1846 / 139 p. 2 (Allgemeine Preußische Zeitung) scan diff

HPRTE

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ein Mitglied des Justiz - Ministeriums, von „Jagemann, im Auftrage der badischen Regierung nah Belgien und ngland gereist, um die dortigen Anstalten in allen ihren Einrichtungen genau kennen zu

lernen.

Kurfürstenthum Hessen. Jn der Sipung der furhessishen en einx vom 15. Mai berichtete Herr Rehm für den Kultus-Ausschuß über den Geseh-Entwurf, die Trennung der Schul- verbände, die Schulpflichtigkeit, die Erhebung des Schulgeldes und der Schulversäumungs - Strafen, so wie die ehülfen und die Per- sionirung der Schullehrer betreffend. Die Versammlung beschloß auf den Antrag des Ausschusses die Berathung des Entwurfs, welche in dieser Sißung bis §. 7. gefördert wurde.

Oesterreichische Monarchie Venedig, 10. Mai. (A. Z.) Gestern besuchten unsere hohen nordischen Gäste die Markus -Kirche, den Dogenpalast und einige andere Merkwürdigkeiten der Lagunenstadt. Nach der Tafel im vice- föniglichen Familienkreise begab sih die Kaiserin nebst der Vice-Königin und der Großfürstin Olga nah dem Volks-Garten und kehrte über S. Giorgio in der Gondel zurück. Am Abend spielte, das Musik- Corps der Marine unter den Fenstern des Palastes einen von der Großfürstin Olga komponirten Marsch, der, in größter Eile einstu- dirt, die liebenswürdige Prinzessin auf das angenehmste überraschte und wiederholt werden mußte. Die T eater-Beleuhtung und die Jllumination des Markus-Playes, die für den Abend angekündigt waren, wurden abbestelllt. Jn dem zahlreich besuchten Fenice-Theater

Leg Sud E R Mf! 7 v D d R T C ine D T IDOD t

fanden \sich übrigens der Erzherzog Friedrich, der Kronprinz von |

Württemberg, der Prinz von Mecklenburg und der Herzog von Bor- deaux ein. - Abends hatten zu der wiederholten Schiffs- eleuchtung auch einige Kauffahrer unter neapolitanischer Flagge das Arn bei-

eute, Sonntag, wird die große Gondelfahrt im Kanal grande statt-

gewiß interessant sein wird. Die Reiseroute der Kaiserin is dahin abgeändert, daß Jhre

Majestät nun nicht über Ponteba, sondern über Tyrol und den Bren- |:

ner nah Salzburg reisen wird, wo sie am 18ten oder 19ten einzu=- treffen gedenkt. Auch hält man es für wahrscheinlich, daß Ihre Majestät von Salzburg aus nicht, wie es früher hieß , über Prag und Krakau, sondern über Regensburg, Dresden, Breslau, Warschau gehen werde.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 12. Mai. Se. Majestät der Kaiser hat in Betracht der mangelhaften äußeren Ausstattung der griechish- russischen Kirchen der ¿n dem westlichen Theile des Reiches zum Res= sort des Ministeriums der Reihs-Domainen gehörigen Dörfern befohlen, zur Ausbesserung von 496 baufälligen und zum Bau von 99 neuen Kir- hen in den erwähnten Gouvernements die nach einer vorläufigen Bereh= nung dasür verausschlagte Summe dem Ministerium der Reichs - Do- mainen zu verabfolgen. Zugleich wird dem Minister vorgeschrieben, diese Bauten unter der Oberaufsicht der General - Gouverneure von den Domainen - Höfen ausführen zu lassen und zur Ueberwachung des tehnischen Theiles dieser Bauten für alle Gouvernements einen Jn- spektor aus der Zahl der höheren Jngenieur- Beamten zu ernennen.

Frankreiä.

Paris , 15. Mai. Das Amendement, welches Herr Thiers vorgestern bei der Diskussion der Supplementar- Kredite vorschlug, bezweckte eine Erhöhung des Postens für die Mission des Heren Deffaudis nah dem La Plata. Für diese wurden 57,000 Fr. ver- langt, und Herr Thiers beantragte eine Vermehrung dieser Summe um 4000 Fr, Aus der Geringfügigkeit dieser Meyrbeantragung ging indeß schon hervor, das es sih um ein popes Oppositions-Manöver handelte, denn mit tausend Franken fonnte \chwerlih viel ausgeritet werden sür den Zweck, welhen Herr Thiers dabei zu beabsichtigen vorgab, nämlich die EON n der Streitkräfte im La Plata, um den Diktator Rosas schneller zum Nachgeben zu bringen und den Störungen“ des dortigen Handelsverkehrs mit einem Slage ein Ende zu „machen. Es entspann sich darüber eine lebhafte Debatte zwischen Thiers und Guizot. Lebterer erklärte, Frankrei und England seien übereinge- fommen, nur eine gewisse Streitmacht in vieser Sache zu verwenden und in die Zwistigkeiten zwischen den verschiedenen Parteiführern am La Plata sich gar nicht zu wischen z er ei au überzeugt, daß die jeßt dort befindlicher gemeinsamen Strei räfté vollflommen hinreichen würden, um zum Ziel zu gelangeit- Hetr Thiars gerieth zuleßt in Leidenschaft und \prach von feinen Ueberzeugungen, die ihm das Recht gäben, für Frankreichs Ebre das Wort zu nehmen unb zu verhindern, daß es von einem Barbar verhöhnt werde, uns baß man französische Unterthanen verhungern lasse. Murren von ber einen, Applaus von der anderen Seïte. Herr Guizot: „Jh kann dem ehrenwerthen Deputirten nicht die Ehre einräumen, daß er allein

lockenden Frühlingszeit nur spärlich versammelte Publikum, meistens aus Mufsikkennern bestehend, spendete dem Konzertgeber oftnialigen Pa

Plautus. d U

Herr Prof. Geppert, dessen Verdienste um die Plautinische Kritik und ven Versuch, die altklassishe Komödie im Gewande des Originals auf un- serer Bühne wieder ins Leben zu rufen, von uns bereits mehrmals mit ge- bührender Anerkennung erwähnt worden sind, hat so eben einen neuen Be- wcis gegeben, daß er in diesem seinem Streben nicht müde wird, Ünter dem Titel: Rudéns, eine Komödie des Plautus, lateinish und deut\ch (Berlin, 1846, in Kommission der Nicolaischen Bucbandlung), hat er den Cyklus seiner früheren ähnlichen Bearbeitungen Plautinischer Stücke wicder um eines erweitert, Und wir glauben die Freunde der \chalf- hasten Muse des römischen Komöden um jo mehr auf diese Bereicherung der Literatur des altklassishen Theaters aufmerksam machen zu müssen, da sie, abgesehen von den sonstigen Vorzügen , noch daduch einen besonderen fritischen Werth crhalten hat, daß der gelehrte Herausgeber bei einem län- geren Aufenthalte in Mailand in den Stand geseyt war, aus dem bckann- ten Ambrosianishen Palimpsest, der ältesten und werthvollsten Hanbschrist für die Kritik des Plautus, den Text des vorliegenden Stückes um Vieles zu verbessern. Entging ihm diese bedeutende Hülfe bei seinen früheren Plautinischen Studién, so ist es um so erfreulicher, daß er uns die Hoff- nung macht, auch. bei seinen ferneren, noch zu erwartenden. Bearbeitungen des Dichters von dieser Haupt - Quelle der Lextes-Kritik Gebrquh machen zu konnen. Die Bemerkungen, die der Herausgeber gleich hier in der Vorrede über die kritischen B niedergelegt hat, welche ihn béi der Segufung der erwähnten Handschrift leiteten, empfehlen wir der be- sonderen Aufmerksamkeit und der näheren Prüfung der Philologen.

Ueber den Charafier und die Vorzüge der deutschen bersegung, welche. dieselben sind, wie in den früheren von dem. Herausgeber bescngten Ausgaben Plautinischer Stücke, haben wir uns. bereits bei. anderex Gele-

eheit mit verdientem Lobe ausgesprohen. Wir erwähnen. daher nur noch, daß auch diese Bearbeitung des „Rudens“ zunächst einem. praktischen Zwede dienen sol. Herr Prof. Geppert ladet nämlich. damit zugleich zu einer

Darstellung des Stückes im Originale eiw, welche, unter seiner Leitung, am -

23sten d. M. in dem neu eingerichteten Theater dex Gesellschast Konkordia (Blumenstraße 9) stattfinden soll. Die früh«ren so gelungenen ähnlichen Versuche lassen die. Freunde alt klassischer Komödis auch bier wieder. einen wahrhaft genußreihen Abend erwazten,

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von tiefen Ueberzeugungen bewegt werde. Jh glaube, meine Ueber- zeugung is in dieser Sache eben so tief wie die seinige, und ih muß laut ihre Aufrichtigkeit geltend machen.“ Herr Thiers: „Niemand hat das Recht, mit hochmüthiger Selbstzufriedenheit von seiner Ueber=- zeugung zu sprechen, wenn er seine Meinung \& oft ehselt hat, wie der ehrenwerthe Herr Minister. Man ruft zur Ordnun und es entsteht großer Tumult. Herr Guáz ot: „Die Kammex braucht nicht zu besorgen;- daß ih auf eine solje Aeußerung mit einex ähn- lihen antworten werde.“ Nachdem die' Majorität dem: Minister ihre Zustimmung zu: erkenuen gegeben hatte, wurde das Amendement des Herrn Thiers, wie geftern {on erwähnt, mit 188 gegen 103 Stim= men verworfen. i . Der Kriegs - Minister hat aus Algier eine vom 5. Mai datirte Depesche des General-Gouverneurs von } Cz erhalten. Sie ent-= hält folgende telegraphische Depesche: des Herzogs von Aumale, da- tirt aus Kurireuch, etwa 30 Lieues südlih von Boghar, vom 2. Mai 7 Uhr Abends: „Jh stieß hier gestern zu dem General Jussuf. Fast sämmtliche Große der Uled-Nails, Ben-Auda, Dschedid (zwei Häupt= linge aus der Wüste von Tittery), die übrigen Dissidenten - Chefs aus dem Süden und Osten von Tittery, sind in unserem Lager. Abd el Kader ist am 30. April im Dschebel-Amur eingetroffen. Die

Kolonne Jussuf, neu konstituirt, und die des Obersten Blangini wer- | i | sei nihts ins Kapitel des Schiffs-Materials eingetragen word

è der außerdem {hon sehr geringe Kredit, den man dazu: hätte

den sich am 5. Mai zu El- Beida befinden, um eintretenden Falles gegen das Dschebel - Amur zu agiren. Die Kolonne Camou geht morgen mit den nicht fampfsähigen Mannschaften nah Boghar zurück.“ Marschall Bugeaud fügt sodann bei: „Es blieben

Abd el Kader nur sehr wenige Reiter, und er konnte weder | selbst ein Unternehmen wagen, noch irgend einen Einfluß üben. Wenn } er, wie man versichert, eine von Buhamedi abgeschickte ansehnliche | Verstärkung erhalten hat, wird er sicher aufs neue das Glück ver-

suchen und entweder nah dem Osten zurücfehren und sich wieder

Pee und auf den Raaen und Wimpelnu Laternen ausgehißt. | dem Dschurdschura nähern oder Handstreiche an der Gränze des Tell

zwischen Tiaret und Teniet-el-Had wagen oder sich vielleicht in das

finden, ein Schauspiel, das seiner Neuheit halber den hohen Gästen | Warensenis werfen. Auf diesem Punkt is ‘Hadi-Seghir mit neuer ' Kühnheit aufgetreten, Er hat in diesen leßten Tagen eine Razzia im | Norden und im Süden dieser Gebirge ausgeführt; bei der ersteren j führte er zwei Stammtheile der Ataff mit fort, bei der -zweiten wurde | * er zurückgeshlagen und verlor fünf Mann und mehrere Pferde. Es } ist Zeit, den Brand zu dämpfen, 2 ' unterhält. Die Kolonne, welche ih dahin führen werde, ist auf dem

welhen er in diesem Berghaufen

Marsh. J werde morgen am Wed-Ger zu ihr stoßen Jch habe den Courier aus dem Westen noh nicht erhalten; ih kann Jhnen

" demnach keine Nachricht geben von dem Dahara und der Provinz

Oran.“ Der Moniteur Algerien vom öten meldet in bestimm- tester Wrise, daß Abd el Kader - nachdem er sih bereits nah dem Kabylien des Dschurdschura auf den Marsch begeben hatte, in Folge der von dem General d’Arbouvoille in den Gränz-Distrikten der Pro=

* vinz Konstantine über die Uled - Nails und von dem General

Jussuf an den Gränzen“ der Provinz Algier errungenen Vor- Theile auf jenen Zug wieder definitiv verzichtet habe. Marshall Bugeaud wollte am 6ten von Algier nah den Gebirgen des Wa=-

rensenis, im Süden von Orleansville, abgehen, um aufs neue dieses :

Land. zu unterwerfen und El-Seghir-Embarek, den vor furzem von | | feit zu einem Brand - Ausbruche in den Staats -

dem Emir Abd el Kader dork eingeseßten Kalifa, aus diesem Distrikte zu vertreiben. Abd el Kader hat, wie man von anderer Seite ver= nimmt, ín dem Dschebel-Amur, wohin er sih zurückbegeben, eine Ver= stärkung von 800 Reitern seiner Deira erhalten, und es sollen dies die einzigen disponibeln Streiikräfté der aus Algerien ausgewanderten Stämme sein, Durch diese Verstärkung is er in den Stand geseht, wieder einen oder den anderen Haudstreih zu wagen. Der A von Aumale und General Jussuf sind beauftragt, alle Bewegungen des Emirs während der Operationen des Marschalls Bugeaud bei den Kabylen des Warensenis zu überwachen.

Ueber den Unfall auf der Nimes - und Alaisbahn erfährt man, daß bei dem Bruch des Lokomotivrados zwei Waggons und ein offener Wagen von den Schienen geworfen wurden, Der Maschinist hatte bei benr Unfall aber die Geistesgegenwart, sofort die Lokomotive von den Waggons zu lösen, und verhütete dadur großes Unglück. Bon den 70 Passagieren wurden nur 16 verwundet, und von diesen sind nur zwei lebensgefährlich verleÿt.

Aus Dijon erfährt man, daß die ersten Justiz-, Civik- und Mili= | st

tair-Bebörden des Departements nah St. Jean de Losne mit zwei

Compagnieen Jnfanterie abgeschickt haben, um Maßregeln gegen das |

Mordbrenner-System in den umliegenden Dörfern zu treffen. Zwei

Personen, auf welhen dringender Verdacht ruhte, sind bereits" in Hast ebracht; eines dicfer. Jndividuet ‘hatte vollständiges Feuerzeug. und under bei sch. :

Die Justiz hat den Stempel - Beamten Lasseroy freigespro= chen, welcker beshaldigt war, Zeitungs - Stempel ausgegeben zu haben, ohne sie in Rechnung ‘zu seyen. Die Freisprehung begrün= dete fich darauf, baß Lasseroy bewies, diese Stempel blos zum Ersaß verdorbener Blätter gebraucht zu haben.

Zur Quellenkunde der vaterländischen Geschichte.

Novus codex diplomaticus Brandenburgensis: Samiilung ‘der Urfiiden, Chronifen und sonftigen Quellen-

schriften für die Geschichte der Mark E: und ihrer Regenten. Herausgegeben von Dr. A. F. Riedel, Königl. preuß. Geh. Archivrath 2c. Berlin bei Morin. Von 1838 bis 1846. VIII Bände 4. ;

Es is bei diesem Unternehmen das ersprießlichste Förderungsmitiel der allgemeinen Landesgeschichte in einer Planmáäßigkeit und Großaxtigfeit in Angriff geïommen worden, welche die dankbarste Anerkennung verdient. Wir verschulden diese zwiefach, einmal dem um Geschichte des Vaterlandes hochverdienten und thätigen Manne, welcher der Herbeischaffung, zum roßen Theile der Gemitieung und Bewältigung des dargeboteneu reichen Stoffes sich unterzogz dann: aber auch der erleuchteten Regierung, ohne deren kräf- tigste und uachhaltige Unterstüßung der beste Wille, die aufopferndste Hin- gebung aller Kräfte und die ausgezeichnetste Befähigung des Einzelnen nicht ausreichend sein würde, cin Werk von solchem Umfange ins Leben zu rufen. Aber Vollendung erscheint uns auch als Pes Bedingung: denn der Nutzen, den das Gebotene stiften kann und unausbleiblich, in reichem Maße stiften muß, ist zum roßen Theil abhängig von dem Grade der Vollständig- eit, in der die vsicht erreicht wird, den gesammten, dex Mittheilung würdi- gen Urkunden-Borrath einer für die allgemeine Landesgeschichte 0 Big Provinz, wie die Mark Brandenburg, zu erschöpfen. Daß ein solches Un- ernehmen, selbst| wenn sein Nuyen ganz allgemein ane:fannt würde, von der Gunst des Publikums allein nicht getragen werden fönne, versteht sich ganz von selbst. Es wäre eben so ungerecht, an das ublifum, wie an das Unternehmen selbst eine derartige Forderuyg zu stellen, Denn zwischen der gereiften und \{chmackhast zubereiteten Frucht, die mit Leichtigkeit das große Publikum genießen will, und der Gewinnung eines, nicht zu erschöpfen- den, ergicbigen Quellbodens, der allein befähigt ist, gute Früchte zu tragen, wie das. Unternehmea zu erzielen bezwedt, liegen naturgemäß noch. viele Stadien der Verurttelung. Ja, glüdlicherweise wird ein Jeder sagen, der die Vortheile und Genüsse einer auf. dem. Gebiete der Vaterlands-Geschichte

esteigerten Thätigkeit kennt; der mit sreudigert Theilnahme das wachsende nteresse des Volks für seine Geschichte wahrnimmt, und der mit dem Herausgeber zu der innigen Peberzeugung gelangt ist, daß eine Grundbe- dingung ür die zyedmäß ge Fortbildung: de Volks eine über alle Stände und Klassen dess ben verbreiteie Kenntniß seiner Geschichte is, Wir heben hier ein Wort des Verfassers heraus; ¡Dex Mensch lebt in bex Zeit zwi-

E R EN

| erwähnte Geseß werde erseßt durch bestehende “dts Das Kapitel wird genehmigt. Herr L. de Malleville

Aus St. Etienne wird vom 13. Mai berichtet, daß das; der Gruben-Arbeiter, die bereits fast sämmtlich wieder zu ihry beiten zurüdgekehrt waren, plöplih aufs neue wieder begonng Sämmtliche Gruben der Gemeinde Outre -Furens, welhe fz Drittheil des ganzen Bassins von St. Etienne bildeten, standty

mals dersolgs. L: Der Bericht über das Attentat von Fontainebleau soll

Maí bei dem Pairshofe zum Vortrag kommen.

Anfangs der Börse wurden heute große Anstrengungen \ die Notirungen der Eisenbahn - Actien zu treiben. Um 25 U jedoch wieder eine rückgängige Bawograg ein. Die französis ten hoben sih etwas bei stillem Geschäst.

ck= Paris, 14. Mai. Die Deputirten-Kamme heute die Verhandlung des Geseß-Entwurfs über die Suppler und außerordentlichen Kredite für 1845, 1846 und die abges Verwaltungs-Jahre fort. Der ganze erste Artikel wurde voti dann zu Art. 2 übergegangen. Herr Jules de Lasteyrie h

| die Defizits nicht, die in Betreff der transatlantischen P

vorgekommen seien. Er ist der Ansicht, daß man diese Ausgah

' vorhersehen fönnen. Die Verwaltung hätte diese Rechnun

Budget einshließen sollen. Der Marine-Minister erwi

gen müssen, im Jahre 1845 seine Verwendung. niht hätt

| fönnen. Es handle sch um eine außerordentliche Ausgabe,

feinem Falle im ordentlichen Budget figuriren könne. Da wurde angenommen. Herr Beaumont vou der Somme nun Bomerkungen über das Marine-Persoual, das sciner Aus

| bald eine neue aristokratische Pflanzschule werden würde. De | rine-Ménister entgegnete, daß die Prüfung der Kanditate ihre Beförderung sehr erastlicch genommen werde «ay

| der Staatsschiffe. Es gebe wenige Civil - Laufbahnen,

| so strenge und ausgedehnte Bürgschasten fordere. Die F

| geshäheu öffentlih unter dem Borsiy von höheren Marine-L

Genaue, tüchtige Kenntnisse seien unumgänglich nothwendig. G die erste Bedingung zur Zulassung in den Marinedienst. (F Abstimmung.) Das Kapitel wird. gleihfalls angenommen,

Dufaure verlangt aus Anlaß der Seehäfen genauen Aufs

' Minister in Betreff} des Brandes des Mourillon zu Toulon, | Maríne-Minister: Dieser traurige Vorgang vertrage | heimuiß. Die Central-Verwaltung habe ihre ganze Verantwerl

gefühlt und sich Aufklärung zu verschaffen gesuht. Der Priji Toulon habe anfangs geschrieben, er glaube Búöswilligkeit im

Das Ministerium habe davon dem Publikum Kenntniß gegen | möglichen Nachforschungen seien angestellt worden. Die nul

muthungen hätten sih nicht bestätigt. Zulegt hätten: sih W)

: nungen aller Lokal - Behörden wie der von Paris dahin gi\ | Commissaire in der Ansicht vereinigt, | | : ein Verbrechen vorhanden gewesen bei der Ursache des V

daß weder ein Komplo!

Seitdem seien noch viel schärfere Ueberwachungs - Maßregeln 4 men worden. Herr Estancelin: Unter dem alten sei mit dem Tode bestraft worden, wer durch Unvors

len Anlaß gegeben. Ein Unglüdsall wie der des Ma

* hätte zu einigen Strafmaßregeln Anlaß geben sollen. De rine-Minister: Einer der beklagenswerthesten Umstände sei | die Verwaltung genöthigt sei, Galeeren- Sträflinge der Bag die Staatswerften zuzulassen. Kein Komplott sei entde 9

Aber es sei gewiß, daß der Brand auf mehreren Punkten

| ausgebrochen. Verdacht habe gegen einige Jndividueu ded obgewaltet, aber man habe sih feinen Beweis verschaffen | | Das Kapitel wurde ebenfalls angenommen. Herr G authiy | Rumill9 stellte eine Frage an den Minister der öffentlichen ten in Betreff des Unglücks auf der Eisenbahn von St, Eten | fehle immer ein allgemeines Eisenbahn - Polizei -Geseß, das |

Hauptübel. Der Minister: Die Untersuchung \ci im Gang

Guizot über die Zustände von Syrien. Herr Guizot: V ei delikat, er könne der Oeffentlichkeit gewisse Aktenstücke f mittheilen, wohl aber mehrere andere. Das werde er morget

Wir haben heute direkte Nachrichten aus Algier vom m aus Oran vom Sten. Der Marschall hatte Algier am bten d um den Ober-Befehl der Kolonne zu übernehmen, die in dens seris-Gebiaen operiren soll, um den dortigen Unruhen durch räftiger Streiche ein Ende zu machen. Die neuesten der I zugekommenen arabischen Berichte bestätigen die Aufschlüsse ü Lage der Deirah Abd el Kader's. Die ausgewanderten Bet hatten sich von der Deirah getrennt und die Straße nah del schlagen, mit der Absicht, an den Kaiser von Marokko die V Einräumung von Ländereien zu richten; es waren ihrer ung

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schen zweien Welten, die beide zugleich ihre Segnungeu über ihn0 nen, der vergangenen und der zukünftigen, und nie ungestraft lan einen oder der anderen vergessen. Die großeu Warnungen beid die Regeln des Lebens sür Völker und Gemeinden, wie für Fami Individuen sein, wo der ruhige Entwickeluugsgang dieses Lebens 1 öftere Fehltritte unterbrochen, durch Jrrthum und Sünde gestört und werden soll. Hat gleich dic Zuknuft einen höheren Reiz für uns, an sie die Erwartung des Segens göttlicher Verheißung knüpst, f die Vergangenheit, ohne durch Geschichte erleuchtet zu fein, alid N máhtes Aerndteseld hinter uns licgt; jo ist es doch gerade dic F heit, deren in der Geschichte aufgefaßte Erinnerungeu das Durlh Gott dem sterblihen Auge die Zukunst verdeckt hat, zu erhellci W und deren ernste Mahnungen uns eindringlih lehren, jencs Gu hicnieden schon theíilhaster zu machen,“ j Was den. Jnhalt des hier gebotenen Stoffes betrifft, so }! ganze Masse in zwei Haupttheile, deren erstcr der Orts- und speziell desgeschichte gewibmet ist, Die bisher erschienenen 5 Bände dil Abiheilung bringen über 2300 U1 kunden, der Mehrzahl nah bishd faunt und auf den öfters hedhaly wiederholten Reisen des Hel zusammengebracht. Jeder einzelne Abschnitt, iu denen uns die bede geistlichen Stiftungen; die Städte, Burgen und die angesehensten en in einer geographisch geordneten Reihenfolge mit dem dabin gehör funden - Vorrathe vorgeführt werden, is eingeleitet durch eine gel" Abhandlung, in denen wix eben so viel treffliche Monographicen & oder deren lchrreihe Zusammenstellungen und Hinweisungen au unkte, worguf es bei dergleichen Lokalgeschihten vorzüglich anton! hl reiche Anregungen zu geben vermögen für diejenigen , tele © zieliter Kenntniß zwar aller gegenwärtigen Lokal-Verhältnisse ausgt

reden lassen, alles dasjeuige herbeizuschaffen, was für ihre Ortégs jersrent ip vereinzelt in zublreichen, ihnen {wer zugänglie" emhalten ist, h

dotie erhalten nun in. diesen 5 Bänden zuvörderst die Bd und zwar als Einleitun e g von dex Einführung des Ch ín dieselbe und über die erste Del ing 26 Landes unter mans Herrschaft , demnächst in, 22 besonderen Abschnitten die Geschichle

funden von Stadt und Dom Havelberg, von der Stadt erlebos

dem ex Marie a. d. Stepe. i , 9010 den Herrscha ten Po Wittenberge und: des Geschlechte der Edlen Gänse von Pullih

Siadt Kyris, von Burg, Amt und Stadt Wizstod, von dem M 4

D Et T B R A O M E E G4 MM (250: BRTE T B NE I T R C L M R N e E

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t amilien und i : mit w ten, E E e Entscheidung bes Kaisers i E Bitte bestehenden Verträgen und vorzüglich eit gegebenen Zu=

Ungeduld sah; man der Nach den r Kaiser seinen noch in jüngster treu bleiben: will, wird er nicht wohl einen Beschluß fönnen, ohne zuvor mit den französischen Behörden si darüber

Großbritanien und Irland.

Die Verhandlungen des Parlaments an iden leßten Tagen boteu nicht viel Jnteresse, und die Unter- te über die dritte Lesung der Kornbill ist vorgestern nohch beendet worden. Die Redner gegen die Bill erregten so wenig nahme, daß das Haus gezählt werden mußte und nur dur zu- herbeigeeilte Mitglieder die beshlußfähige Anzahl von 40 her- bracht, die Verhandlung also nicht abgebrohen wurde. Man riet heute bestimmt die Theilung des: Hauses in diesem lehten jum der Bill. Gestern beschäftigte sich das Haus mit der Zehn- ittags-Sißung, brachte es aber niht zur Ab- ung und vertagte die. Debatte über diesen Gegenstand bis zum tage. Die Dis ussion bot nichts Neues ; die Whigs, wie Herr juhere und Andere, widerseßten sich im Verein mit den Mis der Bill aus den bekannten ökonoraischen Gründen, die Ultra- s, wie Herr Colquhoun, Lord J. Manners, vertheidigten je aus Humanitäts-Rüdsichten. Das Accise - Amt soll mit dem Stempel- und Steuer - Amt in rt verschmolzen werden, daß künstig nur ein Zoll -Amt für die jen auf von auswärts kommende Gegenstände und eine Be= für die im Junern zu erhebenden Abgaben bestehen wird. Prinz Albreht legte vorgestern mit großer Feierlihkeit und in nvyart einer sehr glänzenden Versammlung von Zuschauern, für Bänke bis zu 1000 Personen bereit waren, den Grundstein zu neuen Kirche für Seeleute in Dodckstreet, unweit der London- die dort unter den Auspizien der Sailors Home Society (Ma= j-Heimats-Gesellshaft) erbaut wird und auf 9000 Pfd. St. ver= t ist; 6000 Pfd. St. sind dazu bereits unterzeihnet. Sie Stühle - fassen, und der Eintritt in dieselbe wird völlig

London, 14. Mai.

en-Bill in seiner

ein, An dex Börse ward gestern das Fallissement der Firma Beattie omy., die nah Ostindien und der Levante große Geschäfte In Smyrna erlittene Verluste werden als Grund geben. Die Passiva werden auf 400,000 Pfd. Sterl. geschäßt. Im Sten ward: das dem berühmten Dichter Robert Southey in Joeten«Ccke der Westminster-Kathedrale gewidmete Denkmal voll- ; es besindet sih dit neben: dem Denkmal Shakespeare’s und die wohlausgesührte Büste des Dichters dar, die als Jnschrift einen Namen, seinen Geburts- und Todesta Die britische und auswärtige Schulgesell\ geht, für den Schulunterriht armer Kinder zu sorgen, hielt ge= unter Lord J. Russell')s Vorsiy ihre 44ste Jahres-Versammlung. Einnahme des vorigen Jahres, welhe 14,654 Pfd, Sterl. be- reichte kaum für die Ausgaben hin. der Gesellschaft ein Geschenk von 1000 Pfd. Sterl, übersandt. Dem Corf Reporter zufolge, wäre der Großfürst Konstantin Rußland stündlih im Hafen von Cove zu erwarten, Vorgestern Nachmittags om die londoner Polizei zum ersten- p , wo sie fortan die alten Ordonnanzwächter en und bei Tage wie bei Nacht den Dienst in der Festung Ma

Man hat ein Stati D, Rarbler erbaut. Statioushaus für einon Sergeautan. und

aft, deren Zweck da-

Eine unbekannte Dame

vom Tower Besiß,

B e4gien,

1 | Die mit der Prüfung des die Ueberein- mit Frankreich betreffenden Geseß-Entwurfs beauftragte Central- an hat sich vorgesterw wieder versammelt und die Erklärungen iuisters der auswärtigen Augelegenheiten gehört, welche vor=- | y die Frage der Wollenstoffe berührten. Der Senat hat vorgestern einstimmig den Geseh - Entwurf in der Cisenbahn- Tarife und jenen in Betreff des allgemeinen #6 -Rechnung&wefens angenommen. Graf Vilain X1V. erklärte u Ounften einer Postal-Reform. Am 12ten d. M. brach in der Nähe der Station von Tirlemont dse einer Lokomotive, welche einen von Lüttih abgegangenen führte; diese Lokomotive kam aus den Schienen und stürzte vou Damm hiuab, der sich an dieser Stelle über die Dächer der r der Stadt erhebt. Glücklicherweise zerris die Kette, welche: olomotive an den Zug befestigte, sonst hätte dieser Unfall die ) n l , Der Maschinist, der mit der otive hinabßürzke, is der Einzige, welcher schwer verwundet , vhue daß man jedoch für scin Leben fürchtet.

Brüssel, 45. Mai.

ihsten Folgen haben können.

ansee, von dem Kloster zum heiligen Grabe, von der Stadt Prig- von der Stadt uud Bur Lenzen, von der Rattenburg und Familie j ilsnack, von dem Hause Stavenow und maligen Besigern desselben, vou den Städten und Burgen Freien- t Neuhausen mit den Familien von Rohr und von Mz von dem Schlosse Fricdrichsdors oder Frepdorf; von dem Amte eù, wit dem Städtchen Dossow und Schlosse Wolfshagen; von dem

hlin und den Edlen von Havelberg; von dem Bisthum Havelberg er lirhlichen Verfassun apitel zu Havelberg;

Daldern , von der Siadt Meienburg uud

er Priegnib fer der E von dem / emerfungen. über die kirchlichen Verhältnisse riegniy in der katholischen Zeitz; von der Stadt Havelber ne vermischte, diese Provinz betreffende Urkunden, L Mittelmaxk der ganze ruppinshe Kreis in 7 Abschnitten, handelnd n Grafen von Lindow und der Herrschaft Ruppin, von der Stadt Neu- Mi dem dasigen Dominifkaner-Mönchstloster, von der Stadt Wu- N a, d, Dose, von der Stadt und dem Kloster Gransee, von dem

leu-Kloster nnd Städtchen Lindow, von dem Domainen-Amte Rup- n unnd Städtchen Alt - Ruppin und Wildberg, endlich D cmtern und Städtchen Rheinsberg und Reufiadt a. v. A geographische Reihe unterbrechend, erhalten wir schließlich noch : limark betreffenden Band, der uns eine vortrefflihe Geschichte

werthvolle, größtentheils bisher unbenupyt gebliebene Urkunden et Zahl) des St. Nikolai-Domstiftes zu der Geschichte des Geschlehis von der Schulenburg mit 400

Haupitheil, von noch allgemeinerem Juteresse, umfaßt in 9 Urkunden zur Geschichte der auswärtigen Verhältnisse der g. Sie \înd größtentheils auf einer von Sr. Majestät unterstüßten Reise, wekche behufs Er- ammlung von Quellenschriften für die Geschichte der Mark 839 von dem unermüdlichen Heraus d ben Archiven und Bibliotheken olfenbüttel, Braunschweig, Hannover, Ham- sammengebra®t,

{s dahin Gebotene auch is, #0: steht unerledigt da; vor-

Hieran \chließt sich

eb den Bux

tendal bietet und eine

seligen Könige Allergnädig

leicht sich vou Mittheilung ihres Wissens durch die Schwierigke}

d : enburg. im Jahre eber unter-

au, Wien,

édeutend n oh der größte T un os

Y aber bedürfen d cil der Mittelmark und Altmark

e Uckermark und Neumark, die geschichtlih am we- ekannten Provinzen , eiñer umfassenben fue recht baldigen Aae: offnung eines ged eit llendung hingeben, Denn wir halten .dia

Da dürfen wir uns

asen Forischreitens zur Vo Ten Lax

603 Italien.

_ Neapel, 5. Mai. Gestern Abend um 7 Uhr haben si der König, die Königin und die Grafen von Aquila und Trapani mit bedeutendem Gefolge an Bord des Königlichen Kriegs - Dampfschiffs „Tancred“’ nah Palermo eingeshi}t. Die Fregatte „Jsabella““, die Brigantínen „Principe Carlo“, eneroso‘’ und „Jntrepido“’, so wie die Dampsschiffe „Ruggiero“’, „Roberto“’, „Ercole‘/ und „Archimede“/, folgten dem „Tancred“ mit vielen Truppen , welche die Garnisonen von Sicilien ablösen sollen. Diese oft wicderholten Besuche des Kö- nigs sind für die Jnsel von dem größten Nuben; in zahlreichen Audienzen empfängt er Bittsteller und Bittschristen, und mannigfache Verbesserungen. im Verwaltungswesen werden endlih auch von den Sicilianern mit Dank anerkannt.

S paniecn.

Madrid, 9. Mai, Gestern wurde das Cirkular des Ministers des Jnnern an die politischen Chefs in Bezug auf die Bildung der Wabhllisten veröffentliht. Jn diesem Cirkulare drückdt die Regierung den Wunsch aus, daß das neue Wahlgeseß baldigst in Ausführung gebracht werde. Zugleich fordert sie die Lokal-Behörden in den Pro- vinzen auf, nichts zu verabsäumen, um in möglichst kurzer Frist die vorbereiteten Operationen zu vervollständigen, die vor Vornahme neuer allgemeiner Wahlen unerläßlich sind.

Die Provinz Granada. is in Folge des in Granada stattgehab- ten Vorfalls in Belagerungsstand erklärt worden.

3 Madrid, 8. Mai. - Jm tiefsten Frieden: und ohne alle Symptome irgend einer politishen Aufregung habe ih nah zweimo- natliher Abwesenheit die Hauptstadt Spaniens angetroffen. Ge- räuschvoll sind die Gassen, die Puerta del Sol is mehr als je von den niederen Volksklassen überschwemmt, aber fast. nirgends bemerkt man Schildwachen, und die Patrouillen, welhe unter Narvaez Herr- haft Tag und Nacht die Sie durhstreisten, kommen niht/ mehr zum Vorschein, Das politische czänk findet scinen Play nur in den Tagesblättern, denen die Milde des. Ministeriums Jsturiz die ihnen von dem Diktator Narvaez auferlegten Zügel abgestreist hat. Trifst man noch; Gruppen, ssi es auf den Straßen, sei es in diplomatischen Salons, mit heftigem Wortwechsel beschäftigt an, so wird man \o- gleich gewahr, daß der Streit das leßte Wettrennen oder die Ver= dienste der Persiani und Ronconi's betrifft.

Der Aufstand Galicieus is, Dank der Tapferkeit und Entschlos- senheit des jungen Generals Don Jose de la Concha und der Treue seiner Truppen, vollständig unterdrückt. Dieses Ereigniß hat zu wich-

: tigen Erfahrungen geführt. Die verhänguißvolle Thätigkeit des un-

versöhnlichen Feindes der Ruhe seines Landes und seiner Königin hat sich aufs neue, ihm selbs zur Schmach, erprobt. Denn es ist kein Geheimuiß, seine Parteigänger selbs berufen sich darauf, daß Espar- tero von London aus den Ausstand anzettelte, Geld und Waffen ab- \chickte und nur die ersten Erfolge abwarxtete, um seinen unbesiegba- ren Degen den Rebellen in Person zuzuführen. Mit dem Geschrei: „Es sterbe Narvaez!‘ begann der Ausstand, gerade als der Herzog von Valencia mit fast unbeschränkter Gewalt an der Sp:he der Re-

gierung staud. Nur Truppen (füuf, Bataillone) nahmen an dem Auf

stande Theil, und doch mußte man stets die Parteigäuger dos Gene=- rals Narvaez die Behauptung aufstellen E dah Vir Zauber sei= nes Namens. hinreihe, um die Bande der Disziplin in der Armee zusammenzuhalten. Seine legte Diktatur wurde durch den Vorwand zu rechtfertigen gesuht, daß er der Mann der Nothwendigkeit sei und mit seinem Zurücktreten das Land in den Abgrand der Anarchie oersinken würde. Und der Ausstand bra aus, troß der Anwesenheit des Mannes der Nothwendigkeit, und ward sofort unterdrückt, troß der Entfernung eben dieses Mannes, Und durch wen? Gerade dur den jungen General, den Narvaez so. eben im Zorn seines Amtes als General-Capitain der baskischen Proviuzen entsegt hatte. Denn der persönlichen Tapferkeit des braven Concha, der in der Uniform eines gemeinen Soldaten an der Spihe ciner Compagnie die sich auf das hartnäckigste vertheidigenden Rebellen in, Santiago, vou Haus zu Haus vertrieb und stundenlang einem Kugelregen troßte, hat man es zu verdauken, daß der freilich sehr blutige Sieg errungen wurde. Der Selbstentsagung, mit der er sich unler die Befehle des ihm persön- lih abgeneigten Generals Villalonga stellte, verdankt man es, daß die Bande der Mannszucht nicht erschlassten, und sein Edelmuth, \o wie die Milde des Minister-Präsidenten Jsturiz, ersparte dem Lande das traurige Schauspiel der Niedermezelung säuuntliher Offiziere, die an dem Aufstande Theil genommen hatten. Vou sunf- zig wurden zwölf nach dem Ausspruhe des Kriegsgerichts erschossen, Der ehrwürdige Erzbischof von Santiago, den die Rebellen als Geißel unter sich behielten und mit Miß-

handlungen überhäuften, warf während des Gefechtes sih dem Ge- : nerat Concha zu Füßen, um Schonung der Schuldigen zu. erfleheu. Während diese verzweiflungsvoll ihr Blut vergossen, entflohen die »

Haupt-Rädelsführer und nahmen mehr als 300,000: Pi aus öffentlichen Kassen mit si. Auf. diese Weise brachten amt spruch, „Abschaffung des Steuer-Systems‘, zur Aussühr Vir erfuhren gestern aus Lissabon, daß die Mitglieder der. aufrührerischen Junten von Vigo und Pontevedra in Portugal, aulangten. uad; sich über Viana nah Porto: begaben. Der Aussiaud in der j schen Provinz Entre: Minho, der mit dem in Galicien in enger bindung stand, wird nun, gleichfalls unterdrüct werden, Die: Vau- den, die in Asturien auftraten, sind nah Portugal geflüchtet, und diejenigen, welche in der Gegend von Salamanca. erschienen, find vep- M jedoch b F pi s

‘eider lassen jsedoch die Feinde der Ruhe nicht ab, au Punkten der Halbinsel ihr blutiges Werk auf Cas Wege E Slqus helmordes fortzuseßen. Schon: um das Ende des vorigen Monates erhielten die Behörden von Malaga die Anzeige, daß: die Esparte- risten in Gibraltar einen Aufstand in Andalusien anzuzetteln suchten. Einige Truppen wurden demnach in aller Eile in das Gebirge von Ronda und nach Loja abgeschickt, aus Malaga selbst aber mehrere verdächtige Persouen verwiesen. Am Asten entdeckten die Behörden von Granada eine Vershwörung und ließen 5 Offiziere, der, Bes saßung, so wie einen auf Wartegeld stehenden Oberjken, verhaften, auf deren Mitwirkung die Verschworenen rehneten. Am. 2ten- sollte die Bewegung in Malaga ausbrechen. Als: der Oberst und: Regi- ments-Chef Trabado Abends 7 Uhr mit mehreren Offizieren und dem Gefe politico, Fulgosio, auf der Alameda auf- und abging, folgten ihnen einige Privatpersonen, deren eine den erwähnten Obersten rüd- lings mit einer Pistole niedershoß. (S. das gestr. Blatt der Allg. Preuß. Ztg.) Der Meuchelmörder, von den übrigen Offizieren verfolgt, flüchtete, nahdem er ch mit einem Degen vertheidigt hatte, in einen Volkshaufen, aus dessen Mitte mehrere d auf die Ofe fiziere abgefeuert wurden. Man konnte seiner demna nit habhaft werden. Zu gleicher Zeit fielen auch in anderen Straßen Schüsse, es erscholl das herkömmliche aufrührerishe Geschrei, allein die Ein- wohner verschlossen sih in ihre Häuser, und die Militair - Behörden trafen solche Anstalten, daß am Zten Morgens die Ruhe vollkommen wiederhergestellt war.

Die Minister sind entschlossen, die Cortes. aufzulösen und neue Wahlen anzuordnen. Zu diesem Behufe is an die Chefs der Yro- vinzen bereits der Befehl ergangen, die dur. das neue WahlgeLy angeordnete Eintheilung derselben in Wahlbezirke vorzunehmen, Di neuen Cortes werden jedenfalls am, 10. Oktober eröffnet werden. Unterdessen wird die Königin, deren Gesundheitszustand nur weni zu wünschen übrig läßt, sich im Laufe des nächsten Monats na Guipuzcoa in die Bäder vor Santa Agueda begeben, um späterhin Seebäder zu nehmen. Zwei der Minister werden sie begleiten.

Der General Narvaez hat sich nun endlich dazu verstanden, den ihm aufgedrungenen Titel eines außerordentlichen Botschafters au?

| neapolitanischen Hofe anzunehmen, sih jedoch vorbehalten, für jeßt im

südlichen Franfreih bleiben zu dürfen, um die Pyrenäenhädex zur Herstellung seiner durh mannigfache Anstrengungen erschütterten Ge- sundheit zu benuyen. /

Vereinigte Staaten von Üord - Amerika.

London, 14. Mai. Das Paketshiff „Liverpool‘‘ is vorgestern und. das Dampsschiff „Caledonig““ gestern mit Nachrichten aus den Vereinigten Staaten in Liverpool angekommen , welche die endliche Entscheidung der Oregonfrage in der amerikanischen Legislatur mel-

, den. Das erstere Schiff hatte New - York am 23sten v. M., das

leßtere am 1sten d. M. verlassen, und die Kongreß - Verhandlungen

| gehen bis zum 23. April. Am 16. April hatte bekanntilih der Se-

nat das Amendement des Herrn Crittenden zu den ihm vom Reprä- sentantenhause überwiesenen Oregon- Resolutionen a mehrwöchent- licher Berathung angenommen und damit den Grundsaß au esprocheu, daß er allerdings in die Kündigung des mit England, bestehenden Oregonvertrages von 1827 einwillige, aber dadurch. eben eine güt= liche Vereinbarung iu der Streitfrage herbeizusühreu wünsche. Ueben4 dies sollte die Zeit der Kündigung von dem Gutdünken des Präsia

: deuten abhängen. Man war gespannt darauf, ob das Repräsentan

tenhaus seine so verbesserten Resolutionen gutheißen werde. Am 17. April rourden sie demselben vom Senate übermacht und am nädßen Tage lebhaft debattirt. Ein Mitglied des Hauses, Herr Owen, stellte sofort ein Amendement, demgemäß anstatt eines cunt schaftlicies eren- kommens eine „schleunige Beilegung der obschwebeuden Differeuzeu““ empfohlen und die Stelle, daß die Kündigung „dem Gutdünken“ des Präsidenten überlassen bleibe, gänzlih geftrihen werden sollte. Dies Amcndement wurde mit 100 gegen“ 87 Stimmen, also mit einer Ma-: jorität von 13Stimmen, augenommen und die Resolution des Scnates, \0o terbehsark, mit 144 gegen 40 Stimmen gutgeheißen. Am 20. April erhielt der Senat diejelben zur Bestätigung zurü, verweigerte aber die Zustimmung mit 30 gegen 22 Stimmen, und sprach si also mit 8 Stimmen Majorität für die Beibehaltung seiner ursprünglichen Refolution aus, Das Repräsernitantenhaus, s9-

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| gewonnene Ueberzeugung von der Nüylichkeii und Nothwendigkeit des groß- |

artigcu Unternehmens für zu fest begründet, um irgendwie der Befürchtang Raum zu geben , als fönne die dem Werke bis jeßt höchst sreigebig ge- wähnte Unterstüßung aufhören und so demsclben vor Erreichung seiner sö- nen Zwecke deu Untergang bereiten, Nein, unsere Befürhtungen werden durch ganz etwas Anderes erregt, durch das Gefühl von Besorgniß, wel-

hes der Verfasser, der seine besten Lebensfräfte und manche Opser ande- rer Art diescm Weike dargebracht hat, in dem Vorworte zum 5ten Bande

ausspricht, daß Gottes Us seinem irdischen Dasein ein kürzeres Ziel eseßt haben möge, und: daß ihm deshalb die Vollendung cines erfes von so bedeutendem Umfange wohl nicht vergönnt sein werde. Möchte dies schmerzliche Vorgefühl auf einer Täuschung beruhen z möchte dem verdienstoollen Begründer des Unternehmens ein Theil der Arbeiten durch die Beihúlfe Anderer, wie seitens des Professors Danneil in Salz- wedel bei Bearbeitung der Schulenburgischen Geschichte geschehen is, ab- D und ihm die beruhigende Aussicht gegeben werden, daß die Fort- ihrung des trefflichen Werkes auch für den Fall gesichert sei, wenu cin höherer Nathschlnß iha vor Beendigung desselben dieser schönen Wirksamkfcit enircißen sollte, Leopold von Ledebur.

Nom , 1. Mai, (A. Z.) Jn dem so eben ausgegebenen vierten e, zweiter Series der Annali delle Scienze religiose, deren Leiter jeyt rosessor Arrighi. is, finden sich, unter anderen Abhandlungen und Memoi- ren, besonders zwei kirchlich-politischen Jnhalts, welche Aufmerksamkcit ver- dienen: 1) Dei fatti comprovanti la tendenza del Governo allo stabili- mento della toleranza religiosa in Suezia e in Norvegia; 2) della Con- venzione del Collegio cattolico del Gran Consiglio del Cantone di San Gallo con la santa,Sede sulla riorganizzazione del Vescovado di San Gallo, e sída conto della pubblicazione di cinque giornali cattolici in Allemagna, Die päpstliche Akademie der Alterthums-Wissenschaften, deren Wieder- geburt unter der Präsidenz des Fürsten Borghese hon früher erwähnt wor-

den, zählt in diesem Augenblick nah Angabe des vorliegenden Verzeichnis- ses 185 Ehren-, ordentliche und korrespondirende Mitglieder, Von deutschen Souverainen findet \sich unter Ersteren der Name König Ludwlg's von Bayern;z unter Leßteren sind von Celebritäten Deutschlands Sin haft und Kanst |: hier, Gerhard, Klenze.

aufgeführt: Alex, von Humboldt, [Boecl{h, Welker,

Preisaufgaben.

Die oberlausigische Gesellschaft der Wissenschasten hielt am 21. dem Jahrestag ihrer Stiftung, die 89sstte L rau deu holte die bereits zweimal gestellten, aber unbeantwortet gebliebenen beiden Brieg deren erste eine

„vollständige, geordnete und urkundlich beglaubigte Geschichte der bau- lichen Entwickelung der Stadt Görliß von Stex ésfien A bis jeyt“ A U Vat id ¿n “iy nus Cour., von denen die älsie der agistrat zu Görlip zahlt, welcher diese Au s schlagen hat. s 9 j fae ahe e Gie Leun Lee „geschichtlihe Entwickelung, wie sich die kirchlichen Zustände der Ober- Lausiß von der Einführung des Christenthums an vis n Annahme der E L agr er Preis für die beste Lösung dieses Themas wurde verdop und demnach ebenfalls auf 100 Rihlr. preuß. Cour. fixirt, Die Grllschast machte außerdem zum Gegenstande einer neuen Preisaufgabe die „Würdigung der Kunstleistungen des Malers Nathe, mit einer biographi- schen Einleitung“ und seyte dafür einen Preis von 50 Rthlr. preuß. Cour. aus.

Der äußerste Texmin für die Einreichung der die obigen drei Preis-

Aufgaben betreffenden Bewerbungsschriften ist der 31, Januar 1847, : Zum Andenken au den vor 500 Jahren geschlossenen Bund. der Sèhs-

slädte endlich wurde aus den gewöhnlichen Fonds der Gesellschaft noch ein

vierter Preis von 50 Rihlr, preuß. Cour. ausgeset für die bese „geschichtlihe Entwickelung der Umstände, welche die Verbindung der Sechsstädte herbeiführten““. i

Der Termin für die Ablieserung der auf diesen Gegenstand bezüglichen Abhandlungen ist bereits der 1. August c., indem eine vom Präsidenten der Gesellschaft zu ernennende Kommission der diesiährigen August-Versamm- lung über die eingegangener Abhandlungen Bericht erstatten soll,

Die betreffenden Schriften sind mit einem Motto und mit: einem vox- siegelten, des Verfassers Namen enthalkenden und auf. der Fuma das gleihe Motto führenden Zettel an das Sekretariat der Gesellschast ein- zusenden, =

E E s O e L E R C L A E T x