Sekanntmachungen. [147]
Vorladung unbekaunter Gläubiger.
Bei dem Konkurs-Verfahren über das Vermögen des Kaufmanns Alex de Laval hier, welcher am 9ten v. M. verhängt worden, werden die unbekannten Gläubiger desselben hiermit öffentli vorgeladen, ihre Ansprüche an die Konkursmasse im Termine
am 25, Mai c., Vormittags 10 Uhr, vor dem Assessor v. Eckenbrecher an Gerichtsstelle hier ebührend anzumelden und deren Richtigkeit nachzuwei- 4 und werden ihnen bei persönlicher Behinderung díe Justiz-Kommissarien Grubiß, Pabst, Jungwirth zu Be- vollmächtigten vorgeschlagen, von welchen sie einen mit Jnformation und Vollmacht versehen können.
Diejenigen, welche sich weder vor noh in dem Ter- mine melden, werden mit allen ihren Anforderungen an die Masse präkludirt, und wird ihnen deshalb gegen die übrigen Kreditoren ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden.
Magdeburg, 16, Februar 1846; Königl. Land- und Stadtgericht.
[1157] Nothwendiger Verkauf.
Stadtgericht zu Berlin, den 14. November 1845,
Das Vol. 38. No. 2410, drs stadtgerichtlidben Hy- pothekenbuchs von der Königsstadt, Stralauer Viertels, verzeichnete, in der Blumenstraße Nr. 14 a belegene Tischlermeister Winkelmaunshe Grundstück, gerichtlich abgeshäut zu 5374 Thlr. 15 Sgr., soll
am 24, Juni 1846, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle ‘subhastirt werden. Taxe und Hy- pothekenschein sind in der Registratur einzusehen,
[351] Obrigkeitlihe Bekanntmachung.
Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der dur unsere Bekanntmachung vom 3. Septem- ber 1845 auf den 1. Mai 1846 zum Verkauf des frü- her Kaufmann Wilckeschen, jegt Gebrüder Bobeschen, in der Koppenstraße Nr. 34 belegenen Grundstücks, an- geseßte Termin ausgehoben worden is,
Berlin, den 20, April 1846. Das Königliche Stadtgericht der hiesigen Nesidenz.
Abtheilung sür Kredit-, Subhastations- und Nachlaß- Sachen,
[307] Bekanntmachung.
Jn der reizendsten Gegend des Saalthales, beim Badeort Koesen , eine Meile von Naumburg, an der Halle - Thüringischen Eisenbahn und unmittelbar neben dem neueingerihteten Badehause, sollen von der Lan- desshule Pforta funfzehn Baustellen in verschiedener Größe von circa 78 bis 155 (1Ruthen, unter der Ver- pslihiung, auf jeder derselben ein Wohnhaus von min- destens 52 Fuß Länge, 36 Fuß Tiefe und 2 Etcgen Höhe zu errichten, zum öffentlichen Verkauf gestellt werden.
Der Licitations-Termin ist auf den 27, Mai d. J., Vormittags 10 Uhr, im Gasthofe zum muthigen Ritter zu Koesen vor dem Unterzeichneten anberaumt. Die Hälfte des gebotenen Kauspreises ist als Caution für das Gebot im Termin zu deponiren. l
Die Zeichnung der Baustellen und die näheren Be- dingungen sind in meinem Büreau hier einzusehen, und fönnen davon gegen Erstattung der Kosten auf Ver- langen Abschristen ertheilt werden,
Pforta, am 6. April 1846, Jm Auftrage des Königl. Provinzial-Schul-Collegii zu Magdeburg.
Der Königl. Schulhaus-Junspektor : S chwimmer.
s
[68] Ediktal-Ladung.
Auf den Antrag des Kupfershmicdemeisters Johann Christian Rumberg in Dresden wird dessen Bruder, der früher im Städtchen Lauenstein ansässig und wohnhaft gewesene Schlossergeselle Johann Gottlob Num- berg, welcher seit dem Jahre 1813, wo er von russi- \chen Truppen mit fortgenommen worden sein soll, gänz- lih verschollen, oder, dafern dersclbe nicht mehr am Leben, dessen etwanige Kinder, Erben oder Gläubiger Gerichts wegen hierdurch öffentli vorgeladen,
den 25, Juni 1846 zu rehter Vormittagszeit an gewöhnlicher Gerichtsstelle allhier, entweder in Person oder durch gehörig legiti- mirte Bevollmächtigte, zu erscheinen und bezüglich ihr Erbrecht oder sonstigen Ansprüche anzumelden und so- fort zu bes&einigen, auch nach Befinden mit dem zu bestellenden Nachlaßvertreter dieserhalb rehtlich zu ver- fahren, unter der Verwarnung, daß ansonst der abwe- sende Rumberg für todt, die nicht erschienenen Erben und Gläubiger aber ihrer Rechte und Ansprüche an venselben, so wie der dem Einen oder dem Anderen etwa zustehenden Rechiswohlthat der Wiedereinsebung ín den vorigen Stand, für verlustig werden geachtet werden, sodann aber
den 3, August 1846 der Jurotulation der Akten und deren Versendung nah rechtlihem Erkenntniß, so wie
den 10, September 1846
der Bekanntmachung dieses Erkenntnisscs sich zu ge- wärtigen.
Sthkoß Lauenstein im Königreich Sadhsen, am 23, Ja- nuar 1846,
Gräslih Hoheuthalsche Gerichte“ daselbst. Kaßter.
[241 b]
Die Actionairs der Preußischen National - Versiche- rungs - Gesellschaft werden nah §. 51, des Statuts hiermit zur ordentlichen
General - Versammlung am 27. Aprik c.,
494 Allgemeiner Anzeiger.
: Vormittags 9 Uhr, imhiesigen Börsenhause ein-
eladen. Die Ausbleibenden sind den Beschlüssen der nwesenden unterworfen. Die Stimmkarten sind gegen Legitimation auf dem Büreau unseres Jnstituis am 24. und 25. April ent-
ctionair ein Abdruck des Geschäfts - Abschlusses pro 1845 bereit liegen wird.
Stimmzettel werden auf Grund der Stimmkarten vor der General - Versammlung an Ort und Stelle in den Stunden von 8 bis 9 Uhr verabfolgt, welche zugleich ur Legitimation der am Vor- Tage oder am Morgen elbst hier eintreffenden fremden Actionairs bestimmt sind.
Stettin, am 24, März 1846. Der Verwaltungs - Rath der Preuß. National - Versiche- rungs - Gesellschaft.
[331 b]
Stargard - Posener Eisenbahn.
Bei der Einzahlung der zweiten Rate
für unsere Bahn ist viclseitig von ersten
(A ck Zeichnern, welche theilweise Zeichnungen
M cedirt haben, der Wunsch ausgesprochen,
E -IY ohne Folgen verzögerter Einzahlung eine
e S furze Vesfristung stattfinden zu
lassen, um, — was nicht zur Stelle geschcheu konnte,
— zu ermitteln, ob ihre Cessionarien die Einzahlung
geleistet haben, eventuell dieselben hierzu veranlassen zu
fönnen, und in dem Falle, daß von denselben die Zah- lung nicht erfolgt, solche ihrerseits zu leisten,
ei den obgewalteten, besonderen Umständen fühlen
wir uns verpflichtet, diesem Wunsche zu entsprechen, und
werden deshalb in Stettin am 28sten uind in Berlin am 29, u. 30. April an früher befannt gemachter Stelle Einzahlun-
. . c d gen auf die zweite Rate gegen Zinser- stattung von 4 Sgr. für zu zahlende 100 Thlr. (da dic Verzinsung sämuuilicher Einschüsse vom 18ten d, Mis,
erfolgt) noch annehmen.
Auskunst, ob bereits die betressende zweite Nate be- richtigt ist, fann dort mündlich oder auch zuvor schrist- lih von uns entgegengenommen werden.
Stettin, den 20, April 1846.
Direktorium der Stargard-Posener Eisenbahn-Gesellschaft.
Masche. Fraissinet. |Pipschky.
Friedrich Wilhelms Nordbahn.
[321 b] Achte Einzahlung. Ia) Die Besißer von Cer- Wlgten der Friedrich ilhelmsNordbahn wer- i den hierdurch benachrich- S tigt, daß die achte Ein- a zahlung von 5 % nah S AUAIEL L Abrechnung der auf: den T P ua aa Be O C T A haftenden Zinsen von R 12 Sgr. mit Thlr. 4. 48 Sgr. sür jedes Certififat bei uns täglih bis zum 4, Mai a. c., mit Ausnahme der Sonntage, von 9 bis 12 Uhr Vormittags , geschehen - kann. Zu diesem Behufe sind die Certifikate mit speziellem Nummern- Verzeichniß auf unserem Comtoir, Burgstraße Nr. 25, einzureichen, um dagegen die neuen sofort oder erst nach erfolgter Einsendung in Empfang zu nehmen.
Berlin, 16. April 1846.
D) Me O M IENLCIA Di Ö T V4
Jacobson & Rieß,
Rheinische Eisenbahn- Gesellschaft. Bekanntmachung.
E D ce Unter Bezugnahme auf L die §, 33 u. 34 des Sta-
tuts wird die dies jäh- rige ordentliche e E) M d L 1 y Lz E, N i À j :
General- A i aura ® Versamm- Freitag den 1. Mai c., Bor- mittags 10 Uhr,
im Saale des Rathhauses zu Köln hierdurch berufen, Nach Juhalt des §. 30 und des durch Beschluß der General-Versammlung vom 13. Mai 1844 abgeänder- ten §. 31 des Statuis sind nur diejenigen Actionaire zur Ausübung des Stimmrechts in den General - Ver- sammlungen befugt, welche ihren Actienbesiß wenigstens vierzehn Tage vor dem Datum gegenwärtiger Bekannt- machung in die Negister der Gesellschast bei uns haben einschreiben lassen und welche sih" innerhalb der der General-Versammlung vorhergehenden leyten drei Tage durch Vorzeigung der Actien oder durch eine genügende Bescheinigung, die Bevollmächtigten außerdem durch Einreichung oder Vorzeigung der Vollmacht, bei uns legitimiren, daß der Actienbesip noch immer so besteht, wie er in den Büchern der Gesellschaft eingeschrieben ist, Köln, den 24, März 1846, Die Direction.
Hirte, Spez. Dir, Subst,
[250 b]
egenzunehmen, wo auh vom 412. April an für jeden
| Engert, Dr.
| [334 b]
Gesellschaft für Bergbau und Zinkfabrication zu Stolberg. Die gewöhnliche jährlide General - Ver- sammlung ünvei Nontag den 29. Mai
d. F Morgens 11 Uhr, im Gasthofe zum großen Monarchen bei Herrn G. F. Dremel in Aachen statt, und werden die Herren Actiouaire híerzu eingeladen, Aachen, den 20. April 1846. Der Verwaltungs-Rath.
Außerordentliche General-Ver- sammlung der Actionaire der Ungarischen Central-Ei-
E enbahn.
Jn der am 8. März S d. J. abgehaltenen sta- tutenmäßigen 4ten Ge- neral - Versammlung der Actionaire der ge \chen Central-Eisenbahn q wurde auf Antrag der F Direction eíne Untersu- chungs - Kommission er- wählt, welche aus Anlaß der in leyterer Zeit verbreiteten Verdächtigungen die Dokumente und Schriften der Unternehmung zu prüfen, cine lokale Besichtigung der ausgeführten Bauten vor- zunehmen und zu entscheiden haben wird, in wie fern die Direction oder einzelne Mitglieder derselben den Statuten gemäß vorgegangen sind, welches Ergebniß in ciner außerordentlihen General-Versammlung den Her- ren Actionairen dieser Unternehmung bekanut gemacht werden soll.
Nachdem nun die Arbeiten dieser Untersuhungs-Kom- mission ihrem Ende nahen und die diesfällige Mitthei- lung an die Direction bereits gemacht worden is, so giebt ih die gefertigte Direction die Ehre, jene 100 meistbetheiligten Herren Actionaire namentlich zu bezeich- nen, welche zu der
2 S Ch N am 17. Mai dieses Jahres in P statifindenden außerordentlichen General- Versammlung einan gpen und die betreffenden Legiti- mations-Briefe mit Angabe des Versammlungsortes und der Stunde zugesendet erhalten werden.
Die zu verhandelnden Gegenstände sind: 1stens Der Bericht der erbetenen Untersuchungs- Kommission, und 2tens Die Direktoren-Wahl. Preßburg, den 11. April 1846,
Die Direction der ungarischeu Central - Eisenbahn.
Namen der stimmberechtigten Herren
Actionaire.
Mayer, L. v...
Montléart, Für st.
R A. 9. edlpach, D.
Rothschild, S. M. Frei- herr v.
Sándor, N. v.
J) I
E M reu E L U 11 U
N
Adler, A. Arnstein & Eskeles, Auer, L, Bargehr, C. v. Bauer, Th. Berger, L, Edl. v. Biedermann's, H. Söhne. Biedermann, J. sen. Bilhuber, F. Boscowiß, J. L, Braunschweig, Herzog Wilhelm v. Colombazzo, C. Dietrich, Josef - Frei-
Die, J. G. C, Eberstein, W. G. Elkan, L. A.
Julius
mon, F. v. na Simon, G. piver, J. prenger, P. W. pringer, M. Stern, M zitány, A. v. itány, V, v, f itäny, J. v. Foges, R. ? Szitány, L. J. v. Goldschmidt, M. Szitány, S. v. Goldstein, L. G. itany, W. v. Göul, W. „A Hegedüs, L. v, Todesco, H. Hegedüs, S. v, Todesco, M. Herz, A. C. v, F. Hir \schseld & Wolff, Turri, P. Horscheßky, L. Ullmann, G, Jacquier & Secu- Ullmann, L rius, Ullmann, M. v. Kainz, F. Weikersheim, M. H. Kaiser, J. & Comp. Kann,.A. J. H. Wernau, H. Kohn's Caspar Sohn Wertheim, David & sel. Wwe. Comp. Koller, G. * Wertheim, W. Königswarter, M. Wertheimber, J. Kováts, J. Wertheimber, Ph. Kuh, L. S. Wertheimstein, A, Ladckenbacher, E. v. Edl. v. Lämel, S. A D H. v
Landauer, J. Wi Lewitus, J. E. Werthcimstein, H. Söhne v.
Lewy, E. Lichtenstadt, M. Wertlfeimstein, L. Edl. v.
Liebenberg, E. Niter, v, Liebenberg, L. Ritter. v, von Wertheimstein Licbenberg & Söhne. sel. Sohn. Löwenthal, J. J. Wiedmann, S. Ritter. v. Wiesonburg, A. Löwenthal, J. M. Würth, „L. Edl. v. Mayer, A. Zelinka, A. Dr. Mayer, J. R uß b ach.
QaAGaAaaaA
e í i i i
Epstein, J. I. _-
Erstenberg, Eduard Freiherr v.
Erstenberg, Friedrich Feiherr v.
SLNGHNALIII : - Bo
de Alsó-
rennen, Ge R —-————
sCiterarische Anzeigen.
Ausgegeben isst :
[355] Janus. Jahrbücher deutsher Gesinnung, Vi und That. Herausgegeben von V. A. Huber, 1846, 126 — 178 Hest. Juhalt: Ueber Banken mit Bezug auf die Verhij, nisse des Tages. — Drei Sterbestunden. — Aus j Volkslcben in Belgien. *— Die beiden Adler, — 0? lands Verhältniß zu Englanv. (Dritter Artikel) Zollvercins-Fragen Anfang 1846. — Noth einm p, iEBerger. — Zur Tageschronik. — Zur neuesty N eratur. he
ldun
— . ——
So eben ist erschienen : (354 Die Rückkehr, des Verfassers [der Briefe cines Verstorbene neucstes Werk. | Erster Theil : Aegypten. Mit Abbildungen uh) 1 Karte. 8. eleg. geh. 2% Thlr, Berlin, Verlag v. Alexander Duntfer, Königl. Hosbucbhändler.
——;) 1
ma
[352] / Bei Unterzeichneten erschien s0 eben das wohl. getrossene Portrait der beliebten Sängerin
Sgra. Marietta Albon,
gezeichnet v. Stein, lithograph. v. Feckea Preis auf Chin. 2 Thlr. — w. 15 Thlr.
Berlin, Jägerstr. 42. Breslau, SchWweidnitzerstr. 8.
Durch Alexander Duncker, Königl. Hosbuth- händler in Berlin, ist zu beziehen : Tavole craonologiche e sincrone [350] della
Storia Fiorentina
compilate da Alfredo Reumont.
4 Band gr. 4., kartonnirt, Preis 3 Thlr, 25 Sqr. — Dies in loren gedrute, in italien. Zeitschristen sehr ünstig beurtheilte Werk enthält eine vollständige Dor Aeliuirà der Florentinisch - Toscanischen Geschichte j zum J. 1840, mit gleichzeitigen reichhaltigen Uebes ten der Literär- und Kunstgeschichte von ganz Jtahn, und bildet so einen zuverlässigen und bequemen Vy
weiser dur dies umfangreiche Gebiet,
O Thlr. Belohnung.
Nachstehend. verzeichnete Engl. Banknoten sind an 45, April d. J. in London abhänden gekommen, und werden diejenigen, denen besagte Effekten präsentirt wer-
den, höflichst ersuht, dem Herrn S. Bleich-
röder in Berlin hiervon sofort Kenniniß zu
eben. 9 £ 500 ausgestellt vom 2, April 1845 Nr. 28031, » 2 V »
500 » » 28517,
» 400 » » : Juli » » 74195, 100 » » » » 81509,
20 » » 5, Janr. 1846 » 57312,
20 » ». 0 » » » 40130,
10 » » i März » » 97816,
5 » » ù April » d) 04467.
» 5 » L E » » 29512,
Die nöthigen Schritte sind übrigens bei von England getroffen, und wird vorstehende Belob nung ganz oder theilweise demjenigen zugesichert, wt e die ganze Summe oder cinen Theil davon t liefert.
[353] Todes-Anzeige
Den- am 17ten d. M. im beinahe vollendeten (ed zigsten Lebensjahre an der Wassersucht, zu der si zu- leßt Brustkrampf und wirderholtes heftiges Bluterbredtl gesellt hatte, zu Herford erfolgten Tod unseres gel ten Bruders, des Königl. Majors a. D. Wilhel Freiherrn von Blomberg, zeigen wir hierdl allen unseren Verwandten und Freunden ergebenst (l Der Theilnahme derselben an unserem durch die e ren Leiden des Berewvilos in den leyten Tagen sei Lebens noch erhöhten Schmerze sind wir auch ohne leids-Bezeigungen versichert,
Pggenhausen ím Fürstenthum Lippe, den 20, v 1846.
Julie Fr. v. Blomberg, vormal. Vice-Acbts! des Siists Leeden. gi Ludwig Siegmund Frhr. v. Blomber) v nigl. Kammerherr und Geheimer Ober gierungs-Nath a. D. y Kit August Frhr, v. Blomberg, Königlich tembergisher Bundestags-Gesandter. N Friedri ch Frhr. v. Blomberg, Kaiserlich- niglih Oesterreichischer Oberst-Lieutenank-
I fFassungs-Rathes.
Ed. Bote & G. Bock Ÿ
der Ba M
Abounemenut beträgt:
len Theilen der Monarchie n ohne Preiserhöhung, tions - Gebühr sär den zuser ciner Zeile des Allg. Anzeigers 2 Sgr.
Allgemeine
Preußische Zeitung.
Alle Pssi-Anslalten des In- uud Auslandes uchmen Bestellung auf dieses Blatt an, sür Berlin die epa, der Allg. Preufi,
cilung: Friedrihsslraße Ür. 72.
Berlin, Sonnabend den 25 April
E T 2
Inhalt. er Theil.
guland- Berlin, Verfügung, die Abstellung der Verzögerungen bei per dritten Prüfung der Referendarien betressend. — Widerlegung. Deutsche Bundesstaaten. Königreih Sachsen. Landtags-Ver- lungen. — Herzogthum Holstein, Postverbindung zwischen England und der Elbe, — Auflösung des rendsburger Bürger - Mili- jairs, — Fürstenthum Reuß. Graf Heinrih LV. +. — Freie Stadt Bremen. Bürger-Konvent. grankreich- París, Beglücwünschung des Königs und Erwiederung darauf, — Prinz Joinville. — Lecomte's erstes Verhör und Abführung in) Gefängniß. — Die Presse über das Attentat. — Die Bewilligung sár die Marine. — Marschall Bugeaud. — Zustand in den Kohlen- gruben von St, Etienne, — Die,„Oceanie‘‘, — Es Munizipalraths und des Klerus, — Pairs-Gerichtshof. — Die Engländer in Lahore. —
örse.
A L itanion und Jrlanud. London. Das Austreibungs - System in Zrland. — Die Opposition gegen die irländische Zwangsbill. — Nähere Nachrichten über Ruhestörungen in Zrland.
Niederlande. Aus dem Haag. Begünstigungen holländischer Schiffe in russishen Häfen. |
D el ien. Brüssel.
i\chtes. mist, nton Ber n. Die Vorberathungs - Kommission des Ver-
Schweiz.
Die Ruhe in Galicien wiederhérgestelll. — Die en. — Der Verbannungs - Befehl für den Jnsanten Don Enrique. — ermischtes. — Schreiben aus Paris, Î (Die Zustände in Galizien und anderen Provinzen.)
Its und Börsen-Nachrichten. Berlin, Börsen- und Markt- | Veri, f
Wiedereröffnung der Kammer-Siyungen. — Ver-
Spanien. Madrid.
ónigl. Schauspielhaus. (,„Gottsched und Gelleri‘‘.)
iw
Amtlicher Theil.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht :
“Dem evangelischen Pfarrer Piper zu Versmold , Regierungs- Bezirls Minden, den Rothen Adler-Orden vierter Klassez so wie dem vangelishen Küster und Schullehrer Genz zu Maldewin, Regierungs- ezirks Stettin, und dem städtischen Polizei - Diener Jan icke zu
ggermúünde das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleiheu.
«
Der bisherige Land - und Stadtgerichts - Assessor Scchmieding Dortmund i} zum Justiz-Kommissarius bei dem Land - und Stadkt- | Ee zu Jastrow, mit Anweisung seines Wohnsißes daselbst, bestellt Y en, ;
Dem Orgelbauer Fabian zu Bräß im Regierungs - Bezirke esen i unter dem 20. April 1846 ein Patent auf eine durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesene Der vefaes an den Windladen der Orgeln zur Erleichte- rung der Spielart, so weit dieselbe für neu und eigenthüm- lich erkannt 1 aus aht Jahre, von jenem Tage an gerehnet und für den Umfang des preußischen Staats, ertheilt worden.
Angekommen: Se. Excellenz der General - Lieutenant und Fommandeur der 9ten Division, von Brandenstein, von Glogau. Abgereist: Der Fürst von Pückler, nah Kottbus.
“_nichtamtlicher Theil.
: Inland.
_ Verlíin,, 24. April. Das heute ausgegebene 16te Stü des \istiz-M inisterial-Blattes enthält folgende allgemeine Ver- ung, die Abstellung der Verzögerungen bei der dritten Prüfung dReferendarien betreffend :
1846.
„Bei der dritten Prüfung der Referendarien entstehen, nah einem Berichte des Vorsißenden der Jmmediat-Justiz-Examinations- Kommission, dadur nicht selten Verzögerungen, daß die Vorarbeiten noch nachgeholt werden müssen und die Kandidaten die gestellten Fri- sten und Termine prorogiren. Mit Rücfsicht hierauf und damit die Kandidaten von den praktishen Beschästigungen und von ihrem bis- herigen Aufenthaltsorte niht länger als nöthig entfernt bleiben, sieht sich der Justiz-Minister zu folgenden näheren Bestimmungen ver- aulaßt: 1) Es wird in Erinnerung gebraht, daß die Vor- bereitung zur dritten Prüfung vollständig beendigt sein muß, bevor die Präsentation zu derselben und die Ueberweisung an die Jmmediat - Examinations - Kommission erfolgen kann. Die Justructionen, deren Verzeichniß der Kandidat vorlegt, und worunter wenigstens einige sein sollen, in welchen derselbe \sihch einer Beweisaufnahme unterzogen hat, müssen daher ganz abgeschlossen sein, und der Kandidat muß ausdrücklih erklären, daß er bereit sei, im mündlichen Prüfungs-Termine, sobald er vorgeladen wird, zu er- sheinen, respektive der Bearbeitung der Probe - Relationen, wenn er diese erst bei der Jmmediat-Examinations-Kommission anfertigen will, hier zu übernehmen. Fristen zur weiteren Vorbereitung für die 3te Prüfung hat sonach die Frtlediat-Eraminations-Koninission nie zu ertheilen. 2) Die bisher seitens des Justiz-Ministers an die Kan- didaten erlassene Benachrichtigung darüber, daß sie zur dritten Prü- fung zegeMen werden sollen und die Jmmediat-Justiz-Examinations- Kommission den Austrag dazu erhalten habe, fällt künftig weg. Die Kommission selbst wird sie von dem erhaltenen Auftrage in Kenntniß seßen und sie damit zur mündlihen Prüfung vorladen oder benah- rihtigen, daß ihnen Akten zu Probe-Relationen zugetheilt werden sollen. Erst nachdem dies geschehen, sind sie von den Präsidien der betreffen=- den Obergerichte zu entlassen. Hiernach modifizirt sh die Auweisung in dem Reskript vom 1. August 1840 (Justiz-Ministerialblatt S. 270). 3) Die Jmmediat-Examinations-Kommission bewilligt zur Ablieferung einer von ihr zugetheilten Probe-Relation eine Frist von 4 bis 8 Wochen. Wer diefe Frist nicht innehält, hat eben so wie derjenige, welcher auf die Vorladung zur mündlichen Prüfung in dem bestimmten Termine ausbleibt, zu erwarten, daß er auf 3 Monate zurückgeseht wird, das heißt, erst nah 3 Monaten neue Akten oder einen neuen Termin erhält. Ausnahmen hiervon werden nur auf be- sonders motivirte Anträge Seitens des Justiz - Ministers gestattet, 4) Der der Examinations -Kommission gewordene Auftrag zur Prü-
sung erlisht ganz, wenn der Kandidat nicht binnen 6 Monaten oder, oseru der Austrag die Zutheilung von Probe-Relationen neben dem
mündlichen Examen umfaßt, nicht biunen. Jahresfrist, vom -dar Benachrichtigung, zu 2 oben, an gerechnet, die Prüfung zurückgelegt hat. Derselbe wird dann an das betreffende Obergericht zurückgewiesen, hat die Examinagtions-Gebühren nah Maßgabe der der- Kommission hon entstandenen Arbeit zu eutrichten uud kann- nur eben so wie ein in der Prüfung niht Bestandener jedenfalls erst nah mehrmo= natlicher, anderweitiger praktisher Beschäftigung wieder zugelassen werden. 5) Uebrigens wird die Jmmediat-Examinations-Kommissson der Verzögerungen, die sich ein Kandidat zu Schulden Fommen läßt, in dem Bericht über den Ausfall der Prüfung Erwähnung thun, und der Justiz-Minister behält sh deren sonst geeignete Rüge in jedem speziellen Falle vor. i Berlin, den 9. April 1846. Der Air ahe hden,“ An- das Königliche Kammergericht und sämmlliche Königliche Ober - Landesgerichte.
Berlin, 24. April. Jn der Nr. 95 der im Verlage der Vos- sischen Erben erscheinenden Zeitung befindet sich ein Artikel aus Mün ster vom 15ten d. M., worin aus Veranlassung der daselbst stattgefundenen Entweichung des Königlichen Bank - Beamten Bac- meister erzählt wird :
„daß vor mehreren Jahren der Kassirer der General-Staats-Kasse mit mehreren 100,000 Rthlrn. durhgegangen sei. Wir sind ermächtigt, zu erklären, daß diese ganze Erzählung von An- fang bis zu Ende eine völlige Erdichtung is, und überlassen hiernach dem Publikum die Würdigung solcher Zeitungs - Korrespondenten, welche si nicht scheuen, dergleichen Mittheilungeu in unverkennbarer Absicht zu erfinden und mit freher Stirn zu verbreiten.
Deutsche Bundesstaaten.
Königreich Sachsen. Jn der Sipung der er sten Kammer vom 20, April befand sich auf der Registrande eine Eingabe des Domdechant
Dittrich, in welcher sich derselbe beschwerte, daß seine in der Kammer ge- sprochenen Reden in den Mittheilungen, welche die Leipziger Zeitung von deu Verhandlungen des Landtags giebt, entstellt worden seien, und die Bitte aussprach, das Direktorium möge Vorsorge treffen , daß die für die Leipziger Zeitung versaßten Auszüge aus den Kammer-Verhandlungen vor dem Abdruck den betreffenden Rednern zur Einsicht vorgelegt würden. Präsident von Carlowiß: „Ob sih der Herr Dekan mit Recht beschwert habe oder nicht, müsse er dahingestellt scin lassen; so gewiß es aber wün- \{henswerth sei, daß die Verhandlungen in den Berichten der Leipziger Zeitung der Wahrheit getreu wiedergegeben würden, eben so gewiß L es, daß über diese Mittheilungen weder das Dircktoriuum noch die Kammer zu verfügen habe, indem dieselben, wie sie in der Leipziger Zeitung zu ersehen sind, lediglih Sache der Staats-Regicruug seien. Jnsofern daher die vorliegende Eingabe an das Direktorium auf einer Berkennung der Ver- hältnisse beruhe, müsse das Direktorium vorschlagen, die Eingabe beizulegen, wobei cs dem Herrn Dekan jedoch unbenommen bleibe, sch unmittel- bar an die Staats-Regierung zu wenden.“ Vice-Präsident von Friesen: „Jh stimme dem Antrage des Direktoriums ganz bei, weil es allerdings egründct ist, daß die Auszüge aus den Landtags -Verhandlungen , welche in der Leipzigee Zeitung gegeben werden, blos unter der Aussicht der Une DENE stehen und daher von Seiten der Kammer dem Antrage des Herrn Dekan nicht stattgegeben werden kann. Doch erlaube ich mir ín Beziehung auf diese Angelegenheit noch Einiges zu erwähnen, Soviel ich diese Metan beobachtet habe, kann ih versichern, daß sie ausgezeih- net gut, wahrheitgetreu und in fritish-wohldurhdahtem Auszuge das wie- dergeben, was hier verhandelt worden is, Auch liest das Publikum diesel- ben lieber, als die Mittheilungen, welche nah den stenographischen Nieder- \christen gedruckt werden, weil sie kürzer sind, nur das auf die Sache selbs Vezügliche enthalten und diejenigen, welche nicht die wörilihen Mittheilun- gen clbst lescn wollen, mehr besriedigen. Jh kann daher mit dieser Art der Auszüge nur meine Zuf derte aussprechen. Allein wenn ein Kammer- Mitglied versichert , daß seine Reden entstellt worden seien , glaube ih doch, daß wir dieser Angabe Glauben schenken müssen, da shon nah einer allgemeinen Rcechtsregel Zeder der beste Ausleger seiner eigenen Worte is.
ch fann versichern, daß ih bei manchen Reden hier unten im Saale au-
erordentlih gespannt sein muß, um sie zu verstehen, um wie viel schwerer mögen sie auf ten Tribünen zu verstehen sein. Nehmen Sie dazu, daf der Jnhalt einer Rede beim ersten Anhören schwer aufzufassen is, Jo ist es schr verzeihlich und leicht zu glauben, daß cine einzelne Acußerung nicht treu ausgrsaßt werde. Nun if es hon shwer, aus einer Rede überhaupt einen treuen Auszug zu geben, A viel {werer aber aus einer Rede, die man nicht ganz verstanden hat. aher muß ich unbedingt glauben, daß der Beschwerdeführer sich mit Recht beschwert hat. Diese An elc- genheit veranlaßt mih, den Wunsh auszusprechen, daß die Aus- züge ‘in der Leipziger Zeitung mit der größten Sorgfalt mitge- ihcilt werden möchten, und daß die Staats-Regierung denselben ihre te
Ausmerksamkeit zuwenden möge. Wie ih schon erwähnt habe, sind diese Mitth isen wiGliger, als- diejenigen, welche nach deu stenographischen Niederschristen gedruckt werdenz sie erscheinen früher, werden mehr gelesen und haben, da sie unter der Autorität der Regierung stehen, im Publikum halboffiziellen Glauben.“ Der Staats-Minister von Falkenstein: „Jh erlaube mir, das Wort zu ergreisen, ohne jedoh auf den vorliegeuden Fall, der mir nicht näher bekannt geworden is, einzugehen, Die Zweck- mäßigkeit der Auszüge, welche in der Leipziger Feiinñg über die Kammer - Verhandlungen gegeben werden, ist wiederholt anerkannt worden. Wenn aber bemerkt wurde, daß sie unter Einfluß und Autorität der Regic- rung ständen und insofern als offiziell oder halboffiziell betrachtet wür- den, muß ih erklären, daß die Regierung keinen, weder direkten noch in- direkten Antheil an der Abfassung dieser Berichte nimmt, au shwerli Zeit dazu haben würde, da die Berichte hon in den ersten Tagen na der Kammer - Verhandlung erscheinen. Vielmehr besteht der ganze Antheil der Regierung an diesen Berichten lediglich darin, daß sie den betreffenden, nach ‘der bisherigen Erfahrung dazu vorzüglich befähigten Männern gestat- tet, diese Auszüge zu machen, um das Publikum von dem Haupt -Jnhalte der Landtags-Verhandlungen in Kenntniß zu seyen, Vollkommen einverstan- den bin mit dem Wunsche, daß diese Berichte so streng wie möglich der Wahrheit gemäß abgefaßt werden möchten, doch ist wohl nach den eigenen Worten des vori- gen Redners anzunehmen, daß dies auch bisher so viel thunlich geschehen ci.“ efan Dittrich: „Jh muß beklagen, daß ih’ das Direktorium und die Kammer mit meiner Eingabe belästigt habe, hoffe aber, Entschuldigung zu finden, da mir unbewußt war, daß der Verfasser der Auszüge zu dem Di- reftorium in keiner Beziehung steht, Jch bin nun an die Staatsregierung gewiesen wordenz allein auch hier werde ih nichts effektuiren, da der. Herr Minister erklärt hat, daß die Regierung keinen Einfluß auf die Abfassung jener Auszüge habe. Wird mir gar keine Hülfe, \o0 bleibt mir nichts übrig, als lünstig nicht mehr zu sprehen, denn ih würde jedesmal Entstellun meiner Neden fürhten müssen. Habe ich in der Kammer eine lange Rede ged Ì ten, so hat der Berichterstatter blos gesagt: hier hai der Dekan eine längere Rede gehaltenz habe ich firhlihe Säye angeführt, so is entweder das Gegent eil von dem, was ih sagte, oder etwas Lächerlihes und Albernes ‘berichtet worden; neulich bei den Verhandlungen über die Uebergriffe der katholischen Geistlichkeit sind sogar offenbare Unrichtigkeiten berichtet worden. Jch habe das den ganzen Winter hindurch ertragen, da es aber so arg wurde, er-
E E bilirimitiieziiiimaitiinmitimimiitiiGititÜietittimimitiidiitiGiteritimiiiiiitett ielt G Tas è
Königliches Schauspielhaus.
GOotished und Gellert, Charakter - Lustspiel in 5 Ab- _ theilungen von Laube.
(Den 23. April.)
uge heutige Abend brachte uns das so lange erwartete neue Laubesche ei na, auf dessen Aufführung wir schon geglaubt hatten ganz Verzicht oh u müssen, und. das nun durch eine günstige Wendung der Umstände Us u das Lampenlicht unserer Bühne erblickt hat. Mit Freuden neh- use Unter dem ‘vielen Fremden die Gewährung jeder Frucht der ein- A Muse entgegen, und schon aus diesem Grunde mußte die ver- erei ufsührung eines deutschen Originalwerkes uns zur Genugthuung j uo vie sie andererseits unsere lebhafte Spannung anregte. Das eel ist eigentlich blos eine dramatisirte Episode aus der Geschichte nig ger Ande während des siebenjährigen Krieges, und wir haben ib dez u Ausdehnung des Gegenstandes auf fünf Akte auszuseßen, wäh- ufig elbe, wie er vorliegt, zum Vortheil des Stücks schr wohl in zwei G hätte zusammengedrängt werden können, isn eas wir die unter den gegenwärtigen deutshen Bühnen-Verhält- üsen N sdwierige Wahl eines vaterländischen Stofses anschlagen fallen, “wenig glücklih is jedoch die engere Wahl dieses Stoffes aus- er Aenßerl enn welches Juteresse kann uns der pedaniische, dünkelvolle, in n obne S befangene Professor Gotztsched bieten, das es rechtfertigte, teres un auf der Bühne verewigen zu wollen? Und was
h t vinnt an dem isa ie tischen Senior der Philosophen - Fakultät in dem Lust- piel selbst unsere Theilnahme? Sind N incressanie Situationen, *Berwit-
ely N îgen, Thaten? Wir hören und hören, und harren vergebens auf einen
bclebenden Hauch in. der Windstille dieser fünf Akte, Wir wollen Hand - lung, wir sehen keine; wir schnen uns nach den versprochenen Charak- teren, wir schen feinez wir erwarten die Schürzung eines Knotens, einer Jntrigue, es kommt keine. Stati dessen deklamirt Gottsched, deklamirt Gellert, dcflamirt Herr von Rothenhain (Cato), deklamirt Seyd- liß, und reden sie etwa èic Sprache ihrer Zeit? Nein, sie ergehen sich aber- mals in den Stichworten von heute, obgleich sch Rothenhain ausdrüd- lih dagegen verwahrt, mit den „beliebten Stichworten des Tages‘ eiwas gemein zu haben. Welches waren denn aber die Stich- woite von damals, und wer dachte* ernstlich an ein einiges Deutschland zur Zeit Gottsched's und Gellert's? Der Sriftsteller_ von Takt muß nothwendig diesen wohlfeilen Stichwort-Apparat ganz bei Scite werfen, da er ihn heute beim gebildeten Publikum fast in M'ßkredit bringen kann. — Ein Eulenspiegel von Bedienten, den die Ockonomie des Stüds den größeren Theil desselben hindurch nicht entbehren zu können scheint, muß uns durch scine faden Späße für die bleibt es unbegreiflich, wie der starrsinnige, puristische Gottsched diesen Hans- wurst in seinem eigenen Hause dulden konnte, und durch welche Qualitäten der widerspenstige, höhnische, dummdreiste Gesell sich die Gunst der gelehrten Frau Gottsched erwerben konnte. Eine ehemalige Dienerin des Hauses, die, dem Zuge ihres Herzens folgend, dea Preußen als Marketenderin gefolgt ist, schen wir nachher sans gêne bei Goitsched's wieder ab- und zulaufen, ohne zu wissen, was sie eigentlih soll. Diese Bedienten-Wirthschaft währt durch drei Akte, und dann geht es an die salbungsvollen Declamationen. -
Der Verlauf des Lustspiels is kurz der: Der General Seydlißy hat unter dem Vorwande der Krie der leipziger Universität einen Beschl zugefertigt, welcher die Lehrfreiheit be- droht, und die philosophische Fakultät, ihr Senior Gott ch ed voran, legt
Langeweile entschädigen; dabei.
s-Umstände und der allgemeinen Aufregung'
TAAAAAAAAAAAAAA——————
gegen diesen Eingriff in ihre Rechte eine Protestation ein. Eine andere ihr V ftellte Anmuthung, die politische Presse streng zu überwachen und nament- lih- den Verfasser einer sehr gefährlichen Schrift politischen Juhalts zu er- mitteln, wird auf die nämliche Weise entschieden zurückgewiesen. Jnzwischen sucht ein durch seine Verbindung mit den Kaiserlichen kompromittirter ita- lienischer Graf Bolz a Zuflucht und Schuß im Hause Gottsched's, welcher Leytere zugleich, um die Flucht des Schüplings möglich zu machen, einen Empfehlungsbrief an den General Serbelloni abschickt. Unterdessen rücken aber die vernichtet geglaubten preußischen Reiter in Leipzig ein, der Gene- ral Seydliy befiehlt eine kriegsrehtliche Untersuchung wegen der Proteste und des in die Hände seiner Leute gerathenen Briefes, und Gottsched's Haus wird militairisch beseyt. Hier hat sich aber mittlerweile auch die Gräfin von Mauteufel mit ihrer liebenswürdigen Tochter eingefunden, so wie deren Geliebter, Herr von Rothenhain, welcher'nah der Schlacht von Roßbach die Reichsarmee verlassen, seine politische Flu schrift verfaßt hat und sich bei Gotisched durh Gellert als Bedienter unter dem Namen Cato ein- führen läßt. Dem zu ihrer Festnehmung Mac dae es Wachimeister wollen die Männer sich nicht fügen, errequirirt weitere H lfez in der Zwischenzeit aber gelingt es ihm, durch eine Hinterthür des Hauses zu entwischen, und auf Zureden der Familie Gottsched nimmt Gellert den erkannten und verfolgten Grafen Bolza, so wie den gleichfalls cnideckten Rothenhain, bei sih auf; zu: ihm flüchten auch dic Familien Gotisched und Manteufel ; die Dienerschast aber
laudert, und man hebt die ganze Sippschaft in Gel-- as nun folgende Kriegsgericht wird durch den Gene- der, unter den Auspicien des tägli zu er- wartenden Friedens, milde Urtheile \spriht: Graf Bolza erhält das Con- silium abeundi und wird nah Jtalien heimgeschickt, Gotisched kommt mit
hat ihren Versteck ver leri’s Stube auf. ral Seydliy selbst| abgehalten,
einem Verweise davon, Gellert wird ‘von dem gerührten Reitergeneral