. Kaíserl. heit dem Großherzoge, daß man den Schwestern des heiligen ¿ Erlaubniß v-rweigere, in Pisa eine Erziehungs-Anstalt für junge 1 errihten. Es besteht bereits unter uns mehr als Ein für solche ntces Kloster, und es scheint nicht nothwendig, noch me!;r der idmende Nonnen aus dem Auslande zu berufen, wenn die, {hon haben, mehr als hinreichend für dieses Bedürfniß sind. solchem Zwecke neue fklösterlihe Anstalten zu errichten, ist es den Erziehungsmethoden derjenigen, welche bereits bestehen, die Fortschritte unserer Zeit erheishten Verbesserungen einzuführen, welches man in Pisa gründen will, ist offenbar dazu bestimmt, [t jesuitischer Thätigkeit in Toscana zu werden, in Folge des Vandes, welches die Schwestern des heiligen Herzens mit der Ge- Welches auch die Bedingungen wären, welchen ihrer Aufnahme in Toscana unterzögen, es würden diese Nonnen,

Oidensiegel selbst angehalten, der Leitung der Väter der Gescll- ¡ zu folgen, nothwendigerweise ihren jesuitischen Geist auf ihre ertragen und mittelst dieser jungen Mädchen jenen Geist in die

h Nun aber könnte in der toscani- en Gesellschaft kein Mittelpunkt des Jesnitismus bcstehen, ohne einen Sehr oder weniger offenen Krieg gegen unsere wesentlihsten Justitutionen j erregen; denn das, wodurch sich die Gesellschaft Jesu von allen übrigen Filihen Genossenschaften voruchmlich unterscheidet, is eine gesellshaft!liche Gas, die durch eine nothwendige Einwirkung ihrer despotischen Einmich- nzen alle Gewalten au sih zu reißen strebt; sie is also der Monarchie j dem Klerus gleich feindselig, wenn es ihr nicht gelingt, dieselben auf Es crklärt dies die Abncigung, mit welcher alle lfer diese Gesellschaft von sich zurückweisen, wie wenn ein Justinkt der lbsterhaltung dieselben vor der Anwesenheit eines auflösenden Prinzips ate, Toscana könnte sich einem jesuitishen Einflusse nicht unterzichen, ohne auch jener langen Neihe von Uebeln auszuseßen , von welchen in allen sndern die Jesuiten begleitet gewesen, Das größte dieser Uebel is das iderniß, welches sie der providentiellen Rükfehr zur katholischen Cinheit jzegenstellt, ciner Rüktehr, welche die bedeutsamste Thatsache unserer Zeit ¿ denn dahin trachtend, eine religiöse Bewegung in ein Monopol von tiren umzugestalten, regt sie gegen diese Bewegung alle diejenigen j, weld/e die Herrschaft des Fanatismus und der Jutoleranz wiederein- ein zu schen besorgen. Die Aufregung, welche die Nuhe unserer Stadt sin hat, die Besorgniß, welche sich seit einigen Tagen der Gemüther \ di bloßen Gerüchte bemächtigt hat, daß die Shhwestern des heiligen retò af dem Punkte ständen, sih untcr uns nicderzulassen, künden nur ysehrdie ernsteren Unordnungen an, welche wir zu befürchten hätten, wenn je Nachricht sih verwirklichen sollte, Deshalb hegen die Unterzeichneten, irauend auf die hohe Weisheit des Fürsten, welcher uns regiert, die ffnung, daß er Toscana vor der Geißel, von der es bedroht is, wird pahren und den Ruf einer weisen, von jedem Extreme entfernten Regie- q, welche seit den Zeiten Leopold's 1. uns zum Gegenstaude des Neides {t Nationen gemacht hat, unverleßt wird erhalten wollen.‘ ‘“

Ju der Pairs- und der Deputirten-Kamwer wurde gestern eine 1 etwa hundert polnishen Flüchtlingen unterzeichnete Adresse ver- eilt, worin die Sympathie der Mitglieder bcider Kammern für die aw in Anspruch genommen wird.

Iu Oberst Voisin, welcher in das Unternehmen Louis Napoleons Youlogne verwickelt war und kürzlih beguadigt wurde, is zu 1sy gestorben.

Der Minister des J1nern hat die Eröffnung eines dem Herrn lexander Dumas bewilligten neuen Theaters gestattet und die Er- nung des Herrn Hostein zum Direktor der neuen Unternehmung Dieses Theater führt den Namen: „Theatre Montpen-= ¡“, Die Dauer der Konzession is zwölf Jahre. Die Debatten in der Deputirten - Kammer über die Remusatsche hoposition haben an der Börse heute einigen Eindruck gemacht, und

zudem aus London eine niedrigere Notirung der Consols herge- nate, \o zeigte sih, besonders anfangs, cinige Mattigkeit in sämmt- then, Fonds, die jedoch gegen 2 Uhr wieder etwas nachließ. Nord- 1-Ac Heute hatte die General - Versammlung der Actionaire der Paris-St, Germainer Eisenbahn statt, Die Dividende beträgt 50 Fr, (10 pCt, vom Nominalwerth).

welche an die Regierung Kollefkti

Wenn Englan)

(hast Jesu verbindet,

d die Gesellschaft bringen, Der Ministe;

Der König hatte erfahren, daß der hin anwesende reiche ostindishe Nabob Dwarkanauth - Tagore wiederhe! deu Wunsch ausgesprochen habe, vor seiner Abreise aus Europa net den König der Franzosen und dessen Familie keunen zu lernen, w lud ihn daher vor einigen Tagen in die Tuilerieen zur Tafel ei; der Nabob saß an der Seite der Köuigin, und der König unterhiek angelegentlih mit ihm über den jeßigen Krieg in Tagore is nun nah London abgereist; er hat als die Gesandten von Ma-

hte Bahn hinzuziehen.

sich sehr lange und Dwarkanauith-= hier noch mehr Aufmerksamkeit erregt, rokfo und Tunis.

Der regierende Herzog von Koburg wird zum 25, Mürz hier erwartet; er wird von hier nah Madrid und von da nach Ussabon reisen, wo er zwei Monate zu bleiben gedenkt.

Das Journal des Débats meldet, der Prinz von Joinville werde demnächst zu Toulon das Kommando der Uebungösflotte in Mittelländischen Meere übernehmen.

Das Journal l’ Algerie berichtet : herrscht die größte Ruhe. Abfällen in den Reihen der Parteigänger des Emirs, gar behauptet, daß Abd el Kader zu Schreckensmitteln seine Zuflud nehmen mußte, um einige Häuptlinge zur Beobachtung der beshwo- Selbst die Daira Abd el Kader?s soll sür ihre Sicherheit besorgt sein und bei den marokfanischen Bevölkerun- gen nicht die günstige Stimmung finden, auf welche sie rechuete, Am Tage vor der Rekognoszirung, welche General Cavaignac nah dem Ufer der Maluia machte, hatte Bu Hamedi, unterrichtet von unserem Plane, das Zelt seiner Fanuilie, das Abd el Kader's un! die der- angesehensten Häuptlinge abgebrochen, um sie unter die Mauer Teza's zu führen. Die französischen Gefangenen wurden ebenfalls von der Maluia entfernt. Der Abzug der angesehensten Familien der Daira nah dem Junern des Landes verbreitete Schrecken unter den an der Ma- luia zurückgebliebenen Arabern, so daß sie am anderen Tage bein Nahen der französischen Kolonne ihre Zelte und Heerden im Stih licßen, um sich ins Gebirge zu flüchten. Kabylen das Lager unserer Feinde und versehten sie in Noth und Später erschien wieder der Kalifa Bu Hamedi, holte den Ueberrest der Daira ab und brachte ihn unter die Mauern von Ie zu den Familien der Häuptlinge. uun die Daira Abd el Kader's unter den Mauern einer marokkau- hen Stadt gelagert, welche die Autorität des Kaisers anerkennt, und in der sich eine von einem der ersten Beamten des Hofes von Ft befehligte Besaßung regulairer Truppen befindet.“

Mit dem „Leonidas“ sind Nachrichten aus Livorno vom 9. Mär in Marseille eingetroffen, nah welchen in Toscana, besonders in Pisa, gegen Ende des vorigen Monats große des Erzbischofs, einen Anhänger der Jesuiten, geherrscht haben soll, ast Silupis gekauft hatte, um in demselben ein Das Journal des Débati

„Unter allen Staaten Jtalic suiten nicht eingeführt sind, n

„Jn der Provinz Dw Jeden Tag vernimmt man von neu Es wird s

renen Treue zu nöthigen.

Unterdessen plünderten die

Diesen Nachrichten zufolge, win M

bahn-Actien 793, 75.

J x Paris, 18, März. Man hatte bemerkt, daß Herr Thiers t einer Woche mit seinen ehemaligen Minister - Kollegen und den WMhrern des ihm jeßt ergebenen Theils der Linken, namentlih Odilou Darrot und Chambolle, häufige Zusammenkünfte gehabt. Nâthsel gelöst , und Herr Thiers hat durh die Stellung, in he er _sih durch seine gestrige Rede dem Throne gegenüber ver- it, deutlih an den Tag gelegt, daß er selbst die Hoffnung aufgiebt, i erste wieder ans Ruder zu gelangen. en Sipung hörte man, daß Herr Guizot in der vorliegenden Frage V Vort nicht zu nehmen gedenke. ur Delongrais sprach zuerst zu Gunsten des Nemusatshen An- agd, Derselbe sei weder eine Oppositionsmaßregel , noch eiu Manöver gen die Majorität, vielmehr zu Gunsten dieser selbst, 4 ufbahu dürfe nicht ein Mittel für ehrgeizige Zwecke werden, wenn nicht Poses llebel für das Land daraus entstehen solle. E ‘inen ähnlichen Antrag gestellt, er werde daher auch für den von 1846 Minen, denn das Uebel habe si seitdem noch verslimmert. Herr Hebert, Berichterstatter, faßt nun die Dcbatte zusammen. M qner des Kommissions-Antrags wollten die Maßregel rechtfertigen, sagte Nothwendigkeit der Erhaltung der Nationaivertretung in ihrer hienen zu sagen, das Deputirten-Amt sei eine Quelle von i, Die Ehre und die Unabhängigkeit der Kammer Bin vativen sicherlih eben so theuer, als ihren Wider- ; , auch sie wollten die Freiheit und Unabhängigkeit der Deputirten, tellen in der Verwaltung nur den Würdigsten und Fähigsten Dies wünschten sie aus An- Jnteresse - der JFunstitutionen „die Ersten wenn das Uebel, gegen das man sie anwenden will, Aber dieses Uebel besteht nicht, den ausgezeichnetsten Männern aller Berufszweige zusam- st, so wird man wohl ohne Zweifel der Regierung nicht die Be- g wollen, Einige derselben mit öffentlichen Aemtern zu bellei- ertrauen des Landes hebt sie zuerst hervor, ihre parlamentari- Tüchtigkeit oft noch mehr schen. liegen. Allein die erschöpfende Prüfung der Kom- das Uebel nicht vorhanden ist, Die Kommission daß das Geseß über die Wiederwahl im Falle eförderung eine Bürgschaft ist gegen jede Ueber- Jukompatibilitäten ethei : Die Zahl der Beamten in der Kam- rhältniß zu ihrer Zahl im Lande und zu ihrer Bedeutung, / Man hat von Servilität gespro- Energie und Ausdauer und Festigkeit antworten so ihre Gewohnheiten, Fähigkeiten und Studien,

Aufregung gegen den Vika1 {l

weil dieser den Pal Jesuiten - Lehranstalt zu errichten. sagt in Bezug auf diese Vorgänge : ist Toscana der einzige, wo die Je dies i} sicher eine der Ursachen, welche am meisten dazu haben, jenen Zustand des Friedens und der Ruhe zu erh si das Großherzogthum seit so langer Zeit erfreut. D ter der Einwohner, von früherer Zeit her datireude Regirungsmay"- r in der Schule Leopolds T. herangebildett sse Tendenzen des Klerus scheinen dazu mil caua vor einer Juvasion der Jesuiten zu br ation giebt ihre Projekte n# n läßt sie geschickter geleitete & gelangt, so Durch wiederh\!

Vei bel Nach Eröffnung der heu- alten, dest!

men, der Einfluß einige Männer und selbs gewi gewirkt zu haben, Tos Aber, man weiß, die Congre so leiht auf; mißlungenen Versuche suche folgen, und wenn sie uicht direkt zum Ziele sie demselben durch Stellvertreter zuzustreben, Weigerungen überzeugt, daß es ihnen gegenwärtig niht g herzogthume Aufnahme zu verschaffen, mad! ten die Jesuiten nun den Versuch, den Nonnen des heili (du Sacré-Coecur), welhe, wie man gar wohl bündete für sie sind, dort Eingang zu verschaffen. fanden sich im vorigen Winter trei dem Großh fremde Damen in Pisa zusammen und vereinigten sih in Ab heit des Erzbischofs mit dem General-Vikar, über, eine gewisse Anzahl von Nonnen des heiligen Die Fonds wurden herbeigescha}t, ein Haus und man war im Beg als am Abende des | F Einwohnern dieser zusammenkam, unter dem Rufe: „F iligen Herzens!“ und eine so große M daß die Façade desselben welche die Beh j sahte eine gr þ der ersten Un

Die legislative Jm Jahre 1840 habe

würde, sih in dem Groß Ehren und Ans;

en aber den Konser

Zu diesem Bel) erzogthume Toscal?

B daß le S F Preis ihrer Arbeitcn gegeben würden. Regierung ,

Hexrn Fonteria,

Herzens aus R! , fährt der

fommen zu lassen. Preise von etwa 70,000 Fr. angekauft, zur Justallirung jener Nonnen zu \reiten, ten 21. Februar eine große Anzahl von

auf dem Kathedralplahe den Jesuiten! das Haus des Herrn Fonteria zog

Steinen nah diesem Gebäude warf, Diese kleine Emeute, gegen nicht einzuschreiten gesuht zu haben s{heint, verur Gährung in einer Stadt, die, der Si cana's, eine große Anzahl von Studenten zählt, Ohne Zeitverlust rihteten mehrere O Einwohner an den O Vorhaben des Herrn F0°

ç » Kumer qus Wenn man bedeukt, daß

Fort mit den Nonnen des he | a,

uhe tönnte cin Nebel Nur im Miß ihr gezeigt, d erdem der Ansicht, [ennung oder der B weitere Au

Freiheit der Wähler.

beshädigt wurde,

dri auf die ! seht im Ve sehr abgeneigt sind. ihrem Ansch fessoren der Universität und angesehene

von Pisa eine Protestation gegen das

en und i i Die Bewelse ZueN Einflusse.

Vorwurf, eben

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. Aber freilih haben fie stets, und das is vielleicht bei vielen Freunden des

Treue sür die Justíitutionen, die Dynastie, die Ordnung, den Frieden die gerechte und starke Verwaltung des Landes bewiesen.“ Der Redner weist nun auch das Amendement zurück, welches die Beamten der Civilliste von der Kammer ausschließen möchte. Ob man in einer Monarchie das vom Staats-Oberhaupte geschenkte Vertrauen als cinen Titel zur Ver- werfung, zum Mißtrauen gegen die damit Beehrten ausstellen dürfe. Die Annahme der Maßregel aber wäre ein eben \o ungerechter als unpolitischer Beweis von Mißtrauen gegen den König und würde das Prinzip der Jn- stitutionen des Landes gewissermaßen in Mißgunst bringen, Ein Amende- ment wolle, daß für jedes Departement nur ein Beamter in die Kammer eintreten dürfe. Darin licge eine Huldigung für das von der Kommisson vertheidigte Prinzip; denn darin liege die Anerfennung der Nüßlichkeit der Gegenwart der Beamten in der Kammer. Nichtsdestoweniger würde dieses Amendement die Zahl der Beamten in der Kammer auf §6 beschränken au die Freiheit der Wähler beeinträchtigen und eine ganze Klasse in Mißgunst bringen, und zwar eine Klasse der ausgezeihnetsten Bürger, | Dies werde ciner absoluten Ausschließung ziemlih glcihkommen, Daher | beantrage die Kommission Verwerfung aller Amendements, so wie des Haupt-Antrags selbst, (Beisall.) Der Redner macht noch auf die Gcfah- ren ausmerksam, wohin die Betretung des vorgeschlagenen Weges füh: en würde, und {ließt mit Wiederholung seincs Antrags, i l Der Minister des Jnnern verlangt nun aufs neue förmlich, daß die Kammer nicht zur Diskussion des Antrags übergehe. Der Präsident ‘erklärt die Debatte für geschlossen und unter großer Aufregung wird zur Abstimmung geschritten, deren Resultat aber beim Postshluß noch nit bekannt war. (Der Antrag is mit 232 gegen 184 Stimmen verworfen.) i

Großbritanien und Irland.

Oberhaus. Sißung vom 17. März. Lord Claren-= don brachte heute seine gestern augekündigte Motion auf Vorlegung solher Theile der diplomatischen Korrespondenz über das Oregon- Gebiet vor das Haus, deren Veröffentlichung die Regierung im Einklang mit ihrer Pflicht gestatten könnte. Wie er ausdrücklich be- merkte, wollte der Lord feinesweges die Regierung durch diesen An-= trag in Verlegenheit seßen und erkannte es an, daß die friedliche Sprache der beiden Kabinette Englands und der Vereinigten Staa- ten uoch feinen s{hlimmen Auêgang der Differenz erwarteu ließe, aber die Aufregung unter den beiden Völkern, behauptete er, sei so groß und deute so entschieden auf den Ausbruch eines Krieges hin, daß es Zeit wäre, das Stillshweigen zu brehen und das Haus von dem in Kenntniß zu seßen, was ohne Schaden bekannt werden köune. Er wäre überzeugt, einem umsichtigeren Unterhändler, als Herrn Pakenham, hätte die Beilegung der Frage nicht anvertraut werden können, denn derselbe habe erklärt, daß niht eher ein Krieg begin= nen sollte, als bis jedes Mittel, den Frieden zu erhalten, erschöpft wäre. Es wäre moralisch unmögli, daß zwei Nationen, wie England und Amerika, um ein an sich werthloses Gebiet in Krieg gerathen föunten, und er frage deshalb den Minister, was die englische Re- gierung thun werde, weun der amerikanishe Senat sich damit einver- standen erklärte, den besteheuden Traktat zu fündigen?# Lord Aber-= deen fand das Verlangen des Antragstellers wegen der Wichtigkeit des Gegenstandes sehr natürlich und hatte gegen die Vorlegung eines Theils der diplomatischen Korrespondenz nichts einzuwenden. Cinen anderen großen Theil derselben aber, namentlih die Korrespondenz zwischen ihm, dem Minister selbst, und dem britishen Gesandten in den Vereinigten Staaten, Herrn Pakenham, müsse er jeßt noch zu= rüchalten, da die Veröffentlihung derselben den öffentlichen Juter= essen nur \chaden würde. Er hätte aus eigenem Antriebe allerdings nichts veröffentlicht, denn der Grund, dat die Regierung der Ver= einigten Staaten dies gethan, gelte nicht für die diesseitigen Verhält= nisse. Jene Regierung habe die dortige Legislatur zu einem entschie- denen Schritt aufgefordert und deshalb derselben die Frage erklären wissen; die britische Regierung indeß habe uicht die Meinung des Parlaments nachgesuht und deshalb auch niht nöthig gehabt, eine Aufklärung zu geben. Ueberdies könnte leiht bei dem gegenwärtigen noch unentschiedenen Zustand der Unterhandlung die Veröffentlichung der ganzen Korrespondenz eine ungünstige Ansicht hinsichtlih des NRe= sultats hervorrufen, aus welhem Grunde er auch jeder näheren Ant- wort auf die Frage sich enthalten müsse, was die britishe Regierung nach der Kündigung des Vertrags thun werde. Uebrigens hoffe er, daß die Sache einen fricdlihen Ausgang nehmen werde, obshon man niht vergessen dürfe, daß in einer so delifaten Angelegenheit auch jedes wohlgemeinte Mittel fehlschlagen könne. „Mylords“, sagte der Minister, „ih will Jhre Nachsicht nicht zu sehr in Anspruch nehmen; aber wenn Sie mir noch erlauben wollen, eine Meinung auszu= sprechen, \o is es die, daß Sie glauben sollen , diese große Angele- genheit werde im Geiste der Mäßigung, Versöhnung, Gerechtigkeit, ohne Aufcpferung von Ehre und der wahren Jnteressen des Landes geleitet. Aber, Mylords, es ist auch mögli (obschon ih diese Ver- muthung zurückweise), daß alle unsere Anstrengungen vergeblich sind. Jn diesem Falle kann ih nur sagen, daß mein ganzes Bemühen da= hin gerichtet sein wird, nicht allein die Unterstüßung von Jhnen Allen, sondern auch jedes Staates in Europa und der civilisirten Welt mir zu gewinnen. Man wird nicht wollen, daß ih noh weiter mich hier- über guslasse, und ih will nur noch die Worte aus der Thron-Rede ansühren, daß feine mit der Ehre der Nation verträglihe Bemühung gesheut werden wird, diese Frage zu einem baldigen und erfolgreihen Abschluß zu bringen.“ Nach einigen Worten Lord Brougham's und Lord Ashburton's ward der Antrag genehmigt. Als Lord Forrester und der Marquis von Clanricarde auf die neuliche so schleunige Ausrüstung des „Bellerophon“/ aufmerksam machten, er- wiederte Lord Ellenborough, daß die Admiralität damit habe zeigen wollen, wie {nell nöthigenfalls ein Schiff seefertig gemacht werden könnte. Das Haus vertagte sich. s

Unterhaus. Sißung vom 17. März. Die Fortseßung der Tarif-Debatte nahm heute noch die ganze Sißung des Hauses in Anspruh. Mehrere Amendements wurden zu den verschiedenen Pa= ragraphen der Bill gestellt, aber sämmtlih ohne Erfolg. Eine län= gere Diskussion entspann sich über ein Amendement des Herrn P. Howard, demgemäß „Schlachtvieh“, welhes nah dem vorgeschla= genen Tarif zollsrei eingeführt werden würde, mit dem bisherigen Zoll belegt bleiben soll. Sir Robert Peel bekämpfte das Amendement, indem er nahwies, daß für den Ackerbau in England der verlangte Squßzoll weder nothwendig, noch zweckmäßig sei. Er mate bemerklich, eines Theils, daß die leßten Zoll - Reductionen die Preise des Schlachtviehes und Schlachtfleishes keinesweges ge- drückt haben, daß vielmehr ungeachtet derselben eine Preis= steigerung eingetreten sei, anderen Theils, daß der englische Vieh= züchter ohne alle Schwierigkeit schon jeßt die Konkurrenz mit dem irländischen aushalte, wiewohl irländishes Schlachtvieh in England in großeu Massen (über 100,000 Stück vierteljährlich) frei eingeführt werde und in Jrland der Tagelohn bedeutend geringer sei, als hier. Die Consumtion Englands erfordere jährlih 1,600,000 Ochsen, Lon- don allein verzehre. 200,000, und son daraus lasse sih abnehmen, einen wie geringen Einfluß die geringe aus dem Auslande einge- führte Zahl des Schlachtviehes auf die Preise ausüben könne. Die Herren Fin ch, Sir J. Tyrrell u. A, suchten die höheren Preise des Schlacht viehes daraus zu erklären, daß während der leßten Jahre das Vieh, insbesondere die Schafe, vielfach durch Krankheiten ge-

Antrags ein Hauptgrund, denselben zu unterstüßen, Tue T und

litten und daher in geringeren Massen an den Un endlich ger tniede A riet Bari mit 111 geg Stimmen verworfen und der ministerielle Vorschlag genehmigt.

nächstfolgende Tarif - Ansaß betraf den Artikel “Diite p, d RE Auch hier wieder beantragten die Agrikulturisten, und zwar dur Herrn Lawson, die Beibehaltung des bisherigen Zoll-Ansaßes, indem sie behaupteten, daß die leßte Zoll-Ermäßigung für diesen Artikel keine Vortheile gebraht, das Fußzeug für die geringeren Klassen nicht wohl- seiler gemacht und nur den Erwerb der Gerber beeinträchtigt habe. Sir George Clerk nahm eben dieselben Argumente für die Richtigkeit des ministeriellen Antrages in Anspruch, daß, wenn das Fußzeug niht wohlfeiler geworden sei, darin der Beweis liege, daß die bisherige Ermäßigung des Zolles niht aus- reihe, und daß der Bedarf in einem Moße zugenommen habe, dem die Production unter den jeßigen Verh Ó Bisher sei die Zoll - Ermäßigung nur den rohen Häuten zu Gute gekommen, und das habe denn auch eine bedeutend vermehrte | Einfuhr zur Folge gehabt (1843: 585,000 Ctr.; 1845: 719,000 | Ctr.); jeßt aber zeige sich, daß auf diese t | nügt werden fönne, und man müsse dahe Der ministerielle Vorschla

Markt gebracht

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behauptend,

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ältnissen niht mehr genügen

Weise dem Bedarf nicht ge- r fortshreiten und auch das

Leder g wurde darauf mit 130 74 Stimmen angenommen, Nachdem der Zoll-Ansab für i a euE E

genommen worden war, stellte Herr Mit hell zu dem Artikel „Ba t das Amendement, daß der Zoll für behauenes Bauholz E L Ad d. J. an auf 10 Sh. pr. Last und für die anderen Sorten im Ver- le. Er suchte zur Motivirung dieses An- trags nachzuweisen, daß die von der Regierung beabsichtigte Verzö- gerung des Eintritts der niedrigeren Zölle dem Holzhandel Nachtheil bringen würde. Herr Cardwell bestritt das Amendement dur die Behauptung, daß die Rüssiht \dwohl auf die vorhandenen Holzvor- räthe, als auf die zu befürhtende Uebershwemmung des Marktes einen Aufschub zweckmäßig mache, und Herr Mitchell nahm darauf sein

zurü, Damit war indeß der Artikel noch keinesweges j mehr stellte Lord G. Bentinck eine noch nigstens sehsstündige Debatte über diesen Gegenstand als wahrschein- lih in Aussicht und verlangte deshalb Vertagung der weiteren Be= rathung. Sir Robert Peel zeigte sih bereit, auf dieses Verlangen einzugehen, und sehte unter stillshweigender Zustimmung des Hauses die weitere Debatte über die Bauholz-Zölle auf den 2sten an, hin- zufügend, daß die Debatte über die zweite Verlesung der Ge- traide-Bill am 23sten d. M. stattfinden solle. Bald darauf vertagte sich das Haus.

London, 18. März. Die Regierung hat durch einen beson- deren Befehl des Schaß - Amtes für Jrland die Einfuhr von Ves Reis und Buchweizen gegen den Nominalzoll von 1 Sh. pro Quarter gestattet, die Versügung ist bereits beim dubliner Zoll-Amt in Krast

| Leder zulassen.

hältniß angeseßt werden solle.

Amendement

E E E O aci OPENN C N D Tf A S e Mg 3A i worareR e m O ONDOND O) - f a1

Herr Neville, welcher die Stelle eines Lords vom Schaße an- genommen hat, is ohne Opposition in Windsor wieder zum Parla- ments = Mitglied gewählt geworden. den Siß für Wigan erhalten, woselbst alle Freihandels-Männer sich zu seiner Erwählung vereinigt haben.

Ein Gerücht des Morning Advertiser, Regierung auf möglichst {nelle Weise 3000 Mann nah Ostindien zu schicken wünsche und dazu den Weg über Suez wählen werde findet hier vielen Glauben. Der Pascha von Aegypten habe bereits unter der Bedingung darein gewilligt, daß nur die Hälfte davon mit Wasen versehen sein dürfe, Herrn Waghorn soll die Anordnung der Expedition durch Aegypten übertragen werden. Advertiser selbst bezweifelte die Sache, weil dieselbe mit unglaub- liher Schnelligkeit hätte zu Stande gekommen sein müssen, wenn sie wirklich shon so weit wäre, Jebt meldet der Courrier français ebenfalls, daß ein außerordentlicher englisher Courier von Alexandrien durch Frankrei passirt sei, welcher dem britishen Kabinet die Ein- förderung britisher Truppen dur

Herr Gladstone soll endlich

daß die britische

Der Morning

willigung des Pasha?’s zur Be Aegypten nah Ostindien überbrin

Uiederlande.

Aus dem Haag, 19. März. Das hiesige -

flärt die von dem Handelsblad gegebene M R h

Banknoten, den ehten täushend ähnlih, in Umlauf gese

und daß der Finanz-Minister deshalb beschlossen habe, von Papiergeld einzustellen, für ganz ungegründet,

Belgien.

Vrüssel, 19. März, Der Commerce belg e berichtet in „Der 16. März i} in Unter-

daß falsche bt worden, die Ausgabe

Bezug auf die ministerielle Krisis : handlungen vorübergegangen. Unter den Personen, welhen man

Vorschläge gemacht, nennt man die Repräsentanten d

de Broudere, Elhoungne und

den General - Prokurator beim Cassationshofe Leclercq, und Herrn Vandeweyer. Einstimmig B S Ta die Herren Vandeweyer und d'Elhoungne nicht glauben, si dieser Combination anschließen zu können. Das Nämliche sagt man von Herrn Leclercq, aber mit weniger Gewißheit. F houngne betrifst, dem eine wichtige Rolle im Kabinet vorbehalten zu sein schien, denn er soll im Namen der beiden Flandern stipulirt haben so glaubt man, daß er nah Gent zurückgereist sei. x zählt, wie man sagt, auf Herrn Veydt als Finanz-Minister, auf Herrn d'Hoffschmidt als Minister der öffentlihen Arbeiten, auf Herrn Cha- zal als Kriegs-Minister.“

Vorgestern fand die jährlihe Versammlung der Actionaire der belgishen Bank statt, um Kenntniß von dem Resultat der Operatio- nen des vorigen Jahres zu nehmen. ist, nah dem Bericht des Direktors, eines der befriedigendsten. Summe der laufenden Rehnung hat 198 Millionen Fr. betra Der Diskonto belief sich auf 112 Millionen und mit den von au halb eingegangenen Effekten auf Brutto-Gewinn is 2,083,000 Fr. , wovon nah Abzug der allgemei- nen Kosten 1,400,000 Fr. bleiben, welhe dazu gedient haben, 50 Fr. pro Actie an die neuen Actionaire und 49 Fr. an die alten zu ver= theilen, nämlih 40 Fr., welhe ihnen zukommen und 9 Fr. als Er- gänzung vom leßten Jahre, ferner 13,000 Fr. auf die Gewinn- und Verlust-Rechnung des nächsten Jahres zu übertragen.

Italien, i ) Mit Entrüstung hat man hier vernommen, daß bei der Revolution in Polen der Name des Papstes gemißbrauht wurde, als habe dieser den Aufstand gegen die Re rungen gutgeheißen, während derselbe im Gegentheil vor furzer sowohl sür Preußish-Polen, als Galizien und Krakau an die dorti= gen Bischöfe ein Breve erlassen, worin diese ermahnt wurden, dahin zu wirken, daß alle Geistlichen in ihren Diszesen \sich allen politischen Umtrieben gegen die Regierungen fern halten, da jede Einmischung des Klerus in politische Dinge stets zum Nachtheil der Kirche ausfalle. Vorgestern starb hier nach langwährendem Leiden die Fürstin Magdalena Piombini, geborene Herzogin Odescalchi, Wittwe des Don Ludwig Buoncompagni - Ludovisi , Fürsten von Piombini, im 65sten Lebensjahre. i Ju den Provinzen dauern die Verhaftungen fort, seit der von

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Was Herrn d'El-

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Herr Rogier

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Nom, 10. März.

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